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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 103.

wischen können.

Die Maifeier.

Wir lassen hier die uns zugegangenen Berichte aus den ver­schiedenen Wahlkreisen, Vororten und Gewerkschaften folgen.

Dienstag, den 5. Mai 1891.

8. Jahrg.

Die Klavier- Arbeiter feierten ihr Fest in der Reischach'schen Resolution einstimmig angenommen, Der Gesang der Arbeiter­Brauerei in Stralau, ihnen hatten sich die Einscher ange- Marseillaise beendete diesen Festakt. Was nun weiter folgte, wie man im ferneren Verlaufe des schlossen, auch die Seifenfieder waren dorthin hinausgegangen. Die Maifeier gestaltete sich überall zu Volkskundgebungen Ein Anzahl Gewerkschaften war in Friedrichshagen . Tages von größeren oder kleineren Trupps bei Unterhaltungs­bon überwältigender Wirkung. Was die bürgerlichen Zeitungen In Rigdorf fanden für Rigdorf und Brih Sonntag Nach- spielen, Tanz, Verloosungen u. s. w. seiner Feststimmung Ausdruck auch sich selbst und ihren Lesern vorlügen mögen den gewal- mittag tigen Eindruck, den die Arbeiter in der ganzen Welt durch ihre mittag zwei große Versammlungen statt, an die sich Vergnügungen verlieh, das kann hier eben so wenig ausgeführt werden, wie auf anschlossen. Die Schöneberger Genossen und Genossinnen alle die Einzelveranstaltungen der verschiedenen Vereine und Be­tadellose, zielbewußte Haltung hervorrufen, werden sie nicht ver- feierten ihr Fest in dem Kurhaus Friedenau , der Arbeiter- rufsgenossenschaften in den zahlreichen Lokalen Friedrichhagens Bildungsverein Friedrichsfelde in Friedrichsberg. eingegangen werden kann. Erwähnen möchten wir aber doch Die Schlächtergesellen hatten in einer stattlichen Anzahl eine mit großem Geschick von den Drechslern veranstaltete Auf­einen Ausflug nach Schmargendorf gemacht. Nach einer kräftigen führung des Stern'schen Lustspiels Die Bismarckspende", welche Die Feier, welche auf dem Bock stattfand, war eine groß- Ansprache des Kollegen Reslinke wurde die Resolution unter eine den Saal des Seeschlößchens bis auf den letzten Platz füllende Zuschauermenge zu stürmischem Beifall hinriß. artige Festtundgebung. Hier waren die Genossen und Genossinnen allgemeiner Zustimmung angenommen. Alles in Allem nahm die Friedrichshagener Feier einen des ersten und zweiten Wahlkreises vereint, denen sich in Auch am Sonnabend, den 2. Mai, fanden verschiedentlich Lezzier Stunde auch noch die Genossen de 3 dritten Wahl- Veranstaltungen zur Maifeier in Berlin statt. Es dürfte dies würdigen, durch nichts getrübten Verlanf. Das bewies nicht nur treises angeschlossen hatten. wohl hauptsächlich auf den Umstand zurückzuführen sein, daß sich die Veranstaltung im Großen und Ganzen, sondern davon legten Der große Garten war festlich mit Hunderten von rothen bei den zahllosen Vergnügungen und Veranstaltungen am ersten auch im Einzelnen die Gesichter und die Gespräche der in Fest­Bannern und Fahnen, mit Inschriften auf rothem Stoff geschmückt, und am dritten Mai ein Mangel an geeigneten Lofalen heraus- tagsstimmung und Festtagsschmuck durcheinander wogenden Ge­und er war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Zahl der Theil stellte. So hielten die Kupferschmiede mit ihren Frauen am nossen und Genossinnen während der Feier selbst, sowie auch nehmer, ungerechnet der Tausenden von Kindern, betrug min- Abend des 2. Mai in der Bergstraße ihre Feier ab; Festrede, während der Rückfahrt beredtes Zeugniß ab. Die Glaser- Gesellenschaft theilt uns mit, daß an der Ar­destens zehntausend. Gesang, Vorträge und Tanz