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Nr. 121 38.Jahrgang

4. Beilage des Vorwärts

diplomatische Lage erschwert, weil sie sich unter die Herr

Sonntag, 13. März 1921

Wie aus dieser Gesamtdarstellung ersichtlich, hat die Mart

Sozialdemokratie und London.& a petns geftellt hat, beffen Einwohner mehren reaf, gegenüber der Borwoche thren Wertſtand faft unverändert behauptet,

Ueber dieses Thema sprach Genoffe Dr. Adolf Braun  , M. d. R., am Freitag vor einer überfüllten Bersammlung vor Ber­ liner   Barteifunktionären und Bertrauensleuten. Der Redner streifte einleitend das Berhalten der Kommunisten im Reichstage in der Freitagfizung und fuhr dann fort: So wichtig unsere inneren Auf­gaben find, so müssen sie zurüdtreten hinter den Ereignissen Don London. Lloyd George   hat in seiner Rede vom 3. März gefagt, daß die Anerkenntnis der deutschen   Schuld die Grundlage des Bertrags sei. Wenn wir auch so unschuldig am Kriege wären wie weißgewaschene Jungfrauen, so würden wir doch zahlen müssen, weil wir befiegt sind. Lassalle   hat in feiner Schrift über das Verfassungsrecht gesagt, daß das Recht in der Macht wurzelt, und weil die Entente die Macht hat, daher fordert sie von Deutschland   diese ungeheuren Wiedergutmachungen.

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Aber auch die Macht hat ihre Grenze

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in der Leistungsfähigkeit Deutschlands  . Redner erläuterte dann die Barifer Forderungen, nach welchen 3. B. eine fünfföpfige Familie 31 Jahre lang 7500 m. ganz abgesehen von den übrigen Steuern aufbringen müßte.( Große Bewegung.) Der Deutsche Reichstag hat einmütig erflärt, daß es unmöglich ist, diese Forderungen zu erfüllen. Die Entente aber behauptet mit der gleichen Einstimmigkeit das Gegenteil. Allein das beruht auf einem Rechen fehler. Sie hat nämlich das deutsche   Boltsver mögen von 1913 ihren Forderungen zugrunde gelegt. Das heutige, durch den Krieg und den Vertrag von Versailles   geschwächte Deutsch­ land   ist aber mit dem von 1913 nicht zu vergleichen.

Wir können nicht zahlen, was die Entente fordert. Der größte Teil unserer Industrie ist auf die Zufuhr auswärtiger Rohstoffe angewiesen. Wir haben 1913 11 milliarden Mark dafür mit unserer Ausfuhr bezahlt, heute aber haben wir eine passive Handels. bilanz von Milliarden Goldmart 37 milliar. den Papiermart. Reich, Länder und Gemeinden haben ge­der Leipziger Straße   nicht täuschen lassen, im Norden Berlins   sieht es anders aus.( Lebhafte Zustimmung.) Deutschlands   ungeheure Armut gestattet nicht, die Ententeforderungen zu erfüllen.

Wie fommt nun Frankreich   zu feinen Forderungen? Der Grund ist im wesentlichen ein politischer. Im Hinblick auf das zerstörte Nordfrankreich sagte man dort dem Bolte, daß der Deutsche  alles bezahlen würde. Und nur ein Ministerium, das diese Parole pertritt, fann fich augenblicklich dort behaupten.

Wenn wir zu einem geeigneten Zeitpunkte in die Regierung eintreten sollten, so nur mit einem ganz bestimmten Programm. ( Sehr gut.) So müssen wir unter anderem fordern: Reinigung des Wehrminifteriums, Aufhebung des Kreuzerbaues, Reinigung in Bayern  .

tionär, arbeiterfeindlich sind und gar keine militärische Bedeutung Die Abweichungen nach unten oder oben sind nur geringfügig und haben. Das alles wird schwere Rückwirkungen auf unser Wirt­schaftsleben haben. Das lintsrheinische Gebiet wird von Deutschland   wirtschaftlich abgeschnürt. Dies soll die poli­tische Abschnürung vorbereiten. Das ist

ein gewaltiges, preußisches Problem, denn es handelt sich hier um sa reichste Land Preußens, Wenn nun die Entente die Hälfte des Wertes derbeut schen Ausfuhr zurückbehält, dann können wir nicht mehr aus­führen, denn wir werden feine Zahlungsmittel für Lebensmittel und Rohstoffe haben. Hier zeigt sich die große Bedeutung der eigenen Handelsflotte, durch deren Beríuft uns weite Absatzgebiete endgültig verloren gehen werden.

