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den anderen Völkern, um«ndüch wieder an die Werke der Organisation und des Fortschrittes zu gehen, die fünf Kriegs- icchr- unterbrochen haben... Wenn heute eine nationalistische Partei existiert, so ist das einzig das Verdienst der Politik der Entente. Die Entente hat mit ihren Handlungen und mit ihren ständigen Herausforderungen diese Partei geschaffen und gibt ihr immer neue Nahrung. Der Vertrag von Der- sailles hängt wie ein Bleigewicht an den Füßen Europas . unmöglich, sich davon zu befreienl So fühlt das deutsche Volk seinen eigenen Wert, fühlt die Ungerechtigkeit der Behand- lung, die man ihm hat zuteil werden lassen, und es will sich nicht zum Sklaven hergeben und arbeiten, nur um das französische Budget im Gleichgewicht zu halten. Aber das deutsche Volk will mitarbeiten an dem W i e d e r a u f b a u der Welt, und niemand denkt daran, einen Krieg anzu- fangen, auch nicht für später. Gerade das ist der Grund, warum den Deutschen daran liegt, die sichtbaren Spuren des fürchterlichen Kanipfes zu beseitigen. Auch ein materielles Interesse treibt Deutschland , möglichst schnell die Nachbargebiets wieder aufzubauen, denn Deutschland braucht an seinen Grenzen eine Bevölkerung, die ihre notwendigen Lelicrisbedürfnisse befriedigen und behaglich leben kann, und die imstande ist, mit ihm Handel zu treiben und einen Teil der deutschen Produktion aufzunehmen. Dieser Wiederaufbau würde auch der deutschen Arbeit die Möglich- keit schaffen, einen neuen Beweis ihrer Organisations» und Arbeitskraft zu geben und eine große Zahl von Arbeitern zu beschäftigen, so daß die augenblickliche kritische Epoche der Arbeitslosigkeit überwunden werden könnte. Das übrige Europa hat das gleiche moralisch« und ma­terielle Interesse daran, die sichtbaren Spuren des Krieges zu verwischen, damit endlich einmal eine Atmosphäre des Friedens und der Arbeit herrscht, denn der Wiederaufbau ist die notwendige Voraussetzung, wenn wir neue Irrtümer, neue Zerstörungen, neue'Qualen oermeiden wollen. Wie kann Deutschland diesen Wiederauf- bau der zerstörten Gebiete leisten, wenn ihm die Industriegebiete genommen werden, die es jetzt noch in Oberschlesieu hat? Welches Inter­esse kann Europa daran haben, dies arbeitsame Volk ins Elend zu stoßen und ihm seine betriebsamen Industriegebiet« zu entziehen, die auf diese Weise der Produktion Europas ver- loren wären? denn Polen ist wenigstens jetzt nicht imstande. sie auszubeuten. Wie kann Deutschland wenigstens einen Tell der Kriegsschulden bezahlen, wenn es nicht zur freien Verfügung dieses Rohmaterialiengebiet bekommt, das im Augenblick Deutschlands letzter freier Besitz ist? Welche Mittel denkt die Entente anzuwenden, um Deutschland zur Zahlung wenigstens eines Teiles der ungeheuren Summen zu veranlassen, die es schuldet? Ich meine damit, dasj Deutsch­ land ohne Einschränkung, ohne Fesseln, ohne Verpflichtung der Auslieferung von Rohmaterialien und Industrieprodukten darüber oerfügen kann, und ohne die Verpflichtung, besondere Exportpreise zu gewähren. Das ist auch dos Gefühl der Proletariats Europas . Eine Entscheidung der Großmächte, die die freie Ausbeutung der Industriegebiete Oberscklesiens von Deutschland nähme oder begrenzte, wäre eine Kränkung des Gefühls der Masse, ein Attentat auf das Recht der Arbeit. Bei uns in Italien würde man dies nur auffassen als ein« neue Unterwerfung unter kapitalistische Interessen, die um so mehr zu fürchten sind, je weniger klar und scharf umgrenzt sie her- vortreten, und es ist unser Wunsch, daß möglichst schnell, ohne weitere Verzögerung die oberschlesische Frage entschieden wird, nach Recht und Gerechtigkeit, nach der Tradition und nach dem ausdrücklichen Wunsche der Mehrheit des Volkes. « Warschau , 12. April. lDA.s Einem Bericht der halbamtlichen AgenlurEast Expreß' ist zu enlnehmen. daß in einer riesigen Volksversammlung in Warschau ein Ultimatum beschlossen

wurde, wonach der polnische Teil OberschlefienZ bis zum i. XtUü au Polen anzusch ließen ist, widrigeajalls man auf eigene Serautwurtung Oberschlesien besetzen wolle. Rom . 12. April. (Teluniou.) Der polnische Botschafter über- gab dem Grafen Sforza eine Note betreffs Oberschlesiens . Die Note behauptete, daß nach dem Versailler Vertrag die für Polen stimmenden Gebiete diesem zugeteilt werden müssen. Polen ver- lange nichts anderes als strikte Anwendung d«S Versailler Vertrages. Schon beginnt natürlich in Oberschlesien die polnische Hetze gegen die Juden, von denen die Korfanty -Leute(wie unsere Deutsch - nationalen auch) wohl Wiste», daß sie Deutschland trotz seiner Knüppel-Kuntzes dem Pogromland vorgezogen haben.

