Nr. 137+ 38.Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Meineidsprozeß gegen Kessel.
( Schluß aus der Abendausgabe.)
Die Beweisaufnahme wendete sich nach Vernehmung des Staatskommissars Weismann der Herausforderung zum Duell zu, über die Pastor Rump die Anzeige erstattete. Nach der Angabe bes Angeklagten v. Kessel bot zu der Herausforderung zum Duell unter schwersten Bedingungen die Beranlassung bekanntlich der Umftand, daß Pastor Rump während des Marloh - Prozesses vor dem Angelfagten ausgeipien haben soll. Paftor Rump bestritt zunächst ganz energisch, jemals vor dem Angeklagten ausgejpien zu haben. Der Angetlagte behauptet demgegenüber, daß Pastor Rump ganz deutlich vor ihm ausgefpien habe. Er sei darüber so empört gewesen, daß er reagieren mußte. Die beiden Kartell träger, Oberleutnant Bed urth und Hauptmann Stennes schildern auch im Gegensatz zu Pastor Rump, daß sie diesen höflich beiseite gebeten hätten und Bastor Rump quch zunächst ganz freund lich gewesen fet. Ganz abseits vom Bublifum stehend hätten sie bann ihm die Forderung überbracht, die abgelehnt wurde. Hierauf wird die Aussage des Hauptmanns Pabst verlesen, die diefer roährend seiner Krankheit im ersten Kessel- Prozeß gemacht hat. Sie bestätigt die Angaben des Angeklagten. Der nächste Zeuge, Geheimrat Doné vom Ministerium des Innern, befundet, daß die Staffel Steffel sich damals ihrer Aufgaben In hervorragendem Maße entledigt habe.
Der nächste Zeuge, Rittmeister Freiherr v. Cronberg , früher in der Exekutivabteilung des Garde- Kavallerie- Schützenforps, fagt aus, daß man beim Garde- Kavallerie- Schüßentorps einen MarlohBrozeß unter allen Umständen vermeiden wollte. Er, der Zeuge, wiffe auch, daß Noste, Hauptmann Pabst und Staatsanwalt Weismann dafür gewesen seien, daß Marloh verschwände
Zuletzt wurde dann die Frau des Angeklagten, Frau Ella v. Kessel vernommen. Sie erklärt, daß zwei Tage vor dem Marloh- Prozeß Pfarrer Rump in ihre Wohnung gekommen sei und ihr gegenüber außerordentlich herzlich von ihrem Mann gesprochen habe, fo daß fie der. Ansicht war, Pfarrer Rump jei ihres Mannes bester Freund.
Mittwoch, 23. März 1921
zur Einzahlung zu bringen, um so den finanziellen Stand der Ge nossenschaft zu stärken.
Pflicht unserer Parteigenoffen ist es, entsprechend dem Beschluß des letzten Parteitages, die genossenschaftliche Organisation mit allen Kräften zu fördern, indes nicht nur hinsichtlich des Einkaufs und der Erfüllung der statutarischen finanziellen Berpflichtungen, fonAuf Wunsch des Vorsitzenden geben dann sowohl der Angeklagte dern auch in bezug auf die Teilnahme am genossen. wie Pfarrer Rump noch einmal eine Darstellung von ihrer Unter- fchaftlichen Organisationsleben; die Mitglie redung am 2. Juni. Beide bleiben bei ihren alten Aussagen. berversammlungen und sonstigen Veranstaltungen müssen Darauf wurde die Beweisaufnahme geschlossen und die Ber - rege besucht werden und besonders bei sich erforderlich machenden handlung auf Mittwoch früh 9% Uhr vertagt. Wahlen die Stimme jedes einzelnen in die Wagschale geworfen werden.
Aus der Partei.
Soziales.
Abbau der wirtschaftlichen Demobilmachung.
