feine Weise weifier. Ein BNföe? Wlt es mit dem Stock, daß liier kein Weg ist. der ins Freie führt. Wiedervereinigung der Arbeiterschaft! Wkehr von den Methoden, deren skrupellose Auwendung die Arbeiterbews- gung zu einem Kasperletheater, zu einem Feld für unwürdige. verächtliche Katzbalgereien gemacht hat! Ernste sachliche Be- schäftigung mit den Problemen unserer Zeit: mit den Fragen einer sozialen Betriebsorganisatwn. der Ueberführung von Produktionsmitteln in öffentliches Eigentum, mit dem Ar- beitsloseuproblem. mit allen brennenden materiellen und ses- lischen Bedürfnissen der körperlich und geistig Schaffenden! Kein Jrrlichterieren in Illusionen, kein blindes Anbeten leerer Schlagworte, sondern Arbeiten und Vorwärtsstreben auf dem Bohen der gegebenen Tatsachen! Schutz der bedrohten Demo- , kratie und Kamps i n der Demokratie für die Herrschaft eines »einigen arbeitenden Volkes und der Grundsätze sozialistischer - Weltanschauung l Der ernste, politisch und gewerkschaftlich geschulte Teil der Arbeiterschaft muß den Mut haben, wied'er die geistige Führung der Kameraden zu über- nehmen, die nur zu oft in die Hände gedankenloser Schreihälse geglitten ist. Das ist das einzige Mittel, um dem erbärmlichen Kasperletheater ein Ende zu machen, den Spott der Gegner verstummen zu lassen-und die Arbesterbewegung zu jener Macht und jenem Ansehen emporzuheben, die jeden einzelnen in ihr mit Stolz erfüllt, jedem einzelnen zv Rutz und Segen gereicht. , Das ist das Ziel, das fich die alle Sozialdemokra- tische Partei gesteckt hat. Vom ersten Tag der Spaltung an hat sie das, was gekommen ist, kommen gesehen und davor gewarnt, vom ersten Tag der Spaltung an, hat sie immer und immer wieder zur Einigung gerufen. Sie hat niemals -sich selber, noch weniger ihre Führer für unfehlbar erklärt, sie hat den Grundsatz der Selbstkritik hochgehalten und das demo- kratifche Prinzip des Selbstbestimmungsrechts der Mitglied- fchaften gewahrt. Unter ihrer Fahne, die allen Stürmen ge- trotzt hat, muß sich das Werk der Wiedervereinigung vollenden. Es wer schon schlimmer als ein Kasperletheater. Kasperletheater war es doch nur für jene, die lachend draußen standen, für die Arbeiter, die mitstritten, mitbluteten, mitlitten. -'war es ein Trauerspiel. Macht ein Ende damst!
RekchspräfiÜent unö Sonöergerkchte. Ueber den Verlauf der Unterredung zwischen dem Reichs- Präsidenten Genossen E b e r t und der Arbeiterkom- Mission aus Halle, von der wir im gestrigen Abendblatt Mstteilung machten, erfahren wir: Die Vertreter des Gewerkschaftskartslls erhoben starke Be- denken gegen die Sondergerichte. Der Reichspräsident erwiderte, daß die Angelegenhest berests in der sozialdemokra- tischen Reichstagsfraktion zur Sprache gekommen sei und daß die Fortsetzung der Debatte über die Sondergerichte im Reichs- tags aller Voraussicht nach dazu führen würde, daß die Ma- terie im Rechtsausschuß unter Berücksichtigung einer An- zahl von Reformorschlägen nochmals gründlich durch- beraten werden würde. Der Reichspräsident bemerkte, daß eine völlige Abschaffung der Sondergerichte unter Berückstchti- gung der Lage nicht ms Auge gefaßt werden könne. Die Kommission hob die besonder« Härte hervor, die darin bestehe, daß die Sondergerichts die Einrichtung der bedingten Begnadigung, des sog. Strafaufschubs. mU Be- Währungsfrist nicht keimen. Demgegenüber konnte Genosse Ebert darauf hinweisen, daß er bereits am Tage vor der Unterredung in Uebereinstimmung mit dem Reichs- justizminister eine Anweisung an die Sonderge» richte herausgegeben habe, in der den Gerichten die Besug- nis zur Anwendung dieser Begnadigungsmaßnahmen erteilt wirb; besonders sollen sie jugendlichen Personen sowie den wegen leichterer Vergehen Angeklagten gewährt werden.
