Der Meöeraufbaukongreß. V«-?!>, 2L. MÄrz. Die vom Whemeiasn Jkftdfct- «exbimd((£. X.) rtnberufeve ftonfereaj von Verlrekera der Sc vSllmiNis nub der Behörden aus oeu verwüstet«» Gebleleu ist heute zufamuuüZctretev. Die Vegrühuogsausprache hielt der Gewert- schaftrsekrekS? toureul. Der Bürgermeister mm Leas, itbg. Basly(Svz.), führte des Vorsitz.<�r erklSrie eiuleikend, die llu» zufrtedÄcheit der belroffenea Bevölkerung mit den blsherigea Mahnahmea der französtschen Regierung sei groß. ZV« erster Re- fcieal sprach dos Mitglied des wirtschaftscales der C. G. T.Agache. Er berichtete über die Untersuchungen des Mlrtschaslsrates. die auf cine starke Kritik der verschiedenen SchSdeugesetze und ihrer Anwendung und der HNfelosiglcik, der man die einzelnen Ge. schädigten überlasse, htncuslauseu. Mau wüste Arbeitsplätze, Male- dal und Geld von denjenigen Ländern vec laugen, dl« sie besitze» und dabei auf den jeweiligen Wechselkurs Rücksicht nehmen. Es fei. eine Art von Oberkommissarial außerhalb der Regierung zu bilden, das mit den Unter nehlseru und der Arbeiterwelt den Mederausbou in seinem ganzen Umfang zu organisieren habe. Als zweiter Rejcreul sprach der Ingenieur Staue. Er trat dafür ein, deutsche Arbeiter für den Wiederaufbau heran. zuziehen»nd deutsche Materiatlen zu beziehen. Es handle sich nicht darum, das WiederauZb«mgebiet in deutsche Solo- liaieu umzuwandeln, noch es den Industriellen und Ingenieuren "-m jenseits des Rheins zu überliefern. Man müste unter der Lei- lmtg der Genostenschaslen der Geschädigten dealsche qualifi- vierte Arbeiter und Techniker heranziehen und sie einen fraazäsischeu Plan aussühren lassen. Moralisch Halle der Wirtschastsrat diese Lösung für besonders nächtig, weil diejenigen wieder aufbauen mutzten, die zerstört hätten.
Neuwahlen in Italien . Mckland, 21. März.(TU.) Der»Corrier« Kella Sera" meldet. daß die Verständigung zwischen der Regierung und den Sozialisten. die Turati und GiolUti herbeiführen wollten, als gescheitert betrachtet werden müste. Turati hat sich allerdings die Mehrheit der sozialistischen Deputierten gesichert, aber die Part eil et« t u n g logt« ihr Veto gegen jede Unterstützung der Regierung ein. Sie ging dabei von der Erwägung au», daß die groß« Moste der Ar- boiterschast, die noch unter dem Einfluß der kommunistischen Propaganda stünde, bei einer Zusammenarbeit mit der Regierung die so- zialistisch« Partei verlassen würde und in die neue kommunistische Partei eintrete. Es sei somit sicher, daß lNiolitti beabsichtige, die Kammer nach den vsterferien aufzulösen und dl« Neuwahlen aus den Monat M a i anzusetzen. Di« Interpellationsdebatt« über die Außenpolitik brachte Kritiken an den Sanktionen. Der Rittianer R u i n i verfocht die Rot- wendigkeir der R e v i s i» n des Versalller Vertrages und der Ge- Währung alliierter Hits» zum wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutsch - lands. Givlitti selbst hätte Nach London gehen sollen. Der Gedanke, daß die Besiegten all« Kriegsschüden bezahlen könnten, sei ein Irr- t u m. Graf Sforza sprach schließlich wiederHoll die Erwartung aus, Deutschland werde nach der oberschlesischen Entscheidung annehm- bare Vorschläge machen. Bokschewiklgepäck. Rom , 21. März.(WTB.) Heute nachmittag wurden durch die Grenzbehärden von den 27 verschlossenen, der russischen Handel». Mission gehörende» Kolli« 12 Kolli geöffnet. Man fand»ine groji Menge Perlen, Brillanten, Diadem», Gold, Perserteppiche und Sinerms�aMen. Das Gefundene stellt«inen sehr hohen Wert dar. 2k» Untersuchung wird morgen sortgesetzt, Na, sch'ießlich braucht mau doch zu« Handel Geld, und Sowjet- -übel sind lainE.. tver öke wahrhekt kennet... Duisburg , Zl. März.(DA.) Die Duitburger.volköstimme� ist von de» Alliierten darum auf Ist Tage verbore« worden, weil in ohne vorherige Genehmigung der Zensur die Mitteilung von der Aeietzung des Bahnhofs Hamborn veröffentlicht hart«. Da» Erscheitiunge verbot ist um so ungerechtfertigter, als die Nach« richt tatsächlich zutreffend war.
