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Eine Mahnung an Hermes. steht Steuerfreiheit. Su biefen Glücklichen gehören schaftlichen Lage der Arbeiter machen. Die herrschende Teues auch die recht zahlreichen und meistens mit recht üppigen Ge- rung wird besonders noch durch die zweifache Entlohnungsart, Die Spizenverbände der freien Gewerkschaften, nämlich hältern dotierten ausländischen Beamten. So erhalten bei- in Franken und Mart, durch den Balutaunterschied und durch spielsweise die 9 ausländischen Mitglieder des obersten Ge- die Valutaschwankungen fünstlich geschürt. Die Beamten und der Allgemeine Deutsche Gewertschaftsbund und der richtshofes in Saarlouis zusammen 1723 500 m. Ja selbst Arbeiter der öffentlichen Verkehrsbetriebe waren nun schon Allgemeine Freie A n gestelltenbund, sowie der Deutsche ber größte Arbeitgeber, die französische Grubenper vor Wochen bei der Regierungsfommission wegen Aufbeffe- Beamtenbund haben gemeinsam beim Reichsernährungs. waltung, bezahlt teinen Pfennig Steuer! In rung ihrer Bezüge vorstellig geworden. Ihnen wurde der minister folgenden Brotest eingereicht: ,, Die Borstände des Allgemeinen Deutschen Gewerkschafts­10 großen Bersammlungen demonstrierte die Arbeiterschaft Bescheid, daß eine weitere Aufbefferung nur in Franten, des Saargebiets Anfang März gegen diefes Steuerfystem. bei gleichzeitiger Festlegung der Tarife und Preise in Franten, bundes, des Afa- Bundes und des Deutschen Beamtenbundes Bielleicht ist es darauf zurückzuführen, daß die Regierungs - erfolgen fönne. In einer von der Regierungskommiffion vers protestieren entschieden dagegen, daß bei der Neurege­tommission Mitte März einen Erlaß herausgab, laut welchem anstalteten Urabstimmung entschied sich das Eisen- tung der Getreidewirtschaft für das nächste Wirtschaftsjahr die für das Steuerjahr 21/22 die abzugsfähigen Werbungstoften bahn personal für die Beibehaltung der Martent: 3 mangsbewirtschaftung aufgehoben oder auch erhöht; das steuerfreie Einkommen von 900 auf 5000 m. und ohnung. Aber die Frage war damit nur momentan ge nur ein Teil des Brotgetreides nach dem Verlangen der land­die Möglichkeit eines weiteren steuerfreien Abzuges in Aus- löft. Am 23. Februar schon sahen sich die drei Hauptorgani wirtschaftlichen Unternehmer zum Verkauf freigegeben wird. fationen der Eisenbahner erneut veranlaßt, zu der Franten Mit einer solchen Aenderung in der Bewirtschaftung muß eine ficht gestellt wird. In fultureller Beziehung gilt der Wille der entlohnung Stellung zu nehmen. Eine von 3500 Eisenbahnern sehr erhebliche Berteuerung des Brotgetreides größten politischen Arbeiterpartei, der Sozialdemokratie, besuchte Bersammlung fprach sich gegen kaum ein Dugend und dementsprechend eine Erhöhung des Brotpreises eintreten. ebenso wenig. Die Leitung des gesamten Schulwesens Stimmen jetzt für die Frankenentlohnung aus. In der Refo- Die weitere Folge