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�ntmtknükgungsretsi Zur demokratische» Priuzeuschwärmerei. In der Angelegenheit des Prinzen Friedrich Leopold, über die wir bereit» in der gestrigen Abendausgabe berichteten, hat sich da,B. Z. " bzw. die hinter ihm stehende HolzhSndler- g e s e l l s ch a f t besonder» darüber entrüstet, daß das Finanzministe- rium auch eine Entmündigung des Prinzen Friedrich Leopold durchzuführen versucht hat. Dem Finanzminister wird imB. X." vorgeworfen, er trete in die Fußtapfen Wilhelm» II . Da» Gegen- teil ist der Fall. Infolge Einmischung des ehemaligen Kaisers ist nämlich das 1917 bereits schwebende Entmündigungsverfahren feiner- zeit niedergeschlagen worden. Wie nun der Geisteszustand des Prinzen und seiner Ehefrau beschaffen ist, dafür existieren eine ganze Reihe von Zeugenau»- sagen. Wir wollen au« ihnen nur da» wesentlichste hervorheben und insbesondere Dinge weglassen, die nur schwer öffentlich wieder» zugeben sind. Nach übereinstimmenden Aussagen mehrerer Angestellter des Prinzen machte es diesem z. B. ein diabolisches Vergnügen, sein« Angestellten durch schwere Getränke betrunken zu machen. Das geschah meist in Anwesenheit seiner Gattin, und beide weideten sich dann an dem Zustande der Betrunkenen. So mußte ein kränklicher Diener jeden Abend zwei bis drei Flaschen Sekt in sich hweintrichtern lassen, wobei ihm der Prinz erklärte:Sie trinken nicht etwa zu Ihrem vergnügen, sondern zu meinem Vergnügen." Auch besonders scharfe Schnäpse wurden für die Opfer zurechtgebraut, zu ihrer Zu- sammensetzung wurden verwandt: schärfste englische Saucen, Pfeffer. Portwein und Sherry . Der Prinz und seine Frau hatten ein sichtliches Vergnügen daran, wenn die Diener mit ver- zerrter Miene versuchten, dies Gebräu herunterzuwürgen. Gelang es aber einem, sein Gestcht nicht zu verzerren, so hatte der Prinz kein Vergnügen daran und er verschonte ihn künftig. Ein anderer Diener mußte auf allen Bieren vom Vade» zinnner in das Ankleidezimmer kriechen und dazu wie ein Hund bellen. Auf den Pfiff des Prinzen mußte er angekrochen konnnen und aus einem mit Aleisch gefüllten Napf, der auf dem Außbodeu stand, wie ein Hundfressen". Die Hunde galten dem seltsamen Prinzen überhaupt mehr als die Menschen. Während im Kriege da» Volk hungerte, erhielten die Hunde des Prinzen auf Vefehl gebratene Schwei ne- kokelettes, Sahnenschnihel, Kalbskotelette» usw überhaupt uur da» beste Aleisch. Die Tiere waren so übersättigt, daß ste meist die »ollen Futternäpfe stehen ließen. Dann mußte ein Diener dem LiebNngshund Tom die gebrateueu Sahnenschnihel in» Maul stopfen. Dabei hatten die Diener den Eindruck, daß e» dem Prinzen weniger um die gute Fütterung der Hunde zu tun war, als um zu zeigen, daß ihm die Hunde lieber waren als die Angestellten. Nielleicht wollt« er auch seiner Verachtung über die Leiden de» Volke« Auedruck geben, denn von den Deut- schen sprach er meist als den deutschen Schweinehunden" und beschimpfte bei jeder Gelegenheit da» deutsche Volk. E» ließe sich noch vielerlei Aehnliches anführen, aber wir denken, daß demB. T." diese Mitteilungen über seinen Schützling zunächst genügen dürsten. Eine vorläufige Grtsklafienetnteiluns.

