swas nichts mit leerer Radaupolitik zu tun kzat), desto starker wird der Druck sein, unter dem wir die Regierung halten. Letzten Endes ist es doch das Maß unseres Anhanges in der organisierten Arbeiterschaft, das die Bur- gerlichen zum Nachgeben zwingt. Geschwächt in der Regierung bleiben, um das nächstemat vielleicht noch schwächer dazustehen, oder ganz heraus- zugehen, um mit verstärkter Kraft zurückzukeh- r e n— so stand die Alternative für die Fraktion. Gewiß lassen sich immer Bedenken dagegen erheben, einen gegenwär» tigen kleinen Vorteil für einen künftigen größeren aus der Hand zu geben. Aber wer das nicht wagt, der kann über- Haupt nichts gewinnen. Wir wagen das Spiel im Vertrauen auf die Einsicht und Energie der Arbeitermassen. Die Prin- zipienreiterei derer, die wie die Unabhängigen um keinen P r e i s in die Regierung gehen und die Verantwortung über- nehmen wollen, verurteilt sich gewiß in der Demokratie zum Tode. Die USP. hat die Quittung ihrer Abstinenzpolitik nach den Reichstagswahlen erhalten. Aber ebenso wie das Hin- ausgehen um jeden Preis ist das Hineingehen um jeden Preis zu verwerfen. Nun sucht Genosse Meerfeld die Koalitionsfähigkeit der Deutschen Volkspartei durch einen Vergleich dieser Partei mit dem Zentrum zu erweisen. Dieser Vergleich hätte allenfalls Sinn, wenn die Fraktion vor der Wahl gestanden hätte, statt des Zentrums die Deutsche Volkspartei zur Regierungsgefähr- tin zu nehmen. So faßt heute auch die„Germania " Mserfelds Vergleich auf, indem sie meint, Genosse Meerfeld habe der Partei geraten, unter Ausschaltung des Zentrums nur mit der Deutschen Volkspartei eine Koalition zu bilden. Ge- nosse Mserfeld dürfte es so wohl kaum gemeint haben. Aber gerade dieser Irrtum deckt den Grundfehler seiner Be- weisführung auf. Die Preußenfraktion stand ja nicht vor der Wahl, das Zentrum gegen die Deutsche Voltspartei einzutauschen, son- dem man mutete ihr zu, zu dem Zentrum, das als Koa- litionsgefährte allein bereits eine schwere Belastung für die Partei bedeutet, auchnochund außerdem die Deutsche Volkspartei hinzuzunehmen. Dieser Doppelbelastung wäre die Partei auf keinen Fall gewachsen gewesen, selbst wenn man mit Meerfeld beide Einzelbelastungen als gleich hoch an- nehmen wollte. Nun ist es bei Meerfeld , der als Führer der Kölner Ar- beiterbcwegung in jahrzehntelangem Kampf gegen das Zen- trum steht, natürlich und begreiflich, wenn er in dieser Partei mindestens so sehr den Gegner sieht, wie in der Deutschen Volkspartei . Aber es muß doch stutzig machen, daß im Ge- gensatz zu Meerfeld in erster Linie die r h e i n i s ch- w e st- f ä l i s ch e n Bergarbeitervertreter es waren, die die Fraktion beschworen, jede Verbindung mit der Deutschen Volkspartei abzulehnen. Und das sind doch schließlich auch Leute, für die das Zentrum ein täglicher und gegenwärtiger Gegner ist, die ganz anders aus eigener Anschauung über das Zentrum urteilen können als Berliner oder Ostpreußen . Aber für den Bergarbeiter nähert sich der Begriff Zentrum an die Vorstellung„Christlicher Bergarbeiteroerband", Deutsche Volkspartei aber heißt für ihn— Hugo Stinnes . Gewiß gibt es im Zentrum, das ja nach Naumann ein kleines Parlament in sich darstellt. Gestalten, die an reaktiv- närer Weltauffassung es mit jedem Volksparteiler aufnehmen können. Aber das ändert doch an der Tatsache nichts, daß das Zentrum einen demokratischen Arbeiterflügel hat, der— wie verschieden man seinen Einfluß einschätzen mag— auf jeden Fall v o r h a n d e n ist, während die gesamte Deutsche Volkspartei in einer reaktwnären Couleur erglänzt. Und hat die Deutsche Volkspartei auch aus taktischen Gründen für die preußische Verfassung gestimmt, ihren prin- zipiellen monarchistischen Standpunkt hat sie deswegen nicht aufgegeben. Man kann die g l e i ch e n Personen im Reich und in Preußen nicht für zwei verschiedene ansehen, weil sie im Reiche so, in Preußen so stimmten. Das Zentrum hat sich zur Republik oft zweideutig verhalten. Die Deutsche Volks-