Zollkontrolle unö soziale Abgabe. Am 20. April soll die neue Zollgrenze am Rhein in Kraft treten. Dadurch, daß sich die Interalliierte Kommission gleich» zeitig die Zollhoheit und die Dienststellen der deutschen Ein- und Ausfuhrtontrolle aneignet, erhält sie auch die Berfügungs- gemalt über die soziale Ausfuhro b gäbe, die noch heute von vielen Daren erhoben wird. Nirgends ist davon die Rede, daß sie an Deutschland zurückerstattet werden soll. Offenbar scheut die Entente also nicht davor zurück, sich auch am Arbeitergroschen zu vergreifen. Dabei hat sie freilich durch das deutsche Reichsfinanzministerium eine lebhafte Unterstützung erfahren. Bekanntlich ist die Aus- fuhrabgabe auf die Waren gelegt worden, um einen Teil der Differenz zwischen Inland- und Welttnarktpreisen sozialen Zwecken zuzuführen. Anstatt dies ohne Umschweife zu tun. fühlle sich das bureaukratische Relchsfinanzministerium verpflichtet, im letzten Etat den Ertrag der Ausfuhrabgaben alsR e i ch s e i n n a h m e n' auszuweisen. So wurde der Anschein erweckt, als ob es sich hier um Abgaben Handelle. die als fiskalische Zölle zu behandeln waren, während sie in Wirklichkeit damll gar nichts zu tun. hatten. Man braucht sich nun nicht zu wundern, wenn die Entente daraus ihre Konsequenzen zieht und die soziale Abgabe als Reichs- gelder behandelt. Die deutsche Arbeiterschaft aber hat das Recht und die Pflicht, gegen diesen Eingriff in ihre sozialen Recht« auf das schärfste zu protestieren. Wenn man das ruhig hin- gehen läßt, wäre es schließlich nicht erstaunlich, wenn die Entente einmal auf die sozialen Unter st Ltzungskasfen, die von Behörden verwaltet werden, die Hand legen würde. Bei den sozialen Abgaben handelt es sich um Gelder, die zur Erhöhung der Alters- und Invalidenrenten bestimmt waren. Sie als Bürgschaft für die Wiedergutmachung zu verwenden, ist nicht anderes als Mundraub an den Aermsten der Armen. Erleichterungen im englische» Einfuhrzoll. Berlin , 12. April. Aus London meldet MTB. , daß das eng­lische Handelsamt zwei Verordnungen erlassen hat, die gewisse Er- leichterungen der Durchführung des Wiedergut- machungsgesetzes gewähren. Der Termin für die Einfuhr der vor dem 8. März dieses Jahres in Deutschland gekauften Waren wird bis zum. Mai hinausgeschoben, vorausgesetzt, daß minde. steus 20 Proz. des Kaufpreises vor dem 8. März gezahlt wurden und das Eigentumsrecht an den Waren von diesem Tage auf einen nicht deutschen Staatsangehörigen übergegangen war. Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, oaß der deutsche Exporteur lediglich seine Rechnungen in dreifacher Ausfertigung einzusenden hat, für den übrigen Tell der Durchführung des Gesetzes ist nicht er, sondern der englische Importeur verantwortlich.