müßte naturgemäß wiederum eine allge­liegt in den Händen von Vertrauensleuten des 3entrum slution wurde aber auch unzweideutig zum Ausdrud gebracht, meine Erhöhung der Löhne und Gehälter sein, die eine und sogar als Wohnungsbaudezernenten fand man daß man nur der Not und nicht dem eigenen nochmalige allgemeine Preissteigerung bewirken teinen geeigneteren Mann als einen Kaplan aus dem Dorf Triebe gehorche. Bor einigen Tagen gab nun die Regierungsfommission Eine Brotpreiserhöhung muß die erwerbstätige Bevölke Lauzkirchen. Das Sozialversicherungswesen wird nach dem Friedens- einen Erlaß heraus, in welchem sie die Franfentloh. Preissteigerung im Jahre 1920 sehr erheblich die Lebens­vertrag weiterhin durch die Bestimmungen der Reichsversiche nung und Frankenwährung für Eisenbahn und Boft ab rung um so härter treffen, als schon durch die allgemeine rungsordnung geregelt. Doch sind sich die Gelehrten durch- 1. Mai d. I. in Aussicht stellt. Somit werden von diesem haltung verteuert wurde und gegenwärtig durch die Erhöhung aus nicht über den Instanzenweg klar. Das Reichsversiche Zeitpunkt ab mindestens 150 000 Arbeiter und Beamte in der Preise für Milch, Zucker und Kohle, ferner durch die rungsamt vertritt zwar den Standpunkt, daß es in allen Re- Frank entlohnt werden. Es liegt wohl flar auf der Hand, Tariferhöhungen aller Berkehrsanstalten und die in Aussicht fursangelegenheiten zuständig sei. Daß die Regierungstom daß unter diesen Umständen die allgemeine Frankenwährung miffion aber das Gegenteil aus dem Friedensvertrag heraus im Saargebiet direkt spruchreif geworden ist. 3war werden stehende Mietsteigerung neue harte Anforderungen ge­liest, geht schon daraus hervor, daß sie ein Knappschaftsober die zukünftigen voltswirtschaftlichen Möglichkeiten und Un- ftellt werden. Um eine weitere Breissteigerung mit ihren schweren versicherungsamt und für die pivate und öffentliche Rechts- möglichkeiten noch heiß debattiert, an der Sache selbst ist jedoch wirtschaftlichen und politischen Folgen zu verhüten, fordern pflege einen obersten Gerichtshof schuf. Der Leidtragende nicht mehr das geringste zu ändern. Trübe und grau liegt die wirtschaftliche und politische Zu- die unterzeichneten Vorstände im Namen der Arbeitnehmer dieser Untlarheiten ist die gesamte von der Sozialversicherung tunft vor der Saararbeiterschaft. Ein einziger Lichtblick zeigt Deutschlands unbedingtes Fest halten ander 3 wangs­erfaßte Hand- und Kopfarbeiterschaft. Wie liegen nun die Dinge auf wirtschaftlichem sich nur. Das ist das Zusammengehörigkeitsgefühl mit den wirtschaft für Brotgetreide und eine Berschärfung Gebiete? Während der Friedensvertrag die Saargruben dem Brüdern in Ost und West gegen den gemeinsamen Feind, die der Kontrolle. franzöfifchen Staat glatt auslieferte, begann das französische fapitalistische Ausbeutung. Rapital feinen stillen aber scheinbar unwiderstehlichen in­

