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Äf» tötl die Frage zwar nicht unbedingt bejahen: denn der Gebrauch französtscher Fremdwörter bat in der täglichen Vprache Englands eine weitere Ausdehnung, als gewöhnlich angenommen wird. Immerhin etwas Neues bringt der eng- lische Text für die Frage, ob Zollpolitik oder Zollordnung ge- Peini ist, nicht hinzu. Da muh man suchen, aus der Urkunde selbst neuen An- balt zu gewinnen. Für das Saarbecken, das Bestandteil des französischen Zollgebiets ist, wird wenigstens für die Dauer von fünf Iahren die Errichtung einer Zollschranke gegenüber Deutschland untersagt(Test HX Abschnitt 4, �Anlage § Sil. Und da sollte für die unbedingt deutsch bleibenden Ähemlande diese Errichtung glatt gestattet sein? Ist es überhaupt möglich anzunehmen, daß sine so ungeheuerliche Maßregel, wie die Abschnürung eines Tests Deutschlands von feinem Hauptgebiet so ganz nebenbei»im Interesse der Be° völkerung" gestattet werden könnte? Jeder, der eine Ur­kunde verfaßt hat, muß sich gefallen lasten, daß ihm gesagt wird:»Du hast nicht mehr Rechte, als deutlich gesagt ist; denn wenn du wolltest, konntest du deutlicher sein! Um so mehr der, welcher so viel Gewicht darauf gelegt hat, die Urkunde einseitig zu verfasten und zu diktieren! So viel steht jedenfalls fest, daß der erste, der die Urkunde zu lesen bekam, die deutsche Regierung, an eine Zollordnung o achte''). Wir sollten es auch den Alliierten nicht so leicht machen, sich derartige Befugnisse beizulegen, indem wir unsere Einweichung bloß darauf stützen, daß Artikel 270 nur für das Interesse der Rheinländer, nicht für die Zwangsvoll- streckungsgelüste der Alliierten da sei. EineBinnenzoll- linie mitten durch Deutschland hindurch ist noch dem Friedensoertrage überhaupt nicht gestattet. Aber für die Entente ist Sanktion nichts anderes, als die Anwendung von Gewalt. Die deutsche Note an den Völker- Hund erwähnt die Aeußerung des französischen MinisterprSsi- denten in der Deputiertenkammer am 4. Februar, daß die ge- plante Maßnahme über den Bertrag»hinausgehen"' würde. Wir haben schon heute allen Anlaß, den Alliierten zu bestätigen, daß sie ein bloßer Gewaltakt ist und bleibt, selbst wenn sie später einmal mit dem»Intereste der Bevölkerung" motiviert wird.

Die kommunistischen Provokateure. Immer deutlicher zeigt sich, worauf die von der»Roten Fahne" durch hysterische Schreikrämpfe vorbereitete Aktion der Kommunisten hinausläuft. Die Berliner Arbeiterschaft soll ohne jeden Anlaß und natürlich, o h n e um ihr E i n- Verständnis gefragt zu werden, in eine w i l d e S t r e i k- a k t i o n hineingerissen werden. Namentlich auf die st ä d t i- s ch e n Arbeiter hat man es abgesehen, man möchte nach uns zugegangenen Betriebsmittellungen die Gas-, E l o k- trizitäts- und Transportarbeiter zur Arbeits- einstellung veranlassen, um zunächst einmal wieder das äußere Bild des Generalstreiks, Lahmlegung des Ver- kehrs und Erlöschen des Lichtes, hervorrufen zu können. Wir hoffen, daß die städtischen Arbeiter überlegt und besonnen genug sind, um sich nicht zu blinden Werkzeugender Macht gelüste herzugeben und sich nicht in eine Aktion hereinhetzen zu lassen, der«! Endziel sie selber nicht kennen. Gleichzeitig scheinen es die K.P.D. -Leute wieder auf die Besetzung der Betriebe abgesehen zu haben. Darauf deutiet ein kvnmvnnllZsches Plakat hin. das am Dienstag in verschiedenen Stadtteilen angeschlagen war. Diese Plakate behaupten, daß tn Mitteldeutschland die gesetzlichen Betriebs-

> Der Einwand, daß die deutsche llebersetzung darauf ausgehe, tunlichst zu unser«, Gunsten zu übersetzen, sst so irazu» treffend, daß man chr vielmehr vorwerfen muß, vielfach weniqer zu unseren Gunsten zu fem als der Urtext. Der ArttW 270 selbst liefert ein Beispiel. Nach der deutschen llebersetzung sollen die Alliierten zu der Zollordnung berechtigt sein, wenn sie»erforder- l i ch" erscheint: uach beiden Originalen nur, wenn sie»notwen- big" erscheint f»veeess»ir«, aecesseiVH.

