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.c Vorgänge in dem Heimkehrlager Wansdorf hatten in einer .�gigen Ber Handlung des außerordentlichen Gerichts beim Land- richt II unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Dr. Stelzner ein Nachspiel. Die umfangreiche Beweisaufnahme ergab, daß es sich um einen verhältnismäßig recht harmlosen Vorfall handelte, der seinen Grund in der Unzufriedenheit der Lagerinsassen über das allzu scharfe Vorgehen des Lagerdirektors, eines früheren Leutnants, hatte. Die Brüder Wilhelm, Eduard und Friedrich Zupprich hatten sich geweigert, Arbeit anzunehmen, und sollten deshalb das Lager verlassen. Als sie gewaltsam entfernt werden sollten, kam es zu einem größeren Auflauf, bei dem auch andere Lagerinsassen gegen denDirektor" Partei nahmen. Wie sich in der Verhandlung ergab, sind die Angeklagten, nachdem sie schon jahrelang als Kolo- nisten in Rußland   gelebt hatten, als deutsche Staatsangehörige sechs Jahre lang in Sibirien   interniert gewesen. Die ganze Angelegenheit, die s. Z. großes Aufsehen erregt hatte, schrumpfte vor Gericht zu einer Verurteilung von 3 Angeklagten wegen Hausfriedens- bruchs und Wider st ands zu 2 Monaten, S Wochen und 3 Wochen Gefängnis zusamen. Die übrigen wurden frei- gesprochen. welche(Ehrei Beamte des Reichspo st Ministeriums warenangeregt" worden, zur Beisetzung der früheren Kaiserin einen Kranz zu stiften. Ein Rundschreiben des Geheimen Postrats Preuß, das zur Beitragsleistung aufforderte, wurde imVorwärts"(Nr. 178) festgenagelt. Derselbe Preuß hat nunmehr durch Rundschreiben folgende Danksagung bekannt- gegeben, die für die Spender vomPrinzen" Eitel Friedrich  eingegangen ist: Seine Majestät der Kaiser und König hat mich beauftragt, Ihnen für die aus Anlaß des Heimganges Ihrer Majestät der Hochseligen Kaiserin und Königin, meiner geliebten Mutter, dar- gebrachten Blumenspende den wärmsten Dank auszusprechen. Eitel Friedrich, Prinz von Preußen." Wir vermuten, daß die sich geehrt fühlenden Spender das Schreiben unter Glas und Rahmen im Reichspostministerium an hervorragender Stelle aufhängen werden. Das würde ganz zu der gerade bei der Post in Hausinschriften und Stempeln immer noch oft bemerkten Konservierung derK a i s e r l i ch k e i t" passen, wo- von Proben uns in letzter Zeit wieder mehrfach aus unserm Leser- kreis mitgeteilt worden sind. Für die kaisertreuen Geldspender des Reichspostministeriums find Photographien des Kranzes, ein Stück für jedes Abteilungsbureau, angefertigt worden. Außerdem hat man in den Bureaus einen Bericht über die Beisetzungsfeier in Umlauf gesetzt und zu diesem Zweck 34 Stück einer Zeitung onge- kauft. Auch Photographie und Zeitungsbericht werden gewiß ihren Ehrenplatz in den Bureaus erhalten. Der Heizungskoslenvorschuß der Mieter für das Vierteljahr April/Juni nach dem zugrunde zu legenden mittleren Koks- preis ist vom Magistrat jetzt auf 29 Mark je Zentner festge- setzt worden. Sprachschule für Proletarier. Ruf Wunsch zahlreicher Genossen beginnen am 1. Juni neue Abendkurse in Englisch   und F r a n z ö s i j ch sür Genossen und Genossinnen ohne Borkenntnisse. Anmel- düngen am Donnerstag, den 26. Mai, Sonnabend, den 28. Mai, und Mittwoch, den t. Juni, von 5 8 Uhr abends in der Gemeindeschule GipS- straße 23a(Nähe Rosenthaler Straße). Der Rcichsbnnd deutscher Technik, Ortsgruppe Charlottenburg». DiemenSitadt. veranstaltet hochinteressante Vorträge. Aus dem Wunder reich der Technik. Karten sind im Vorverkauf unter anderem auch an der Tageskasse in? Tauebtzienpalast und im Usapaknst am Zoo zu haben. Die G e s ch ä s t s st e l I e des Bundes befindet sich in Charlottenburg   5, Spandauer Str. 17.
