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voröringen öer Polen . Amtlich wird mittags bekanntgegeben: Die polnischen Auf- siöiivischen in Oberschlesien versuche n auch über die Kor- santylinie hinauszu dringen, so im Landtreis Oppeln , auch im Kreis« Kreuzburg . wo es ihnen aber mißglückt ist. Auch in Ratidor und Kofel konnten sie nicht weiter vordringen. Im Laufe des gestrigen Tages und der letzten Nacht sind in vberschlesten mehrfach aktive polnische Soldaten, Mann- schoften wie Offiziere, als Teilnehmer des Aufstandes festgestellt worden. Bei einem Zusammenstoß in Salchwitz im Kreise Kreuz- bürg wurde ein Mann getötet und einer gefangen, beides Ange- hörig« des b. polnischen Grenzschutzbataillons. Der Gefangen« hat ausgesagt, daß da» ganze Bataillon sich an' dem Aufstand beteilige. Di« Aufftändischen bauen ihre Organisation aus und legen überall mllitärische Fernsprechleitungen. Korfanty hat im Lauf» des gestrigen Tages die Aufständischen besucht und soll mit Jubel begrüßt worden sein. Aus dem Kreise R y b n i t fehlen noch immer genaue Nachrichten. Die Stadt Groß-Strehlitz ist von den Aufständischen wieder geräumt, nachdem sie gestern abend besetzt worden war. Zm Landkreise Gleiwih ist die Lage überaus ernst. Der Kreiskontrolleur hat heute nacht nach Ilieparschuh bei Lobaud »ine starte Savalleriepalrouille entsandt, die 20 gefangene Deutsche befreit hak. Die ikalieuischen Truppen im Kreise pleß haben bis seht 2 0 Tote, 24 Schwerverwundete und IS Gefangene zu bektagen. Korfanty hat in allen Landgemeinden des Allsstandsgebietes Aufrufe oerbreiten lasse», in denen er sich als Präsident der Woseywodschaft Oberschlesien bezeichnet. Weitere polnische Waffen- und Dlunliionstransporte über die polnische Grenze haben der Interalliierten Kommission Anlaß ge­geben. Vorstellungen in Warschau zu erheben. Das heockcll Dounersmarcksch« Schloß Neudeck bei Tarnowiß ist heute vollkommeu ausgeplündert wordeu. Zu Srappih im Kreise Oppelu ist polnische Adflimmungs- poNzei von der Entenke entwaffnet worden. Das in der Stadt Kattowih liegende Vermaltungsgebände der fürstlich pleßschen Ver­waltung wird von Polen bedroht. An» den von Polen noch nicht besetzten Slädteu Söuigshütke, Veuthen. Gleiwih. Saltowih. Nikolai und pleß wird wachsende Lebensmillelknapph-it ge- meldet, die heule früh in Saltowih bereits zn Unruhen geführt haben soll. Die preise find überall sehr gestiegen. Wahrscheinlich wird heute nachmittag der Reichskanzler im Reichstage Erklärungen über ven Aufstand abgeben. Kuaögebung üer üeutschen Parteien. Saltowih. S. Mai.<WTB.) Die deutschen Parteien und Gewerkschaften haben an die Interalliierte Regienmgs- und Plebiszitkommifsion in Oppeln ein Telegramm gerichtet. m dem es u. a. heißt: Die feierliche Bekanntmachung der Hohen Kommission vom fl. Februar 1920 sagt:»Gönnt ihrerseits die Interalliierte Kam- Mission ihr Wohlwollen allen denjenigen, die ihrer Pflicht treu bleiben, so hält sie sich auch andererseits für verpflichtet, alle U n- ruhestifter rücksichtslos und gnadenlos zu verfolgen, wer sie auch fem mögen, und was sie für Unruhe auch stiften mögen. Alle diejenigen, die den Frieden und