Wie man heule in Rußland arbcllel. Aus dem Eise der Newa , so schreibt Maxim Gorkt im„Progräe ciolque", bemüht sich ein« Anzahl Personea, die in ihren armseligen Kleidern vor Frost zittern, bis oben hinauf mll schweren Schifisbauhälzern beladene Karren vorwärts zu schieben, hier und da sttauchell einer und fällt, und einer der Karren, der nicht von der Stelle gebracht werden kann, stürzt um und schleudert seine Ladung auf das Eis. Die Karren- schieb» werden von acht mit Flinten bewaffneten roten Gardisten beglettet. die nicht«inen Äugenblick daran denken, helfend einzu- greisrn. Es macht ihnen im Gegenteil höllischen Spaß, die frone»- den„Bourgeois� sich abquälen zu sehen, die sie mit allerlei Schimpf« namen bedenken und gelegemlich auch wohl lachend mll der Spitze des Bajonett» kitzeln. An anderer Stelle sind Leute damll be- schäftigt. Fast», Aleikisten und Maschinenteil« auf einem Wagen zu verstauen. Die Arbeit geht ihnen nicht nur schwer von der Hand, sie benehmen sich dabei auch so ungeschickt, daß die Ladung da» Glelchzewicht verliert, sich auf die Seite neigt und den Wagen zum Kippen bringt..Lch bin lange genug Lastträger gewesen", so schreibt Govki,„um mich auf das Handwerk des Verladens zu verstehen. Wann ich jemals einen Wagen in so liederlicher Weise beladen hätte, so würde»ch von meinem Aufseh» eine Maulschelle erhallen haben, Bund ich hätte dies« wohl verdient". An and»er Stell« berichtet Eorki. daß die Bauern, wenn sie eine zEisenstange brauchen, einfach aus die Bahn gehen und eine Schiene«u» dem Glei» lösen..XSd) meine", schließt fflarfi,„daß der europäisch« Arbeiler für die russischen Genossen, die kein« Ahnung von dm Organisation der Arbeit haben, wenig Achtung aufbringe� kann. Die soziallevolutionäre Politik mag richtig sein: aber oie Hauptsache bleibt vor allem die Arbeit, und um die ist es Hierzuland« schleckst« bestellt."_ Bolksliühne. Die am Karsreitag siallfinbende Sendervorfielklmg i« Neuen igollsweat« beginnt nicht«- wie in der Gonnabenvau« ab« an- gea.ben— um K'/.. ionbern um 7'/, Uhr, der Preis für Mitglieder be.rägl nicht S M. sondern 5 M.— Donnmetag, den 24.. 7'/, Ukir(«tloftcr- firane 74): Revolutionär« Lhrlt. vo> getragen von Ernst Zriedrich. Karlen zu t M. i» der Buchhandlung der BoltSbühne. Da« ttabarett Schall und«auch wurde von dm ,Schara">»«i käuilich e'.woibin und wird unter Leitung de« Bortrogstünstlers Herbert Kols am 1. Aprrl als Bieroarielä neu euMniet.— Den literarischen Er. wariungen dal dies den Namen von Reinhardts erstem Berliner Ersolg tragenden Nniernthmen bisher nicht entsprochen. Das Vorlcivngsverzeichuis der Berlioer vuiverfität, das eben aus- tchtebe» wird, kundial auch für de« Sommer die Kollegien der Profesioren 0.1. die am 1. Aprrl. emerrnert werden. Lesen werdtn auch die Cmcri- rirrten, so Harnack, Dllamowrtz, Ticttrch Schis», Diel«. Literarhrstoriker Vrof Dr. JuliuS Petersen beginnt mit Vorlesungen üb» Goethe und einem vebttblick üb» die Geschichte der deutschen LUeratur. Als Gäste der Hochschule werden sprechen: Eduard Berustein über die Streitfragen des ÄonaliSmus in Vergangenheit und Gegenwart, Prof. Bosch-Simpera aus Barcelsna Wer spanische Sonzeschichlt Prof. von L« E»g Wer Chinesisch- Turfeiran einst und jetzt und Pros. Sons» über die Wlvh-lsrog«. itirie Duberkulose-AuSstelluNg ru Dresden wird Ende April an- liftkich deS deutschen Tuberkulolekongreffes. der seit S7 Jahren autzschliestlich in Berlin tagte, vom Deutschest Hhgienemuseum w der früheren königlichen Reitkalle erönuet worden. �,..... »lerichtiguvg. In der gestrigen ParstfaSesprechnng muh es Seinen daß Herr Hütt, nicht Herr Braun de» Parstsal sang. Statt Zador ist Hub ich alt Alivgsor zu nennen.