Der fthrvarz-weiß-rote Nachbar. Er wahnt mir gerade gegenüber. Ich kann ihm sozusagen auf den Tisch schauen, wenn ich will. Zwar wA ich das nicht, aber er fühlt sich gezwungen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ob es einem Spaß macht oder nicht. Sogt« ich nicht gleich, daß er im Besitz von zwei schwarz-weiß-rotsn Fahnen ist? Mit denen ruft er Fern. Wirkungen wach, mit denen vergewaltigt er die Nachbarschaft und schreit jeden Menschen an: Ausgepaßt, hier ist etwas los, hier wird Patriotismus getrieben nach guter«stter Manier. Beim Kapp-Putfch fing es an. Gott , war das ein« Freude. Die Fahnen stachen lustig in die Lust, die Fenster standen offen. Von früh bis spät riß das Klaviergetöse mit der»Wacht am Rhein", dem ...hell dir im Siegerkranz" und dem Marsch»Das ist die Garde" nicht ab. Mitunter nur wurde«in schmalzig-schmierig« Gassenhauer als Mohrrübenscheibe neben den musitalischm Salat gelegt. Man tanzt« und sang und gebürdete fich äußerst siegestrunken. Als die schweigend vorbeiziehenden Arbeitermassen Kapp zum Abzug zwangen, hielt es auch der Nachbar mit der Tapferkeit befieren Teil, verbarg Fahnen und Gefühle hinter dicht verhangenen Scheiben. Seitdem geht kein patriotischer Nummel vor fich. ahne daß drüben wenigstens eine der Fahnen erscheint. Mägen in München die Escheriche eine Bierparade mit Ober» und Untergewehr abhalten, die bayerischen Gewalthaber mit dem Abfall vom Reich drohen, mögen Marburger Studenten von der Anklage, tödliche Sturmangriffe auf wehrlos« Gefangene verübt zu haben, sreige- sprachen werden oder ähnliche Taten geistesverwandter Hsldensöhn« straflos bleiben, verkündeten Parteigänger in der ersten Hitze, die Deutschnationalen Hütten bei den Preußenwahken löv Mandat« er, rungen, mag Tirpitz ein Stinnes-Dchisf aus seinen glorreichen Namen taufen— sobald ich ans Fenster trete, wird es mir schwarz-weth-rot vor den Augen. Ich weiß nicht. Varum der Nachbar nicht seinen Balkon ein für allemal schrvarz-weiß�rot anstreichen läßt, er sparte dann an den Ausgaben für Tuch. Daß er die Trauerdemonstration bei der Beerdigung der ehemaligen Kaiserin mitmachte, ist selbstverständlich. Di« Trauer- ilore blähten sich lang und langweilig wie die Berichte au» Potsdam in den Parteitstättern jener Zeitgenosten, deren Führer verantwortlich find für alles Unglück. Auf diese Provokationen werde ich in Zukunft antworten. Ich besitze einen roten Vorhang, mit gelben chinesischen Drachen bestickt. Ueber die Drachen werde ich einen Totenkopf mit weißer Farbe und einen Sowjetstern oder dergleichen malen. Das Ganze bind« ich an ein« Stange und schmück« bei nächster Gelegenheit, wenn es jenseits lebendig wird, meine fjau-sront damit. Der schwarz-weiß-rm« Nach. bar wird erschrecken,»ermuten,«r sei von lauter Ueberbolschewisten umgeben, und fich wie sein« Freund« im November ifljg ins Mauseloch verkriechen. Sich««cht laug«, dem» da» Zeug krabbelt im««