die allgemeine Ruhe stören, die den Klassenhaß und religiösen und nationalen Zwist ent­fachen oder oersuchen, revolutionäre Konflikte zu schassen, sowie diejenigen, welch« offen oder heimlich zum Widerstand gegen die Verwaltung aufhetzen.... werden auf das strengste bestraft. Am 1. Mai 1921 hat die polnische Partei i« der Sonderaus- gab« derOberschlesischen Grenz- Zeitung* offen gegen alle dies« Bestimmungen oerstoßen. Diese Nummer der»Grenz- Zeitung* war da» Signal für die Eröffnung des polnischen Putsches, der in der Nacht zum Z. Mai über Oberschlesien hereingebrochen ist. Wir stellen fest, daß die Hohe Kommission von ihrer Befugnis. Zeitungen zu verbieten, bisher gegenüber derOberschlesischen Grenz-Zeitung* keinen Gebrauch gemacht hat. Der Hohen Kommission und ihren örtlichen Stellen waren zahlreich« Meldungen über die polnischen Vorbereitungen zuge- gangen. Wir stellen fest, daß trotz dieser Warnungen keine wirksamen Vorbengunssmaßregeln W I III II»«IM IM IIIIII II.» I I II

Der Spartopf. Bon Wilhelm Scharrel man«. > Ich harte als Kind«inen Spartopf, einen Mohrenkopf, in den wm wohl etwa» hineinstecken konnte, aber aus d«m man so leicht nichts wieder herausbrachte, soviel Mühe man sich auch darum gab. So einen hatte ich und war neun Jahre alt. Monatelang hatte ich ihn gehütet wie Alberich seinen Schatz. Aber so oft ich ihn auch schüttelte immer klirrt« nur der ein« Nickel darin, den ich geschenkt bekommen hatte, als man mir den Epartopf gab. Und nun kam nie einer dazu, wochenlang nicht, monatelang nicht, und ich späht« doch bei jeder Gelegenheit. Aber damals flogen dio Nickel noch nicht wie heute die Markschein«, und«in Groschen hotte«inen Wert, daß es«wfach nicht zu sogen ist. Ja. Nun war da ein Mädchen. Natürlich. Es ist immer ein Mädchen dabei, wenn«troa» im Spiele ist. Emma hieß sie. Ich kann seitdem den Namen nicht mehr leiden. Damals liebte ich ihn. E» gab keinen schöneren. Es war Frühjahr und di« Zeit der Marmel. Es gab welch« in allen Farben, mattblau« und gelbe und weiße und braune, blanke und glatte. Im nächsten Laden an der Straßenecke lag eine ganz« Handvoll im Schaufenster, groß« und kleine. Aber die schönsten waren die Älasmarmel. Besonders einer war prächtig, dicker wie , ine Hcrztirschc und mit zierlichen roten, blauen und gelben Streifen »»rer der blanken Oberflälh«, ein Wunder an Schönheit. Emma verachtet« alle anderen. Dieser Marmel war ihr« ein- zigr Sehnsucht. Ich stand vor einem gewaiiigm Entschluß. Zu gern hätte ich ihr den Marmel gekaust. Aber ich hatte den Nickel nicht, der dazu gehörte. Der Spar- topf war uiwrbitlijch, er rückte nichts heraus. Tagelang ging das mit uns beiden. Aber der Mohrenkopf grinst« nur.' Zuletzt erklärt« Emma, wenn ich die Absicht hätr« und es wirk- lich wollte, wüßte ich es auch tun. Sonst wäre es aus mit unserer Freundschaft. Einfach.. Das gab den Ausschlag. Ich lief nach Haus«, nahm den Mohren- köpf und warf ihn an die Wand. Anders war ihm nicht beizu- kommen. Es gab einfach lein andere» Wittel. Er klirrte wie ein Lampenzyl'ucher. Ich oerlicß die Stube wie ein Lerbrcchep und ging hin und kaufte Emma den Glasmarmel. Und Emma war glücklich.

