rung der Lage in den wichtigsten Zentren der Grubenreviere| lichkeit ein Krieg gegen die Entente ist, zu entfeffeln. I tommt doch sehr darauf an. Wenn natürlich ein Teil der feststellen. Von tommunistischer Seite wurde bekanntlich behauptet, der Sozialisten, wie jetzt die USP., sich von vornherein Die Interalliierte Kommission hat an Ort und Stelle die not- oberschlesische Aufstand richte sich in gleicher Weise gegen die ausschließt, so werden die Sozialisten in der Regierung mendigen Rekrutierungsmaßnahmen angeordnet, um die Lücken deutschen wie die polnischen Kohlenmagnaten und Bergherren. nicht die Stärkeren sein. Im übrigen könnten wir wieder auszufüllen, die in der Polizei durch den Abgang polnischer Korfantys schamlose Drohung, er werde vor seinem Abzug das Zentralfomitee der USP. auf Ausführungen von Karl Elemente entstanden sind. Sie hat dadurch der Bevölkerung die Kohlengruben, Fabriten und Hochöfen voll Kautsky   in einem jüngst geschriebenen Vorwort zu einer Beruhigung verschafft, die sie wünschte. ständig zerstören, ja, er habe hierzu bereits die Vor- älteren Broschüre verweisen, worin Kautsky   ausdrücklich be­Bon irgendeiner der Interalliierten Kommission für Oberschlesien   bereitungen getroffen, wird auch dem letzten deutschen   Ar- tont, feinen vor dem Kriege eingenommenen Standpunkt, von außerhalb zu leiffenden Hilfe kann nicht die Rede sein. Ge- beiter zeigen, wie die Dinge in Oberschlesien   stehen. Jedoch daß Sozialisten in eine bürgerliche Regierung nicht gehen nehmigen Sie usw. auch die polnische Arbeiterschaft, die bisher durch Arbeit dürften, nicht mehr aufrecht erhalten zu fönnen, Der Gegensatz zwischen Lloyd George   und Briand   liegt in den oberschlesischen Hütten ihr färgliches Brot fand, muß weil es sich vor dem Kriege immer nur um einen isolierten also offen zutage. Der eine hält den Einsatz deutscher Streit nach diesen Aeußerungen Korfantys flar erkennen, für welche sozialistischen Minister in einem rein bürgerlichen Kabinett kräfte in Oberschlesien   für" fair play", der andere sagt, von Zwecke sie mißbraucht werden soll. Gelänge es Korfanty  , gehandelt hat, während heutzutage die Sozialisten als wirk ihm fönne gar nicht die Rede sein. Dieser Gegensaz muß seine Pläne in Oberschlesien   zu verwirklichen, so wären die li che Macht ins Kabinett eintreten. innerhalb der Interalliierten Kommission ausgetragen werden, unumgänglichen Folgen Arbeitslosigkeit und Elend unter der Trotz aller Vorbehalte geht aber die USP. nicht auf und bis dahin muß Deutschland  - so schwer es auch fällt, den oberschlesischen Arbeiterschaft von einem Umfang, von dem Leiden der oberschlesischen Bevölkerung zuzusehen- Gewehr man sich im Augenblick überhaupt keine Vorstellung machen den Sturz der jegigen Koalitionsregierung aus, sondern bei Fuß stehen. Es wird aber erlaubt sein zu sagen, daß fann. Korfantys Ausführungen verdienen in weitesten deut- sucht sie offenbar zu halten. Denn der Aufruf sagt: die Entscheidung in pofitivem Sinne nicht aufgeschoben wer- schen und polnischen Kreisen bekannt zu werden, weil sie auf den darf, wenn nicht noch mehr Unheil entstehen und nicht das eindeutigste Klarheit darüber schaffen, wohin der Weg in zugleich das Ansehen Englands auf dem Kontinent einen ver- Oberschlesien   führt. nichtenden Schlag erhalten soll. Lloyd George   sagt, er hoffe, daß England für seinen Standpunkt bis zuletzt einstehen werde. Es ist uns erlaubt, uns dieser Hoffnung anzu schließen.

Der geschäftstüchtige Lockspitel.

