€ Ententerat und Gberschlesien. Var�s,?. Mal. tvesa.) Aus poütljchen ßrdfen, dle der frau- zöflscheu Regierung nahestehen, wird nüigelcill, daß die französische Regierung ein Einrücken deutscher Reichswehr nach Oberfchlefleu gegen den Dillen der Zuteralliierken Kommission als einen firlegefoB betrachten und im Einverständnis mit den Alliierten sofort dle Lriegn- ersiäruug au Deutschland folgen lassen würde. Paris , 7. Mai. (tjaoos.) Der Lotschafterral befaßte sich mit der durch die Unruhen in Oberschleflen geschaffenen. Lage. Rachdem er elnstimuüg die Putschoersuche bedauert und geladelt hatte, dl« den Alliierten Verluste an Menschenleben zugefügt hoben, beriet er dw Maßnahmen, dle zur Herstellung der Oidnuug geeignet wären. Der Rolschaflerrat schlag außerdem der ZuteroMierlea Sommlssiou für Dberschlefleu vor, eine Kundgebung a« die BeoSlkerung zu richten, welche alle Anordnung verdammt und zu erkevven gibt, daß keinerlei Avweudung von Gewalt die Beschlüsse der verbandsregierungen be einsiussen kann oder sie daran hindern wird, w vollkommener Freiheit die Zuteilung der einer Abstimmung unterzogenen Gebiete uach Maßgabe des Friedensvertrages von Versailles vorzunehmen. Da die geplanten Maßnahmen nicht näher bezeichnet werden, wollen wir keine Betrachtungen darüber anstellen, was die Entente z. B. getan hott«, wenn Deutschland ew von ihr noch besetztes Ab« stimmungsgebiet insurgiert hätte. Wir wiederholen mit aller Schärfe unseren Protest gegen seden ungerusenen Einmarsch deutscher Streitkräfte m Oberschlesien , der den Deutschen dort wie in Wcstpolen und im lsteiche nur schaden fönri«. Wir hoffen, daß auch die am Sonnabendmittag erfolgt« Verladung deutscher Diposoldaten auf dem Potsdamer Bahn- Hof nicht derartig irrsinnigen-Plänsn dienen sollt«. London . 7. Mol. lDZU In Veavlworluva mehrerer parla. menlarischer Anfragen stellte der Staatssekretär des Auswärligen Harmsworth fest: Es läßt sich nichts Verhänqvlsoollere» denken, ms daß dieser Aufruhr ausgebrochen ist. Eine Volksabstimmung hak soeben unter vedlnqungen strengster AnparteUIchkeU stattgefunden. Die geqeuwärtiqen Unruhen scheinen aus Gerüchten in polnischen Zeitungen entstanden zu sein, daß die Alliierten bereits eine Ent- kcheidung hivsichtlich der Tellunq gefällt hätten. Eine solche Entschei- duna siegt jedoch nicht vor. Die Gremsestseßung ist eine Frage, die ledlqlich dem Obersten Rat angeht. Die Bewegung in Oberschlesiev tst sehr ausgedehnt, die Unruhen haben inzwischen dle Form offener Rebellion angenommen. Dean die Alliierte Kommission die Ruhe wieder hergestellt hat. wird zur Demarkation der Grenzen geschritten werden, was im Interesse de» Friedens so dringend notwendig ist. 8e Rrmd wieder in Oberschlesien . Oppeln., 7 Mai. (WTV.) General Le Rrmd ist in Oppeln wieder eingetroffen und hat die Geschäft« der Interalliierten Kom- Mission übernommen. Heute nacht werden«ine größere Anzahl Familienangehöriger von Mitgliedern der I. K. Over- schlesten verlasien. Ein..Frontbericht". Krenzburo. 7. Mai.(MTB.) Im ollgemeinen ist die Sage mi» nerän�-ert. Uschütz ist in deutscher Hand. In Mittel-Eeichwitz mschsekt der Besitz. Schierke . Giunowitz. Wendrin, Audowa und Sausenberg sind zurückgenommen. Thüle und Dudkowitz sind � benialls in de u t s ch« r Hand. Die ganze Nordfront des „, Preises Kreuzburg ist unversehrt. In Kreuzburg ist alle« ruhig, auch in>en umliegenden Dörfern ist die Nacht rußig verlaufen. Auf der ssiri!?' Klein-Lassowitz— Skockau— Grunowitz ist in der vergangenen Nacht gekämpft worden. Die Linie wurde vorgetragen und vormüsi wie oben angegeben.......".......... Kattowih. 7. Mai.