Negatives Vertrauen.
NO
Die Putschgerüchte.
Zu den verschiedenen Pressemitteilungen über eine angebli bevorstehende Neuauflage des Navy Buifches erfahren die ... vom Staatsfommiffar für öffentliche Ordnung:
verlernen. Die Kommunisten revanchierten sich, indem sie bem Mißtrauensantrag der Unabhängigen ihre Zustimmung- Das Ergebnis der Reichstagsdebatte. perjagten! Was sich übrigens die Unabhängigen beim Dem monotonen Rechenschaftsbericht des Reichsministers Einbringen ihrer Mißtrauensresolution dachten, ist ihnen Simons folgte eine vierstündige Aussprache, bei der es zmar wohl selbst nicht recht flar. Hatte doch Tags zuvor ihr Redner zuweilen etwas lebhafter zuging, die aber im allgemeinen im Ausschuß, Dr. Breitscheid, nach den scharfen Ausfällen Ob die zur Begründung diefer Behauptungen verwandten Dolu schon deshalb kaum neue Gesichtspunkte bringen fonnte, als von Stinnes gegen Dr. Simons ausdrücklich erklärt, er wolle mente ganz und gar aus der Luft gegriffen sind oder zum Teil der ja das Thema in den vorangegangenen Erörterungen in der teine Minister stürzerei" treiben. Offenbar war er Wahrheit entsprechen, hat sich bisher noch nicht feststellen laffenBreffe und im Barlament ohnehin restlos erschöpft war. Die sich der Folgen einer solchen Stürzerei bewußt. Bozu dann wahrheit entsprechen, hat sich bisher noch nicht feststellen laffenEingehende Nachforschungen find im Gange. Allgemein muß dem Erklärung, die der Abg. Trimborn im Namen sämtlicher die leere Geste des Mißtrauensantrages im Blenum? Die Eingehende Nachforschungen sind im Gange. Allgemein muß dem gegenüber an der Anfidit festgehalten werden, daß von einem bürgerlichen Barteien mit Ausnahme der Deutschnationalen Sozialdemokratischen Abgeordneten, bie ebenso wenig gegenüber an der Anficht festgehalten werden, daß von einem abgab, hatte den Borzug, die Debatte ganz erheblich abzu- wie Breitscheid gewillt sind, durch Ministerstürzerei" die Ge- Retsputih, an dem die Rechtsparteien und die größeren fürzen und die Ablehnung der Pariser Beschlüsse in fester, schäfte von Stinnes und Helfferich zu besorgen, haben ohne Retsorganisationen unmittelbar oder mittelbar teiljedoch nicht provokatorischer Form auszusprechen. Der offen- Begeisterung, aber aus einem Gefühl der Berantwortung her nehmen, nicht die Rede sein fann. Andererseits muß natür bar auf Betreiben der Deutschen Volkspartei darin aufgenom- aus gegenüber der Arbeiterschaft, für den Antrag der Koa- lich mit dem Bestehen unbesonnener Pläne bei vereinzelten mene Sag, wonach durch den Abbruch der Londoner Berhand- litionsparteien gestimmt: sie haben nicht, wie die Unabhän- Duertöpfen und demgemäß mit einem phantastischen Strei lungen die bisherigen Angebote hinfällig geworden feien, gigen, 3 weierlei Ansichten, und sie scheuen sich diefer vereinzelten Elemente immer gerednet werden. Dem ist allerdings geeignet, die Stellung Deutschlands bei einer nicht, das, was sie hinter den verschlossenen Türen des Aus- gemäß sind umfassende Maßnahmen eingeleitet worden. Wegen der etwaigen Wiederaufnahme der Verhandlungen zu erschweren. schusses für richtig erkannt haben, auch vorber Deffent. angeblich für Sonntag geplanten Demonftrationen wird das Mit Recht hob der Sprecher der Sozialdemokratie, Genosse ich teit zu vertreten, so undankbar diese Aufgabe auch Berliner Polizeipräsidium rechtzeitig alle zur Aufrecht erforderlichen weiteren auf die verfehlte bisherige Praris hin, die die nahmen treffen und allen Versuchen, diese zu stören, mit voller
Entente eingeführt hat und der Deutschland bisher nicht General v. Seeckt berichtet. energie entgegentreten.
