Weitere Terrormelöungen. Bon den vielen Terrormeldungen bürgerlich« Rachrichten- bureaus sei folgender Wolff-Bericht aus Beuthen wiedergegeben: Bon zwei Grube» des Kreises R y b n i t wurden 100 Arbeit« durch polnischen Terror vertrieben. Die Ortschaften des Kreises unter- lägen unerhörtem polnischen Terror ohne jeden militärischen Tchutz. Am 18. März wurde in Godow das Automobil des Plebiszit. iommissariat» durch ein Maschinengewehr beschossen. D« Slyo- begleit« wurde getötet, der Führ« verletzt. An einigen Orten wurden die ankommenden Wahler oerprügell Schwerst« Terror wird auch aus dem nördliche» Teil des Kreise» Pletz in dar Um- aebung von Nikolai gemeldet; Wähler und deren Gastgeber wurden bedrom. beschimpft und teilweise verletzt. In der Nacht zum 19. März wurde das Dorf Anhalt von einer Band« umzingelt und zwei Stunden lang beschossen, das Pfarrhaus durch drei Handgranaten schwer beschädigt.(Anhalt«gab eine starte polnische Mehrheit. Ned.) Die deutschen Mitglied« des Wahlbureaus m Radzionkau iKreis Tarnomitz) legten ihre Aemter nieder, weil ihnen ihr« Ermordung angedroht wurde. Aehnliche Terrorfälle werden aus den Kreisen Groß�trehliy, Kottowitz, Hindenburg und Gleiwitz -Land gemeldet. Zahlreiche Dörfer forderten militärischen Schutz an, da sonst die Aus- Übung der Abstimmung unmöglich sei. Bestürzmrg tu Paris l Paris , 21. März.(EE.) Die französisch« Presse ist von dem Ab- stimmungsresultiit wie vom Schlag« getroffen.(Das Bureau Est-Turope. dem diese Meldung entstammt, hat bisher niemals Partei genommen! Red.) gm allgemeinen gebrauch! mau die Attlegenheilsausrede, daß man dt« au» Deutschland stammenden Zahlen nur mit größt« Reserve aufnehmen dürfte und man erwartet erst für den Montagabend genaue Einzelheiten, die General Le Rand in ein« Depesche ankündigt. Ein Blatt behauptet, alle deutschen Großindustriellen hätten für den Fall, daß das Land pol« nisch würde, die Schließung ihrer Betrieb« angedroht, so daß die Wähler, durch die Sorge um ihre Existenz eingeschüchtert, deutsch hätten wählen müssen. Da in Deutschland der Militärdienst nicht ob- ligatorisch sei, habe man den Wählern eingeredet(l). daß pol- nisch wählen gleich wäre mit nochmaliger Einziehung zum Militär- dienst. sPolen ist doch durch die Entente zur allgemeinen Wehr- Pflicht gezwungen! Red.) Fast all« Geistlichen(!) hätten ihre Macht gegen Pole». benutzt» wetterHin Hab« man versprochen. all« großen Domänen zu»«teilen und allen politischen Verbrechern Amnestie zu gewähren. Schließlich maß jedoch die Presse zugestehe». daß etwa 68 Proz. für Deutschland gcinmmt hätten. In der Kan,- m««regte diese Nachricht große» Aufsehen und allgemeine B e> st ü r z u n g. Man war aus alle» andere eh« gesaht a(< auf einen solchen gewaltigen Sieg Deutschland ». Auf der andere» Seite. Warschau . 21. März.