2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 258.
Sonntag, den 4. November 1894.
11. Jahrg.
Arbeiter! Parteigenossen! Trinkt kein boykottirtes Bier!
Die Schlacht
im Fuchsmühler Walde.
Den gestrigen Mittheilungen über diese Niedermezelung von Bauern, die sich weiter nichts hatten zu Schulden kommen lassen, als ein altes Volksrecht, das man denen vorenthielt wahr zunehmen, lassen wir noch folgende Einzelheiten aus dem ausführlichen Bericht der Münchener Neuesten Nachrichten" nach folgen;
werde. Die Unterhandlungen zerschlugen sich, und die Berech-| mit einem feiner Arme in dies Kleidungsstück geschlüpft, während tigten arbeiteten fort. er mit dem anderen Arm dies nicht mehr konnte, nachdem er Am folgenden Morgen( 30. Oktober) brachen die Betheiligten inzwischen gestochen worden war. So halb mit dem Spenser wieder nach dem Walde auf und mit ihnen noch Andere. Sie gingen bekleidet fikt Stock auch heute noch auf einem Stuhl im Leichenwieder daran, Holz zu fällen, bearbeiteten aber nur solche hause. Nachdem alle sich zerstreut hatten, wurden die Soldaten Bäume, welche von dem Gutsherrn bereits verkauft und ent- im Gutsschlosse einquartiert, wo sie sich heute noch befinden. Im sprechend gekennzeichnet waren. Uebrigen herrscht jetzt vollständige Ruhe und Ordnung. Ein Gerücht, wonach sich in der Nacht etliche 40 Personen dem mit Militär besetzten Schloffe genähert hätten, ist rein erfunden; da gegen ist es hatsache, daß auf einen Briefträger, welcher Nachts noch eine Depesche in das Schloß zu tragen hatte, aus dem Schloß geschossen wurde.
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Im Laufe des Vormittags traf der Bezirksamtmann Wall mit Gendarmerie wieder in Fuchsmühl ein und um 11 Uhr marschirte unter Führung des Premierlieutenants Meier von Fuchsmühl ist eine Landgemeinde im Bezirksamt Tirschen- Amberg eine Abtheilung Soldaten( 50 Mann) gegen den Wald reuth mit 1156 Bewohnern, die sammt und sonders mit Glücks- an. Der Bezirks- Amtmann verlas die einschlägigen Aufruhrgütern nicht gar sehr gesegnet sind. Das dortige Schloß ist ein Paragraphen und forderte die Menge in Zwischenpausen von Der Bürgermeister mit zwei anderen Männern fißt nun zu Thron- und Rittermannslehen mit einigen Taufend Tagwert fünf Minuten drei Mal auf, die Waffen( Handwerkszeug) nieder: Waldfassen hinter Schloß und Riegel. So ist denn zuletzt auch Waldung. Der vorige Besitzer, ein Herr v. Zoller, pensionirter zulegen und sich aus dem Walde zu entfernen. Die Leute thaten Blut geflossen in einem endlosen Streite, der bereits ungeheure Bezirksgerichtsrath, prozessirte dreißig Jahre mit Ersteres, blieben aber ruhig stehen, ohne indessen, wie der Be Summen verschlang. Sein Schlußurtheil faßt der Berichtder Gemeinde wegen der Holz- und Streurechte, richterstatter ausdrücklich versichert, eine Bewegung zur Gegen- erstatter in den Worten zusammen: Von einem beab= die auf der Lehenswaldung feit alter Beit haften. Der wehr zu machen. Wie vielfach behauptet wird, hätten nur die sichtigten Aufruhr, von einer Waldverwüstung Prozeß fostete den Bewohnern mehr als 100 000 m. Nächststehenden den Herrn Bezirks- Amtmann verstanden, die oder von gemeinem Diebstahl tann nicht ge Fünfzehn Jahre wurde der Gemeinde das meisten Uebrigen aber, die auf mehrere tausend Schritt im sprochen werden. Wenn die Gerichte in den vers Rechtholz gänzlich vorbehalten, und als endlich Walde zersteut gewesen seien, nicht. Es folgte ein Trommel- fchiedenen Instanzen über schwierige Dinge Fuchsmühl den Prozeß gewann, strengte Freiherr v. 3oller, der signal und hierauf das Kommando Schwärmen, vor verschieden urtheilen, da verliert das Volk unterdessen