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quenz ziehen, daß nur mit der äußersten Rücksichtslosigkeit Verfahren eingestellt! the und Jugenderzieher, von denen doch ein großer Teil gegen die deutschnationalen Bankrotteure vorgegangen wer­im deutschnationalen Lager steht, die Verbreitung solchen Schmuges Den fann. Ein weiteres Lavieren, wie es von Seiten der Kassel , 22. Februar.( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) unter der Jugend zulassen. Glauben sie, die so ängstlich und fein­Deutschen Volkspartei gegenüber der äußersten Rechten bisher Vor der Straffammer des hiesigen Landgerichts wurde gestern eine fühlend sind, wenn es sich um sozialdemokratische Aufklärungs geübt wurde, geht nicht mehr an. Der Stimmengewinn der Antiage gegen drei Marburger Studenten verhandelt, die schriften handelt, daß die Verbreitung dieser deutschvölkischen, in Deutschnationalen bildet sowieso für die deutsche Delegation, ein Nachspiel zu dem bekannten Studentenprozeß bildete. Drei jeder Hinsicht tierischen 3uch tlehre besonders veredelnd auf die sich am Sonnabend nach London begibt, eine schwere Studenten, Goebel, Jonas und Goerdt, die Angehörige der die deutsche Jugend einwirken könne? Belastung. Roten Armee auf dem Vormarsch nach Göttingen transportiert Diefer Belastung gegenüber steht allerdings als Gegen hatten, find angefagt, diese Gefangenen auf dein Marsche miß­gewicht das beträchtliche Wiedererſtarken der Sozialdemo- handelt zu haben. Während vor dem Prozeß gegen die Führer Oberschlesien auf der Londoner Konferenz. fratie. Wenn die Reichsregierung durch ihr Auftreten in der Roten Armee von reaktionärer Seite alles Notwendige vorbe­London beweist, daß sie entschieden die Katastrophenpolitit reitet wurde, um ein wirksames Echo zu haben, sollte dieser Prozeß der Deutschnationalen ablehnt, dafür aber um so deutlicher im gegen drei Marburger Rohlinge möglichst wenig Aufsehen Sinne des arbeitenden Bolles handeln will, d. h. wenn sie, erregen. Rein Pressevertreter war anwesend. auch in der Frage der Entwaffnung, fich streng an die Richtlinien hält, die in der Erklärung ber sozial demokratischen corge Reichstag sfrattion zeichnet sind, dann wird es ihr gelingen, den schweren natio­nalen Schaben wieder auszugleichen, den die Gewinne der Deutschnationalen verursacht haben. Sollte sie aber aus dieser Kräfteverschiebung zwischen den beiden Rechtsparteien die Schlußfolgerung ziehen, daß sie an die unentwegten Nein Brüller und an die Orgesch- Banden Konzessionen machen müsse, dann wird die Sozialdemokratie entschieden von ihr abrücken. So sehr unsere Partei mit dem Reichsminister Simons darüber übereinstimmt, daß unmögliche Forderungen des Gegners ab zulehnen feien, so sehr wird sie auch darauf achten, daß der ehrliche Wille des deutschen werttätigen Bolles zur Wiedergutmachung und zur sonstigen Bertrags­erfüllung bis zur Grenze des Möglichen in London zum Aus­druck gebracht werde.

Der Hauptzeuge Baß, der sich als Rebenfläger, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Liebknecht, der offiziellen Klage angeschlossen hatte, erzählte, wie er bei dem Transport beschimpft und