(C. E. ) Der �Oberschlesische Palmsonntag" ist hi« völlig ruhig ohne irgendwelche Kundgebungen»«laufen; e» machte sich sogar eine gewisse Mspannung nach den Aufregungen der letzten Woche bemerkbar. Abends meldeten Extrablätter den un- gestörten Verlauf d« Abstimmung. D« Staatschef PUsudski und der Ministerpräsideat Wllo» sind von Warschau abwesend. Segrüßuag Üer heimkehrende«. Der erste Sonderzug mit de« au» Oberschleflea zurückkehrenden Abstimmungsberechtigten traf fahrplanmäßig gestern abend um 19 Uhr 22 auf dem Schlestschen Bahnhof in Berlin ein. Er wurde va» einer begeisterten Menge begrüßt, und Reichskanzler F e h r« n. dach sprach de« Aeimtehrende» de» Dank de« deutichen Volles aus. Fast zu gleich« Zeit traf auf dem Görlitz « Bahnhof ein weiterer Atstimmungszug ein. D«t hielt Oberbürgermeister B ö ß ein« Be- geühungsansprache. lieberall herrschte groß« Freuds über den beut- 'chen Sieg in Oberschlesien . Sie habe»«» durchgemacht! Klagenfurth, 21. März.(WTV.) Die aufrichtige und herzlich« Anteilnahme des Käratner Lande» an allem, was Deutschland betrifft, zeigt« sich auch in dem reichen Ergebnis ein« von d« reiche- deutschen Kolonie in Kärnten veranstalteten Sammlung für das be- drohte Oberschleflen. Diese Grenzspende«zielte bish« 800000 Kr,
Die Internationale der Misten. Offener Brief an Mr. vilett«(Pari»). Auf dem Kongreß zu Rotterdam ist die.Ligue mondiale de« Organisation» d'Artistes" neu geboren. England, Belgien , Frank» reich. Deutschland , Oesterreich, Ungarn , Spanien und Skandinavien hatten Vertreter gsandt. kitollen und Amerika nicht, doch werden lie an d« nächsten Kongreßsitzung wohl teilnehmen. Man hat nur drei Tag« getagt, ab« mit Fleiß und Ausbau« gearbeitet und es wurde auch viel Nützliche» vollbracht. Man hat üb« Rechtsschutz, Hilfe. Unterstützung, Darlehen, Altersversicherung usw. beraten und hat zwischen den Vertreter« van acht Nationen endlich die ersehnte Einigkeit und vollständige Verständigung erreicht. Gegen Ihren Willen lind Sie zum Vorsitzenden ernannt worden. Haben Sie die Kraft, solch« Stell« zu bekleiden? Sie haben damit ein« große D«antwortung übernommen, für die schwere Arbeit, die Ihnen bevorsteht, haben Sie jetzt schon unstren brüderlichen Dank. Sie wollen die gesellschaftliche Hebung der Korporation und die größte Brüderlichkeit unter uns allen ermöglichen. Sie haben In Gegenwart der Vertreter Deutschland » und Oesterreichs gesprochen, mm Konorah haben Sie gehört, daß e» nicht die Artisten waren, die den Krieg gewollt haben, von Darkoy, wie groß die Not bei uns ist, wie entsetzlich groß unser Elend. Sie haben jene stolzen Worte geantwortet:.Sie müssen in mir keinen Franzosen, sondern lediglich einen Dtttret« d« Artisten sehen, d« nicht nach persönlichen Ge> fühlen, sondern als Vertreter der Organisation handeln will und muß." Also ist doch d« Glaube noch nicht tot. Herrliche Kunst, wir wollen dich begrüß«, mit den Worte» von E. M. v. Web«: „Du göttliche Kunst, alles Schon« fei ups wert, welch« Himmelsstrich es auch«zeugt haben mag." Dt» internationalen Verbindungen sind wieder aufgenommen. wir wollen aber ein« Internationale bekommen, welche aus solider Basis beruht. Gut! Au» Erfahrungen d« Nachkriegszeit müssen wir ab« leider feststellen, daß die Wiederherstellung internationaler Beziehungen seinen Grund heut« noch immer und allem in dem blindwütigen Haß von Franzosen