�chwarz-tVeiß-ftusstellimg üer Akademie. Triffelkunst ist auf intime Betrachtung eingestellt. Zeichnungen, Holzschnitte. Radierungen, Lithos und Kupferstiche gehören nicht unter. Glas und Rahmen, sondern in die Mappe, aus der sie nach Gelegenhett und Stimmung hervorgeholt und mit Muße und be- fchaulicher Vertiefung genosien werden wollen. Eine Wanderung durch elf Säle, deren Wände mit Schwarz-Weiß-Dlättern behängt find, bleibt deshalb unter allen Umständen ein zweifelhafter Genuß, und wenn ich unsere Leser zum Besuch der neuen Ausstellung in der Akademie(Pariser Platz 4) einlad«, so möchte ich ihnen vor allem den Rat geben, sich auf wenige» zu beschränken, in diese, ober mtt Ernst und Liebe sich zu vertiefen. Einige Hinweise mögen die Aus- wähl erleichtern. Di« Ausstellung enthält nicht nur Graphik jeder Art, sondern auch Bildhauerkunst. Zwei im letzter Jahre verstorben« Akademie- Mitglieder, Max Klmger und Adolf Hildebrand , sind durch Sonder- ausstellungen geehrt. Der Kling er- Saal(3) zeigt zahlreich« Blätter des Meisters, die in Berlin noch nie gesehen worden sind: Skizzen und Studien zu bekannten graphischen Werken(»Dom Tode", „Fund eines Handschuhs" usw.) und einige sehr interessante Jugend- arbeiten:„Mädchen und Birke",„bunderbild am Baum". Jjamlet und der Geist",„Im Badeanzug". Da der Reiz Klingerscher Bra- phiten nicht nur in rein künstlerischen Werten, sondern auch im Geistreichtum des verarbeiteten Stoffes besteht, so wird ein Stünd- chen in diesem Saal jedem Besucher ohne Ausnahme Genuß und Anregung bieten. Die Kunst H i l d e b r a n d s(Saal 2) ist spröder. Ihr« klasfisch. strenge Form wird manchem Besucher kall, nüchtern und langweilig erscheinen. Aber man oerttefe sich einmal unbefangen in alle Einzel- Helten der„Mädchenbüste" aus roter Terrakotta und lasse dann das ganze Werk im Zusammenhang auf sich wirken. Ich glaube, man wird dann doch das heiß vibrierende Leben spüren, das hinter der äußeren akademischen Korrektheit sich oerbirgt, und man wird von hier aus vielleicht den Weg zum Verständnis der anderen Arbeiten Hildebrands finden. Das für seine Kunstauffassung charakteristische Streben nach absolut klarem und unzweideutigem Formausdruck gibt sich übrigens auch in den Zeichnungen und Gemälden kund. Ueber allem Streit der Etile und Richtungen steht die Kunst unserer Käthe Kollwitz . Im Hauptsaal(1) find ihre Arbeiten zu sehen, darunter ein paar Holzschnitte, die sie nicht nur technisch auf neuen Wegen zeigen. Alles, was Käthe Kollwitz schafft, fft„natu- ralistisch" in der feinen Beobachtung des Lebens und„expressiv- nistisch" in der reinen Ausdruckskraft der Linien- und Flächen- rhizthmen. Im Bildaufbau ebenso streng und monumental wie die Werke Hildebrands, atmen ihr« Blätter dasselbe glühend«, aufs tiefste
parket aber hat in den Kapp-Tagen sich fo offen aufdie Seite der Gegenrevolution geschlagen(offener als selbst die Deutschnationalen), daß jeder Verdacht, sie harre nur auf die zweite, bessere Gelegenheit, gerechtfertigt ist. Gewiß ist es einfach zu sagen: das Zentrum fft euch koa- litionsfähig, warum nicht die Deutsche Volkspartei ? Und so sicher zweimal zwei vier ist, wird dann morgen einer fragen: die Deutsche Volkspartei ist euch koalitionsfähig, warum find es nicht auch die D e u t f ch n a t i o n a l e n? Bei dieser Frage- stellung hört jede Grenze auf. Und doch gibt es eine Grenze: das friedliche Zusammenarbeiten verbietet sich von selbst mit Menschen, deren innerste Gesinnung und heimlicher glühendster Wunlch esist. mitderWaffeaufunsloszugehen.