mit dem Gewehrkolben bearbeitet

worden sei. Der frühere Offizier Goebel, jetzt Student in Marburg , habe ihn mit Worten wie Du Schwein, Du sollst Wasser faufen" trattiert. Er habe mit den Händen über dem Kopf marschieren müssen und habe Kolbenstöße erhalten, die thn von der Chauffee abbringen sollten. Er habe sein Leben nur dem zu verdanten, daß er sich weigerte, die Chauffee zu verlaffen. Bum geftrigen Lermin waren 15 Zeugen geladen. Die Ange­flagten wurden von Rechtsanwalt Dr. Lütgebrune, der auch ihr Ver­teidiger während des mordprozesses mar, vertreten. Nach achtstündiger Beweisaufnahme hält der Staatsanwalt die Anflage bezüglich des Angeklagten Goebel für erwiesen und beantragt gegen ihn eine Gefängnisstrafe von einem Monat megen Mißhandlung von Untergebenen. Lütgebrune verlangt Amnestie Frankreich und die Preußenwahlen. auf Grund des Amnestiegesetzes vom 4. August 1920; benn die An­Paris, 22. Februar. Zum Ergebnis der Preußischen Landtags- geflagten hätten die ihnen vorgeworfenen llebergriffe zur Abwehr wahlen schreibt Gustav Hervé in der Bictoire", man sehe wohl, des Aufstandes in Thüringen begangen und hätten zweifellos nicht daß die beiden Rechtsparteien einige Sige gewonnen hätten. Aber aus Roheit gehandelt! Das Gericht schloß sich dieser Auffassung da sie im alten Landtag nur den vierten Teil der Size innegehabt an und stellte das Verfahren ein. hätten, würden sie eine durch legale Mittel vollständig unfähige Minderheit bleiben. Es sei also eine feststehende Tatsache, daß die Männer der Partei von 1914 nur ein Biertel der Wähler für sich

haben.

Die Worte, die Zeuge Arnold, dessen Zähne mit dem Gewehr­folben eines der Angeklagten bearbeitet worden waren, werden den honorigen Marburger Studenten von jedem anständigen Menschen vorgeworfen werden müssen: Es ist die größte Feigheit, einen wehrlosen Gefangenen zu mißhandeln!"

Deutschvölkische Jugendvergiftung.

Paris , 22. Februar. ( EG.) Ueber die gestrigen Beratungen in London liegt heute ein eingehender Bericht im Echo de Paris" von Perfinag vor, dem für seine Darstellung die Verantwortung überlaffen werden muß. Perfinag bespricht den Beschluß bezüglich der Abstimmung in Oberschlesien und erklärt, dah Briand fich auf den Standpunkt gestellt habe, die von dem Obersten Rai getroffenen Maßnahmen müßten aufrecht erhalten und die gefaßten Beschlüsse dürften nicht rückgängig gemacht werden. Er erinnert Lloyd George daran, daß dieser der franzöfifchen Regierung den Vorwurf gemacht habe, fic wolle die Abmachungen von Boulogne nicht einhalten und jetzt wolle er selbst den von den Alliierten gefaßten Beschluß umstoßen. Frankreich habe die größte Berantwortung, da es die meisten Truppen in Ober­falesien bereitgestellt habe, während England nicht einen ein­zigen Mann stelle. General Ce Rond hat erklärt, daß die Gefahr für Oberschlesien darin bestehe, wenn die außerhalb Ober­ schlesiens Wohnenden mit den dort Anfässigen 3 ur selben Zeit abffimmen würden.

Was Lloyd George auf diese Ausführungen erwiderte, weiß Perfinag nicht anzugeben, doch hat sich Lloyd George bereit er­flärt, vier Bataillone nach Oberschlesien zu entfenden. Die Unterredung jei äußerst unangenehm gewefen und habe zwei Stunden gedauert, danach hat Briand sich entschlossen, sich zu unterwerfen. Es fel möglich, daß der gefaßte Beschluß unangenehme Folgen haben werde. Durch die Polifit, welche die Alliierten jetzt einschlagen, entnerven sie ihre Polifit gegenüber Deutschland und sie gewähren eine bedeutende Prämie auf das alldeutsche Geschrei. Nach einer Meldung des Hollandsch Nieuwsbureaus wird Eng land nicht vier, sondern zehn Bataillone nach Oberschlesien entsenden. Sie sollen der Rheinarmee entnommen werden.