findet. Wir wanhera hinaus... bergauf, bergab. Di« jung« Lonne breitet die strahlenden Arme um die erwachend« Welt. Ein frühlingswarmes Wiedersahen... aber rauh weht noch d« Wind. Eine Klage und Anklage geht durch die Erde — unaufhörlich weil»! Kann das die hart« Lage ändern, kann es helfen? Wir erblick«» in uns««» Kunst«in« blühend« lebende Göttin. Wenn der Mensch sich aus der Misere des Leben» in fried- licher Gefilde zu retten wünscht, kommt er zu uns. Dumont, Sekretär de» N. A. P, schloß sein« Red«:.Wir wollen in Frieden leben, nur von uns«« Kraft, nicht» geschenkt haben, leben nur von dem Ertrag unser« Arbeit." Und Sie. Mr. Vilett«, haben uns die Verteidigung unser« Snteresien und die gesellschaftlich« Hebung der Korporation versichert Rögen Ihre Worte nicht leer« Worte
Das Spiel mit Melterlebea. Der ProvokatipnsfeSlzug btsc.tftötm Fahm" geht"nge- schwächt rveiter. Mit Aufrufen von ungeheuerster Maßlosig- keit sucht das Kommunistenblatt seine Leser in einen T a u m' l der Unzurechnungsfähigtsuzu Hetzen. So schreit in der Montag-Abendausgabe ein irt Riesenleatern quer über die Seite gedruckter Aufruf:„©chottwüten in Mittel deutschland die Bluthorden Horflngs'.(Sis- heristkeineinzigerSchußgefallenI Sfted. d.„Vorwärts".)»Llrbeittrl Ihr könnt it i ch t warten, bis tste Mordgefellen der Gegenrevolution Euch zu Tausenden abschlachten!(f. o.) Sorgt dafür, daß den Orgeschbanden die bewaffnete Macht des Prot«- t a r i a t s gegenübersteht!" An diesen drei Spalten brelten Aufruf' schließt sich noch ein zweispaltiger, der wiederum auf« fordert„M it der Waffe in der Hand die Gegenreoo« lution zu schlagen". Diese Waffenaufrufe werden serviert in einer Umrahmung wildester Schimpfereien gegen die sozia listischen Parteien. Weder diese Aufrufe noch die der vorigen Nummern sind vonirgendeinerStellegezeichnet. Wir können uns zu eigen machen, was die»Freiheit hier- über und über die gesamte K.P.D.-Taktik bemerkt, die schreibt: Niemand hat olso cmscheinsid den Mut, die Derantwor- tung dafür zu übernehmen, was au» dieser Aufsord«ung zum Putsch folgt. Es handelt sich also nicht um die Führung der Ar- beiterschast zur rwolutionären Erhebung, sondern um die nie» drige Hetze unverantwortlicher Subjekte und an- onymer Feiglinge. Jede politische Partei und jede andere Organisation der Arbetterklasse, die ihre Gefolgschaft zu« Kampf aufruft, pflegt ihre Aufforderungen verantwortlich zu zeichnen und die Personen zu nennen, die hinter dieser Aufforderung stehen. Da» vermeidet die„Rote Fahne" und die BK.P.D. Diese Methode unterscheidet sich in der Tat nicht mehr von den Gewohn- Heiken d« Achtgroschenjungen. Aber was ist geschehen? In Deutschland nicht», was ein der- ortiges Borgehen begründet erscheinen lassen könnte. Di« Rüstun- gen der Reaktion sind nicht neu und sie tragen in jüngst« Zeit keine Merkmale unmittelbarer Gefahr zur Schau. Nur politisch« Narren können sich durch dies« Bewegung von «inigen Hundertschaften Sipo in«inen solchen Zustand der Ilnzu- rechnungsfähigkeit versetzen lassen. Dagegen scheinen in Ruß- land Dinge vorzugehen, die e» den