(MTB.) Kreuzburg ist noch unbesetzt. Rvb- nik ist auf Grund von Verhandlungen von den Aufrührern geräumt. Im Iuliushospital in Rnbntt liegen SO Zivilpersonen und IS koke Italiener, im Knoppschoftslazarett?Z Verwundete und 8 Tot«. Bei den Kämpfen dt Ezerwionka am S. Mai hatten die Italiener IL Tote und 18 Verwundete, bei den Kämpfen am Z. Mat bei Iostrzernb hat die italienisch« Kompagnie 1 Toten und 1 Verwundeten verloren. Groß-Etrehtitz ist von Aufruhrern frei, df« einige Kilometer östsich der Stadt siegen. Kosel ist frei, große Teile des Kreises sind im Besitz der Aufrührer.— Es sind bisher Idtw Deutsche in Ovpeln ringestillt worden. Es fehlt jedoch cm Bewaffnung und Bekleidung. Vfi-. Strafzenschlachten in KönigShütte. Söniashüsie, 7. Mai. lTU.) Bereits in der Nacht gegen S Uhr drangen schwerbewaffnete Insurgenten in den nördlichen Test der Stadt ew. Die französische Besatzung war zu schwach, um den Ein- fall abzuwehren. Es gelang jedoch den Osflzieren, die Iizsm"'enten durch Verhandlung«» zum Abzug zu bewegen. Gegen Mittag machte sich eine Gegenaktion der Deutschen bemerkbar. Die Arbeiter. schaft versammelt« sich vor dem Reichshof , in dem ew polnisches Dnreau untergebracht worden war, stürmt« die Näumsichkeiten und warf die Akten auf die Straß«. Die anwesenden Polen wurden ver- vrügelt. Es wurden Lieder gesungen wie„Deutschland hoch in Ehren",„Deutschland . Deutschland über alles". Di« Post, die von Insurgenten besetzt war wurde durch französisches Militär geräumt. Bor dem Rathaus sammelten sich gegen ein Uhr mittags groß« Mengen von Arbeitern an und verlangten bewaffnet zu werden.. Kurz vor drei Uhr drangen neue Scliaren bewaffneter Polen in die Stadt ein. überrumpelten die französischen Wachen und drangen bis auf den Rathausplatz vor. Die Stadt befindet sich augenblicklich in der Gewalt der Insurgenten. Verhandlungen? Mit allem Vorbehalt melden die PPN. aus Hwdenburg. daß der Bergrat Geifsnheimer vom Berg- und Hüttenmännischen Bor- Pein, versehen mit einem Ausweis, der von Korfanty unterschrieben sei. mit dem polnischen Rechtsanwall Kuwilwski über swanziell« Fragen«ine Besprechung gehabt habe. Ms Bergbausachverftändiger Korsantys soll der gasizische Bergreoierbeamt« Brolsti anwesend ge- wesen fem..- Der aufrichtige Niesiel. Warschau . 7. Mai. (OE.) Die polnische Regierung fetzt ihr dilatorisches Verfahren fort, indem sie die Korfanty -Grenze zwar diplomatisch verteidigt, aber die Unterstützung der Aktion den Par- teien und Organisationen überläßt. Die letzteren betätigen sich sehr regsam, namentlich in den Grenzgegenden, in der Provinz und unter der Hochschuljugend. Eine eigentliche Kriegsstimmungsmacho�wird noch nicht betrieben, wenn auch am Napoleonstag« der französisch« General Niessel ein Hoch auf ein größere« Polen au?» gebracht hat, wofür er von der Menge auf den Schultern getragen wurde. Die Berichte aus Oberschlesien geben vielfache Mordtakeu an D'w'ttoren und Werkbesitzern zu. Für den heutigen Sonnabend fehlt if äs Bargeld für die Lohnzahlungen.— Die deutsche Mark ist seit Montag von 1214 auf 13� gestiegen. Warschau . 7. Mai.