gebnisse ble von der Reichsregierung eingeleiteten Schritte haben werden.
Deutschösterreichs Abstimmung.
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Profefforen, Pfarrern und anderen, nur nicht von Arbeitern, An gestellten und unteren Beamten unterzeichnet waren. Daß die VerSalzburg, 13. April. ( WTB.) Die Bundesregierung teilte der anstalter dieser Bersammlung, die am Montag stattfand, monarchenDie bayerische Entwaffnungsfrage ist also auf dem toten Puntt angelangt. Selbst wenn die Reichsregierung Landesregierung bezüglich des Beschlusses des Salzburger Land - treue Bürger waren, wurde vom Versammlungsleiter gleich bei Be den völlig aussichtslosen Bersuch machen wollte, über die Ent tages, am 24. April die Boltsabstimmung in Salzburg über den ginn der Bersammlung durch die Mitteilung vom Tode der Kaiserin, waffnung mit der Entente in erneute Verhandlungen zu treten, Anschluß an Deutschland durchzuführen, mit, daß sie die Durch der stillen Dulderin", durch Erheben von den Blägen veranschaus so wäre das Ergebnis von vornherein flar, und man stände führung dieser Abstimmung verfassungsrechtlich für unzulässig licht. Die anwesenden Parteigenossen beteiligten sich mit Recht nicht an diesem Att, weil Rundgebungen dieser Art in angeblich un in ein paar Wochen einer weit komplizierteren Lage gegen- erachte. Die Landesregierung erstattete daraufhin einen ausführ. parteüischen" Beranstaltungen genau so wenig wie etwa in öffentüber als heute. Wie schwach sich Herr v. Rahr in seiner lichen Bericht an den Landtag, in dem fie empfiehlt, die Entscheidung lichen Kaffees am Blake sind.- Präsident Dr. van den Borght Bofition fühlt, beweisen seine Ausführungen über die„ subjet der Bundesregierung abzuwarten und daher von der Boltsbefragung sprach von der angeblichen Berliner Mißwirtschaft" und Generaltiven Unmöglichkeiten" einer Auflösung der Selbstschutzorgani- am 24. April abzusehen, diese aber im Falle der negativen fetretär Dr. Neumann( Frohnau ) ließ sich über den durch die fationen; offenbar hat der bayerische Ministerpräsident nicht Entscheidung der Bundesgewalt für einen späteren Zeitpunkt, Parteimirtschaft" verschlimmerten Bureaukratismus" aus. Stadt rat Genoffe Matern trat diesen Rednern entgegen, geißelte die die Macht, diese Organisationen zur Auflösung zu zwin etwa den 29. Mai, anzuberaumen. gen, und es zeigt sich mehr und mehr, daß Herr v. Kahr Kirchturmpolitit der früheren Jahre, er zeigte, daß die Vororts burch seine allein auf die Orgesch geftügte Politit zum gemeinden ein weites Ausmaß von Selbständigkeit befäßen und er millenlosen Werkzeug in der Hand der bayerischen innerte daran, daß die Reaktion schon vor Jahrzehnten gegen den Wasserkopf" Berlin Sturm gelaufen sei. Genosse Weide trat für Militaristen geworden ist. Stadtschulrat Baulsen ein und faßte die Tendenz der Referate dahin zusammen, daß sich der Kampf weniger gegen die straffe Zentralisation des neuen Gemeinwesens richte, als vor allem gegen die finanzielle Mehrbelastung dieser früheren Borortgemeinden. Nach dem Schlußwort wurde über eine im Sinne der Einberufer eingegangene Resolution abgestimmt. Ohne Gegenprobe wurde vom Versamm lungsleiter die einstimmige" Annahme festgelegt. Die anwesenden Parteifreunde mußten deshalb die Gegenabstimmung selbst vornehmen, um zu beweisen, daß von einer einmütigen Annahme der Resolution gar nicht die Rede sein tönne.
Das abgesagte Vergnügen.