Deutsthlanö zahlt. Skrahburg, IL. April.(DA.) Der französische Gesandte im Haag hat am 8. Apiil in Roiterdam die Urkunde unterzeichnet, durch welche die deulsche Regierung daS Eigentum an dem in Rotrerdpm be- findlichen deutschen fflutzschiffahrrSmaierial auf Frankreich über« trägt. Damit ist Art. 3ö7 deS Friedensvertrages erfüllt.

von öer Wasserkante. Aus Bremerhanen-Geeftemünde wird geschrieben: Wo treten wohl die Wirkungen des Zusammenbruchs und des Versailler Friedens mit größerer Deutlichkeit in die Erscheinung als an der Wasserkante? Schweigen wir ganz vom Kriegshafen Wilhelmshaven , in dem der Sturz am furchtbarsten gewirkt Hab Aber auch in den anderen Häfen von der Ems bis zur Elbe welch anderes Bild als vor acht Iahren! Wer damals die Häfen von Emden , Hamburg und Bremerhaven durchwanderte, von denen unsere Ueberseefchifsahrt und unser Ueberseehandel ausging, der konnte mit Stolz auf die großen. sorgfältig instand gehauenen Fracht» und Passagierdampfer der Hansa, des Lloyd, der Hamburg-Süd , von Rickmers usw. blicken. Aber heute: Wenn jetzt im Hafen ein 1000-Tonner die deutschen Farben zeigt, so ist man schon stolz, denn was an großen Schiffen in den Häfen zu sehen ist, trägt das Stern- und Streifenbanner, den Union -Iack, spanische, japanische, brasilianische und was sonst noch für Flaggen! darunter sind Schiffe, die früher unter der Hapag - flagge, den, Anker und Schlüssel des Norddeutschen Lloyd , dem Zeichen der Hamburg -Südamerika -Linie usw. fuhren. Und nicht genug mit diesem Schmerz: dort liegt ein Schiff mit der Danziger, dort Mit der Memeler Flagge! Die Häfen sind zwar bei weitem nicht voll. Es fehlen die Ge- treidedompfer vom Schwarzen Meer, die Reisfchlff« aus Indien , die Postdampfer aus Australien . Aber für die von dem Hasenver- kehr abhängige Geschästswell und Arbeiterschaft ist die Belebung der Häfen, wenn sie auch auf ausländische Schisse zurückzuführen ist, eine Wohllat gegenüber der Kirchhofsruhe, die während des Krieges hier herrschte. Im übrigen ist der Zustrom der valutakräfligen. fremden Schiffsbesatzungen von manchen Schatten begleitet, denn leider gibt es in den Hafenstädten Wirte undFrauen", denen der- in Dollar oder Kronen zahlende Fremd« lieber und werter ist als der Papiergelddeutsche. Was diesen Fremden- hier an Achtung vor Deutschland verloren geht, ist für uns ein Schaden, den man nicht unterschätzen darf. Der Hochstand des Guldens und des Dollars hat stellich auch gut« Wirkungen: ausländische Reedereien suchen gern« deutsche Werften auf, um Reparaturen an ihren Schissen ausführen zu lassen, und die gute Beschäftigung unserer Schiffswerften ist zum großen Teil diesem Umstände zu verdanken. Die Wersten haben deshalb auch ihren Arbeiterbestand zum Tell über den des Friedens hinaus erhöhen können und würden vielleicht noch intensiver arbeiten, wenn die Lieferung der Materialien und vor allem die der Kohlen nicht oft so mangelhaft wäre. Unter dem Kohlemnangel leidet auch der Wiederausbau unserer überseeischen Schiffahrt und ein anderes wichtiges Gewerbe der Wasserkante, unsere Hochseefischerei. die nach der Ablieferung unserer Handelsflotte ein« viel größere Be­deutung für unsere Seegellung hat als früher: ganz abgejche» von

ihrer Bedeutung für die Bolksernährung, die zum Beispiel Groß- Berlin vor einiger Zeit veranlaßt hat. sich an einem Höchste- fischereiuntern ehmen zu beteiligen. Die Erwartung, daß die durch den Berlust unserer Frachtschiffe stellungslos gewordenen Seeleute in der Fischerei ihr Brot finden würden, ist steilich nicht eingetrossen: Kenner der Berhältnisse haben das vorausgesehen, denn die Fischerei erfordert besondere Fertigkeiten und Erfahrungen, die der gewöhn- kiche Seemann nicht besitzt. Em trauriges Kapitel ist das der stellungs- losen Seeleute! Soweit sie dem Maschinendienst angehören, ist ihnen der Weg in die Industrie nicht ganz verschlossen; Ianmaat findet schließlich als Arbeiter fein Brot, ober dem rem nautisch vorgebilde- ten Seemann der höheren Trade bieten sich wenig Stellungen, die seinen Fähigkeiten entsprechen, ja, er hat dabei noch den Wettbewerb der entlassenen Marineoffizier« auszuhalten, die bei Besetzung von Reichs- und Staatsbeamtenftellungen ihm häusig vorgezogen werden.