Frankreich   liegt auf der Lauer, um beim ersten Stoden in dec Erfüllung der Verpflichtungen feine Soldaten marschieren zu lassen. Im Often ist die Kriegsgefahr nicht minder drohend.

Die Deutschnationale Boltspartei hat die Führung übernommen, um die Ja- Regierung zu stürzen.

Diesem Treiben darf das Proletariat nicht tatenlos zuschauen. Die Kundgebung richtet dann weiter eine Reihe von

Forderungen an die neue Regierung. Sie verlangt: 1. Direkte und weitgehende Heranziehung der Gewinne der Industrie, des Handels und des Großgrundbesizes für die finanziellen Leistungen an die Ententemächte.

Gegen die„ Enthüllungen" der„ Roten Fahne", die durch das Ge Breslau  , 14. Mai.  ( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) ständnis des polnischen Agenten wie die Mitteilungen des Reichs­Bielleicht kann diese Hoffnung verfrüht sein. Aber auch ministeriums erledigt sind, wendet sich heute mit ergänzendem Ma dann bleibt das Wort des englischen Premierministers be terial die„ Breslauer Bolkswacht". Sie stellt fest, daß die angeb stehen, daß England in Oberschlesien   vollendete Tatsachen" lichen Befehle aus dem Reichswehrministerium zur Ermordung Kor­nicht anerkennen werde. Niemand wird sich wundern, wenn fantys usw. bereits vor vielen Monaten nach der Ermordung des Deutschland   für sich dieser Erklärung mit vollem Herzen bei Korfanty  - Gegners Uppfa von der polnischen und einem Teil 2. Restlose Durchführung der Entwaffnung, Aburleifur tritt. Und bestehen bleibt die Tatsache, daß der Lenker des der französischen   Presse in wesentlich derselben Form der Kriegsverbrecher. englischen Weltreichs das Wort„ Gerechtigkeit für Deutsch   gebracht worden sind. Schon damals ist der Nachweis der 3. Mannschaftserfaß für alle nach dem Friedensvertrag zu land" in die Welt hinausgerufen hat. Es wird weiterklingen, und ihm Flügel zu verleihen, muß die Aufgabe der deutschen   Fälschung gelungen. Die polnischen Spitzel haben also demnach tässigen bewaffneten Formationen aus den Reihen der organi Politik sein. dasselbe Material, das sie bereits nacheinander an die Polen   und sierten Arbeiter, Angestellten und Beamten. Bestellung poli In französischen   Blättern haben wir zu Napoleons   Franzosen verkauft hatten, jetzt noch einmal fich von Mostau be- tisch zuverlässiger Führer. 4. Herbeiführung freundschaftlicher Beziehungen hundertstem Todestage sein berühmtes Bort zitiert gefunden: zahlen lassen! zu allen Völkern. " Es gibt nur zwei Mächte in der Welt: den Säbel und die Die doppelte Gefahr. Idee. Am Ende hat sich aber die Idee stets als die stärkere Breslau  , 14. Mai.  ( Eig. Drahtbericht des Vorwärts".) Die 5. Erlaß einer Amnestie für alle Straftaten, die aus poll. erwiesen." Auch das entwaffnete Deutschland   ist nicht wehr- Breslauer Bolkswacht" weist darauf hin, daß nur die einmütige Be- tischen Beweggründen verübt worden sind. Aufhebung des Aus los, den Säbel hat man ihm aus der Hand geschlagen, die folgung der sozialdemokratischen Parolen durch die Ar- nahmezustandes in allen Gebietsteilen Deutschlands  . Idee kann man ihm nicht nehmen. Wir wollen in Ober- beiterschaft, wie sie gestern eine schlesische Bezirkskonferenz der gung der Sondergerichte. schlesien   und überall in der Welt Gerechtigkeit für Sozialdemokratischen Partei in Breslau   ausgab, vor der doppel. Deutschland   und nichts als fie! ten Gefahr retten könne, die Schlesien   bedrohe: der Gefahr eines Arieges mit Polen   auf der einen Seite, oder der nicht geringe­ren Gefahr, den bedrängten deutschen   Arbeitern in Oberschlesien   in den Rücken zu fallen oder sie preiszugeben, auf der anderen Geite. Die schlesische Arbeiterschaft lehnt es auf das entschiedenste ab, sich in das Schlepptau der kommunistischen Arbeiterpolitik" zu begeben.

