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Nr. 159 4 ZS.�ahrgavg Mlsgabe A Nr* 81 Bezugspreis: «rtteltäJ»! SO,- M.. monofl. Wy- 9t ms Sims, voraus zahlbar. Post. llg! Monatlich W. M,oi»schI.Ki. lungsgebühr. Unter Areu�bänd fliL Deutichlaad, Danzig , da» Saar. mU» Msv>elg-bi«t. totme die ehemals deut- iikioa Gebiete Polens , Oesterreich. jlirgarn und Luxemburg 20/ 30., für das übrige Ausland 27. M. Post» beilellungen nehmen an Oesterreich . Ungarn Tschecho- Slowakei . DSne» mark. Holland , Luxemburg , Schwede» und hie Schweig. Der.Vorwärts�«st der Sonntag». beilage.Polt und gest", der Unter» . Haltung sdeilage �eimwelt� and der Steilage �Siedlung und tUeinaartetri' «rscheuu wochentäglich zweimal,So»u. tags und Montag» einmal. Teiegraunn- Adresse: «Kozialoemotro« var»«-

Morgen-Ausgabe

Oerliner Volksblatt

( 30 Pfennig)

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Srianös gepanzerte Jaust.

Paris . S. Lprrl.(SC.) In der heutigen Senatsdebatte sprach, nachdem mehrere Redner zu Worte gekommen wäre». Mimsterpräfl» dent B r i a n d. Er begann seine Rede mit der Erklärung, daß das Problem, dessen Lösung vom ganzen Land« mit Spannung erwartet worden sei, und das ganz« Bolk mit angstvollen Gefühlen erfüllt habe, die Lage Frankreichs gegenüber Deutschland sei. Er sei überzeugt, daß Frankreich sich seinem Ziel näher« und daß die Stund« komme, wo es in der Lag« sein werde, den Weg der Verwirklichung zu schreiten, er erklärt, daß Deutschland den Versuch unternommen habe, die Gegensätze zu vertiefen. Die Alliierten hätten dieses Manöver durchschaut, und auf der Pariser Konferenz sei die Notwendigkeit ihrer Einigkeit klar begründet worden. Er erwähnt dann die Londoner Verhandlungen und sucht zu beweisen, daß Deutschland lächerliche Dorschläge gemocht habe. Je länger der deutsche Außenminister sein« Rede auf der Konferenz hinzog, um so deutlicher konnte man sehen, wie sich auf de« Zügen unserer Freunde Enttäuschung und Zorn abspiegelt«. Der deutsche Vorschlag hat unser« Entrüstung hervorgerufen. Auf welch« vornean« Weise Lloyd George geantwortet hat, ist ja bekannt. Er hat mit der ganzen Loyalität des englischen Volkes gesprochen und den Verlauf des ganzen Krieges nochmal» erwähnt und dabei die Sache Frankreichs vorteilhast vertreten. Briand be- spricht dann Ereignisse, die auf den Abbruch der Verhandlungen folgten, und die die Besetzung Duisburg «, Düsseldorfs und R u h r o r t s zur Folge hotten. Er führt dann weiter aus: Das Abkommen von London ist nicht zur Verwirklichung gekommen, daher tritt der versailler Fried eusvectrag in Kraft Die Maßnahmen, die die Alliierten befchlosien haben, werden unverzüglich m Krast treten. Eine kurze Verzögerung war unumgänglich, da wir die Beziehungen für die Zollgrenze zwischen dem Rhein und dem übrigen Deutschland festsetzen mußten. Außerdem hatten- wir auch Taxis- und Personen« {ragen zu regeln. Nach dem 1. Mal wird Deutschland keine verzöge» rung mehr herbeiführen können. Es wird juridisch der Beweis er. bracht werden, daß durch die Abrüstung und Bestrafung ein rechtlicher Standpunkt verrreten werde, und damit sei alles gelöst(?). Wenn die Fahrlässigkeit des Schuldners nachgewiesen ist, hat der Gläubiger das Recht, alle Zwangsmaßnahmen durchzuführen. Z« London hak Deutschland fich des Friedensverträge» bedient. Sobald der Zeitpunkt gekommen sein wird, werden wir da, gemeine Recht in Anwendung bringen, versucht vcnlschlond sich noch einmal seinen Verpflichtungen zu entziehen ich sage dies mit e hobener Stimme. so wird eine starke Hand aus« Herabsausen! (Stürmischer Beifall.) Baris. S. April.(MTB.) Briand fuhr fort: Deutschland oersuche immer noch List anzuwenden. So Hab« es gesehen, daß einer der Verbündeten vorübergehendbeiseitestehe. Es Hab« deshalb bei ihm ein« Propaganda getrieben, die würdig fei seiner Schwerfälligkeit und der Mißachtung, die es gegen andere Nationen habe.'Aber Amerika habe die Wahrheit begriffen. Es habe erklärt, es stelle mit Vergnügen fest, daß Deutschland den guten Willen habe, sein« Schuld zu bezahlen, well es für den Krieg oer. rntwortlich sei. 60 Jahr« hindurch Habe Deutschland die Macht be« wundert, und nachdem es sein« Truppen mit Musik an der Spitz« l>ode zurückkehren sehen, Hab« es geglaubt, es sei ein Opfer des Hungers und des bösen Geschicks geworden, fei aber n i ch t b e s i e g t Setzt aber sehe es. daß fremde Truppen aus seinem Gebiete vor- marschieren, und es bemerke, daß sich tatsächlich seit 1871 etwas ge. ändert habe. Alles, was Deutschland besitz«, garantiere die Schuld. Sollten etwa diejenigen, di« Frankreich Geld geliehen hätten, damit es sich verteidigen könne, nicht bezahlt werden, während diejenigen, die Deutschiand Geld geliehen hätten, inzwischen bezahlt würden? (Lebhafter Beijall.) Man«erde Zwang anwenden. von dem auch die deutschen Großindustriellen nicht aus»