Deutstbe Zerieukiaöer in Schweben. Auch in diesem Jahre wird wieder skandinavische Gastfreund- schaft zahlreichen unterernährten deutschen Kindern die Möglichkeit gewähren, sich zu kräftigen und eine Zeit ungetrübten Glückes zu »erbringen. In dem soeben bei Eugen Diederichs in Jena er­schienenenDeutsch-Nordsschen Jahrbuch" werden Briefe solcher deutscher Fsrienkinder aus Schweden , die in den Sonunermonaten des letzten Jahre« dort weilten, veröffentlicht. Wir gewinnen einen tiefen Einblick in die Gefühle, mit denen die armen ausgehungerten Kleinen die Freuden dieses Aufenthaltes aufnehmen. Immer wieder kehrt die Bezei'bnung.Schlaraffenland" wieder. So schreibt ein dreizehnjähriger Junge, der seinen Brief auch ..Schlaraffenland, Mai 20." datiert:»Ich glaub«, ich bin falsch ge- fahren und nach Schlaroffenlash gekommen. Am Bahnhos stand auch.Schlaraffenland" und auf dem Wegweiser stand»Schlarafsen- land". Und als ich weiter ging, kam ich durch einen großen Zucker- borg, untendrunter waren Haferflocken und ein Milchfluß." Die Phantast« dieses kleinen Münchhausen wird durch die realeren An- gaben seiner Genossen bestätigt. Ein Fünfzehnjähriger schreibt auch rwch recht kühn:»Es ist hier wie im Schlaraffenland. Denkt Euch! Hier putzt man weiße Schuhe mit Milch, schwarze mit Butter. Wenn für unseren Temer dos Brot nicht fingerdick mit Butter beschmiert ist, so frißt'er es einfach nicht, und wenn auf der Milch die Sahne nicht einen halben Zentimeter dick schwimmt, so säuft der Kater sie nicht." Ein junges Mädchen schreibt aus Lidköping :Ich bin in der norigen Woche schon krank gewesen. Mir sind drei fettgebratene arme Ritter, in Schokclad« gewälzt, mit Kirschkompott und vier Pfannkuchen mtt Blaubeerkompott nicht bekommen. Jetzt geht's mir aber prachtvoll. Sie lachen all« über unsere» Appetit." Das Essen spielt in diesen Briefen begreiflicherweise überhaupt eine sehr große Rolle. Auch von Geschenken wird viel und begeistert erzählt.»Ich habe schon sehr viel Sachen bekommen," schreibt ein zehnjähriges Mädchen.»Schuhe, zwei Schürzen. Unterrock. Hofe, Strümpfe. Jacke, Hemd, Taschentücher und Schreibpapier. Ich.bekomm« zu jeder Diahlzeit ein oder zwei Gläser Mllch und ganz dick Butter auf das Brot und Käse." Gar mancher dieser kleinen Schlemmer wünscht sich die darbenden Nächsten au» Deutschland her.»Man geht jeden Abend so befriedigt und dankbar zu Bett." heißt es in dem Brief eine« Mädchens.Alle sind so lieb und freundlich. Und doch, als ich gestern abend das Fährschiff von Deutschland kommen sah, dachte ich, wenn Du. liebe Mutter, doch mit ihm kämest, um hier fem zu können, denn Dir täte die Erholung noch nötiger als mir." Und ein Junge, der zu seinem Geburtstag so schöne Geschenke und so Herr- lichen Kuchen bekommt, schreibt nach Hause:»Ich dachte oft daran. wenn Ihr nur ein Lewes Stückchen haben könntet, wie sehr Ihr Euch darüber gefreut hättet." Au? alle» Briese» geht di« Güte und Freundllchkell hervor, mit