Paris , 22. Februar. Wie Echo de Paris" mitteilt, find es die Echo de Paris" erklärt, die Preußischen Wahlen hätten, beiden englischen und italienischen Mitglieder ber mili wie man erwartet habe, eine Schwenkung nach rechts gebracht. Die tärischen Mission von Oppeln gewesen, die die Entscheidung zu Unabhängigen Sozialdemokraten hätten sehr gelitten und die Natio nalisten hätten zum Schaden der gemäßigten Konservativen Erfolge gunsten der Bestimmungen des Friedensvertrages über die Bolts abstimmung in Oberschlesien gegeben hätten. Durch die ge­erzielt. Die Mehrheitssozialdemokratie gewinne Stimmen, so daß Daß der Antisemitismus an sich eine durch und durch unfitt- trennte Abstimmung, so hätten fie erklärt, tönnten die pol die Koalition der demokratischen Parteien Herr der Lage bleibe. Liche Bewegung ist, wurde von vornehmen Charakteren in nischen Einwohner Oberschlesiens acht Tage nach der Abstimmung Man dürfe aber die Bedeutung dieses Ergebniffes nicht übertreiben. allen politischen Lagern oft genug hervorgehoben. Wenn es hierfür der Einheimischen den ankommenden neuen Wahlberechtigten Hin­Denn die Mehrheitssozialdemokraten dächten in bezug auf den noch eines Beweises bedarf, so empfehlen wir denjenigen Kreifen, bernisse bereiten. Sie hätten deshalb gefragt, ob man nicht eine Friedensvertrag von Bersailles wie alle Deutschen , das heißt, sie die bei allen Gelegenheiten sich so beforgt um die Sittlichkeit der Ju- angeblich deutsche Gefahr beseitige und eine polnische Gefahr schaffe, hätten nur die Tendenz, ihn nicht auszuführen. gend zeigen, dringend, fich einmal mit gewiffen deutschool die ebenso befähigt wäre, der Gerechtigkeit Abbruch zu tun, und tischen Hegerzeugnissen zu beschäftigen, die seit einiger schließlich hätten sich ja nur 150 000 Oberschlesier, die außerhalb Zeit in großen Massen gerade unter den Jugendlichen verbreitet Oberschlesiens wohnen, zur Wahl gemeldet und nicht 350 000. Dieses Keine freie Getreidewirtschaft. werden. Bor uns liegt ein Heftchen, das unter dem Titel Wissens Kontingent werde nichts an der Verteilung der 800 000 Stimmen der wertes für die deutschblütige Jugend, von Ernst Streit"( Berlegt München , 22. Februar. ( WIB.) Im bayerischen Landwirt. bei Karl Rohm in Lörch) sich mit der Rassenfrage beschäftigt. Zum französisch- polnischen Abkommen. schaftsministerium hat gestern mittag unter dem Borsiz des Reichs In der Form einer Unterhaltung zwischen einem deutschnationalen Breslau , 22. Februar. ( WTB.) Die Schlesische Bolkszeitung" ministers Dr. Hermes die Konferenz der Ernährungs. Handlungsgehilfen und zwei jugendlichen(!) Handwerkertöchtern untersucht in einem Artikel von beachtenswerter Seite die Bürgschaf minister begonnen. Die Konferenz beschäftigte sich in erster Linie wird in dieser Jugendschrift" die roheste Rassenheze propagiert. Wir ten für eine Sicherung der Volksabstimmung in Oberschlesien . Das mit der Regelung der Bewirtschaftung des Getreides für das zitieren aus der genannten deutschnationalen Jugendschrift wörtlich: Blatt bespricht insbesondere die Bedeutung der franzöfi nächste Wirtschaftsjahr. In eingehender Aussprache wurde die Frage Es gibt feine größere Blutschande, als den Geschlechtsver- fchen Macht und der französischen Politik in Oberschlesien und erörtert, ob eine Aenderung des bisherigen Systems fehr zwischen Rassenfremden. Die Zahl der Fälle, in denen Juden Polen und stellt schließlich die Frage, ob Frankreich nach dem Ab­notwendig sei, und welche in diesem Falle in Betracht fäme. Die junge deutschblütige Mädchen verführen, geht in die Abertausende. schluß einer Militärfonvention mit Polen noch als die Ein solches von einem Juden geschwängertes Mädchen ist für die d. Aussprache ergab eine vollständige Uebereinstimmung darin, daß für die freie Wirtschaft bezüglich des Getreides die Zeit noch deutschgermanische Rasse vollkommen verloren, ja sogar schädlich. neutrale, b. h. über den Parteien stehende Patronatsmacht für nicht gefommen sei, daß vielmehr die öffentliche Be. Denn alle Kinder, die aus einer späteren Ehe eines solchen Mäd die oberschlesische Volksabstimmung gelten fönne. chens mit einem deutschblütigen Manne hervorgehen, werden wirtschaftung des Getreides in irgendeiner Form nicht ent­Judenfinder. Die Zucht ist verdorben", lagt der Landwirt in behrt werden könne. Als die geeignetste Form für die Bewirt bezug auf die Tierzucht, wenn eine mindern ertige Rasse auch nur Holländische Journalisten aus der Schweiz ausgewiefen. Die schaftung sah die weitaus überwiegende Mehrheit der Versammlung ein einziges Mal zur Kreuzung zugelassen wurde. Jedes Land, holländischen Journalisten, die sich gegenwärtig in Bern und ande das Umlageverfahren an. Der Reichsminister gab Kenntnis mädchen kann Ihnen diese einfachen Borgänge bestätigen." ren Orten der Schweiz befinden, haben den Ausweisbefehl davon, daß vom 16. März ab die Qualität des Koch mehis per Es sollen hier die zahlreichen unwahrheiten, Berallgemeinerun- erhalten. Die Aufenthaltsbewilligung wurde ihnen gefündigt, ba ihr weiterer Aufenthalt nicht als notwendig betrachtet wird. Der bessert werden soll, indem es von da ab nur mehr zu 70 Broz. gen und Fälschungen der antisemitischen Heßschrift nicht widerlegt holländische Gesandte in Bern hat sofort gegen diese Maßnahme ausgemahlen wird. werden. Aber fragen müssen wir doch, wie es kommt, daß Geist- protestiert.