(III.) Vom Außenminister S a p i e h a ist aus London w Warschau ein« Depesche ewgetroffen, nach der der Ausstand in Oberschlesien bei den Westmächten eine sehr ungünstige Stimmung hervorrus«. Ewem Vertreter des„Datly Expreß" gegen- über erklärte Sapieha , daß er die Ereignisse w Oberschleflen sehr be- dauere und die entschiedene Haltung der polnischen Regie- rnng begrüße. c EW sislnisiher Borsch«. Der..D zienvik Berlfnski" bringt solaenden E-genbericht aus Oppeln : Im Bereich der sogen. Korkanty-Linie wird lVer!chlesisn von. den Insurgenten- Abteilungen regiert. Die Abstim- »wngspoliz« ist dort entwaffnet und durch Aufständische ersetzt war- den. Einzig in den Städten haben sich die Lbstimmungsbehörden im Lanötag. Tomiulcus berichtigt. Bor Eintritt in die Tagssordnung der gestrigen Sitzung des Preußischen Landtages erklärt der Minister des Innern Dominicas: Gestern ist berichtet worden, daß w Reiß««in fron« zösischsr Offizier, ein französischer Kreiskontrolleur und ew Pole von Eisenbabnbeamten gefangen genommen worden sind, weil s« dabei erwischt wurden, wie sie eine Cisenbahnbruck« über «inen Nebenfluß der Oder ernew zu sprengen versuchten. Mir geht soeben eine telegraphische Meldung des Regierungspräsidenten zu, die lautet: Di» Meldung über ein« Beteiligung zweier Fron-! zasen bei der Brückensprengung wird von der Glsenbahnbehörd« widerrufen.(Tosender Lärm bei den Kommunisten.— Abg. Schulz (Komm.) ruft: Lügner! Zuhälter!— Stürmische Pfuiruf« rechts und in der Mitte.) Präsident Leinert: Herr Abgeordneter Schulz, Sie haben soeben einen Ausdruck gebraucht, der so tief sieht, daß ich sagen mutz: Es geschieht dem Ausdruck zu viel Ehre, wenn ich ihn mit einem Ord- nungsruf beleg«.(Lebhafter Beifall. — Neuer Lärm und Gelochter bei den Kommunisten.) Ich bitte Sie, sich doch hier zu benehmen, wie es unter gebildeten Menschen üblich ist. Minister Dominicus forlfahrend: Der verhaftete(«s war der französische Kreistontrolleur Hauptmann de Blois und man hatte ihn nach Neustadt und dann nach Neiße gebracht, wie Havas schon oerbreitet. Red.) ist inzwischen freigelassen worden. Es ist für mich ew selbstverständliches Gebot der Loyalität. diesen Irrtum hier alsbald vor aller Oeffentlichkest zu berichtigen. Die Mitteilung beruht auf einer amtlichen Meldung.(Zuruf bei den Kommunisten: Es wird amtlich gelogen, wie immer!— Daraus bittet Präsident Leinert das Haus, die Plätze emzunehmen.) -Die Staatsregierung konnte nicht loyaler handeln, als daß sie hier eine Meldung, bie sich bedauerlicherweis« als Irrtum erwies...! (Zuruf links: Bedauerlicherweise! Erneuter Lärm.) Daß die Mel- dung absichtlich unrichtig abgegeben ist, muß ich durchaus b e- streiten.(Zuruf: Das haben Sie immer getan!— Was geschieht mit dem Oberpräsidenten, der gelogen bat?) Di« Zustände in Oberschlesien sind nach wie vor e r n st. Die Meldungen über den freiwilligen Eintritt in die Apo haben erfreulicherweise einen solchen Umfang angenommen, daß die von der Ententetom- Mission zugelassene Höchstzahl dieser Freiwilligen bereits überschritten worden ist.(Lebhafte Bravorufe!— Unruhe bei den Komm.) Gegenstand besonderer Beunruhigung bildet die Nachricht aus den oberschlesischen Städten über eine beginnende Lebens- mittelnot. Es besteht die Gefahr einer großen Lebensmittel- knvppheit mit anschließenden Plünderungen. Die Staatsregierung hat sich mit dem Reichstommisiar für Ernährung und Landwirtschaft in Verbindung gesetzt und vereinbart, daß er im Cwverständnis mit der Interalliierten Kommission die notwendigen Lebensmitteltrans. porte nach Oberschlesicn Einleite. Abg. Meyer-Ostpreußen (Komm.): Im Namen meiner politischen Freund« stelle Ich den Antrag auf Besprechung der Regierungser- klarung.