-------?---------~ wc Ulli» �JCVlUcsT' artikel begründe! sind, ferner auch um den Beamten tn den höher gestuften Orten die ihnen zustehenden Beträge endlich auszahlen zu können, hat sich die Reichsregierung entschlossen, dem Reichstag eine vorläufige Ortstlasfeneinteilung in Form eines 9'!* Ö 6 B Zur Verabschiedung vorzulegen. Wie wir hören, wollen die Fraktionen unter Zurückstellung grundsätzlicher Bedenken da» Vorgehen der Reichsregierung billigen. Die Arbeiten zum endgültigen Ortsklassenoerzeichnis werden erst in einigen Monaten abgeschlossen sein. Für die Beratung dieses Verzeichnisse» haben sich die Fraktionen des Reichstages volle handlungsfrei. h e i t vorbehalten. Das erwähnte Notgesetz soll noch vor Ostern verabschiedet und die Deträge so schnell al» möglich ausgezahlt werden.

die pläüopers im flulock-prozefi. Lreslau, 11. März.(III.) Freitagvormittag wurde die am Mon- tag unterbrochene Verhandlung wieder aufgenommen. In längerer Rede führte Staatsanwaltsschaftsrat Dr. R o g i v u e aus, daß bei jedem der Angeklagten eine fortgesetzte selbständige Hand- l u n g vorliege. Die Angeklagten hätten Dergeltungsjustiz verübt, und die Lynchjustiz sei von vornherein be­schlossen gewesen. Trotz des erdrückenden Veweismaterials hätten die Angeklagten alles tn Abrede gestellt. Der Staatsanwalt halt die Angeklagten im vollen Umfange für überführt. Der A m- nestteerlaß vom 4. August 1929 könne hier nicht a n g e- wendet werden. Es handle sich hier nicht um die Abwehr politisch

Er Unter

Angrisfe. Nach den eigenen Angaben der Beschuldigten hätten. dieselben nie mit Politik befaßt. Erschwerend komm« in Frag«. daß der Oberleutnant von Aulock ausdrücklich einen Befehl erlassen Hab«, die Mißhandlungen sollten unterbleiben. Er habe hierbei zum Ausdruck gebracht, daß es eine Schande sei, wehrlose Soldaten zu mißhandeln. Walter als Vorgesetzter müsse mit dem gleichen Maß« gemessen werden wie B i s k u p, wenn letzterer sich auch schwerer vergangen Hab«. Er beantragt« gegen Walter und Biskup die höchstzulässig« Strafe von je S Jahren, gegen Drefka eine solche von 4 Jahren Gefängnis. Der Verteidiger des Angeklagten Walter vertritt den Standpunkt, daß das Amnestiegesetz vom 4. August 1920 Anwendung finden müsse. Er griff einzelne Belastungszeugen, insbesondere den Zeugen h e i t n e r, in scharfer Weise an. Sonnabend früh 9 Uhr wird die Verhandlung fortgefetzt. die Rechtskomöüie in Stargarü. Stargard , 11. März.(Eig. Drabtberickt deS.Vorwärts".) Der Verteidiger schließt fi-b natürlich dem Antrag de« Staatsanwalt» auf Freisprechung de« Angeklagte» an. Er schildert die ideale Ver» anlagung des Angeklagten(1), der auf» Geldverdienen nichts gab. Das Pfefferfche Menschenmaterial fei ehrenwert, aber ver- wildert gewesen. Es war kein Aufbau, sondern ein Abbau einer militärischen Organisation. Die Gewährsmänner der.Frei- heit" Zeugen Jfenberg und Büllemeyer feien die Ursache zu dem ganzen Schwindel, der.in diesem Prozeß zur Sprache gekommen ist. Der Zeuge Büllemeyer sei ein Dieb, er habe den Schreibtisch des Hauptmann« P'effer erbrochen, er habe Urkunden gefälscht und auch falsch gespielt. Hassent- lich werde auch in diesen Fällen der Staatsanwalt einschreiten, wie er gegen den Angeklagten eingeschritten ist. Der Angeklagte verzichte» auf das letzt« Wort. Das Urteil wird Sonnabend, 9'/, Uhr morgens, verkündet werden. Auf dem Platze des Angeklagten liegt eine Karikatur des Zeuge» R a b o l d, gezeichnet von der Hand de« Hauptmanns Pfeffer l Man verläßt den Saal mit der Frage: Wer Haiden Angeklagten besser verteidigt. Staatsanwalt Rami» oder Rechtsanwalt Dollnicki