energisch genug entgegengetreten ist, die Wiedergutmachungs frage als eine in der Hauptsache finanzielle Frage zu behandeln. Nach dem Standpunkt der deutschen Sozialdemo fratie, den Wels ein neues Mal mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht hat, liegt die einzige Lösung in einem positiven Wiederaufbau unter Mitwirkung der deutschen Arbeiterschaft. Im übrigen enthielt Wels' Rede neben einer wirkungsvollen Kritik der wahnsinnigen Pariser Forderungen und der bisherigen Ententepolitit eine herzerfrischende Abrechnung mit den Deutschnatto
nalen.
In Graf We starps Rede tam als hauptsächliches Merkmal die Ablehnung einer positiven Bertrauenserklärung für Dr. Simons zum Ausdruck. Kein rhetorisch betrachtet, war die Rede Breitscheids sicherlich mehr als eine Durch schnittsleistung. Die Unabhängigen werden wahl alle, vielleicht mit Ausnahme Ledebours, der zuerst von ihnen als ihr Sprecher bestimmt war, mit ihrem Fraktionsredner zufrieden gewesen sein. Breitscheids Bolemik gegen die Reaktion war recht wirkungsvoll, einen pofitiven Ausweg vermochte er aber nicht anzugeben, ebenso wenig wie der Redner der Kommu nisten Dr. Levi, dessen Parole des Schutz- und Truzbünd niffes mit Sowjetrußland in den jetzigen Tagen, wo das bolſchemistische Gebäude an allen Ecken und Enden fracht, wie ein schlechter Wig flingt.
risol
Die Korrespondenz B. S. meldet, General v. Seedt habe por den Offizieren und Beamten des Reichswehrministeriums Bericht über seine Eindrücke in London erstattet. Er soll bei dieser Gelegenheit u. a. folgende Aussprüche getan haben:
1. Während die Behandlungsweise der Deutschen in Versailles und Spa seitens der Franzosen und Belgier sich nicht wesentlich von derjenigen unterschieden hätte, die man einem Raffernvolt aus dem Innern Afrikas zuteil werden ließe, hätten sich die Eng länder in jeder Weise forreft und als Gentlemen " benommen.
Der darbende Zollernprinz.
Durch eine Berliner Korrespondenz, die feinerzeit die Sonnens felöschen Räubergeschichten über Stlarz und Scheidemann ver breitete, wird jetzt die Presse mit umfangreichen Zuschriften der Bermögensverwaltung jenes Prinzen Friedrich Leopold von Hohenzollern überschüttet, gegen dessen Berschwendungssucht der preußische Finanzminister einzugreifen es für notwendig gehalten hat. Die prinzliche Verwaltung sucht es so darzustellen, als ob für das Vorgehen des Finanzministers weder eine persönliche noch sach 2. Nach Abbruch der Berhandlungen über die Biebergutmachung liche Berechtigung vorgelegen hätte. Der Binanzminister hatte, mie habe er( General Seedt) Verhandlungen über die Entwaffnungsfrage erinnerlich, auch einige Aussagen von Angestellten des abgelehnt, um in ihr für alle Fälle frete Hand zu behalten und Brinzen über die ihnen zuteil gewordene Behandlung, der Deffents ich nicht zubinden. Es würde, wie dies bisher auch geschehen Prinzen über die ihnen zuteil gewordene Behandlung, der Deffents fei, genau in den Grenzen des Friedensvertrages weiter entwaffnet, lichkeit übergeben, die auf eine starke geistige Verirrung des Prinzen, aber nicht mehr.
um es milde auszudrücken, schließen lassen. Die prinzliche Berwal
3. Die Franzosen würden eines Tages froh fein, tung behauptet nun, daß diese Bernehmung nicht vorschriftsmäßig, wenn sie auf unsere Gegenvorschläge zurückommen fönnen. Ob sie fondern nur durch einen Gewertschaftsfetretär erfolgt wollten oder nicht, unsere Feinde müßten wieder mit neuen Berhand. fei, und will damit wahrscheinlich andeuten, daß es sich um eine fungen an uns herantreten und dieser Tag werde seiner Ansicht nach lozialdemokratische Mache" handle. Demgegenüber verweist das nicht mehr fern sein.