vanöervelüe kontra«-vorwärts". Vandsrvelde hat sich von sinsm Nsdakteur des Brüsseler„Peuple " interviewen lassen, um auf die Angriffe des„Vorwärts" zu antworten. Er bezeichnete zuerst unsere Ausführungen als„n a t i o jt a l istif ch". Das kann er um so leichter, als der„Peuple " den ganz präzisen Inhalt unserer verschiedenen Notizen seinen Lesern weiter hartnäckig vorenthalten hat.... Sodann erklärte er weiter? Die belgische Regierung hat einstimmig die hallung ihrer Delegierten auf der Londoner Konferenz gutgeheißen. Die deutschen Gegenvorschläge waren unannehmbar. Die ersten sahen wie eine Herausforderung(!) aus. Die zwetten wären nur diskutlerbar gewesen, wenn sie nicht unmog- lichen Voraussetzungen unterstellt worden wären: nament» lich die Verneinung des Selbstbestimmungsrechtes für die Bevölke- eung Oberschlesiens (??). Gegenüber derartigen Vorschlägen war«in« Einheitsfront der alliierten Regierungen ganz unvermeidlich, und, ich»kläre die« sehr laut, wenn sozialistischen Ministern die gefährliche Ehre be> schieben worden wäre, Belgien in London zu vertreten, so hätten st« nicht anders handeln können, als unsere Kollegen Jaspar und Theunis." Die Bezeichnung des ersten deutschen Gegenangebotes— dessen unglückliche Form auch wir bekanntlich scharf bemängelt haben— als eine Herausforderung hatten wir bisher nur in den nationalistischen Blättern der Entente gefunden. Ebenso die durchaus unrichtige und vor allem gehässige Jnterpretie- runa der„Doraussestungen" zum zweiten Angebot. All dies macht sich der Sozialist Vandervelde zu eigen. Die Be- lehrung über die Heiligkeit des Selbstbestimmungsrechts der Böller klingt übrigens wie ein Hohn im Munde des Mitunter- Zeichners des DerstuUer Friedensdiktats. Wir wollen hier gar nicht auf das Saaraebiet, Danzig , Memel und Deutsch -Oester- reich hinweisen, sondern begnügen uns mit den zwei Worten: Eupen-Malmedy ! Weiter erklärte der belgische Iustizminister: „Der„Vorwärts" vergißt wirklich allzusehr, daß da» Recht Belgiens auf Wiedergutmachungen für Deutschland ein« heilige Schuld bildet..." Daß Bandervelde den„Vorwärts" nicht liest, nehmen wir ihm nicht weiter übel. Daß er aber nicht einmal das Zentralorgan feiner eigenen Partei, den Brüsseler„Peuple " liest, hätten wir kaum für möglich ge- halten.... In der Tat hatte er sonst nicht behaupten können, daß der„Vorwärts" dieses„allzusehr vergißt". Hat doch gerade in den Tagen der Londoner Konferenz der„Peuple" die Ausführungen des„Vorwärts" über die„Ehrenpflicht des republikanischen Deutschlands , die Sünden des kaiserlichen Deutschland » wieder gutzumachen" und über die„innige Solidarität, die die deutsche Arbeiterschaft mit den Opfem des Krieges in Nordfrankreich und Belgien verbindet", in großer Aufmachung ausführlich wiedergsgeben und mit Genugtuung besprochen!(„Peuple " vom 8. März.) Des weiteren erklärte Dandervelde, daß die Sanktionen nur ein vorübergehendes Aktion smittel seien, denn sonst würden sie katastrophaleFolgen nicht nur für Deutschland , sondern auch fürBelgien haben, lieber die Frage, ob diese Sanktionen«inen Bruch des Friedensvertrages bilden oder nicht, sagt«r natürlich kein Wort. Man gewinnt immer deutllcher den Eindruck, daß Vandervelde und sein« Freund« überhaupt keine Vorbehalts zu den Sanktionen und zu ihrer Dauer machen würden, wenn nicht das drohend« Gespenst der vollständigen Boykottierung Antwerpen » durch den deutschen Handel zugunsten Rotterdams sogar in den kapitalistischen Kreisen Belgiens Anlaß zu Sorgen gäbe... Der belgische Staatsmann erklärte weiter, es