Korfantys wahres Gesicht.

Reichsregierung und USP.

Beseitia

6. Durchführung der Sozialisterung, bea ginnend auf dem Gebiete des Bergbaues, der Energieerzeugung -Kohle, Wasser, Kraft, Elektrizität-, Weiterführung der Soziali fierung der konzentrierten Eisen- und Stahlproduktion, des Trans­port- und Verkehrswesens sowie anderer hochentwickelter Industrien. Forsten in gesellschaftliches Eigentum. Die gesamten landwirt 7. Ueberführung des Großgrundbesizes und der großen schaftlichen Betriebe sind durch Bereitstellung aller technischen und wirtschaftlichen Hilfsmittel, durch Förderung von Genossenschaften zur höchsten Leistungsfähigkeit zu bringen. 8. Sicherung der Lebensmittelversorgung. Schärffte Bekämpfung des Lebensmittelwuchers.

9. Umfassende soziale Fürsorge, insbesondere für Ar

10. Bergesellschaftung aller öffentlichen Ere ziehungs- und Bildungseinrichtungen. Deffentliche Einheitsschule mit weltlichem Charakter. Die Schule ist nach sozia­liftisch- pädagogischen Grundsätzen auszugestalten, die Erziehung mit der materiellen Produktion zu verbinden.

Paris  , 14. Mai.  ( EP.) Korfanty erklärte dem Sonder­berichterstatter der„ Chicago Tribune", er habe die Mög­lichkeit und Verantwortlichkeit eines Krieges mit Deutschland   wohl erwogen, bevor er den Aufffand der Polen   in Oberschlesien   ausführte. Korfanty   drückte aufs neue feine Abficht aus, das von den Polen   besetzte Gebiet nicht mehr freizugeben. Die Aufständischen zählten Morgenausgabe eine Rundgebung des Zentralfomitees der Die Freiheit" veröffentlicht an der Spize ihrer heutigen jetzt 100 000 Mann, die nötigenfalls auf 300000 Mann USPD  . zur politischen Lage. Die Kundgebung ist in ver- beitslose, Witwen, Waisen, Rentner und Kriegsbeschädigte. Be erhöht werden könnten. Im Falle einer Niederlage hältnismäßig ruhigem Ton gehalten, wendet sich aber schaffung von Arbeit, besonders durch Herstellung von Wohnungen. würden sie sich nicht zurückziehen, ohne die mit sachlicher Schärfe gegen die Sozialdemokratie, der Anpassung der Löhne, Gehälter, Renten und Unterstützungen an die Kohlengruben, die Fabriken und die Hoch- wiederum zum Vorwurf gemacht wird, daß sie nicht mit den Kosten der Lebenshaltung. Schußmaßnahmen zur Erhaltung ber öfen vollständig zerstört zu haben. Die Borberei­fungen hierzu feien schon getroffen. Unabhängigen zusammen eine rein sozialistische Re- Arbeitskraft. Diese Erklärungen Korfantys enthalten zwar nichts gierung gebildet habe. Der Borwärts" hat bereits in einem Neues über Korfantys Politik, deren Charakter aus den bis Artifel auseinandergesetzt, warum eine solche Regierung beim herigen Borgängen in Oberschlesien   hinreichend bekannt war; beften willen nicht möglich war und sich auch nicht fie enthüllen jedoch mit einer unglaublichen Offenheit den einen Tag gegen die bürgerliche Reichstagsmehrheit hätte 3ynismus Korfantys, mit dem er brutal und halten können. Erstaunlicherweise geht der Aufruf der USP. schonungslos feinen Feldzug in Oberschlesien   durchführt. Von an diesen Gründen ganz und gar vorbei, offenbar Als Sozialdemokraten fönnen wir uns mit dem Hauptteil größter Bedeutung ist das Eingeständnis Korfantys, er habe weil er sie nicht widerlegen kann. Sehr schwach ist auch, was dieser Forderungen durch aus einverstanden erklären. noch vor Beginn des polnischen Aufstandes in Oberschlesien   der Aufruf sagt, um die Ablehnung des fozialdemokratischen Kleine Abweichungen in einzelnen Buntien würden nichts mit einem Krieg gegen Deutschland   gerechnet; hätte Angebots durch die USB. zu verteidigen, eine gemeinsame daran ändern, daß das Gesamtbild der hier verlangten fich Korfanty nicht von vornherein der französischen   Regierung aus 3entrum, SPD. und USP. zu Politik unseren eigenen Wünschen entspricht. Hilfe sicher gefühlt, so hätte er es nicht magen fönnen, mit bilden. In einer bürgerlichen Regierung, so behauptet die Ob sich diese Forderungen aber sämtlich in einer Koalitions­einer noch so starten Zahl von Insurgenten den Krieg gegen Rundgebung, seien die Sozialisten stets die Schwächeren regierung mit bürgerlichen Parteien, der sich obendrein die Deutschland  , der nach dem Friedensvertrag in Wirk- und würden nur von den Kapitalisten mißbraucht. Das unabhängigen ausgeschlossen haben, werden ver­dabei nicht an prunkvolles Kunstgewerbe, sondern an die moderne, volkstümliche Möbel- und Hausratindustrie, die Textilindustrie, das graphische Gewerbe und ähnliches. Auf dieſen Gebieten ist heute auch in Deutschland   vieles Neue und Zukunftverheißende im Werden, von dem das große Publikum feine Ahnung hat. Zur Hebung der allgemeinen ästhetischen Kultur aber würden solche und ähnliche Ber­anstaltungen gewiß mindestens ebensoviel beitragen wie die Aus­J. S. stellungen von Werken der Hohen Kunst".