getroffen worden sind, io daß die friedliche Nevökkerung volltom- men schütz- und hilflos den Insurgenten ausgesetzt war. Der Hohen Kommission steht für ihre Zwecke ein starkes Truppen- aufgebot zur Verfügung. Es ist einwandfrei festgestellt, daß zwischen Angehöriger der französischen Truppen und den I n s u r g- n t e n fast durchweg ein durchaus fried» liches Verhältnis besteht. Lei der Errichtung der Avstimmungspolizei haben wir die Hohe Kommission eindringlichst auf di- Gefahr aufmerksam gemacht, die in der Politisierung der Polizei lieg.. Unsere schlimmsten Desürch- tungen sind am Z. Mai erwirklicht worden. Zahllas sind die Fälle des Verrats»er polnischen Apo- Beamten an ihren deutschen Kameraden. Die Mehrzahl der polnischen Apo- Beamten hat sich den Insurgenten angeschlossen. Der polnische Apo- Hauptmann Pietruszka hat als Insurgent das Amt eines Stadt- kommandant-n in Königshütte ausgeübt. Di« von der Hohen Kom- Mission geschaffene Abstimmlingipolizei hat sich nicht als «in Instrument zur Austechterhaltung von Ruh« und Ordnung, son- dern in ihren polnischen Mitgliedern als die Wehrmacht der polnischen Insurrektion erwiesen. In vielfachen Eingaben haben wir die Abschließung der Ost- und Südgrenze nach dem Beispiel d»r Westgrenze gefordert. Wir stellen fest, daß eine wirksame Grenzabsperrnng niemals vorhanden gewesen ist, und daß sogar unmittelbar vor dem Putsch Truppentommandos aus direkt an der Grenze gelegenen Ortschaften herangezogen war- den sind, so daß die Grenze völlig ungeschützt war. Die ungeheure tahl der bei den Insurgenten vorhandenen Waffen liefert den «weis, daß feit langem die Waffenversorgung von Polen aus erfolgt ist, und daß irgendwelche wirksamen Maßnahmen zur Cr- fassung /dieser Wessen nicht getroffen worden sind, während die Zeitungen der polnischen Partei mit Nachrichten über Wafsenfunde bei Deutschen angefüllt waren. Während e» bis zum 3. Mai mit- tags den Anschein hatte, als Hütten die polnischen Insurgenten sich im allgemeinen von der Vcrübung schwerer Gewalttaten gegen das Leben ferngehalten, häufen sich jetzt die Nachrichten"über Morde. In Karf, Miechowitz und Sodullahütt«, Kreis Beuthen , in Hohenlohehütte und Domb, Kreis Kattowitz , wurden am 4. Mai die erwachsenen deutschen Männer von Insurgenten zum Waffendienst gezwungen. Das gesamte Wirtschaftsleben ist gelähmt. Di« selbst jetzt noch in sehr großem Umfange arbeitswillige Bevölkerung wird durch die bewaffneten Insurgenten an der Arbeit gehindert. Auf diese Weise soll diesem bis auf das kleinste vorbereiteten Putsch künst- lich der Charakter einer allgemeinen Volksbewegung aufgedrückt werden, die keineswegs vorhanden ist. Di« friedliche Bevölkerung erlebt von neuem das grausige Schauspiel vom August- aufstand 1920. Wir haben die Bekanntmachung vom 3. Mai 1921 begrüßt. Wir stellen an die Hohe Kommission nicht mehr die selbstverständliche Forderung nach der Schaf- sang gesetzmäßiger Zustände. Unsere Eingabe hat nur den Ztveck, der Hohen Kommission die Auffassung der deutschen Bevölkerung zur Kenntnis zu bringen, die vor der Welt die Zu- stände darlegen wird, wie sie sich unter der Herrschaft der Inter - alliierten Regierung?