Milliarden.

Die Entente wird Millionen herausholen, aber sie braucht Das wird für die Franzosen ein furchtbarer Anschauungsunterricht werden und sie werden eines Tages vor die Schicksalsfrage gestellt fein, ob sie mit Deutschland   zugrunde gehen oder mit uns gemeinsam arbeiten wollen.

beruhen auf einem momentan stärkeren Angebot oder Nachfrage am Berliner   Devisenmarkte. Das Inkrafttreten der Sanktionen", die Belegung rheinischer Städte durch Ententetruppen hat also am

internationalen Geldmarkte feinen tiefen Eindruck gemacht, die deutsche   Währung hat vielmehr eine bemerkenswerte Widerstands­fraft bewiesen.

Deutschlands   Außenhandel.

Reihe von Ziffern des deutschen   Außenhandels veröffentlicht wor Für das erste Halbjahr des verflossenen Jahres 1920 find eine Reihe von Ziffern des deutschen   Außenhandels veröffentlicht wor den, die einen wenn auch nicht erschöpfenden Einblick in die Ent Es wird für uns eine harte Zeit der Einschränkun- wicklung unserer Ein- und Ausfuhr gestatten. Danach stellt sich die gen und weiterer Entbehrungen folgen aber sie wird nicht deutsche Ausfuhr in diesem Halbjahr auf insgesamt 40,9 milliar­allzulange dauern. Die Besetzung tostet soviel, daß alle den Papiermart. An erster Stelle unter den zur Ausfuhr Rheinlandsteuern und Zölle nicht genügen. Jede Zollerhöhung aber gelangten Produkten stehen Eisen und Eisenwaren, sowie bedeutet Arbeitseinschränkung. Die Arbeitslofigfeit wird Maschinen, elektrotechnische Erzeugnisse und Fahrzeuge. Ihr Wert gewaltig zunehmen und wir werden teine Steuern betrug insgesamt 14 Milliarden Markt oder/ der ganzen zahlen fönnen. deutschen   Warenausfuhr. Betrachtet man aber die Ausfuhr der ge samten Industrieerzeugnisse nicht dem Werte, sondern der Menge nach, so ergibt sich, daß sie gegenüber der Ausfuhr des Jahres 1913 noch immer start im Rückstande ist. Damals, 1913, wurden 43 Millionen Doppelzentaer an ifen und Eisenwaren, Maschinen usw. ausgeführt, 1920 waren es aber nur 10,4 Millionen Doppel­zeniner. In dieser Differenz drückt sich der Beschäftigungsgrad der für den Export arbeitenden Eiſenindustrie aus. Sie zeigt, daß bei geringer Produktion doch Riefengewinne erzielt werden, allerdings auf Kosten des inländischen Verbrauchers und der Arbeiter. schaft. Ganz ähnlich steht es mit der Iegtilindustrie, bei der allerdings die Schwierigkeiten der Rohstoffbeschaffung in Be tracht zu ziehen ist. An Textilien wurden im ersten Halbjahre 1920 nur 427 233 Doppelzentner ausgeführt, gegenüber von rund 3 Mil­lionen Doppelzentner im gleichen Zeitraum des Jahres 1913. Der Wert der exportierten Textilien stellte sich aber auf etwas mehr als 5 Milliarden Mark. Die wichtige chemische Industrie fonnte im gleichen Zeitraum für 5,87 Milliarden Mark ausführen; die Menge der exportierten Chemikalien betrug nur% der Ausfuhr des Jahres 1913.

