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wieder einer Prüfung zu unterziehen und ihre Unzulänglichkeit| haben, es solle den Bäckern aufgegeben werden, zur Beseitigung) nachzuweisen. Wer sich eingehender darüber unterrichtet, der der jetzt in der Umgebung der Bäckereien herrschenden Rauch­tommt sehr bald zu der Erkenntniß, daß die immer wieder aufs plage die Schornsteine ihrer Backöfen zu erhöhen. Ob es richtig neue gegebene Versicherung, es existire kein Nothstand, unmöglich ist, daß viele dieser Landbäcker, wie ihre Berliner   Berufsgenossen auf bloßer Unwissenheit beruhen kann. behaupten, außer dem Roggenmehl auch noch andere minder werthige Produkte zu Brot verbacken und gerade deshalb in der Lage sind, ein gewisses Gewichtsquantum Brot billiger zu liefern als die Berliner   Bäcker, mag dahingestellt bleiben, schmeckt ja auch das hiesige Brot in vielen Fällen nicht gerade reinlich und zweifelsohne.

Unter dem Einfluß der bekannten Parole Auf zum Kampf gegen den Umstunz u. s. w. u. s. w." ist offenbar eine polizeiliche Bescheinigung ausgestellt worden, die eine Köchin kürzlich vor­seigte, als sie sich bei dem Kaufmann D. in der Keibelstr. 40 um Stellung bewarb. Auf einer gedruckten Vorlage bestätigte die Polizeibehörde eines westpreußischen Städtchens der unverehe­lichten Josephine R., daß dieselbe sich stets zur allgemeinen zu friedenheit geführt und daß sich dieselbe von sozial demokratischen Umtrieben fern gehalten habe! Die Sozialdemokratie quittirt danteno über die polizeiliche Bescheinigung der Thatsache, daß sie selbst im dunkelsten Osten gefürchtet wird!

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In der Urania findet heute Abend zum ersten Male ein großer Experimental- Vortrag unter dem Titel Tesla's Licht der Zukunft" von Herrn P. Spies ftatt.

Die große Berliner   Omnibusgesellschaft hat die Fahr­preise für die Linie Wörther Play- Anhalter Bahnhof ermäßigt; es foftet nunmehr die ganze Strecke 15 Pf., während die kleineren Strecken 10 Pf. tosten.

Gerichts- Beitung.

Graf Leo von Caprivi   ist gestern in der Sache Kiderlen Wächter   als Zeuge vernommen worden. Der ersuchte Richter begab sich zu diesem Behufe mit einem Protokollführer in das Palais des bisherigen Reichskanzlers.