4. Im Often, wo die nächsten Wochen bereits entscheiden würden, würde man ebenfalls einer entschloffenen Haftung der deutschen Regierung begegnen, die aber dort entfchloffen fet, auch die regten Konsequenzen zu ziehen, falls es bort, entgegen dem Friedensvertag von Versailles , zu Zufällen im deutschen Gebiet fommen sollte.
Finanzministerium in einer Buschrift an die PPN. darauf, daß die Bernehmungen von dem damaligen Gewerkschaftssekretär Beder als Vertreter des Hofbeamten Verbandes vorge nommen wurden und daß dieser Gewerkschaftssekretär von der Deutschen Boltspartei(!) sowohl in der Landeswahllifte als auch in der Liste des Wahlkreises Potsdam I als Landtags. fandidat aufgeftellt war. Dieser deutschooltspartelliche Gemertschaftssekretär mußte die Vernehmungen veranlassen, weil er die Brinzen wahrnehmen mußte, mit dem. fie in Bertrags und Interessen der Angestellten als Verbandsmitglieder gegenüber dem 2ohnstreitigkeiten standen.
Das Ergebnis dieser Debatte war eine Abstimmung über eine äußerst bescheidene, rein negative Bertrauensformel, für die auch die Sozialdemokratie stimmen tonnte, zumal eine bessere Regierungskonstellation nicht zu erwarten ist, solange Die Unabhängigen an ihrer bisherigen Haltung festhalten. menden haben, das Seedt im Kreise seines Ministeriums über Kein vernünftiger Mensch wird etwas dagegen einzuBersuche der Regierungsparteien, eine start fanfarenhafte feine Erfahrungen in London spricht. Aber hier liegt offenbar Formel durchzusetzen, in der u. a. von„ Berharren die Rede war, scheiterten an der strikten Ablehnung unserer Aufgabenfreis der Politit vor, die uns während des Krieges wieder einer jener Uebergriffe von Militärs in den Fraktion. Die Behauptung des Berliner Tageblattes", wir hätten diese ursprüngliche Fassung gebilligt, ist durchaus so oft das Konzept verdorben und legten Endes zu dem großen unzutreffend. Formulierungen, in denen die Natio- Bufammenbruch geführt haben. Wie ist es möglich, daß zur nalisten dies und jenseits der deutschen Grenze nur felben Beit, in der der Führer der deutschen Delegation, Dr. einen willkommenen Agitationsstoff finden, mit dem sie sodann cinen willkommenen Agitationsstoff finden, mit dem sie jodann Simons, erflärt, man molle nicht Böses mit Böjem verFünftige Berständigungsmöglichkeiten zu verrammen fuchen gelten, sondern müffe neue Mittel und Wege fuchen, um zu würden, lehnen wir ab. Jene Kraftausdrücke, mit denen die einer Verständigung zu gelangen, einer feiner UnterDeutsche Boltspartei den Deutschnationalen die Zustimmung gebenen in provozierendem Ton von Staffern behand erleichtern wollte, find jezt muglos und fönnen später lung, legten Konsequenzen und ähnlichen Dingen aus der noch schädlich werden. Es sei übrigens festgestellt, daß auch die wilhelminischen Requisitenkammer spricht! Man stelle fich eine nach unseren Wünschen berichtigte Fassung ausschließ- ähnliche Tonart auf der Gegenfeite und ihre Wirkung lich von den Koalitionsparteien eingebracht auf die deutschnationale Breffe vor, um die große Ungeschid murde. Daß die Herren Helfferich und Westarp fich trotz der lichkeit dieser Entgleifung zu begreifen. Sachlich mag manche deutlichen Sprache des Genossen Wels als unwillkommene Aeußerung des Chefs der Heeresleitung nicht unrichtig sein. Eine neue Siedlung. Bon zuständiger Stelle erfährt BIB. , Gäste in eine gemeinsame Front hineindrängen zu müssen Aber wenn er die richtige diplomatische Formel dafür in- daß das Dorf Behrensdorf des ehemaligen Truppenübungsglaubten, ist schließlich ihre Sache. mitten dieser ungeheuer schwierigen Situation, in der jedes plages 3offen vom Reichswehrministerium dem Reichsschahminiſte falsche Wort alles verderben fann, nicht finden konnte, hätte rium zu Siedlungszweden zur Verfügung gestellt worden ist. er um fo eher die Pflicht gehabt, zu schweigen, als er der Der französische Senat bewilligte die Ginberufung des verantwortliche Mann der Heeresleitung ist. Jahrgangs 1921.