Sroß-Serliner parteknachrichten. heute, ZNitlwoch, den 25. Mai: M. Abt. 7 Uhr. Alle Mitglieder müssen die Elternversammlunz Prenzlauer Allee 227/228, besuchen. 27. Abt. 7U Uhr Zahlabend In den bekannten Lokalen. 31. Abt. T/i Uhr Zahlabcnd in folgenden Lokalen: Bezirke 1 und 2 bei Busch, Schioelbeiner Str. iO, Bezirke 3, 4, 6, 9 und 15 bei Fürst, Seelorver Str. 18, Bezirke 5 und 7 bei Meißner, Schivelbeiner Str. 34, Bezirke 8, 19, 11 und 12 bei Goldschmidt, Stolpischc Str. 3«, Bezirke 13 und 14 bei Hahn, Finn> landische Straße, Ecke Norweger Straße. 4«. Abt. 7?/2 Uhr gahlabend in den bekannten Lokalen. 48. Abt. 7 Uhr gahlabende bei Lewandowski, Seestr. 104, Grunewald  , Kame­runer Str. 19, Taube, MUIlerstr. 02o. «. Abt. Neukölln  . 7% Uhr Funktioniirsißung bei Hildebrandt, Rünchener Straße 23. Thema:Stellungnahme zum Kreiovertretertag". 128. Abt. Pankow  . 7(4 Uhr bei Brandenburger, Berliner Str. 80/82, Mitglie- derversammlung. Thema:Die politische Lage in Preußen und Deutsch  » land  ". Ref. Gen. Jakob Altmaier  . Borwärtslefer und Gesinnungsfreunde willkommen. 131. Abt. Riederschönhausea. 7(4 Mitgliederversammlung im Lokal Wilhelm»- hos, Kaiser-Wilhelm-Str. 04. Ref. Gen. Schacht. Morgen. Donnerstag, den 26. Mai: Kreil 1 Mitte. Alle Genossen, welche gewillt sind, dem neugegrllndeten Ge- sangverein Berlin-Mitte beizutreten, werden gebeten, in der morgen statt- findenden ersten Uebungsstunde um 7(4 Uhr, im Restaurant Bürgerheim, Alte Schönhauser Str. 23/24, zu erscheinen. Krei» 3 Wedding. 7 Uhr bei Kcrfin, Pankstr. 00, Bersammlung der SPD.  - Elternbeiräte. Wichtige Tagesordnung. Erscheinen aller Elternbeiräte drin- gend notwendig. Alle sozialistischen Lehrer sind hierzu eingeladen. Krei» 7. Eharlottenburg. Abt. 55. 7(4 Uhr Mitgliederversammlung bei Jacob, Bismarckstr. 38, Ecke Sesenheimer Straße. Erscheinen aller Mitglieder er- forderlich. Krei, 17. Lichtenberg  . Sitzung der Elternbeiräte im Sesangssaal de» Eäcilien- Lyzeums, Rathausstrage, 7(4 Uhr. Thema:Das sexuelle Probelm in der Erziehung". Ref. Gen. Lehrer Knies. Bericht über die Zusammenfassung der Elternbeiräte. Verschiedenes. Prenzlauer Tor. 7(4 Uhr Elternversammlung in der 257. und 294. Gemeinde- schule, Bötzowstr. 40. Thema:Die Paulsenschcn Schulrcformpliine". Ref. Studienrat Marquardt. Alle Eltern müssen erscheinen. 13. Abt. 7(4 Uhr bei Ießeck, Alerandrinenstr. 137, Sitzung sämtlicher Funktio- näre und Betriebsvertrauensleute. 7. Abt. 7(4 Uhr Oeffentliche Elternversammlung. Thema:Die Pläne des Oberstadtschulrats Gen. Paulsen. Ref. Gen. Pastor Francke und Lehrer Adolf Koch  . Es ist Pflicht sämtlicher Genossen, diese Bersammlung zu be- suchen. Lehrer herzlich willkommen. 53. Abt. Eharlottenburg. 7 Uhr bei Arsand, Beusselstr. 32, Mitgliederversamm- lung. Thema:Amerika   und Deutschland  ". Ref. Genosse Eonrad Eymann.