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Von der Kultur des Militärstaates Preußen gab eine Verhandlung Kunde, die gestern vor einer Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts stattfand. Die Verhandlung stellt flar, was ein Miliärgericht für Recht hält und was trot alles Kurzen Prozeß hat ein Pferdeeisenbahn- Kondukteur mit dem noch ein Gericht, das nur aus Zivilisten zusammen einer in dem von ihm geführten Wagen explodirten Petroleum gefeht ist, als Recht auffäßt. Es handelte sich um einen Kampf lampe gemacht. Seitdem die Linie Rixdorf Danzigerstraße besteht, zwischen Bivil und Militärpersonen. Auf grund einer umfang­haben die hierzu eingestellten Wagen eine neue Art Erleuchtung reichen Beweisaufnahme, bei welcher sich die Bekundungen der infofern erhalten, als außer den bisherigen Lampen noch eine Zivilzeugen und der Militärpersonen schroff entgegenfanden, große mit Rundbrenner versehene in der Mitte eines jeden stellte der Vorsitzende des Schöffengerichts folgenden That­Wagens ihr Licht ausstrahlt. Als nun eine solche unterwegs bestand fest: In der Nacht vom 1. zum 2. Februar einem Saale des Böhmischen Brauhauses eine explodirte, beseitigte der Kondukteur die Gefahr dadurch, daß feierte in er das Wrack der Lampe einfach auf die Straße warf Gesellschaft von Musikern ein Fest, an welchem zahlreiche Feuer Damit hatte er zwar das Publikum zufriedengestellt, nicht werfer, 3eugfeldwebel und andere Chargirte Theil nahmen. aber seine Gesellschaft, die von ihm die Trümmer zurück- Unter dem Uebermuthe einzelner Festtheilnehmer, namentlich des forderte. Diesem Verlangen konnte der Beamte nicht nachkommen Beugfeldwebels Dechend, hatte die Frau des Dekonomen Mente und wurde daher im Zivilwege" zur Erstattung eines Drittels zu leiden, sie drückte aber ein Auge zu und beließ es bei einer der Kosten für die Beschaffung einer neuen Lampe in Höhe von Burechtweisung. Bald ging es am Büffet hoch her. Ein Char 10 M. rechtskräftig von seiner vorgesetzten Behörde verurtheilt. girter Namens Lachs, welcher am Buffet stand, goß plöglich Eine fenfationelle Verhaftung erfolgte gestern im ohne jede Veranlassung einem dabei stehenden Zivilisten Arbeiterrisiko. Ein schwerer Unglücksfall wird uns aus ein Glas Kognat direkt über das Gesicht, Moabiter Gerichtsgebäude. Der Inhaber des bekannten Frank der Kaiser Friedrichstraße 33 zu Charlottenburg   berichtet. Dort ber Zivilist wollte schen Bankgeschäfts ist vor einiger Zeit verstorben. Die beiden war auf dem vierstöckigen Hause der Dachdeckergehilfe Rugewisch fallen lassen und sich diese Beleidigung nicht ge­es tam Söhne Louis und Gustav Frank betrieben die alte Firma des aus Berlin   mit Reparaturarbeiten beschäftigt und stürzte durch gemenge. Herr Dechend sprang seinem Kameraden zu Hilfe, zu einem bedenklichen Hand­Vaters nicht weiter, sondern gründeten ein Wollengeschäft. einen Fehltritt aus der luftigen Höhe auf das Straßenpflaster andere Kameraden drängten auch zum Buffet und es kam zu Mehrere Kunden des Bankinstituts, welche von dessen Eingehen hinab, wo er mit zerschmettertem Kopfe