fei kaum nötig zu betonen, daß die belgischen Sozialisten, alle belgischen Sozialisten, ob innerhalb oder außerhalb der belgischen Regierung, sich stets mit der größten Energie gegen jede Politik der Ausdehnung der militärischen Besetzung oder gegen die Puffer st aatspolitit ausgesprochen haben. Dies soll offenbar eine Anspielung auf unsere vierte Frage sein: Ist es richtig, daß dt« sozicMischen Parlamentarier Brunei (Prästdent der Deputiertenkammer) und D« st r ö e(Kullus.minister) sich öffentlich s Ü r die Bildung eines selbständigen rheinischen Puffer st aate» ausgesprochen haben, ohne daß die sazlalisttsch« Partei Belgiens irgend etwas gegen diese beiden unternommen hat? Auf diese ganz präzise Frage— die, genau wie die übrigen Fragen und Vorwürfe des„Vorwärts", dem Leser des„Peuple " nicht mitgeteilt wurde,— hat Vandervelde nicht geantwortet. Sein« nachträglichen Beteuerungen könnten wir höchstens als eine reichlich späte und indirekte Absage an bis Abreise seiner beiden Parteigenossen auffasien. Am Schluß des Interviews hat Vandervelde die Hoffnung auf eine Verständigung und auf eine gemeinsame Aktion der Arbeiterklassen Deutschlands . England», Frank- reich» und Belgiens ausgesprochen. Diese Hoffnung teilen auch wir. Beides ietzt aber eins Klarstellung der Änschau- ungen und der Handlungen voraus, und deshalb können wir, im Gegensatz zu Vandervelde . gar nicht finden, daß unsere Polemik und unsere Vorwürfe„zumindest unzweckmäßig' gewesen sind._ Georgiens Hilferuf. Di« hiesig« Georgisch « Gesandtschaft bittet um Leröstentllchung eines Aufrufes an die Völker des Westens, dem wir folgendes ent- nehmen: Ueberfallen von ollen Seiten, führt das kleine demokratische Georgien einen Krieg an vier Fronten— ahne jegliche Hilfe von außen. Das gesamte georgische Volk erhob sich mit Begeisterung zur Verteidigung des Lande». Die Arbeiterklasse stellte sich an die Spitze der Verteidigung, vi« Fabriken und Werke wurden ge- schlössen, da die gesamte Arbeiterschaft mit roten Fahnen an dl«(front gezogen ist. Die Kämpfe dauerten vom 11. bis 24. Februar, und vor Tiflis erlitt der Feind ein« schwere Niederlage. Aber er warf nun pepanzerte Züge und Tanke aus unsere Front und er jagte neu« Divisionen auf uns. Na— om wir alle Attacken zurückgeschlagen hatten, beschlossen wir Tiflis zu räumen, um unser« lebend!- gen Streitkräfte zu bewahren. Zusammen mit unseren Truppen verließen die Stadt sämtliche Arbeiter und ein erheblicher Teil der Bevölkerung. Die frübercit Beamten des Z a r e n r e g i m e s froh- locken. Endlose Proskriptionsllsten werden aufgestellt. Da? geor- gliche Volk steht im Kampf gegen die bolschewistisch« Tyrannei Vor den Augen der Kutturw-tt zerstören die roten Imperialisten einen demokratische» Staat, der w« Loben gerufen und oer-
1 waltet wurde von Sozialisten. Es ist dtes ein Kampf zwischen Bolschewismus und Sozialismus. Die Vernichtung von Georgien wäre nicht nux ein Schlag gegen das georgische Volk, sondern auch gegen den Sozialismus Nur ein energisches und einmütiges Veto der Arbetterklosse und der Demokratie Europas kann der Moskauer Tyrannei ein Ende machen. Viele der besten Söhne Georgiens sind im Kampfe gefallen. Das bringt uns aber nicht zur Verzweiflung. Wir werden den Kampf mit verdoppelter Energie weiterführen. Wir werden unser Leben zum Schutz« der Menschlichkeit her» geben und wir hoffen, daß die Demokratie de» Westens uns ihre Hilfe und moralische Unterstützung nicht versagen wird. Mit dieser Hoffnung gehen wir mittig— entweder der Freiheit entgegen, oder In den Tod!