geschloffen sein würden. Em Teil der deutschen Bodenreichcümer müsse zur Zahlung herangezogen werden. Allerdings verstecke Deutschland seme Hilfsquellen. Der entscheidend« Augenblick nah« heran, in dem Frankreich im Einverständnis mit seinen Verbündeten fest entschlossen sei, das letzte Wort zu haben. Er beglückwünsche sich dazu, daß Frankreich bis jetzt Beweise von Geduld gegeben habe. Die Zwangsmaßnahmen seien mit Maß ausgeführt, aber mit der Sicherheit, die das gut« Recht und das Vertrauen in die Zukunft gebe. Er betlag« das deutsch « Volk. Es werde aber in kurzem erfahren, daß das Recht auf der Seite der Alliierten stehe und daß man entschlossen sei, zu seiner Forderung zu gelangen, wenn nötig mit Gewalt. Briand antwortet« dann den verschiedenen Interpellanten, di« zu Beginn der Sitzung zu Wort gekommen waren. Er sprach zuerst von den Beziehungen zu Sowsetrußland. Er glaub« nicht, daß man mit einem juristisch nicht anerkannten Staat einen Bertrag abschließen könne. Rußland sei ein desorganisiertes Land ohne Transportmittel. Der Standpunkt Amerikas nähere sich dem Frank- reichs. Er werde der Anregung nähertreten, ob man nicht gemein- sam mit den Bereinigten Staaten handeln könne. Zum Schluß kam Briand auf das Abenteuer des Exkönig» Karl zu sprechen. Es Handel« sich darum, Verpflichtungen zu erfüllen, die man gegenüber Stollen, der Tschechoslowakei und Südflavien über- nommen habe. Die Rückkehr des Königs hätte zum Blutvergießen führen können. Auch das vorgehen Griechenland » beklagte Briand . Griechenland hob« man klar zu verstehen gegeben, welche Gefühl« man habe. Man Hab« Freundschaftsgefühle gegen das Volk und wolle ihm das Recht geben, seinen Willen hinsichtlich des Monarchen frei zu äußern. Das Vorgehen Frankreichs in der Orientfrag« Hab« aber den Griechen bewiesen, daß Frankreich sein« geheiligten Rechte wahren wolle. Der Senat vertagte dann die Weiterberatung über das Budget für auswärtig« Angelegenheiten auf Mittwoch nachmittag. » Briands Erklärung, weil das Londoner Abkommen nicht r verwirklicht worden sei, sei der Friedensvertrag von Ber- 1 sailles wieder in Kraft getreten, bestätigt den von uns seit jeher vertretenen Standpunkt, daß die Londoner Beschlüsse eine Abänderung des Friedensvertrages darstellten. Eine Abänderung geschlosiener Verträge läßt sich nur durch beider- seitiges Uebereinkommen erzielen, man hat aber Deutschland durch vertragswidrigeSanktionen"' zur Annahme der Lon- doner Beschlüsse zu zwingen versucht. Jetzt kündigt Briand an. wenn Deutschland sichseinen Verpflichtungen entziehe", d. h. wenn es Unmögliches unerfüllt laste, werde Frankreich sich grundsätzlich nickt mehr an den Vertrag halten, sondernnach gemeinem Recht" ver- fahren. Mit diesemgemeinen Recht" meint Briand das ge- meinste van allen, nämlich das Kriegsrecht. Briands herabsausende starke Hand ist aber nur ein Plagiat an Wil- Helms gepanzerter Faust. Wir sind gespannt, doch nicht er» schreckt. Im Zusammenhang mit der Rede Briands ist folgende Reutermeldung aus Washington nicht ohne Jntereste: B i v i a n i äußerte bei einem Esten, das ihm zu Ehren gegeben wurde und an dem mehrere Senatoren sowie die meisten Mitglieder des Senatsausschuste« für auswärtige Angelegenheiten teilnahmen, Präsident Bördings Regierung beabsichtige den Kriegszustand mit Deutschland durch Kongrehbeschluß zu beendi- gen und ziehe den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Völker- band nicht in Erwägung. Washington proklamiert den Friedenszustand, Paris den Kriegszustand. Das heißt: vielleicht! Denn soweit ist es ja

