Nr. 239+ 38.Jahrgang Ausgabe A nr. 122

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Dienstag, den 24. Mai 1921

Orgeschdienst für Foch.

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Die Lage in Oberschlesien ist in diesem Augenblick so ver- jenden. Die Truppen find aber noch nicht abmarschiert. Die Un­morren wie möglich. Die im Sinne des Friedensvertrags ordnungen hierfür sollen erst nach einer Besprechung mit den fran­rechtmäßige Gemalt der Interalliierten Kommission zöfifchen Militärbehörden getroffen werden. hat zu existieren so gut wie aufgehört, die tatsächliche Es muß mit der Ernährung in Oberschlesien böse aussehen, Gewalt aber wird von den verschiedensten Gruppen aus- ba General aller in der Warschauer Presse um Geld- und geübt, deren Verhältnis zu- oder gegeneinander ungeflärt ist. Lebensmittelspenden für die Aufständischen bittet. Damit wird

Die Extreme von beiden Seiten bilden die polnischen In­

furgenten mit ihren nach Warschau reichenden Verbindungen und die unstatthafterweise gebildeten und über die Grenze ge­schmuggelten Freikorps . Ob sich diese der Selbstschutzorgani­fation und damit dem General Hoefer unterstellt haben, ist ebenso unflar wie das Berhältnis der Selbstschußorgani fation zu den Engländern und Italienern. Auf keinen Fall wird man annehmen dürfen, dieses Berhältnis fei ebenso gut wie das der Franzosen zu den polnischen Insurgenten.

wieder einmal der Zusammenhang des Aufstandes mit dem offiziellen

Polen flargelegt, dann aber auch der Schluß erlaubt, daß alle Lebensmittellager im Aufstandsgebiet geleert sind. Uebrigens weist Bolens Haushaltsplan für 1921 einen Fehl betrag von 80 Milliarden auf der neugegründete„ Siegerstaat" hat also das gleiche Defizit wie das geschlagene und unter turm­hohen Laften seufzende Deutschland , mit dem Polen ja auch an Bolfszahl nicht entfernt zu vergleichen ist. Der Besitz ganz Ober­ schlesiens soll die Staatsfinanzen heben was wieder den offi­ziellen Charakter des Aufstandes beweift. Jog Die Bariser Heizpreffe fordert bereits den Einmarsch in Deutsch land, wenn der oberschlesische Selbstschuh nicht verschwindet. Lagebericht.

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Italien nach den Wahlen.

O. L. Rom , 20. Mai. lich: das ist die verblüffende Tatsache, die einem aus der Die neue Kammer sieht der alten zum Verwechseln ähn Wahlstatistit entgegentritt. Alle Barteien waren auf einen auf einen Riesensieg, der ganze Regierungsblock auf eine tiefgehenden Wandel gefaßt: die Nationalisten und Fascisten Verschiebung der Kammermehrheit, die Sozialisten und Kom­Partei pflegte man zu sagen, daß man froh sein könnte, wenn munisten auf Einbuße zahlreicher Mandate. In unserer

man die Hälfte der Mandate behauptete.

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Ein geknebelter, mit den rohesten Gewaltmitteln nieder­gefnüppelter Wahlkampf, in dem sich alle Energien, des Bürgertums und der Regierung bewußt und deutlich gegen die Gozialisten richteten, von dem es offen hieß, daß er eine neue Aera der Reaktion einleiten solle die Fascisten fprachen sogar von einer Aera des Galgens", ein Kampf, in dem die Großindustrie und der Großgrundbesitz Millionen aufgewendet, in dem die Regierung ihre Exekutivorgane den Fascisten beigeordnet und untergeordnet hat, endet im wahren Wortsinne mit einem Triumph unserer Par tei. Dieser Ausgang kommt allseitig so unerwartet, daß den fteden bleiben; auch die Partei fordert die Massen auf, ihn bürgerlichen Blättern ihre üblichen Siegeshymnen in der Kehle mit Ruhe und ohne Kundgebungen der Freude hinzunehmen. Allseitig ist man desorientiert. Die Regierung sieht ein,