Sozialdemokrafischer Kulturtag. Die Arbeiter. Bilbung, die vom Zentralbildungsausschuß herausgegebene Monatsschrift für die Arbeiterbildungsausschüsse und Jungsozialisten, bringt Zu unserer Mitteilung in Nr. 113 mit der Ueberschrift Abbau in ihrem foeben erschienenen Märzheft einen Begrüßungsartikel der wirtschaftlichen Demobilmachung" schreibt uns das Reichszum ersten sozialdemokratischen Kulturtag aus der Feder des Ge- arbeitsministerium: noffen Heinrich Schulz . Daneben sind folgende Artikel zu nennen: Die Freimachung von Arbeitsstellen ist nach der Verordnung R. Weimann: Neue Ziele und Bege in der Bildungsarbeit; des Reichsarbeitsministers vom 5. März d. J.( Neichs- Gesezblatt R. 2ohmann: Sozialistische Bildungsarbeit und Lehrerschaft;. 222) nur noch in den Orten zulässig, die mehr als 100000 E R. Müller: Jung und Alt in gemeinsamer Arbeit; J. Schult: Einwohner haben und in denen die Anzahl der Empfänger von Bom historischen Materialismus; 2. Engelhard: Sozialismus Erwerbslosenunterstügung regelmäßig mehr als 11%, Proz. der Be und Religion. Die Monatsschrift Arbeiter Bildung" wird am besten völkerung beträgt. In diefen Städten wird die Freimachung aber durch die Poft bezogen. Sie foftet für das Quartal 7,50 M. Beim nicht dadurch gebindert, daß die Demobilmachungsaus Bezug einer größeren Anzahl Exemplare an eine Adresse wird ein schüsse nach der Verordnung über die Beendigung der wirtschaftentsprechender Rabatt gewährt. lichen Demobilmachung vom 18. Februar 1921( Reiche- Gefeßblatt S. 189) bis zum 31. März 1921 aufzulösen find. Denn zu den Aufgaben, die den Demobiimachungsausschüssen verbleiben, gehören in den Städten, in denen die Voraussetzungen der Verordnung vom 5. März gegeben sind, eben auch die Aufgaben, die fich aus der Sodann trat das Gericht in eine Besprechung ein, ob diejenigen Freimachungsverordnung ergeben. Es ist Sache ber Zeugen, die mehr oder weniger direkt an Marlohs Flucht beteiligt Landeszentralbehörden, dafür zu forgen, daß Ausmaren, zu vereibigen feien. Es handelte fich um die Reugen schüsse da sind, die insoweit die Geschäfte der Demobilmachungs Grolmann, Hoffmann, Rump, Marloh , WebDie Konfum- Genoffenschaft Berlin und Umgegend zeigt in ihrer ausfüiffe übernehmen. Demgemäß hat der Breußische Minister mener, Stennes, Beckurth und Weismann. Das Ge äußeren Entwicklung in der ersten Hälfte ihres 22. Geschäftsjahres für Handel und Gewerbe schon durch einen Erlaß vom 1. März d. J. richt beschloß nach anderthalbstündiger Beratung, Pfarrer Rump( Juli bis Dezember 1920) folgendes Bild: Der Umfaß erhöhte sich den Demobilmachungskommissaren die Ermächtigung erteilt, die nur insoweit zu vereidiaen, als seine Aussagen die Herausforderung gegenüber der gleichen Zeitspanne des Vorjahres von 43 677 004 M. Aufgaben, die den Demobilmachungsausschüssen verbleiben, einem zum Zweikampf betreffen. Seine Aussagen, welche die Flucht auf 120 878 146 mt. Dies bedeutet eine Steigerung von anderen paritätischen Ausschuß zu übertragen. Marlohs und den angeblichen Meineid v. Reffels beträfen, follten 177 Pro 3., bei deren Bewertung freilich die erhebliche Preis. dagegen unvereidigt bleiben. Der Zeuge Wehmeyer, steigerung aller Lebensmittel in der dazwischenliegenden Zeitan der Flucht Marlobs beteiligt war, foll über diesen Teil seiner periode in Rechnung gestellt werden muß. Neu eröffnet wurden Auslage unvereidigt bleiben. Dagegen wird er insoweit vereidigt, 7 Bertaufsstellen. Damit ist die Zahl der Lebensmittel- Bertaufs als sich seine Aussagen über die Bernehmung des Angeklagten durch stellen auf 140 geftiegen, denen sich noch 7 Gemüse- Verkaufsstellen Kriegsgerichtsrat Meyer erftreden. Gegen die Bereidigung des und 2 Manufaftur- Warenhäuser im Norden Berlins angliedern. Capenid: Schönerfinder Str. 5( Rofal von Stippekohl), Bortrag: Die Ent Geheimrats Weismann beständen feine Bedenken. Die übrigen Der Umsatz in Erzeugniffen der eigenen Bädereien erhöhte sich stehung des Broletariats". Raulstorf: Abolfftt. 