Rom , 13. April. ( Frtf. Stg.") Die Entente protestierte in Wien gegen eine von privater Seite"( dem Landtag!! Red.) auf den 24. April vorbereitete Boltsbefragung Tirols und Steiermarts über den Anschluß an Deutschland . Italien beteiligte sich an dem Protest hauptsächlich wegen der möglichen Rückwirtungen in Süd tirol
Der Tod der ehemaligen Raiserin, ber von der deutschen Jm Prozeß gegen die Kladnoer Kommunisten wurden acht AnDeffentlichkeit mit unverkennbarer Gleichgültigkeit aufgenommen geflagte zu schmerem Kerter in der Dauer von 6-18 Monaten verwurde, wird von der Deutschen Zeitung" zum Anlaß genommen, urteilt, darunter 3a potod p zu 18 und Muna za 12 Monaten. um für eine„ freiwillige Landestrauer" Stimmung zu machen. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. Den Ber. Es handelt Fast wie eine Ironie wirkt es, daß gerade Mar Maurenbrecher urteilten wird die Untersuchungshaft angerechnet. in die Fanfare stößt, an vergangene Zeiten mahnt, das sich um die kurze Räteperiode im tschechischen Eisenrevier Dom vorigen Bolt auffordert, sich zu seiner Boltheit" zurückzufinden und die Spätherbst Gegenüber der Anklage und anderen Urteilen wider Kommunisten ist dieses Erkenntnis recht milde. Zapotocy und Sitten seiner Bergangenheit zu ehren. Für sich selbst dürfte jeden muna sind die Begründer der tschechischen Mostaubewegung, die falls Maurenbrecher diese schöne Mahnung nicht in Anwendung aus Rußland importiert wurde. bringen müßte er dann doch an jedem Todestage eines Hohen3ollenfürsten einen Bassus aus seiner vortrefflichen Hohenzollernlegende" zum Abdruck bringen.
Wirken derartige Reminiszenzen erheiternd, fo mutet es höchſt miderwärtig und unsympathisch an, wenn Maurenbrecher seinen Gefühlen der Trauer in einer Weise Ausdrud verleiht, die man mit einem harten, aber treffenden Wort faum anders als Gefühlsprostitution bezeichnen fann. Mit frommem Augenaufschlag und mit dem stillen Zusatz: Was für ein edler Mensch bin ich docht
Schreibt er:
Wir hatten für fommenden Sonntag ein einfaches aber herzliches Bergnügen geplant, das alle vereinigen follte, die irgendwie an der Herstellung unserer Zeitung beteiligt find, zur Nachfeier des 25jährigen Bestehens unferes Blattes. Gleich am Montag tam aus dem Kreise der Angestellten und Arbeiter unserer Zeitung heraus der Gedanke, daß es jetzt nicht angängig fei, menigstens nicht für die Gemeinde der Deutschen Zeitung", ein Bergnügen zu feiern. Wir haben das Bergnügen abgesagt, und denten es später in anderen For. men nachzuholen.
Wie weit die Bergnügungen der Deutschen Zeitung" die Deffentlichkeit intereffieren, mag Maurenbrecher besser wissen als wir; es mirft jedenfalls beruhigend zu hören, baß das Fest später nachgeholt wird. Bis dahin schlägt der Verfasser vor, sich so zu verhalten, als ob Landestrauer auf vier Wochen an gefagt ware", da die böse Regierung der Republit, wie er zürnend hervorhebt, es nicht für nötig gehalten habe, Lanbestrauer anzusagen. Diese Als- Ob- Philosophie" ist ein erhebendes Zeichen in schwerer Zeit.
Groß- Berlin
„ Ball".
Langfam fällt der Abend in die grauen Straßen. Auf Asphalt und Bürgersteig quirlt eine bichte Menschenmenge. Eilig, haftig, rubelos. Grelles Licht flammt vor Kinotheatern auf und beleuchtet große, steile Reklamelettern. Gedämpfterer Schein tommt aus den Destillen, Drüben aus der„ Blutigen Träne bringt das Gedudel eines Lanzliedes auf dem Grammophon.
Der Dank der Kriegsblinden.