a

Die Große Berliner Kunstausstellung. Am Lehrter Bahnhof   ist heute mittag die große Kunstschau eröffnet worden. In 30 Sälen, Zimmer und Stojen vereinigt sie dieses Jahr Arbeiten des Vereins Berliner   Künstler, der Freien Sezesfion, der Novembergruppe und des Bundes deutscher Archi­teften im ganzen gegen anderthalbtausend Nummern. Der Ehren­saal ist dem Gedächtnis May Klingers gewidmet und als Glanz­Die neuen Briefmarken. Endlich sind sie da, die schon lange punkt soll hier der„ Chriftus im Olymp" paradieren, der aber noch verheißenen neuen Deutschen   Briefmarken. Manch einer hat es nicht eingetroffen ist. Daneben erscheint die Kunst der Bühnen vielleicht schon vergessen, daß der Reichspoftminister Giesberts dekoration und die Kunst des Porzellans in gesonderten bereits Ende des Jahres 1919 einen Wettbewerb zur Erlangung von Arrangements: Theaterfiguren und Szenenbilder in Saal 15, neueste fünstlerisch einwandfreien Bostmerizeichen ausschrieb, dessen Ergeb­Erzeugnisse der staatlichen Berliner   Porzellanmanufaktur in Saal 11. nis zwar feine überragenden Leistungen aufwies, aber doch einen Der Charakter der einzelnen Ausstellergruppen zeigt im wesent recht erfreulichen Fortschritt darstellte. Seit dem Spruche der Preis­lichen das bekannte Gepräge. Im Verein Berliner   Künstrichter bis heute ist mehr als ein Jahr vergangen. Diese Beit Ter, der einzelne sehr gute Säle zusammengestellt hat, macht sich wäre bei dem gegenwärtigen Stande der Wertpapiertechnik reichlich unter dem Einfluß der Jüngsten eine fräftigere Farbenfreudigkeit lange, wenn die Berzögerung an der Druckausführung und nicht an bemerkbar, so daß man nicht mehr allzu stark geblendet wird, wenn anderen Ursachen gelegen hätte. Die Behinderung lag einzig und man aus dem konservativen Oft in den revolutionären Westflügel Wert- und Farbveränderungen. Erst nachdem der Weltfongreß in allein in den sich überstürzenden Bortoerhöhungen mit ungezählten hinüberwechselt. In diesem erscheint die Freie Sezession als Madrid   Ende des Jahres 1920 endgültig Farben- und Baluta­die Vertreterin eines bereits gesicherten Befizes: fie zeigt Arbeiten Gegenmerte für den Auslandsverkehr festgesetzt und der Reichstag   im anerkannter Meister des In- und Auslandes, darunter auch sehr inter- März d. J. einer erneuten Portoregelung" seine Zustimmung er­effante französische   Werke. Die Novembergruppe ist der teilt hatte, fonnte ernstlich an die Herstellung der neuen Freimarken Alarmplatz der Stürmer und Dränger geblieben, durch geschickte An- gedacht werden. ordnung ist es ihr aber geglückt, den Eindruck des Chaotischen zu ver. In den wenigen dazwischenliegenden Wochen sind nun die erften meiden, auch hat sie diesmal verständigerweise allen dadaistischen drei Werte zu 5, 10 und 30 Pfg. entstanden, die weiteren sollen Ult ausgeschieden