Die Diebstähle in den Bibliokheken. Bor einiger Zell ging durch die Zeitungen die Nachricht, daß in der Staatsbibliothek eine wert- volle Inkunabel aus dem Deckel herausgeschnitten und gestohlen worden sei. Bei dieser Gelegenheit erfährt der Zeitungsleser auch so nebenbei, daß gerade in der Staatsbibliothek ziemlich viel Bücher gestohlen werden. Leider gehen aber neben diesen sichtbaren Ber - untreuungen noch andere weniger auffällige, aber trotzdem nicht weniger beklagenswerte einher. Aus vielen Büchern reißt oder schneidet nämlich dereifrige" Besucher ganze, oft die wichtigsten l Seiten aus. Das betreffende Buch ist damll für den Wissenschaft» lichen Gebrauch natürlich erheblich in seinem Werte gemindert. Di« meisten Bibliotheken sind staatliches, städtisches oder Bereins- eigentum. Es liegt also im Interesse der Allgemeinheit, Mittel und Wege ausfindig zu machen, um Diebstähle und Beschädigungen der Bücher unmöglich zu machen oder wenigstens auf ein möglichst ge- ringe. Maß einzuschränken. Man darf aber ruhig behaupten, daß es leider kein Allhellmtttel dafür gibt, man muß zwar eine strenge Kontrolle ausüben und damit wenigsteirs den Diebstahl von ganzen Büchern einigermaßen verhindern; jedes Buch aber daraufhin durch» zusehen, ob Seiten herausgerissen sind, ist bei einem etwas lebhaften Leihverkehr eine Unmöglichkeit. Ein eher zum Ziel führender Weg sst. die Benutzer der Bibliotheken zurAchtungdesBolks-unv Staatseigentums zu erziehen. Für jeden Unwersitätslehrer aber wäre es eine lohnende Aufgabe, bei jeder Gelegenhett seine Hörer in diesem Sinne zu beeinflussen. Denn man glaube durchaus nicht, daß nur die wtrtschaslllche Notlage vieler Studenten an den bedauernswerten Erscheinungen schuld ist. Auch vor dem Kriege gab esvermißte" Bücher, wurden Seiten ausgerissen. Aber Gelegenheit macht Diebe! Man sollte daher im Rahmen des Möglichen dieGelegenhellen" vermindern. Beim Eingang zu den Lesesälen der Staatsbibliothek z. B. muß jeder Benutzer sein« Leihkarte vorzeigen, deren Nummer sorgfältig in ein Buch notiert wird. Da der Strom der Eintretenden oft sehr groß ist, kann der Beaun« gar n-ch: dst Mappen und Bücher der Hermisgehand-n genau prüfen. Sind die Eimragungsn für staristische Zwecke be. stimmt, so genügt doch ein einfach« Strich in ein Zühlregift«. Dan»

Frankreichs Schrei nach Mlliaröen. Paris . 12. April. (MTB.) Die Kamm« hat heute nachmittag die Diskussion über einen Gesetzentwurs begonnen, durch den für das Jahr 1321 die Ausgaben festgestellt werden sollen, deren Rückerstat- tung nach dem Friedensvertrage von Versailles Deutschland zufällt. Es Handell sich hier um den Wiederaufbau und UM tue Zahlung von Pensionen und Zuwendungen. Der Generalberl�t- erstatter deLasteyrie erklärte, bis zum 1. Mm hätte Frankrecch schon 23 Milliarden erhallen müssen. Deutschland habe noch wenig geliefert. Es behaupte, bis zum 1. Mm dieses Jahres die Mil­liarden Goldmark geliefert zu hoben. Es habe aber kaum ein wenig mehr als 3 Milliarden bezahll, und die B e- fatzungskosten allein übersliegen diese Summe um 77 ME- lllmen Franken. Für das allgemeine Konto der Reparationen habe Deutschland nicht 1 Centimes bezahlt. Es habe nur