ftafc fihr di» Ersatzleistungen kam, ab« m» die Leistungsflhigkeit fein, die un» noch gebli««, ist. fAllgemeine Zustimmung.) Wir müssen innerhalb dies« LeisiungssShigkeit bis an die äußerste Grenze gehen.(Sehr wahr!) Es würde nichts nützen, sich dagegen sträuben zu wollen. Nicht allein fremdem Zwange solaend wollen wir das, sondern aus innerem Drange, well nur so ein Fonds von Der- trauen hergestellt werden kann, der notwendig ist, um in der Zukunft bewaffnete Konflikte umer den Völkern zu vermeiden, und das ist uns« heißest« Wunsch.(Lebhafte Zustimmung bei den So» zialdemokraten.) Ein« solche, von un» selbst gewählte internationale Aufgabe sollte man nicht erschweren, indem man anstatt wirt» schaftlicher Verhandlungen mit dem Säbel rasselt. Do» dient nur den Nationalisten hier im Lande. Wir haben heur« wieb« den Zustand wie im Kriege, daß sich die Militaristen und Nationalisten aller Lander gegenseitig in die Hände arbeiten.(Unruhe rechts. Zustimmung bei den Sozial. demokraten .) Es gibt nicht nur bei uns Männer, die den Geist von 1914 noch pflegen. Als unsere Aufgabe beirachten wir es, diesen Leuten im eigenen Lande das Handwerk zu legen. Leider finden wir hi« nicht immer die Unterstützung derjenigen Kreise, die uns dabei unterstützen sollten. Es ist äußerst unbequem, daß uns Lloyd George jetzt wieder daran erinnern kann, daß die Eni- waffnungsklausel nicht ausgeführt ist, daß die Selbst- fchutzorganisationsn weiter bestehen, die wir schon deshalb bekämpft haben, weil wir sie als Stoßtruppe gegen die deutsche Republik ansehen. lGroße Unruhe rechts.) Wir »«langen schleunigste Entwassuung dieser dewafsnete» Landen. Es genügt nicht, daß die Regierung Erklärungen abgibt; wir verlangen, daß die Regierung handelt. Ich erinnere an das. was wir in der Entwaffnungsfrag« in d« Erklärung meiner Fraktion bereits gesagt haben. Es ist heute in diesem Lande viel von der notwendigen Bildung einer Einheitsfront die Rede. Solange solche Gegensätze in der Entwaffnungsfrage vorhanden sind, ist die Einheitsfronk praktisch unmöglich. (Graf Westarp sDnat-s: Sehr richtig!) Ich freue mich, daß Sie, Herr Graf Westarp , das so offenkundig zum Ausdruck bringen. Wir find mit den übrigen Parteien einer Meinung darin, daß das un«- füllbare Paris « Diktat von uns nicht akzeptot werden kann, wie ab« üb« diesen negativen Standpunkt hinaus ein« Plattform für die Einheitsfront gebildet w«deu kann,»«siehe ich nicht. Es schadet un» nicht, wenn das vor d« ganzen Welt zum Ausdruck gebracht wird. Wie wenig wir uns noch oerstehen, zeigt d« Umstand, daß in Deutschland in dieser Situation noch die merkwürdigsten Dinge passieren. In Flensburg ist in dies« Woche auf der Stinnes- werft ein neu« Dampfer herausgebracht, der ausgerechnet mit dem Namen eine» Manne « in di« Welt hinausgeht, der als«in« der typischsten Vertreter des alten Regimes gilt.(Erregte Zurufe rechts.) Dieser Mann wird von den weitesten Kreisen des deutschen Volkes als einer der schlimmsten Reichsverderber angesehen.(Erneuter Lärm rechts.) Die Arbeiterkrelfe Deutschland » empfinden es als die frechste Provokation.(Zustimmung links, erneuter großer Lärm rechts.) Und da oerlangen Sie(nach rechts) von uns die Bildung ein« Einheitefront mit Ihnen! Wir find jederzeit bereik. die«rbeiterschaf« vor Sklaverei zu bewahreu. ab« Tlrplh lehueu wir dabei ab. Präsidenr£96« Herr Abg. Graes«, Sie haben zu vielen Malen dem Redner zugerufen, er spreche im Namen des französt» Sjen od« des englischen Volke». Diese Zuruf« rüge ich als unzu» sjlg.