- und Plebiszittommission bis zum heutigen Tage haben entwickeln können. Plebiszitkommissariat für Deutschland , Deutsch - nationale Boltspartei, Deutsche Voltsparte!, Katholische Volkspartei(Zentrum), Deutsch « Demotratische Partei. Sozialdemokratisch« Partei, Allgemeiner Deutscher Gewertschaftsbund, Deutscher Gewerk- schaftsbund, Gewerkschaftsring. Die Teilnahme polnischer Truppen. London , S. Mai. Das Reutersche Vrreau ocrbreliet die Met- düng, daß eine Anzahl polnischer Truppen, gut bewaffnet und ausgerüstet und mit Maschinengewehren versehen, an der Ausslandsbeweguug in Oberschlesien teilgenommen habe. Es herrsche kein Zweifel mehr, daß der Aufstand vorbedacht war. Polnische Kundgebungen gegen England und Italien . London . 5. Mai.»Daily Expreß * meldet aus Warschau vom 3. Mai, daß dort eine polnischeKundgebunggegenEng- land veranstaltet wurde. Eine große Menschenmenge zog unter dem Rufe:»Nieder mit England!* an der britischen Gesandtschaft vorbei und versuchte mit Gewalt in den Hof der Gesandtschaft ein- Abends traf ich sie wieder.\ Und nun kommt's. »Nun?* fragte ich und lächell«. »Mh?* macht« sie ein ivenig ungeduldig und von oben herab. »Den Marmel mein« ich* Den?* sagt« sie gedehnt, als handle es sich um ein« alte Kar- tofsel.Den hat Heinz Bier.* »Heinz Bier?* stammelte ich fassungslos.»Du Du hast ihn verschenkt?* Ich wunder« mich heute noch, daß mir die Augen nicht aus dem Kopf« quollen. Aber Emma hatte mich schon stehen lassen. Und darum Räuber und Mörder? Eine Wut packte mich ich hätte heulen können. Ich tat«s nicht. Ich sah schon damals ein, daß es zweck- los war. Erfahrungen sollen klüger mache«. Aber sie tun e» nicht in jedem Falle. Wenn nämlich heut« eine käme sie braucht« ja nicht Emma zu heißen und zu mir sagte: Schenk mir-- na, egal was. ich glaube, ich würfe meinen Spartopf noch einmal an die Wand. Gut. daß ich keinen habe.

Der senkrechte Flug. Man schreibt uns: In Nr. 207 de,»vor­wärts* wurde unter dieser Ueberschrift mitgeteilt, daß«in öfter- reichischer früherer Fliegerleutnant Stefan v. Petroczy eine Flug- Maschine,»Helicopter* genannt, erfunden hätte, di««inen senk- rechten Auf- und Abstieg ermöglicht. Wie schon der Name»Hell» copter*~ Schraubenflieger andeutet, handelt es sich dabei um ein« Flugmaschine, deren steiler Auftrieb durch Luftschrauben bewirkt wird, die auf ihrer Oberseite liegen. Dies« Lde« und praktische Ausführung ist nicht mehr neu. vielmehr ebenso alt wie die des motorischen Flugzeugs überhaupt. Konstruktionen dieser Asst sind in der einschlägigen Literatur vielfach zu finden. Eins der ältesten Modelle stammt von dem Franzosen de la Landelle und eins der neueren von dem Dresdener Ingenieur Otto Baumgärt« l. Alle dies« Ausführungen kommen aber für die praktische Derwen- dung als Flugzeug nicht in Betracht, weil di« mathematisch. tech- Nischen Berechnungen(auf die hier nicw näher eingegangen werden kann) einesteils einen ungünstigen Kräfteverbrauch gegenüber den gebräuchlichen Flugzeugen voraussetzen, und andernteils, was leicht einzusehen ist, dadurch doch nur ein.Schwebenderhalten', nicht aber«ine änderbare Fortbewegung möglich ist. Einer der bedeu- tendften Forscher auf dem Gebiete der Flugtechnit. der verstorbene Prof. G. Well n er in Brünn hotte bereits im Jahr« 1883 in einer von ihm herousg«g»benen Publikation auf die technisch« Un- Zweckmäßigkeit des.Schraubenfliegers bingewiesen und dies« ein­gehend wissenschaftlich begründet. Obwohl nun an der Richtigkeit dieser Richtlinien keinen Augenblick zu zweifeln ist, denn Zahlen lügen bekanntlich nicht, haben sich doch nachher noch vielfach deutsche und namentlich französische Erfinder mit dem Ausbau diese» Pro-