Erwerbslose(dbersthlefierl Da» Reichsarbeiksministerium hat Vorsorge getroffen, d> werbslose. die zur Abstimmung nach Oberschlesien reisen, die stützung durch die bisher zuständige Gemeinde unter v e r z i ch t aus die Kontrolle während der Dauer der ersorderlichen Ab- wesevhcil, und zwar weuo nölig vorschußweise, erhallen. Sämtlich« bisher abgelassenen Züge nach Oberschlesien haben in der fahrplanmäßigen Zeit ihren Bestimmungsort erreicht. Es sind bis jetzt 20 Züge ohneStorungam Zielpunkt eingetroffen. Auch fehlerhafte Karten gelten! Nach einer Anordnung der Interalliierten Kommission sind , Wahlkarten oder Passierscheine mit Fehlern oder o h u» S t e m- p e l neben der Unterschrift oder ohne Stempel auf dem Lichtbild vollgültig. All- Paßstellen haben Anweisung erhalten, n, e- mand dieser Mängel wegen zurückzuweisen. Aostimmungsberech» tigte mit mangelhaft ausgefüllten Wah'karten müssen diese vor dem Abstimmungstag noch bei dem paritätischen Ausschuß ihres Wahl- ortes berichtigen lassen. Die Wahlkarten find trotzdem gültig, wenn die Berichtigung nicht mehr möglich ift. Blinde und Analphabeten sind abstimmungs - berechtigt. Sie dürfen die Wahlzelle in Begleitung einer von ihnen gewählten Vertraueusperson betreten, die jedoch stimmberech- tigt sein muß. Dielfach kommen aus dem Reich die an Abftim-

das EnÜe Üer wafierturm-Teagöüie. Essen «l.d..&, 11. März.(Eig. Drahtbericht de«.Bocwärt«".) Der .Waflerturm'-Prozeß bat gestern fein Ende gefunden. Da« Schwur« gericht hat in der Wasserturmsache nach sehr kurzer Beratung samt- lich« Schuldfrage« bei allen fünfzehn Angellagten verneint. Die Schuldfragen lauteten auf Mord, Totschlag und Raushandel. Di« StaatSanwallsckaft hatte mittel« einer iünstlicheu Konstruktion versucht, all« Mitglieder der Arbeiterwehr bi« auf mehrere hundert Meter im Umkreis de« Wasserturms de« Morde« oder de« Totschlag« schuldig zu erklären, da«in gemeinsamer Mordbefehl bestanden habe. Dieser geradezu ungeheuerlichen Konstruktion sind die Geschworenen nicbt gefolgt. Der Freispruch ist von der Essener Arbeiterschaft als selbstverständlich aufgenommen worden._ Amnestie in Thüringen . Weimar . 11. März.(WT.P.) trz Thürtagische Kandtag Hot heule die vorläufige Verfassung für Thüringen endgültig verabschiedet. Au« diesem Anlaß hat die Thüringische Land«»- regierung eine Amnestie für politische und disziplinarische Ver- gehen erlassen.

orte» mitteilen, damit die Stimmkorte nachgesandt werden kann.