112. Abt. Blanke  « b»rg. 8 Uhr Mitgliederversammlung bei Klug, Dorfstraß«. Thema:Die politische Lage". Ref. Gen. Fendel. 138. Abt. Kermsdorf. 7(4 Uhr Oeffentliche Bersammlung im Lokal Bellevu« am Bahnhof. Thema:.Los von Berlin  ". Ref. Gen. Dr. Ostrowski-Lankwitz. Achtung! Beamte nnd Angestellte der Berwaltungsbehördenl 7 Uhr Große öffentliche Versammlung imAlten Askanier", Anhaltstr. 11. Tagesord- nung: 1.Unter welchen Bedingungen ist ein Aufstieg unseres Volks mög- lich?" Ref. Gen. Pfarrer Bleyer. 2. Freie Aussprache. 3. Verschiedenes. Der SPD.  -Werbcausfchuß bei den Verwaltungsbehörden. Iunafozialiste». Gruppe Echöneberg-Friedenau. 7(4 Uhr bei Diese, Akazien. jtraße 14. Thema:Land- und Völkerkunde". Ref. Gen. Rosenthal. Arauenversammlung am Donnerstag, den 2e. Mai: 120. Abt. Friedrichsfelde  . 7(4 Uhr bei Haberland, Wilhclmstr. 38. Thema: Was ist Sozialismus". Ref. Genossin Todenhagen.
pT M Postabonnenten welche die Erneuerung des Abonne­ments für den Monat Juni noch nicht vorgenommen haben, müssen sofort das VersSumte nachholen, wenn keine Unterbrachung in der Zustellung der Zeitung erfolgen soll Vorwarts-Verlag Q. m. b. H. b- M
�ugenüveranftaltungen. Berel» Arbeiter-Iugead Groß-Berli». Sekretariat: RS. 49, Z, de» gelte» 23. Mittwoch, den 25. Mai: Bnchhalz. Schule Berliner   Str. 19, Leseabend:Im Talkhau»". Chat- lottenburg. Rostnenstr. 4, Mädchcnabend. Gesundbrunnen. Schule Gothen- burger Str. 2, Vortrag:Sport und Arbeiterjugend". Kaul»d»rs. Schule Adolfstraße. Bortrag:Das alte Rom und sein Untergang". Mohlsdorf  . Schule Walderfeestraße, Bortrag:Heidnische Sitten und Gebräuche". Mariendorf  . Schulbaracke Königstratz«, Bortrag:Heinrich Heine  ". Norde». Schule Putbufer Str., Portrag:Niaterielle Entwicklungslehre". Prenzlauer Porstabt. Schule Senefelderstr. 0, Bericht von der Generalversammlung. Siid-West. gentraliugcndheim Lindcnstr. 3, Vortrag:Proletarische Kunst". Wcdding. Schule Müller-, Ecke Triftstraße, Diskusswn:Ardeiter-Iugend.