Was sich in Oberschlesien abspielt, liegt außerhalb der Reichweite deutscher Regierungsmacht. Man kann von Berlin aus weder befehlen noch verbieten, sondern nur raten. Die Deutschen Oberschlesiens werden ihr Interesse am besten mahren, wenn sie alle Verfuche, die vertragsmäßige Regie­rungsgewalt der Interalliierten Kommission wiederherzu telephonisch oder telegraphisch Nachrichten aus dem von den In­Oppeln, 23. Mai. ( WTB.) Auch heute war es nicht möglich, stellen, tatkräftig unterstützen, und alles zu tun unterlaffen, furgenten befehten Gebiet zu erhalten. An der Nordgrenze des her was dazu Anlaß geben tönnte, fie auf gleicher Stufe mit den Kreises Kreuzburg gegenüber Reinersdorf- Rostau sind auf polni­polnischen Insurgenten zu behandeln. In dieser Beziehung schem Gebiet starte Bandenansammlungen beobachtet worden. Die ist das Orgeschtreiben, das von der deutschnationalen Preffe heftigen Zusammenftöße im Kreise Rosenberg dauern an. Auf daß sie mit der heutigen Rammer ebenso­als„ nationales Erwachen" gefeiert wird, die allergrößte feiten der Aufständischen griff ein Panzerzug in den Kampf wenig regieren fann, wie mit der vorigen. An die Gefahr. ein. Dort, wo die Bolen bisher gehaltenes Gebiet räumen mußten, Stelle der 155 GSozialisten der Novemberwahlen von 1919 find

Wie aus dem Notenwechsel zwischen Berlin und Paris wurden die Dörfer von ihnen geplündert. In der Gegend von 121 Sozialisten und 14 Kommunisten getreten, an die Stelle zu ersehen ist, trägt die deutsche Regierung schwerste Bedenken Landsberg und Altrofenberg ist fämtliches Bich weggetrieben worder 100 Klerifalen 107, aus den 6 Republikanern sind 8 ge­Dagegen, Geld und Lebensmitteltransporte den. Die Einwohner wurden mißhandelt. Aus Dupine und Kosel­nach Oberschlesien zu senden, wo sie möglicherweise in die wit wurden deutschgesinnte Oberschlesier über die Grenze worden; als Errungenschaft der neuen Provinzen hat man Hände der Insurgenten fallen tönnen. In der Tat: wenn gefchleppt. Im Kreise Ratibor gelang es den Bolen anläßlich weiter 4 deutsche und 6 slawische Nationalisten, was allein­Bolen Leute und Waffen schickt, Deutschland aber Geld und tschechoslowakisches Gebiet zu drängen, die Deutschen find in einer Kammer mit 535 Gigen. Rechnet man die gesamte eines Borstoßes, Angehörige des örtlichen Selbstschutzes auf eine Gesamtsumme von 260 oppofitionellen Stimmen ergibt, Lebensmittel, dann hat Korfanty alles, was er braucht. Ueber dem Bernehmen nach entwaffnet worden. Auf Grund von Nach- bürgerliche Opposition der Nichtklerikalen auch auf nur all in der Welt, auch in England, sollte man begreifen, daß richten, die auf besonderem Wege von Beuthen nach Oppeln ge- 20 Stimmen, nämlich die Nittianer und die sogenannte demo­Deutschland zu einer solchen Art von Arbeitsteilung wenig langt find, fann mitgeteilt werden, daß Kattomiz und Beuthen bis fratische Opposition, so fintt die Wage zu ungunsten der Re­Neigung empfindet. Deutschland hat aber fein Intereffe heute noch nicht in die Hand der Aufständischen gefallen find. gierung; dabei beläuft sich die Zahl der gewählten Fascisten, daran, die oberschlesische Bevölkerung Not leiden zu laffen Die Lebensmittelnot ift bisher noch nicht behoben worden und hat der„ Idea Nazionale" zufolge, auf ganze 13, laum ein Abge oder der Wiederherstellung der Ordnung durch die Inter - besonders im Landkreise Beuthen erschreckende Formen an ordneter auf je 10 verbrannte Arbeiterkammern! Selten ist alliierte Kommission Schwierigkeiten in den Weg zu legen. genommen. Eine italienische Mahnung. Man darf daher annehmen, daß sich ein Ausweg finden laffen wohl ein so großer Kraftaufwand, wie der der Fascisten, von mird, mozu aber auch die interalliierten Mächte das Ihre bei­einem so fümmerlichen Ergebnis gekrönt worden. tragen müffen, indem sie so rasch wie möglich in Oberschlesien wieder vertragsmäßige Zustände herstellen.

Weygand bei Korfanty .

Die polnische Ministerkrije scheint zu berjumpfen. Frontschmockereien.