Die Kommunisten hatten einen Mißtrauensantrag eingebracht, für den die Unabhängigen natürlich ebenfalls ftimmten, um das Nachlaufen hinter Moskau nicht völlig zu
Vor einem Jahr.
13. 3. 20.
Stahlbehelmt funkeln bleiche Tiger, Die Hand umspielt den Degentnauf.
Jeßt find wir wieder obenauf, Berlin ist unser, wir sind Sieger!" Grinsend sperren den Weg Landsknechte. Kanaille, die sich einst erfrechte,
Jetzt spür die Fauft! Kusch dich Gelump, Oder mir schießen Berlin in Klump!"
Ho, die Sache war schnell abgemacht,
Ohne Flintenschuß eingezogen!
Und so vergehen Tog und Nacht,
Regungslos starren die Bajonette, Doch um sie schließt sich eine Rette
Des Widerstands die Rechnung hat getrogen. Tiefschlummernd Itegt die Stadt, gebämpft, Kein Licht erstrahlt, es rollt fein Rad..
3ft sie gebändigt, fterbensmatt?
O nein, Berlin ift mach, es fämpft!
In nervenmarternder Todesstille Bäumt sich gegen die Gewalt der Wille. Und überall fühlen sie Widerstände, Sie rennen gegen unsichtbare Wände, Bergeblich stoßen Bajonette nach vorn, Biellos fuchtelt der blinkende Säbel. Unfaßbar gleich zähem Novembernebel. Ummuchtet sie des Boites stummer Zorn. Panzerwagen rasen in blinder Mut, Die Straße bröhnt in irrem Getöse, Schußfertig späht der Lauf der Mitrailleuse, Wo ist der Feind? Fehlts ihm an Mut? Wo ist der Feind? Räm dies unsichtbare Pack Endlich heraus aus seinen Quartieren. D, es triegte Feuer auf den Frack! Doch welch Kampffie gehen spazieren, Bebe schaffende. Hand erschlafft.
Aber ihr Nichtstun wird furchtbare Kraft, Draft, die feine Waffen parieren.
Das eherne 3ähnezusammenbeißen Des Generalstreits bright Stahl und Eisen!
Eric Rutiner.
des Brinzen auf 6 Millionen Mart( im Borjahre) an, mährend Das Finanzministerium gibt die Schweizer Schulben des Brinzen auf 6 Millionen Mart( im Borjahre) an, mährend die Finanzverwaltung nur von etwa 450 000 m. spricht. Bir ver zichten darauf, die Einzelheiten diefer Klagefchrift der prinzliche iſt Berwaltung des längeren zu behandeln. Es ist schon schlimm genug, daß die deutsche Republit infolge des Bersagens der bürgerlichen Parteien feine gefeßliche Handhabe finden fann, die zahlreichen Hohenzollern prößlinge zu einer ihrer förperlichen Kraft oder ihrer geiftigen Fähigkeit entsprechenden Arbeit zu zwingen noch schlimmer erscheint es allerdings, daß sich bürgerliche Blätter finden, die sich zum Anwalt dieser prinzlichen Nichtstuer und Berschwender aufwerfen.