Ms Ergänzung zum Artikel lleber die Arbeitsmög. fichteit der Kriegsblinden" in Nr. 103 des Borwärts* vom 3. März übersendet uns der Bund der erblindeten Rrieger, Bezirt Brandenburg, eine von mehreren Spandauer Kriegsblinden unterzeichnete Zuschrift, in der es heißt:
Wir waren im Jahre 1915 mit mehreren erblindeten Rame raden in das Bereinslazarett Maria Bittoria, Berlin NW. , Karl ftraße 29, eingeliefert. Nachdem unsere Augen behandelt oder ent fernt worden waren, je nach der Art unserer Berletzung, wurden Hause geschicht, sondern besuchten die Lazarettschule, um so die Mög wir von unserem verehrten Augenarzt. Geheimrat Sileg, nicht nach lichkeit zu erlangen, als vollwertige Menschen leben zu können. Zunächst erlernten wir die Blindenschrift und das Schreiben auf einer Schreibmaschine für normale Schrift, wodurch wir des peinlichen In einem schwarzverräucherten Lormeg blaft eine trübfelige Gedantens enthoben wurden, schon im Mannesalter stehend, unsere Gasflamme und beleuchtet gmei große Pappschilder: Ab 6 Uhr Briefe fremden Menschen diftieren zu müssen. Als mir sahen, daß großer Witwenball!" Das dunkle Tor verschlingt mich. Ich mir troh unferer Blindheit doch einiges leiften fonnten, wuchs in tolpere ein paar Stufen hinan. Eine Tür wird geöffnet, und das uns das dringende Verlangen nach beruflicher Tätigkeit. Da aber Geräusch von tanzenden Schritten, von Gesang und Baß- und begannen die Schwierigkeiten. Denn, wenn wir auch alle diefelbe Schrift erlernt hatten, fo fonnten mir doch nicht mehr unsere früheren Geigentönen quillt heraus. Tanz, Gefang und Geigentöne Berufe ergreifen. Es gab vor dem Kriege nur sehr wenine BlindenTanz ist Freude, Gesang ist Frohsinn, Geigentöne find Sehnsucht. berufe, die uns, die mir im Leben gestanden hatten, wirklich nicht Ich trete in einen großen rauchgedunkelten Saal. Die dice befriedigen tonnten. Da war es un fer treuer Arzt und blaue Luft legt sich mir wie ein Tuch auf die Augen. In mystischent väterlicher Freund, Profeffor Giler, der durch un. Dämmerschimmer einer schaufelnden großen Lampe beginne ich zu ermüdliche Sorge um uns zum Berründer neuer Blindenberufe unterscheiden. Zunächst nichts als eine breite, fich in langfamen, murde. Er ließ zuerft, und zwar im Sommer des Jahres 1915, die rhythmischen Bewegungen weiterschiebende Menschenmasse, an den Arbeiten prüfen, die Blinde in Fabriken verrichten fönnen. Der Bänden und den Eden dann noch vereinzelte Klümpchen Menschen. Anfang wurde in der Munitionsfabril zu Spandau und im dortigen Feuerwertslaboratorium gemacht, dann bei Siemens- Schudert und Dann das Musikpodium, sechs bis acht Musikanten, rote Westen, ber AEG., bei Mir u. Geneft ufw. Auch die Bemühungen anderer Hemdärmel. Der ganze Raum ift erfüllt von einer eintönigen, Blindenfreunde verschafften uns Arbeit, aber wir Spandauer waren immer wiederkehrenden, aufreizenden Melodie, deren sinnliche Birdie erften, und schon im Herbst 1915 wanderten über zwanzig blinde fung durch das monotone Mitsingen der Tanzenden und die taft- Rameraden täglich in die Fabriken, und wir hatten das befriedigende mäßigen fchrillen Töne eines Tamburins noch erhöht wird. Der Gefühl, mieder nütliche Menschen zu sein. Hunderte von Blinden , Tanzmeister, ein Mensch mit flachem, brutalem Geficht, markiert den Tanzschritt und läßt das Tamburin flingen. Dicht aneinanderge. drängt, langsam, automatenhaft schieben sich die Paare durch den Saal, die Gefichter unbeweglich, fast beängstigend ernst.