Hütet die Wahltarteu! Auf den Bahnhöfen in Oberschleflen versuchen polnische Agenten sich an die aus dem Reiche kommenden Oberfchlesier heranzudrängen und ihnen die Ausweis« und die Wahlkorten ab- zufordern. Ste geben sich al» deutsche» Empfangs- o m i t e e aus. Sowie sie die Wahlkarte haben, verschwinden

sie damit auf Nimmerwiedersehen. Alle Abstimmungsberechtigte» aus dem Reiche seien darauf hingewiesen, daß niemand von deutscher Seite ihnen ihre Wahlkarten abfordert. Sie werden, ersucht, ihre

wahlkart« keloessalls aus der Hand zu geben. « Kall owiß, 11. Mär,.(Eigener vrahtberfcht desVor- wärt?".) Der großpolvische Agitator, da» führend« Mitglied der Oberschlessschen Volksparlei. hoinka Liguda.»st in das de n t- sche Lager übernegangeu und weist in der Presse daraus hin. daß der Anschluß cm Polen Oberschleflen, Ruin bedeutet, wie die Er- fahrungen in den ehemal» deutschen Provinzen de» polnischen Slaale» beweisen. 3n der katholischen GeisMchkeil»erstärkl sich der Widerstand gegen ihren Mißbrauch zur politischen Propaganda. Am Sonnlaz- morgeu soll von allen Kanzeln eine Vekarnilmachung des p ä p st» l i ch e u Kommissars Agnosera verlesen werden, welche diese» Mißbrauch aus da» schärfst« mißbilligt, die Priest« zur Zurückhaltung ermahnt und aus die Nichtigkeit de» Ei de», für Polen einzutreten, aufmerksam machk. den insbesondere polnische Seistllche im wallsahclsorl Ezeastochau da» Pilgern abnehmen! Nicolais Klage abgewiesen. In der bekannten Klage des Berliner Unioersitätsprofessor» Nicolai gegen den Senat der Berliner Universität wurde gestern das Urteil verkündet. Die Klage Prof. Nicolais wurde abge. wiesen. Da» Gericht ist in seinem Spruch den rechtlichen Aus» führungeu des Beklagten gefolgt, wonach der Rechtsweg u>»» zulässig ist und die formell juristisch« Voraussetzung für«ine Unterlaffungsklage nicht gegeben ist. Wie wir hören, wird Professor Nicolai gegen da» Urteil Berufung ein­legen. Der Kläger beabsichtigt jetzt auch einen Schadenersatz- a n s p r u ch geltend zu machen und dadurch die Voraussetzung zu schaffen, daß sich das Gericht mit dem Urteil des Senates in m a i«- ri eller Beziehung befaßt._

Kerkhoff» Pech. Bei der Beratung des Etats des Reichs- wlrtschaftsministeriums im Hauptauslchuß des Reichs- tage« erklärte der Reichswirtfchaftsminister. daß das auf Grund der von dem deutschnationalen Abgeordneten v. d. K e r k- hoff gegen Staatssekretär Hirsch erhobenen Beschuldigungen ein- geleitete Diiziplinarv erfahren inzwischen auf Grund eingehender Er- Hebungen eingestellt worden ist.

Das Cintrittsgelü der Berliner Museen. Wie wir schon vor einigen Tagen mittellten, besteht der Plan, vom 1. April ab für den Besuch unserer staallichen Museen ein Ein- trittsgeld von 2 M. zu erheben. Die dadurch erzielte Einnahme soll, so heißt e», als Zuschuß für die amtlichen Museumspublikationen verwendet werden. Diese zum Tell sehr kostspieligen Publikationen tragen überwiegend(Kaiser-Friedrich-Museum, Alte, und Reue» Museum) einen rein wissenschaftlichen Charakter. Die groß« Masse der Museumsbesucher hat kein Interesse an ihnen, sie soll aber durch die für seden Besuch gezahlten zwei Markscheine dazu beisteuern, einem kleinen Kreis von Fachgelehrten den relativ wohlfeilen Bezug der Publikationen zu ermöglichen. Die Pflege der Kunstwissenschaft darf gewiß nicht vernachläfstgt werden, aber die volkstümliche Kunst pfleg« darf es noch weniger, und wenn einer der beiden