Flugschau.

Bon Billy Meyer, Hauptmann a. D.

Wie oft hört man sagen: Für den modernen Menschen gibt es im Zeitalter der Technit feine Entfernungen mehr. Das ist richtig, foweit es sich um horizontale Entfernungen handelt. Hier verliert bie Beite der Entfernung immer mehr und mehr an Schrecken. Brauchten wir früher, um mit der Schnellpost" von Berlin nach München ( ca. 500 Stilometer) zu gelangen, etwa Tage, so bringt ims heute der D- Bug in 10 und das Flugzeug in 4 Stunden hin. Und in ein paar Jahren werden wir vielleicht in zwei Stunden da sein.

In der Tat, in bezug auf die lleberwindung horizontaler Entfernungen ist Gigantisches in den letzten Jahrzehnten er reicht worden.

Etwas anders liegen die Dinge, wenn wir an die Besiegung vertikaler Entfernungen denken. In den Luftozean, der unsere Erdkugel umgibt, ist der Mensch erft etwa 11 kilométer hineingedrungen.

Hochfahrten sind nicht ungefährlich. Berson und Süring ver- mäßig. Um diese geringen Schwankungen auszugleichen, sind die fielen beide bei ihrer Weltrekordfahrt abwechselnd in tiefe Ohn- photographischen Fernrohre stets noch mit einem parallel und starr machten. Und zwei Franzosen fanden 1875 in 8600 Meter Höhe den Tod, während der dritte seine Gehörschärfe einbüßte.

Neben der Erforschung des Luftmeeres durch bemannte Fahr. zeuge geht die durch unbemannte Ballone einher, die ledig lich Inftrumente tragen, die felbfttätig registrieren. Mit diesen un­bemannten Ballonen wurden Höhen bis zu 29 000 Meter erreicht und Temperaturen bis zu 84 Grad Kälte festgestellt.

mit dem Lubus vereinigten zweiten mächtigen Fernrohr verbunden. Dies ist mit einem Fadenkreuz versehen, in das der Beobachter den­felben Leitstern einstellt wie bei der Platte. Da er bei sehr starter Bergrößerung beobachtet, ertennt er fofort ein Boreilen oder Zurüd­bleiben des Uhrwerts gegen die Himmelsbewegung, weil dann sein Leitstern aus dem Fadenkreuz heraustritt. Durch die sogenannten Feinbewegungsschrauben gleicht er die Abweichung des Fernrohrs augenblicklich wieder aus, und durch diese sehr schwierige Arbeit des Pointierens" ist er in der Lage, einwandfreie Aufnahmen des Sternenhimmels zu erhalten.