Ein kleiner gedruckter Führer", den fie den Bug um Zug folgen. Gleich der Germaniamarte werden auch die Besuchern ihrer Säle zur Verfügung stellt, soll widerstrebende Georliegenden neuen Freimarken in Buchdruck auf weißem, mit dem müter besänftigen und das zurechtfinden auf den neuesten Kunst- bisherigen Wasserzeichen versehenen Papier in Bogen zu je 100 Stück hergestellt. pfaden erleichtern. Die architettonische Abteilung, die Das Bild zeigt die große Wertziffer in wünschenswerter Klar­fonft vom großen Publikum gemieden zu werden pflegt, bietet dies heit, und am Kopfe die Inschrift Deutsches Reich  ". Bur möglichsten mal zwei starke Anziehungspunkte: Die phantastischen Arbeiten der Sicherung gegen unbefugte Nachahmung ist der Hintergrund mit Allerjüngsten und die Entwürfe zu deutschen„ Wolkenkratzern". weißen Linien ornamentiert und beiderseitig begrenzt von einem Auf Einzelheiten der Ausstellung werde ich noch ausführlicher fräftig wirkenden Farbstreifen. Alle Stempel wurden nach den mit zurückommen, eine allgemeine Frage aber sei schon heute zur Er. einem ersten Preise ausgezeichneten Entwürfen für 3iffermarten örterung gestellt. Die„ Große Berliner" wird wieder bis in den Don Willi Geiger   in München   von der Reichsdruckerei in Stahl geschnitten. Die durchweg kräftigen und leuchtenden Farben find Herbst hinein dauern und erst nach Eintritt der kalten Jahreszeit, rotlila für den 5- Pfennig, grünoliv für den 10- Pfennig- und wenn der Aufenthalt in den ungeheizten Räumen eine Tortur ist, grün für den 30- Pfennig- Wert; die nächsten zur Ausgabe gelangen­wird das Gebäude anderen Zwecken, wie der Juryfreien Kunstschau den Werte von 15, 25, 40 und 50 Pfg. find grünblau, rot­usw., zur Verfügung stehen. Läge es nicht im Interesse der Künstler braun, dunfelorange und lila. Im großen und ganzen mie des Publikums, daß man die Dauer dieser Sommerausstellung ist der Eindruck der Marten ein sehr guter und übertrifft die Ger­in Zutunft verfürzte? 3wei Monate dürften genügen, und maniamarfe in jeder Hinsicht. wenn der Eröffnungstermin früher, etwa auf Anfang April, angelegt Der jetzt ausgegebene Teil der neuen Marten fann neben den wird, dann könnte das Landesausstellungsgebäude während der Germaniamarten verwendet werden, jedoch sind die Bostanstalten guten Jahreszeit noch mindestens zwei anderen Veranstaltungen Germaniaausgabe besonders angelegen fein zu lassen. angewiesen, sich den vorherigen Aufbrauch sämtlicher Werte der Aus diesem Raum gewähren. In jedem Sommer könnte z. B. außer der Großen Grunde werden in Berlin   die neuen Marten zunächst nur in be­und der Juryfreien, die hoffentlich nicht mehr verschwinden wird, schränkten Mengen durch das Briefpoftamt Berlin C2 abgegeben, eine Ausstellung für angewandte Kunst stattfinden. Ich denke an das jeder Liebhaber sich wenden mag.