Mus aller Welt. illbanisch-griechijche« Intermezzo. Aus Urana(Albanien  ) wird berichtet: Die christliche Bevölkerung der kleinen Stadt Chimara  habe sich für Griechenland   erklärt und die albanische Besatzung ver- jagt. Die albanische Regierung hat daraufhin einige tausend Mann mit Maschinengewehren und Geschützen nach Chimara   gesandt und Uebergabe innerhalb 36 Stunden gefordert. Die Uebergabe ist auch in der gesetzten Frist, und zwar am 22. Mai, erfolgt. Dem Ver- nehmen nach hat nun aber Griechenland   gegen die seinen angeblichen Schutzbefohlenen zugefügte Unbill protestiert. Die Unruhen in Alexandria   sind angeblich unterdrückt. Es brachen zahlreiche Feucrsbrünste in der Stadt aus, die jedoch gelöscht bzw. eingedämmt werden konnten. Die Schießereien aus einigen Häusern dauern noch an. Der Truppenbefehlshaber gab bekannt, daß Häuser, aus denen geschossen werde, mit Maschinengewehrfeuer belegt werden würden. Die Polizei nahm zahlreiche Verhastun- gen vor._
Sport. Rennen zu Ruhlebea. Trotz des s-hönen WetterS macht sich jetzt eine Ermattung bemerkbar, die in dem schwachen Besuch der Bahn zum Ausdruck kam. Die Rennen zeitigten interessante Ergebnisse: 1. H n r r»- P r e i». 16 060 M., 2400 Meter. 1. Hwdenburg II (Smcratjfi), 2, Rautendelein I(Licktenseld), 3. Wilhelmina(Alb. Freundt). Tvt.: 191-10, Pl 23, 25, 23: 10. Ferner liefen: Miß Gregor (IS. Treuherz), Mariechen ft.(®. Lautenberg, Gladiator I(F. Schlatzer). 2. Aktor. Sphinx> PreiS. 12000 M.. 2300 Meter. 1. OdhsseuS(F. Bahr), 2. BoltSIied<G. Lautenberg), 3. Picque{®. Neuen- seid). Tot.: 2S: 10, Pl. 18,12:10. Ferner lies: Junglan«(PH. Schlingman). 3.A mri.P r ei S. 13 060 M.. 2400 Meter. 1. Nettl(S. Treuherz), 2. Frida Bingen(Lemzen), 3. Kronprinz I(RingiuS). Tot.: 17: 10, PI. 14, 14, 39: 10. Fernerliesen: Handlest(Rückerts.FriedenSlvare(Grube), Nannitte I galoppierte als dritte durchs Ziel. 4. P i t e n t. P r e i S. 13 000 M.. 2400 Meter, l. Nil (Begall), 2. Maritz«(Steger), 3. Fafnerl fWeidmüller). Tot.: 81:10, Pl. 22, 19: 10. Ferner lief: Jodele ftzs. Schleusen). 5. Meune-Preis. 15 000 M., 2400 Meter. 1. Jupiter HI(G. Neuenseld), 2. Erbschleicher sTriphan  ). 3. Bombax(Speer). Tot.: 39: 10. Pl. 16. 28. 40: 10. Ferner lies: Edler(A. MillS). 6. H e u S- M e d i u m- P r e i S. 20 000 M., 2500 Meter. 1. Araber(H. Osterhoff), 2. Vineh Bingen(Großmann), 3. Belt (W. Freundt). Tot.: 38:10, Pl. 11,11,11:10. Ferner lies: Manteufcl (Jaußju».). 7.«bdell-Toddtngton.PreiS. 20 000 M., 2200 Meter. 1. Altenmühlen(G. Neuenseld), 2. Erbprinz(L. Weiß), 3. Kusertrud(W. Lemzer). Tot.: 31:10, Pl. 14, 13, 23:10. Ferner liefen: Ouastell(StopS), Albatros(A( MillS), Monarchist(RingiuS). Monarchist «IS zweiter disqualifiziert, 80 Proz. der Platzwetten zurück.8. Ricinus- Preis. 12 000 M., 2400 Meter. 1. Flieger sKIeinau), 2. Perry K. (E. Wagner), 3. Handschlag(Baumgart). Tot.: 98: 20, Pl. 14, 24, 50: 10. Ferner liefen: Deborah W(Jrmer), OueckfiSer I(Barmewitz), Faust II(Lobeck).
Briefkasten üer Redaktion. Schriftliche Auskunft wird nicht erteilt. L. L. 29. Da müssen Sie«inen Arzt zu Rat« ziehen.