wechselten mit einander ab. Die Mit dem Massengefange der Marseillaise begann das Konzert Töpfer waren mit ihren Frauen in Sanssouci recht zahlreich beiter- Maifeier von den Kollegen sich in Johannisthal ( Senft­um 4 Uhr, nachdem sich der Garten schon lange gefüllt hatte. und lange vereint. Das Programm war ein sehr reichhaltiges. leben) ca. 100 Personen betheiligten. Außerdem hatten sich zirka Es wechselten sich dann mit einander ab der Arbeiter- Musik- Seitens der Tabakarbeiter und-Arbeiierinnen sollte an diesem 50 Mitglieder der Ethischen Gesellschaft angeschlossen. Die verein Firmitas" und der aus 200 Sängern bestehende Chor Abend im Elysium ein großes Fest mit einem sehr abwechslungs- in der Festzeitung vorgeschlagene Resolution wurde von diesen 150 Genossen einstimmig angenommen. Die Festrede wurde der Gesangvereine des Arbeiter- Sängerbundes:" Freiheit", reichen Programm vor sich gehen. Später schlossen sie sich " Frühlingsluft"," Harmonia"," Kreuzberger Harmonie", Liedes- Die freie Volksbühne versammelte Sonnabend Abend ihre vom Genossen Marner gehalten. freiheit" Treuer Bund" und Waldkapelle", deren Leistungen Mitglieder im Feenpalast zu festlicher Begehung der Maifeier. In den Genossen in Johannisthal an. Die Feier ist in jeder Hin­fämmtlich gelungene waren. In der Mitte des Programms war ftattlicher Anzahl hatte man sich in dem imposanten Saal eingefunden, sicht würdig verlaufen. Außer einem in der Dorfstraße postirten eine Festrede des Genossen R. Fischer in Aussicht genommen. um bei Konzert und Gesang, woran sich die Leistungen des Flöter- Gendarmen war nichts von Vorkehrungen der Behörde zu sehen. Der Spar- und Kreditverein Einigkeit und Solidarität Die Rechnung war jedoch ohne die Polizei gemacht. Diese vereins schlossen, den Abend zu verbringen. Herwegh 'sche Gedichte, hatte erklärt, daß sie nur eine unpolitische Feftrede gestatten Vorträge ernsten und heiteren Inhalts unterhielten das Bublifum, hatten sich am 3. Mai zur gemeinsamen Maifeier in Treptow , Zornow's Lokal, eingefunden. Nachdem ein Genosse in furzen würde und daß sie hierfür den Redner sowie den Dekonomen des bis ein fröhlicher Tanz die schöne Feier würdig beschloß. Lokals verantwortlich mache. Bedauerlicher Weise war es ver- Sonntag Vormittag hatten die Maler in den Worten die Bedeutung des Tages flargelegt, wurde das in der absäumt worden, gleichzeitig eine Versammlung anzumelden. Gratweil'schen Bierhallen eine Versammlung beabsichtigt. Da Festzeitung enthaltene Festlied gesungen, und dann über die Unter solchen Umständen verzichtete Genosse Fischer natürlich aber der Saal, für welchen die Versammlung angemeldet war, Achtstunden- Resolution abgestimmt. Dieselbe wurde einstimmig auf die Festrede, da er es mit Recht für verfehlt erachtete, an von 10 Uhr ab zur Abhaltung eines Gottesdienstes benutzt wer- angenommen. Beim Verkauf der Festzeitung war ein Ueberschuß dem Festtage des Proletariats zu sprechen und dabei die nahe- den sollte und die Polizei das Stattfinden der Versammlung in von 4 M. 35 Pf. zu verzeichnen, und bei einer amerikanischen liegenden, das Proletariat bewegenden Fragen unerörtert zu einem anderen Raum nicht duldete, so verließen die Erschienenen Auktion einer Festzeitung 7 M. 50 Pf. Der ganze Betrag wird Laffen. unter dem brausenden Gesang der Arbeiter- Marseillaise das den streikenden Arbeitern überwiesen werden. Das Fest verlief Lokal, um sich nach Friedrichshagen zu begeben und sich den in größter Harmonie und die Theilnehmer trennten sich erst in später Nachtstunde. dortigen Genossen anzuschließen.

