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s««menfälS. Umfang und Grenzen des Staats und der Ge- fellfchaft durchkreuzen vielmehr einander. So kann ein abso- lutistifcher Staat wie das frühere Rußland Erdteile umfassen, deren Bevölkerung beinahe noch im wirtschaftlichen Urzustand sieckt, neben hochentwickelten kapitalistischen Industriebezirken > mit moderner Klassenscheidung der Bevölkerung. Und welche tliolle der Staat über den Gesellfchaftszuständen als Herr� schaftsorganisation und politische Verwaltungsgemeinschaft spielt, hat Engels imUrsprung der Familie als guter Deuter von Marx wie folgt sehr zutreffend umrissen:Der Staat ist ein Produkt der Gesellschaft auf bestimmter Ent- wicfelungsstufe: er ist das Eingeständnis, daß diese Gesellschaft sich in einen unlösbaren Widerspruch mit sich selbst verwickelt. sich in unversöhnliche Gegensätze gespalten hat, die zu bannen sie ohnmächtig ist. Damit... ist eine scheinbar über der Gesellschaft stehende Macht nötig geworden, die den Konflikt dämpfen, innerhalb der Schranken derOrdnung� halten soll: und diese, aus der Gesellschaft hervovgegangene, aber sich über lte stellende, sich ihr mehr und mehr entftemdende Macht ist der Staat". Das scheint zunächst«ine Feststellung von größter Selbst- Verständlichkeit. Geht man aber einen Schritt weiter, so ge- wahrt man mit Erstaunen, wie wenig sie gerade neuerdings von politisch führenden Sozialisten beachtet worden ist. Wenn nämlich der Staat das Produkt des jeweiligen Gesellschafts- zustandes ist, so kann er nicht mit vorausgesaßten und oaher einstwellen utopischen Ideen und Anordnungen dem jeweiligen Gesellschaftszustand oder auch der Summe von Gesellschafts- stufen, die er umfaßt, vorauseilen wollen. Mit anderen Aorten: Solange die Produktionsverhältnisse einer bestimmten Zeit und eines bestimmten Landes noch nicht allgemein mit Eigentums-, technischen und menschlichen Auffassunasverhält- mssen zum vollkommenen Sozialismus gereist» so lange muß es immer eine Utopie bleiben, durch bloße staatliche Einrichtungen und Gewaltanordnungen den Sozialismus allgemein einführen zu wollen. Im Gegen- telll Ein Gesellschaftszustand, oer noch zu großen Teilen auf lebenskräftigen privatkapitalistischen Betriebsformen beruht i nd von vorwiegend privatkapitalistischen Menschenvorstellun- ven getragen wird, die eben auf dem Vorwiegen jenes Ge- sellschastszustandes gegründet sind, muh es als wirtschaftlichen vnd staatlichen Widersinn empfinden, wenn für ihn Staats- grundsäke ausgerufen werden, die noch nicht allgemein im wirtschaftlichen Unterbau des Staates, eben der Gesellschaft, ausgebildet und gesichert sind. Jene staatlichen Anordnungen schweben dann sozusagen in der Lust, sie entbehren des festen ökonomischen Untergrundes. Jede politische Gegenbewegung. wenn sie sich nur fest auf wirkliche wirtschaftliche und gesell- schaftliche Beziehungen stützt, kann jenen allzu künstlichen Staatsüberbau mit seiner schwankenden Grundlage umstoßen. Man sieht ohne weiteres, von welch hoher grundsätzlicher Be- deuwng die scharfen Marxschen Begriffsbestimmungen von Staat und Gesellschaft für die Beurteilung des Bolschewismus sind. Cunow hat denn auch nicht ver- säumt, sich mit diesem in eigenen Abschnitben, die zu den poli- tisch interesiantesten seines Buches gehören, gründlich ausein- anderzufetzen. Hier muß es genügen, gewissermaßen die poli- tische Neugierde auf diese Abschnitte zu erwecken und zu lenken. Andererseits sst meiner Empfindung nach die eben- falls durchaus utopiftische Wendung, die Marx unter dem s arten Gegensatzeindruck der Pariser Kommune in seiner Schrift:.Der Bürgerkrieg in Frankreich" S. 48/49<3. deutsche Auflage von Friedrich Engels . Berlin 1891) genommen hat, bei Cunow etwas zu gut weggekommen. Es müßte denn sein. daß er im zweiten Bande kritisch noch ausMrlicher zu ihr zurückkehren wollte. Die Vorstellung, daß eine moderne Wirt- schastsgemeinschaft in die polltische Verwaltung durch Einzel- gemeinden(Kommunalverfassung") aufgelöst werden könne, mutet heute beinahe grotesk an. Weder Marx noch Engels find ja auch später aus sie zurückgekommen.

