Nr. 201 38. Jahrgang
Die Treffpuntfe am Sonntag:
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Beilage des Vorwärts
Auf zu den Maifeiern!
1. Secis. Mitte. Die Genossen treffen fich püntili 8½ Uhr in folgenden 5. Botalen: 1. Abt. Reftaurant Weber, Sophienftr. 32/33. 2. Abt. Ohn gemach, Rommandantenstr. 88. 14. Abt. Schwarz, Blankenfelder Str. 10. 25. Abt. Bürgerheim", Alte Schönhauser Str. 23/24. 27. Abt. Dobrohlam, Gwinemünder Str. 11. 35. Abt. In den 8ahlabenblokalen. Areis. Bedding. Zu der Maifeier haben arbeitslose Genoffen mit Frauen freien Eintritt. Billetts sind gegen Borzeigung der Arbeitslosenkarte an der Rasse zu haben.
Drontefee", Bohenschönhausen. Eintritt 1,50 M. Bei ungünstigem Better[ 81. findet bie Veranstaltung in den Gälen statt.
Abt. Die Genoffen gehen geschlossen zur Mainersammlung. Treffpunkt vormittags 9 Uhr Kreuzbergstraße, Ede Großbeerenstraße.
bt. Die Genossen treffen sich pünktlich 8 Uhr frilh in den BlücherSälen", Blücherftr. 61.
7.
14.
Abt. Treffpunkt 8 Uhr frilh Kaiser- Frans- Grenadier- Plag. 8 Uhr.
Abmarsch 16. Abt. Die Genoffen treffer sich vormittags 9½ Uhr am Austriner Plaz, Nordfeite. Pünktlicher Abmarsch zur Mainersammlung.
4. Kreis. Prenzlauer Tor. Die Genoffen treffen fich zum gemeinsamen Ab- 20. Abt. Die Genoffen treffen sich vormittags 9 Uhr am Baltenplag. marf in folgenden. Lokalen um 8½ Uhr: 23. st. auf bem enswalder 21. Abt. Treffpunkt Sonntag vormittag 9 Uhr bei Atröste, Cbertystr. 6. Plag. 24. Abt. Danziger Straße, Ede Winsitraße. 26. Abt, bei Wich- 24. bt. 8% Uhr Treffpunkt fämtlicher Gruppen zum gemeinsamen Abmarsch mann, Weißenburger, Ede Saarbrüder Straße. 28. Abt. auf dem Hofe zur Maiversammlung Danziger, Ede Binsstraße. ber Schule Schönhauser Allee 166a. 29. Abt. bei Burg, Prenzlauer Allee, Ede Raumerstraße, 30. Abt. um 84 Uhr auf dem Sumannplag. 31. bt. um 84 Uhr auf dem Arnimplah an der Stolpischen Straße. 32. bt. bei Blessin, Stargarder Straße 5.
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29.
bt. Genossen, Genofsinnen, Borwärtsleser und Barteifreande treffen fich 9 Uhr bei Burg, Prenzlauer Allee 189, zum gemeinsamen Abmarsch zum Bersammlungslotal
42. Abt. Die Genossen treffen sich vormittags 8% Uhr bei Behrens, Tegeler Straße 22. 43. Abt. Treffpunkt 9 Uhr vormittags bei Giebel, Panfftr. 82. Pünstliches 44. Abt. Treffpunkt 9 Uhr frith auf der Promenade Chriftianiastraße zwischen Briezener Straße und Freienwalder Straße.
Erscheinen notwendig.
Boigt- Theater bei Bose, Rolonieftr. 15.
46. Abt. Treffpunkt um 8 Uhr in den bekannten Bezirkslokalen. 47. Abt. Treffpunkt 9 Uhr früh auf dem Zeppelinplag. Bünktliches Erscheinen notwendig.