russischen Oberbefehlshabern der kommunistischen Bewegung zweckmäßig«scheinen lassen, irgend- wo in d« Welk einen Vraad zu stiften. Fühlt sich der neu« Partei- vorstand verpflichtet, sein« und sein« Vorgänger großmäulig« Versprechungen einzulösen durch ein halsbrecherisches Spiel? Ist dem so. dann finden wir es begreiflich, daß dieser neue Parteivorsta.id zwar da» Leben von Arbeit«« lelchlserlig aufs Spiel setzt, den eigenen hals aber in Sicherheit bewahrt, indem«r in anonymen Aufrufen putscht und in«in« Füll« von ebenso anonymen Zeitung«. natizen stichelt und hetzt. Auch uns erscheint unzweifelhaft, daß diese ganze Hetze auf„höheren Befehl" von Leuien erfolgt, die von der deutschen Situation kein« Ahnung haben. Denn es ist doch gar zu ouffSllia, daß die„Note Fahne" isit einer Woche unausgesetzt über das„Wüten von Mordvanden und Bluthorden" kreischt, während tatsächlich gerade die letzte Zeit ohne den geringsten blutigen Konflikt verlaufen ist. Die Sache in Mitteldeutschland ist an den Haaren herbeigezogen, um den Schein eines Vorwandes zu haben, das zeigt auch die neueste Blüte de» Schimpflexikon»:„Der orgeschfrefserische Hanswurst S e o« r i n g und der neu« Muchund H ö r f i n g"(peg keinen Tropfen Blut vergossen hat! Red. d. L.) Wir wiederholen immer wieder: Moskau braucht Leichen! Die V.A.P.D. hat den Befehl des Exetutwkomi- tee», in den nächsten Tagen oder Wochen blutig« Zu- sammen stoße in Deutschland herbeizuführen. Da den gewissenlosen Schergen Moskau » niemand den Vorwand liefert, so suchen sie einen Akt der. Regierung durch täglich« Ge setzesverhöhnung wie die fortgesetzten Aufrufe zur Bewaff-
bleiben. Wir möchten nicht wied««in« Enttäuschung«leben. Ihnen uns« volle» B«trau«n und unsere herzlichen brüderlichen Wünsche. Glückauf! Kapellmeister B. Murzilli, Kassel . va« Zwelmark-Elnkrtttsgeld für dle Berlin « Museen wird nun doch, trotz de» Widerspruch» der Berliner Museumsleit« und trotz des Proteste» fast der gesamten öffentlichen Meinung vom 1. Zlprll an— zunächst„probeweise auf«iv Jahr"—«hoben werden. Die Sonntoge und je«in Wochentag(für Nationalgalerl« und Krön- prtnzenpalai» zwei Wochentage) bleiben frei. Da» zukünftig« Schloß- museum<Kunstqem«bemus«um) wird sich ab« auch für den Sonn- tagebesuch 1 M. zahlen lassen. An den Relnigungstagen, an denen die Sammlungen bisher geschlossen waren, soll von jetzt ab, und zwar gegen Zahlung von 5 M., der Zutritt gestattet werden. Do» ganze ist, wie man sieht,«me sehr tompllziert« Angelepenheit, und die B«- liner Kunstfreunde werden gut tin?, sich einen M»seum»kol«nd« anzulegen. lieber di« voraussichtliche Höh« d« Einnahmen läßt sich nicht da» gttingste sagen, denn bish« bat keine Berlin « Museums- direktlon— mit Ausnahm« der des Kronprinzenpalate— es für nötig befunden, die Zahl d« Besuch« an den einzelnen Tagen fest- justellen. Daß die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern ober gegenüber den 21B Millionen, die der preußisch« Staat für die K«llner Museen setzt jährlich zu zahlen hat, ganz verichwindend klein seln müssen, unterliegt keinem Zweifel. Di« Einwände, die