bustriellen Siegeszug. Nur wenige bedeutendere Betriebe Regierungsbildung und Deutsche Volkspartei

würde.

Die deutsche Landwirtschaft tann nicht Preise bean­fpruchen, die einer Ausnügung der Notlage des Volkes gleich fommen, fie fann auch unter Breisen, die billigen Ansprüchen

genügen, die hebung der Produktion herbeiführen.

Sollte diese Forderung und Mahnung unberücksichtigt bleiben, fo lehnen die Unterzeichneten für die dann unaus­bleiblichen Lohn- und Gehaltsforderungen und die dar­aus resultierenden Rämpfe jede Berantwortung im voraus ab."

Kahrs Rechtfertigungsversuch.

blieben bis jetzt von der Rapitalsinvasion verschont. Die deut­Zu den Verhandlungen über die Regierungsbildung in ichen Kapitalisten werden sich totsicher über die Bedeutung einer derartigen Alliierung mit französischem Rapital flar ge- Preußen, über die wir in der heutigen Morgenausgabe be wesen sein. Sie schlugen zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie richteten, veröffentlichen rechtsstehende Blätter eine Zuschrift heimsten Profite ein und brauchen sich vorläufig wegen der aus der Deutschen Boltspartei, in der es heißt: Es ist doch selbstverständlich, daß ein berartiger Ausgang der nur in Deutschland geplanten Sozialisierung feine Kopf­Schmerzen mehr zu machen. Es sind dieselben Motive, die ein Berhandlungen niemals die Zustimmung der Deutschen Steigen der Kurse der im neubesetzten Gebiet liegenden in- Boltspartei finden tönnte. Reine Partei wird jemals auf den duftriellen Werte verursachten. Daß der französische Kapitalist Anspruch verzichten, gleich berechtigt und gleichwertig Aus der Rede des bayerischen Ministerpräsidenten v. Rahr um fein Jota beffer ist wie der deutsche , hatten die Arbeiter mit den anderen beteiligten Parteien die Berantwortung für die schon genügend Gelegenheit zu erfahren. Ein größerer Wider- Führung der Geschäfte des Landes zu tragen. Daß gerade die( vergl. Morgenausgabe des Borwärts") ist noch folgender stand, wie ihn die französischen und deutschen Kapitalisten Sozialdemokratie, die jahrzehntelang ihre Gleichberechtigung Schluß nachzutragen: Die Entwaffnung der Einwohnerwehr ist auch gegenwärtig nod Schulter an Schulter den berechtigten Forderungen der Ar- mit den übrigen Parteien in der politischen Wertung verlangt hat, beiter entgegensegen, ist kaum denkbar. jetzt felbft beansprucht, mehr Rechte als andere Parteien und gegenwärtig erst recht aus Gründen der staatlichen Selbsterhal­zu erhalten, ist mindestens eigenartig und beweift für uns, daß der tung unmöglich, und zu dieser objettiven Unmöglichkeit Ernst der ganzen, und zwar nicht nur ber innerpoli- tommt noch die fubjettive, benn die Selbstschukorganisationen tischen, Lage bei den Sozialdemokraten bisher nicht zu voller würden es nicht begreifen, daß der Staat fie, die ihn zu schühen be­reif find, dazu außerstande fehen sollte, wo sich eben gezeigt hat, daß Ertenntnis gekommen ist. er immer noch in höchster Gefahr schwebt. Bon diesen Er wägungen aus ergibt sich mit zwingender Notwendigkeit bas, was die banerische Staatsregierung auf die Note der Reichsregierung vom 23. März zu tun hatte. Sie mußte der Reichsregierung nahelegen, in eingehend begründeten Dar legungen den Alltierten auseinanderzusetzen, daß die Durch führung der Entwaffnung gegenwärtig und in dem Zeitmaß, in dem fie im Pariser Dittat in Aussicht genommen wurde, nicht mög lich sei, und sie zu ersuchen, in eine neuerliche Würdigung ber Frage einzutreten.

M

Für die Bergarbeiterschaft hat sich die wirtschaft liche Lage in den letzten Wochen erheblich verschlechtert. Die Löhne wurden um 4 Franken pro Schicht herabgesetzt und Feierschichten wurden eingelegt. Da eine Belegschaft von über 74 000 Arbeiter und Beamten in Frage kommt, tann diese Maßnahme nicht ohne Einfluß auf das Wirtschaftsleben bleiben. Die Gründe find in einer plöglichen Abfaz stodung der Rohle in Frantreich zu suchen. Bor zwei Monaten wurden die Haldenbestände bereits auf 164 000 Tonnen angegeben und heute weiß man fattifch nicht mehr mohin mit all dem Segen. Trotzdem für das Saargebiet end lich die Kohlenrationierung aufgehoben wurde, droht den Bergarbeitern eine weitere Vermehrung der Feierschichten, menn der Abfah nicht gesteigert werden kann.

