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Nr. 81 38.Jahrgang

Volk und Staat.

Bon Otto Braun , preuß. Ministerpräsidenten.

Beilage des Vorwärts

Die folgenden Ausführungen follten das Vorwort einer Ausgabe der neuen Verfassung Preußens bilden, die von der Reichszentrale für Heimat­dienst herausgegeben worden ist. Infolge eines sehr merkwürdigen Mißgeschids, das noch der Aufklärung bedarf, ist das Vorwort dort weggeblieben wir geben es hier sehr gerne wieder. Red. d. Vorwärts". Nachdem das Reich sich in Weimar eine neue Verfassung gegeben hatte, die das Grundrecht des Reiches vollständig um­gestaltet, mußten auch die Länder ihre verfassungsrechtlichen Bestimmungen neu gestalten. Die Hauptrichtlinien für diese Neugestaltung sind bereits im Artikel 17 der Reichsverfassung vorgeschrieben: Die Voltsvertretung muß in gleicher Wahl von allen Männern und Frauen nach den Grundsägen der Ver­hältniswahl gewählt werden. Die Landesregierung bedarf des Vertrauens der so gewählten Volksvertretung. Die Um wälzung unserer staatsrechtlichen Verhältnisse, die sich nach dem Zusammenbruch im November 1918 vollzogen hat, tommt in der Preußischen Berfassung zum Ausdruck in den much­tigen Sägen der Art. 1 und 2: Preußen ist eine Re publit". Die Staatsgewalt liegt beim Bolte".

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Freitag, 18. Februar 1921

Oeffentliche Wähler- Versammlungen

Heute, Freitag, den 18. Februar,

abends 7 Uhr:

Gewerkschaftshans, Engelufer 15. Sophiensäle, Sophienstr. 17/18. Rationalhof, Billowstr. 57. 128, Gemeindeschule, Turmstr. 86.

Aula der Gemeindeschule, Baldenfer Str. 20. Pharusfäle, Müllerstr. 142. Voigt- Theater, Badstraße. Schulaula, Greifswalder Str. 25. Samlaula, Gleimstr. 49.

Schulaula, Genefelder Str. 7.

Königsbant, Große Frankfurter Ste. 17. Drachenburg , Schlesische Straße. Bodbrauerei, Fibicinftr. 2/3.

Bractsäle des Oftens, Frankfurter Allee 50.

Ablershof: Wöllsteins Lustgarten, Bismardste. 82.

it- Glienice: bei Bohn, Grünauer Str. 35. Brig : Beders Feftfäle, Chauffeeste. 97. Charlottenburg : Boltshaus, Rostnenstr. 4. övenid: Stedttheater.

Friedenau : Bürgerfaal d. Rathauses am Lauterplay. Friedrichshagen : Conrads Feftfäle, Friedrichstraße. rohnan: Kasino am Bahnhof. Grunewald : Gymnasium, Caspar- Theiß- Straße, Ede Rönigstraße.

Friebrichsfelbe: bei Haberland, Wilhelmstr. 38.

Sermsdorf: Löfflers Waldschlößchen am Bahnhof. Sohenschönhausen: Schulaula Rödernstraße. Johannisthal : bei Senftleben, Friedrichstraße 48.