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Es wurde daher die Resolution verlesen und diese von der vieltausendköpfigen Menschenmenge einstimmig angenommen. Mit brausendem Jubel wurde ein lebendes Bild auf­genommen. Eine Genoffin, mit brennender Fackel in der Hand, stellte die Freiheitsgöttin dar.

Später fand in den großen Sälen Tanz statt und blieben die Genossen und Genossinnen theils bei Tanz, theils in geselliger Unterhaltung noch recht lange beifammen.

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Die Bildhauer, die sich Sonntag Nachmittag in den Die Maschinisten und Heizer fanden sich mit ihren Andreas Festsälen vereinigt hatten, sollten ebenfalls von der Familien sehr zahlreich bei Schultheiß ( Schmidstraße) zusammen. Polizei eine fleine Ueberraschung erfahren. Die Festrede, die Etwa 500 Personen mochten anwesend sein. Zunächst fand eine Herr Jul. Türk zu halten gedachte, und die nothwendig das öffentliche Versammlung statt, in welcher nach einem Vortrage politische Gebiet streifen mußte, stempelte nämlich hierdurch nach des Herrn Pinn über die Bedeutung des ersten Mai die Mai­Ansicht des Polizeilieutenants die Feier zu einer Versammlung." resolution zur Abstimmung und einstimmigen Annahme gelangte. Die Genossen und Genossinnen des 5. Wahl- In Folge dessen mußte zur Bureauwahl geschritten werden, und Hieran schloß sich ein schönes Familienfest, welches einen der kreises hatten sich mit ihren Angehörigen, Kindern 2c. in der unter polizeilicher Ueberwachung entledigte sich Herr Jul. Türk Würde des Tages entsprechenden würdigen Verlauf nahm. Die Knopfarbeiter hielten ebenfalls Nachmittags bei Brauerei Königstadt zusammengefunden, um von dort in un- seiner Aufgabe. Konzert und Gesang, woran sich die Aufführung gezwungenem Buge nach dem Moabiter Schützenhause zn mar- eines allegorischen Zeitgemäldes programmgemäß fnüpfte, ver- Schröder( Manteuffelstraße) eine öffentliche Versammlung mit Frauen ab, zu welcher gegen 300 Personen erschienen waren. schiren. In musterhafter Ordnung erreichte der Zug, dem sich schönten den Abend, den gemüthlicher Tanz fröhlich beendete. unterwegs immer neue Schaaren anschlossen, sein Ziel. Tausende Auch bei den in der Hntbranche beschäftigten Arbeitern Den Vorsitz führte Kollege Weißpflug, den Vortrag hielt von Proletariern waren dort zu gemeinsamem Feste vereint; es und Arbeiterinnen, die sich im Böhmischen Brauhaus zu- Lehrer Hennig. Auch hier gelangte die Mairesolution zur ein­war ein Boltsfest im wahrsten Sinne des Wortes, das sich dort sammengefunden hatten, wollte die Polizei die Festrede nur unter stimmigen Annahme und wurde die Versammlung mit einem drei­draußen im Walde abspielte. Konzert, Gesangsvorträge, gemein- ihrer Bewachung gestatten. Doch das Komitee, vor die un- fachen brausenden Hoch auf die internationale völkerbefreiende same Gefänge und Tanz wechselten mit einander ab und sorgten angenehme Wahl gestellt, entweder sich polizeilich überwachen zu Sozialdemokratie geschlossen. Der Versamlung folgte ein ge­für die trefflichste Unterhaltung. Als in später Abendstunde auf- laffen oder auf die Festrede des Herrn Peus zu verzichten, ent- felliges Familienvergnügen unter Mitwirkung des Gesangvereins gebrochen wurde, las man auf den Gesichtern sämmtlicher Theil- schied sich für Letzteres, weil eine etwaige Auflösung der Feier Veilchenblau"( M. 5. A.-S.-B.). ein frühzeitiges Ende bereiten konnte. Der Schluß des Pro­nehmer Befriedigung und Begeisterung. 3u einer großartigen Massen. Demonstragramms, ein lebendes Bild, betitelt Schutz der Arbeit" ward tion gestaltete fich das Maifest, welches vom Fachverein der von der Polizei kurzer Hand untersagt. Tischler in der Hasenhaide, der Neuen Welt", am Sonntag Immerhin bot die Feier noch genug des Schönen und An­veranstaltet wurde. Schon am frühen Nachmittag war der regenden, um das nahezu zweitausend Menfchen zählende Publikum Garten gefüllt; dichte Schaaren standen vor den Eingangs- auf das Beste zu unterhalten. Bu Freitag, den 8. Mai, wird thüren, es fonnten Tausende von Menschen nicht mehr Einlaß übrigens eine Versammlung einberufen werden, zu der Herr Peus finden und mußten umkehren. Die Zahl der Theilnehmer das Referat zugesagt hat. fann auf mindestens 15 000 Männer und Frauen die zahl losen Kinder nicht mehr mitgerechnet angegeben werden. Der gegen 6000 Personen fassende neuerbaute Saal war dichtgedrängt voll Menschen, nur ein schmaler Mittelgang zog sich bis zum Ausgang. Der Saal war dem Tage entsprechend mit rothem Stoff und Fahnen, sowie einem großen Bilde:" Der Triumph der Arbeit" geschmückt. Mit Begeisterung empfangen hielt hier Genosse Bebel die Festrede:

Es ist dies der Tag, an welchem die Arbeiterklasse den herrschenden Gewalten den Beweis erbringt, daß sie einig ist in der Forderung der Verkürzung der Arbeitszeit. Für jeden Sozial­demokraten ist es eine unbestreitbare Thatsache, daß damit noch nicht die Lohnarbeit beseitigt, das Endziel der Sozialdemokratie erreicht ist. Die Verkürzung der Arbeitszeit ist aber eine Staffel, die von der Arbeiterklasse erklommen werden muß, jeden falls ist es ein gewaltiger Kulturfortschritt für die gesammte Menschheit.

Bei der Abstimmung erhoben sich an 6000 Hände für die Resolution. Unter dem begeisterten Gefange der Arbeiter­marseillaise und dem des Proletarierliedes: Wer schafft das Gold zu Tage" wälzten sich die Massen aus dem Saal.

Im Garten fanden dann Konzerte, Gesangvorträge, Vor­stellungen und großartiges Feuerwert statt und hielten die Theil­nehmer noch ziemlich spät zusammen.

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Für die in Holzbearbeitungs- Fabriken und auf Holz. plätzen beschäftigten Arbeiter und deren Frauen fand ebenfalls eine öffentliche Versammlung, und zwar im Vereinshause Süd­Dst" unter Leitung des Kollegen Nühl statt. Genosse hold referirte. Die Abstimmung der Mairesolution ergab einstimmige Annahme derselben und wurde die Versammlung mit einem drei­fachen Hoch auf die internationale revolutionäre, völkerbefreiende Sozialdemokratie geschlossen, nachdem zuvor der Beschluß gefaßt Die Genossen des vierten Wahlkreises waren im Konzert- worden war, einen Theil des Arbeitsverdienstes vom 1. Mai ab­part Bittoria" zusammengeströmt. Ein vielseitiges Programm, zugeben. Die Hälfte des Ertrages soll der Generalfommission dessen Glanzpunkt die Festrede des Reichstags- Abgeordneten Paul( Hamburg ), der Reſt dem hiesigen Agitationskomitee überwiesen Singer bildete, hielt das vieltausendköpfige Publikum in bester, werden. Nachdem fand gleichfalls gesellige Unterhaltung statt. Die Stucateure waren in die Zwangslage versett der Feier des Tages angemessener Stimmung.

Der Fachverein sämmtlicher in der Musikinstrumenten worden, nur ein Vergnügen stattfinden zu lassen, da die vorher Industrie beschäftigten Arbeiter hielt die Feier des Achtstunden-( bei Schmiedel, früher Orpheum) geplante Versammlung nicht ab tages in der Gräft. Reischach'schen Brauerei in Stralau ab. gehalten werden konnte, indem laut Bescheid des Polizei­Anwesend waren zirka 6000 Personen; der geräumige Garten präsidiums der Schmiedel'sche Saal, in welchem fast täglich war vollständig besetzt, und um 4 Uhr mußte die Raffe ge- öffentliche Versammlungen abgehalten werden, den polizeilichen schlossen werden. Punkt 4 Uhr eröffnete Genosse J. Meyer die Anforderungen für Abhaltung von öffentlichen Versammlungen Feier mit einem dreifachen Hoch auf die Arbeiterbewegung, fo- nicht entspricht.(?) Die Theilnahme an der Festlichkeit war eine dann hielt Genosse R. Schmidt die Festrede. In furzen fräftigen ungemetn starte. Wohl 500 Personen drängten sich im Saale. Worten wies er auf die Bedeutung der Feier hin. Einstimmig wurde die Resolution angenommen. Dann wurde der offizielle Theil des Programms mit einem dreifachen Hoch auf die Acht­stunden- Bewegung und die internationale Sozialdemokratie ge­schlossen.