Der richtige Ton. Sin Handbuch für Republikaner. Mr träumte, ich hätte Besuch bekommen. Freiherr von Knigge , läfischer Kurzweilmacher, Mitglied de» Illuminatenorden » usw., usw.. gestatte sich das Vergnügen und gebe sich die Ehr«, mir sein« Auf» martung zu machen. Nach einiger einleitender Unterhaltung kommt er auf den Haupt. �weck seine» Besuches: Er bitte nm eine Empfehlung an den Sozial- demokratischen Parteworstond. ??? Ja, die Sozialdemokraten sind doch nun mol die zuverlässigsten Republikaner, sie können vielleicht dafür sorgen, daß in den Schulen endlich der richtige Ton in allen republikanischen Lebenslagen gelehrt wird. Selbstverständlich mit Nachhilfe- !ursen für Erwachsene. Knigg« saht bei diesen Worten in« Jabot nnd hat nun ein Bündel Zettel in der Hand. Sehen Sie wenn Sie mir gestatten, Ihnen Ihr« sicher tastbare Zeit zu rauben. Ich antworte: Aber bitte, es ist mir ein Vergnügen: Sie sehen, ich schlafe, habe also Zeit. Nun, Numero l, der Hauptabschnitt müht« praktisch« CrlSute- Hingen aus dem Leben der jungen Republik geben. Zum Beispiel: Herr Minister Simons redet über Sowjet- l ußland, er spricht von dem großzügigen wirtschaftlichen Wiederauf- bau durch die Bolschewisten. War das der richtig« Ton? Ein Repu- blikaner sollte überhaupt nicht vonWiederaufbau" reden, daß ist doch geringwertigste Scheidemünze au» nationalisteschen Falschgeld- Druckereien. Oder Simon» bewundert dieMächtegrupp«" de»<Sene- i als Wrangel. Äst das der richtige Ton? Oder er erklärt, daß seine Erklärung über den Wiederaufbau der Gowjetisten gar nicht so ge- meint gewesen sei wie er e» gemeint habe. Aber ich bitte Sie. das an n doch nicht der richtig« republikanische Ton sein! �er meinen Sie vielleicht, dah Herr von Geeckt die rich- »igen Kleider eingepackt hotte, al» er nach London fuhr? Stellen Sie sich doch nur vor, mit welcher Dorstcht und Umständlichkeit die Uniform verstaut gewesen sein muh. Und dann die Sorgen dort in London : Ob die Bügelfalte gelitten hat? Soll da» der richttge .�ostümtodex der jungen deutschen Republik sein, fragt mich Herr Knigge . Der Mann beginnt wie ein Mp zu drücken. Zum Glück meint er. über die Verhandlungen in London wolle er im übrigen über- baupt nicht reden ich atme auf, das erfordere«in ganze» Kapitel! Nehmen wir etwa» anderes, vielleicht die Entwaffnung. Hat da die republikanische Rnchsregterung überhaupt schon einmal einen richtigen Ton von sich gegeben? Ist da»«in« Art, so hin und Ker, vorn und hinten herumzureden! Aber ich bitte Sie. Zu meiner Zeit war es Sitte, wenn man wirklich etwa» wollt«, oder

Alles in allem genommen, ist die Cunowsche Arbeit der erste größere Fortschritt im Marxschen Forschen und Denken über die Kriegsverhältnisse und die aus ihnen entstandenen sozialistischen Entzweiungen hinaus. Ihr wohnt, wie allen guten wissenschaftlichen Klärungsarbeiten, eine eminent eini- gende Kraft inne. Denn vor der wissenschaftlichen Wahrheit müssen sich schließlich alle beugen. In diesem Sinne möge sie kräftig zur Belehrung namentlich der stürmenden Jugend, der Frauen und auch der Lerantworllichen wirken! Es ist immer der größte Ruhm eines Forschers gewesen, wissenschaftlich und praktisch zugleich zu bilden.