7. Areis. Charlottenburg . Vormittags 10 Uhr: Allgemeine Festversammlung auf dem Friedrich- Karl- Plaz. Ref. Genoffe Altmaier. Gefangverein Har monie" Anschließend Demonstration. Auflösung Sophie- Charlotte- Blaz Nachmittags 3 Uhr: Feier im Etablissement Spandauer Bod". 12. Kreis. Steglig. Maifeier in ben Lichterfelder Festfalen, Zehlendorfer Straße 5. Konzert und Feitrebe. Ref. Rurt Heinig. Rinderbeluftigungen 45. Abt. Die Genoffen treffen fid) vormittags 9 Uhr zum Abmarsch nach dem und Marionettentheater. Beginn 3 Uhr. Eintritt 3 M. 11. Ateis. Reuföln, Bris, Budow, Stubow. 1. Mai. Fahnen heraus! Ame Geroffen und Genoffinnen sowie alle, bie mit uns sympathifiteren, foweit fie im Befiz von roten Fahnen und Tuch find, auch von Fahnen der Repu blit, fchwarz- rot- gold, werben gebeten, für unferen Maigebanten zu be monstrieren. Der Kreis 14, als Hochburg der Sozialdemokratie, muß im roten Flaggenschmud prangen. Zum Feftzug, der vom Herzbergplag ab 9,30 Uhr zur Neuen Welt geht, wird hiermit nochmals aufmertfam ge macht. Die Abteilungen haben für die Ausschmüdung weitgehendst Sorge getragen. Des weiteren haben fich 7 Musikvercine sur Berfügung gestellt. Die Bürger und Bürgerinnen find hiermit eingeladen. Nachmittags 3 Uhr in den Gesamträumen der„ Neuen Welt", Safenheide, Maifeier. Konzert, Spezialitäten, das Maiprogramm der Neuen Belt, Gesong, Tanz, RaffeeLochen. Eintritt 1,50 M. Sanz ertra.
15. Sreis. Treptow . Bormittags 11% Uhr fammeln fich die Abteilungen auf dem freien Plag gegenüber dem Restaurant Arffhäuser" aur gemeinfamen Demonftration. Ref. Genosse Dr. Richard Lohmann.
18. Areis. Beißenfee. Bormittags 10 Uhr Versamfung in der Aula bes Real gymnasiums, Boeldpromenade. Rachmittags 3 Uhr im Wirtshaus am
Groß- Berlin
Zwischen Dolch und Strick.
48. Abt. Die Genossen treffen sich bet Taube, Müllerstr. 62a. Ahmarsch pünkt lich 8% Uhr. Bollzähliges Erscheinen wird erwartet. 58.
54.
56.
Abt. Charlottenburg . Sämtliche Genoffen und Genoffinnen treffen fich pünktlich 9 Uhr vormittags bei Lug, Ufnaufte. 1. Beteiligung der Rinder erwünscht.
Abt. Charlottenburg . Die Genossen treffen sich im Abteilungslokal von Arndt, Kantstr. 51.
Abt. Charlottenburg . 12. und 13. Gruppe. Treffpunkt bei Schneider, Solgendorfftr. 14. Gemeinsamer Abmarsch pintlid 94 Uhr zum Festplaz( Friedrich- Karl- Blag). Rachmittags Beifammenfein im Etablissement Spandauer Bod".
68. Abt. Salenfee. Treffpunkt fämtlicher Genossen zum Abmarsch zur Mai versammlung 9 Uhr auf dem Henrietten- Plas. 72. Abt. Wilmersdorf . Die Genoffen des A- Bezirks treffen fich bei Sauler, Auguftaftr. 19, die des B- Bezirks bei Rollat, Seidelberger Blaz.
Sonnabend, 30. April 1921
bt. Friebenau. Treffpunkt familieher Genoffen an der Rirche am Fried rich Wilhelm Blag zum Abmarsch zur Maiversammlung in der Schönes berger Schloßbraueret. 94. Ab Neuföln. Zur Demonstration treffen fich die Genossen und Ge noffinnen in threm gahlabenblotal um 48 Uhr. Abmarsch der Abteilung un 8 Uhr von der Schillerpromenade, Ede Allerstraße. 101. Abt. Sreptow. Die Maifeier findet im Bittoriagarten ftatt. Abmarich der Genoffen um 2%, Uhr von der Wiener Brüde. Rege Beteiligung wird erwartet. 102. Abt. Baumschulenweg. Die Genossen treffen sich zum Abmarsch vor. mittags Uhr am Bahnhof. Alle Mann sur Stelle! 105. Abt. blershof, Vormittags 10 Uhr Mainersammlung. Ref. Emil Ditt mer. Sieges Gesellschaftshaus, Bismarditt. 29. Nachmittags 6 2hr ine Reftaurant Rngwald, am Bahnhof Spindlersfeld, Maifeier. Gäfte aus Berlin willkommen. Ab 3. Uht Raffeetochen
f
114.- 110 bt. Sichtenberg. Abmarsch der Genossen von den bekannten Zahl abenolololen aus zur Berfammlung bei Schwarz, Möllendorfstr. 25/26. 120. b. Friedrichsfebe. Um 9½ Uhr Abmarsch vom Lotal Saberland zur Bersammlung in Lichtenberg .. 124, Abt. Mahlsdorf . Die Genoffen treffen sich um 2½ Uhr beim Rittergut.
