Nr. 133 38. Jahrgang

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1. Beilage des Vorwärts

Kessel und Rump. Rump.

bru

Sonntag, 20. März 192.

Zeuge

gerufen. Er erklärt, er halte Rump nicht für einen Lügner, wenige stens nicht in subjektiver Hinsicht, mohl aber müsse er ihn als geiffig etwas abnorm bezeichnen, als Psychopathen. Der Borsitzende fragt den Zeugen, wie es fomme, daß Dr. Sprenger in seinem Telegramm auf ihn Bezug nehme. Der Zeuge erklärt, daß Rechtsanwalt Sprenger ihm gefagt habe, daß Pfarrer Rump vom Militärgericht vereidigt werden In der Fortsetzung der Berhandlung des Meineidsprozesses Es wird dann die Auskunft der Bremer Senatsfommission würde und daß er aus sicherer Quelle wisse, daß v. Kessel daraufhin gegen Hauptmann v. Kessel tommt es zu scharfen Auseinander über die zu Zuchthaus verurteilt werden würde. Es müsse verhindert fetzungen zwischen dem Berteidiger und dem Zeugen Pfarrer Rump. Streitigkeiten des Pfarrers Rump mit seiner Gemeinde werden, daß auf Grund der Aussage eines notorischen Bors: Wir kommen nunmehr zu den gegen die Glaubin Seehaufen verlesen. Darin heißt es, daß nach dem Abgange Lügners eine Berurteilung erfolge. Dr. Alsberg: Ich habe würdigkeit des Pfarrers Rump von der Verteidigung vorge Rumps in der Gemeinde wieder Friede eingefehrt sei. Schon wäheinen Brief eines Paftors, der Pfarrer Rump des Plagiats in brachten Beweisanträgen. Herr Zeuge Rump, bevor Sie an die rend feiner Amtstätigkeit fei die Behauptung erhoben worden, er einer großen Berliner Kirchengemeinde zum Geistlichen gewählt vielen Fällen beschuldigt. Borf.: Pfarrer Rump ist doch von Heilige- Geist- Kirche in Berlin tamen, waren Sie als alleiniger fei ein pathologischer Lügner. Bert.: Den Ausdruc Geistlicher in der Gemeinde Seehausen bei Bremen tätig. 3e uge: des Rechtsanwalts Sprenger pathologischer Lügner" machen wir worden, man pflegt sich doch vorher in der Gemeinde zu erkundigen. Jawohl Borf: Sie haben zu jener Zeit sich auch mit Artikeln uns nicht zu eigen, weil er zu weit geht. Wir behaupten nur, der Dr. Meyer: Die Bremer Amtskollegen waren froh, ihn los zu Er muß also dort doch auch anders beurteilt worden sein. für firchliche Blätter beschäftigt. Im Anschluß an diese Breßartifel Pfarrer Rump fei fo phantasiebegabt, daß er die Dinge fein, so daß er in Berlin untertauche.- Pfarrer Rump: Der Zeuge find Sie auch in Prozesse verwidelt worden. Diese Borgänge durcheinanderwirft und sich etwas zurechtmacht. Zeuge Rump: bat auf das gröblichste seine ärztliche Schweigepflicht verletzt.­hatten zur Folge, daß in dem im Februar vor dem Kriegsgericht Ich bitte dann auch zur Charakterisierung des Absenders des Tele. hat auf das gröblichste seine ärztliche Schweigepflicht verlegt. verhandelten Prozeß gegen den jezigen Angeklagten am Schluffe der gramins festzustellen, was für ein Mann Dr. Sprenger ist.- Bors.: Nur wenn er Sie persönlich untersucht hätte. Berhandlung folgendes Telegramm einging: Bors: Aus den Aften ersehe ich, daß der Vorstand der Anwalts- Es ist unwahr, daß ich gerichtlich als Lügner hingestellt bin. Borf: Das hat der Zeuge nicht gefagt.( Heiterkeit im Saal.) fammer gegen Dr. Sprenger disziplinarisch eingeschritten und eine Rump: Ich beantrage die Bernehmung der Aerzte, die mir Zeuge Bestrafung erfolgt ist. Bert.: Wenn wir diese Sache erörtern, niffe ausgestellt haben. So fann ich ja morgen gar nicht mehr auf dann wird Dr. Sprenger auch verlangen, sich dagegen rechtfertigen die Kanzel treten. Vorf.: Ich muß persönlich aussprechen- zu dürfen, wir kommen dann ins Uferlose. und ich glaube, daß viele das teilen werden, daß ich auf diese Aussage, ehrlich gesagt, nichts gebe.( Große Bewegung.)- Dr. Alsberg( mit großer Schärfe): Es ist nicht zulässig, daß der Borfigende in dieser Weise gegen den Zeugen Stellung nimmt. Ich möchte sehen, was dem Angeklagten vorgehalten würde, wenn ein derartiger Mann so gegen den Angeklagten auftreten würde. Dann würde es vom Richterstuhl heißen: Was fagen Sie dazu? Borf.: Ich habe es mir Wort für Wort wohl überlegt und wiederhole: ich gebe auf die Aussage dieses Zeugen nichts. Alsberg ( mit lauter Stimme): Es ist traurig genug, daß der Borsitzende gegen den Angeklagten so Partei ergreift.( Andauernde große Bewegung im Saal.)