Material zu- rückerstattet. Frankreich aber habe die Rechnung Deutsch- l a n d 2(!). welche die ungeheure Summe von 59 Milliarden aus- mache, bezahll. um seine Berpflülstungen gegenüber den Kriegs- opfern zu erfüllen. Der Berichterstatter sagte, diese Verpflichtungen könne Frankreich nicht weiter fortsetzen. Für den Wiederaufbau wären unbedingt 80 Milliarden erforderlich. Icht habe man 2 Jahre durch Mild« etwas zu erreichen versucht. Er habe kern Zutrauen mehr zu den Worten Deutschlands . Es müsse zahlen. Für Frankreich sei das eine Frage auf Leben und Tod. In der darousioigenden Debatte behauptete Landry, die Zah- lungsfähigkell Deutschlands sei unterschätzt worden. Man habe ge. glaubt, Deutschland habe viele Jahre nötig, um sich wieder zu er­heben. Aber Deutschland prosperiere, und«an sei er­staunt über den Gegensatz zwischen dem wirtschaftlichen AusiliegS- plan Deutschlands und seiner finanziellen Not. Diese Not sei eben markiert worden. Zum Bewess« dessen führt Landry die Berichte der alliierten Sachverständigen von Brüssel an und erklärte, dro öffentliche Meinung in Frankreich habe die energische Erklärung des Ministerpräsidenten Briand mit Befriedi- gung aufgenommen. Der Abgeordnete Desjardins sagte, man sei nicht streng genug vorgegangen bei der Zurückerstattung des von Deutschland weggeführten Materials._ Rheinische Lustverbote. Soblenz. tS. April.(WTB.) Der Fnlerallüerten Rheinlands kommission Verordnung Nr. 79 verbietet die Ausfuhr abgerickteter: Brieftauben aus dem besetzten Gebiet und ihre Einfuhr in dieses, Nr. 80 daS II e b e r s l i e g e n der besetzten Geviele mit deutschen Flugapparaten oder mil Flugzengen, welche mit deutichen Flng�eugiührern besetzt sind, die Einrichtung fester deutscher Luit- verkehlSstanonen in besetzten Gebieten, das Ueberfliegen der be- setzten Gebiete mit Apparaten, welche nicht den Besatzungstruppen gehören._ De? rustlsch-türkische Irieöensvertraa. Paris , 12. April. sDA.) Die Fuulstalion des Eissellunns hat einen Moskauer Funkspruch aufgefangen, der die Einzelheike» de» am 16. März in Moskau unterzeichneten russisch- turtlfchcu Fried eneoerlroge» mitteilt. Das lieber einkomtnen wird allgemein so aufgefaßt, daß die kemalistische Regierung von Augora de» Vertrag" von Sävres»icht anerkennt. Der russisch- türkisch«: Friedensvertrag enthält folgende Hauptpunkte: L Die Russen er- kennen Sonslontinopel als die Hauptstadt der Türkei an. und zwar ohne Rücksicht auf den zwischen dem Zaren und der En- lenke geschlossene« tSchelmvertrag. wonach Sonstaallnopel Rußland zufallen sollte. 2. Russru und Türken verlangen eine internalionale Konferenz, ans der alle Anvcgerflaalea der Dardanellen und des Schwarzen Meeres vertreten fein sollen. Diese Konferenz habe da» politische Regime des Meereugengebtel» zu bestimmen. Z. Dir Türken überlassen den Hafen Valnm an Sowjet-Georgien . dessenAnkonomie" garantiert wird. 4. Armenien verschwindet an» der Reihe der Kautasnestaakeu und wird zwischen Georgien . Aserbcidschau und der Türkei anfgeleilk. E» wird auch schon gemeldet, daß Armenien der Moskauer Uebermacht erliegt. Zum Teufel mil der nationalen Dreihell, wenn Moskau seine Trabanten füttern will!