Die Kommission brachte ferner die Rigorosität gewisser mitteldeutscher Arbeit geberverbände zur Sprache. die den Aufstand benutzten, um mißliebige Arbeiter, die mit dem Putsch selbst nichts zu tun hatten, auf„schwarze Listen" zu setzen und sie hierdurch ihrer Existenzmöglichkett zu be- rauben. Der Reichspräsident ersuchte die Koismisiion um sofortige Einreichung dieses Materials» das umgehend dem Reichsarbeitsministerium zugängig gemacht wer- den soll. Von Interesse waren die Ausführungen des Gewerk- fchaftskartells, das den gewaltige» Stimmungsum- fchwung der mitteldeutschen Arbeiterschaft und ihren W- marsch aus dem kommunistischen Lager betonte. Gewaltige Arbeitermasien sind in den letzten Wochen in das Lager der altenGswerkschaften und der Sozialdemokra- tie zurückgekehrt. Es muß verhütet werden, daß diese Ge- nossen auch nur durch den Schein einer Rachejustiz der Sondergerichte erneut dem Radikalismus in die Arme getrieben werden. Die Unterredung trug rein informatorischen Charakter: Beschlüsse wurden mcht gefaßt. Die Kommission ist bereits wieder nach Halle abgereist, um ihren Auftraggebern Bericht zu erstatten. Es ist zu hoffen, daß der Verlauf der Unter- redung zu einer Klärung zahlreicher strittiger Fragen führen wird._ Der Turkestaaer. Kein Geringerer als Herr R a k o s i scheint der geheime Mos- kauer Befehlshaber der VKPD . gewesen zu sein. Der.Freiheit' wird miigeieilt, daß dieser kaum KOjSbrige Ungar erst in der lentralasiatischen Gefangenschast vom Sozialismus gehört bat. Nach- dem er mit Bela Khun heimgelebrt war, wandte er. als Räte- diltator, den»Sozialismus' so blödsinnig an— er ließ alle Ge» sckäfte schließen—, daß man ihn schleunigst in die Provinz der- schickte, wo er durch weiteren Unfug den Arbeitern zu schweren Opfern verhalf und rasch abwirtschaftete. Zur Leitung der deutschen Arbeiter, die Moskau auf den Leim gehen, war er aber gerade noch gut geuug l_____ verleumöung eines Wehrlosen. Genosse Zimmer aus Moers , der bekanntlich bei den kom- munistischen Unruhen von einer Schar Rohling« niedergeschlagen und schwer verwundet wurde, sendet unS aus dem Hospital in Moers folgende Zeilen: Der Abg. Franken fKomm.) hat im Parlament erklärt, daß der Eingriff der Entente direkt auf meine Beranlafiung geschehen sei, auch hätte ich unsere Partei im vorigen Jahre bereits v e r- raten. Beide Behauptungen des kommunistischen Abgeordnete» Franken sind von Ä bi» Z erlogen. Hierdurch fordere ich den Söge- ordneten Franken auf. für seine Ansckuldigungen den Beweis zu erbringen; solange er dies nicht tut. bleibt seine Leußerung eine ehrlose Berleumdun g._ Die Vorgänge bei üer Thüringer Polizei. Don zuständiger Stelle(d. h. vom Reichsministerium des Innern. Red. d.„V.") wird den PPR. geschrieben: Bon sozialüemokratischen Blättarn wird die Nachricht verbreitet, daß infolge von Machenschaften und Denunziationen reaktionärer Spitzel das Reichsministerium des Innern eine Untersuchung gegen Beamte der thüringischen Sandespolizei eingeleitet habe. Demgegenüber wird festgestellt, daß die Anzeige erfolgte von einem Angehörigen der SPD. und daß die notwendigen ersten Berneh- mungen durch«inen Beauftragten des Reichsminifteriums des Innern in voller Ueberemstunnnmg mit der thüringischen Staatsregierung in Gegenwart eines Vertreters dieser Re- gierung, der ebenfall» der SPD. angshört. vorgenommen wurde. Nach Abschluß der Vernehmung hat dieser Bertreter der thüringischen Regierung dem thüringischen Staatsministerium ausdrücklich erklärt
wieder hervor und reißt das Hurrahmaul auf, sobald es sich un» gefährdet glaubt. Cr ist übrigens Beamter der deutschen Republik, nimmt Brot und Lohn weiter.