noch nicht!

Ka?l-Nachsp:ele. Men. 6. Sprit(Eigener Drahtbericht desBorwärt»".) Karl kfabsburg ist heute um �11 Uhr vormittags im Sanderzug von Steinamongsr abgereist und erreichte nachmittag« die ungarisch - steirische Grenzstation Feh ring. Der Zug wirb also nicht über Wien geleitet Bei der Uebernahme des Zuge» ergaben sich "�ch wierigkeiten. da die Ungarn den Zug nur den Entente- O ffizieren übergeben wollten. Der Wiener Pollzeirat, der dabei 'war. erklärte aber, daß er im Name» der Regierung Deutschöster- reichs den Zug zu übernehmen Hobe, da er der Kommandant des Zuges sei. Wenn die Ungarn darauf nicht eingingen, so würde er den Zug nicht übernehmen. Daraufhin gaben die Ungarn nach. Der Polizeirat stieg dann in den Wagen Karl» ein und brachte ihm die Uebernahme in würdiger Form zur Kenntnis. Lei der Abfahrt wurde von den Ungarn Elsen" geschrien, worauf dt« österreichischen Eisenbahner mit Jöbzug Habsburg!" antworteten. Eine zweite Schwierigkeit, di« zurzeit g Uhr abends nock nicht behoben ist, ergab stch w Bruck a. d. Mur . Dort haben die Arbeiter den Zug nicht in die Station einfahre» last« und ein«