liegen blieb. Der Tod einem heftigen Scharmüsel. Als der Kampf am heftigsten wogte, teine Kenntniß hatten, schickten auch nach der Auflösung recht war auf der Stelle eingetreten. erhebliche Geldsummen nach Berlin  , und zwar mit dem Bemerken, fam der herbeigeholte Dekonom Mente hinzu und forderte den daß die Beträge als Depots zu betrachten seien, und von den In der vor einigen Tagen gebrachten Notiz über das Hauptbetheiligten Dechend auf, das Lotal sofort zu verlassen. Söhnen wurden die Gelder auch stets prompt in Empfang Berschärfen von frankem Rindfleisch erwähnten wir eines Herrn schließlich den D. gewaltsam von der Stelle bringen und hielt es Dieser Aufforderung leistete D. keine Folge, Herr Mente mußte genommen und verausgabt. Bufällig hatte nun einer der Kohn, der in der Wrangelstr. 88 einen Leber- und Darmhandel für rathfam, ihn nicht durch den Eaal zu bringen und die Gemüther Kunden, ein Kaufmann in Anclam, eine Reise nach Berlin   betreibt. Wie sich aus dem nachstehend abgedruckten Attest er­zu unternehmen, und er ermangelte nicht, bei dieser Gelegenheit giebt, ist Herr Kohn durchaus unschuldig in den Verdacht eines zu verbittern, sondern den Widerstrebenden nach einem neben dem der Bankfirma Frank Söhne einen Besuch abzustatten. Wie Bergehens gegen das Nahrungsmittel- Gesetz gekommen und wir Buffet gelegenen Zimmer zu stoßen. Nun ging Dechend zum Angriff staunte er aber, als er erfuhr, daß ein solches Bankgeschäft bedauern daher, daß wir, gleich anderen Blättern, einer durch den Leib und mit der Faust in das Gesicht, so daß das Blut gegen Herrn Mente vor und schlug ihn mit dem Ellenbogen vor überhaupt nicht exiftirte. Da er nun wohl einsah, daß seine aus irrigen Reporternachricht Raum gegeben haben. Das 50 000 M. für immer verloren seien, erstattete er Anzeige. Attest lautet: aus der Nase strömte. Nun kam es zu einem Ringen, Herr Dem Herrn Hermann Hermann Kohn, Berlin  , Gegen Louis Frank kann nicht mehr eingeschritten werden, da Wrangelstraße 88, wird auf Mente wehrte fich den Angreifer ab und seine Ehefrau und zwei wird auf seinen Antrag hier­diefer seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht hat. Durch bescheinigt, daß die am 25. Oftober dieses Jahres Hausdiener eilten ihm zu Hilfe. Diesen Thatbestand stellte Gustav Frank aber wurde zu einer Vernehmung nach Moabit   auf Veranlassung des städtischen Fleischschau- Beamten Kottke be- gestern das Schöffengericht feft. Gegen die betheiligten Militär­vor den Amtsgerichtsrath v. Bodewils geladen und er leistete schlagnahmte Fleischsendung, bestehend aus drei Fässern Aus- personen fnüpfte sich an diesen Vorgang ein Strafverfahren vor dem Militärgericht, welches die Angeschul der Einladung des Gerichts auch gemeinschaftlich mit seinem schnittfleisch vom Rinde, 4 Eutern, 4 Herzen, 3 Bungen, 8 Rinder­Kommis Folge, ohne zu wissen, um was es sich handelte. Da magen, eine Portion Knochen, im Gesammtgewicht von 823 Pid. Galland behauptete gestern nach seiner Kenntniß der digten aber sämmtlich freisprach. Rechtsanwalt die Gelder stets als Depots an das Bankhaus geschickt