Nr. 100+ 38. Jahrgang Ausgabe B Nr. 50

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Telegramm- Abreffe: Sozialbemotrat Berilu.

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Dienstag, den 1. März 1921

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Simons Eröffnungsrede in London  . Endkampf um Oberschlesien  .

London  , 1. März( EE.) Gestern abend fandte Cloyd George Delegation in London   sein wird. Wenn sich Dr. feinen ersten Sekretär Morris Hankey zu Dr. Simons mit der Mit- Simons auf die Zustimmung der einstigen Vaterlands­teilung, daß die erste Zusammenkunft bereits Dienstag parteiler berufen würde, die einst Belgien   und Nordfrant­um 11 Uhr 30 minuten im Lancasterhouse stattfinden werde. reich annektierten, die Kriegstoften durch eine englische Milliarden­Als Programm ist vorgesehen, daß Simons feine Eröffnungs- entschädigung decken wollten, die den rücksichtslosen U- Boot­ansprache halten werde, wobei es allerdings noch nicht feststeht, Krieg verlangt und die Zerstörungen in der Kampfzone be­ob er bereits die deutschen   Gegenvorschläge bekannt geben wird. Die grüßt haben und die heute von tommenden Kriegen und von Alerten halten heute nachmittag unter sich eine gemeinsame Be  - der Notwendigkeit reden, Frankreich  , wie vor Zeiten Spanien  , rafung ab. Morgen erfolgt im St- James- Palast die Antwortrede zur Rolle einer Macht zweiten Ranges" zu zwingen Cloyd Georges. Der gestrige Tag wurde von den Alliierten zur ein-( Deutsche Zeitung" vom 27. Februar), dann würde er damit gehenden Beratung benützt, ob der Artikel 233 des Friedensvertrages jede Möglichkeit einer Verständigung zerstören. die Möglichkeit biete, die Strafmaßnahmen gegen Deutschland   sofort in Bollzug zu sehen, falls die deutschen   Gegenvorschläge für die Alliierten unannehmbar seien.

Man schreibt uns aus Ratto mit unter dem 27. Fe bruar: Der Abstimmungstermin, der über Oberschlesiens   Zukunft entscheiden soll, rückt immer näher. Es ist eine Entscheidung über Leben und Sterben der blühenden oberschlesischen In­dustrie, eine Lebensfrage auch für die fernere wirtschaftliche und industrielle Leistungsfähigkeit des Deutschen Reiches. Von diesem Gesichtspunkt aus sollte man das Problem sehen, und von dem anderen: von dem Standpunkt der inter­nationalen Arbeiterschaft aus, die an einer Hebung der pol­nischen Produktion interessiert ist. Ungeheure Bodenschätze werden in Bolen ungenutzt liegen bleiben, wenn es zu seinen erschließbaren Kohlen und Energiequellen fertig aufgebaute oberschlesische Industrie bekommt, die es der Mühe eigener Aufschlußarbeit enthebt. Beide Gesichts­puntte fordern gebieterisch, daß Oberschlesien   deutsch  bleibt. Der Amerikaner Sidney Osborne kennzeichnete die