— Von unabhängiger Seite wird der kommunistisch« Antrag unterstützt. Präsident L.e i n e r t erklärt unter anhaltendem Lärm| der Kommunisten und der Unabhängigen, daß nach der Geschäfts»! ordnung ein Antrag mst der Unterfchnft von 15 Abgeordneten ein»' gereicht werden muß. Er will aber diesmal davon absehen. Abg. Scholich(Goz.): Der Minister muh untersuchen, wen die Schuld an der falschen Meldung über die franzäsische Beteiligung trifft. Es ist außerordentlich bedauerlich, daß man auf der äußersten Linken selbst bei dieser ernsten Frage den Parteistandpunkt nicht' zurückzustellen vermag. Ich fühle mich ein« mit allen Deutschlühßen» den, wenn ich das Vorgehen der Kommunssien zurückweise. Hieraus wird Schluß der Auesprache beantragt, der Antrag wird mit allen Parteien gegen Unabhängige und Kommunisten ange» Nammen . Ad dos Haus in die Tagesordsmrg eintreten und de« Antrag Dr. Borsch(Z.) über die Dienstaufwandsentschädigung der Gene» ralsuperintendenten beraten will, verhindern die Kvnummiste» durch fortgeseipez Schreien und Zwischenrufe die Weite rverhandlung. Schließlich vertagt Präsident Leinert di« Sitzung. Schluß 2 Uhr. Zweite G!tzm»g« Wg. Dr. Züeyer-Ostp-ceußen(Komm.)(zur Geschästso rdnung): Wir beantragen, die Besprechung der Regierungserklärimg über Oberschlesien als ersten Punkt auf die Tagesordnung zu setzen. Di« Besprechung ist deshalb.notwendig, well die Sivo...(Präsident Lemsrt unterbricht den Redner mid macht ihn darauf aufmerksam, daß er nicht zur Sach« sprechen darf.) Abg. Meier-Berlin (U. Soz.): Auch wir beantragen Besprechung der Erklärung. Präsident Lcinert: Nach der Geschäftsordnung kann«ine A b» ander uns der Tagesordnung nur vorgenommen werden, wenn kein Abgeordneter widerspricht.(Zahlreiche bürgerliche Abgeordnete erheben Widerspruch.) Abg. Kiosk(Z.): Die ernsten Verhältnisse und die Schwierigkeiten der Lage verbieten es, fetzt in ein« Besprechung...(die übrige» Worte gehen in dem tosenden Lärm der Kommunisten unter). Präsident Leinert: Wir kommen somit zum ersten Gegenstand der Tagesordnung, Beratung des Antrages Dr. Porsch.(Die weiteren Worte gehen' in dem Geschrei der Kommunisten unter, die fortgesetzt rufen: Oberschlesien ! Sie Schieberl Für die Pfaffen gebt Ihr Oberschlesien Hins) Es gelingt dem Präsidenten Leinert nicht, die Ruh« im Haufe wiederherzustellen. Der Lärm auf der äußersten Linken wird schließlich so groß, daß die Sitzung wiederum abgebrochen werden muß und die Abgeordneten den Saal verlassen. Dritte Sitzung. Präsident Leinert eröffnet die Sitzung um 3,55 llhr und schlägt dem Haus« vor, sich zu vertagen und die nächste Sitzung auf Montag 1 Uhr mit der Tagesordnung festzusetzen: Westliche Schulen. Wohnungsnot, Kommunalabgabengefttz. Abg. Käß(Komm.) beantragt.zur Geschäftsordnung am Montag auf die Tagesordnung zu setzen den mündlichen Bericht des Rechts» ausschusses über die kommunistischen Anträge betreffs Ausnahme- zustand in Ostpreußen . Ausnahmegerichte, über den sozialdemv. kratisch en Antrag betreffend die Stellimg der Jugendlich», vor den Sondergerichten, die kommunistischen Anträge betreffend Entschädigung der kommunistischen Zeitungen und der Bestattungs- tosten für Sült. Abg. Schul,»Neukölln(Komm.) beantragt zur Geschäftsordnung als ersten Punkt auf die Tagesordnung der Montaysttzung zu fetzen. Die Vorgänge in Oberchcsien. Wir werden einen Antrag zur ober- schlesischen Frage schriftlich einreichen und erwarten, daß Sie nicht zum.zweiten Male einer Besprechung feige ausweichen werden. (Präsident Leinert erteilt dem Redner wegen der Beleidigung des Hauses einen Ordnungsruf und verweist darauf, daß schriftliche Anträge, die nicht vorliegen und verteilt worden sind, nicht auf die Tagesordnung gesetzt, werden können.) Der kommunistische Antrag betreffs Oberschlesien wird gegen die Stimmen der Unabhängigen und Kommunisten abgelehnt. Der kommunistische Antrag, betreffs des mündlichen Berichts des Rechts- ausschusses wird gegen die drei saziälistilchen Parteien abgelehnt.