große Demonstration gegen die Habsburger veranstaltet ver Zug steht noch dort, wa» glaubt aber, daß es gelingen wird, ihn weller- zubefördern. Der Minister des Innern. Dr. Glanz, ist zurückgetreten, well er den Vereinbarungen, di« über de« Transport Karls durch Deutschösterreich getrosten wuyden, nicht zustimmen wollte. Um nämlich Karl Habsburg vor allzu stürmischen Lieb esd«teuer ungen zu schützen, wird der.Hofzug" auch von Abgeordneten der drei großen Parteien, der EhriMchsozialen. So�aldemokraten und Groß» deutschen beglcllet Dr. Glanz soll besonders daran Anstoß ge- nommen haben, daß auch zwei sozialistische Offiziere und einige DoUswchrleut« mllfahren. Der Oberst Lehor soll Karls bllteres Brot fortan teilen wollen, und der ungarische Außenminister Dr. Gratz ist so un- glücklich, über den Abzug Karl-, daß er sein Amt niederlegen will.

Spanische Sozialisten gegen Moskau . Die sozialistische Gruppe in Madrid hat mit 240 gegen 147 Stimmen beschlosten, die Mos- kauer Bedingungen zu verwerfen. Es wurde dagegen der Wiener Internationale Sympathie bezeugt.