(Lebhaft« Beifall.) Abg. Müll«.Franken(Soz.) sortfahrend: Beleidigungen von der Rechten habe ich aufgehärt übelzunehmen. Wood George hat be- wiesen, daß es für deutsche Verhältnisse ihm völlig an Verständnis fehlt. Was an uns«em Steuerwesen»«besierungsbedürftig ist, wissen wir selbst sehr genau. Wir leiden noch an dem Erbe d« Btsmarckkchen Steuerpolitik. Wir müssen uns»e gesamt« Steuerorganisation auf einen neuen Baden stellen. Weiß Lloyd George , wo« die Erhöhungen der Preise für Tee, Tabak, Zuck« usw. für Millionen armer Teufel bedeuten? Wieviele Mil- Konen deutscher Proletari« können keinen Zuck« kaufen! Eine der- artige Belastung führt zu Sklavenarbeit. Ab« mik Sklavenarbeit wird Europa nicht aufgebaut. (Lebhaste Zustimmung.) Wenn Lloyd George von den blühenden Städten spricht, so sollte er die Bürgermeister der deutschen Städte fragen, wie es damit bestellt ist, ganz abgesehen von Kinder. sterblichkeit und Wohnungsnot. Dabei sind viele Städte genötigt gewesen, das Existenzminimum zu besteuern. das der Reichstag den Proletariern freigegeben hell.(Lebhafte Zu-
trotzdem noch mdwekte Beweis liefern, daß wir
stnmmmg.) Dich« Aermfi« soll« wir Steuern ausladen? Zwar werden wir den auch darin bi» an die Grenze de» Möglich« gehen wollen, aber die Arbeiterklasse der ehemals feindlich« Länder müßte wifien. daß die Verelend u na der deutschen Arbeiterschaft auch die der anderen Länder nach sich ziehen muß. Wiederausbau und Erholung, der« olle Völker bedürfen, werden h«beigeführt werden nur durch den Willen all« Verständigen, ab« n cht durch die Männer, die solch« Sanktionen ersinnen.(Lebhast« Beifall link».) (Weit«« Bericht auf der dritten Sei«.)
Teilrevolution in Rußland . Ein Funtsprach der Sowietregienmg spricht davon, der Auf st and der Kronstaoter Matrosen und der Petersburger Arbeiter sei durch die konterreoolutio- nären Umtriebe des mit der Entente in Verbindung stehenden Generals K o s l o w s t y ins Leben gerufen worden. Die Tat- fache eines Petersburger Aufstandes wird hier also amtlich von russischer Seite zugegeben. Zwar hieß es in einer Meldung vom 2. März, der Aufstand sei bereits wieder unterdrückt wor den, aber diese Nachricht stellte sich insofern als vorellig her- aus, als am nächsten Tage die Matrosen von neuem Herren der Lage waren. Nach den letzten Drahtungen soll Petersburg vollständig in der Hand der Ausständigen unter Führung Kost lowfkys, K a l i n i n und andere Sowjetkommissare sollen als Gei eln verhaftet und S i n o w se w, der Diktator von Petersburg , soll in das benachbart« Oranienbaum geflohen sein. Als Hauptgrund für den Aufstand wird die katastrophale Lage auf dem Lebensmittelmarkt angegeben. Daneben ver- langen die ausständigen Arbeiter vor allem Wiederherstellung der persönlichen und politischen Freiheit. Fest scheint ferner zu stehen, daß es auch in anderen GebietenRußlands zu revolutionären Erhebungen ge- kommen ist. So in Odessa und Moskau . In Moskau scheint die Bewegung blutig unterdrückt worden zu sein, aus Odessa stehen noch genauere Nachrichten aus. Ob die Nach- richten angeblich bolschewistischer Blätter über Kosaken- und Bauernaufstände im Orenburger Bezirk und an der südlichen Wolga den Tatsachen entsprechen, mag dahin- gestellt bleiben. Das Moskauer Regierungsorgan„Prawda" nennt die Lage jedenfalls„ungeheuer schwierig". « Prag , 5. März.