Minöerheitsregkerung ia Preußen? Die Verhandlungen zur Bildung einer preußischen Re» gierung geben der Presse Anlaß zu allerhand Mutmaßungen. auf die wir hier nicht weiter eingehen, well es sich meist um leeres Gerede handelt. Zu einer p r i n zi pi e llen B e- t r a ch t u n a aber geben uns folgende Ausführungen der Vossischen Zeitung" vom Montag abend Anlaß: In derBossischen Zeitung" sst bereits mitgeteilt worden, daß das Zentrum die Führung übernommen hat und sich noch wie vor bemüht» ein« Mehrheit im preußischen Landtage zu bilden, die die Sozialdemokraten, Zentrum, Demokratie und Deutsche Dolks- Partei umfaßt. Sollte eine dieser Parteien«ine Beteiligung ableh- nen, so wird das Zentrum mitden anderen Parteien eine Minderheitsregierung bilden. Die Ablehnung kann nach Lage der Dinge nur von den Sozialdemokraten erfolgen, und die Minderheitsregierung dann nur aus dem Zentrum, der Volksparlei und den Demokraten bestehen. Dieser Gedankengang ist an sich nicht neu. Dar einigen Tagen wurde er auch in dem deutschnatwnalenLokal- Anzeiger" entwickelt, und es ist sehr bezeichnend, daß die- selben Reaktionäre, denen die klare Mehrheil der asten Koa- litwn alsnicht tragfäbig" erscheint, vor einer offensichtlichen Minderhe»tsreglerung nicht die geringste Scheu haben. Aber auch dieVossische Zeitung" sollte als Organ einer demokratischen Partei wissen, daß in der Demokratie die Re- gierungsbildung nach dem Grundsatze der Mehrheit er- folgt und Minderheitsregierungen in der Wirklichkeit nicht so einfach wie auf dem Papier entstehen. Wenn das Zentrum mit Demokraten und Voltspartei auch eine Minderheitsregie- rung bilden will, so ist doch die große Frage, ob es eine solche bilden kann. Schon der erste Schritt hierzu, die Wahl des Ministerpräsidenten, muß scheitern. wenn die Minderheitskoalition nicht noch die Unter- ktützung einer weiteren Partei erhält. Die sozial- oemokratische Landtagsftaktion hat im März einmütig be° schlössen, eine Mtnderheitsregterung nicht zu unterstützen. Es besteht kein Grund zu der Annahme, daß sie diesen reiflich erwogenen Beschluß umstoßen wird. Von Unabhängigen und Kommunisten hätte die Minderheitskoalstion erst recht keine Unterstützung zu erwarten, es bliebe also nur die Unter- stützung der Deutsschnationalen Volkspartei. Sie allein könnte eine Minderheitsregierimg der drei anderen bürgerlichen Parteien am Leben erhalten. Ob die Deutschnationalen so edelmütig sein werden, ohne selber in die Regierung aufgenommen zn werden, diese dauernd zu halten, ist ihre Sache. Aber in jedem Fall würde eine von der Gnab« der Deutschnationalen lebende Minder- heitsregierung des Zentrums, der Demokraten und der Volks- parte! nichts weiter sein, als der verkappte reaktiv» när«.Dürgerblock", den Zentrum und Demokraten bisher abgelehnt haben. Diese beiden Parteien stehen in Wirklichkeit nicht vor der Entscheidung, ob sie eine Minder- heitsregierung bilden, sondern ob sie sich der Gnade der Deuts chnationalenverschreiben wollen. Wir be- zweifeln, daß sich ehrliche Demokraten in diesem Gedanken wohl befinden.