6.
Der Kaufmann von Venedig im Großen Schauspielhaus. Biele| Paul Barnays stellte sich ganz auf die Stärken des Stüdes ein, ins Lyrit des Studes wurde von dem Riefenrahmen verschludt. Troß- besondere auf die Maffenfzenen. Trotz des Titels zeigt das Stüd dem bleiben die ftarten Wirkungen nicht aus. Der Regisseur Kariteinerlei nationalistische Tendenz. Die Schauspieler, unter ihnen Leb heinz Martin hatte den Rialto und das Landhaus der Borzia Diberty und Franz Helmut Boß, sowie die große Zahl der in den über die ganze Breite der Bühne gebaut. Die lieblichen Szenen, die Massenszenen auftretenden Sprecher hatten starten Anteil an dem auf dem Lande spielen, mußten häufig geschrien werden. Die Beme Erfolge des Stüdes, deffen 3wed mohl sein soll, vor der Abstimmung gung auf dem Brüdenbogen wurde aber sehr eindringlich durch den die fünstlerischen Kräfte dem Deutschtum nußbar zu machen. langgestreckten Raum befont. Die Arena war bei all dem überflüssig. Die ungeheuren Maße des Hauses verleiten die Künstler. „ Das Erlebnis der Dichtung in der Schule". So betitelt wieberum zum lauten Deklamieren. Frau Straub, die Porzia, alter Schönbrunn , Schulreformer und Bartelgenoffe, eine war zum Schluß ganz heiser geworden. Die Borzia biefer starten außerordentlich anregende Abhandlung, die soeben bei 21. Künstlerin ist nicht von übermäßiger Heiterfeit und Anmut getragen. Schwetschte u. Sohn erscheint. Für ihn ist das einzig Wichtige in Frau Straub ist die Darstellerin des Spröden und Dämonischen, der Schule, daß die Rinber gepadt werden. Deshalb muß Die überquellende Zärtlichkeit liegt ihrem Temperamente menig. Die Dichtung erlebt und nicht zerflaubt werden. Aus der Er Werner Krauß gab den Shylod. Als Schildkraut den Juden griffenheit mächst die wahre Bildung der Menschenseele. Eine Be spielte, legte er das Hauptgewicht auf den 3miespalt zwischen Bater. Sprechung darf bann nicht erklären, sondern nur den Einbrud ver. liebe und Geldesliebe. Der Mann, der das Pfund Fleisch aus dem tiefen. Jeder foll persönlich Stellung nehmen, nicht die Entscheidung Menschenkörper herausschneiden will, war bei Schildkraut ein wirt hinter einem Schema umgehen! lich leidender und gequälter Märtyrer, Krauß zeigt nur den Haß, nur den Beiz, nur die Rachsucht, nur die Verschlagenheit, die wilden Triebe fochen allein in ihm. In der Aufführung des Großen Schau spielhauses waren Shylods Klagen Jeffica gestrichen, vielleicht fagte fich der, Regiffeur, daß diese Menschlichkeit im 3irfus doch verloren Mit historischen Anordnungen ist aufzuräumen, die Stufenfolge gehen würde, denn alles mußte auf große Formate erweitert werden. der Erlebnisse muß den Entwidlungsstufen des Kindes folgen. Nicht Sogar die Rüpelszenen, in denen allerdings Herr Thimig außer frühes Ueberschütten mit der Schalheit didaktischer Gedichte, nicht ordentlich luftig und ausgelassen war. Thimig wedte den aften germanische Göttersagen mit ihrer nur reifen Menschen verständHanswurst zu neuem Leben. Er turnte wie ein Akrobat von der lichen gewaltigen Symbolit, nicht Berdünnungen der NibelungenBrücke auf die Treppen und von der Treppe schoß er wieder Kobolz epen, nein Märchen, Balladen usw. in entwickelnder Steigerung. In die Arena hinein. Die Herren Janssen, Dieterle in der Zeit der Geschlechtsreife gilt es dann, neuem Leben den und Lange waren sehr vornehm auftretende Benetianer Kaufleute. Boden zu bereiten, den Reichtum der Erotik unbewußt und selbstZum erstenmal spielte Fräulein Rörner die Jessica. Der verständlich in zielbewußies Leben umsehen. Dabei gilt es, das Schmelz fehlt ihrer Stimme nicht. Die Befangenheit schwand bald. Warten zu lehren, d. h. die Kraft fich für höheres aufzubewahren, Es war nur schade, daß die Sprache der jungen Künstlerin wiederum nicht im Alltäglichen sich zu verlieren. Die Kunst ist der Ausdruck in die hohe Kuppel nur hineinhallte. Die Nerissa der Frau Terwin der Sehnsucht über das Jrdische hinaus. ist bekannt als ein sehr munteres und fröhliches Stücklein.