Raraw: bei Berndt, Dorfftr. 41. Kaulsdorf : Turnhalle Adolfstraße. Raulsdorf- Güb: Restaurant Sanssouri. Zantwig: Realgymnasium Raulbachstraße, Bichtenberg: Cäcilien- 2yzeum, Rathausstraße. Sichterfelbe: Realgymnasium, Dratestraße 76. Mahlsdorf : bei Anders, Bahnhofstraße. Marienfelbe: Gemeindeturnhalle, Dorfstr. 54. Marienborf: Aula des Gimnasiums. Niederschönhausen : Schloß Schönhausen , Lindenstr. 11. Rieberschöneweibe: Rest. Borelen, Berliner Str. 81. Reukölln: Schultheiß Restaurant, Wintergarten, Hafenheibe 22/31. Oberschoneweibe: Schulaula Feischenstraße. Bantow: Rum Kurfürsten", Berliner Str. 102. Reinidendorf- Oft: Bürgergarten, Hauptftr. 50/51. Schmödwig: Restaurant Storchenneft, Bendenstraße. Schöneberg : Uhland- Schule. Rolonnenstc. 22/23. Schöneberg : Chamissc- Schule am Barbarossaplah. Steglig: Oberrealschule Elifenstraße. Tegel : Strandschloß am Gee. Treptow: Neues Gefellschaftshaus am Bahnhof. Waidmannsluft: bei Arlt( fr. Ruchenbecker), Waid­mannstraße.

Beißensee: Gemeindeturnhalle, Bistoriusstraße. Wilmersdorf : Bittoria- Luise Schule, Uhlandstraße. Wilhelmshagen. Ostrowski, Wilhelmftr., am Bahnh. Zehlendorf : Raiserhof, Potsdamer Str. 49a. Tagesordnung:

Vor der Entscheidung.

fernfteht.

Referenten: Arthur Albinus, Jakob Alt­ maier , Heinrich Bahlke, Mag Baranowski, Friedrich Bartels, Erwin Barth, Rettor Bose, Robert Breuer , Friz Brolat, Dr. Mar Bendiner, Eduard Bernstein, Pfarrer Blener, Dr. Cassau, Dr. Cohn, Richard Fischer, Otto Frant, Paftor Frande, Gustav Fuß, Regierungsrat Goslar , Graßmann, Ronrad Haenisch. Ernst v. Sarnad, Joh. Haß, Arthur Häußler, Gustav Heller, Kurt Heinig, Karl Segschold, Paul Hirsch , Marie Suchacz, Th. Rabeliz, Dr. Rallmann, Gimon Ragenstein, Emil Rnief, Rarl Roblenzer, Lehrer Streußiger, Franz Krüger , Erich Kuttner , Emil Behmann, Dr. Löwe, Hermann Lüdemann, Billy Möbus, Josef Mühlmann, Arbeiterfekretär Hermann Miller, Reichskanzler D. Hermann Müller , Dr. Reftriepte, Prof. Deftreich, Dr. Oftrowski, Franz Riefftahl, Elfriede Ryned, Friedric Stampfer, Robert Heinrich Ströbel, Schmidt, Schulze, Georg Udo, Gustav Weide, Karl Wermuth, Rudolf Wissell , Adolf Buschid, Dr. Walter Bechlin. Morgen, Sonnabend, den 19. Februar,

a.

abends 7 Uhr: Wilmersdorf : Bismard- Gymnafium, Bfalzburger Gtt. 30/31. Ref.: Konrad Haenisch , Kultusmin. Tempelhof : Gymnaftum, Kaiferin- Augufta- Straße. Ref.: Heinrich Schulz, Staatssekretär. Tegefort: Sermann, Scharfenbergerstraße. Gustav Weide. Biesborf: Porath, Marzahner Str. 31. Ref.: Behrer Kreuziger.

Ref.:

Damit ist der alte Obrigkeitsstaat begraben, der freie de Indes, erst wenn der Geist der neuen republita-| Eidelhardt hat nach feiner Richtwiederaufftellung übrigens bereits mofratische Volksstaat ist an seine Stelle getreten. Das Volk hat sein Geschick selbst in die Hand genommen. Wer nischen Verfassung Gemeingut des ganzen an den Schöneberger Magiftrat einen utbrief gefchrieben es regiert, darüber soll nicht mehr der Zufall der Geburt, fon Boltes geworden ist, sich in der Gesetzgebung, Verwaltung in dem er bebauptet, daß die Stellen an den Meifibietenden ver­Wegen diefes Briefes wollte ihn jezt die Partei dern allein der Boltswille entscheiden. Fortan bestimmt nicht und Wirtschaft auswirkt, erst dann ruht die Republit Preußen fauft" würden. mehr die Laune eines Einzelnen das Ministerdasein, sondern und auch Deutschland auf so festem Fundament, daß sie durch aur Redensaft ziehen. Der Brief läßt vermuten, daß Minister fann nur werden, wer das Vertrauen der Mehrheit feinerlei reaktionäre Strömung jemals wieder erschüttert wer- Gichelhardt auch der Notiz in der Deutichen Tageszeitung nicht der Volksvertretung besitzt, und er muß zurüdtreten, sobald den kann. Dann wird auch der von jedem Chauvinismus freie ge- Wie erlogen im übrigen die Behauptung von dem Aemter­es ihm entzogen wird. Jeht erst hat auch für das preußische Volf, das troß seiner gewaltigen fulturellen Leistungen in un- funde nationale Gemeinschaftsgedante, der verkauf ift, geht daraus hervor, daß das angeblich von Herzberg würdiger politischer Abhängigkeit erhalten wurde, das Wort durch parteipolitischen Mißbrauch vielen Volksgenoffen ver- geftiftete Abendessen ein gemeinfames Frattionseffen jenes französischen Diplomaten seine volle Bedeutung erlangt: leidet worden ist und noch wird, in den breiten Boltsschichten war, an dem fämtlice beffergestellten Mitglieder der Schöne­Jedes Bolt hat die Regierung, die es verdient. wieder Eingang und Boden finden und unserem unglüdlichen berger Stadtverordnetenfrattion beigesteuert hatten. Volfe die Kraft geben, deren es bedarf, um in zäher Kultur­Doch nicht nur neue Rechte bringt die demokratische Verarbeit und friedlichem Wettstreit mit den Bölkern der Erde fassung dem Breußenvolte, als Korrelat ist ihm damit auch ein erfolgreich an seiner Wiederaufrichtung zu arbeiten. großes Maß von Pflichten und Verantwort lich feiten auf die Schultern geladen. Niemand darf sich der Pflicht entziehen, an dem Wiederaufbau unserer Wirt schaft, an der Neugestaltung unseres Staatswesens in allen feinen Zweigen tatkräftig mitzuwirken. Jeder ist mehr wie bisher verantwortlich für die Geschide unseres Landes, da er fie nach der neuen Verfassung entscheidend bestimmen tann, soweit uns das nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges noch vergönnt ist.

.. Staatsbürgerliches

Groß- Berlin

Ein Abendmahlschwindel.

Die Gnädige"!