25, Borttag: Gewinn Zeugen bleiben unvereidigt. pon 6 782 930 m. auf 16 901 004 m. Einen sehr guten Entmid- ag: Ein Tag im alten Rom ". Berluft". Mahlsdorf : Balderfeestraße( Gemeindeschule), Distuffions. Nach einer kurzen Bernehmung des früheren Rechtsbeistandes lungsgrad weist die genossenschaftliche Spartaffe auf; der Ein abenb. Marienbarf: Raiserstraße( Gymnasium), Diskussionsabend: Barum Rorben: Putbuser Str. 3/6 Marlohs, Rechtsanwalts Ritath, die nichts Wesentliches ergibt, ( Schule), Lefeabend: Bom Arbeiter zum Aftronomen" Prenzlauer Bor murde Rittmeister v. Lengriefer, ein früheres Mitglied der lagenbeftand vermehrte sich in den sechs Monaten um annähernd turni bie cbeiterjugend und treibt Sport?" stabt: Genefelberftr. 6( Mädchenschule, 8immer 6), Distuffionsabenb: Allge Staffel K, vernommen. Nach seiner Darstellung wurde unter den eine Million Mart, indem er auf 36 136 074 m. anwuchs. Für alle Genossenschaften liegt gegenwärtig die im Bor - meine Organisationsfragen". Rosenthal: Rastanienallee( Gemeindefchule), Offizieren der Staffel allgemein über die Flucht Marlohs als im wärts" bereits besprochene Notwendigkeit vor, der Steigerung( Schule), Bortrag: Religion, Staat und Sozialismus". Bortrag: Theodor Storm ". Gübot( Köpenider Viertel): Wrangelfir. 128 Südwest: 8entral vaterländischen Intereffe erforderlich gesprochen. Der Zeuge traf bes eigenen zinsfreien Betriebsfapitals bejon ugenbheim, Sinbenftt. Bortrag:„ Die Geschichte der Parifer Rommuine". bann Mitte Juni den Oberleutnant Hofmann in dessen Bureau, bere Aufmerksamkeit zu widmen, um so den durch die Geldentwer- Tempelhof Germaniaftr. 6/7( 2yzeum), Distuffionsabend:„ Das Wandern". ber über feinem Abrechnungsbuch faß und dem Eintretenden er. flärte:„ Ich bin in einer verflucht unangenehmen Lage. Ich tung bewirften gesteigerten finanziellen Anforderungen gerecht wer. Besten: Kurfürstenstr. 141( Baugewerfschule), Lichtbilbervortrag: Sand und muk fest zu Reffel gehen und mit ihm abrechnen und nun steht in den zu fönnen. In welchem Umfange sich in der Berliner Ronfum. Seidenfaal), Distufftonsabend über das neue Seft der Arbeiterjugend. Genossenschaft bas Berhältnis zwischen Barenbestand und dem in meinem Auslagebuch Form von Mitgliederguthaben angesammelten Betriebskapital ver. andert hat, zeigt folgende Gegenüberstellung: 1918: Geschäftsgut. haben 2217 194 Barenbestand 1758.095, 1920: Befchäfts Briefite ustunttirb risertetti Seber für den Brief guthaben 3 215 944 M., Barenbestand 22 879 517 m. Während also tasten beftimmten Anfrage füge man einen Buchfiaben und eine Nummer 1918 die Geschäftsguthaben um annähernd eine halbe Million Mart bei. Cilige Anfragen trage man in ber Juristischen Sprechstunde, Lindenstr. S 1. Sot part. links vor. Schriftstücke und Verträge sind mitzubringen. höher waren, als per Barenbestand, ergibt sich für 1920 ein erheb Serbezt Siete. Brief- surtidgetommen. Geschäftsstelle der Volkshochschule , Bockbier. Das Bier enthält weniger Sopfen, aber liches Minus, indem die Geschäftsguthaben sich um über 19 mil. 7, Georgenstr. 84/36. lionen Mart niedriger bezifferten, als der Wert des Warenbestandes. mehr als und ist daher alkoholreicher. Berithmt der Münchener Maibod, der hauptsächlich in der Fronleichnamswoche zum Ausschant gelangt. Bielleicht Den Mitgliedern der Genossenschaft ist angelegentlichst zu empfehlen, eine Nachahmung des im 16. Jahrhundert über Nürnberg nach München genach Möglichkeit ihren Geschäftsanteil( 150 m. pro Mitglied) voll tangten Eimbeder Bieres.
der
die Summe für Marlohs Flucht verzeichnet. Jest much. Reffel alles beichten, daß ich Marloh zur Flucht verholfen habe."
Der Zeuge Kriminalzofefretär Ririchbaum, ber in feiner Eigenschaft als Kriminaloberwachtmeister Oberleutnant Marloh das mais nach der Franzöfifchen Straße begleitet hatte, befundet, daß Marloh, der zweimal um Hilfe telephoniert habe, eine ganz un rimlige Darstellung von der Sachlage in der Franzöfifchen Straße gegeben habe.
Grohe
Osterbotschaft!
Jugendveranstaltungen.
Heute, Mittwoch, abends 71 Uhr: Grunewald : Delbrüdstr. 20( Gemeindefchule), Bore
Leute Thüringens"
Briefkasten der Redaktion.
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