worden in die Untersuchungsstation des polizeilichen Schlachthauses ein- Aften, daß das Militärgericht allen militärischen Beugen waren, und die Brüder ein solches Geschäft überhaupt nicht be- geliefert, von dem Unterzeichneten untersucht, und weil von Akten, daß das Militärgericht allen militärischen Beugen faßen und es auch nicht für nothwendig gehalten hatten, dies franken Thieren( tuberkulösen) herstammend, der hiesigen fiskalischen geglaubt, aber allen 3ivilperfonen nicht ges und glaubt den Einsendern der Gelder auch andeutungsweise mitzutheilen, Abdeckerei überwiesen werden wird. Berlin  , den 27. Oftober 1894. Den Militärpersonen nur um ein fameradschaftliches Eintreten angenommen es habe, daß fich bei fonnte es teinem Zweifel unterliegen, daß sie bemüht gewesen Der tönigl. Kreisthierarzt Waßmann. Zentral- Viehhof. waren, die Verhältnisse auszunußen und so viel Geld zusammen für einen Kameraden gehandelt habe. Gestern stand nun das au schwindeln, wie nur irgend möglich. Gustav Frant wurde Ehepaar Mente und die Hausdiener Barthold und Herz­sofort verhaftet und ins Untersuchungsgefängniß abgeführt. feld unter der Anklage der gemeinschaftlichen Körperverlegung vor dem Schöffengerichte. Der Zeugfeldwebel Dechend hatte Uuter den Segen der deutschen Sozialreform. Die die Strafanzeige erstattet() und behauptet, daß in furchtbarste Noth hat wiederum einen Familienvater in den Tod 1. Es ist unwahr, daß auf den Treppen in jeder Etage für dem Zimmer, in welches er gestoßen worden sei, Herr Mente ihn getrieben. Am Dienstag Morgen um 9 Uhr wurde an der je 16 Haushaltungen zwei Klosets wären, vielmehr befinden sich mit einem Stuhl, den er ergriffen, geschlagen habe. Die Mühlendamm- Brücke die Leiche eines unbekannten Mannes ge- parterre 6 Haushaltungen, hierzu 2 Klosets; 1. Etage 12 Haus übrigen drei Angeklagten hätten ihn dabei unterstützt. landet und nach dem Schauhause gebracht. Noch an demselben haltungen, hierzu 2 Klosets; 2. Etage 14 Haushaltungen, hierzu Auch bei der gestrigen Verhandlung vor dem Schöffent Tage sah man eine ärmlich gekleidete, abgebärmte Frau am 2 Klosets; 8. Etage 13 Haushaltungen, hierzu 2 Klosets; gerichte standen sich die Aussagen der Militärpersonen Dranienburger Thor, die auf eine theilnahmevolle Anfrage mit- 4. Gtage 14 Haushaltungen, hierzu 2 Klotets. Bevor ich die und der Zivilisten scharf gegenüber. Letztere behaupteten theilte, daß sie soeben ihren Mann im Schauhaufe wiedergefunden Verwaltung übernahm, bestanden für diese 59 Haushaltungen nur in Uebereinstimmung mit den Angeklagten, daß Herr habe. Es war die 38jährige Ehefrau des invaliden Maschinisten 3 Hostlosets mit Tonnensystem. Dechend, der am Boden gelegen, versucht habe, Herrn Mente Alois Roscher, der zuletzt in der Friedrich- Karlstr. 