Daß die Titelfut tross aller Umwälzungen, Aufklärungen uim. nach wie vor in schönster Blüte stebt, zeigte eine Verhandlung vor dem Schöffengericht, welche eines starten bumoristischen Einschlags nicht entbehrt. Wegen Beleidigung des Rechtsanwalts Dr. Mag Rantorowicz war eine Frau von 2ojewsti angeklagt. Dr. Kantorowicz batte im Auftrage eines von ihm in einem Zivile prozeß vertretenen Generalmajors an die Angeklagte v. Wojewšti einen Brief gerichtet, in welchem als Anrede die Worte Sehr ge ehrte Frau benutzt worden waren. Als Antwort bierauf erhielt Eine unglaublich niedrige Berdächtigung tifcht die Deutfcheter Anwalt folaenben Brief: Ich vermiffe die unter gebildeten Tageszeitung in ihrer Donnerstag- bendnummer auf. Sie be- Leuten übliche böfliche Anrede. Ich werde Jbre Briefe nicht mehr Bflichtbewußtsein hauptet, daß in Schöneberg ber fozialdemokratische Stadtrat annehmen und mir überlegen, ob ich Ihnen nicht meinen Mann und Verantwortlichkeitsgefühl, das der Obrig- Gidelbardt von der S.P.D. durch den Kaufmann Herzberg zufch de. damit er Ihnen die einfachsten Formen der Höflichkeit und feitsstaat der alten Zeit durch die Politik der Bevormundung erfegt worden sei, weil Herzberg bei der letzten Bezirksamtswahl des Anstandes beibrinat. Ich habe mindestens Anspruch auf Auf Grund dieses von Höflich in den breiten Schichten des preußischen Volkes erstickte, sind einen Wahlbeitrag von ca. 1000 M. und ein Abendbrot den Genossen die Anrede gnädige Frau" usw. nunmehr zu neuem Leben erwacht, müssen im Bolte weiter geipendet habe mit der Verabredung, ihm dafür das Amt zu verleit förmlich triefenden Briefes erftattete Dr. Kantorowicz Anzeige wegen Beleidiguna. Als das Gericht die Angeklagte wegen Be­gewedt, gefördert und vertieft werden. Das erfordert Zeit. fchaffen. Eichelhardt sei daraufhin aus der Partei ausgetreten und leidigung zu 50 Mart Geldstrafe verurteilt batte, fragte die Rom ist auch nicht an einem Tage erbaut. Ein Volk wie das werde fich einer rechtsstehenden bürgerlichen Bartei Angeflagte etwas ironisch lächelnd den Vorfizenden, ob sie diese preußische, das sich Jahrhunderte in monarchisch- obrigkeits- anschließen. Kleinigkeit gleich bezahlen dürfte, um dann stolz erhobenen Hauptes ftaatlichen Gedankengängen bewegt hat, so erzogen ist und in den Saal zu verlassen. feinem Fühlen und Denken von dem Geist und den Attributen der alten Staatsform bestimmend beeinflußt wurde, kann sich, pornehmlich in feinen älteren Jahrgängen, nicht von heute auf morgen innerlich restlos auf die demokratische Republik umstellen.

Und dennoch wurzelt der neue de motratisch repu blitanische Staatsgedante, der seinen Niederschlag in der neuen Verfassung gefunden hat, schon tief in den Herzen und Köpfen der großen Mehrheit des preußischen Voltes, was sich so glänzend in den Märztagen 1920 zeigte, als milita­ristische Reaktionäre sich vermaßen, durch einen Putsch das Rad der Geschichte gewaltsam zurückzudrehen.

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Schweres Blut.

Roman von Juhani uho. XV.

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Die Juristische Sprechstunde fällt heute aus.

Es gehören schon Refer von der Qualität des Publikums der Deutschen Tageszeitung" dazu, um einer derartigen Geschichte Glauben beizumessen. Selbstverständlich ist der Ersatz Eichelhardts durch Herzberg aus rein fachlichen Gesichtspuntien obne Die Bluttat in der Königgräher Straße jebe Berbindung mit finanziellen oder materiellen Momenten erfolgt. Die Schöneberger Partei war mit Eichelhardts Tätig hat trog aller Nachforschungen der Kriminalpolizei noch keine Auf­feit fchon längere Zeit unzufrieden, teils weil er nur sehr unregel- flärung finden fönnen. Die Ueberfallene, das Dienstmädchen Wla­mäßig an den Eigungen teilgenommen hat, teils weil er als Stabt bislam Belcherowska, hat sich nach der Operation jetzt wieder soweit erholt, daß sie von den Kriminalfommissaren Dr. Grünberg und rat in verschiedenen Fällen gegen die Fraktion eine Haltung ein- Bünger wiederholt vernommen werden konnte. Als sie sich in einem genommen hat, die Zweifel an seiner sozialistischen Gesinnung er- verhältnismäßig günstigen Gesundheitszustande befand, gab sie über weden mußte. Wenn jetzt die Teutiche Tageszeitung" den Ueber das Berbrechen folgende Angaben: Als fie morgens zur gewohnten tritt Eichelhardts zu einer rechtsgerichteten bürgerlichen Bartei Zeit aufgeftanden sei, habe sie wie immer in dem fleinen Warteraum meldet, so zeigt sich, daß diefe Zweifel nur allzu berechtigt waren. und im Bureau Licht angezündet. Dann habe sie die auf dem Vor­sie werden wohl nicht tommen, da wohl auch am Tage wird ruhen müssen... und sie jammert| wird aus ihnen werden