Die wissenschaftliche Erforschung der Vorgänge im Luftmeer ist von größter Bedeutung. Rennen wir die Borgänge, ihr Zustandekommen und ihre( vielleicht vorliegende) Gesetzmäßigkeit Die Gartenarbeitsschule heißt eine Schrift, die der verdiente erst genau, so werden wir stets missen, mit welcher Witterung wir Neuköllner Gartenschulleiter A. Heyn im Verlage F. Hirt in Bres. au redymen haben werden. Und dies ist für unser Verkehrswesen, lau soeben erscheinen läßt. Das Buch ist eine fleine in sich ge­vor allem aber für die Landwirtschaft und damit für unsere ganze schloffene Monographie des Gebiets. És faßt die Sache von allen Bolkswirtschaft unbezahlbar. Seiten an, gibt zur theoretischen Begründung das historische Wer­den, neben der Forderung die Praris von Neukölln . Das ist sein großer Borzug, daß das Mollen vom Bollbringen ausgeht. Die Neuföliner Gartenarbeitsschule fügt sich in die alte Schule ein, re­spektiert ihre Ordnung, tann mit den alten Lehrern arbeiten, ver­ursacht wenig Kosten, denn sie ist Produktionsschule"; ihr Leiter geht in echt sozialistischem Sinne von der Produktion" aus. Heyn gibt alle Einzelheiten: Den Stundenplan, die Stoffverteilung, die Beratung zum Säen, Pflanzen, er zeigt weitere Entwidlungsmög lichkeiten. Das Buch, frisch geschrieben, durch Wiedergabe photo­graphischer Aufnahmen geschmückt, wird manchem reformwilligen Schulmeister helfen, wird Behörden und Eltern Wege weisen fönnen. Heyns Schule ist eine erfreuliche Etappe im Werden der. produktiven Paul Oestreich . Zukunftsschule. Zur Umgeffaffung des Zeughauses! Im Anschluß an unfern Im Zeughause" betitelten Beitrag in Nr. 36, macht ein Lehrer folgenden Vorschlag: Um die verheerende Wirkung der im Zeughaus aufgestellten Waffen den Kindern, die dorthin geführt werden, so zu veranschau Diesen Entente- Anschlag müssen wir daher alle mit unerschütter- follten neben den Mordwaffen bildliche und plastische Ergebnisse unerschütterlichen, daß sie einen tiefen Sinn für das fünfte Gebot erlangen, ber verheerenden Wirkung an Menschen( Bilder von Kriegszer malmten, plastische Darstellungen ihrer Berstümmelungen), Tieren und Wohnorten ausgeftelt werden. Dadurch erft würde das Zeug­aus eine fegensreiche Einrichtung werden.