26 2. In allen Wohnungen befinden sich Rochvorrichtungen. Fußtritte vor den Leib zu versehen und daß in dieser gefähr zu Friedrichsberg wohnte. Er lebte in glücklichen ehelichen Ver- Nur wenn einzelne Stuben vermiethet werden, so müssen die lichen Situation Frau Mente nichts weiter gethan habe, als hältnissen, und die Familie besteht außer der Mutter noch aus Miether sich die Kochöfen selbst stellen, was ihnen beim Abschluß durch Vorhaltung eines umgestürzten Stuhles ihren Ehemann zu sechs Kindern im Alter von 10 Monaten bis zu 12 Jahren, des Miethevertrages besonders aufgegeben wird. Defen befinden schüßen. Der Gerichtshof sprach sämmtliche An­nachdem er bereits ebenso viele Kinder durch den Tod verloren sich jedoch überall. getlagte frei. Der Vorfißende begründete das Urtheil wie hatte. Roscher war früher in der Gräflich Reischach'schen 3. Ueber die Feuergefährlichkeit der Defen, die Sauberkeit folgt:" Es war nicht blos das Recht, sondern auch die Pflicht Brauerei   in Stralau angestellt und verdiente annähernd so viel, des Hauses, besonders in bezug auf die Entleerung der Müll- des Angeklagten Mente, bei dem Tumult, der infolge des um die Familie versorgen zu können. Am 7. Oktober 1892 befästen, sowie über die Treppenbeleuchtung wacht die Polizei. gann das Elend bei ihm einzukehren. Er fiel von einer Leiter Bisher ist von dieser nie ein Tadel erhoben. Speziell die und verletzte sich so schwer, daß sein linkes Bein fürzer wurde Klosets habe ich bei der Gesellschaft Neptun" versichert, die jede und seiner Dienstfähigkeit ein Ende machte. Roscher wurde des Verstopfung beseitigen muß. Segens der deutschen Sozialreform theilhaftig und bezog eine Un 4. Ich habe nie erklärt: Nichts machen zu lassen"; viel fallrente in der borrenden Höhe von 37 M. monatlich, und die mehr bewillige ich jede nur halbwegs nöthige Reparatur. Ehefrau verdiente durch Näharbeiten etwa 20 M. auf Paul Hagen. den Monat. War dieses Einkommen für die zahlreiche Familie Die Berichtigung ist alles, nur feine Widerlegung der von schon so knapp bemessen, daß sie mit der Wohnungsmiethe feit uns gebrachten Angaben. Wenn der Einsender die gegenwärtigen dem Monate Juni im Rückstande bleiben mußte, so traf sie noch Bustände in Gegensatz zu den früheren bringt, so tann man ihm ein neuer Schlag, indem das Unfall geld vom 17. Sep. wohl zugestehen, daß eine Besserung" eingetreten ist. Aber tember d. 3. ab auf monatlich 22 m. herabgesett felbst die gegenwärtigen Einrichtungen für 14 Haushaltungen Der Segen von 37 M. war auch gar zu reichlich zwei Klosets find so ungeheuerlicher Art, daß sie bei dem gewesen. Roscher, der nicht betteln wollte, hatte feit langer Beit jenigen, der nur einigermaßen den Anspruch auf Anständigkeit vergeblich nach Beschäftigung als Pförtner gesucht; überall aber erhebt, die entschiedenste Verurtheilung hervorrufen. Wenn der begegnete er einem Kopfschütteln, wenn er die Zahl seiner An Einsender sich auf die Polizei beruft, so wollen wir ihm nur gehörigen nannte. Kein Wunder, daß sich nunmehr die bitterste Noth erwidern: weil eben die Polizei manches nicht sieht, deshalb ist einstellte. Eine Umschau in der Wohnung hat ergeben, daß die ganze die Arbeiter- Sanitätskommission zur Stelle, um die Herren Haus Einrichtung aus einem Spind, einem Tisch, zwei Stühlen, einem paschas an ihre Pflicht zu erinnern. alten Sopha, zwei Betten und einem Kinderwagen besteht. In