Die Bekämpfung öer Arbeitslosigkeit. In Ergänzung des in Nr. 196 des„Vorw." mitgeteilten Antrages der beiden sozialdemokratischen Reichstagsfraktionen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Linderung deo Arbeitslosennot wurde von den gleichen Antragstellern fol- gender schleunige Antrag eingebracht: 1. Die Verordnung, betreffend Maßnahmen gegenüber Be- trieboabbrüchen und Stillegungen vom 8. November 1S20 ist auf alle Gewerbe einschließlich Hotel- und Gastwirts- gew erb e auszudehnen. 2. Der§ 74 des Betriebsrätegesetzes ist dahingehend abzuän- dem, daß dem Betriebsrat oder Betriebsobmann bei jeder vom Unternehmer geplanten Betriebsstillegung oder Betriebseinschrän» kung ein Einspruchsrecht mit aufschiebender Wirkung gesetz- lich gewährleistet wird. 3. Die Verordnung über Stillegungen usw. vom 8. No- vember 1920 ist derart umzugestalten, daß Unternehmungen, deren Besitzer ohne sachlichen Zwang die Weiterführung ihres Be- triebes ablehnen, enteignet und in den Besitz der Allge« ni e i n h c i t übergeführt werden. 4. Die Stillegung von Hotels ist bis auf wetteres zu v e r- bieten. Dieser Antrag wurde dem erstgenannten Antrag, der aus den Abschnitten A und B bestand, als Abschnitt C hinziqefugt. Seine Beratung wird mit dem zuerst genannten Antrag ver- bunden.
Der große Sannfluch. Die Exekutive der kommunistischen Internationale in Moskau nahm in ihrer Sitzung vom 27. April zu der Loge in Deutschland Stellung: besonders wurde die„berüchtigte Broschüre" Paul Levis diskutiert. Der Bericht der„Roten Fahne" spricht— wie übrigens nicht anders zu erwarten war, von„flammender Entrüstung" gegen den„Verräter Paul Leoi". Am Schluß der Diskussion wurde eine Resolution angenommen, in der die Notwendigkeit ausgesprochen wurde, die taktischen«Meinungsverschiedenheiten in der Frage der Märzaktion dem 3. Weltkongreß zu unterbreiten. Die Exe- kutive verzichtet aus die Entscheidung darüber, ob die KPD. einen außerordentlichen Parteitag einbe- rufen solle, und stellt die letzte Entscheidung den deutschen Kommunisten anHeim. Die Resolution läßt jedoch durch- blicken, daß die russische Exekutive im Augenblick einen außer» ordentlichen Parteitag für wenig geeignet hält. Man wird nicht fehlgehen, diese Auffassung als ein Entgegenkommen an die Zentrale der KPD. anzusehen, die zwar kürzlich, wie man uns berichtet, vor der„Rebellion der Führer" kapi- tulierte, innerlich jedoch— aus naheliegenden Gründen— der Einberufung eines solchen Parteitages recht kühl gegen- übersteht. Schließlich wurde der Ausschluß Paul Levis aus der KPD. gebilligt und die Notwendigkeit der Partei- difziplin auch für den Fall, daß Paul Levi w feiner Deurtei- lung der Märzaktion recht hätte, betont. Bekanntlich haben eine große Reihe kommunistischer Führer, u. a. Däumig, Geyer, Braß und Frau Zetkin uneingeschränkt ihre Zustimmung zu der Levi- schen Aktion ausgesprochen. Die Resolution der Moskauer verinnerlichte und durchgeistigte Empfinden wie die des Expressiv- nisten Kokoschka, die in ihrer Nachbarschaft hängen. Leider arbeitet Kokoschka nicht mehr so konzent�ert wie früher, aber be- wundernswert ist noch immer seine Fähigreit, eine ganze Menschen- seele und ein ganzes Menschenschicksal in den Blick zweier Augen zu legen.