— Es bleibt also beim Vorschläge des Präsidenten. Schluß 4% Uhr. • Wie uns Genosse B u b e r t mitteist, hat er in seiner RsSe�iM Preußischen Landtag am Frellag nicht, wie irrtümlich gemeldet, von dem Regierungspräsidenten von Merseburg gesprochen, sondern sein« Angriff» wegen der«Hstlasiung verheirateter.Hufskräfte, q' dam Zentralverband der Angestellten angehörten, richteten sich gegen den Regisrungspräschenten m Osnabrück . behauptet, aber in einigen, wie z. D. in Beutheu, bestehen neben» her Behörden der Aufständischan, die für Ordnung sorgen. Wie schwach di« Gewalt der Interalliierten Kommission ist, charakterisiert die Tatsach«, daß ihr« Feldgerichts, die einmal mtt dem Kraftwagen, ein anderes Mal mtt der Bahn entsandt wurden, zweimal zurückkehren mußten und, da sie van den Ausständischen nicht durchgelassen wurden, endgültig nach Oppeln zurückzukehren ge» zwungen waren.(DA.) Korfanty redete einem»New Tor? Herald"-Mcmn was von Lebensmitteln aus dem hungernden Polen vor-, da« Bargeld für die Bergarbetteelöhne will er durch Bon« aufbringen, die die Unter» nehmervereinigung gegenzeichnen sollen oder sonst durch Beschlag- nähme der Btmkengelder. Ein unparteiischer Nachruf. Katicnvitz, 7. Mai. (DIB.) Dt-„Oberschltstsche Post" in Rybnik bringt heute folgende« Inserat: „An der umstrittenen Front in diesem gigantischen Freiheits- kämpf Oberschlesiens starben durch die Hand ver größten Feinde des polnischen Volke«, tells ou» dem Hinterhalt, teils an einer be- refts erlittenen Verwundung, folgende Brüder den Ehrsntod des Freiheitskämpfers: von der 5. Hundertschaft der Abstimmung«- polizei Rybnit, Gruppe Gleiwitz , der Hundertschoftsführer und Hauptmann Watt« Larisch(folgen drei wettere Namen). Auf feiten der polnischen Kampforganisation fielen ferner:(folgen sieben Namen). Bewegten Herzens gedenken wir dieser loten Freiheitshelden. Wir stehen an ihrem Grabe nicht in tieffter Er- gebung, sondern mit kaltblütiger Entschlossenheit, auch unser Leben für die endgültig» Befreiung des polnischen Volkes in Oder - schlesien einzusetzen. Diese Todesfreudigkeit wird gewinnen Much die Liebe zum oberschlesischen Volt, zur oberschlesischen Erde und zu . unserem Mut'.crlande Polen . An der Bahre unserer toten Brüder schwören wir. das Freiheitewerk in Oberschlcsien fortzusetzen bis zum letzten Atemzuge, komm« was da will! Die polnische Kampf- orgonisation dar polnischen Offiziere und Beamten der Abstim- mungspollzei Rybnik ." Dieses Inserat ist nicht zensiert morden, wohl ob« der Appell der Deutschon an dt« Gerechtigtett der Ententeregierungen. Kovlmuniste« für Korfauiy. Breelav. 7. Mai. (Eigener Drahtbericht des„Vorwärts".) Während die oberschlesische sozialistische Presse illcht erscheinen kann. liegt die kommunistische Gleiwitz «„Rote Fahne", die schon vor der Abstimmung wiederholt indirekt die polnische Sache unterstützt hott«, auch heute vor, wenn auch in verkleinertem Umfange. Das Kommunistenblatt, dem seine eigenen Parteigenossen vor der Abstimmung Bestechung von polnischer Seite vorgeworfen hatten, bringt den Generalstreikaufriii ebenfalls, während Gewerkschaften und loziolistische Parteien zur Wiederaufnahme der Arbett auffordern, da der Streik rerroristischeu Charakter habe. Der Zweck, o«n die Kommunisten mit dieser Unterstützung der polnischen Sache oerfolgen, geht aus ihrem Ausruf hervor, die Betriebe zu besetze» und«inen Zentralarbeilexrat zu bilden. E« Ist sehr unwahrscheinlich, daß sich größer« Arbeitenno sie» dieser Parole anschließen. In verschiedenen Orten haben heute die Belegschaft«» bei den Sr«iitontrolleuren durch di« Betri«bsvertrau<nsleute energische Maßnahmen geiordert, damit sie die Arbeit wieder