richtiger, wenn man etwas wirklich wollte, das auch deutlich zu sagen. Ich hustete im Schlafe natürlich. Knigge spricht höflich weiter: Ich oerstehe Sie, Sie meinen, gerade in der sogenannten guten alten Zeit hätten Regierungen und Diplomaten immer viel geredet. well sie nichts zu sagen wuhten oder Furcht vor einer klar ausge- sprochenen Meinung hatten. Mag sein. Aber zu allen Zellen haben die, die eine feste Meinung hatten und sie klar aussprachen, mehr gegolten, als die, deren Worte dehnbar und nicht warm oder kalt waren. Jen« hallen gute Freunde, und ehr- lich« Feind«, diese wurden auch zu meiner Zell schon wenig geschätzt. Und dann, sind die Sozialdemokraten nicht in den zwei letzwergangenen Ja tuen zu höflich geworden? Haben sie immer den richtigen Ton getroffen? Muhten sie des Gegners Klinge nicht mehr am eigenen Degen binden, stets bereit zum scharfen Stoß, oder waren es andere Leute, die ihre Ehre vierzig Jahre lang in den Schmutz getreten und sie wie Pest und Aussatz behandelt haben? Ra- türlich, es ist seither einiges anders geworden. Ab» lassen Sie doch die Sekundanten verhandeln, Ihre Freunde müssen aufmerk- s a m e r bleiben. Also bitte, auch hier etwas herzhafter, deutlicher. nicht so schrecklich parlamentarisch" und perantworwngsvoll". Haben Sie schon einmal Erwägungen darüber angestellt, wie Ihr« Partei von den Gegnern behandelt würde, wenn e» morgen umge- kehrt käme? Es muh bei Ihnen etwa» kräftiger Donnerwetter. Kapp und Woltenbruch!-- Ich hatte im Schlaf das Wasserglas auf dem Rachtkaftl umge- stoßen und mir übers Gesicht gegossen. Davon bin ich erwacht. Aber Ich schwör« einen roten Eid: wenn der Traum Wirklichkeit gewesen wäre, Herrn Knigg« hätte ich tassLchlich einig« Adressen gesagt, um ihn in seinem Drang, der Republik zu helfen, an die richtigen Stellen zu weisen._ K u h e t.

ver Mensch t» veusschland eine MlNon Jahre all. Eine Menge von Funden des ausgestorbenen Menschen wurden im letzten Jahrzehnt aufgedeckt, die uns in Verbindung mit geologischen For- schungen einen tieferen Einblick in das Alter des Menscheng«- schlecht» gestatten. In derUmschau" unterzieht Prof. P« n ck, der Geograph der Berliner Univ'rsllät. diese Frage einer Prüfung. Sell- dem dag Eis sich in die Alpen und ins Innere Schweden » zurückzog, sind etwa 20 000 Jahre verstrichen und zirka 17 000 seit die Pfahl- dauern sich an den Alpenseen ansiedelten. Aelter als dies« sind die Löß-Leute in Rieder-Oesterreich und die, deren Ueberreste im Kalk. tiiff von Weimar gefunden wurden. Versteinerungen weisen auf ein dem heutigen ähnliche» Klima, da» sich bald nach der letzten Nacheiszeit, die etwa 60 000 Äohr« dauert«, eingestellt haben muh. Somll rückt dos Alter des prähistorischen Menschen von Weimar an mindestens 80 000 Jahr« heran Wir haben ooer einen noch älteren Fund, dos sind Werkzeuge eines Menschen, der vor etwa 100 000 Jahren in Deutschland lebte und Zeuge seiner größten Verglessche- rung war. Man kann seine Spuren zurückverfolgen bis an das Ende der größten Zwischeneiszeit, die 12wal so lange dauert« als die Nacheiszeit, also mindesten» eine ViertelmiNon Jahre. Doch