Faktoren zugunsten des anderen leiden muß. so sollte es bestimmt nicht dieser sein. Für die volkstümliche Sunstpflege gibt es heutc aber keine wichtigere Aufgabe al» die Popularisierung unserer

Museen. E» gilt, die große Masse de» Publikum« zum regelmäßi gen, nicht nur zum gelegentlichen Besuch der öffentlichen Kunst- sammlungen zu erziehen. Das geplante Eintrittsgeld würde eine solche Erziehung sehr erschweren, wenn nicht unmöglich machen. Denn der Einwand, 2 M. bedeuteten heute nicht viel, ist hinfällig, die Erfahrung beweist es. Im Kronprinzenpalai« wird an drei Togen der Woche ein Eintrittsgeld von 1 M. erKoben und die Direktion hat festgestellt, daß an diefen Tagen der Besuch

aenauumdieHSlftegertngeri st. al, andenfreien Tagen. Der Direktor der Nationalgalerie und des Kronprinzen palai» hat daher die Erhebung de» Eintrittsgeldes von 2 M. prin

iell abgelehnt und wird im Gegensatz zu den anderen Berliner useen auch in Zukunft an der bisherigen Einrichtung festhalten. Der Einwand, daß das erhöht« Eintrittsgeld zugleich der Der- bllltgung der volkstümlichen Kataloge dienen soll, ist ebenfalls nicht stichhaltig. Besuchern, die das Eintrittsgeld nickt bezahlen können, nützen auch die wohlfellsten Kataloge nichts. Und daß eine Her- ellung der Kataloge zu volkstümlichen Preisen auch ohne ver- ärkte Besteuerung der Besucher möglich ist, beweist wieder da» Beispiel der Nationalgalerte. Ihre mustergültigen, im besten Sinne voltstkimlichen Führer, namentlich die kleinen Heftchen zu S0 und

40 Pfennigen, finden bei den Besuchern«wen so starten Absatz, dai fi» auch in Zukunft zu den bisherigen billigen Preisen vertw

werden können. Derselbe Erfolg müßte sich auch bei den anderen Museen erzielen lassen, wenn die Sachs richtig angefaßt würde. Aber die messten amtlichen Kataloge find weder Fisch noch Fleisch, Ii» find für wissenschaftliche Zwecke unzulänglich, für die Bedürfnisse de» großen Publikum« aber zu trocken. Den leitenden Herren, die tn ihrer Mehrzahl hervorragend gelehrte und sehr tüchtig« Museum»- fachleute der alten Zeit stnd, mangelt offenbar der freie Blick für die Aufgaben der Gegenwart, oder fie besitzen nicht die unbureau- kratifch« Beweglichkeit, die erforderlich fft, um sich auf Aufgaben neu «inzustellen. Die Lag« der preußischen Staatsstnanzen zwingt im», auf man­cherlei kulturelle Hoffnungen zu verzichten» deren Erfüllung wir

Propellergeräusch die Bewohner. Auch die flatterten kreischend auf, al» ste da» Rattern