rate abgesetzt und durch revolutionäre Arbeiterräte ersetzt mtt' den, daß dort die Betriebe in der Hand des Proletariats seien. und fordert zur Nachahmung auf. Nach früheren Er- fahrungen zu schließen, dürsten in Berlin zur Besetzung der Betriebe hauptsächlich die Arbeitslosen vorgeschickt werden. Aus allem ist zu ersehen, daß in den nächsten Tagen mit allerhand vom Zaun gebrochenen Aktionen der Kommunisten zu rechnen ist. Die Arbeiterschaft wird diesen tobsüchtigen Hitzköpfen gegenüber ihre Ruhe, Kalt- b l ü t i g k e i t und Besonnenheit behaupten. Wo kom- munistische Minderheiten ihre Mitarbeiter zu terrori- s i e r e n suchen, da werden sie auf entschiedenen Widerstand stoßen. Fsrieslaud-Reuter enthaftet. .Zur Verhaftung Frieslands geht uns von amtlicher Stelle folgende Mitteilung zu: Der in der VK.P.D an hervorragender Stell« tätige Friesland war unter diesem Namen m Berlin und Umgegend w«der ge« meldet, noch zu ermitteln. Es bestand deshalb der Der- dacht, daß es sich bei ihm um einen bosschewistische» Agenten handelte, der sich hier unter falschem Namen aufhielt, wie dies z. B. bei dem kürzlich abgeschobenen Russen Gnrolfli der Fall war, der hier als Wagner, Schulz und Rosenthol auftrat. Um Freeslands Persönlichkeit festzustellen, wurde er längere Zeit beob- achtet, bis es gelang, seine hiesige Wohnung Regensburger Str. 30 zu ermitteln. Er wurde nimmehr festgenommen, und bei der Unter- suchung ergab sich dann, daß er gar nicht Friesland heißt, sondern der am 20. Juli 1889 zu Apenrade geborene Schrift- st e l l e r Ernst Reuter ist. Als solcher hat er sich auch polizeilich angemeldet. Der Umstand, daß er seinen wirklichen Namen im politischen Leben verschwiegen hat, führte zu einem weiteren Ber - dacht, dem ebenfalls nachgegangen werden mußte. Nachdem auch dieser sich als unrichtig herausgestellt hatte, ist Reuter heute aus der Haft entlassen worden. Tie in ewigen Zeitungen über fem« Perhaftung angegebenen Gründe(Fässchung der Rathau»- Tribünenkarten. Red. d.D.".) sind unzutreffend. Die Zeitungsmittellungen beruhen nicht auf amllichen Angaben.

Die Polizeiaktion in Mittelöeutstblanö. Bon zuständiger Stelle wird denP.P.R." geschrieben: Die Polizeiaktion im mitteldeutschen Industriegebiet wurde not­wendig, um der Anarchie, die sich dort seit einiger Zell w großem Umfange bemerkbar machte, entaeqenzutreten. Die Werksleitungen der größeren Betriebe im Bezirk Merseburg führten seit längerer Zeit lebhafte Beschwerde darüber, daß sie in einem solchem Um- fange b e st o h l e n würden, daß der Schaden sich im Jahr« auf mehrere Millionen Mark bezifferte. Verdächtige Personen zu kon- trollieren durften die Torwächter überhaupt nicht mehr wagen. Wo der Versuch hierzu unternommen wurde, wurde er in den meisten Fällen mit s ch w e r st e n Mißhandlungen beantwortet. An- ordnunaen der Betriebsteilung blieben unausgeführt. Die ordent- lichen Behörden konnten gegen den Terror, der von unklaren verantwortungslosen Kommunisten aufgepcischten Masse nichts aus- richten. Schon vor einiger Zeit hoben die ordentlichen Behörden deswegen um polizeiliche Hilfe nachgesucht, die aus mehrfachen Gründen nickt sofort gewährt werden konnte. Jetzt sind die Hinder- nisse beseitigt und Oberpräsident Hörsing hat die Zusicherung er- ckalten, daß ihm für die Durchführung der Polizeiaktion diejenias» �tzolizeikräfte zur Verfügung gestellt werden, die ex für erforderlich halten sollte. Es handelt sich lediglich um eine polizeiliche Aktion zur Wiederherstellung geordneter Zustände. Die Polizei» lichen Kommandostellen habe» die strengst« Anweisung er- halten, jede Drovskakio» zu vermelden. Es ist aber auch kem ? weife! daran gelassen worden, daß mit größter Entschiede»- e i t gegen Räuber und Erpresser vorgegangen«erdep wird. Es handelt sich nicht um eine Einmischung in die wirtschast- liche Bewegung der Arbeiter, ebensowenig um eine BeewtrSchtigung ihrer staatsbürgerlichen Rechte._ Tagung der Heeres- und ZNarloekammern. Am Dienstag«irr- de» die Verhandlungen der Heeres- und der Marinekammer beendet. Gegenstand der Beratung waren das neue Difziplinarstraf. g e f e tz und die allgemswe Versicherungspflicht für Weljr- machtsangehörige..'