Heinzes Münchener MWon. Die Ueberfchrift könnte auch heißen:Wie Bayern mK dem Reich Schindluder spielt". Am 23. März war bekannt, lich der Vizekanzler des Reiches, der Deutsche Volksparteiley Dr. H e i n z e, im Auftrag des bürgerlichen Rsichskabinetts nach München gefahren mit dem Auftrag, die Stellungnahme der Reichsregierung in der Entwaffnungssrage in einer Sitzung des bayerischen Kabinetts zur Darstellung zu bringen. Er hat unverrichteter Dinge nach Hause zurück-- kehren müssen, denn weiter als zu einer Unterhaltung mit Herrn v. Kohr wir wissen nicht, der wievielten dieser Art hatte er es nicht gebracht. Das bayerische Kabinett ver» schloß ihmaus verfasiungsrechtlichen Gründen" die Türe. Ueber diesen bemerkenswerten Vorgang werden mit* zwei amtliche Erklärungen in Umlauf gebracht, eine von Berlin und eine von München . Die Berliner besagt: Gegenüber unrichtigen Darstellungen, die in der bayerisch «« Presse in den letzten Tagen über den Besuch des Vizekanzlers dl München verbreitet waren, wird folgendes festgestellt: Die Reichs» regierung hiell bei der Wichtigkeit der Sache zur Unterstützung und Ergänzung ihrer schriftlichen Mitteilungen in der Entwaff» nungsfrage eine mündliche Aussprache mll dem bayerischen Mi- nisterpräsidenten für notwendig. Infolgedessen ließ sie am Dienstag abend durch ihren ständigen Vertreter Grafen von Zech anfrage», ob eine solche Besprechung des Vizekanzlers mit dem Miuisterpxäfi- denten am Donnerstag stattfinden könne. Nachdem dies festgestellt war. ließ die Reichs regierung durch den Grasen von Zech am Mit» woch ferner den Wunsch übermitteln, ob es möglich wäre, der Be- sprechung mll Herrn von Kohr auch eine Anssprache im Ministerrat folgen zu lasten. Als der bayerisch « Ministerpräsident hierbei oer», s assun gsm ä ßi ge Bedenken gegen die Teilnahme eiues Reichsministers an einer bayerischen Kabinettssitzung geltend machte, die von der Reichsregierung nicht m Rechnung gestellt waren, weil sie selbst in wichtigen Angelegenheiten wiederholt mit Mmistern der Länder zusammen getagt hat und auch an preußischen Kabi-» nettssitzungen wiederholt Reichsbeamte teilgenommen haben, hat Graf von Zech sofort ein« zwanglos« Zusammenku uft mit den Mmistern vorgeschlagen. Das Ersuchen der Reichsregierung um die Besprechung ist also in gehöriger Form vorher übermittelt worden. Das von Dr. heinze überbrachte Schreiben enthielt in dieser Hinsicht nur noch di« Boll» macht für ihn. Dr. Heinze reiste am Mittwoch abend nach München ab, nachdem die Zusommentunst mll dem Ministerpräsidenten von Kahr gesichert war. Am Donnerstag morgen fand ein« eingehende Besprechung des Vizekanzlers mit dem Mmisterpräsideillen statt Dr. Heinze entwickelte und begründete dabei unter BerücksichLgung oller Umstände den Standpunkt der Reichsregierung in der Entwast- nungsfrage. Nach Beendigung der Unterredimg trug er de» Wunsch nach einer Besprechung im bayerischen Mi- ni st errat vor, und regte, falls dagegen Bedenken bestände«, auch seinerseits«ine zwanglose Zusammenkunft an. Herr von Kahr erklärte, daß er diese Frage zunächst dem bayerischen Kabi- nett unterbreiten müsse. Jedenfalls werde er seinerseits dem Kabinett die Darlegung, die der Vizekanzler gemacht habe, in loyalster Weife übermitteln. Arn Abend reiste der Vizekanzler«nt- sprechend seiner vorherigen Mitte.ilung nach Berlin zurück. Die bayerisch -amtliche Darstellung besagt: Durch den Geschäftsträger des Reiches in München , Hernff Grafen Zech, wurde am Mittwoch, den 23. März, der bayerisch« Ministerpräsident, Herr v. Kahr , benachrichtigt, daß der Dtze-i kanzler Dr. H e i n z«, dessen Besuch für Donnerstag, den 24. Mörz, abends angekündigt worden war, dem bayerischen Ministerrat in« Auftrag der Reichsregierung Mitteilungen z» machen beabsichtige. Der bayerisch « Ministerpräsident Dr. v. Kahr äußerte demgegetw über sofort verfassungsmäßige Bedenken, die such dem Geschäftsträger Grafen Zech alsbald mitgeteilt wurden. Anderen Tages, kurz nach 11 Uhr, erschien der Vizekanzler Dr. Heinze beim bayerischen Ministerpräsidenten De. ». Kahr und überreichte ihm eine vom 23. März datiert« Note des Inhalts, daß der Vizekanzler Dr. Heinze von der Reichsregierung beauftragt fei, den Standpunkt der Reichsregierung dort mündlich vor dem Kabinett nochmals nach-, drücklichst auseinanderzusetzen. In mehr als einstündiger Aussprache unterhielt sich der Vizekanzler Dr. Heinz« mit dem bayerische» Mwisterpräsident« über die Frag« der Entwaffnung. Gegen das in der Rot« ausgesprochen« und auch vom Reichsminister Dr. Heinz« mehrmals mündlich vorgetragen« Verlangen der Teilnahm« am Ministerrat wiederholt« der bayerisch « Ministerpräsident die be- reit» geäußerten verfassungsrechtlichen Bedenken. Er erklärte, daß er die Rot« und da« Verlangen der Reichsregierung dem Ministerrat zur Rückäußenwg unterbreiten werde. Der Ministerrot lehnte nachmittags im Einverständnis mit dem Ministerpräsidenten das Verlangen der Reichsregierung ab, dem Vizekanzler Dr. Heinze als Beauftragten der Reichsregierung die Teilnahme am Ministers rat zu gewähren. Eine sachliche Stellungnahme zur Entwaffnung s- frag« selbst war damit nicht ausgesprochen. Lon diesem Beschluß de« Ministerrats konnte der vizetangier Dr. Heinze nicht mehr rechtzeitig persönlich verftändigt werde«, da er noch Schluß des Ministerrats abends l/J Uhr trotz mehrfacher Versuche weder in der preußischen Gesandtschaft noch in seinen, Hotel zu erreichen war. Deswegen konnte ihm auch nicht mehr der Wunsch und di« Lerewoilligteit de» Herrn MiuPerplüfidenien»udd« frag«*