Konzert des ZReineteschen Männerchor-i. Man h<ü in glücklichen Friedenszeiten von der Warte der hohen Kunst aus vielleicht manch- mal etwas herablassend auf die„Liebhaberkunst" der Mönnerchör« herabgeblickt. Heute, wo das Zerfetzend«, Demoralisierende im Leben Trumpf ist. kann an der bedeutenden Kusturmission dieser Volkskunst nicht mehr gezwejfeit werden. Und der Arbeiter, der ringende, hat leine bessere Werbekraft für sein« Ideen, als wenn er auch auf diesem Gebiete seine höchste Spannkraft einsetzt. Der Meinekeiche Sängerchor steht da mit an erster Stille. Sein Direktor P. 21. Joseph hat im letzten Sonntagskonzert in der Hochschule eine vollgültige Prob« dafür abgelegi, daß sein Chor mit Erfolg nach den höchsten Zielen strebt. Das Programm, das ein vorwiegend modernes war, gipfelt« in wuchtigen, kunstvoll ge- setzten Werken von M. Burckhardt, Sturm und U t h m a n n, denen sich das neckische»Mädchenlachcn" von S t y x und das ge» mitwolle all« Volkslied»Du liegst mir im Herzen"(bearbeitet von Klüger) anschlössen. Die Zlussührung war fast durchweg ein« erstklassige. Joseph ist ein Dirigent, der ssch absolut nichts schenkt und das Letzte heraus« zuholen sucht. Di« KlangsMe, das energisch« Kresoendo des stimm- lich gut fundierten Chores fft ebenso anertennenewsrt wie das famose Piano, mit dem die lyrischen Stimmungen aufs feinste ausgelöst werden. In der Ausarbeitung des Textes zeigt Joseph überall den denkende» Musiker, der über dem Klanglichen niemals den Geist des Ganzen vergißt. Was da etwa an manchen Spellen ans Raffinierte. Ausgetüftelt« grenzt, fällt nicht ihm zur Last, sondern den Ton- dichtern, die trotz Hagar noch lange nicht das Letzte erreicht haben. Wann werden unsere ersten Komponisten sich mehr mit dem Stief- kind, dem Mänerchor, befassen? Von dem Tage an wird man sich auch wieder mehr mit ihnen befassen, die das Volkstümliche, das in die Herzen Eindringende so sehr verlernt haben. Herr Joseph ist auch ein pianistisch wohlbewanderter Begleiter, der die Solisten Curt Vogel und Marz. Blum trefflich b«. gleitete. Frl. Blum, die auch zwei interessante Lieder oon Joseph sang, verfüat über eine große, üppige, sehr umfangreiche Sopran. stimme, die in den tiefen Lagen noch ansprechender, freier fft als in der Höhe. Sie strebt etwas zu sehr dem Hochdramatischen zu: als Dortragskünstlerin muß sie noch manches zulernen. Auf hoher Stufe ficht der Geiger Curt Bogel, der vor allem außer dem schönen Ton und der hochentwickelten Technik einen markanten Charakter in seine Darbietungen legt. Er ist ein« der wenigen, die nur„Musik" geben wollen. b.w. Die Teuerungszuschläge de» vuchhaudel». Die Verhandlungen der Leipziger Haupwersammlung des Börsenvereins her deuffchen Buchhändler haben in der Frage der Teuerunqszuschlöge die volle Einigkeit in den beteiligten Kreisen wiederhergestellt. Die Teuerungszuschläge werde» für den größ'en Teil der Gegenstände de» Buchhandels , namentlich für wissenschaftliche Werte, aber auch für andere, in nächster Zeit fortfallen können. E» fft zu erwarten. daß die noch nötig«» Verhandlunge» in d« Hauptjache bi» zum