Mar Hochdorf.
Hinaus in die Natur soll die Dichtung getragen werden, draußen follen Gedichte am Morgen oder Abend lebendig empfunden werden. Bum Gedicht und Lied muß die Mujit treten: Frohsinn muß in die Schule tommen.
Die echte Tragödie gehört dem reiferen After an, der Roman muß die Krönung des Erlebens bilden. Unser Los auf Erden muß das große Thema sein, um das sich alles in dem Erleben der reiferen Jahre herumschlingt.
So zeigt Schönbrunn in der Idee und am Beispiel, wie die Schule durch die Dichtung erheben fann vom einfachen unmittelbaren Empfinden zum Erlebnis der fünstlerischen Gestaltung des abstrakten beals.
p. ä.
Unser Gedicht vor einem Jahr it Eric Kuttners Gedichtsammlung Die erdolchte Front"( Berlag Berwärts) entnommen.
Die deutsche Seele." 3m Stadttheater attowi wurde, mie uns ein eigener Drahtbericht meldet, die Legende Bernhart Rehses, die sich„ Die deutsche Seele" betitelt, am Sonn abend zum ersten Male aufgeführt. Der Gedanfe, die Geschichte der Revolution und der Konflikte, die sich im Boltsgangen in ihr auslebten, in Form einer dramatischen Legende darzustellen, ist für: filerisch nicht gelungen. Der erste Att spielt im Herrenhaus einer zerschossenen Fabrit und zeigt im Kampf von Proletariern gegen. einander den Widerstreit von Idee und Wirklichkeit. Der zweite Aft, eine Groteske, die manchmal zur Karitatur. wird, stellt den Ber. Gebeuffeier für Franz Diederich. Die nächste Beranstaltung der fall Deutschlands , das Schlemmen und Braffen der Befigenden bar, teberfadilichen Musikvereinigung am Sonnabend, den die von den Hungernden fortgeschwemmt werden. Der dritte Aft 26 Mar, 7% Uhr, im Blüthnerfaal ist dem Andenken an ihren Förderer bringt bas Lieb von der Versöhnung, das in dem Ruf an die deutsche Singer singt Gertrud Fischer- Marenfi vier ernfte Gesänge von Brahms . Franz Dieberich gewidmet. Nach einleitenden Worten von Dr. Kurt Seele ausflingt, das Boit zu retten. Troß der Mängel, die die Geza und Rora von Kresz führen Beethorens C- Moll- Sonate auf. Zum Massenszenen und einzelne dramatische Stellen des zweiten und von Franz Diederich, Komposition von Paul Scheinpflug. innere Sufammenhanglosigkeit des Stückes bedingt, verschafften die Schluß: Worpswede , Stimmungen aus Riedersachsen, Dichtungen dritten Attes dem Stüde einen starten Publikunnserfolg. Die Regie Mittwoch, d. 16., ab auch bei Horsch u. in der Buchhandlung Vorwärts.
Karten von