Von dort Abmarsch nach Raulsborf.
134. Abt. Buch. Den Berliner Genoffen und Genofsinnen, die am 1. Mai
Ausflüge unternehmen und unseren Ort berühren, bringen mir zur Renni nis, daß bie Maiveranstaltungen durch Frühtonzert in Restaurant Bur Kanne eingeleitet werden. Auch findet am Vormittag eine Balbandacht statt, in der Genoffe Pfarrer Bleier über die Bedeutung des 1. Mai fprechen witd. 139. hi. Tegel . Bersammlung vormittags 9 Uhr im Strandschloß“. Um 1 Uhr mittags Aufstellung zum Abmarsch nach Schulzendorf . 141. Abt. Rosenthal. Die Genossen treffen sich 9 Uhr vormittags bei Betron, Hauptstr. 15, um nach Reinidendorf Oft zur Bersammlung im Bürgergarten zu gehen.
Gektion Staatsbetriebe bes Gemeinde und Staatsarbeiter- Berbandes. Bormittags 10 Uhr in der Rommandantenstr. 58/59( Blauer Eaal), michtige Bersammlung. Ref. Gen. Riedmifer, M. D. R.
Kirchliche Raifeiern. Der Bund religiofer Sozialisten veranstaltet in, dieſem Jahre am 1. Mai mehrere religiöse Maifeiern in Berliner Kirchen. Es Spricht Paffor Gen. Frande vormittags um 10 Uhr in der Seiligkreuz firche, nachmittags um 6 Uhr in der Philipp- Melanchthon- Kirche in Neur ölln; Gen. Baffor Dr. Aner nachmittags um 6 Uhr in der Trinitatis firche in Charlottenburg : Gen. Pastor Dehn nagmittags um 2 Uhr in der Reformationstire in Moabit . Die Arbeiterschaft mird bringend zur Teilnahme aufgefordert.
In Vitrinen häufen sich die Maffen von Falschscheinen, die einen Tätigkeit erftrebt worden. Zu diesem Zwede find die vorhandenen aufs genaueste ausgeführt und von Sachverständigen taum non Sammlungsobjette geordnet und burch Cinbeziehung wertvollen echten zu unterscheiden, die anderen von Laien hergestellt und nur Materials aus Heineren Beständen der ehemaligen Vorortspräsidien berechnet, im Dunkel der Nacht vollgültig zu wirken. Da liegen erweitert und ergänzt worden. An neuen Abteilungen wurden er die Klischees, mit denen findige Briefmarkenhändler die feltensten rüdsichtigung pon Bildern, Dokumenten und Ausmeisen auch der richtet: Die geschichtliche Abteilung, unter besonderer Bea ausländischen Marken in beliebiger Anzahl selbst herstellten. Ein Revolutionsepochen. Die Abteilung für friminalistische Ku Sonderkabinett ist als Opiumhöhle ausgestattet und an feinen ripfitäten. Die Abteilung für verbotene Nartotita Die änben fpreizen sich Pornographien, von japanischen Künstlern statistische Abteilung für Kapitalverbrechen und für die Er verfertigt, die dem Opiumtrunkenen leichter die Reise ins Baradies folgstabellen der Berliner Kriminalpolizei. Abteilung für Kriminalvermitteln sollten. Die Gräfin Strachwiz taucht aus der Erinne statistik. Einer eingehenden Umgestaltung murden die Abteilungen rung auf in einem ihr eigens gewidmeten fadistisch- masochistischen für sadistisch- masochistische Folterwerkzeuge, die prinographische der Nerven ihrer blasierten Kundschaft bedurfte, bevor die Mörder- und durch interessante Dokumente aus dem Gebiete der Schriftfunde Kabinett, das angefüllt ist mit den Dingen, die sie zur Aufrüttelung Sammlung fowie die Abteilung für friminalistische Indizien, die der Nerven ihrer blafierten Rundschaft bedurfte, bevor die Mörder durch wertvolle Präparate bes Charlottenburger. Beichenschauhauſes ergänzt werden fonnte, unterworfen. hand fie felbft in Paris erreichte.