Der schreckhafte Hinweis auf den Ernst der außen politischen Situation macht sich sehr gut im Munde der Leute, die erst jetzt wieder als Erste einen privaten Trauerfall ausmußen, um vor der ganzen Welt monarchistische Demonstrationen zu veranstalten. Zu dem Gerede über die Gleichberechtigung" aber möchten wir betonen, daß es ebenso finn wie gegenstandslos ist. Wir er fennen der Deutschen Volkspartei das volle Recht zu, eine Regierung zu bilden, menn sie dazu eine Mehrheit für sich findet. Nur werden wir nicht von dieser Regierung fein. Auch die Hütten, die weiterverarbeitende und die Fertig- Durch unsere Weigerung, mit der Deutschen Boltspartei eine industrie haben ebenfalls ihre Lohntarife den Arbeitnehmer- Koalition einzugehen, bringen wir nicht verschiedene Rechts­organisationen gefündigt mit der Absicht, die Löhne abzubauen. Stufen, sondern die innere Verschiedenartigteit Wenn man berücksichtigt, daß die Lebenshaltung im Saar - der beiden Barteien zum Ausdrud. Der Berfaffer der felt­gebiet um zirka 50 Proz. teurer ist wie im übrigen Deutschland , samen Beschwerde beweist nur das Eine, daß er bisher nicht die Löhne sich aber nur auf demselben Niveau bewegen, dann zu voller Erkenntnis" des parlamentarischen Systems ge­erst fann man sich eine Borstellung von der erbärmlichen wirt- tommen ist.

August Stramms Kräfte".

Rammerspiele.

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( Manchmal fallen Säße, die aus einer schlechten Operette stammen fönnten: Ja die Männer.") Das tann bei Stramm nur Absicht sein. Sein Dialog wenn man überhaupt noch von einem Dialog sprechen fann- ist nur belanglofes Gerüst. Das, was Stramm zu sagen hat, sagt er nicht. Das läßt er schweigen, schmei. Am 1. September 1915 fiel in Rußland der Bostinspektor gend spielen. Go schafft er dem Schauspieler unheuren Spielraum, Auguft Stramm als Hauptmann. Der Krieg zerbrach eine Hoff- aber er verleugnet fein Dichtertum, verkennt, daß des Drama­nung: einer, der aus sich selbst zu wachsen verstanden hatte, der über tifers Material die schöpferische Sprache ist, daß die Bortfargheit die üblichen literarischen Anfänge des Kopierens irgendwelcher eine Grenze hat, hinter der der Ruin des Dramas ebenso unmeiger. Stile" feine eigene Ausdrucksform zu finden begonnen hatte, hörte, fich beginnt wie hinter der Grenze der Wortfülle, die dem Schau­einundvierzig Jahre alt, zu egiftieren auf. Heute nach sechs Jahren spieler nichts Produktives mehr überläßt. versuchen die Kammerspiele ein Drama aus Stramms bester Zeit, da er schon im Kreise des Sturm" Verständnis und in her warth Walden einen unermüdlichen Propheten gefunden hatte, zum Bühnenleben zu erweden, und fein Geringerer als Mag Reinhardt mit vier der Besten der jungen Garde war der Interpret.