die

Wir wiederholen deshalb mit voller Absicht und in der klaren Erkenntnis, daß, je öfter und je unzweideutiger wir dies tun, defto nationaler wir handeln: die Deutschnatio­Das amtliche WTB. veröffentlicht ein Interview des Bertreters nalen find das Unglück Deutschlands   und mit ihnen gibt es der„ Evening News" mit Minister Dr. Simons. Wie eine Ber  - für uns, für die Arbeiterschaft und für die deutsche Republik oberschlesischen und die deutschen   Lebensnotwendigkeiten rich­finer Mittagszeitung erfährt, hat diese Unterredung niemals teine Gemeinschaft. Dagegen empfinden wir deutschen   tig, wenn er schrieb:" Wie das Rad ohne Nabe, wie der stattgefunden. Dr. Simons erkläre ausdrücklich, daß er Sozialdemokraten eine innige Notgemeinschaft mit den Wagen ohne Rad nicht arbeiten kann, so tann auch Schlesien  feinen Pressevertreter gesehen und gesprochen hat. arbeits- und obdachlosen Proletariern Nordfrankreichs und nicht ohne Oberschlesien   eristieren, noch Deutschland   ohne Belgiens  . Wenn die Deutsche Tageszeitung" dieses unser Schlesien   das Rad und Deutschland   der Wagen." Braucht Schlesien  . Bei diesem Vergleich ist Oberschlesien   die Nabe, Im Augenblick des Beginnes der Londoner Berhandlun Bekenntnis mit einem entrüsteten Ausrufungszeichen versieht man noch zu sagen, daß die Nabe ohne den Wagen ein totes und erklärt, die Bergarbeiter von Lens seien nur deshalb er Gerät ist? gen erscheint es uns gerade im nationalen Interesse dringend werbslos, weil Frankreich   in Kohlen schwimme, und die erforderlich, unseren Standpunkt zu der Frage der Ein Ruinen seien nur deshalb noch vorhanden, weil Frankreich   fammentetten, ist so viel geschrieben worden, daß es sich er­Ueber die Bande, die Deutschland   und Oberschlesien zu­heitsfront" so deutlich wie nur möglich zu präzisieren. baraus eine futrative Fremdenindustrie" machen wolle, so übrigt, heute Einzelheiten zu geben. Man hat aber in starker Unsere in verschiedenen Artikeln bereits erfolgte Stellung­nahme zur Londoner Konferenz hat auf der rechten Seite ein bestärkt uns diese fürchterliche Geiftesverfassung in unserem Betonung der industriellen oberschlesischen Werke zuweilen es mütendes Echo ermedt und noch heute morgen wettert die Entschluß, mit den Westarp und Genoffen jede Ginheitsfront fo hingestellt, als ob Oberschlesien   ein Wirtschaftskörper sei, der „ Deutsche Tageszeitung" über die„ Sabotage der Einheits- abzulehnen. Die von uns felbft mitgeteilten Tatsachen zur feinen Bedarf im eigenen Lande deden könne. Man betonte Kennzeichnung der tapitalistischen französischen   Mißmirtschaft dabei die Entwicklung der Rohstoff- und Halbfabrikation zum front" burch die Sozialdemokraten im Reichstag anläßlich werden von ihnen systematisch aufgebauscht und verallge- Fertigprodukt und stellte fest, daß in der Tat erhebliche Fort­per Debatte über die Berlängerung des Entwaffnungsgefezes. meinert, um von den eigenen Sünden abzulenken. schritte in dieser Richtung zu verzeichnen sind. In Wirklichkeit Damit hat bie Deutsche Tageszeitung" den Beweis für bie Richtigkeit unserer Behauptung selbst erbracht, daß der nordfranzösischen Gruben auf Befehl unserer glorreichen heute lediglich auf den Bedarf der industriellen Werke ein­Nein, ber Bergarbeiter in Lens ist arbeitslos, meil die ist der größte Teil der verarbeitenden Industrie aber noch Begriff der Einheitsfront" nichts anderes als ein plumper D... zerstört, der Textilarbeiter von Roubair ist erwerbslos, gestellt mit vereinzelten Ausnahmen. Der Bedarfsartikel des Shwindel ist, der den sogenannten„ nationalen" Barteien meil die Fabriken auf Verlangen unserer Schwerindustrie täglichen Verbrauchs aber, angefangen von der Stednadel bis die Möglichkeit geben sollte, allerhand reaktionäre Geschäfte ihrer Maschinen beraubt wurden. Diese Verbrechen des zum Anzugstoff, von der elektrischen Birne bis zum Auto, ungestört zu besorgen und die republikanischen Linksparteien, faiserlichen Deutschland   muß die deutsche Republik wird weit überwiegend aus dem weft lichen Deutschland  vor allem die Sozialdemokraten, einseitig zu binden. Unter wieder, gut machen, und deshalb muß sie auch die Bewunderer hereingeholt. Dieses konnte bisher die oberschlesischen Kohlen dem Motto der„ Einheitsfront" wollte man die Arbeiterschaft des alten Regimes zum Schweigen bringen, wenn sie heute in und Eisenleistungen, die Lieferungen an Baggonmaterial, in einen wüsten nationalistischen Rummel hineinziehen, sodann die jetzigen Biedergutmachungsfragen so aufdringlich brein- 3ink und Schwefelsäure usw. Oberschlesiens   mit Fertigfabri­den Sozialdemokraten in Breußen den Garaus machen, ja reden faten überreichlich tompensieren. Eine fünftliche Grenzscheide vielleicht sollte gar jener Rechtsputsch von uns geschluckt wer Wie umehrlich das Gerede von„ Einheitsfront" feitens zwischen den beiden, aufeinander angewiesenen Gebieten den, über den in den letzten Tagen so geheimnisvolle Andeu der Deutschnationalen ist, mag man an der Tatsache erfennen, würde zweifellos diese wirtschaftlichen Bande durchreißen, tungen gemacht wurden. Auf diesen Schwindel find wir vom daß die„ Deutsche Zeitung" von der großen Entrüstung der einen einigermaßen entsprechenden Ersatz zu geben. erften Tage an in feiner Weise eingegangen und wenn heute deutschbewußten Kreise über die Zusammensetzung der einen einigermaßen entsprechenden Ersatz zu geben. die Rechtspresse sich ber eine Sabotage der Einheits- deutschen   Abordnung erzählt. Wieder einmal soll das Schid- Der Wahlkampf um die Staatszugehörigkeit, der hier front entrüftet, so prid. daraus nur die herbe Enttäuschung fal der Deutschen   in die Hände von Juden gelegt werden!" nun seit Jahr und Tag andauert, wird jetzt natürlich leb­über ihre verfehlte Rechnung, die sie ohne den Wirt gemacht so einerseits Einheitsfront" andererseits ogrom hafter. Die Polen   hatten es für nötig erachtet, durch natio­andererseits ogromnalistische Afte des Terrors die Abstimmung zu beeinflussen. hatte.