der die Schweden ihre klemm Gäste aufnehmen. Selbst der Zahn- arzt will nicht bezahlt haben:»lltein. er nimmt nichts, well ich ewe Deutsche bin." Die Kinder machen sich aber auch nützlich, soviel sie können. Eine Fünfzehnjährige, die bei emem wohlhabenden Bauern in Getared zu Gaste ist. schreibt:»Den Sitten und Gebräuchen habe ich mich auch angepaßt. Ich trage ein Kopstuch, weil es so windig ist, und ein paar Holzschuhe hat wir mein Bauer geschenkt, damit ich die»städtischen Schuhe", wie er sagt, schone. Auch schürze ich die Kleider hoch, wenn ich in den Stall gehe. Seit ein paar Tagen lerne ich melken. Ich will mir die Milch, die ich trinke, verdienen. Es ist ober eine harte Arbeit, mau muß Kraft dazu haben, und die fehlt bei mir." Traurig sind die Vergleiche aus diesem»Schlarafsen- land" mit Deutschland. »Neulich, als ein Auflatz über das Elend Deutschlands in der Zeitung stand, der wirklich schilderte, wie alles ist, fragte mich ein Fräulein hier in Hindby, ob da» nicht über- trieben sei," schreibt ein sechzehnjähriges Mädchen.»Ich tonnt« ihr gleich Beispiele au» Deinem Brief, liebes Mütterchen, anführen, und die Dame staunte gar sehr. Wer eben solch Elend am eigenen Leibe nicht verspürt hat. kann es kaum fassen."

ver Reichskuustwarl über die Leipziger Messe. Der Reichs- kunstwart gab von seinen Eindrücken auf der Leipziger Wesse fol- gende Darstellung: Es ist nötig, daß man die Bilanz der Messe nicht nur nach den Umsätzen zieht, man muß auch ernstlich prüfen, was sie über unser Können und unsere Albeitstraft aussagt und inwieweit sie auf diesen Gebieten Ausblicke in die Zukunft eröffnet. Unter solchen Gesichtspunkten betrachtet, ist das Ergebnis durchaus erfreulich. Das Kunstgewerbe erscheint immer weniger alz Lage- legenbeit einzelner: man hm dos Gefühl, daß ein einheitlicher Will« auf den verschiedensten Gebieten nach gediegener und sachlicher Lösung der Probleme verlangt. Die Umstellung von Ersatz, auf Wertarbeit hat es mit sich gebracht, daß die Tätigkeit des Künstlers, besonders soweit er ech'er Handwerker ist, erhöhte Be- deumng gewann. Deutlich zu spüren ist überall der Wille, den Erbbesitz handwerklichen und technischen Können» nicht untergehen zu lassen. Man fühlt die Gefahr, daß dieser Besitz verloren geht, wenn nicht das volkswirtschaftliche Ge- wissen der Fabrikanten und Käuf« erkennt, daß in ihm ein wich- tiaes Stück Nationalvermögen liegt. Diesem»Vermögen" muß über eine schwere Krise hinübergeholfen werden. Sann da» her, brechen? Können Herzen brechen? Diese Frage wirst«in englischer Herzspezialist Dr. Goodall aus und beantwortet sie in bejahendem Sinne.Ein gebrochenes Herz," so sagt er,»ist nicht nur ein rührendes Bild, das von sentimsntylen Geschichts- schreibern erfunden worden ist, sondern es Ist eine Tatsach« des tag- lichen Lebens. Aber die Dichter streu gründlich in einem Punkte: nicht aus Kummer und Schmerz, nicht aus Sorgen und Gram bricht das Herz, sondern aus Freude." Goodall behauptet, im Londoner Hqgtene-Institut«in Tier bs- obachtet zu haben, dessen Herz direkt aus Freude brach. In Fällen außerordentlich starker Erregung fühlen Leute manchmal einen scharfen Schmerz:m Herzen, der wahrscheinlich ovu de« plötzlichen