-/ Die Mittel, mit denen die Griffelkunst wirkt— Linien, helle und dunkle Flächen—, können zu drei grundverschiedenen Zwecken ver- wendet werden: zur Wiedergabe von Natureindrücken, zum Schmuck der Bildfläche oder zum Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen. Wirklichkeitseindrücke gestalten Liebermann(1), S l e v o g t(1). Hans H e r r m a n n(4) in seinen Amsterdamer Stu- dien. Ludwig Dettmann (lg). Wilhelm Oesterle(4), der vor allem rasche Bewegung in Linien meisterhaft zu fassen weiß, Hein- rich Zille(8) als Karikaturist und Claus Richter(9), der die Natur mit den Augen eine« phantastischen Biedermeiers i la E. Th. A. Hoffmann fleht. Wer sich davon überzeugen will, welche rein schmückenden Werte ein einfaches Schwarz-Weiß-Blott enthalten kann, der betrachte die Graphiken von Ludwig v. Hofmann(4), deren jede, namentlich aus einiger Entfernung gesehen, wie ein schönes Ornament wirkt. Diese dekorative Note beherrscht auch das Schaffen von Emil Orlik (4). Ewald Dalberg(7), Marcus B e h m e r(8) und des genialen Karikaturisten Gulbransson (5). Tieferen seelischen Ausdruck erstreben außer Kokoschka nament- lich Campend onk, von dem farbige,, exotisch prächtig« Holz- schnitte im Saal 1 zu sehen sind. B a r l a ch(1). Wilhelm M o r g. ner(S) in wunderbar feinen landschaftlichen Federzeichnungen. Sella Hasse (7), die Stimmungen au» dem Leben der Hafen- und Streckenarbeiter in kraftvoll suggestive Linienrhythmen bannt, Georg Tappert (S), Han, Meid(5), Oskar Gavell(5), Felix Me- s e i k(9) und der phantosievolle und originelle Armin H a s e m a n n (7, Vitrine). Im Dorsaal begrüßen den Eintretenden vier plastische Monu- mentalfiguren der„Weisheit",„Demist",„Gerechtigkeit" und „Tapferkeit" von Fritz K l l m s ch. ein reichlich hohler und /heatra- lischer Schmuck für den Sitzungssaal des Reichstags. Kräfttger« Blldhauerarbeiten lieferten Kolbe(S) mtt seiner„Rajade", Pott» ner(3) mit geschmackvollen farbigen Tierbildern, und Leder er namentlich mit der ausdrucksvollen Stawette„Nach dem Bade"(S). während Oswald Herzogs kleine, aber in Aufbau und Ausge- staltung durchaus monumentale Bronze„Genießen"(10, Vitrine) in die Sphäre der sogenannten„absoluten" Plastik hinüberführt. Dr. John Schikowsti. « Der Präsident der Akademie Max Liebermann eröffnete am Mittwoch die Ausstellung mit einer Ansprache über die B"?- deutung der Zeichnung. Die Zeichnung fft die Grundlage aller bildenden Kunst. Man hat oft gefagt, daß die Zeichnung uns
Exekutive mst feiner Verurteilung Levis wird kaum zu eit e» Klärung der Sachlage beitragen und die„Vereinigte KPD ." wird unter den deutschen Parteien auch weiterhin als der Typus der Veruneinigten Partei figurieren�
�enüerung im ReichstagspräsiSium. Der Aettestenausfchuß des Reichstages beschäftigte sich mit der Frage der Besetzung des Präsidiums. Durch die Verschiebung des Stärkeverhältnisses der Unabhängigen und der Deuffchen Volkspartei steht dieser Partei der Posten eines Vizepräsidenten zu. Gegen die Stimmen der Deutschnationalen wurde die Errichtung einer vierten Vizepräsidentenstelle beschlossen, die der Deuffchen Volkspartei zu- steht. Der Reichstag wird voraussichtlich auch noch in den nächsten Tagen zusammenbleiben._