reichlich Holz verkauft hatte, einen Ermäßigungs- wärts." das Verständniß; es steift sich auf sein altes prozeß an; der Wald liefere, so hieß es, das für die Berechnung Nun ging es im Laufschritt vorwärts. Die jüngeren Leute Recht, und die Folgen davon sind: Blut und nöthige Holz nicht mehr, und der Prozeßtanz ging von Neuem an. der Fuchsmühler liefen ebenfalls und nur die älteren Männer Thränen! Der jetzige Lebensträger, Ludwig Freiherr v. Boller, t. Kämmerer blieben zurück; und diese mußten auch für die übrigen schwer, Dem Konflikt liegt aber noch mehr zu Grunde als die und Landgerichtsrath zu München , prozessirte in neuester Beit zwei mit ihrem Leben büßen, denn sie wurden von den Soldaten widersprechenden Urtheile zweier Gerichte. Er ist einer der mit der Gemeinde Fuchsmühl , weil sie sich nicht zur Zwangs- mit den Yatagans mehr oder minder schwer verlegt. So erhielt letzten Ausläufer des Jahrhunderte währenden Enteignungsablösung der Holzrechte herbeiließ. Die Berechtigten meinten, der der 69 Jahre alte() Gg. Stock von Triebendorf eine schwere prozesses des Gemeindelandes zu Gunsten einzelner GroßgrundThronlehnswald ist nicht Privatbesitz , sondern Staatswald, und Verlegung an der Stirne und einen Stich in das Herz, so daß befizer. Er ragt in eine Zeit hinein, in der das Bolt sich seiner die Holz- und Steuerrechte in einer Staatswaldung könnten nach aus weitklaffender Wunde das Blut hervorquoll und Stock nach| alten Rechte besinnt und sich anschickt, sie zurückzuerobern. So dem Geseze nicht zwangsweise abgelöst werden. Das Oberlandes wenigen Augenblicken verschied. Der Bauer Leonhard Bauer knüpft das neue werdende Recht an an uraltes schnöde entwendetes gericht Nürnberg sprach zu Gunsten der Gemeinde, das oberste von Fuchsmühl , ebenfalls 69 Jahre alt(!), erlitt einen tiefen Volksrecht. Das verleiht dem Kampfe im Fuchsmühler Walde Landesgericht zu München jedoch entschied anders und die Leute Stich in die linke Seite, infolge welcher Verlegung er, nachdem eine höhere Bedeutung. haben nun auch selbstverständlich die Kosten des Streites zu er nach Wiesau auf einem Mistwagen transportirt worden war, beim zahlen. Herunterheben verstarb. Ein Häusler, Namens Fichtner von Fuchsmühl, bekam dreizehn Stiche in den Rücken; er liegt schwer Eine öffentliche Versammlung der Glaser tagte am verletzt darnieder. Der Häusler Andres Schifter von Herzogöd erhielt mehrere Stiche in Rücken und Unterleib. Der Tagelöhner 30. Oftober. Der frühere Delegirte zur Gewerkschaftskommission Michael RobI bekam mehrere Stiche in den Hintertheil, und W. Hünicke sollte Bericht erstatten über seine Thätigkeit, war nachdem er gestürzt war, noch zwei Stiche in den Unterleib. aber leider nicht erschienen. Er entschuldigte sein Ausbleiben. Der Häusler Hecht, 65 Jahre alt, erlitt zwei Stiche in den Die Versammlung fonnte jedoch die Gründe nicht als stichhaltig Rücken und einen Stich in die Seite. Weiter bekamen noch die bezeichnen. Hierauf wurde über die Anträge behufs Gründung Betheiligten Wedlich und Rasp, sowie noch andere, dann eines gemeinschaftlichen Arbeitsnachweises zur Tagesordnung selbst einige Frauen Stiche. Die meisten der Verletzten sind ver- übergegangen. Nach einer Besprechung über den Bierboykott, heirathet und Familienväter. Aus dem Munde des Robl erfährt in der den Arbeitern einiger Werkstätten besonders grobe Ber unser Gewährsmann, daß er infolge der Rückenstiche zu Boden stöße nachgesagt wurden, erfolgte sodann der Schluß der Ver fam und daß dann ein Soldat ihm erst die beiden Stiche in den sammlung. Unterleib versezte. Wie allgemein behauptet wird, sei irgend ein Widerstand nicht geleistet worden.