von der Revolution erwartet hatten. Aber wenn es schon nicht vor­wärts geht, so sollte es doch auch nicht gar zu schmerzlich rückwärts ehen. Und die geplante Mahnahm« des erhöhten Eintrittsgeldes unsere Museen müßte sich schon deshalb vermeiden lassen, weil materiell« Ertrag em fall minimaler, der ideell« Schaden aber ein sehr verhängnisvoller fein würde. Wir hoffen daher, daß die entscheidenden Instanzen noch in letzter Stunde ein Einsehen haben und von der unsozialen Maßnahme Abstand nehmen werden. _ 5. S. 3meroberten" Düsseldorf . Aus Düsseldorf wird unter dem 8. März berichtet: Nun ist auch Düsseldorf eine befette Stadt ge- worden. Als die Bürger zum größten Teil noch im Schlaf« lagen. erschienen schon die ersten Flieger über dem Weichbild der Stadt und weckten mit ihrem Möwen auf dem Rhein aus ihrer Ruh« scheuchte. Der Stadt hatte sich in den letzten Tagen eine feste Entschlossenheit bemächtigt. Man hörte in keinem Kreise auch nur die leiseste Andeutung von Zaghaftigkeit. Als in den Frühstunden dann die ersten belgischen Tanks und Panzerwagen über die Oberkasseler Brücke ratterten, da trat ihnen die Bevölkerung mit einer anerkennenswerten Gleichmütigkeit gegen- über. Die Belgier müssen wohl auf bewaffneten Widerstand ge- rechnet haben, denn ste schleppten alles au Kriegsmatertal mit sich. was sich nur denken läßt. Bor allen Dingen warfen ste auck in unserem schönen H o f g a r t en sofort Schützengräben auf und stellten Maschinengewehre schußbereit auf die Wehren. Man hat hier in Düsseldorf über diese Maßnahme gelächelt. Sie ist aber doch ein ernstes Symptom für die fire Idee, daß Deutschland immer noch imstande fei, bewaffneten Widerstand zu leisten. Dieser fixen Idee ist es offenbar aber auch zuzuschreiben, daß in den Vororten Heerdt und Lörrick ganze Batterien Artillerie ausgefahren waren, die Schuß- richtung nach Düsseldorf hotten. Im Laufe des Bormsitags rückten dann auch von Benrath her Franzosen und Engländer in die Stadt ein. Di« Franzosen brachten ganze Fuhrparktolonnen mit und scheinen gewillt zu fein, länger« Zeit hier zu verbleiben. Sie zogen auch im Gegensatz zu den ande- ren Truppen sofort über die Haupssrraßsn der Stadt und zeigten stch auch bereits mit mitgebrachtenDämchen" auf der Kömns-Alle«. In den große» Hotel » an der Königs-Llle« habe» die fremden Be- fehlshaber ihre Hauptquartiere aufgeschlagen. Ein lebhafte» Ge- trieb« entwickelt sich vor diesen Hotel». Man hat da» Gfühl, daß «in großes Theater gemacht wird, damit in den nächsten Tagen in den französischen Zemt.nyen viel Aufhebens über die Besetzung der friedlichen Stadt gemacht werden kann. Nachdem im Laufe de» Nachmittag» der Belagerungszustand verhängt worden war, spürte die Bevölkerung am eigenen Körper die Einengungen, die die fremd- Besatzung gebracht hat. Man trägt aber da» unvermeidliche mit Würde und hat mit besonderer Freude die Wort« de» Reichspräsidenten Ebert und de» Reichskanzler» Fehrenbach an die bedrohten Gebiet« gelesen, dt« diese durch An- schlag bekannt machen ließen. Düsseldorf wird die Wochen der Be- satzung auch weiterhin mit Festigkeit und Geduld trogen.