er halle es für feine Pflicht, dem Staatsminfftertmn gegenüber zum 2lusdruck zu bringen, daß die Untersuchung von dem Bertreter- des Reichsministeriums des Innern in vollster und einwandfreiester Objektivität geführt worden sei. Der Fortgang der Unter- suchung wird durch die thüringische Staatsregierung geführt, der ein Vertreter des Reicheministeriums des Iimern anwohnt. Es waren vor allem Mitglieder der SPD. , die fich über llnksradikalen Terror innerhalb der thüringischen Landespolizei zu ihren Ungunsten beklagten. Soweit ein hochverräterisches Verhalten einzelner Persönlichkeiten in Frage kommt, werden die zuständigen Gerichtsbehörden darüber entscheiden. Die Worte, die von jenen Blättern dem Vertreter des Reichsmwffteriums de» Innern bezüglich der Monarchie in den Mund gelegt werden, sind selbstverständlich nicht gefallen. Den Bemühungen des Ministeriums Koch, die Unter- suchung gegen Müller-Brandenburg als dem Willen der SPD .' entsprechend hinzustellen, steht die Tatsache gegenüber, daß unsere thüringische Parteipresse, worauf wir beretts hinwiesen, einen ganz anderen Standpunkt zu der Sache einnimmt. Im übrigen warten wir das Ergebnis der Untersuchung ab und wiederholen unsere Forderung, daß diese inobiektiver Weise geführt werde Die erhobenen Beschuldigungen er- scheinen insofern zunächst wenig glaubhast, als sie mit der uns bekannten früheren Tätigkeit des Hauptangeschuldigten in un- vereinbarem Widerspruch stehen. Für diesen spricht auch, daß während der letzten Unruhen Thüringen , obwohl dem Auf- standsgebiet benachbart, vollkommen ruhig geblieben ist.
Der Lohnabzug. Der Reichsminister der Finanzen hat zur Durch- fsihrung des Steuerabzuges für da« Rechnungsjahr 1921 bis auf weiteres das folgende bestimmt: Die zur Durchführung des Steuerabzuges vom Arbeitslohn« für das Rechnungsjahr 1920 erlassenen Anordnungen finden auf die Durchführung de» Steuerabzugs tür 1921. also vom 1. April ab, mit folgender Maßgabe sinngemäß Anwendung: Jeder Arbeitgeber hat den ständig von ihm beschästigten Arbeit« nehmern bei jeder Lohnzahlung zehn vom Hundert de« Bettages einzubehalten, um den der auszuzahlende Arbeitslohn im Falle der Berechnung de« Arbeitslohnes a) nach Tagen 4 M. für den Tag. b> nach Wochen 24 M. iür die Woche, o) nach Monaten 100 M. für deu Monat übersteigt. Der gleiche Betrag ist avzugSftei zu belassen für die zur Haushaltung zählende Ehefrau des Arbeitnehmers. Ferner erhöht sich der dem Steuerabzug« nicht unterworfene Teil des Arbeitslohnes für jedes zur Haushaltung zählend« minder- jährige Kind im Fall« der Berechnung des Arbeitslöhne« a) nach Tagen um 6 M. für den Tag. t» nach Wochen um SS M. für die Woche, o) nach Monaten um 150 M. für den Monat. ES sind sonach vom 1. April ob ohne Rücksicht auf die Höh« des Arbeitseinkommens seiveils nur 1 0 v o m Hundert von dem dem Abzug unterliegenden Arbeitslohn einzubehalten. » Durch diese Art de« Steuerabzuges erhebt das Reich von dar- ohnehin schwer genug belasteten Emkommensteuerpflichtigen eine Zwang« anleihe. Ist e« doch nichr zulässig, die nichtstener- Pflichtigen Betrage, wie die Auslagen für Stratzenbahnfahrlen. für UntersiLtzungSkafien und dergleichen von dem Lohn, bezw. Gehalt abzusetzen,«he per Sl«uerabzug erfolgt. Dadurch werden von satt a allen Lohn- und Gehaltsempfängern vorläufig mehr Steuern ab» gezogen, al« nach der endgültigen Aufrechnung zu zable» sind. Während bei allen Befitzsteuern die Beträge nachträglich zu entrichten sind und bei Borauszahlungen eine besondere Zins- Vergütung in Anrechnung kommt, darf der Lohnempfänger sein Darlehen dem Staat zinsfrei geben. Da« ist«in Widersinn. der schleunigst beseitigt werden muß. jedenfalls bei dem demnächst zu erwartenden Entwurf einer Lohnsteuer nicht