Trotzt DaperuZ Di»Münchener Neuesten Nachrichten* brachte» am Dienstag die aussehenerregende Meldung, daß ein am Montag abend in München abgehaltener Ministerrat sich mit der Sachlage be­faßte, die durch das Gefetz zur Durchführung der Artikel!?? und 178 des Friedensvertrages geschaffen ist. Nach Meldung des genannten Blattes hat der Ministerrat sich einmütig dem Standpunkt des Ministerpräsidenten Dr. v. Lahr angeschlossen, daß die bayerischen Selbstschutz organifationen ihrem Wesen nach nicht unter das neue Gesetz falle» und deshay» aufrechtzuerhalten sind. Diese Meldung wird amtlich durch WTB- dementiert. Di« amtlich« Erklärung sagt, daß über die Stellungnahme der bayerischen Stamsreglexung zu dem Gesetz über die Durchführung der Artikel 177 und 178 de? Friedensverstag«» im Wiwsst.rrat keinerlei Beschlüsse gefaßt worden sind. Trotz dieses amtlichen Dementis wird gegen die Aufrichtigkeit der bayerischen Regierung, das Gesetz in Bayern durchzuführen,«u gesunde» Mißtrauen am Platze fem.

Zoch geht weiter. Serltu. 22. März.(1BIB.) Gessern ist der vahuhaf Oster. seid bei Obcrhausen. welcher für die Verbindung zwischen Ober- Hausen und Essen wichtig ist, durch französisch« Truppen beseht worden. Die Verhaftnug des Bürgermeister» und de» Pollzel» inspeklors in Walsum erfolgte, well sich im Besitze des Bürger- melsters ein chinesischer Dolch befunden haben soll. Die beiden Herren wurden uach 2 H lägiger Hast wieder eullassen. Brüssel, 22. März. Die Kammer hat den Sstafzoll gegen Deutschland angenommen. Sonar llaws Nachfolger. London . 22. März.<WTB.) In der heutigen Sitzung der unio- nistischen Parlamentsmitglieder im Earlton-Klub wurde Chamber- lain einstimmig zum Führer der unionistischen Partei im Unterhaufe an Stelle des zurückgestetenen Donar Law gewühlt. Die Reparationsbill wurde vom Oberhaus« in zweiter Lesung angenommen._

Italienische parteischlachten. Mailand . 22. März.(WTB.) In Greco Milanese wurde ein Bombenanschlag auf den S'tz der F a s, ist e n verübt. E« gab zwei Verwundete. Der Täter wurde veihastet. Die Bolüei nabrn daraus eine Durchsuchung am Versammlunaiort ber Kom­munisten vor und verba'stte 14 Peisonen. Bei einer Durch- inchung des kommunistischen Bureaus in Mailand wurden 20 Vetionrn verbastet. Als die Faszisten nach einer Kundgebung in Mailand nach Greco Milane'« zmiiif kehrten, kam es zu einem Zusammenstoß mit Sozialisten, bei dem zwei Personen getötet und mehrere verletzt wurden. Sväier drangen Faszisten in da« Gebäude der Sozialisten an der Porta Garibaldi ein. zerschlugen die Möbel und nabmen die rote Fabn« mit. Ein Sozialist wurde getötet, mehrere verwundet, darunter verschiedene schwer. Der Sitz der io.ialistiscken L'ga wurde zerstört. Nach emer .Temvs'-Meldung'chlosicn st» diese Ereignisse, deren Sergang hier au« bürgerlichen Quellen geschildert ist. einer G.'dentfeier an das Ende der österreichischen Herrschaft über Mailand 0839) an. Sanossa. 22. Mär,. iWTB) Bei dem Zulammenstoß rwi'ch-n Kommunisten und Kalzisten wurden zahlreiche Personen verwundet. darunter mehrer« schwer. Das Bureau der Sozialisteu-Liga wurde.- zerstört Die Eberbacher Entführung. Im Eberbacher Entführungsprozeß lautet« das Urteil gegen de» 27 Jahr« alten amerikanischen Kriminal, beamten Raes wegen Amtsanmaßung, versuchter Röti» gung und fahrlässiger Körperverletzung auf IS Monat« Ge» f S n g n i s. gegen den amerikanischen Polizeibeamton Zimmer auf 6 Monat«, gegen ihre deutschen Helfers- hesser wegen Beihilf« zur Amtsanmaßung auf ö bis 11 Mouat« Gefängnis.