Ohne veuffchlaud keine International« der Wissenschaft. Eine araktervolle Haltung gegenüber der Gehässigkeit, die in der fron« fischen Gelehrtenwell noch>mmer stark ist, hat der italienische Ans­chuß für den geplanten Internationalen Pathologenkongreß ein- genommen. Er hatte den Ententekollegen mitgeteilt, er beabsichtige, i« deutschen Pathologen zur Teilnahme an dem Kongreß aufzu- fordern, und falls die Franzosen deswegen ihr« Mitwirkung ab- lehnen sollten, würde er sein Amt niederlegen. Wirklich kam die Ablehnung au» Paris . Daraufhin hat der Ausschuß nun vorläufig den ganzen Kongreß abgesagt. Etwa, für Wellerpropheten. Die Wettervorhersage ist sa auch heute noch ein manchen Irrtümern unterworfenes Geschäft, und die Wetterpropheten haben au» diesem Grunde manchen Spott zu er- dulden. Wird die» mtt der Zett anders werden? Vielfach be- hauptet man, daß durch die immer zunehmend« Verbesserung des Nachrichtenwesens und durch d'e Vertiefung unseres Wissens von den Witterungsvorgängen der Idealzustand nicht mehr sern« sei, daß eine Wettervorhersage mit unfehlbarer Sicherheit abgegeben werden kann. Solch kühnen Hoffnungen tritt aber«in hervorragen- der Meteorologe entgegen. weist S ch m a u ß darauf s' gestallung stets eine Rolle ipicu, uiu> uun------u--»«--»»,-«»»»>>-------- Wahrscheinlichkeit, kein« Gewißheit, enthalten können. Es gibt«ine ganze Anzahl labiler Zustönd«, die stch niemals für eine Berechnung

ihnen Hoffnungen tritt aber ein hervorragen- egen. In der meteorologtlcheit Zeitschrift lus hin. daß der Zufall in der Witterungs- »lle spielt, und daß alle Voraussagen nur eine ......." bt«ine chnung stischen ist. daß in 80.

verwerten lassen. Er stellt daher eittgegen anderen optimistischen knien üb« M bei gleichen Witterungsfoktoren nicht immer,'sondern" nur

Annahmen über da» Eintreffen von Wellerprcphezeiungen fcsi

höchstens 90 Proz. aller Fälle gleiches Wetter folgt. Danach muß

also der Wettervr�phet stet» auf ein Nichteintreffen seiner Lorher» sagen gefaßt sein._ Parsifol- ZyklnS i« der TtantSoper. Wagner».Barsifal" wird in der SiaaSoper an neun auseinander salgetideu Abenden(vom 20. b'S SR d. SWlS.i ausgeführt werden. Musik. Im 4. Bachton, ert der VolkSdüdn« am IS. Mir,, aben�z 7 Uhr tn der Karnisontirch« singt Helge Lindberg drei Arten au« Kantaten mit obligater Violine und Orgel. Außerdem da« Konzert D-Moll für zwei Violinen und die Sonate C-Moll au » de«.Musikaliichen Opfer" für ZZöt«, Violine und Orgel. Friedrich®. Kochs leßt« Neuheit, drei Orchetteriteder für Bariton,«erde» om IS. März im Sinioniekonzert de« Deutschen . Od-rnhause« mtt Juliu» vom Scheidt alt Soüst ihre llrcmf-M. sührung erleben. Gtaarltchr« Kuuftgewerbemuseu«. In der llnterrichtSan- fl« 1 1 de« Kunstgewerbemuseum«, Prinz-Albrecht-Straße S. beginnt da« Sommerquartal 1SS1 am 7. April d.& Di» Anmeldungen baben daielbft Zimmer w tn der Zett vom 14. bis 89. MSrz von 10 bi« 2 Ilbr zu erfolgen. Hierbei sind von den Bewerbern Arbeite» vorzulegen, die ei» Urteil über ihre Befähigung und über Art und Umfang der bisher genossenen Vorbildung gestatten. Di««usnabmeprüsungen, von deren Er- rebni« die zunächst probeweise Aufnahme abhängt, finde» vom 91. Mär, bi« S.«prtt statt. ivte Errtchtutta eine» Institut« für ZeltnngSkuude w München . die von den Berufsorganisationen der bayrische« Biesse verlangt wird, be- schäsiigt« den bayrischen Lundwg. Die Rericrung erkannte zwar dt« Zweckmastigtett. will aber den Plan vorläufig bi« zur wetteren Klärung nur fordern, von den Parteien wurde da« verlangen der Presseorganisatlooe« duichwrg müerlmtzto