Volksbegehren in Hamburg . Hamburg , 4. Mai. (Eigener Drahtbericht des„Vorwärts") Der Hamburger Mieterverband hat einen Antrag auf Zu- lassung eines Volksbegehrens eingereicht über einen von ihm ausgearbeiteten Gesetzentwurf über die Mietzinsbildung im ham- burgischen Staate. Der Gesetzentwurf sieht hauptsächlich vor, daß eine Grundmiete festgesetzt werden soll, die auf Grund der Mieten vom 1. Juli 1914 berechnet wird. Dazu soll ein Zu s ch l a g erhoben werden können, der 50 Proz. der Grundmiete nicht übersteigen soll. Von den 50 Proz. sollen zwei Fünftel an den Staat für Wohnungszuschuh abgeführt werden, drei Fünftel für den Grundbesitzer für Inftandsetzungs- k o st e n. Des weiteren enthält der Entwurf Bestimmungen Kber den M i e t e r r a t, der in jedem Haufe zu wählen sei und berechtigt fft, an der Verwaltung des Grundstücks gleichberechtigt teilzunehmen. Der Senat hat gemäß der hamburgischen Verfassung diesem Eni- scheid unter Jnnehallung der Abstimmungefrist seine Zustim- mung erteilt. Diese Abstimmung fft für die Zeit vom 18. bis 27. Mai festgesetzt worden. Die Sozialdemokratische Partei hat dazu noch keine Stellung genommen: sie wird dies in einer bereits anberaumten Delegierteuversammlung tun.
Mit Leibwache nach Leipzig . London . 3. Mm.(MTB.)„Evening Standard" meldet, daß die erste Gruppe englischer Zeugen, die in Leipzig bei den Derhand- lungen gegen die deuffchen Kriegsbeschuldigten vernommen werden sollen, am 20. Mai von Liverpool abfahren wird. Vertreter des Ministeriums des Innern und Konstabler werden die Zeugen b«, gleiten._ Ablehnung der Strafverfolgung des Abg. Renner. Im ReSbiS- auSschuß deS sächsischen Landtages wurden>,wei Anträge auf Auf- Hebung der Immunität deS Abgeordneten Renner(Kommunist) zwecks Strafverfolgung wegen Hochverrats gegen die Stimmen der bürgerlichen Vertreter zurückgewiesen. Gleiche Brüder... Die.Lreuz-Zeitung" hatte gestern be- hauptet, wir hätten über das Urteil gegen die Kommunisten, die Peter Zimmer mißhandelten, mit„lebhafter Genugtuung" berichtet. Die„Rote Fahne " steigert dos heute durch die Behauptung, wir hätten„über da» Urteil triumphiert". In- Wirklichkeit haben wir das Urteil ohne ein Wort des Kommentars gegeben. Es fft bezeichnend, wie in trauter Seelengemeinschaft die Brüder von links und rechts in den„Vorwärts" hineinlesen, was sie gern darin finden möchten. Ob wir es geschrieben haben, fft Nebensache! Die amerikanische Einwandernngsbe'chränkung. Der Senat nahm mtt nur einer Stimme Widerspruch da» Rot-Einwanderung«- aesetz an. wonach die Einwanderung ans fremden Staaten nur 8 Prozent der Zahl der Angehörigen desselben Staates betragen darf, die bereits 1910 in Amerika ansässig waren.— Wie ist denn das mit Wilsons neuen Staaten? Ausfuhrware.„Popolo dfiftalia" meldet, daß in den Ver- einigten Staaten die erste Gruppe italienischer F a S e i st e n gebildet worden ist. Solche Gruppen sollen überall, wo sich Italiener befinden, gebildet werden. Amerikanischer Boffchaster in Berlin soll nach den„TimeS" David I a t> n e Hill werden. Hill hatte diesen Posten bereif i 1909 bis 1911 inne.