Hätte Stramm Reinhardts Inszenierung erlebt, er hätte, zumindest als der lyrische Sprachformer, der er war, die Ueber spitzung seiner Form erkannt, hätte den ungeheuerlichen, wenn auch ungemein interessanten Widerspruch zwischen dem Alltagsjargon feiner Menschen und ihrer gewaltigen Gefühlsüberhigung einge Auch August Stramm hat Leftüre betrieben. Es ist nicht schwer, sehen. Reinhardt hat diesen Gegensatz, der dazu führt, daß diese mit Namen wie Maeterlinc, Strindberg und etwa Johannes Schlafs Menschen als Hysteriker erscheinen( da ihnen nur alltägliche Worte unbekannten Dramen Erinnerungen heraufzuführen, die Stramms von den Lippen femmen), nicht gedämpft, sondern noch unterstrichen. Eigenwillen beschatten. Aber folche negative Kritisiererei ist unfrucht. Seine Leistung bleibt bestehen: meisterliche, großmeisterliche Kunft bar. Es heißt, aufzufpüren, welche Mischung der Elemente( auch der Abstimmung, ein ebenfo mathematisch scharfes wie musikalisch der bekannten) vorliegt und ob diese Mischung eine neue Einheit feines Gegeneinander der Träger dieser Kräfte". Im Mittelpunkt darstellt. Will man vom Inhalt fprechen, fo gerät man in die Agnes Straub mit ganz großen Augenbliden, immer in foloffa­Rolportage: eine Frau treibt ihren Mann, der fie soundfo oft belischer Ueberspannung, maßlos im Lieben und im Hafsen, in der trog" und wieder betrügen" will, vor die Waffe des Verlobten der Ueberschreibung aber doch ermüdend. Ihr nahe Helene Thimig , gefährlichen Freundin, ersticht die Freundin und vergiftet sich selbst. beren Alt allerdings nicht zu dieser anmutigen Gestalt flingen will Das Was ist also belanglos, wichtig allein das Wie. Dieses Wie der Eugen Klöpfer wehrte sich gegen die Stilisierung, war start in Gestaltung fönnte ein neues Ethos sein. Aber auch das ist und feinen ganz stillen Momenten, wirkte dabei aber manchmal wie aus hier wird man bedenklich bürgerliche Moral, die feinen freien einem Schniglerschen Konversationsstüd. Hermann Thimig blieb Zug hat: diefer vier Menschen Fühlen und Wollen läuft durchaus farblos: er gehört taum in solch eine Aufgabe hinein. Das Ganze: in den üblichen Bahnen, führt durchaus zu den üblichen Resultaten ein quälender Albbrud, dem eine ethische Auslösung versagt blieb, und beourgeoisen Irrtümern, wie ein Duell es ist. und aus dem sich die Zuhörer schweigend lösten. Man nahm trotz­dem die Gewißheit mit, daß dem deutschen Drama eine große Be­gabung zu früh entrissen wurde. Otto Ernst Hella

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Es bleibt also die Gestaltungsart. Und nur darin tann man Stramm Eigenheit zugestehen. Eine Eigenheit, deren Broblematit die Aufführung allerdings unterstrich. Ein Dramatiker, der fünf gerade Afte baut, die Einheit von Ort und Zeit wahrt und dadurch den Billen zur strengen Architettonit dokumentiert, darf als ein eines Stüdes zwei Stunden lang tein Wort spricht, ist eine Merk Eine stumme Hauptrolle. Daß die Darstellerin der Sauptrolle bewußt schaffender Künstler angesprochen werden. Sein Sprechstil mürdigkeit, die aber bei dem neuesten Werf Maeterlinds ein ift fünstlerisches Wollen. Stramm schaltet das Intellektuelle aus. Er tritt. Das neue Wert ist eine Fortjebung feines Märchenspiels gibt nur Gefühl, mill Lebenskraft in lebendigem Gegeneiander" Der blaue Vogel", dus auch bei uns vielfach gegeben worden ist; zeigen, will zu den Urerlebnissen des Menschen, zu den Ausstrahlun- es heißt" Die Verlobung" und wird im Londoner Gaiety- Theater gen der Geschlechtlichkeit hinab. Er will also im Grunde dasselbe, aufgeführt. Die Hauptdarstellerin in diesem Drama ist zwei Stun was die Expressionisten wollen. Aber sein Weg führt in die ent- ben lang auf der Bühne, ohne ein Wort zu sprechen. Was fie in gegengesette Richtung. Häufen jene Gäge auf Gäge, Reben auf den stummen Szenen auszudrüden hat. geschieht durch Gesten. Reben, wird er immer wortfarger. Schütten jene ihre Etstafen in Freude. Die Freude ist bei ihrem Auftreten dicht verhüllt, aber je Diese zum größten Teil stumme Rolle gilt der Berkörperung der gewaltigen Perioden und Lyrismen hin, greift er zu der banalen mehr das Stüd vorschreitet, desto mehr tritt von ihrem Gesicht Konventionsphrase, meidet er fast ängstlich jedes eigene Bort, ope- herbor, bis fe endlich in der Schlußizene mit freiem Antlig er riert mit einer Unterhaltungssprache, die absichtsvoll flach ist. fcheint und ihren Ghon durch Worte Mustafe