Rump:

Dr.

Bum Prozeß Kessel fühle ich mich menschlich verpflichtet, dem Militärgericht folgendes mitzuteilen: Der Zeuge Baftor Rump ist ein pathologischer Lügner und als Zeuge völlig un­glaubwürdig. Seine durchaus pathologische Persönlichkeit befizt faszinierende Eigenschaften, so daß Rump gewisse Personen seinem In der Nachmittagsverhandlung wurden die aus Bremen ge­Einfluß völlig unterwirft und sie fuggeftiv zu objektiv falschen Aus ladenen Zeugen vernommen. Der Zeuge Richter Bredenkamp fagen zu veranlassen vermag. Rump hat hierdurch bereits große Bremen bekundet, daß er im Mai 1910 in einem Strafprozeß gegen Berwirrungen angerichtet, er hat sich seinerzeit als Pastor in 3 Studenten den Vorsitz geführt habe. Es handelte fich damals Seehausen bei Bremen innerhalb und außerhalb Bremens darum, daß ein Landjäger Dörmann aus Seehaufen nachts von völlig unmöglich gemacht. Ich nenne für meine Behauptungen als den Angeflagten angefallen sein sollte. Einer der Angeklagten Zeugen Dr. med Meyer, Rumps langjährigen Hausarzt, Pastor hatte dabei einen Dolch stich erhalten. In der Nähe des Tatorts Steudel, Pastor Hoops, Lehrer Karsten. Dr. Meyer hat war ein Dolchmesser gefunden worden, das nach der Behauptung mich ermächtigt, fein Urteil über Rumps pathologische Eigenschaften der Berteidigung dem Dörmann gehört habe. In dieser Sache wurde bem Gericht zu übermitteln. gez. Recht: anwalt Dr. Srenger." Pfarrer Rump als Zeuge über Dörmann vernommen und follte be Borf.: Dieses Telegramm hat den Herrn Verteidiger veranlaßt, funden, daß dieser ein roher und brutaler Mensch sei, und auch, daß der Sache nachzugehen und die betreffenden Zeugen sollen nun er jenes Dolchmesser bei Dörmann gesehen hat. Der Pfarrer machte Pfarrer Rump verliest darauf zwei ärztliche Atteste aus dem hier vernommen werden. Berteidiger: Bei den Aften be- schon bei Beginn seiner Bernehmung einen etwas überspannten Ein Jahre 1910, bie feststellen, daß keine Zerrüttung seines Nervene findet sich auch eine amtliche Auskunft der Kirchenbehörde, in druck, denn als seine Personalien gab er an, er fei Licentiat, systems vorhanden sei. welcher es heißt, daß in der Gemeinde Seehausen früher Friede war Dr. der Theologie, Pastor, Schriftsteller, Dichter, Zeuge Richter Bredenkamp tritt nochmals vor und gibt an, daß und nach dem Weggange Rumps auch wieder Friede herrsche.- Kritiker und Philosoph. Als sich der Pastor in seiner Aus- zwei angesehene positive Bremer Geistliche ihm erklärt hätten, daß Zeuge Rump: Ich ersuche, aus den Akten festzustellen, daß die fage in einen Widerspruch verwickelte und ihm diefer vorgehalten es unter der dortigen Geistlichkeit bekannt sei, daß Pfarrer Rump Kirchenbehörde gegen mich nichts unternommen hat. Bors.: wurde, erwiderte Rump:„ Ich bin doch Schriftsteller." Der die Inwahrheit sage. Aus den Ätten ersehe ich, daß nirgends ein erfolgreiches Einschreiten Beuge hat aus diefer Erklärung den Eindrud gewonnen, als wollte Staatsanwaltschaft auf Borschlag von Pfarrer Rump geladene gegen den Zeugen Rump erfolgt ist. Noch einen anderen mert- Rump damit andeuten, daß er als Schriftsteller über eine sehr leb. Leumunds zeugen für diesen vernommen. Auch Landwirt würdigen Vorfall möchte ich hier feststellen. Das Reichswehrgruppen- hafte Phantasie verfüge und Wahres und unwahres nicht ausein Sebade aus Seehausen, Rodewald , Ingenieur Haß aus tommando ut twig hat vor dem Marlohprozeß die Aften über anderhalten könne. Hamburg und Fabrikdirektor Wuttig aus Bayreuth , persönliche ben Hauptbelastungszeugen eingefordert. Es ist das etwas ganz Der von dem Pfarrer Rump als Zeuge benannte Kaufmann Bekannte und Freunde des Pfarrers Rump, stellen diesem ein Außergewöhnliches. Nachdem nun einmal die Sache vor einem Rudolf Noitenius befundet, daß er Rump feit 20 Jahren tenne günstiges Leumundszeugnis aus. Der Borfizende möchte diesen Tel bürgerlichen Gericht steht, gebe ich meiner Berwunderung und ihn für einen wahrheitsliebenden Menschen halte. ber Beweiserhebung ab fürzen. Zeuge Pfarrer Rump erklärt darüber Ausdruc. Es wird dann als Zeuge Dr. med. Meyer aus Bremen auf jedoch, er fönne unter feinen Umständen auf diese Zeugen verzichten.

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