kann der Beamte sein Augenmerk mehr auf die Herausgehenden richten. Die Koittrolle, wie sie jetzt gehandhabt wird, ist nach meinen Beobachtungen vollständig ungenügend. Schlimmer sst e» noch, wenn so gut wie gar kein« Kontrolle stattfindet, wie es z. B. in der Bibliothek des Seminars für oriemo» tische Sprachen der Fall ist. Dort sind denn auch neben mancherlei Büchern kleineren Umfang» zwei, drei wertvolle Bücher größten Formats einfach verschwunden. Einheilsstenographie tu Sicht. Im Reichsminssterimn des In­nern hatten am Sonnabend unter Leitung des Staatssekretärs Schulz Vertreter aller größeren Äurzschriftsysteme über die Schaf- fungeinerEinhettskurzschrift beraten. Die Dorarbellen reichen well zurück und sind des öfteren durch längere Pausen, bs- sonders während der Kriegszell unterbrochen worden. Schließlich war vor mehreren Iahren ellt Oberausschuß eingesetzt worden, der über die von einem LZer�lusschuß vorgeschlagenen Entwürfe ent- scheiden sollte. Di« Zuständigkell dieses Oberausschusses ist aber in jte!wgraphischen Kreisen vielfach bestritten worden, weil in ihm nur die zwei größten Schulen, und auch diese nicht gleichmäßig, vertreten seien. Das Reichsminssterium des Innern hat es deshalb für zweck- mäßig geHallen, ohne damll den frühereu Oberausfchuß außer Kraft zu setzen, zunächst erst wieder eine Sitzung von Vertreten: aller be- I kannterea Kurzschriftschulen einzuberufen, um damit noch einmal die Mäglichkett zu geben, auf dem Wege der gegenseitigen Verständigung und durch gemeinsame Arbeit eine Einhettskurzsthrist zu fchaffen. Der Verlauf der Beratung ergab ein einmütiges Bekennt- nis aller Teilnehmer zum Gedanken der Cinheitskurzfchrift. Da aber anderseits eine sofortige Einigung auf ein bestehende» System für unmöglich erklärt wurde, einigte man sich dahin, einen aus je einem Vertreter der 11 größeren Äurzschrsstfchulen zusammenzusetzen. den engeren Fachausschuß mll der Aufgabe zu betrauen, die fach- lichen Boraussetzungen und Grundlagen für ein System einer Ein- heuskurzschrift zu schaffen. Die arbellsfreudige und versöhnliche Stimmung der Konferenz läßt die Hoffnung nicht unberechtigt er­scheinen. daß nunmehr das wertvoll« Ziel einer Einhellskurzschrift und damll auch die Verallgemeinerung der Stenographie durch Auf- nähme in den Schulunterricht in den Gesichtskreis des Möglichen getreten ist._

Im Kroßen Schanspielhauie gelangt Sbakespeare«.Eomme» uachtttraum'. neu inUenenlcrt von Mar Rcwbardt mit ber M Mit von MendelSsohn-Tartdoibh, Dienstaa. 13. Av'.is zur Erbauslübrung. Der Izenilche Rahmen ist von Pros. Hans Meid , die Soststme von Max Ree aus Kopenhagen . Vorträge. Im SeMna-Museum spricht Donnerstag'/,8 Uhr Margaret« Weinberg über.Rabel Barnbagen'. Lieber au» ihrer Zell trägt Tore Busch vor. Ein Borttagsaberib von Werten des deutsch -arabilchcn Dichter» Asis Dornet finbei Freitag 7'/, Uhr im Lessmg-Museum slarp Tie Hirndelsbochschnle Berlin bat ihr BorlesungSverzeichms für das Sommeriemester 1321 I aeben erjchemen lassen. ES ist in ihrem Sekre- täriat. 0 2, Tpandauer Str. 1, sür 1 M. erhältlich. Ei» Stabttheater ohne Schauspieler. Nachdem die Darsteller de« Altona « Stadttbeaters am 9. April in ten Streik getreten waren, hat nunmehr die Gesellschaft sämtliche Allustl« Verträge IP «geu L«ttragStruchs(y getäst.