Der Ministerpräsident Schloß: Sie werden hoffentlich aus meinen Darlegungen die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die Borwürfe unbegründet sind, die die Haltung der bayerischen Staatsregierung als bloße als starrigteit abtun zu fönnen glauben, daß fie vielmehr ihren Standpunft aus wohlermoge nen, zwingenden Gründen der Staatsnotwendig. teit heraus gewählt hat. Wir müssen nun abwarten, welche Er.

Die Sintflut kommt wieder!

Unter diesem Titel ist im Futuria- Berlag ein Buch erfchienen, bas auf Grund aftronomisch- geologischer Fest ftellungen die Wiederkehr der großen Weltkatastrophe ankündigt.

Lohnt es sich denn wirklich noch zu streiten, Nun Europas Schicksal bald erfüllt, Wie es uns auf girta fiebzig Geiten Brandler- Bracht gewissenhaft enthüllt? Nicht der Mensch allein, dem die Beschwerde Seines Daseins auf die Seele drückt, Sondern auch der Schwerpunkt dieser Erbe Bird, so schreibt er, nach und nach verrückt. Bie ein alter ausgedienter Reffet Dreht sich eines Tags der Riefenball leber unfern Erdteil ohne Fessel Flutet dann ber Waffer milber Schwall. An den Küsten flaun fie fich und laufen Selbstverständlich einmal über'n Rand. Schmählich muß Europa dann erfaufen, Deutschland , Frankreich und auch Engelland, Und ein Ende haben alle Freuden, Aber auch der Böller Haß und Zant. In den öden Barlamentsgebäuden Schleimt die Aufter nur auf ihrer Bant.

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Bor ben Waffen in den Arsenalen Tummelt fich der Schwertfisch staunend stumm, Und in den Kanonenrohren aalen Sich die Aale quietschvergnügt herum.

Denn die Menschen, die sich feindlich haßten, Deckt die große fühle Wooe zu Reiner rebet mehr von Kriegeslaften: Gott sei Dank! Dann hat Europa Ruh!

Peter Mid Wuft. Kapellmeister Scherchen wird an Stelle des verbinderten Dr. Stiebry die Leitung des IV. Mozart gewidmeten Konzertes der Voitsbühne am Sonntag übernehmen.

Theaterchronit. Als nächste Neueinstudierung geht im Staatlichen

Schauspielhaule Sailers Fiesto am Freitag, den 6. Mai, in Szene. Aus der akademischen Welt. Brof. Bing in Frankfurt a. M. wurde als Nachfolger von Prof. von Braun zum ordentlichen Professor für Chemie an ber Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin ernannt.

Soziale Satire. Fränze Roloff und Manfred ur ft vom Nenen Boltetheater tragen am 14. April, 7, 1hr, im Leseabend der Boltsbühne B. im Grauen Klofter, Klofferstraße 74, Soziale Satire" vor. Ein deutscher Tuberkulosetongrek findet anläßlich des 25jährigen vom 19. bis 21. Mai in Bab Elster statt. Während die erften beiden Tage Beftebens bes Deutschen Zentralfomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose der wissenschaftlichen Erforschung und Behandlung der Tuberkuloie gewidmet find, wird am britten bie soziale Bekämpfung der Tuberkulose auf der Zagesordnung stehen.