wurde.

Von der Arbeiter Sanitäts Kommission enthielt der Vorwärts" am 24. Oftober ein Eingesandt. In bezug auf die Mittheilung aus dem Hause Gerichtsstr. 39 geht uns darüber folgende Berichtigung zu:

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groben Unfugs einiger Militärpersonen entstanden war, einzugreifen. Drei der letzteren, die sich Gins   fühlten, waren auf Zivilpersonen eingedrungen, nachdem durch eine Militärperson einem Zivilisten in ganz ungehöriger Weise ein Glas Rognat ins Gesicht gegossen worden war. Es war ganz natürlich, daß Herr Mente sich in erster Reihe gegen Dechend wandte und diesen aufforderte, das Lokal zu verlassen und ebenso natürlich war es, daß er den Widerstrebenden in das Zimmer drängte und daß er fich gegen die Angriffe des Dechend wehrte. Nicht dieser, oder irgend eine Militärperson, sondern Herr Mente hat sich in der Nothwehr befunden, der Gast wirth war der Angegriffene. Den drei übrigen An geklagten ist ein Verschulden irgend welcher Art überhaupt nicht vorzuwerfen."

Einen Mitleid erregenden Eindruck machte eine Frau, welche gestern unter der Antlage des Hausfriedensbruchs, der Mißhandlung und Beleidigung vor dem Schöffengerichte stand. Sie gab an, daß sie aus Dänemark   stamme, ihr Ehemann, von dem sie geschieden sei, bekleide eine einträgliche Stellung in einem dem legteren wurde das jüngste Kind untergebracht; die übrigen Kein Tag ohne Unglücksfälle durch Ueberfahren. Ein hiesigen großen Hotel. Das Gericht habe ihr das Erziehungs­recht über ihre drei kleinen Kinder genommen und dieselben bei 7 Personen mußten sich in die beiden Betten theilen. Die solches Ereigniß wird auch wieder vom Dienstag Abend gemeldet. einer Frau H. untergebracht. Von Mutterliebe getrieben, babe fie Familie lebte fast ausschließlich von Suppen, deren Zubereitung Der Droschkenfutscher Eugen Skowraneck, der in der Garten eines Tages der Frau H. einen Besuch gemacht mit der Bitte, ihre auf dem Biehofe von dem nicht in den Handel zu bringenden Straße 17 wohnt, wurde um 7 Uhr an der Ecke der Eichhorn Kinder sehen zu dürfen. Sie habe eine schroffe Abweisung ers Fleisch geschieht, und von Brot. Armenunterstüßung fonnte und Linkstrake von einem anderen Fuhrwerk erfaßt und erlitt fahren und wenn es auch zu einer erregten Unterhaltung ge der Familie trotz der großen Bedürftigkeit nicht einen Beinbruch. Er wurde von der Polizei nach einem Kranken- tommen sei, so seien ge= die Behauptungen der Frau H., währt werden, δα fie dem österreichischen Staats- hause gebraucht. daß sie von ihr beschimpft und geschlagen worden sei, doch völlig verbande angehört also hier teinen Unterstützungs­wohnsiz inne hat. Am 10. Oktober war das Elend unerträglich Mühlendamm die Leiche eines Mannes angeschwemmt. In schon früher ein so sonderbares, daß das Gericht den Sanitäts­Polizeibericht. Am 30. d3. Mts. Bormittags wurde am aus der Luft gegriffen. Das Benehmen der Angeklagten war geworden. Die Mittel waren verbraucht; die Kinder jammerten der Linienstraße fiel Nachmittags ein Mann in der Trunkenheit rath Dr. Mittenzweig als Sachverständigen geladen hatte. Dire vor Hunger; eine Einnahmequelle bot sich nicht. Aus Ber. vor Hunger; eine Einnahmequelle bot sich nicht. Aus Ver- hin nnd zog sich eine bedeutende Verlegung am Kopfe zu. zweiflung verließ Roscher sein Heim und kehrte bei einer Frau Nachmittags erschoß sich ein Mann in seiner Wohnung, in der und für ihre Handlungsweise nicht verantwortlich gemacht hin nnd zog sich eine bedeutende Verlegung am Kopfe zu.felbe begutachtete, daß die Angeklagte an Verfolgungswahn leide Felsener in Rummelsburg   ein. Hier äußerte er: Es geht nicht Breslauerstraße. Beim Verlassen eines Ladens im Hause Eich werden könne. Der Staatsanwalt beantragte darauf ihre Freis wehr, wir hungern." Seitdem wurde er vermißt und scheint hornstr. 5 fiel ein Droschkentutscher infolge eines Fehltritts zur fprechung und der Gerichtshof erkannte demgemäß. Die An zurückgab. Die Hilfe, die der unglücklichen Frau von mitleidigen Tages fanden drei kleine Brände statt. alsbald in das Waffer gegangen zu sein, das seine Leiche geſtern Erde und erlitt einen Bruch des Unterschenkels.- Im Laufe des geklagte proteftirte dagegen und verlangte die Vernehmung der Beugin, damit sie dieselbe meineidig machen könne. Staatss Hausbewohnern gespendet wird, reicht bei weitem nicht aus, um anwalt und Vertheidiger hatten Mühe, die Freigesprochene zu be­die täglich neu entstehenden Sorgen zu decken, die ihre Ursache ruhigen. haben in dem Unfall, von dem Roscher unter der so herrlichen deutschen Sozialgefeßgebung betroffen worden war.

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Witterungsübersicht vom 31. Oktober 1894.

Stationen.