Einen erschütternden Abriß aus der Geschichte der Leiden. fchaften, der wahnmißigsten Berrüttung aller Moralbegriffe bietet das Berliner Kriminalmuseum, dessen Umgestaltung jetzt vollendet ist. Verbrecherische Taten, die in müften Köpfen entstanden, aufs genaueste überlegt, hin und wiedergewälzt wurden, finden hier nach ihrer Ausführung den legten Niederschlag. Es ist alles schön geordnet, man sieht im Bilde die endlose Reihe der Raubmörder aus Absicht und mit Vorbedacht und jene, die es durch Zufall wurden. Einige find in Wachs dargestellt und sie stehen mit starren Augen Bon der Dede baumelt der Fallschirm herab, deffen Konftrut da, die auf die präparierten Röpfe ihrer Opfer au starren scheinen, tion jenem Mann das Leben foftete, der sich von der Siegesfäule. in Spiritus oder einbalfamiert unter Glas. Schredliche Berlegungen, in fanftem Fluge auf die Erde begeben wollte. Daneben stehen um den Mietszuschlag. Berstümmelungen, Zerstückelungen find in Mappen photographiert ölenmaschinen, die glücklicherweise nicht zur Explosion gelangt in den letzten Tagen ist eine Reihe von zum Teil unzutreffenund daneben machen sich die Dinge breit, die als Mordwerkzeuge find. Einige find so einfach fonstruiert, daß sie für niemand eine ben Meldungen über die Bewilligung non Mietszuschlägen durch die dienten. Die Revolver, die auf Ahnungslose angeschlagen wurden, Gefahr darstellen konnten. So steht eine Zigarrenfifte da, die einst Breffe gegangen. Ein genereller Mietszuschlag non 60 vom Hundert die Dolche, die ihr Ziel in der Bruft des Opfers fanden. Man sieht dem Reichstanzler Caprivi zugeschickt wurde. Sie war mit Bulver für Wohnungen ift bisher in Breußen, wie von gutunterrichteter die Feffelungswertzeuge primitiver und tomplizierter Art, deren fichy gefüllt, und sie sollte sich mit Hilfe von on Dedel angebrachten Seite mitgeteilt wird, nirgends hebilligt marben. Unter die Berbrecher bedienten, man sieht die Kleiderstücke der Opfer und Streichhölzchen selbst entzünden, was natürlich nicht gefchah. Die bestimmten Borauslegungen fönnen dagegen im Einzelfalle Sonden vom Blute geröteten Rod des Täters, als er seinen Blan zur ganz Brimitiven haben fleine Höllenmaschinen erdacht, die aus berzuschläge bewilligt merden für bauliche Instandsetzungs Ausführung brachte. Erschüttert geht man durch diese Räume, er Bistolen bestehen, deren Hahn mit einem ganz gewöhnlichen Beder arbeiten, bie vom Mieteinigungsamt auf Grund der tatsächlich ent schüttert sieht man die Reihe der Kinder, die unnatürlichen Eltern nerbunden ist, der natürlich im geeigneten Augenblid versagte. Und ftandenen Reparaturfoften festgelegt werden. Richtig ist, daß die und Sadisten zum Opfer fielen. einer hat sogar eine Rinderpistole auf einem Brett montiert. Die generellen Mietszuschläge voraussichtlich noch in diesem Höllenmaschinerie der Siegesfäulenattentäter fieht man aber nur Jahre heraufgelegt werden müffen. Im preußischen Landtag geheimnisvoll angedeutet auf einer Photographie. wird in absehbarer Zeit die staatliche Grundsteuer, jei es auty in peränderter Gestalt, beraten werden, zu der die Gemeinden gegebenenfalls Sufchläge erheben fönnen. Außerdem, wird die Reichsmietssteuer in Kraft treten. Ferner ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß auf Grund des§ 8 des Reichsmietengefeßes allgemeine an die Gemeinden abzuführende Sonderzuschläge für große Reparaturen festgefeßt werden. An zuständiger Stelle ist bisher in feiner Beise zur Frage der Mietszufchläge in Groß- Berlin Stellung ge
Ins fompliziertefte Gebiet der Technik versteigt sich der An. fchauungsunterricht bei den Werkzeugen der berufsmäßigen" Ein breh ber Geldschranktnader. Da sind die einfachen Werkzeuge, die de fich in der Stille der Zuchthauszelle selbst anfertigten, die Striateitern, aus Boldeden und Roßhaarmatrahenfüllungen gedreht, die dazu dienten, ihnen in die Freiheit und zu neuen Taten zu ver. helfen. Man fieht die aufs feinste gearbeitete Drahtseilleiter, deren fich die Gebrüder Strauß bei ihren Taten und Ausbrüchen bedienten. Endlos ist die Reihe der Bohrer, Stemmeisen, aus bestem Stahl verfertigt und in der handlichsten Form..