Der polaisth-rufsisä'e Krkeöen. Warschau , 21. März.(SE.) Um 11.40 Uhr waren In Riga sämtliche drei Teile unierzeichnck. In der Schlußrede hob Domsry die Frieden sbereitschast und den Einigungswillen der beide» Parteien hervor. Er erklärke, Polen wolle eine Brücke zwischen de« Osten und Westen und enge wirischasMche Beziehungen mit Ruß. land und der Ukraine unlerhallen. Räch kurzer Erwiderung Zoffee wurde die Sitzung von dem lellische» Außenminister Meycrowicz geschlossen. Der Ariedensvertrag erkennt die llnabhSnglgkeit der Ukraine und Weißruthenleus an und bestimmt die Grenze zwischen diesen beiden Staaleu und Polen . Beide Teile verpfllchken sich, ihre Truppen innerhalb 14 Tagen ans den ihnen nicht zugesprochene» Gebieten zurück uzicheu. Das wilnagebiel wird für eine Angelegenheit Polens und LUaueus er» klärt. Beide Teile verpflichlen sich zur Richlelnmifchunz In dl» Inneren Angelegenheiten des anderen, sich jeder Propaganda;a entHallen und eine bewaffnete Unternehmung gegen den andere« Staat nicht zu unterstützen. Räch Artikel S verzichten beide Teile auf Zahlung vou Kriegskoslen und Entschädigungen. Art. U behandelt die Zahlung der 30 Milliarden Goldrubel an Polen . Art. 14 befahl sich nnt der Aufkeilung bzw. Ablösung de» Eisen- l»ahnmal:rials. Laut Ark. IS vervsUchteu sich Ruhland und die Ukraine zur Rückstellung der Guthaben, die Polen in Geldinskituten hakten, die von Ruhland„abgKösl" wurdm. Die Zahlaaz den Polen gebührenden Teile de» allrussischen Staaksgule» wird durch eine befoubere Somwlssion geregelt. Räch Art. IS lst Pole» zur Zahlung von Staatsschulden des ehemaligen russischen Reiches nicht verpflichtel. Der Vertrag sichert welker Polen da» Recht der Meist- degünstlguna zu. Sech» Wochen noch Rotifikakioo des Friedeu«er- kroges werden besondere Verhandlungen über die Wiederaufnahme des Handels, die Errichknng von Sonsularverkrelungeu und den Wiederbeginn des Post- und Eisenbahnverkehrs aufgenommen. Die Ratifikationsurkunden sind 4? Tage nach der Vertlagzunterzeichnuug in Minsk auszutauschen._
Enalifche Kabinettskrise! London , 21. März.(Hollandsch Nieuwsbureau.) Die Blätter enthalten lange Betrachtungen über eine schwebende englisch « Kabi- nettstris«.„Observer" schreibt u. a.: Die Demission Bonar Laws kam zu einer Zeit, in der das Abbröckeln stark bemerkbar ist. Die Koalition hat kcinen permanenten Wert mehr. Sie ist setzt unpopulär.(Der„Ooserver" war bisher sin großer Verteidiger von Lloyd George und deffen Kabinett.) Laut„Daily Expreß " drahtete Lloyd George an Churchill , der in Aegypten weist, er möge sofort nach London zurückkehren. fluslattösrunF�bau. Infolge des kürzlich ratifizierten Postabkommen» zwischen Lett. land und Rußland ist die erste Postsendung au» Sowjet» rußland in Riga ewaettoffen. Es ist diese wohl die erste auf öffentlichem Weg» über die Grenze gekommene Post fest dem Bo- stehen der Sowsetregierunz. Griechenland mit seinem Konstantin macht in„bulgari - lchen und anatostschen Unruhen", um seine Rüstung zu stärken und da» Unversehrtbleiben des Diktats von S-vrez durchzusetzen. In Rom versuchten 2!)ü Nationalisten in die Räume der Zoll- abfertigung einzudringen, wo die Koffer dcr russischen Handeks-Ab. ordnung verwahrt werden. Sie wurden durch Wächter an ihrem Vorhaben gehindert. Mehrere der Angreifer wurden verletzt. Poli- z«i und Soldaten wurden zum Schutz des Zollgebäude» aufgeboten. JnHilsingfore sind bisher au« K r o n st a d t 12 000 Flüchtling« eingetroffen. Sie befinden sich in einem elenden Zustande, sind halb oerhungert und am End« ihrer Kräfte.