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in ihrem Bett und wandert am lichten Tag wie im Traum sie noch nicht gekommen sind. umber. Ist so verschüchtert, daß sie nicht einmal mit Kaisa Ach, Herr Jefus, was soll hieraus werden, wenn Anja plaudern mag. nicht das Kind bringt! Wenn sie sich in die Wälder qufge­macht und sich verirrt habe? Oder gar nicht aufgebrochen sind, wenn Fischer- Matti nicht mitkommt, obwohl er es ver­sprochen hat... Ach, daß ich es dort gelassen habe!

Juha fehrt jeden Abend von seiner Schwende mit dem Entschluß zurück, jetzt werde er fragen, jetzt werde er Marja erzählen und sich erleichtern lassen; aber die Frage bleibt stets ungetan.

Juha fißt auf einem Baumstumpf feiner Schwende, oben auf der Anhöhe. Die ganze Welt unter ihm ist in Nebel gehüllt, die Seen, die Wälder, seine Wiesen und seine Aeder Marja figt an einem regnerischen Tage es war ein und das Gehöft. Ein ferner Bergrüden nur erhebt sich wie nebeliger, regnerischer und naffer Sommer in diesem Jahr ein Gespenst aus dem Nebelmeer hervor. Hier und dort redt in der Stube, unter dem Edfenster und strict an einem eine verdorrte Föhre ihre Spitze empor, wie die erstarrte Strumpf, einem kleinen Kinderstrumpf.. Mag er fragen, wenn Hand eines Ertrunkenen aus vereisten Wasserwogen. Die er will, ich werde ihm sagen: ich stricke für mein Kind. Ich Stromschnelle ist nicht zu sehen, aber ihr Brausen tönt so fann es nicht verheimlichen... und mag es nicht... er fann nahe, daß man glauben möchte, man fönne sie mit einem es wissen... einmal erfährt er es ja doch. Mag er mich dann Steinwurf erreichen. fortjagen, wenn er will, ich gehe zurück. Oder mag er mich mit der Stampfe dort schlagen, wenn er Luft hat.

Juha hörte Marja wieder seufzen. Das sieht man ja aus allem, daß sie einen Kummer hat und leidet. Er legte das Beil beiseite, stand auf und begann mit seinem Messer zu schnigen. Zulegt fagte er mühsam:

Hat er dich dort sehr übel behandelt?" Jetzt fängt er an danach zu fragen. Sie hatte schon ge­glaubt, Juha, werde nicht darauf eingehen. Was soll ich ihm fagen? Wo? Ach fo, dort?"

,, Wie hat er dich denn in das Boot bekommen?" Irgendwie ist es wohl gegangen."

,, Warst du bewußtlos geworden, daß du nicht einmal den Kopf gehoben haft? Konntest du kein Glied rühren?" ,, Db ichs nicht konnte?"

Hatte Kaisa es gefehen? Was hat sie gesehen? erbebte Marja.

Ich erinnere mich nicht," sagte Marja. Ich bin erst unterhalb der Schnelle wieder zu mir géfommen.