£ zudringen, um einen schriftlichen Protest zu unterbreiten. Nach«er» schiedenen vergeblichen Versuchen, eine Audienz beim britischen Ge­sandten zu erlangen, wurde die Menge schließlich von der Polizei zerstreut. Eine ähnliche Kundgebung wurde vor der italienischen Gesandtschaft veranstaltet. Aufgebot deutscher Hilfskommaudos. In Oppeln hat nach WTV. die Interalliierte Kommission 3000. in R a t i b o r der italienische Sreiskonlrolleur S00 Deutsche zur Niederwerfung des Aufruhrs aufgeboten. In Ratibor kämpfen Deutsche und. Italiener gemeinsam gegen die Polen . Die rechte Oderseite ist von den Polen besetzt, während die Luke Oderseile noch von de« Deutschen gehallen wird. Es häufen sich die Meldungen, wonach reguläre polnische Truppen meist in Zivil über die Grenze kommen, um au dem Aufruhr teilzunehmen. Le Monds Rückkehr. Paris , 5. Mai. General L e R o n d hat gestern nachmittag Poris verlassen, um sich aus seinen Posten in Oberschlesien zurückzubegeben. Frankreich hat Zeit. Pari», 5. Mai. Nach Mitteilungen der Pariser Morgenpresse hat der Ober st«Rat davon Abstand genommen, sich mit der oberschlesischen Frage zu beschäftigen. Aus die englischen Ersuchen habe die französische Delegation erklärt, der Augenblick sei nicht günstig(I), sich mit dieser Frage zu befassen. Oberschlesische Müchtlinge in der Tschechoslowakei . Prag . 8. Mai. (TU.) Das tschechisch« Pressebureau meldet aus Mährisch-Ostrau : In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag war an unserer Grenz« Gewehr- und Maschinengewehrfeuer zu hören. Gestern überschritten unsere Grenze etwa 2 20 Flüchtlinge, die von unseren Sicherheitsorganen nach Oderberg gebracht wurden. Unter ihnen befanden sich 12S tschechische Staatsange­hörige, meistens Bergarbeiter aus Hultschin, die erzählen, daß sie von polnischen Aufftändischen von der Arbeit vertrieben worden sind. Auch unsere Gendarmen- und Finanzgrenzwache wurde bei Vernovitz und Kopytov beschossen. In der Umgegend von Olsau haben sich polnische Aufständische mtt Maschinengewehren einge- graben. Ihre Grabenlinie zieht sich bis zur Stadt Kreuzenort . Die Telephonverbindung mtt Breslau ist unterbrochen. Deutschnationaler Landesverrat. Wir erhalten folgende Erklärung:' Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags, dessen Sitzun- gen nach den Bestimmungen der Reichsversaffung vertrau- I i ch sind, dat sicy am gestrigen Donnerstag mit der L a g e i n Oberschlesien beschäftigt, die nach der militärtsckjen wie der politischen Seite hu: eingehend erörtert wurde. Sämtliche Teilnehmer der Besprechung gingen dabei von der Boraus- seßung aus, daß die verfassungsmäßige Vertrau- l i ch k e i t der Verhandlungen von allen Seiten gewahrt werden würde. Der Berliner»Lokalanzeiger* bringt es trotz- dem fertig, einen ausführlichen Bericht über diese Verhandlungen zu veröffentlichen, der offenbar von deutsch - nationaler Seite inspiriert ist und die Borgänge im deutschnationalen Parteiinteresse gefälscht darstellt. Das nötigt uns zu erklären: Es ist unwahr, daß die Deutsch - nationalen den sofortigen Einsatz von Reichswehr verlangten. Es ist unwahr, daß die Sozialdemokraten gegen die Absicht, die Reichswehr der Interalliierten Kom- Mission zur Verfügung zu stellen, Bedenken äußerten. Dieser plumpe Versuch, die Deutschnationalen im Gegensatz den Sozialdemokraten als die patentierten B c- ützer der oberschlesischen Bevölkerung hinzustellen, wird von allen Teilnehmern der Verhandlung richtig eingeschätzt werden. Es bleibt festzustellen, daß ein den Deutschnationalen yahestehendes Blatt selbst vor landesverräterischen Indiskretionen nicht zurückschreckt, um seine Partei- zwecke zu fördern. Die sozialdemokratischen Mitglieder des ________ Auswärtigen Ausschusses.