wir gegen da» Zweimark-Entre««hoben haben, sind bi»h» in nicht» entkräftet worden. Unser Protest gegen di« absolut unsozial« und kulturfeindlich« Maßnahm« bleibt bestehen. Eugen Sloepf« als Shylack. In Reinhardts Zirkustheat« wurde am Sonnabend ein neuer Shylock«probt: neben Krauß stellt Kloepf« jetzt den Juden dar In neuer« Zeit ist er Immer mehr im„Kauf- mann von Benedia" dominierend geworden und üb«dustert die heitere aristokratische Welt, die für Shakespeare » Zelt d« ton- angebende Teil des Drama» war. Als Vertreter der Dedrückten und Mißhandelten ist« die große Trompete d« Anklage, d« Dämon de» Hasse« und b« Rache geworden. So ist« feit Vawisan» Zelten, d« ihm zunächst die aktuell« Rote gab, immer mehr ausgebaut worden. Baflermann, Wegen«?, Schildkraut haben die Figur beroi- siert und grandio» gesteigert. Krauß und setzt auch Klaepf« folgen darin dem Typus. Du Raum de» Großen Schauspielhause» erfordert die Uebertreibung dieser Einstellung und führt zu weiterer Dar- gröberunq. Herr Kloepf« beherricht mit sein« ollen Tonlagen ge- rechten Stimm« dä» Theater und wird überall verständlich.(Die Porzia und manche anderen wirken vielfach nur nach pantomimisch). Dann hat« auch die kraftvolle, mächtige Gestakt und die groß« Gest «. Ab« er wird dafür auch moWo«, in dem Spiel mit dem Stab, den« in sein« Wut über seinem Kopf zerbricht. Den Shylock vor G«icht spielt« stark gealtert Und hier springt auch sein««igen« Auffassung heraus:«r gibt den Kampf« für da» Recht, den bis zum Fanatismus, bis zur Blutgi« unerbittlichen, der auf den Buchstoben de» Gesetze» pocht. Hier hotte er in seinen»«witterten Zügen etwas, da» an Daumier»„Hyänen des Gericht»"«innert. Schade, daß die große Anlage nicht die feine Ausarbeitung verträgt. Man müßte, um H«rn Kloepser als Shylock beurteilen zu können, ihn in kleinerem Rahmen sehen. Im Großen Schausyielhau« haben die de» großen Dimensionen wirklich Gewachsenen alle di« Elesantiasi«.— r.
nung zu erzwingen. Die„Rote Fahne "«strebt schärf»» Re» gieruugsmaßnahmen gegen die N.K. P.D., um sie müc Pro- testaktionen beantworten zu können. Für diese hetzt sie schon heute ihre Anhänger m einen Taumel blinder Raserei, so daß sie alsbald der Exzesse unbesonnener und unreifer Elemente sicher ist. Auf diese Weise gelangt sie. zu dem ersehnten Blutvergießen. � Und zu solchem frevelhaften Spiel sollen sich die Arbeiter als blinde und stumme Werkzeuge hergeben! Sie� wllea cht Blut opfern für unfähige und hirnverbrannte Führer, weil diese mit Ihrer verkehrten Taktik am End« ihres Lateins an- gelangt sind und den einzigen Ausweg in einem Werlatz sehen! Vielleicht«kennen jetzt einige Latte in der B.A.P D.. wohin die Reise geht Provokation auch ln Hamburg . Hamburg . 21. Mörz.