Das bischen Rechtholz war das einzige Einkommen, womit fie ihre Steuern und Abgaben, so gut es ging, decken fonnten, und nicht vereinzelt soll der Fall sein, daß auf solchem Rechtholze, das seit langer, langer Zeit zu diesem und jenem Anwesen gehört, Hypotheten ruhen. Ohne dieses Rechtholz wissen die Leute nicht mehr, wovon sie sich erhalten sollen. Die Betheiligten wähnten sich nicht allein seit Jahren vertürzt, sie begen auch die Befürchtung, daß, nachdem der Wald seit einer Reihe von Jahren abgeholzt wird im Gegensage zu früher es später einmal, wenn es sich um Abgabe ihres Rechtholzes handelt, heißen fönnte, daß der Wald eine weitere Abholzung nicht mehr verträgt.
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Unlängst baten nun die Holzberechtigten den Oberförster des Lehensgutes wiederholt, er möchte ihnen doch jetzt beim Eintritt des Winters ihr rückständiges Rechtholz anweisen. Von gänzlich unbetheiligter Seite wird konstatirt, daß die Der Oberförster erwiderte, er habe teinen Auftrag dazu. Auf getödteten Stock und Bauer( ersterer ist der Vater des verdieses hin gingen Montag, den 29. Oktober, fast alle Wald- hafteten Bürgermeisters Stock von Fuchsmühl ) halb taub berechtigten, mehrere hundert Mann, ans Wert, ihr Holz zu waren; auch Schifter leidet an hochgradiger fällen, wie sie es auch sonst thaten, aber dieses Mal leider ohne Schwerhörigteit, mit welchem Uebel endlich auch erfolgte Anweisung. Der Befehl des Lehensguts Oberförsters, RobI behaftet ist. Es behaupten mehrere der Betreffenden, den Wald zu verlassen, fand kein Gehör. Es erschien hierauf sie hätten gedacht, der Herr Bezirksamtmann hätte sie zu sich der Bezirksamtmann von Tirschenreuth mit sechs Gendarmen auf gerufen. Daß nicht allein Fuchsmühl , sondern die ganze Umdem Plaze . Er rief den Bürgermeister und die Gemeindeausschuß gegend in Aufregung ist, dürfte begreiflich erscheinen. Mert Mitglieder vor und forderte sie auf, den Wald zu räumen. Die würdig sind die Umstände, wie Stock aufgefunden wurde. Auf Leute flehten, das Bezirksamt möchte doch Maßregeln treffen, daß dem Boden liegend, war er zur Hälfte mit einem Unterſpenſer ihnen ihr rückständiges Rechtholz endlich einmal angewiesen bekleidet. Er wollte sich jedenfalls entfernen und war vorher
Sonntagsplauderet.
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Derlammlungen.
Verein der Maschinisten, Heizer und Berufsgenossen Berlins und Umgegend. Sonntag, den 4. November, Nachmittags 5 Uhr, Lindenstr. 106: Bersammlung.