heye.

Fort mit diesem Schwindel!

Dr. Simons ist heute mit dem Obersten Rat zusammen­Sprengung von Versammlungen unter Waffenanwendung, getroffen und je geschlossener und breiter die Front der Gewalttätigkeiten gegen prominente Vertreter des Deutsch­republikanischen Parteien ist, die hinter ihm stehen, Besprechungen über die Strafmaßnahmen. tums, Ueberfälle und Banditentum sollten den Oberschlesier menn er die Gründe auseinandersetzt, weshalb Deutschland Condon, 1. März. Nach dem diplomatischen Mitarbeiter des für das polnische Ideal begeistern. Die Bojomka Polska, eine die Pariser Beschlüsse ablehnen muß, und wenn er die deut Daily Chronicle" glaubt man nicht, daß der Umstand, daß der Goldlingen der polnischen Nationalisten, hat sich in dieser Art regelrecht organisierte Mörderbande, zusammengefeßt aus fchen Gegenvorschläge unterbreitet, desto stärker ist seine mora deutsche Außenminifter nicht als Bevollmächtigter tommt, irgendwelche Propaganda besonders hervorgetan. Erreicht wurde damit lische Bosition, desto größer sind seine Erfolgschancen. Wenn großen Berzögerungen in den Arbeiten der Konferenz zur Folge das genaue Gegenteil von dem, was die Polen   wollten. Die sich auch die äußerste Rechte in ma ßvoller und zurüd haben werde. Der diplomatische Mitarbeiter des„ Daily Telegraph  " besonnene Haltung der deutschen   Parteien, an denen diese haltender Form mit der Reichsregierung solidarisch er schreibt: Lloyd George   habe mit Foch eine Unterredung über die Erzesse abprallten, ohne daß sie zu den gleichen Waffen flärt, so fann es ebenfalls nur nügen. Was haben wir aber Frage der Santtionen gehabt. Lloyd George   habe Foch   Fragen griffen, steht in einem so wohltuenden Gegensatz zu dieser erlebt? Bon Anfang an haben sich die Deutschnationalen in bezüglich der verschiedenen Borschläge für eine etwaige Ausdehẞropaganda der Tat, daß die zweisprachigen Oberschlesier in den Bordergrund gestellt und in ihrer üblichen und auf- nung des augenblicklichen Offupationsgebietes in ben immer wachsenden Scharen sich zu der deutschen   Sache be­dringlichen Art haben sie verfucht, in Deutschland   den Rheinlanden gestellt. Das Ruhrgebiet  , Frankfurt  , Stutt fennen. Die Abstimmungspolizei, die paritätisch aus deutschen  Einbrud zu ermeden, als führten sie die Protestbewegung gart und München   wurden in der Unterredung erwähnt. Lloyd und polnischen Oberschlesiern zusammengefeßt sein soll- gegen die Pariser Beschlüsse und als seien sie berechtigt, George fragte, mie viel Truppen in jedem der Fälle für eine Aus- durchgeführt ist das nicht immer, wird ihrer Aufgabe, streng fie zu führen. Daß sie damit bei den Breußenwahlen einige behnung des befehten Gebietes benötigt würden, auch wie hoch fich neutral die Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten, nicht voll Erfolge errungen haben, ist nicht übermäßig schlimm, da diese die Roften etwa belaufen würden, und welches wohl die Wirkung auf gerecht. Und man fann es aus dem Mund halbpolnischer Erfolge vor allem auf Rosten der Deutschen Boltspartei er- bie deutsche Bevölkerung und auf die verschiedenen Klaffen des deut Frauen und vieler besonnener anderer Personen, die früher zielt wurden, die sich als Regierungspartei gezwungen fah. fchen Boltes im allgemeinen fein mürde. dem Polentum zuneigten, oft genug hören, daß sie sich für die eine verhältnismäßige Reserve zu üben. Viel schlimmer ist es polnische Ordnung"( lies: planiose Gewalttätigkeit) herzlichst aber, daß die Deutschnationalen auf diese Art bei der bedanken. Entente den Eindrud erweden fonnten, als ginge die Ents rüftungsbewegung gegen das Pariser Abkommen von ihnen aus. Bollte man den Nationalisten auf der Gegenfeite das Spiel erleichtern und den Verständigen jedes erfolgreiche zu erheben Wirten unmöglich machen, so brauchte man nur mit ver­schränkten Armen diesem Treiben beizuwohnen.