wiederkehren darf -- � 1. Juli abgeschlossen sein werden. Der einheitliche feste Ladenpreis wird wiederhergestellt, wenn auch infolge der noch keineswegs ab- geschlossenen Erhöhung aller Herstellung», und Geschäfr-unkoften eine Senkung der heutigen»ücherpreise noch nicht in Ausficht ge- stellt werden kann.. 2llso: der Teuerungszuschlag wird abgebaut— aber die Preise bleiben die gleichen. Das wird den Konsumenten wenig nützen, wenn die Verleger und Sortimenter sich über eine andere Form des Schröpfen» geeinigt haben. Der Absatz des Buches wird also weiter stocken, und der Käufer hat höchstens den einen Vorteil, daß er im- gefähr im voraus«rfahren kann, was künftig ein Buch kosten wird und nicht mehr durch die unberechenbaren apothekerhasten Zuschläge der Sortimenter abgeschreckt wird. Aus der gleichen Tagung wurde die Reform der Recht- schreibung und die Reichskulturabgabe abgelehnt. Der Börsenverein sollte sich darüber klar sein, daß die einst viel- gerühmte deutsch « Buchhändlerorganisation verknöchert und verkalkt. Sie hat weder rechtzeitig die Bücherkäufer vor der Ausbeutung der Sortimenter geschützt, sie hat in der Frage der Valutazuschläge ver- sagt und will jetzt wichtige Reformen einfach abwürgen. Franzose» gegen die R-woleonfeier. Die Freimaurer -Großlog« in Frankreich veröffentlicht einen heftigen Einspruch gegen die mit großem mllitärisch-chauvinistffchen Gepränge beabsichtigte Gedächtnis� feier des hunderfften Todestages Napoleons , weil dadurch die groß« glorreich« Bewegung von 1789—93 zugunsten eines unsinnigen Ehrgeizes verhöhnt werde und auf der ganzen Welt eine furchtbar« Katastrophe zu erwarten sei. Auch der Abgeordnete und Bürger» g meister von Lyon , Heriiot. der bekannte Führer der raditalffozialisti. fchen Partei, protestierte in einer Lyoner Versammlung gegen die Festlichkeiten, in denen er ein« imperialistische Kundgebung«rblickt, zur Stunde, da die Demokratien sich überwachen. Dheater. Die näckkte SrNaufiahrung berKammerfdi«!« wird die in Berlin noch nicht gespielt« Kiuuödl« von Beruard Shaw. M es- allianee" fein. .Mascattchen' zu« 100. Male. Di« vperette von Okonloivski hat es Im T b a l i a- T b e a t e r zur 100. Aussührong gebracht Der Keivinn de» Abends ist und bleibt die iöftliche niederdemiche, richtiger hamburgische Tvbe des Kapitän Krag von Fritz Beckmann . Und Ema Ritter bleibt das reizendste Wascottchen. Win Platat.lSettbewerb für die Deutsche »ewerbeschau Mkwchen 1922 itl unter den üblichen Bedingungen für alle dentschen Künstler ossev,: Dreis 6000 5».. 2. Dreis 4000 M.. z. Drei»»000 M.. 4. Yieis SOOa�e.. 8 Dresse zu je 1500 M. Die Entwüiie sind bi» 21. Mai bei der Kescha««. üelle der Deutschen Wewerbeichau 1S22, Ausstellmwstmk,«wzulreleru. von der die aussührlichen Wettbetverbsbestimmunzen zu beziehen sind. Die Psychiater für ei»«cneS Jrrevgese«. Di« IabreSversamm- Innz des deutschen Derein« für Psychiatrie, die Montag in Verl, » bezmm. nabm Berichte über die Schaffung eine» neuen Irrengesege« entgegen. Es wurde eine Sntschlietzung angenommen, w der die Schaffung ewe« neuen Jrrenzesetzes gefordert wird. Ein ReaenantSndignngsdienit wird Anfang Mai bei dem Berti» er Welterbureau. Berlin N 4.?nva!id«"str. 42. für seinen Dienjtb�"�(Brandenburg und Pommern . Südost-Meckteubur,, und ein Teil der Srenzmark) versuchSwesse eingerichtet,(üegen eine tpebübr von monatlich 80 R. zuzüglich der Portoaustag« wer»« täglich«'"fffl-"