Wenn die bürgerlichen Blätter in ihrer Bestürzung über diesen Ausgang ein aufrichtiges Wort finden könnten, so müßten sie sagen: wir haben den Bogen zu straff gespannt. Indem die Regierung das Land der fascistischen Gewalt aus­lieferte und es ruhig mit ansah, daß ihre„ Straferpeditionen" zu Raubzügen wurden, hat sie die besseren Elemente des Bürgertums abgestoßen und hat in sozialistischen Kreisen gerade die besten Elemente aufgerüttelt und veranlaßt, treu zur Fahne zu stehen. Statt dessen stimmen die bürgerlichen Blätter ein heuchlerisches Gemauze an und wollen glauben Beweis für die völlige Freiheit und Zwangslosigkeit liefern, machen, daß die Wahlerfolge der Sozialisten eben den besten die die Regierung bei dem Wahlkampf allen Barteien ge= währleistet hatte. Was die Sozialisten an Mandaten verloren haben, das wird der wachsenden Erkenntnis der Massen zu­geschrieben; was sie behauptet, ist der herrlichen Wahlfreiheit zu danken. Auf die Art schlägt alles zur größeren Ehre der Regierung und der Reaktion aus.

s Turin , 23. Mai. ( DA) Die Giolitti nahestehende Turiner Stampa" fchreibt an auffallender Stelle: Italien verlange von Frankreich , daß es ein für allemal auf den Plan der europäischen Vorherrschaft Verzicht leiste, auch sei es für Frankreich am Blaze, Der Berliner Berichterstatter des„ Daily Herald" eine Einigung mit Deutschland anzuftreben und in der Wiedergut­drahtet seinem Blatt:„ Offenbar will Frankreich die deutsche machungsfrage möglichst Maß zu halten, sonst gebiete es das Inter­Regierung zu Unvorsichtigkeiten in Oberschlesien provozieren, effe Staliens, die Politit Englands zu unterstützen. um einen Bormand zur Ausführung seines Ruhrprogramms zu schaffen. Solchergestalt hofft Frankreich , die Fragen von Warschau , 23. Mai. ( DE.) General Weygand, der ehe Ruhr und Oberschlesien miteinander verquidt zu haben. Doch ift anzunehmen, daß die Regierung Birth die Absichten dermalige Stabschef Fochs, wird in Oberschlesien erwartet. Er soll französischen Regierung durchschaut und nicht in diese Falle der Aufständischen trifft, nach polnischen Meldungen, Vorbereitungen, die Lage bom militärischen Standpunkt aus prüfen. Die Zeitung geht. Sie tut ihr Bestes, die Tätigkeit der Orgesch zu beenden, die mit ihrer Organisation für Oberschlesien um Weygand in ihrem Gebiete als Gast zu begrüßen. Der beste Agent und Helfer Frankreichs ist. Frankreich will in England den Eindrud erwecken, daß die deutsche Regie­rung für das Treiben der Orgesch unter dem Protektorat ber Breslau , 23. Mai. ( Eigener Drahtbericht des ,, Borwärts".) Die bayerischen Kahr- Regierung verantwortlich sei." Kriegsnachrichten, die ein Teil der Berliner bürgerlichen Bresse in Alliierte Intervention in Warschau . den heutigen Ausgaben gebracht hat, so vor allem die Meldungen des ofalanzeigers", erregen in den Kreifen der Mitkämpfer In Wirklichkeit führt die Analyse des Wahlergebnisses Paris , 23. Mai. ( T.) Das„ Echo de Paris" meldet, daß des oberschlesischen Selbstschutzes große Heiterkeit. Es ist die Arbeit zu einem ganz anderen Schluß: die sozialistischen die franzöfifche, englische und italienische Regierung gemeinsam bei echter Kriegsberichterstatter, die in den schlimmsten Traditionen der Verluste sind da am stärksten, wo die Fas der Warschauer Regierung vorstellig geworden sind. Gleichzeitig großen Beiten" leben. Die meisten Einzelheiten dieser Berichte cisten am dreiftesten hausen konnten, nämlich hat die Kommission in Oppeln sich ebenfalls ins Zeug gelegt, Kor- wurden mir heute von Führern des oberschlesischen Selbstschutzes in dem Wahlbezirk Turin , wo die Mandate von 11 auf 5 fanty und andere Polenführer zur Vernunft zu bringen. Das Cho als unrichtig bezeichnet. Insbesondere muß ein ganz falsches Bild zurückgegangen find( außerdem 2 Kommunisten), in Bologna , de Paris " glaubt zu wissen, daß diese Vorsitzenden des polnischen aus den Behauptungen entstehen, daß der deutsche Selbstschutz von 14 auf 7( 2 Kommunisten), in Mailand , wo ein Rückgang Vollzugsausschuffes fich bereit erklärt hätten, grundfählich eine Ge- größere Angriffs aftionen unternimmt. An