(MTB ) Die hiesige„Wolsa Rossij"«hielt üb« Reval folgenden Funkspruch: „Nach dem Willen d« Kronstadt « Matrosen, Roten Gardisten und Arbeft«, ist alle Macht in K r o n st a d t in die Hand des Pro- oisorischen Revolutionskvmitees ohne einen einzigen Schuß übergegangen. Die Kronstadt « Kommunisten gestehen selbst ihre Fehl« zu. Die arbeftende Klasse in Kronstadt ist entschlossen, sich nicht mehr vondenSchöuredereienderKommunisti- scheu Partei»«führen zu lassen, die sich Vertreterin de» Volke» nennt, ab« in Wirklichkeft das Gegentell davon ist. Genossen. glaubt nicht den Worten der autokratischen Kommissare, welche Euch überzeugen, daß in Kronstadt ein Stob weißer Offizier« mft dem General koslotvski an der Spitze arbeite. Das ist eine frecheLüge. Die Flafte, die Besatzungen d« Forts und d« Festung von Kronstadt haben ihre Ergebenheft und ihre beb in- gungslose Unterwerfung unter das Provisorische Revolutionskomitee proklamiert. Die Kronstabter Genossen fordern Euch auf, Ihr wöget Euch Kronstadt sofort anschließen und Euch mit ihnen fest»«binden, damit durch gemeinsam« Anstrengungen di« langer- sehnte Freiheit errungen werde. Genossen! Die Lage ist ernst, wir«warten sofortig« Antwort." Helflugfor», 5. März.(TU.) Nach den letzten Berichten feuert die rote Artillerie von den Hügeln vor der Stadt Moskaz i n die Arbeiterviertel, wo der Aufstand ausgebrochen ist. Mehrere hundert P«sonm wurden von dem Granatfeu« getötet. Aus allen Gegenden wird eine Zunahme der Aufstandsbewegung gemeldet. Petersburg ist von dem übrigen Lande a b g e- schnitten. Lebensmittel sind nur noch wenig vorhanden. Dle Stadt- steht unt« Kriegsrecht. Alle Hauptstraßen w«den von roten Truppen bewacht. Insurgenten verteilen Waffen und Munftion.
Die Lätiüer im Reichsrat. D« Reichsrat hieb am Sonnabendabend um dieselbe Zeit, als die Reichstagssitzung begann, eine öffentliche Sitzung unt« Vorsitz des Minifters Hemze ab. Den Hauptgegenstand der Tagesordnung bildete der Gesetzentwurf üb« die Vertretung der Länder im Reichsrat. Art.«1 Abs. 1 d« Reichsverfassung soll danach wie folgt gefaßt werden:»Im Reichsrat hat jedes Land mindestens eine Stimm«. Bei den größ«en Ländern entfällt auf 700000 Ein. wohner eine Stimm«. Ein Ueberfchuß von 350000 Einwohnern wird 700 000 gleich gerechnet. Kein Land darf durch mehr als zwei Fünftel all« Stimmen vertreten fein."— In der Begründung wird darauf hingewiefen, daß die vorgeschlagene Neuerung befond«s mft Rücksicht auf Preußen getroffen werden soll. Preußen zählt jetzt mit seinen 13 Provinzen nur 11 Stimmen im Reichsrat, so daß nicht alle Provinzen ihre Vertretung finden.— Das Plenum des Neichsrats nahm, dem Borfchlag des Ausschusses enffprechend, den Gefegentwurf unverändert an. Die Dewährung der neuen llanüräte. Der Sturm der reaktionären Presse gegen die Perfonatooliffk des preußischen Innenministeriums hat in der letzten Zeit an Hesttg keft zugenommen. D:elfoch wird von dieser Seite behauptet, daß vielen der nicht sachlich vorgebildeten Landräte jetzt hätten Regie- run.gsafsessoren beigegeben werden mjjsftn, die die Ge- schäst« erledigen, die früh« der Sandrat selbst erledigt habe. Genau das Gegenteil von dieser Behauptung ist nchtrn. wie sich aus folgender Zu>ammenstellu«g, die vom preußischen Mimsterium des Innern aufgestellt ist, ergibt: Von den 430 Landratsämtern Preußens werden zurzeit S7 von Sozialdemokraten verwaltet. Von diesen 57 jetzt von So- zialdemokraten verwalteten Landrotsämtern waren im