Wirtsthast Herr Stinnes Reichskohlenüiktator? Man schreibt uns: DieFrankfurter Zeitung  " brachte die Meldung, der bisherige Präsident der Alpine Montangesellschast, Herr K e st r a n e k, sei von diesem Amte zurückgetreten. Anlaß dazu hätten die Ansprüche des S t i n n e s- K o n z e r n s, der sich be- kannllich den bestimmenden Einfluß in dem größten österreichischen Bergwerks- und Hüttenunternehmen verschafft hat, auf Anerkennung von Sondervorteilen gegeben. Es handle sich um die Zusicherung eines Extraprofitz für Kokslieferungen. Nunmehr hat der Stinnes-Konzern zu der heiklen Sache in der ihm dienstwilligen Presse selbst das Wort geklommen. Indigniert wird gerügt, daß die Frankjurterin diedeutsche Gegenseite" nicht zuvor gehört, ehe Kestraneks Ansichten zur Veröffentlichung gelangten. Wir meinen, das d e u t s ch e V o l k ist der Nächste dazu, zu erfahren, was für Geschäfte diedeutsche Gegenseite" in der Alpine Montan- gesellschaft auf Kosten der deutschen   Volkswirtschaft macht. Der Stinnes-Konzern fühlt sich schon so sehr als Herr und Meister in Deusschland, daß er zur Rechtfertigung des beanspruchten Extraprofits ungeniert folgendes mitteilt: Der Stinnes  -Konzern hat sich verpflichtet, der Alpine Montan- gesellschaft regelmäßig eine größere Menge Hüttenkoks aus Deutschland   zu liefern. Don der durch diese Lieferung ermög- lichten Erhöhung des Betriebsgewinnes hat sich der Stinnes  -Konzern 30 Proz. Extraprofit ausbedungen: außerdem erhält er, als Haupt- aktionär, von dem übrigen Gewinn den Löwenanteil. Der Stinnes  - Konzern erklärt, derartige Sonderverträge würden auchin anderen Interessengruppen Tag für Tag abgeschlossen". Der Sonderprofit sei recht und billig, denn:Die Gruppe Rhein-Elbe-Union(Stinnes- Konzern) ging dabei noch zudem das Wagnis ein(!), durch die Kokslieferung an die Alpine gegenüber ihren anderen Kohlen- und Koksabnehmern in Verlegenheiten zu kommen und sich für solche Liefcrungsverpflichtungen amerikanische oder eng- lisch«(I) Ersatzkohle zu teuren, verlustbringenden Preisen kaufen zu müssen. Diese Selbstenthüllung ist von großem öffentlichen Interesie. Durch Bekanntmachung vom 24. Februar 1917(RGBl. S. 327) übertrug der Bundesrat dem Reichskanzler die Verfügung über die im Deutschen Reiche geförderten Kohlen, auch über die importierten: ebenso über Koks und Briketts. Der Reichskanzler bestellte für die Ordnung der Kohlenwirtschaft unterm 28. April 1917 den Reichs- kohlenkommissar. Dieser nur hat die inländische Vertellung der Erzeugnisse der Stein- und Braunkohlenwerke, der Kohlenein- fuhr und der-ausfuhr zu ordnen. Der Z 133 ds» Ausführungs- beftimmungen des Kohlenwirsschaftsgesetzes vom 23. März 1919 be- stättgte diese Funktionen des Reichskohlenkommissars abermals. Demnach können Kohlen, Koks und Briketts aus Deutschland   nur exportiert werden mit Genehmigung des Reichskohlenkom- misiars. Allgemein ist bekannt, daß es den reichsdeutfchen Ver- brauchern an guten Kokssorten und an Koke fehlt. Die deutschen Industriellen klagen immer darüber, daß die Entente diese besten Kohlensorten in einem für die deutsche Eisen- und Stahlindustrie schwer schädigenden Maße für sich in Anspruch nimmt. Man muß somit annehmen, daß der Reichskohlenkommissar keine Erlaubnis für eine höhere Ausfuhr dieser Kohlensorten