in die Werkstatt des Künstlers führe, aber sie führt uns weiter bis ins Innerste seiner Persönlichkeit. In der Zeichnung können wir die Phantasie des Künstlers vom ersten Augenblick, da sie Gestalt wird, verfolgen, und sie zeigt sich deullicher als im vollendeten Bild«. Nur dkr Ursprung der Kunst ist göttlicher Natur, während dem vollendeten Werke, als einem Menschenwerke, peinlicher Erdenrest anhastet. Die Zeichnung ist die erste Niederschrift der künstlerischen Intuition, unter Weglassung jeden Details nur das Wesentliche an- Künstlers, unter Weglassung jeden Details nur das Wesentliche an» deutend. Daher verlangt sie auch von dem Beschauer«ine tättgere Mitarbeit, um zu ergänzen, was die Zeichnung wegließ und weg- lassen mußte. Aber der Beschauer wird für seine Mitarbeit reichlich entschädigt durch den Genuß, den allein das Verständnis zu geben imstande ist. Der Gedanke in der Kunst ist die Ausführung. Plötzlich und unbewußt dem Hirn des Künstlers entspringend, geht er bis in die Fingerspitze und in den Stift, der, als williger Handlanger, den feinsten Regungen seines Herrn gehorcht.-Daher die Wirkung der Zeichnung oft mächtiger als die des vollendeten Werkes, weil sie uns die Persönlichkeit des Künstlers unmittelbarer und ungeschminkter zeigt, weil wir dem Werdeprozeß des Wertes gldchso»»'\ beiwohnen. Ohne die vorteil« zu verkennen, welche die feit Erfindung der Photographie fast bis ins Unglaubliche vervollkommneten technischen Reproduktionsversahren genommen haben, dürfen wir uns nicht die Gefahren verhehlen, die sie für die Kunst im Gefolge haben. Sie verallgemeinern das Interesse für die Kunst, aber v e r t i e f e n sie es? Auch die oollendeffte mechanische Wieder» gäbe, die jedes Tüpfelchen, jeden Fleck des Papiers, jeden Strich und Puntj des Originals kopiert, eines wleibt sie ewig schuldig: den Geist, die Inspiration, das, was die Zeichnung zum Kunstwerk erst macht. '• Jim Zorker Theockerkapllalismus. Nach achtjährigen Derhand« lungen und Prozessen, die vor den New Porker Gerichten geführt wurden, ist das Aufführungsrecht für das beispiellos erfolgreick>« Stück, zu dem der bekannte Roman„Ben Hur" von Nidder Haggard bearbeitet worden ist. jetzt in den Alleinbesitz der Firma Erlanger , Dillimgham u Ziegfried in New Park übergegangen. �Der Besitz umfaßt auch das Recht auf die Verfilmung des Stücke,«.h.? die ollein ein Preis von 1 Million Dollars angesetzt worden ist.''«kn Hur" al» Theaterstück ging zuerst im November 1899 in Szene. Zuverlässiger Schätzung zufolge haben seither rund 20 Millionen Personen die Ausfuhrungen besucht, deren Gesamteinnahme auf etwa 10 Millionen Dollars zu berechnen ist. Das erfolgreiche Stück soll in der nächsten Saison zu New York in einer Neueinstudierung auf. geführt werden, die an Pracht der Ausstattung olles bisher Daae- wesene in den Schatten stellen wird. Gleichzeitig wird das Stück im Film erscheinen. Man ist zurzeit mit den Vorbereitungen einer Expedition beschäftigt, die in Palästina die Stätten des alten Ieru» ialem ausnehmen wird, um sie im Filmbild erstehen zu lassen Tie Äufnahmeexpedition wird sich von dort nach Syrien begeben um hier„Anttochia, die Schöne", mit ihrem großen Amphitheater, ihre«