Es wurde auch die Kategorie der wirtschaftlichen Strafen besprochen. Dabei wurde die Frage eines be fonderen fistali­fchen Regimes im befesten Rheinland   unter der Ron­trolle der Altierten eingehend untersucht, z. B. die Mittel, die den Allierten zur Verfügung stehen, um die Zölle und andere Steuern

Demission des Reichssparkommissars.

Das scheinen die Polen   auch gemerkt zu haben, und des­halb hält man drüben ein wenig zurück. Bei dem erbitterten Kampf, den sie gegen die sogenannten Emigranten führen, ist es freilich nicht unmöglich, daß auch in den nächsten Tagen Gewaltatte zu berichten fein werden. Man will eben um jeden Preis schreden. Die Abstimmungsberechtigten im Reiche sollten sich das nicht übermäßig zu Herzen nehmen.

Deshalb find wir aber rechtzeitig diesem unheilvollen und unaufrichtigen Einheitsfrontrummel dazwischen- Wie wir aus ficherer Quelle erfahren, hat der zum Reichs- Bei der Beurteilung dieser Gewaltatte ist und bleibt wesent gefahren. In der Kreuz- Zeitung  " vom Sonntag hat Graf partommiffar feinerzeit ernannte Präsident Dr. Carl feine De  - lich, daß das dichtbevölkerte Land hier seit Jahr und Tag sich Bestarp erflärt, daß die Tatsache, daß wir diesen miffion eingereicht. Die Ursachen seiner Amtsniederlegung dürf- in einem Wahlkampf von ganz unerhörter Schwere und Er­Trennungsft rich in der gegenwärtigen Stunde ge- fen in der jüngst gemeldeten Einfehung des gemischten Aus- bitterung befindet, in dem alle Leidenschaften entfesselt sind. zogen haben, für unsere Unterhändler in London   gefchuffes zu erbliden sein, der feinerseits auf Ersparniffe im Reich Sind aber bei jedem Wahlkampf Schlägereien und fleinere radezu verhängnisvoll merden fann". Wir sind da- hinwirken foll. Hierin erblickt Dr. Carl eine Durchfreuzung Erzesse unvermeidlich, so ist es schließlich kein Wunder, menn gegen überzeugt, daß je unzmeideutiger nicht nur die Sozial- feiner Pläne. Er glaubt um so weniger fein Amt fortführen in Oberschlesien  , wo die Kriminalität schon früher infolge der Demokratie, sondern auch die Reichsregierung jede 3u tönnen, als er fich starken Widerständen gegenüber sieht, eigenartigen Grenzlage, der gemischten Bevölkerung und so­Gemeinschaft mit den Bestarp und Genoffen die ihren Sie anscheinend im Reigsminifterium des zialer Verhältnisse eine recht hohe war, der Kampf schärfere ablehnt, desto parter die Stellung unserer Jnnern haben. Formen annimmt als im Reiche. Damit sollen die Gewalt­