einzelnen Stellen von 17 auf 14 erfolgte( 1 Kommunist), in Florenz von 8 auf 4 bietszone zu räumen, die dann von den allierten Truppen befeht find wie nicht bestritten werden kann im Laufe des Sonn-( 2 Kommunisten), in Mantua von 7 auf 4, in Ancona von werden könnte. Man hofft damit, die Gegner auseinander zu abends und Sonntags solche deutschen Gegenaktionen erfolgt. Aus 6 auf 4( 1 Kommunist), in Padua von 6 auf 3, in Perugia bringen. Dieser Vollzugsausschuß hat folgende Bedingungen ge dem Aufruf des Generals Hoefer geht aber bereits hervor, daß die pon 5 auf 3, in Parma - Reggio von 10 auf 7, in Genua von stellt: Deutschland foll die Berpflegung Oberschlesiens , die feit geraumer Zeit unterbrochen ist, wiederaufnehmen und auch die not- einheitliche Leitung des Selbstschuß es, die sich gegenüber milben 7 auf 5( 1 Kommunist), in Novara von 8 auf 6( 1 Kommunist), geraumer Zeit unterbrochen ist, wiederaufnehmen und auch die not- Cingelaktionen allmählich durchsetzt, den Zeitpunkt für eine deutsche in Alessandria von 6 auf 4( 2 Kommunisten) und schließlich wendigen Mittel zur Verfügung stellen, um die Arbeiterföhne aus­Eine Sonderstellung zuzahlen,( Die Wardhauer Rzeczpospolita" bestreitet jede Räu- tion nicht für gefommen hält, da sie auf keinen Fall die Entente in Bifa von 5 auf 4( 1 Kommunist). zu provozieren wünscht. Im Laufe des heutigen Tages ist es baher nimmt Cuneo ein, der Bezirk des Ministerpräsidenten, dessen mungsabsicht.) sozialistische Mandate von 4 auf 1 zurückgegangen sind, aber Paris , 23. Mai.( 2.) Es verlautet, daß die Inferalliierte auch zu größeren Rampfhandlungen nirgends gekommen. ohne Fascismus. Die Aufzählung zeigt, daß die meisten Sommiffion in Oppeln den deutschen Behörden in Oberschlesien eine Streit im Waldenburger Revier. Wie uns aus Breslau ge- Verluste da erlitten wurden, wo die Gewalt am zügellofesten Note überreicht habe, die ihre Aufmerksamkeit auf die Gefahr lenkt, drahtet wird, ist auf mehreren Waldenburger Kohlengruben infolge mar. Sie zeigt außerdem, daß alle 13 in den alten Wahl­die für Deutschland in dem Vormarsch der deutschen Freiwilligen- von Lohnstreitigkeiten, die bereits seit längerer Zeit schweben, ein freisen gewählten Kommunisten( zwei weitere wurden in truppen besteht. Der englische Bertreter in der Kommiffion, Oberst Streit ausgebrochen. Dadurch wird die Kohlenversorgung von Goerz und Triest gewählt) eine Einbuße von Parteimandaten Percival, hat fich persönlich mit Erfolg bei den Führern diefer Breslau und von Niederschlesien , die infolge des Ausbleibens ober- bedeuten, wobei die Partei meist mehr Mandate verloren hat, deutschen Freiwilligenformationen dafür verwendet, daß diese auf Schlesischer Kohlen aufs schwerste bedroht ist, aufs äußerste gefährdet. als die Kommunisten gewonnen haben; die Spaltung als solche Angriffe verzichten. Man vermerkt hier die Wiederaufnahme der Oberpräsident Genoffe Zimmer hat sich ins Streitgebiet begeben, um hat eben die Bewegung geschädigt weit über die Abgabe an Tätigkeit des Oberfien Percival in der Juteralliierten Kommiffion feine Bermittlung anzubieten. Es ist zu hoffen, daß bereits im Stimmen an die Kommunisten hinaus. Ihren Bestand an mit besonderer Befriedigung, da feine Enthaltung von aller Täfig. Laufe des morgigen Tages die Arbeit wieder aufgenommen wird. Der fommuniffifche Abgeordnete Eberlein, noch Adolf Hoff. fozialistischen Mandaten behauptet haben: Venezien , Udine , gelähmt habe. tion der BPD., ist nach Meldung der Roten Fahne" in Ulm von Cagliari , Catanzaro und Girgenti . Condon, 23. Mal.( Reuter.) Es ist befchloffen worden, vier der bayerischen Regierung mitfamt einer gauzen bort) brifiche Infanteriebataillone nom Rhein nach Dherichielen su ent- lingenben Ronferenz perhaftet morben

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feit in der kommiffion feit einigen Wochen ihre normalen Arbeiten manns Manbatsniederlegung Führer der Preußischen Landtagsfrat. Rom , Como , Caferta und Aquila, ihn vermehrt: Neapel , Bari,

Biel beredter aber als diese 3erpflückung des Wahlergeb­Fniffes ist die Tatsache, daß por der neuen Rammer eine