120 deutsche Denkschriften. Paris, 13. April. ( Havas.) Die Reparationsfommission erklärt, Paris , 13. April. ( Havas.) Die Reparationsfommission erklärt, daß sie die Anhörung der deutschen Delegation über die Festsetzung der deutschen Schuld beendet hat. Die Schadenersaglisten ,, welche von den verschiedenen Mächten eingereicht worden waren, wurden Jezt tann ich mir die Tanzenden genauer ansehen. Die sämtlich ber deutschen Delegation zwischen dem 5. und 20. Februar Mitwen", Mädchen jeden Alters, von der unterernährten, findhaft weitergegeben. Der Pommission find über 120 deutsche Denkschriften unentwickelten Sechzehnjährigen an bis zur abgeraderten Bier zu den Schadenersazlisten zugegangen. Sie hat außerdem etliche zigerin. Die Männer meistens in den Zwanzigern. Alles aber hundert Nachfragen der deutschen Delegation nach näheren Einzel. Menschen, die tagsüber in der Werkstatt, in der Fabrit, in den Nähheiten beantwortet; andererseits hat sie den deutschen Sachverstän- und Blättstuben arbeiten und auf den Abend warten, der ihnen Abbigen die Möglichkeit gegeben, mit den Sachverständigen der Berwechslung, Genuß geben fol! Weil der Tag so freudlos ist. Das bandsmächte zusammenzukommen, um gemeinsam die Schadenersah Tamburin flingt, furz aber abgehackt, anfeuernd. Der Tanzmeister ansprüche durchzuprüfen. Schließlich und endlich hat sie in feier. fichen Sigungen, insgesamt 20, vom 22. März bis 12. April, die reißt mit Stentorstimme ige. Niemand lacht. Die Geige meint. deutsche Delegation selbst angehört. In den nächsten Sigungen wird nicht. Aber Betäubung, für ein paar Stunden Bergeffen. Freude, Frohsinn, Sehnsucht? Ach nein, das findet ihr hier die Kommission endgültig den Betrag der Schadenersatzleistungen festsetzen, welche Deutschland in Gemäßheit des Friedensvertrags zahlen muß.
Ungewißbeit über Enaland.
London , 13. April. ( WTB.) Der Präsident des Verbandes der Bergwerksbefizer gibt bekannt, daß die Berhandlungen über die Fragen der Nationalisserung des Bergbaus und die nationale Regelung der Löhne abgebrochen worden find. Die Bergwerks. befizer hätten den Arbeitern alles angeboten, was sie zu leisten imftande seien.
London , 13. April. ( WTB.) Die Bergleute teilten der Arbeiter- Dreibund- Konferenz mit, daß die Berhandlungen über die Borschläge der Regierung und der Bergwerksbesitzer mit irgend welcher Aussicht auf Erfolg nicht wiederaufgenommen werden fönn ten. Es sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo der Dreibund zur Aftion schreiten müßte. Die Konferenz des Dreibundes vertagte fich auf morgen.
Condon, 13. April. ( Reuter.) Die Borschläge der Re. gierung zur Beilegung der Streitigkeiten mit ben Bergleuten find veröffentlicht worden. Nach Aufzählung der Einwendungen gegen eine Nationalisierung des Unternehmergewinns und eine nationale Festsekung der Löhne schlägt die Regierung die Festsetzung der Löhne nach Diftriften vor. Der Grundfah, nach dem diese Säße nor miert werden sollen, soll national bestimmt und von der gegen. wärtinen Konferenz erörtert werden. Beschwerden aus den einzelnen Distriften follen einem Nationalfomitee überwiesen werden, in dem Grubenbesitzer und Bergleute vertreten sind. Die gegenwärtige Konferenz foll auch bestimmen, welcher Prozentsaz des Unternehmer gewinns auf die Löhne entfallen soll. Wenn ein Einvernehmen auf Diese Weise zustande kommt, und die Löhne auf wirtschaftlicher Grundlage festgesetzt werden, wird die Regierung furze Zeit eine finanzielle Beihilfe gewähren, um einem zu schnellen Sinten der Löhne in den am meisten betroffener Bezirken Einhalt zu tun. Es ist nicht flar, ob es diese Borschläge sind, deren Ablehnung durch die Bergleute Reuter gemeldet hat. Esteurope" behauptet es. Der Eisenbahnerstreit ist noch aufgeschoben. Heute soll bie fcheidung fallen.
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Der vielseitige Rittmeister.