Wenn ein General spricht... Wie der„Lokal-An z." ei fährt, ist dem fronzöstkchen Geschäfts- träger in Beantwortung derEniente-Note über die S e« ck t s ch« Rede der durch WTB. verbreitete Wortlaut der Susillbrungen des Generais fiberreiwt worden. Es ist daraus hiitgcwieien, daß Geeckt lediglich einen Bericht über seine Eindrücke in London ge- geben, sich aber jeder politischen Stellungnahme«nl- halten habe. Nach Pariser Biattermeldungen toll die deutsche Regierung ibr Bedauern ausgesprochen baben. D>ese Natv- richten werden von amilicher Seite al« unzutreffend bezeichnet. In jedem Fall« hätte man sich di, aaii-e, immerbin do» recht peinliib« Auseinandersetzung ersparen tonnen, wenn Herr General Seeckt sein« Worte etwas vorsichtiger abgewogen hätte. Der von keiner politiscben Einsicht getrübte General spielt leider auch noch im nachrevolutionären Deutschland eine wenig rühmliche Rolle._ Das Gntwoffnungsgefetz angenommeo. In der Rachtsitzung de» Reichstags am letzt«» Sonnabend folgte die dritte Lesung des Gesetzes zur Durchführung der Ar.ik.'l 177 urch 178 dcs Füe.nsoertttags. Eenoss, Müller.. Franken sprach nach dem S'�ßenmmister Dr. Simons für da» Gesetz, da« nach einiger Diskussion, angenommen wurde.. An» (genommen wurde serner das Gesetz zur Aenderung der Einkommen- teuer. In dritter Beratung angenommen wurden dann auch das Gesetz zur Verlängerung der Gültigkeitsdauer des Kohlen st euerge» setzes, des Zündworensteuergesetzes und das Gesetz über die vorläufige Zahlung zur K ö r p e r s ch a f t s st e u e r. Da» Gesetz zur Versorgung oer Anqchörigen des Reichsheeres und der Retchsmarine geht auf Antrag Hoch(Soz.) an den Soziolpölttischen Ausschuß. Das Gesetz über die rußerordentliche Beihilfe an die Rentner der Invalidenversicherung wurde in allen Beratungen angenommen. Präsident Löbe schlug vor, dem Präsidenten zu überlassen, Datum und Tagesordnung der nächsten Sitzung zu bestimmen mit der Maßgabe, daß die nächst« Sitzung spätesten? am 20. April statt- finde und schloß die Sitzung mit warmen Wünschen für Oberschlesien um%1 Uhr nachts. » Der Einspruch der wenigen anwesenden VK.P.D.-Leute gegen die sosortig« dritte Lesung de« Orgeschgesetzes, oiso der Versuch der Ausnutzung einer Bestimmung der Geschäftsordnimg zu einer Ber» schiebung der Verabschiedung um ganze 24 Stunden, zeigt ebnen parlamentarischen Kret.nismus, d» bei diesen Mosko- witern und Dikta-Toren baß erstaunlich ist. Wie würden sie tobsn. wenn z. B. 12 Richtkommunisten einem Sowjetkongreß von 300 Mann ihren Willen aufzuzwingen versuchteiU