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Stine Menschenfind.
III. Der Sündenfall.
Bon Martin Anderfen nego. Warum verrieten so viele Menschen Angst in Blid und Stimme, wenn die Rede auf Karen fam? War nur der un heimliche Lob ihres Mannes daran schuld? Und warum empfand fie felbft einen feltfamen Schauder in der Nähe der Bäuerin? Eigentliche Angst vor ihr hatte sie ja nicht. Aber das lag mohl an dem verwirrend starten Geruch, den sie verbreitete! Boher rührte der? war wirklich etwas zwischen der
Das Grauen friecht durch dieses Museum. Es ist nur ratfam für Leute mit starten Nerven, fich dorthin zu begeben, und das pflegen jo die Kriminalisten zu sein, zu deren Studium das Museum allein angelegt ist. Die breitere Deffentlichkeit hat hier feinen Zutritt.
darin.
Bei der Umgestaltung des Kriminalmuseums ist vor allem eine flare Uebersicht der einzelnen Abteilungen ber friminalpolizeilichen inommen worden. Aber Johannes ließ sich durch so wenig nicht einschüchtern; leinwand und den neuen Holzschuhen hatte sie auch Wäsche er gaffte bloß zurüd, mit frechem Grinjen. Ja, so'n bißchen. Das heißt, sie ist bei meinem Bruder in Pflege ge mejen!" entgegnete er fed. Stine faß zitternd da; fie hatte das Gefühl, daß sie als Wurfmaffe gebraucht wurde. Aber dann wurde Gott sei Dant nicht mehr davon gesprochen.
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Später zogen Karen und Johannes sich in die gute Stube zurüd, wie zwei richtige Brautleute. Aber ein sonderbares Brautpaar war es doch; denn sie spielten den ganzen Nach mittag Karten und tranten Kaffee mit Rum, Karen mit der Pfeife zwischen den Zähnen, mit derselben, mit der sie ihrem Manne nach Rasmus Rytters Behauptung das Leben ausgeräuchert hatte. Johannes rauchte ja immer Zigarren, der feine Herr!
pom Battebof aus. Sie fuhr selber, und ein jeder wußte, Nach dieser Zeit fam er oft, und ebenso oft fuhr die Frau wohin die Reise ging. Sie traf mit ihm und anderen feines vom Battehof aus. Sie fuhr felber, und ein jeder wußte, gleichen in den Hotels der umliegenden Orte zufammen, und Da wurde ein tolles Leben geführt. Nun, Karen war auch vorher fein Sonntagsschulkind gewesen; aber sie war wenig stens immer in ihren vier Wänden geblieben. Run ließ fie alle Scham fahren und gab ihre Liederlichkeit den vier Winden
preis
...
Sine nahm thr das Bündel ab. Somm her, du schleppst dich ja tot, Mädel," fagte sie. Die Holzschuhe hättest du zurüdlaffen tönnen, bie sollst du ja doch bei der Arbeit verfchleißen. Oder follen fie vielleicht zu Hause auf die Kommode geftellt werden?"
Na ja
E
" Ich will sie bloß den anderen Geschwistern zeigen," sagte Stine. Und Bater," fügte fie feierlich hinzu. ja, du bist eben ein Kind. Ein richtiger Rindstopf!" Stine fam auf ihre Frage zurüd, Diente fie wirklich zu ſammen mit einer, die Gelb in der Spartaffe hatte? Es war fehr wichtig, das bestätigt zu hören Bir haben auch einmal Geld in der Spartaffe gehabt," sagte sie.
Ja, das war wohl das Gelb, das beine Mutter..."
Sine ftodte plöglich. Und um es wieder gut zu machen, ver traute sie Stine an, daß fie bereits fünfhundert Kronen in, der Spartaffe habe. 3weihundert habe sie geerbt, aber den Rest habe sie zusammengefpart. Und wenn fie tausend beisammen habe, molle fie in einem der Dörfer einen fleinen Garnhandel anfangen. Du solltest auch etwas hinbringen," fagte sie. " Wenn es auch noch so wenig ist, so wird doch was draus. Und es ist gut, was zu haben, wenn man alt wird."