Verband der in Buchbindereien, der Papier - und LederwaarenIndustrie beschäft. Arbeiter und Arbeiterinnen( Mitgliedschaft Berlin ). mitglieder- Bersammlung am Montag, den 5. November, Abends 8% Uhr, bet Deigmüller, Alte Jakobfir. 48a. Tagesordnung: Bortrag von Hrn. Dr. Joël: Wenn Menschen schweigen, werden Steine reben." Achtung, Schneider und Schneiderinnen! Deffentliche Versammlung am Sonntag, den 4. November, Abends 6 Uhr, bet Specht, Markgrafenftr. 88. Vortrag des Koll. J. Timm über:" Betrachtungen eines Saten über Rechtsfragen." Nachdem: Gemüthliches Weiſammensein mit Tanz. Freie Vereinigung selbständiger Barbiere und Friseure Berlins und Umgegend. Montag, den 6. November, Abends 10 Uhr, bet Buste, Grenadierftr. 33: Außerordentliche Mitglieder- Bersammlung. Kollegen als Gäfte willkommen.
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Schöneberg . Arbeiter- Bildungsverein. Versammlung am Montag, abends& ühr, bei keßner, Grunewaldstr. 110. Bortrag: Das ländliche Arbeiterprogramm der franzöfifchen Sozialdemokratie. Gäste haben Zutritt.
Junker trott man nicht auf die Dauer und unsere Junker Wenn er nach seinem individuellen Geschmack, der sich diesmal find mächtige Hasser. Allein die Diskretion, fie band uns die mit dem der Künstler- Jury nicht deckt, der Frau Parlaghy den Zunge!" Während so das Getuschel über das Intriguenspiel ersten Preis zuerkennt, so ist das gewiß fein Unglück von feines ein Wer hätte das von der alten tapferen Marseillaise geglaubt, gegen Caprivi noch immer nicht enden will, während immer für die künstlerische Entwickelung, die daß sie dereinst noch zu so hohen Ehren gelangen sollte! Der neue Geschichten über Zuträger und Ohrenbläser mit lächerlicher zelnen Mannes Entscheidung abhängt, und wäre es der Selbstherrscher aller Reußen, der Nationalrusse Alexander, der Wichtigkeit vorgetragen werden, als wären es Serail- Geheimnisse, Mächtigste der Erde. Entweder geht der Künstler seinen bei Lebzeiten so eminent russisch fühlte, daß er neben zahlreichen macht man seinen ergebenen Diener vor den neuen Herren, dem geraden, einsamen Weg, den ihm Talent und Gewissen vors anderen Lieblingsgerichten auch die nationale Kohlsuppe und greisen Hohenlohe und dem Herrn v. Köller, der einstmals im schreiben, oder er strengt seinen Wig an, sich einträgliche gesell rothe Grüße in ungewöhnlichen Mengen aufzuzehren liebte, Schlachtlager der Konservativen dieselbe Rolle spielen durfte, schaftliche Verbindungen zu schaffen, um sich vorwärts zu schieben. hatte sie während der franko ruffischen Verbrüderungs wie der Draufgänger, der muthige Ajax in Offenbach's schöner Wer die Weise des ersteren wählt, der handelt unmännlich, wenn tage in Kronstadt stehend angehört. Und nun find die Helena. Allein das find vergangene Zeiten; so wenigstens versichern er darüber winselt, wie ihm der Zweite in der Gunst der Großen Eingangstakte der Hymne sogar in den Sang an Aegir die kundigen Thebaner. Sie wissen genau, wie sich das Draufgänger- überlegen ist. eingedrungen; und ihre feierlich dröhnenden Töne verbinden sich thum des Herrn v. Röller verwandelt hat; sie wissen genau, wie in Das ist nun einmal nicht anders bei unserer geweihten im Aegirfang mit den altbekannten Weisen des deutschen Zukunft tonziliante Milde feinen Sinn lenken wird und sie Gesellschaftsordnung, zu deren Stüße fast alle möglichen Studentenliedes, in dem das Kommando ertönt: Viola, Baß und rechnen es ihm hoch an, daß er als Polizeipräsident zu Frank Schußmannstruppen aufgeboten werden. Es trifft sich gerade, Geigen, die müssen alle