Auch für die Bolksgesundheit wäre diese Wetterkenntnis von ungeheurer Wichtigkeit. Wenn wir z. B. schon im Januar genau missen, daß der Juni in Süddeutschland schön, in Norddeutschland schlecht sein wird, daß der Juli im ganzen Land Regen, der August Kaum war der Luftballon erfunden( 1783), da trat auch aber in ganz Deutschland Sonnenschein bringen wird, so werden wir schon bei den Wissenschaftlern das Verlangen auf, möglichst große unsere Urlaubszeiten und Urlaubsziele entsprechend wählen. Höhen zu erreichen. Schon 1804 unternahm der französische Phy- Das flingt jetzt alles noch utopistisch, aber wie viele Utopien fiter Gay- Lussac ganz allein einen Ballonaufstieg, der ihn bis zu find schon zu Wirklichkeiten geworden. War Luftschiff und Flug 7000 Meter führte. Er stellte dabel thermometrische, elektrische und zeug nicht auch einmal eine Phantasterei? magnetische Beobachtungen an 1862 erreichte der englische Forscher Das Flugzeug wird im Dienste der Wissenschaft den Freiballon Glaifher 9000 Meter, und im Jahre 1901 tamen die beiden Berliner voraussichtlich völlig verdrängen. Es wird zu einem unentbehrlichen Brofefforen Berfon und Güring mit dem Ballon Preußen" auf Mittel für die physikalische, meteorologische und luftelektrische Er. 10 500 Meter. Es ist dies die größte Höhe, die bisher je ein Mensch forschung der höheren atmosphärischen Schichten werden. erreicht hat. Wenn jetzt die Entente völlig wider Recht und Moral Aehnliche Höhen wie mit dem Ballon wurden mit dem Flug- unfer ganzes Flugwesen auf wer weiß wie lange ausrotten will, zeuge erreicht. Kurz vor dem Kriege erfiomm der Flugzeug- so sind diese Absichten( um ein Wort des genannten Prof. Berson führer Delerich mit einem Doppeldecker der Deutschen Flugzeugwerte su gebrauchen) nicht nur deutschfeindlich, sondern auch fulturfeindlich. in Leipzig 8150 Meter. Im Juni 1919 übertrumpfte ihn der Ober­

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leutnant Diemer, der von Müchen aus auf 9620 meter fietterte, in licher Entschlossenheit zurückweisen. einem Fluge, der im ganzen 2 Stunden 4 Minuten dauerte. Un­längst hat ein amerikanischer Flieger auch diese Höhe noch etwas überholt.

Wie Sterne photographiert werden. Das Photographieren der Himmelskörper ist eine sehr schwierige Aufgabe, über die in der Je höher wir hinaufbringen, um jo tälter, bünner und sauer Photographischen Rundschau" näheres berichtet wird. Das photo­stoffarmer wird die Luft. Gegen die Sauerstoffarmut läßt sich durch graphisch ausgerüstete Fernrohr, mit dem diese Aufnahmen gemacht Einetmung von fünftlichem Sauerstoff anfämpfen, den man in be- werden, braucht eine Erpositionsdauer von mehreren Stunden, und fonderen Stahlflaschen mitführt, die mit Schlauch und Mundstück während dieser ganzen Zeit muß es natürlich ber Drehung des Fir versehen sind. Bon 5000 Meter ab pflegt man in der Regel mit der sternhimmels nachbewegt werden, damit das optische Bild jedes Benutzung dieser Flaschen zu beginnen. Gegen den start abnehmen. Diese Nachbewegung des Fernrohrs wird nun dadurch zuwege ge­Sternes auf der Platte immer auf denselben Plattenpunkt fällt. den Luftdruck aber wird man sich, wenn man höher als etwa 11 000 bramt, daß das Fernrohr um eine zur Weltachse parallele Achse Meter gehen will, wahrscheinlich nur durch eine luftdicht abge- beweglich aufgestellt ist und mechanisch durch ein Uhrwerk der Be fchloffene Gordel oder Kabine schüßen tönnen, in der man fünftliche wegung des Himmels nachgeführt wird. Dies Verfahren ist aller Luft, ähnlich wie im U- Boot, atmet. dings nicht unbedingt sicher, denn fein Uhrwert läuft durchaus gleich

fun" in der Aula des Gymnasiums zum Grauen Kloster am Donners.

Boltsbühne E. V. Nächster Lejeabend Mag Blümmer Neue Bort tag, den 24. d. M.

Die Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin hat als Aufgabe die von 40 000 Bänden steht im eigenen Hause Bilbelmstr. 23 zur Verfügung. Pflege der Geographie im weiteften Sinne. Sie veranstaltet monatitche Bortragsabende bedeutender Reisender und Fachsizungen. Eine Bibliothet Eine Zeitschrift wird fostenfrei geliefert auf Grund eines Vorschlages breler Mitglieder und Zahlung eines jähr Die Mitgliedschaft erwirbt man lichen Beitrages von 40. als anjaliiges Mitglied und von 30 M. als auswärtiges Mitglied.