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( Herr Schmiedel wird also wohl bei den erhöhten Preisen und der schneidigen Bedienung sein Geschäft gemacht haben.) Genosse Peus hielt die Festrede, wofür der Obmann des Vergnügungs­Ausschusses polizeilich notirt wurde. Sein Hoch auf die Sozial­demokratie fand brausenden Wiederhall.

Zehlendorf . Am 3. Mai, Nachmittags, fand hier eine Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung öffentliche Volksversammlung für Männer und Frauen im ein- hatte zur Maifeier in den Zentral- Festsälen( Oranienstraße) einen zigen Lokale, welches hier für Arbeiter frei ist, in Aigner's Ball, verbunden mit Vorträgen, unter Mitwirkung des Gesange Höhe", unter dem Vorsiz des Genossen Hartmann statt. Es vereins Brezelschluß"( M. d. A. A.-S.-B.) veranstaltet. Die mochten ungefähr 200 Personen anwesend sein. Der Genosse Festrede hielt Genosse Wilde. Die Betheiligung war eine rege. Der Fachverein der Holz- und Bretterträger beging die W. Wach hielt den Vortrag über Die Bedeutung des Tages". Die im Schneidergewerbe beschäftigten Arbeiter und Nach demselben gelangte die allgemeine Resolution zur Abftim- Maifeier durch Konzert und Ball in Gaillard's Salon, Prinzen­Arbeiterinnen hatten eine Feier des Maifestes am Sonntag in mung und wurde einstimmig angenommen. Nach der mit einem straße 87. Die Bäckerei- Arbeiter Berlins hatten sich als Sammelpunkt Hafenhaide Fichtestraße, Möwes Gartenlofal geplant. Sie Hoch auf die internationale Sozialdemokratie geschlossenen Ver­wollten sich Nachmittags beim Genossen Gründel, Dresdener- fammlung fand im selben Lokale ein Fest des Arbeiter- Bildungs- das" Jägerhaus"( bei Pantow) ausgewählt, woselbst die zahlreich firaße 116 fammeln und von da aus dann im Zuge fort- vereins für Zehlendorf statt, welches in würdiger Weise verlief. Erschienenen mit ihren Familien sich bei Ronzert, Kaffeekochen zc. marschiren. Schon vorher war ihnen jedoch bemerkbar gemacht Zwei Gefangvereine und der Zitherklub Veilchen "( Berlin ) in bester kollegialischer Weise vergnügen. Die polnischen Genossen hatten ebenfalls, nachdem sie am worden, daß polizeilicherseits die Bildung eines Buges nicht ge- forgten für die Unterhaltung der Anwesenden. Das Konzert stattet werden könne, daß ein solcher vielmehr auseinander wechselte mit komischen Vorträgen und mit Tanz ab. So wurde 1. Mai eine Versammlung abgehalten, am 3. Mai bei Feuerstein ein geselliges Vergnügen veranstaltet, bestehend in Tanz, Dekla gesprengt würde, ja es war fogar angedeutet worden, daß in der Tag auf das Angenehmste beschlossen. Biesem Falle das ganze Bergnügen inhibirt werden würde. In Zu einem Feste, wie es Friedrichshagen wohl selten oder nie mationen 2c. und sich zu diesem mit Frauen und Kindern zahl­einer Zahl von 200 Personen verließen die Theilnehmer trotz bisher gesehen, gestaltete sich die gestern dort an den malerischen reich eingefunden. Ernst schaute auf die fröhliche Menge vom eines Aufgebots von mindestens 60 Polizeibeamten in Uniform Ufern des Müggelsees unter dem ersten knospenden Frühlingsgrün Podium das rothe Banner, das die polnische Inschrift:" Frei­dennoch um ca. 5 Uhr in einem ungeregelten Zuge den Sammel- von Tausenden von Sozialdemokraten begangene Maifeier. Es heit, Gleichheit, Brüderlichkeit" trug, herab, ernst war auch die punkt und marschirten hinaus in die Hafenhaide. Das beab- war diefelbe nicht nur von den Genossen aus Friedrichshagen Festrede des Genossen Korowsti, ernst der Schwur der fichtigte Gartenkonzert konnte nicht stattfinden, da von der