Kavafler mit Gummischlauch und schwarzer Maste. Lönende Namen und eine romantische Bergangenheit sind auch in der Republik unschäßbare Attribute, mit denen Schwindler aller Art die Dummen zu födern wiffen. Als ein besonders geriffener Gauner dieser geschickt die Schwächen ihrer Mitmenschen ausnuten ben Art wurde ein Schwindler entlarvt, dessen Person aber noch nicht festgestellt werden konnte.
auch Zivilblinde, arbeiten nun in Deutschland für sich selbst und die Menschheit, und der Dant dafür gebührt nur dem bescheidenen anne, ber nicht nur durch seine heilbringende Tätigkeit Taufenden
Don Menschen das Augenlicht wiedergegeben, sondern auch in die Seelen der Blinden noch Licht nebracht hat. Wie für uns förperlich Arbeitende, fo hat er auch für unsere blinden Kameraden der anderen Berufszweige neue Echaffensmöglichkeiten eröffnet. Mir Fabritarbeiter wollen durch diese Zeilen einem langgehenten Be dürfnis nachkommen und Dr. Giler, dem Bater der Kriegsblinden, unseren Dant aussprechen.
Berhaftung eines Geldscheinfälschers.
Mit Hilfe der Falschmünzerabteilung des Berliner
Bolizeipräsidiums gelang es heute den Warschauer Bolizeikommis faren Bachrach und Schwebe, das letzte Mitglied einer Bande von polnischen Geldscheinfälschern, den polnischen Staatsangehörigen Moses Poch in Berlin zu verhaften. Die bisher vergeblich gesuchten Klischees wurden auf der Gepäcaufbewahrungsstelle des Lehrter Bahnhofs beschlagnahmt.
Well der Oberbürgermeister auf Urlaub ist. Die für fommenden Freitag vorgesehene Sihung der Potsdamer Stadtver. ordnetenversammlung, in der die berüchtiste Millionen. butter affäre auf Grund des Berichtes des Untersuchungsaus schusses behandelt werden sollte, ist in letter Stunde pertant worden, da der bis 19. April beurlaubte Oberbürgermeister Bosberg ben Stadtverordnetenvorsteher Rosbund ersucht hat, diesen Gegenstand auf die Tagesordnung zu sehen, wenn er selbst der Berhandlung beiwohnen tönne. Gegen diese ungewöhnliche Vertagung hat die SPD . Frattion Verwahrung eingelegt, da der angegebene Grund die Verlegung nicht rechtfertine. Wenn der Oberbürgermeister bei dem Bericht des Ausschusses für die Butter angelegenheit anwesend zu sein wünsche, möge er sich dazu einfinden und feinen Urlaub entsprechend einrichten. Es sei aber unter der Würde der Stadtverordnetenversammlung, ihre Maßnahmen von den Wünschen des Oberbürgermeisters abhängig zu machen.
Wie in vielen anderen Städten, so trat auch in Berlin ein Mann auf, der fich Rittmeister Serge von Kublinti nannte, und erzählte, daß er aus Petersburg gebürtig und Offizier in einem Leibhusaren- oder auch Gardedragonerregiment gewesen sei. Bei der russischen Revolution habe er seine ganzen Güter verloren und alles im Stich laffen müssen. So fei er bettelarm geworden und müffe nun versuchen, fich durch irgendwelche Beschäftigung feinen Lebens unterhalt zu erwerben. Seine angebliche Armut hinderte aber den ehemaligen russischen Rittmeister nicht, in den feinsten Hotels zu wohnen. Von diesen Hotels aus fuchte und fand er Anschluß an Berfeuerter Schloßbesuch in Potsdam . In Anbetracht der fort. Berfonen, die im politischen und industriellen Leben an hervorragender Etelle stehen. Politikern und Industriellen erzählte er von seinen während steigenden Unterhaltungskosten der Potsdamer Schlöffer Erfahrungen in Rußland und von seiner Kenntnis der dortigen Lage. hat das Finanzministerium, dem die Berwaltung der Kronbauten Er erbot sich, Borträge zur Bekämpfung des Bolsche. obliegt, das Eintrittsgeld für den Besuch des Neuen wismus zu halten, und ließ sich daraufhin Borschüsse zahlen. Nach Palais, Schloß Sanssouci und Marmorpalais auf träglich ist bekannt geworden, daß der Rittmeister sich anderen Ber. 3. pro Person festgesetzt. Im Neuen Balais werden dafür dem fönlichkeiten gegenüber bereit erflärt hat, auch im bolj chemisti. Besucher fünftighin statt 15 Räume 26 Gemächer gezeigt. fchen Sinne zu wirken. Aber auch hier hatte er es nur darauf abgefehen, von den Leuten Geld herauszuschlagen, und das gelang ihm auch in großem Maßstabe. Sehr gefährlich wurde der Ravalier" mehreren Damen der Kreise, in die er sich einzuführen perstand. Die Damen mußten immer wieder Geld heran. fchaffen, um nicht, wie ihnen der Erpresser für den Fall der Beigerung brutal androhte, öffentlich bloßgestellt zu werden. Als fich der Schwindler in Berlin endlich nicht mehr sicher fühlte, verchwand er eines Tages in solcher Eile aus dem Hotel, daß er mehrere Stoffer surüdließ. Sur Ueberraschung fand man hierin u. a. auch einen Gummischlauch und eine schwarze Gefichts. maste. Das läßt darauf schließen, daß der Rittmeister, der stets start parfümiert und mit seiner Reitpeitfche ausging, auch an noch bunkeren„ Unternehmungen" beteiligt gewesen sein wird.