. Mi Regierungsbilüung in Me�lenbars Tie Forderunge« der Zozirftdernokratie. Schwerin , 4. April. (Eigener DrahtbeiÄht desVorwärts" H Eine Landeskonferenz der Sozialdemokratischen Partei beschla? nach lebhafter Debatte, die Fraktion zu beaui�rogen, sich an der Regierungsbildung zu beteiligen unter folgendem Bedingungen: 1. Sicherung der Verfassung des- mecklenburgischen Freistaates und der deutschen Republik. 2. Demokratisierung der Vermalt. ung. S. Ausbau der Selbstverwaltung der Aemter unter Beschränkung der Befugnisse des Drosten auf das im staatlichen Interesse notwendige Mindestmaß 4. Sicherung und Ausbau der bestehenden Rech kB der Ar- beiter, Angestellten und Beamten. 5. Sicherung und Ausbau sozialpolitischer Maßnahmen auckr auf dem Gebiet der Rechtspflege. 6. Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohn>,ungs- not sowie der Erwerbslosigkeit durch Schaffung von Arbeit: 7. Förderung des Siedlungswesens. 8. Durchführung der Trennung von Kirche und Staat. 9. Durchführung der Einheitsschule. Der Antrag der von den Rostocker Genossen geführten Oppv- ssfion, ein Zusammengehen mit der Deusschen Bolkspartei gruich- sätzlich abzulehnen, wurde mit 104 gegen 2S Stimmen abgelehnt._

Dank an Gberfcbleßen. MTB. meldet: Nachdem die Volksabstimmung in rier- schlesien mit einem überwältigenden deutschen Siege geendet hat, sind nunmehr auch die Arbeiten für ihre Durchfuhrung zum Abschluß gelangt. Um den deutschen Erfolg hat sich vor allem das deutsche Plebiszitkommissariat verdient gemacht, das die deutschen Rechte und Interessen tatkräftig verfochten h<u. Besonderer Dankjeebührt auch dem schlesischen Ausschuß, sowie den oereinigten Verbänden heimattreuer Oberschlesier, die in Oberschlesien , im Reich und im Ausland in Verbindung mit der Zentralstelle für die technische Durchführung der Abstim- mung, der technischen Direktion des deutschen Schutzbundes sowie der Grenzspende, die Organisationen geschossen haben, die für das gewaltige Werk der Volksabstimmung nötig waren. Hervorragender Anteil an dem Sieg des Deutschtums in Oberschlesien gebührt nicht zuletzt aber auch allen Vereinen, die sich in einmütigem Zusammenarbeiten unter Anspannung aller Kräfte in den Dienst der deutschen Sache gestellt habsn. Der Reichspräsident hat Montag die leitenden Persönlichkeiten der genannten Organisationen empfangen und hat ihnen für ihre hingebende und erfolgreiche Tätigkeit den herzlichen Dank des deutschen Volkes und der Reichsre- gierung ausgesprochen. In dieser Begrüßungsansprache hat der Reichspräsident darauf hingewiesen, das Oberschlesiens Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit ein eindrucks- volles Bekenntnis zum Deutschtum abgelegt habe. Ober- schlellen habe in aller deutscher Treue bekundet und vor aller Well Zeugnis abgelegt, deutsch blechen zu wollen: aber noch sei der Kampf um die Zukunft des Landes nicht beendet. Es gelte auch weiterhin, unser gutes Recht zu verfechten und auf» Erfüllung des Willens der Bevölkerung zu bestehen, der da- Derbleiben des ungetellten Oberschlesien beim Reiche fordert. Witosch fordert mehr als Korfanty! Varschaa, 4. April. (EE.) Ministerpräsident W i t o s ch äu�rtc? sich zu Pressepertreter» über die oberschlesische Wstdnmungsftago wie folgt: Die polnische Regierung hat alle Borbereitungen für die diplomatische Lösung getrossen und alles veranlaßt, um den Entente- mächten die Lage klarzustellen. In einigen Tagen wird die polnische Regierung«ine Abordnung des Landtages nach Frankreich , Eng- land und Italien schicken. Korfanty begibt sich nach Pari». Unsere Forderung wird aus wirtschaftlichen und geographischen Gründen über die sogenannt« Korfanty-Linie hinausgehen, und wir rechnen mit Sicherheit auf eine günstige Erledigung unserer Hilfe.