Barometer

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

757

NM

763

NW

760

MNM

765

SM

766

S

762

23

762

WSW

766

NW

754 761

766

·

SSM GGD SSM

Windstärke

( 1-1) 14426361552

Better

wolkig

woltig wolfig bedeckt

bedeckt

Regen

woltig

bedeckt

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Temperatur CORALS  ( nach Celsius

50.40 R.)

Das sogenannte Landbrot wird in ganz bedeutenden Mengen nach Berlin   eingeführt und zwar aus den entferntesten Gegenden aus Hinterpommern, Ostpreußen   und aus dem Bojen'schen gehen rote in den verschiedensten Gestalten bei den Händlern hier ein und finden willige Abnehmer. Wenn die An­gaben hiesiger Bäcker richtig sind, so wird in den von ärmerer Swinemünde  Bevölkerung bewohnten Stadtvierteln erheblich mehr auswärtiges Hamburg  als Berliner Brot tonsumirt, abgesehen von dem täglichen Berlin  Frühstücksgebäck, das alter Gewohnheit gemäß vom Bäcker als Wiesbaden  . frische Waare" bezogen wird. Noch in der Entfernung von München  5 bis 6 Meilen von Berlin   haben sich Bäcker etablirt, die fast Wien  nur, oder zum größten Theil ihr Landbrot" nach Berlin   Haparanda  schicken. Die meisten dieser Landbrotbäcker sind freilich nicht Petersburg  weit her"; sie wohnen ganz nahe bei Berlin   und betreiben Cork  . neben der Brotbäckerei auch gewöhnlich noch einen Mehl- Aberdeen  Handel oder auch die Müllerei. Wer einen Spaziergang durch Paris  Tempelhof   nach Mariendorf   unternimmt, wird zu beiden Seiten der großen Dorfstraße diese Bäckerei- und Mehl- Wetter- Prognose für Mittwoch, den 1. November 1894. geschäfte finden, deren Vorräthe in ihrem Wohnorte allein südöstlichen Winden; nachher neue Erwärmung, Trübung und Bunächst ziemlich heiteres, tühleres Wetter mit mäßigen garnicht aufgebraucht werden tönnen. In dem kleinen etwas Regen. Bororte Brig befinden sich nicht weniger als 16 schwung­haft betriebene Bäckereien, durch deren Betrieb sich die Nach­baren so belästigt fühlen, daß sie beim Ortsvorstande verlangt

Regen wolkig

woltig

Berliner   Wetterbureau.

von

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Kamerun   und Rigdorf. Die Bolts Zeitung" schreibt: Mit dem Erkenntniß, das die Disziplinarkammer zu Potsdam  gegen Herrn Leist gefällt hat, sind Viele nicht ganz einverstanden gewesen. Es hat nicht an Leuten gefehlt, die da meinten, daß die Thaten des einstigen Ranglers Kamerun   mit der Einbuße von einem Fünftel des auch dann noch recht hübschen Gehalts nicht hin länglich gefühnt seien. Jedenfalls ist es angesichts der Milde, die man in Potsdam   walten ließ, von Interesse, zu vernehmen, wie man anderswo, beispielsweise in Rigdorf, Vergehungen wider die gute Sitte entgegen tritt. Vor dem dortigen, unter dem Vorsiz des Amtsgerichtsraths Niemir tagenden Schöffen­gerichte standen am 26. dieses Monats ein Handelsmann aus Lichtenberg   und dessen Ehefrau, zwei völlig unbestrafte Leute, ferner ein Handelsmann aus Friedrichsberg und ein Arbeiter aus Friedrichsberg. Alle vier Angeklagte waren eines Vergehens wider§ 184 des Strafgesetzbuchs beschuldigt, weil sie, wie der Anklagebeschluß besagte, hinreichend verdächtig erschienen, am 6. März d. J. auf dem Frühmarkt zu Rigdorf gemeinschaftlich unzüchtige Darstellungen an einem Drt, Bor Eintritt in die Verhandlung beantragte der Bertheidiger der welcher dem Bublifum zugänglich war, ausgestellt zu haben." beiden ersten Angeklagten, Rechtsanwalt Klibanski, den Ausschluß der Deffentlichkeit. Der Vorsitzende erklärte jedoch, öffentlich ver­handeln zu wollen, indem er bemerkte: Wenn die Angeklagten