Friedensjahre 19 1 3 32 Aemtern Regierungsassessoren zugeteilt. I etz t find bei den- selben 57 Landratsämtern nur noch 8 Regierungsassessorev beschäl tigt, und zwar je einer bei den Landratsämtern in Nauen , Halle, Linden, Blumenthal. Bochum und Wiesbaden . Dem fozialdemokro- tischen Landrat des bedeutenden Kreises Niederbarnim sind wie vor dem Kriege auch jetzt 2 Regierungsassessoren Zuge- teilt, ebenso wie dem n i ch t sozialdemokratsschen, s a ch l i ch vorge- bildeten Landrat des Kreises Teltow , in dem tue Verhältnisse ähnlich liegen wie im Kreise Niederbarnim . Der dem Landret des Kreises Bochum zugeteilte Regierungsassessor ist gleichzeitig bei der Polizeidftektion Bochum tätig, während vor dem Kriege bei dem Landratsamt und der Polizeidirektilm Bochum je ein befände- rer Regierungsasscssor beschäftigt war. Dem sozialdemokra- tischen Landrat des sehr wichtigen Kreises Waldenburg, bei dem stets«in Regierungsassessor beschäftigt war, war nur vor- übergehend ein Regierungsassessor zugeteilt; es wird ihm dem. nächst wieder einer zugeteilt werden. Dem jetzt von einem« o- zialdemokraten verwalteten Landratsamt Hörde waren im Jahre 1913 zwei Regierungsassessoren zugeteilt, jetzt keiner. Nur vorübergehend war bei diesem Landratsamt em Regierungsassessor beschäftigt. Bei 25 weiteren setzt von Sozialdemokraten verwaüewn Landratsämtern, denen früher stets ein Regierungsassessor zu- geteilt war. ist jetzt kein Regierungsassessor beschäftigt, und zwar weder zur Hllseleiswna noch zur Ausbildung. In keinem Falle ist einem von einem Sozialdemokraten geleiteten Kreise, dem früher kein Regierungsassessor zugeteilt war, jetzt ein solcher zugeteilt wor- den. Es werden also jetzt bei den von Sozialdemokraten verwalteten Landrotsämtern ganz bedeutend weniger Regierung s» assessoren beschäftigt als früh«, wo diese Landratsanfter von fachlich vorgebildeten Beamten verwaltet wurden. Die ixiu Hamburger Bürgerschaft trat am Sonnabend, den 5. d. M., zum erstenmal zusammen. Die 150 Sitze oerteilen sich auf Sozialdemokraten 67. Demokraten ' 23, U.S.P. 2, Kommunisten 18 (darunter Wilhelm Herzog als zweit« Borsitzender d« Fraktion». Deutsche Lolkspartei 26, Wirrschaftsbund 6, Deutschnationale 18. Unter den Mitgliedern befinden sich Dr. P e t e r s e n, M. d. R.(Dem), D a u d, M. d. R.(D. Bp.). G u t k n e ch t. M d. R.(Dnat.). Zum Präsidenten wurde Genosse Dolksschullehrer Roß wiedergewählt. Die Senatsbildung, die all« Wahrscheinlichkeit nach in ein« Be- stätigung des alten Senats unter geringfügigem Personenwechsel be- stehen wird, ist noch nicht«folgt. Die Sounenseldanklage«wettert. Die holländische Regierung hat gestattet, daß Ernst Sonnenseld wegen all« Straf raren abgeurteilt werde, die im Haftbefehl behauptet sind.
Die letzte Jährt.
«» war ein recht«, herbsrlscher Borsrühlingstag. an dem wir Franz viederich das letzte Geleft gaben— weft hinaus vor die Tore Berlin , nach dem Waldsriedhof Stahnsdorf . Immer aufs Leben bedacht, Haft«« selbst keine letzt« Bestimmung getroffen. Aber seine Lieben haben au» seinem Empfinden heraus die Wahl für fein« letzte. Ruhestätte getroffen. Fern von d« Unrast der lärmenden Großstadt, mitten im Frieden d« stillen Landschaft, von d« ernsten Architektur d« Liesern umragt und von d« Lieblich- kell der hellen Birten umzittert, ist sein Grab so recht nach seinem Sinn. Hi« hat« gewandert und die Natur belauscht, und hl« gehl« wieder«in zur Mutt« Erde, mit d« er immer in