In all dieser schweren Zeit ist es unsere Aufgabe, der nationa­liftischen Verhegung entgegenzuwirken und dafür zu sorgen, daß der Gedante des damokratischen Deutschlands   lebendig wird, das wir zum Gozialismus führen wollen.( Lebhafter langanhaltender Beifall.) In der Disfuffion

führte Altmaier aus, daß die alldeutsche Politit außerordentlich geschadet habe. Minister Simons fei der junge Mann von Stinnes. Beide tritt unter lebhaftem Widerspruch für eine Beteiligung an der Regierung in jedem Fall ein, nerlangt jedoch, daß unser Pro­gramm dabei anerkannt werden müsse. Bernhard Krüger   erklärte, daß wir schon längst die er fehnte Einheitsfront des Proletariats hätten, wenn die Unabhängigen vor einem halben Jahre so vernünftig geschrieben hätten, wie es jetzt teilweise der Fall sei. Mit der Deutschen Volkspartei   dürfen wir unter feinen Umständen in die Regierung eintreten.( Beifall.) Nach einem furzen Schlußwort des Genossen Braun wurden die bereits veröffentlichten Entschließungen angenommen.

Wirtschaft

Es gibt aber in der deutschen   Sozialdemokratie feinen Mann, der Sehnsucht hätte, in die Regierung einzutreten. Wir handeln nur als Beauftragte des Volfes. Das hat auch die preußische Landtagsfrattion bewiesen, als fie erklärte: Mit der Deut schen Bolkspartei gehen wir in feine Regierung.( Lebhafter Beifall.) Die Belt muß erkennen, daß ein neues Deutschland   durch 100 Stronen schwedisch. uns aufgebaut werden soll.( Bravo.)

Was bedeuten nun bie

Sanffionen der Entente?

Duisburg  , Düsseldorf   und Ruhrort   haben eine Be beutung wie faum eine andere Stadt. Die Reichsregierung hat bie

Am 12. März galten: 100 Gulden Holländisch 100 Kronen dänisch

100 gire italienisch.

1 Bfund englisch.

1 Dollar amerikanisch. 100 Franken franzöfifch

Die Mart.

2150 M.( gegen die Vorwoche 1072

˚

1405

.

231

245

61

445

100 Franfen schweizerisch. 1058

Für die deutsche Einfuhr stehen zuverlässige Angaben über die Werte noch nicht zur Verfügung. Aus einem Vergleich der Mengenangaben mit dem Jahr 1913 ist jedoch zu ersehen, daß die Nahrungsmittel fowie die Rohstoffe ebenso wie früher den Hauptteil der Einfuhr bilden. Für Deutschland   handelte es sich nach dem Kriege in erster Linie darum, Nahrungsmittel für die unter­ernährte Bevölkerung und Rohstoffe zur Auffüllung der erschöpften Lager der Industrie zu beschaffen Die zunehmende Geldentwer tung stellte sich allerdings der Einfuhr derartig hemmend in den Weg, daß Deutschland   auch auf diesem Gebiete die Einfuhr in höch stem Maße einschränken mußte. Infolgedessen ist die Einfuhr von Nahrungsmitteln und Rohstoffen gegenüber der Borkriegszeit sehr start zurückgeblieben. Trogdem betrug die Einfuhr an Roggen 7 M.) 1,9 Millionen Doppelzentner, an Weizen 2,9 Millionen Zentner, an Mehi 711 000, an Mais 1.5 Millionen, an Gerste 416 000 Doppel­zentner, während wir im Jahre 1913 in Roggen und Gerste noch einen beträchtlichen Ausfuhrüberschuß hatten. Besonders charakte ristisch für unsere Ernährungs.age ist, daß an 3uder eine Menge Don 576 000 Doppelzentnern eingeführt werden mußte, während im Vergleichsjahre 1920 noch ein Ausfuhrüberschuß von 4,2 mil lionen Doppelzentern Festond.

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