Und vor allem, Bäuerin und dem Onfel Johannes? Das war doch das Aller spannendste, und sie hielt Ohren und Augen offen. Lange gab es nichts zu beobachten; aber an einem der ersten Tage, nach dem das Vieh hereingenommen war, ließ er sich wieder sehen Er und die Bäuerin tauchten plöglich in dem Halbbuntel des Ruhstalls auf und bejahen das Bieh. lleber jedes einzelne der Tiere mußte er fein Urteil abgeben. An ihrem Bejen zu einander und an den Blicken, die sie mechselten, tonnte man erfennen, daß sie zusammen gewesen waren, seitdem er das legtemal hier war, und daß fie mehr miteinander zu tun Es war eine alte Sitte, daß die vom Gesinde, die zum hatten, als die Leute wiffen durften. Es mußte alfo doch wahr Ziehtage ihre Stelle nicht wechselten, am Sonntag danach frei ,, Nein, ich heirate," erflärte Stine. Sie wollte nicht alte fein, daß sie einander heimlich draußen trafen. Er nickte bekamen; und am ersten Sonntag im November machten sich Jungfer werden. Stine zu, ließ sich aber im übrigen nicht mit ihr ein; sie begriff, Gine und Stine schon am Vormittag zur Kirchzeit auf den Wenn er dich nicht fihen läßt, jawohl," meinte Sine. daß man auch da nicht auf die Berwandtschaft pochen durfte. Beg. Ihr Lohn war ihnen ausbezahlt worden, und sie wollten hat man dich im Stich gelaffen?" Stine zog dieſen Am Mittagstisch war für ihn besonders am obersten Ende nach Frederiksvärt, um Einfäufe zu machen. Es war Sine Ausdrud vor. gedeckt mit einem Tischtuch! Er bekam Rippespeer und nicht leicht geworden, die fünfzig Kronen rechtzeitig zu be Sine nidte. Ja, schändlich," sagte sie, und dabei sah sie Burund anderes Extraeffen, und Karen martete ihm selber fommen; fie mußte der Bäuerin weismachen, daß fie in der plöglich ganz vergrämt aus. Es war nun schon eine Reibe auf. Es war feltsam zu sehen, wie die ältliche Frau den schwarzen Schleicher bediente und wie ein Hund seinen Ge- Stadt Schulden habe." Ach, du willst ja doch nur in die von Jahren her, aber wenn sie baran zurückbachte, fiel es ihr fichtsausbrud beobachtete, um feine Bünsche zu erraten. Gine Stadt, um das Geld auf die Spartaffe zu bringen?" hatte immer noch schwer, die Tränen zurüd zuhalten. Raren gefagt; aber befchaffen mußte fie das Geld. Stines hat er bidy mit der Schande figen lassen?" Stine war und der Tagelöhner tauschten Blide aus. Der Sohn jaß über feinen Teller gebeugt und, jah verlegen aus. Er schämte sich fünf Kronen waren ja fein so großer Betrag, das ließ sich stolz darauf, daß man mit ihr wie mit Erwachsenen sprach. ohne weiteres machen. Nein, so weit durft's nicht tommen. Darum hat er ja mit mir gebrochen, fagte Sine, halb fchluchzenb
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für die anderen! Blöglich hob er den Kopf und tat etwas das ihm gar Ja, für dich ist es viel Geld!" Jagte Sine. Aber wart nicht ähnlich sah.„ Bie... feid ihr beide, du und das Mädel, mal ab, wieweit es reicht. Ich weiß noch recht gut, wie ich nicht miteinander verwandt?" fragte er und fab su Johannes felbft mein erstes Geld befam, und wie betrübt ich war, als es hinüber. Rasmus Rytter räusperte sich„ Au verflucht!" rief futsch war, ohne daß man wußte, wo's grblieben war. er und schlug mit den Fingern, als hätte er sich am Effen verbrannt. Die Bäuerin betrachtete ihn spöttisch. Du wirst mohl alt?" fragte fie.
Jft das wahr, daß du Geld auf die Spartaffe bringit?" fragte Stine und nahm ihr Bündel auf den anderen Arm. Außer dem Beidermandstoff. der Molle, dem Hemb aus Merg
Sie fchnaubte ein wenig, dann nahm fie fich zusammen, ihnengte fich energisch und stedte das Talchentuch resolut in die Tasche Ja, du gaffit, du," fagte fie. Du bist's nicht gewöhnt, die Sine heulen an fehen. Aber ein jedes Dash hat Jeine undichten Stellen. Da heißt es rennen und Baljen brunter stellen. ( Forts folgt.)
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