ist auch diese Entdeckung nicht die Slleste menschliche Spur. Wir haben in Deutschland noch einen Fund, der weit älter ist, weil er mit einer weit älteren Tiergesellschaft zusammen vorkommt, die an die jungtertiäre Fauna erinnert. Der Unterkiefer dieses Menschen von Mauer gehört also in die älleste Zwischeneiszeit, vielleicht sogar in die Doreiszeit und wäre demnach eine halb« Million Jahre alt. Doch ift diese Schätzung nur roh und kann sehr gut nm 50 Proz. vielltiiht um 100 Proz. zu gering sein, so dah man das Alter des Menschen von Mauer aus 1 Million Jahre veranschlagen kann. Wells für dieVereinigt eu Staaten von Europa ". Der bekannte englssche Romandichter H. B. Wells, der sich ja auch als historischer und politischer Schriftsteller eifrig betätigt, war zu einer Vortrag»- reise durch die Bereinigten Staaten ausgefordert worden, konnte st« aber krankbeitsholber nicht unternehmen. Die Vorträge, die nun. mehr demnächst in Buchform erscheinen werden, beschäftigen sich wft der Gründung derVereinigten Staaten von Europa ", in der Well» das einzige Hell für die Erhaltung und Gelundung unseres Erdteiles steht.Wenn Europa nicht in den Zustand völliger Anarchie ver- stenken soll," sagt Wells w dem ersten einleitenden Vortrog,dann muß es ganz so handeln wie die Vereinigten Staaten von Amerika . WA Europa vor der furchtbarsten Katastrophe bewahrt werden, ja muß e« aufhören, an das französische, an das englisch «, an das dem' che Volk zu denken. Europa darf dann nur noch an das europäisch« Volk, wenn nicht überhaupt an die zivilisierte Vienschheit denken. Können wir Europäer nicht dies« Anschauung zur Wirklichkeit machen. dann ist keine Hoffnung für uns. Nur indem es an alle Völker denkt, kann jedes Volk in Europa sich selbst retten. Neu« Krieg« werden die soziale Struktur Europa » zerstören, und die einzelnen Nationen Eueropa» werden kämpfend untergehen."

Da« Dentsch« Obernhan« veranstaltet in der Nacht vo« S. zum 10. April«um Besten setner Pensiontkast« in den Räumen des Zoologischen Garten« ein Ballfest:Walpurgisnacht. Da« Zentral-Dheater in der Alten Jakobstraß« ist für dl« Tammer- splelzeit an Direktor Wildelm verpachtet, der dort die Operelt«.Alonta' van Georg Busse zur Darstellung bringe» wird. <pin« Versuchswerkstatt für Grzplnstik wirb an der Berliner Kunst- Hochschule«bigerichtet al« Ecacnstiick zur Werlstatt Ilir SteinbUdnerei. und wie diese zur Bertiefuna de« dandwerilichen Können« der jungen Bildbauer bestimvil. Al« Leiter ist Bildbaucr Kurt Kluge au « Leipzig berufen worden. Zu einer Kunfttogung lädt der Bund enttchiebenet Tchul- r«form er aus den 4. und S. Mal lHimmelsahrt) in die Kemeindefeft. balle zu Verlin-Lankioitz ein. Die Tagung bebandelt allgemein« ftragen, ssilm- und Marionetten-Borsübrungen. Bildend« Kunst, Mulik. Kunst und Körver. Mitteilungen an Studien rat F. Hiiker. Dchöneberg, Annöbrucker Str. 14'1S, EintriUS- karten Linksir. 89, bei s-rau Pros. Bcbren«, Lanlwitz, Liktoriastr. 37, imo im Landgememdeha«». Sopbicrnlr. 22/Zz. Jsadora gebt nach Moskau . Di- an« Moskau gemeldet wird, bat di« Sorvjetregitrung die Tänzerin Lsadora Duncan(die während de» Krieges die Athener durch ihre Tänze nicht zum Krieg« zu entstamme» vermochte) eingeladen, in Moskau eine Tanzschule zu eröffne». «ine antik« Stadt entdeckt. In Plovdiv sBalgarie»). in der Gegen» der onttken Festung Aissar. sind von bulgarischen Archäologen die wobl. erhaltenen Fundamente einer volkstSndlgen Stadt sreigele.rt worden. Ss dürste sich dabei um da« anilke Bbilippopoli« bandeln. Wie au» Rom gemeldet wird» wurden dock die Ruinen der Villa Cicero« ausgefunde».