blems nutzlos abgemüht und ihm Zeit und Geld geopfert. In der Geschichte der Technik find deiarttg« Berirrungen nicht so selten. So hotte, um an«in allgemein bekannteres Beispiel dafür zu er- Innern, die Pariser Akademie der Wissenschaften schon im Jahre 177S die Prüfung eines sich immer bewegenden Triebwerks, »Perpetuum mobile *(in der Technik kurz»Perms* genannt) ab- gelehnt. Trotzdem hat die Nachzeit noch bis zum heutigen Tage diesem sinnlosen Gedanken nachgegangen und das deutsche Patent- «mt sogar im Jahre 1878 unter Nr. 44S3«in entsprechendes Patent erteilt. Eingehende wissenschaftliche Beweise für die Unmöglichkeit oder Unzweckmäßi-zkeit einer Erfindung werden von der Allgemein- heit und auch von einem ziemlich großen Teil gewisser»Fachleute* achtlos übergangen, weil sie meistenteils der irrigen Ansicht sind, daß mathemattsche Berechnungen u. dgl. von ihrem Erfmoerglück Lberrannt werden können. So wird denn auch der genannte»Heli- eopter*, ebenso wie seine in- und ausländischen Vorgänger, nur in der einschlägigen Literatur und in den hochfliegenden Planen seiner Urheber ein kümmerliches Dasein führen. A, Str. VerussvermiMung für Akademiker. Man schreibt uns: Wöh«?' ren die Arbeitsämter im allgemeinen für die Arbeitslosen unter den ungelernten und gewerblichen Arbeitern sowie für die Angestellten oller Gruppen Arbeit uno Leschäfttgung vermitteln, können die stellenlosen Akademiker bei diesen Nachweisstellen nicht immer Ve- rücksichtigung finden. Neben den verschiedenen akademischen Fach- vereinen bemüht sich das B e r u f s a m t für Akademiker. das' seinen Sitz in der Universität Frankfurt a. M. hat, einen Aus- gleich zwischen Arbeitsangebot und Nachfrage herbeizuführen. Lei­der ist auf dem Arbeitsmorkte für Studierte ein großes Angebot an Arbeitskräften vorhanden, so daß wertvoll« Fachleute aus vor- schiedenen Derufsgruppen brach liegen. Aus diesem Grund« rich. tet das Berufsamt an all« öffentlichen Stellen, Firmen und Der- bände die Bitte, zum Zwecke des Ausgleichs geeignete Bedarfs- Meldungen auch an diese» Irfftitut weiterzugeben, da für Zuweisung qualifizierter Bewerber vorg« getragen wird. Die Schute auf der keralleninfel. Bor einigen Tagen kehrt« nach 23jShr!gem Aufenthalt in Polynesien eine gewisse Miß Jol&iLse nach London zurü k. In den letzten Iahren hat sie«ine Schi«t.w eingeborene Mädchen geleitet. Sie lag auI der vorher ganz aas«- kannten Koralleninsel Papaelise, die zu den Ellisi-Jnseln. nördlich von den Fidschi -Jnseln, gehört. Die kleine Insel, die«inen Kilometer lang und knapp hundert Meter breit ist, liegt vollkommen einsam in der blauen Südsee. Miß Jolliffe ließ dort Pflanzungen, besonder, von Kokospalmen, anlegen und zog dann mit einer kleinen Schar eingeborener Mädchen dorthin. E» gab nur einen einzigen Mann auf der Insel, einen Arbeiter, der die gröbsten Arbeiten verrichtete. Alles andere, sogar der Hausbau, wurde von den Mädchen selbst ausgeführt. Man fischte und man erntete Kokosnüsse, und viel mehr brauchte man nicht.

«rvsse« TckiauipielSan«.«ertterKrans, spielt Freitag, den«. und Ludwig Wütlner lvtontag. den 9., de» ShYlock in Shatejpeare» »Kausman« von Venedig ».