Es ist Juha, als habe er vor sich eine gähnende Leere, in deren Boden er sich vergeblich bemüht hat einzubringen, Und Marja stricte und starrte mit müden, zerstreuten feitdem Marja gekommen ist. Daraus erhebt sich vor ihm Augen vor sich in die Stube, wo Juha in der Gegend der gewiß Marjas Berschwinden und ihre Rückfehr, alles andere Tür mit dem Schnigbeil arbeitete. Sie sah zusammenhang­aber ist wie dunsterfüllter Bruchwald, in dessen Inneren nur Lose Bilder, ohne sie herbeizurufen, ohne sie von sich weifen Raisa hat gefagt, du hättest wie gelähmt vorn im Boote die Gespenster seiner eigenen grübelnden Gedanken hausen..3u können, obwohl sie es matt versuchte. Sie sah Schemeitta Jener versuchte sie damals mit seinen Lumpen und Spangen zurückgelehnt, sorglos dort auf der Bank am Tisch, mit seinem gelegen. Sie hätte dich auch nicht rufen hören. Aber wie zu blenden und mit seinen geschmeidigen Worten. Doch gestickten Hemd bekleidet. Sah, wie er langsam seinen Ran- hätte man das auf der Stromschnelle gehört, wenn du auch Marja warf feine pruntenden Feßen weg und tam wie zen öffnete und seine Seidenbänder und Spangen über die gerufen hättest?" eigens, um es ihm zu zeigen an dem Sonntag abend, die Finger hängte. Sah, wie er fie an feine Bruft riß Neze auseinanderzuwirren. Dann lief sie vor der Mutter wegschenfte, wie er auf der Insel unten an der Stromschnelle davon an das Ufer der Schnelle und ward nicht mehr gesehen erwachte, das Laub fortraufte, Ueberdruß in den Zügen Bis dahin war Juha flar, was sich zugetragen hatte. Bon ich hätte in die Schnelle springen sollen, dann wäre mir ist da ab mar alles in Dunkel gehüllt, bis Marja unter den besser. Aber wieder stieg Schemeitta vor ihr auf, wie er in Rühen auf der alten Rodung erschien. Was dazwischen 1- g, den Strudeln das Boot lenfte, der Bart auf beiden Seiten im war wie im Nebel. Aber darin fonnte sich alles mögliche Winde flatternd, um den Mund ein stolzes Lächeln, Jubel und Spott im Auge. Daß er mich doch betrog, daß er es toch ertig verstecken, das Furchtbarste. Weshalb Weshalb spricht sie nichts? Wenn sie wenigstens erzählte, brachte! Und mochte auch sein Kind nicht sehen... wenn sie die Rede darauf brähte, da würde ihr vielleicht auch finde ich keine Ruhe vor ihm? Aber sie fonnte diese Erinne felbst leichter. Sie mögen fie dort gequält, gemartert, gezerrt, rungen nicht wegwischen, hatte feine Kraft dazu, nicht die einen geriffen, vergewaltigt haben, die Stolze, Scheue, Empfindliche, und nicht die anderen. Sie famen, wie das Bieh auf der die wie ein Renntier zittert, wenn man sie nur leise anrührt; Baldwiese, deren Zaun vermorscht und eingefallen ist, und moher weiß ich, was sie ihr getan haben, wo sie nicht erzählt? gingen, fraßen gierig und stampften umher, und sie fonnte Aber da sie wie zehn Jahre älter ift, der Zopf dünn geworfie nicht verscheuchen, und alles war fo öde und jämmerlich­den, der Glanz der Augen getrübt, die Brust eingefunken, die immer noch regnete es ob wohl Anja mit dem Kinde auf Stirn poll Falten mögen fie fie so erschöpft haben, daß sie gebrochen ist, wenn fie fich überhaupt getraut hat

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Juha schwieg eine Weile und maß das Holz mit den Augen; dann begann er wieder, und seine Stimme zitterte: Haben sie dich da gebunden?" Wer, fie?"

nicht

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Na, der und seine Genoffen."

,, Ob sie mich gebunden haben?"

Im Boot, ja, oder an einen Baum oder sonstwie, daß du entfliehen fonntest?"

Marja antwortete zuerst:

Nein."

Aber dann:

,, Es waren ja teine anderen als er allein."

( Forth folgt.)