Wie groß muß ein Nachtgeschirr sein? Rämlich für einen belgi schen Hauptmann. Diese Dottorfrage hat im befesten Gebiet eine

erhebliche Rolle gespielt. Ein amtlicher Briefwechsel, der darüber gepflogen wurde, fagt alles nötige. Das Hauptftüd lautet nach dem Frankfurter Mittagsblatt": Der Bürgermeister.

Dormagen  , den 12. April 1921.

An das Reichsvermögensamt Crefeld. Am 19. v. M. wurden vom dortigen Amt mit Baggonladung Rattowitz Nr. 17 729 12 Kohlenfaften, 13 Feuereisen usw. für das Baradenlager und ein Nachtgeschirr für den Kapitän Aspeslach geliefert. Das Nachtgeschirr, das 1½ Liter faßt, war für den Kapi­tän zu flein. Der Kapitän beschwerte sich, und ich hatte mich bei meiner verantwortlichen Bernehmung vor einem Offizier der Surété Militairs u. a. auch über die Mißachtung eines belgischen Offiziers, begangen durch die Lieferung eines zu fleine Nachtgeschirrs, zu äußern. Von einer Strafper­folgung wurde Abstand genommen, da ich die Lieferung eines größeren, den Bedürfnissen des Offiziers entsprechenden, zufagte. Es wurde infolgedessen ein Nachtgeschirr, das 2% Liter faßte, beschafft; dies genügte. Es dürfte zweckmäßig sein, von dem den belgischen um zu vermeiden, daß durch zu kleine Gefäße dieser Art Anstoß er­Offizieren gebührenden Maß der Nachtgeschirre Renntnis zu nehmen, regt wird.

Gefoftet hat das unentbehrliche Möbel nur 11,25 m., was hoffentlich keine neue Mißachtung des Kapitäns bedeutet. Vielleicht hätte man doch lieber eins mit hübschen Blumenmustern oder auch ( Kapitäns-) Goldstreifen nehmen sollen. Vielleicht ist der Herr auch musikalisch und hätte lieber eins mit einer Spieluhr genommen. Man soll auch in solchen Kleinigkeiten taftvolles Entgegenkommen zeigen; schließlich ist es felbft für einen belgischen Kapitän feine Kleinigkeit, die Beweise seiner vielfitrigen Trintfestigkeit in einer Urne von 1½ Liter zu sammeln. Uebrigens hat Rabelais   einen ähnlichen Fall durchaus ernst und fachlich in einem leider in den meisten Ausgaben des Gargantua fehlenden Kapitel über die Entelechie der Nachttöpfe"( als Anhang zur„ Transzendenz der Hosenlähe") behandelt.

"

-

Erstaufführungen der Woche. Dienst. Schiller- Theater: Die perfilberte Braut". Rommödienhaus:„ Der blonde Engel". Mittw. Trianon- Theater: Am Teetisch". Do. Staatsoper: Turandot". Sonnab. Königgr. Theater:" Satans Maste". Mit bam Feuer spielen". Urania  - Vorträge. Allabendlich: Der Harz Nachmittags wird am Sonntag, Montag, Dienstag In den Bergen Tirols. Milt woch, Donnerstag Von der Zugspite zum Wahmann zu fleinen Preisen wiederholt.

"

"

"

Eröffnung der Deutschen   Kunstausstellung. Jn Stuttgart  wurde heute vormittag im Stunftgebäude die von der gem. deutschen  Kunstgenossenschaft veranstaltete Deutsche   Kunstausstellung eröffnet. Der württembergische Staatspräsident Dr. Hieber fagte in seiner Begrüßungs niederdrückt, um so deutlicher sollen wir alle die geistigen Güter hegen, rede u. a:" Je mehr die Not unseres Bolles, die Not unseres Staates uns welche fein Feind und fein Krieg, feine Niederlage und fein Friedensdiktat übermächtiger Sieger uns rauben oder stürzen können."