(Eigen« Drahtbericht de«„Vor«Srts"ll Di« von der„Roten Fahne" ausgegebene Parole der Bewaffnung der Kommunisten zum Sturz der Regierung wird auch in Hamburg van der Hamburg « BK.P.D. aufgenammea. In einem Aufruf an der Spitze der heutigen„Hamburger Volkszeitung " wird aufgefordert, zu Taten zu schreiten, dle Arbeitttschast solle sich Waffe« verschaffen und in den Generals, reit treten; es wird weiter zu ein« Massenkundgebung am Mittwoch aufgefordert, die„keine leer« Demonstration" sein soll, sondern �ulerher Tale« selbst sehen" müsse. Danach haben auch die Kommunisten Ham- bürg» vor, der Parole der Zentral« in Berlin zu folgen. Es bleibt ab« mehr als fraglich, ob sich die Hamburg « Arbeiterschaft zu solchem Irrsinn oerleiten lassen wird. Schon bei d« letzten Massenkundgebung d« Kommunisten Homburgs war die Beteili- gung ganz miserabel, und auch in Hamburg deuten die An- strengungen d« Kommunisten in der Presse und mit dem Munde an. als ob es notwendig sei für sie, mit allen Mitteln für ihre Parte! Reklame zu machen. E« ist nur sehr bedeunfich. daß gegebenenfalls die Arbeiter die Kosten hierfür zu bezahlen haben. » Wie die„Rcie Fahne" mitteilt, ist d« Kommunistenführer Fri«»lond m Berlin »«hostet worden, lieber die Gründe ist nichts bekannt. D« Kommunistenführer L e o w sollte nach d« „Roten Fahne" gleichfall» oerhastet werden, ist ab« entflohen. Unheilbare Widersprüche. In einem Leitartikel der„Roten Fahne", betitelt„Die militä- rischen Aufgaben d« V.K.P.D. ",«klärt Max Albert, daß e» n i ch t der Zweck der BL.P.D. sei, eine Rote Armee zu organisieren: „Denn diese Rote Armee, di« wir im günstigsten Fall« illegal organisieren könnten, sie würde immer nur ein schwächliche» Gebäude sein gegenüber der woh!orgonisi«ten militärischen Macht der Aont«revolutlon. Sie würde Z w e i s« l l 0» bei ollen Auseinandersetzungen mit der wohlorgaiiisierteii Macht der Kontor- revolution unterliegen. Jeder Kampf, in den sich eine illegal organisierte Rote Armee mit den militärischen Organisationen der Konter evolutlon einlassen würde, wäre von voruh«eiu verloren. Deshalb organisiert die DKi.P.D. kein« Rot « Armee." Direkt«eben diesem Artikel steht ein fettgedruckter Aufruf, ln dem e» heißt: „Rur da» Proletariat allein kann die schändlichen Absichten d« Orgeschbanden zuschanden machen. E» kann die» nur tun. wenn e« sich einig zusainmenschlseßt zur Aktion, wenn es den fozialvcrrät«isch« Schwätzern den Laufpaß gibt und die Gegr.:- revolution so schlägt, wie diese allein geschlagen werden kann, «U der Waffe ln der Hand!" Welche» van beiden ist»un die wirtliche Ansicht d«„Roten Fahne" ta der ZZL.P.D.?____ Elve Kundgebung für Slölzel. Die„Arbeitsgemeinschaft sozial- demokratisch« Lehrer und Lehrerinnen Graß-Berlw" bat an den Brttunschweig« Landesschulrat Dr. Stölzel eine Kundgebung er» gehen lassen, in h« sie mit Entrüstung von dem reaktionäre« Kessel- treiben gegen Stölzel sowie oon der pokitischen Färbung des Pro- zesse» gegen ihn Kenntnis nimmt. Die Arbeitsgemeinschaft erwartet ein« sofortige Amnefticrung Stölzel, und fordert vom Braunschweiger Landtag « sichernde Maßnahmen gegen di« Wiederholung derartig« Tendenzprozessa.