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London , 13. April. ( Köln . Zig.) Der Arbeiterführer Bevin fagte in einer Bersammlung, die letzte Ursache des Ausstandes liege Alles das wird vielleicht jezt näher aufgetlärt werden, nachdem in der falschen Bolitit, die Lloyd George feit dem Jahre 1918 be- es gelungen ist, den Berfolgten in München ausfindig zu trieben habe. Den Raiser möge man hängen, aber Hände weg vom machen. Dort liegt er an einem unheilbaren Leiden schwer erfrantt deutschen Arbeiter, der so gut sei wie der englische. Diefer würde in einer Anstalt. Zunächst wird man jezt versuchen, feine Perfönnicht dulden, daß die franzöfifchen Rapitalisten die deutschen Arbeiter lichkeit festzustellen. verstlapten und die von diesen geforderten Rohlen, die jene umsonst erhielten, anderen Ländern verkauften.
Die Berufswahl der Schulenflaffenen macht gewissenhaften Eltern große Sorge. Es ist nicht so ganz einfach, für einen Jungen oder ein Mädel den geeigneten Beruf zu erkennen, der den Fähig. feiten und Neigungen( und dem Umfang des Geldbeutels) entspricht. Und selbst wenn die Eltern in diesem Punkt das Richtige getroffen haben, bleibt noch die zweite Schwierigkeit, einer passen ben Lehr- oder Arbeitsstelle zu finden. Den Eltern, die in folcher Not nach Rat und Hilfe verlangen, leistet das Berufs. amt der Stadt Berlin ( Oranienburger Str . 54, nahe dem Oranienburger Tor) to stenlos den gewünschten Beistand durch Erteilung von Auskünften und Nachweis von Lehrstellen. Zu wünschen ist, daß die Schulentlassenen sich zufammen mit der Mutter oder bem Bater beim Berufsamt melden. Mitzubringen ist das Schul. abgangszeugnis, auch wenn es nicht viel Rühmliches enthält. Auch aus minder erfolgreichen Schülern sind oft die brauch barften Menschen geworden, wenn sie dem richtigen Beruf zugeführt wurden. Für Mädchen, die sich einem handarbeitenden Beruf zumenden wollen, find fleine Handarbeitsproben erwünscht. Das Bureau des Berufsamts ist geöffnet an Wochentagen 9-2 Uhr, Sonnabends nur bis 1 Uhr.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Heufe, Mittwoch, den 13. April:
Die oberen Zehntausend des Billenortes 3ehlendorf können Sprengstoffunde und Verhaffungen in Mitteldeutschland . In fich mit dem neuen Berlin nicht befreunden. In dem Lotatblättchen Mansdorf bei Ballenstedt wurden sieben Mann, die Dynamit diefes Ortes maren halbseitengroße Boranzeigen für eine Berangefauft und verkauft hatten, festgenommen. Es wurden gefunden: fammlung veröffentlicht worden, die von einigen Dußend Direktoren, 1 Zentner Dynamit, 20 Meter Zündschnur, Sprengstoff, Spreng Landwirten, Geheimen Regierungs- und Rechnungsräten, Majoren, Frischenstraße Bortrag: Dietefteuer und Wohnungsnot patronen, sowie Heeresgut, Rochgeschirr, Brotbeutel, Feldflaschen usw.| Befißern von Betrieben, Bauräten, Aerzten, Gutsbefizern, Rentiers,