schweigen! Der Sang an Aegir aber furt so gar nicht die Manieren eines barschen ostpreußischen daß am morgigen Tage die Gedenkfeier an Hans Sachs , den mit seiner Anlehnung an die Marseillaise und das alte Unteroffiziers angenommen hatte. Oh über die Dienstbeslissen Meister von Nürnberg ( geb. 5. November 1494) begangen wird. Burschenlied macht jetzt die Runde über die zivilisirte Erde. heit, die niemals gelernt hat, abzuwarten. Nur Eugen Richter , In seiner Waterstadt, an den Hoftheatern, auf ungezählten Wo er immer Enthusiasmus erweckt, ob im Berliner der Mißvergnügte, grout inmitten seiner freundlich lächelnden städtischen Bühnen werden Festspiele aufgeführt und halbver Opernhause mit großem Orchester und dem Domchor, ob liberalen Brüder, und triumphirend ruft er aus: Wer sind denn schollene, lehrhafte Schwänke des Dichters selber werden zu in dem bescheideneren Nacht- Café, Habsburg" unserer Schwester die Hohenlohe und Köller? Mit Müh' und Noth haben es die furzem, neuem Bühnendasein erweckt. Hans Sachs , der Meisterstadt Wien , das wird alles getreulich berichtet, ja selbst, wenn in Herrschaften zu Referendaren gebracht und ich, Eugen, bin doch finger, gehört mit seinem bürgerlichen Kraftbewußtsein, feinem Amerika drüben der Männer- Gesangverein Arion, dessen Mit Affeffor, also in der Rangstufe um eine Eins höher, und doch derben Spaß, seiner etwas hausbackenen Art und seiner Gesundglieder auch in New- York nicht preußisch- dentschen Sinn ver- habe ich's nicht zum geringsten Ministerposten gebracht. heit der Literargeschichte an. Ueber eine Mittelhöhe menschlicher geffen haben, die Ode von Aegir mit dem darein verwobenen Ja, nicht jeglichem wird die Lebensfarriere leicht gemacht. Erkenntniß ragte seine Kunst nicht hinaus. In Höhen und Tiefen, Thema der Marseillaise erbraufen läßt, werden wir pünktlich Wo aber die Sonne fürstlicher Huld im heutigen Deutschland die fühnere Dichtergenien durchmessen hatten, brang er nicht und durch ein Kabeltelegramm davon unterrichtet werden. hinfcheint, da vergoldet sie, was sie mit ihrem Schimmer trifft. wollte er nicht dringen. Allein wer heute die Kleinmüthigkeit, Aber eines ist mir bei all dem rührenden Eifer um die So wurde Frau Vilma Parlaghy , die Berliner Portraitmalerin, das Wettkriechen, das Buhlen um die Gunst der„ ausschlaggeben Ode an den Meeresgebieter Aegir aufgefallen. Während doch mit der großen goldenen Medaille geehrt. Die Geschichte dieser den Faktoren" betrachtet, wer die Demüthigungen ermißt, denen zur Zeit fo gerne das germanisch- mittelalterliche Reckenthum Künstlertrönung ist nicht neu und ich habe ihrer bereits einmal selbst die stolze Künstlerseele inmitten einer Bourgeoisie ausgesetzt heraufbeschworen wird, während die nordische Götter- und an dieser Stelle gedacht. Frau Vilma Parlaghy ist ein rühriges ist, der Alles Waare geworden ist, der wird das freiere, felbstHeldensage in neudeutscher hösischer Romantik wieder aufersteht, Weib. Sie gehört zum Geschlecht der weiblichen Gabotins, der bewußte Bürgerthum loben, das den wackeren Schuhmacher und Die größere, wirth mag das träge nachhumpelnde Geschlecht der Zeitungsschreiber streberhaften Naturen in der Kunst, die weniger durch die Poeten Hans Sachs hervorbringen konnte. das modische Idiom noch immer nicht gebrauchen lernen, wie Wucht ihres Talents, als durch die Macht der Reklame schaftliche Selbständigkeit konnte jene frische Kraft großziehen, dem aufgesuchten hohen Verbindungen zu die sich's geziemt. Wenn im Sang von Aegir das Kampfgetümmel und der inbrünstig aufgesuchten