Die 7. ZMttagrveranflaltuag des Schauspielhauses war den Paltanvölkern gewidmet. In einem Vortrag„Ter Balkan" gab H«mann K i e n z l einen kurzen Abriß d« Literaturen d« Balkan, völker und verweilt« am längsten bei Rumänien , dessen soziale Schäden er lebhaft schilderte. Auch in den rumänischen Dichtiinaen (deutsch von Mite Kremnitz ), di« eindrucksvoll von Mathilde Sussin wiedergegeben wurden, kamen dies« kulturellen Mißstände stark zum Ausdruck. Margarete Rest trug sttbifch« Dichtungen mit feinem Ausdruck und gut« Wirkung ovr. lieber Bulgarien sprach Kienzl leid« nur wenig und verwechselt« hi« den großen Dichter P e n t s ch o Slaveikoff mit seinem Bot« Petto Slaveikoft, der d« Verfass « vieler Volkslied« war. Hi« hätte mehr gesagt werden können. Die Uebersetzungen von Müller, von Ernst Legal mit gutem Verständnis vorgetragen, kleiden sich leid« in eine oftmal« sehr unzulängliche Sprach». Zwei Szenen aus d« Traaödi«„Die Kaiserin des Balkan " waren gut in der Ucb«s«tzung oon Stümcke und fesselten die Hörer. Griechenlands Dichtung war nur mit zwei Darbietunaen matt vertreten, während von Bosnien ein Volksmärchen guten Anklanq fand. Stimmungsvolle, klang reich« Zigeunerweisen, van Georg Kniestädt und Heinz Etthofen witkungsvoll vorgetragen, bildeten den Bes-l'luß. V. Tz. Ein INeseuskern. Bereits seit g«aum«. Zeft ist« für die Astronomen der alten Welt schwer, wenn Nicht unmöglich. Mit ihren ame- rikanlschen Fachgenossen Schritt zu halten. Die unbegrenzten Mittel, die in den Dereiniaten Staaten für wissenschaftliche Zwecke zur Ber- fügung stehen, haben es mit sich gebracht, daß gewisse Leistungen d« beobachtenden Astronomie nur noch von amerikanisweu Stern- worten erwartet werden können. So Uant jetzt aus der Amerikanischen Gesellschaft zur Beförderung der Wissenschaften in Ehiccago ein Bericht üb« ein«« Vertrag vor, d« besonders erwähnenswert ist. Er beschäftigt sich, wie die„Umschau" mitteilt, mit der Vervoll, kommnung ein« Erfindung der Sterndurchmess«.«in« Methode, die von dem bekannten Nobel-Preisträg« Prof. Albert Michels an» von d« Universität Chicago herrührt. D« Gelehrte wandt« seine neue Methode auf einen Stern im Bilde des Orion an, dessen Entfernung bereits früher parallaktisch bestimmt wurde. Michelsons Messung ergab, daß dieser Stern einen Durchmesser im dreihundertfachcn Au»maß unserer Sonn« und einen Umfang etwa von der Größe der Marsbahn hdt. Stände uns dieser Fixstern so nahe wie die Sonne, so würde« den ganzen sichtbaren Himmel bedecken. Seln Ramnlnhalt ist 27 000 000mal so groß wie der der Sonne. Dies« Dimensionen lassen die Körper in un» s«em Sonnensystem winzig New«scheinen und geben un« einen Begriff von Himmelskörpern, deren Größe bisher unermeßlich und unvorstellbar gewesen ist. „And«« als die auteren." D« sapaaische Arzt Dr. M i q. dera aus Tokio gab auf dem m Wiesbaden tagenden Songvoß d« Balnevlogischen Gesellschaft des deutschen Bäderverbande« eine Er» klänrng im Namen d« japanischen Aerzte ab. in der e« heißt, daß die japanischen Aerzte nach wie vor von tiefet Sympathie und Bewunderung für die deutsche Medizin und ihr« Träg« er- füllt seien, und daß sie mit irgendwelchen Maßnahmen, die ander» Nationen od« ewzclne Angehärige gegen deutsche Aerzte«griff« hätten, nichts zu tun haben. Die» aelte nicht nur für die japanische« Aerzte, sondern auch für die japanische Regierung.