Zerreißen einiger weniger Fasern im Herzen hervorgerufen wird. Der Arzt hat sich eingehend mit den Ursachen plötzlicher Todesfälle beschäftigt und gefunden, daß nie harte Arbeit, sondern nur große Erregung sofort tötet Auffäll'g ist ihm, daß so viele plötzlich« Todes- fäll« auf den Bahnhöfen vorkommen, wo sich der Mensch gewöhnlich in einem Zustande der Aufregung befindet, daß so viele sterben, wenn sie m in« Ferien gehen oder daraus zurückkehren. Er stellte fest, daß in den letzten dr« Monaten nicht weniger als S7 plötz'ich« Todesfälle auf Bahnhöfen berichtet wurden. Er untersuchte einen Menschen, der ellig läuft, um noch den Zug rechtzeitig zu bekommen, und fand, daß fein Herz vor Beginn des Laufens«in« Arbeit von IM Fuß Pfund in der Minute verrichtet«, also 1S2mal die Kraft aufwendet«, di« dazu gehört, e'n Pfund einen Fuß hochzuheben. Als der Re'sende den Zug erreicht hatte, war die Herztätigkeit auf 360 Fuß Pfund in der Minute gestiegen. Ein anderer Lersuch er- wies, daß«in Mann, der«in« Trepp««nvorfte'gt, die Herztätigkeit um 112 Fuß Pfund erhöht Durch ein« nicht einmal große Erregung wird die Herztätigkeit um 72 Fuß Pfund durchschnüxlich gesteigert Wen ge Leute stellen sich richtig vor, welch« Wohltat in einer kurze« Ruhepause während des Tage» liegt Goodall hat berechnet, daß, wenn ein Mann ein« halbe Stunde täglich sich«in Jahr long aus» ruht er dadurch seinem Herzen die Krast von 219 000 Fuß Pfund rettet Ein« Stunde Ruhe am Sonntag nachmittag erspart dem Herzen ein« Arbeitslesstung von 62 400 Fuß Pfund.

EpielvlarrSvdernng. Im G'aa'Nchrn Sch-nsdielbans« die für Mittwoch»orgeleVre(Srftaifsübruna von Bulachs Drama»Die echten SediMtttids* aas technischen Gründe» auf Freitag. den 1. April, oerlchaden treib:». Statt dessen Mittwoch:.Natban der Weite', Sonntaa:.Richard III. " Die für die Erstaufführung geräste» Karte» be­halten Gütliglelt. Theater. Im Friedrich- Wilhelmitädtische» Theater wird am Karfreitag»Das Gesetz' von Paul Bader gegeben. Musik. Da die Karte» zur Aufführung der S. Smsonie am Star' ireitag im Blülbneisaal unter Dr. Max Burthardt vergriffen find, so wird Donnerstag nachm Nag eine Varausiübrung oeranitaUet Da«»weite nolkstüiniiche Kanzertder Gtaatsoper am zweiten Oiterfeieriag 1t Uhr bringt die.Groica' van Beeihoven,.Tod und BervSnrng' von Richard Eirauß, die.Moldau ' und die Ouvertüre zur.Berkausten Braut' von Smetana. vorletungen und«ezitativuen. Der Zekior der UniverfilSt, Dr. D r a ck>, wird in einer üdertonfeifionellen Matinee am Karfreitag, IS Uhr, im Meislersaat da» Drama.Die Rütter' von Max Jung- nicket vorlesen. Atsred Braun vom Schiller tbeater und Doris Rack« w i tz geben Aarireiiag. 8 Uhr. einen Varuagtabend in der Philharmonie (Kirsel, Lagerlös, Heine und Storm). »Di« Leute auf Dongaerd«. ein I» Kopenhagen bereit« anfgeiütrte» Drama van N.Anderien-Nexä, dem Verfasser unseres laulenden Romans, erlebte im Konstanze: Stadtthcater feine erfolgreiche deutsche Ur­aufführung. Da# Qberammergamer Vaffiousspiel wird lSZS wieder d-n-g-ss-sst werden. Eine neue Exvedition Knud Rasmnflen«. Knud RaS muffen, der sich zurzeit in London aufhält, hat feine Ver bandlungen mit der langdischen Ziegicrinig abgeschlossen, die auf eine neue Expediiion nach dem arktischen Archipel nördlich von Ameiifa hinzielen. Es leben dort ewe Menge von Esiimastämmen. die bislang nach uichi erforscht find. Die fepiditrau ivff drei Lahr« daueru,

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