engem Bunde war.... Seichte Regenfeuchngkeit sprühte. Auf den Feldern und Aeckern regt« es sich bereits: d« braune Bode» goß scharfen Brodem aus, zu neu« Fruchtbarkeit bereit. Städt« und Bauern waren an da Arbeft auf ihm. Es lag auf allem der feine Duft des Werden«, ein leise« Ahnen de» sich ankündigenden Frühlings klang au» Busch und Gebreiten. Ein Tag ganz nach dem Herzen Diederich», d« als Dichter und Mensch d« Künd« und Wegbereit» des Kommenden war. In d« Friedhofshalle bereiteten Mozarts Weihetlänge, von Vangvollen, kunstreichen Stimmen de« Guttmannschen Chor» ge- jungen, die Andachtsstimmung des Abschieds und de» feierlichen Be- kenntnisse» zum Wert und Wert des Mannes. Ein reich« Kranz au« Llebe, Verehrung, Hochachtung ward ihm gewunden von all denen, die im Namen d« Tausenden rühmendes Zeugnis für sein Wirken und Schaffen ablegten. Den Kollegen, den stets opfa- und hilfsbereiten, den guten Kameraden, der allen Jungen ein un«» müdlich« Rat« war. führte un» Genosse K l ü h s als Sprecher der Redaktion de».Vorwärts" vor Augen. Erschüttert stehen wir an d« Bahre de» Dichters, Freunde» und Kam«aden. d« so un«- wartet au» d« Füll« seines Schaffens von uns ging, des Dichters der Freiheit, des Freundes der Unterdrückten, de» Samereden der Kämpfenden. Aber wir handeln in seinem Sinne» wenn wir von der traurigen Abschiedsstunde den Blick in di« Zukunft Achten, die neu« Kämpf« bringt, aber auch neue» Werden au» D«gongenem sprießen läßt. Aus Diederich» Versen hob b« Sprech « ein paar hervor, die sein innerste» Wesen, seine teilnehmend« Freude an alle« Waden kennzeichnen: Und ob er Sonnenfernen fände. Den Eeherbsick begrenzt die Zeit: Der Menschheft fernste« Werdensend« Reift neuen W«dens Ewigkeit. Dm sugendfrffchen Kämpf«, der in schwierig« Zell un Zchwqrzen Winkel(Dortmund ) opsermutig begann, de» anjeuerndea
Streit« für Freiheft und Lufftieg, den Denk« und Lehr«, den gütigen Menschen und lieben Freund ehrte Genosse Molkenbuhr namens de» Parteivorstandes. Und dann gab un» Heinrich Schulz(Zentralbildungsausschuß) voll inner« Bewegtheft die liebevollste und treueste Charakteristik des ganzen Menschen. Er sprach als sein langsähriger Gefährt«, selb« Niedersachse und ein Stück Dichter. Im eisgrauen Bart blieb Diederich voll« Lebens- sreud« und d« Jüngsten einer, well er nie aufhörte, innerlich jung zu sein. Im Jungen sah er die Schönheft de» Lebens, und er, der tiefe Dicht«, war vor allem ein Schönheitssucher, d« uneigennützig in allem Neuen und Jungen Schönheitswate fand und weit« gab. Sein höchstes Lebensziel wor, die Verbindung zwischen d« Schönheit und der sie ersehnenden Masse herzustellen. Darum war er«in Freiheitskämpfer nach außen und ein restlos« Schönheftswerber in der Partei. Sein Beispiel leuchtet uns weit« voran.— Von der Volksbühne sprach Genosse I. Schikowski. Die Volksbühne hat. so führte er au», einen schweren Verlust erlitten. Diederich war ihr d« treueste, aufrichtigste Freund, der mft unermüdlich« Arbeitsfreude sein reiches Wissen in den Dienst d« idealen Sache stellte. Die Saat, die er ausgestreut, wird weit« blühen und Früchte trogen, zum Segen de» Volke» und der Kunst. Das Regengewölk hatte sich verzogen, hoch stand d« licht« Himmel, ol» wir, nachdem ein friedevolles deutsches Lied von Weber verklungen war. die letzten Grüße Franz Diederich ins Grab sandten, dem ewig Jungen und Lebensfreudigen, dem Gütigen und Frohen, dem Kämpf« und Dichter.
In letzter Stunöe.