Gewerbsmann Muße ließ, auch an geistiger in der männermordenden Schlacht geschildert wird, so heißt es Glanz und Ansehen und nicht zu vergessen, zum Arbeit, am tünstlerischen Schaffen sogar sich selbstthätig richtig im romantisch mittelalterlichen Stil:„ Und wenn im möglichst einträglichen Geschäft gelangen wollen. So hat sich zu ergößen. Gewiß, nicht ein Jdeal war damals erfüllt, aber wilden Harste fich Brünn ' an Brünne( Panzer) drängt"; was diese Künstlerin denn auch an die Hofgesellschaft heran- dennoch war einer breiteren Klaffe die Möglichkeit, am Schönen thaten aber die vermaledeiten Zeitungsschreiber in ihrer be- geschmeichelt; und wiewohl sie nach ihren Kunstleistungen in der Theil zu haben, gegönnt, als heute; frankhaft ist es, wie sich tlagenswerthen Unkenntniß altgermanischer Kraftworte aus diesen lettvergangenen Ausstellung nicht als Empfängerin der großen heute das Künstlerthum entwickelt hat. Auf der einen Seite Versen? Von der großen Kölnerin bis zum Rizebüttler Wochen- goldenen Medaille von den Preisrichtern vorgeschlagen war, voller Wahn und Illusionen von Kunstherrlichkeit und überblatt ließen sie den Widersinn drucken: und wenn im wilden erhielt sie doch diesen ersten Preis durch die freie Entschließung triebenem Geniewahn, auf der anderen die Unfreiheit des Horfte sich Brünn ' an Brünne drängt. Der Harst des Kaisers. Darüber wird nun in unseren Künstlerkreisen ge- Künstlers, der dem Auftraggeber unterthan ist. So oft gewinnt bedeutet aber richtig das Kampfgedränge, die friegerische jammert, als wäre, wer weiß, was geschehen. Die Berliner der Spetulant und der Mann, der die Schleichwege der Protektion So oft wird im Keim erstickt, was den wahren Begier. Ob die Zeitungsschreiber, die Hungerkandidaten nun auch Rünstlerschaft ist in der letzten Zeit allerdings recht sehr vom fennt. ihre elende Unwissenheit einsehen und sich rasch altdeutsche Lerita Muth verlassen. Wie die Sachen heute liegen, ist die Künstlerschaft Künstler zum Reden treibt. Von ihm darf nicht gelten, die anschaffen werden? Sie sollen doch sonst nicht so schwerfällig von jenen ganz exklusiven Rreisen abhängig, die fich höhere Welt duldet es nicht, fie gönnt ihm nicht Freiheit und Raft, was sein und die Wohlgesinnten wenigstens unter ihnen sollen ja eine Luxusbedürfnisse gönnen dürfen. Es ist ein Ueberfluß an der helle, finnenfreudige Goethe vor hundert Jahren von Hans empfindliche Witterung dafür haben, woher der Wind weht. Kräften vorhanden, die gerne produziren möchten, aber wohin Sachs in des Meisters eigenster Form aussprach: Freilich, da Caprivi stürzte und in seinem Fall selbst das mit den Arbeiten? Viele namentlich unserer jüngeren Künstler aalglatte Höflingsgeschlecht derer von Eulenburg mitriß, da leben also in wirklicher Noth und jeder einzelne unter ihnen hatten sie ihre tluge Witterung nicht bewiesen. empfindet die Krönung der Frau Parlaghy wie eine Unbill, die Aber unverfrorene Leute erholen sich geschwind von einer ihm persönlich widerfahren wäre. Was ist Talent, was Fleiß, Ueberraschung. Sie räuspern sich und hüfteln:„ Ach ja, wenn fragen sie, wo andere Mächte entscheiden? Aber der Kaiser hat wir reden gewollt hätten! Für den Eingeweihten war es doch nun einmal das Recht, die Vorschläge der Jury zu ge längst flar, was tommen mußte! Dem Haß unserer nehmigen oder zu verwerfen.
Wie er die Frühlingssonne spürt,
Die Ruh ihm neue Arbeit gebiert. Er fühlt, daß er eine kleine Welt, In seinem Gehirne brütend hält, Daß die fängt an, zu wirken und zu weben, So daß er sie gern möcht' von sich geben.
Alpha.