Polizei und den nahegelegenen Orten veranstaltet, sondern es hatten sich Brüderlichkeit, der Treue zur Sozialdemokratie. - Ein schönes dasselbe verboten worden war unter der Motivirung, daß der auch zahlreiche Berliner , besonders die Sattler, Drechsler, Mar- Fest! In einem anderen Saale des Feuerstein'schen Lokals fand Garten ringsum bebaut und daher nur als Hofraum(!) zu mor- und Granitarber, die Graveure, Biseleure, die Arbeiter der betrachten sei. Im Laufe des Nachmittags wuchs die Zahl der chirurgischen Branche, sowie die Möbelpolierer mit Frauen und die Maifeier der Porzellanmaler durch Konzert, Vorträge und Der Hauptfestplay war das Müggel- Ball ihren Ausdruck. Der Saal war der Feier entsprechend Festtheilnehmer auf etwa 1500 Personen an, und man wußte sich Kindern eingefunden. trotz alledem doch theils im Freien, theils in den Sälen bei schlößchen mit seinem herrlichen bewaldeten Ufergelände. Hier dekorirt. Inmitten des Saales wallte ein mächtiges rothes Musik und geselliger Unterhaltung fehr gut zu amüsiren, später fand turz nach 4 Uhr die eigentliche Feier statt. Gingeleitet Banner mit der Inschrift:" Proletarier aller Länder vereinigt betheiligten sich auch recht viele am Tanz. Unter der Entfaltung wurde dieselbe durch den Gesang des Liedes Ein Sohn des Volkes." Euch!", und zahlreiche tleinere rothe Banner mit entsprechenden einer rothen Fahne wurde die Resolution verlesen und einstimmig G3 wirkten dabei mit die Gesangvereine Allegro, Ihn'scher Ge- Inschriften schmückten die Wände. Die Festrede hielt Genosse sangverein Humor, der Gefangverein der Schmiede und der 3 u beil. Am 3. Mai früh Morgens flatterte in der Pantstraße Die Weißgerber hatten in der Badstraße ein Bergnügen der Maler aus Berlin , sowie die Waldkapelle und Harmonie am Sonntag Nachmittag arrangirt. Die Bäcker waren in der( Friedrichshagen ), der Gesangverein Sennefelder, der Weißenseeer eine 3 Meter lange rothe Fahne mit der Goldschrift: Acht Stunden Arbeit ist genug. Hoch die internationale Sozial­Schönhauser Allee zusammen gekommen.- Biele Gewerkschaften und der Köpnicker Arbeitergesangverein. Nach Beendigung des Gesanges ergriff der Reichstags- Ab- demokratie. Die Fahne wurde um 6 Uhr früh von 3 Schutz­hatten Ausflüge gemacht. Die Buchdruckerei- Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen waren nach den Rüdersdorfer Stallsbergen, die geordnete Max Schippel das Wort und wies in einer kurzen leuten mit vieler Mühe vom Telephondraht entfernt. In Weißensee wurde am 1. Mai ron 300 Personen, die Kaufleute nach Saatwinkel gegangen. Die Lithographie- Stein- Festrede auf die Bedeutung der Arbeiter- Maifeier hin. Er schloß schleifer und Berufsgenossen, sowie auch die Kartonarbeiter mit einem Hoch auf die völkerbefreiende Sozialdemokratie, das im Lokale des Herrn Dufedamın tagten, die in der Festzeitung und Arbeiterinnen feierten ihr Fest in Plößensee. Die im Ver- von zehntausend Kehlen aufgenommen, mit donnerähnlichem Ge- vorgeschlagene Resolution einstimmig angenommen. Alus Potsdam wird uns berichtet: Am 1. Mai fand hier goldergewerbe beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen waren brause den Wald durchhallte. Darauf wurde von den in der in Treptow , die Plätterinnen in Schmargendorf , die Weber in genannten Zahl von etwa zehntausend anwesenden Zuhörern eine öffentliche Volksversammlung unter dem Vorsitz des Genossen die im Sinne der Beschlüsse des Pariser Kongresses gehaltene Haburg im Lokale des Herrn Glaser statt. Die Versammlung Bernau , die Brauer auf dem Spandauer Berg.

angenommen.