Von Anselms Heine. Sie hatten eigentlich zur Abstimmung nach Ober- schlesien fahren wollen, ihrer beider Heimat. Ganz fest hatten sie es sich vorgenommen. Nicht mehr Deutsche sein? Unmöglich! Und selbst, wenn man gar nicht an sich selb« dacht«— ganz Deutsch land war ja in Gefahr, wenn Oberschlesien abgetrennt wurde. Täg- lich las man es in den Zeftungen:.Äohlengebiet. Ausfuhr, Heiznot." Nein, man mußt« hin! Aber dann kamen all di« vielen Hmder- risse. Die Dorb«eftungen waren so umständlich, Else hatte kein Reisekleid, und ein« Vertretung für Rudolf war auch nicht so leicht zu beschossen..Und weißt Du, Männchen, auf zwei mehr od« wenig« kommt es ja nicht an. Und überhaupt, morgen ist das Be- gräbni» von Meta, Mutt«, da k a n n ich gar nicht fehlen, es wäre herzlos. Sie ist doch meine Jugendfreundin. Heute früh ist sie au» München angekommen. Wir müssen gleich nachher hingehen und kondolieren." Die Jugendfreundinnen saßen mit Rudolf im Wohnzimmer. Meto sprach unaufhörlich. Sie stiert« vor sich Hut und sprach in di« Lust hinein. Ihr sonst so lebenslustiges Gesichtchen war wie v«- fLaaert.Seit zwei Jahre« habe ich sie nicht mehr besucht. Ich hotte
keine Zeit. Imm« so viel zu tun. So schwer. Urlaub zu bekommen im Bureau. Jetzt ist sie tot. Erst im Sarge habe ich sie wieder- gesehen. Und sie hatte Sehnsucht nach mft. ich weiß. Sie rief nach mir. Alle«zählen das. Ihre Kind« wollte sie um sich haben, hat sie gesagt, als sie trank wurde, dann würde sie uüeder gesund wer- den. Ab« ich bin nicht gekommen. Ich hatte kein« Zelt. Da kam gestern das Telegramm. Sie war tot. Jetzt auf einmal ging es! Jetzt hotte ich Zeit für unsere Mutter. Jetzt, da es zu spät ist." Sie brach in bitteres Wemen aus. Rudolf und Else wechselten einen langen Blick. Sie verstanden sich. Sanft legte Else ihre Hand auf Metas heißes Haar.»Wirft Du es verstehen, Meta, wenn ich morgen beim Begräbnis nicht a» Dein« Sefte bin? Wir reisen nach Oberschlesien . Roch in letzter Stunde. Unsere Mutter ruft."
.Zigeunerblut' in da.Komischen Oper". Die Theaterstücke und Operetten wand«n neuerding» von ein« Bühne zur andern. K a l m a n n s Operette, die früher b«eits an ein« andern Berlin « Bühne gespielt wurde, ist etwa» umgetauft jetzt in der Komischen Oper neu aufgefrischt worden. Aber„Zigeuiierblut" ist wenig darin! Sentimentalität und forcierte Urwüchsigkeit, Czardas- und Walzerrhythmen sind die wesentlichsten Bestandteile. Manches Ge- fällige und Melodische hebt die Stimmung. Darstellung und Tanz wirkten in der Aufführung mehr als die Gesangsleistungen. Gustav Charte war ein prächtiger Zigeunerprimas, dessen leise Selbst- ironte die Rolle um so erträglicher mochte. Else Müller bewährte ihre draufgängerische Originalität. Schön in Erscheinung und gra- ziös in der Bewegung bewies Elly Leux ihre all« Qualität, ab« stimmlich war sie nicht auf der Höhe. Flott und lustig gab Lotiis K a l i g e r einen jungen Lebsgrasen. Eine überaus ulkige Figur stellt« Karl Reißer auf die Beine.— Das Publikum war dankbar und verlangte di« gongbarsten Nummern äa capo.
®U Btefi« B»lk«»p« Verl « gibt am Montag, beu 7. Mär,. 694 Uhr. im Walhalla-Theater unter Leituna von Richard Hagel.Pen Troubadour". vorrräg«. Gesellschaft der Freunde d« Charl»ttenb»r«r Kirnssgewerds- und Handwetteischule, Tienslag, L Uhr abends, ftl d« ssbarlortenburger Kimstgewerteschule, Wi'merZdorfer Stt. 166, X. vor- tra-j-hend Dr. Mai Osborn: Kunst und Presse.— Mttwoch, S. März. S Uhr, Cezession. BortragSabend Silli Schoendvrn lBolksbuhne) Stucken, Äiegel, Tbomas Mann, Rudolf Leonhard. — IoZma Selim und Dr. Ralph Benatzky wiederholen ihren heiteren Abend am Mittwoch, 8. März, in den Kawmerspielen. Beginn 8 Uhr. Eine Schewtschenko.tzeler i» Berlin . Die Ukrainisch« Gesellschaft in Berlin veranstoltet am Freitag, den 11., Uhr, eine GedächtniSseftr an- läßlich der 60. Wtcderkehr deS Todestages des ukrainischen Rationaldichters Taras Schewtschento im Logendans, Joachimstbalcr Str. 12a. Rene Laar-Marten. Eine»ndgllllia- Zerle neuer für das Metz !« Saaczeblet benimmt« Marlen befindet sich in Vorbereitung. Die fron - zöfiichen Behörden Hab«, de» bekannten panzöfischen PhtlateNste« Mou» lader. der auch ein geschickter Zeichner ist. out b« ZlnZerttguxg der Cot. wmi«««traut,