ausnehmen tonn«». Di» wirtschaftlich« Lage, der Mangel cm Nabrungsmtttein, die Aich tau szcchlung der Löhn« zwin"! der Arbifterfchaft ein« solche Stellungnähme auf. Die soüal- demokratischen Führer werden im Gegensatz zu den Kr. mwu nisten von dtn Polln oersolql. E« finden»um Teil Haussuchungen bei ihnen statt. Sl« müssen ihre Wohnungen veriasseu. Kiihlmann berichtigt. Zu d«r Flugschrist S ch e i d e m a n n s, deren wesentlicher In- halt die Behauptung ist, der Persuch einer Friedensvermittkung durch den Heiligen Stuhl im Herbst 1917 fei von Berlin aus ganz ziel- bewußt sabotiert, veröffentlicht Staatssekretär a.D. v. Kühlmann: „Zur Uebernahme der Leitung dos Auswärtigen Amtes Hobe ich mich seinerzeit mit starkem Widerstreben nur deshalb entschlossen, weil ich hoffte, etwa auftauchende diplomatische Friedensrnöglich» ketten fördern zu können. Die Erreichung des Friedens ist während meiner ganzen amtlichen Tätigkett das unverrückbar im Augs behaltene Ziel meiner Bestrebungen gewesen. Für dieses Bestreben fand ich volles Verständnis und Unterstützung sowohl bei der Krone wie bei dem Kanzler und den Staatssekretaren. Einem Kabinett, das diese Politik nicht gebilligt hätte, würde ich keinen Tag angehört haben. Wenn die hochherzige Initiative des Heiligen Stuhles nicht zum Erfolg geführt hat, so lag dies an dem starren Willen Frankreichs , mtt Deutschland nur nach dessen voll- kommener Niederwerfung Frieden zu schließen." Geiseln in Sowsetgeorgien. Noch Besetzung Georgiens durch die russischen bolschewistsschon Truppen, di« in das Land bekanntlich ohne Kriegserklärung singe- drungen waren, sind von den russischen Okkupationsbehörden und deren Agenten, di« von Moskau als„fowsetgeorgische Volkskom- missare" ernannt wurden, die Familienangehörigen des georgischen Gesandten in Berlin , Dr. AchMeteli, als Geiseln in Haft genommen worden. Die Sowjetbehördcn wollen damtt den Rücktritt des Gesandten erpressen. Kasparek verhaftek. Gestern früh wurde der ehemalige kom» missarische Landrat des Kreises Scmgerhausen. der unabhängige Re» dakteur Kasparek, verhaftet und dem Sondergericht Nord- Hausen zugeführt. Er soll sich der Beihilfe zum Hochverrat schuldig gemacht hoben. Scrndergerichtsurkeile. Das Erfurter Sondergericht, das gestern zufammentrat, um gegen etwa 50 Kommunisten, Angehörige der „Roten Leuna-Armee", zu verhandeln, verurteilte 23 Angeklagte zu Gefängnisstrafen von 9 Monaten bis zu 2'A Iahren. Eiuskcltnng de» Aerfahreo» gegen Friesland . Gegen den Kommuniftenfübrer Frieklcmv war bekanntlich ein Verfahren wegen Mordes eingeleitei worden, weil er angeblich als Kommissar der Sowjetregisrung im Woljagebiet deutsche Kolonisten habe hin« richten lassen. Friesland ist inzwischen, wie gemeldet, aus der Haft entlassen werden. FrieSlands Rechtsanwalt Dr. Rosen» feld hat nicht nur rechtlich« Bedenken gegen das Versahren geltend gemacht, sondern er hat sich auch bereit erklärt, den Beweis daiür anzutreten, daß keine Verfehlungen dieser Art FrieSland zur Last gelegt werden können. Di? Staatsauwaltschatt hat nun nach längeren Erwägungen beschlossen, aus Grund der juristischen Be- denken von Dr. Roienkeld ohne Untersuchung der BeweiSanträgo das Ber fahren einzustellen.# Zwecklose Reise. Die Gattin des amerikanischen Kongreßmtt- gliedes Fred A. Britten, die bei Morschall Fach persönlich Pro» test gegen die Verwendung farbiger Truppen im deutschen Be- setzungsgeviet zu erheben beabsichtigt, ist in Pari» angekommen. All« frornösische propagandazentrale in Italien soll«in Hau» i» Rom für LbDlHXi graulen getauft werden.
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