erteilt. Wie hat es trotzdem der Stinnes-Konzern ermöglicht, an eine ausländische Unternehmung eine höhere Menge Kohlen»nd Koks zu liefern, selbst auf die Gefahr hin, daß dafür amerikanische und englische Er- satzkohlen nach Deutschland   importiert werden? Wer hat das erlaubt? Erfolgt dies« Ausfuhr ohne Erlaubnis des Reichskohlenkommissars?! Das sind Fragen, an dtzxen schnelle und erschöpfende Beantwortung das deutsche   Volk ein dringendes Interesse hat. Zahlreiche deutsche Kohlen- und Koksverbraucher beklagen sich über die mangelhafte Belieferung mit minderwertiger Kohle. Zur selben Zeit kann der Stinnes-Konzern größere Mengen bester Kohlen(bzw. daraus erzeugten Kols) liefern gegen Zusiche- rung eines Extraprofits, und zwar an ein großes aus- l ä n d i s ch e s Hüttenwerk. Ist Herr Stinnes deutscher Reichskahlenkommissar? Gilt für ihn das Kohlen- wirtschaftsgesetz nickt? Vielleicht wagt man es auch, diese Schmälerung der reichsdeutfchen Kohlendeckung zugunsten eines ausländischen Unternehmens noch als eineFör- derung deutscher Interessen" auszugeben. Darum fei daran er- innert, daß von eben derselben Alpine Montangesellschaft  , deren Aktienmajorität der Stinnes  -Konzern besitzt, kürzlich an d i t deutschösterreichische Regierung der Antrag ge- steltt worden ist, den Eiseneinfuhrzoll bedeutend zu erhöhen! Dieser Antrag richtet sich naturgemäß direkt gegen die reichsdeutsche Eisen- und Stahlindustrie. Wir erwarten von der Reichsregierung alsbald eine klare und erschöpfende Beantwortung unserer Fragen. Das Reichskohlenkom- missariat ist dem Reichswirtschaftsmini st efium ange- gliedert. Ihm obliegt die Pflicht, der Oeffenllichkeit nun reinen Wein einzuschenken über die Verwendung deutscher Kohlen durch den Stinnes-Konzern auf Kosten der inländischen Verbraucher.
Eine nene Waggon- Liefern ngsgesellschafk. Di« Att.-Ges. Düssel- dorfer Eisenbahnbedarf, die Dess'auer Waggonfabrik, Fuchs in Heioelberg, die Siegener Eisenbahnbedarf, die Waggonfabrik Uerdingen und die Waggonfabrik Wilhelm Emil Wegemann u. Co. in Kassel   gründeten unter der Firma Eisenbahnwagen- Liefergemeinschaft mit dem Sitz in Düsseldorf  «ine Inter- essengcmeinschaft, welche einen gemeinsamen Berkauf der Fabrikate und den gemeinsamen Einkauf von Rohstoffen vorsieht._
MW Sie a e»W! (Nachdruck verboten.) Die Augen sind zum Sehen da, nicht aber, um Aerger und Verdruß zu bereiten, wie dies durch Augengläser meist geschieht. Jeder, der sich im Genuß der Niihnke- Garantie fcefmbet, hat Behagen und Zu­friedenheit von seinen Augengläsern zu ver- langen, nur muß er sich die kleine Mühe machen, uns rechtzeitig zu besuchen, was zu unserem Bedauern noch lange nicht häufig genug geschieht, wie folgender Vorfall zeigt: Vor einigen Tagen besuchte unS ein Äerr und erzählte etwa folgendes:Vor mehr als drei Iahren kaufte ich in einem Ihrer Geschäfte in Berlin   einen Kneifer. Der Verkäufer gab sich die größte Mühe, und ich war zufrieden, ganz besonders mit den guten Punktorik-Gläsern. Nach einiger Zeit aber wollte der Kneifer nicht mchr gut
sitzen; ich bog daran herum, aber es wurde nicht besser. Nachdem ich mich zwei Jahre daran geärgert hatte, konnte ich auch nicht mehr gut damit sehen. Nun ging ich in Ihr Hauptgeschäft am Spittelmarkt und forderte wütend einen neuen Kneifer auf Grund der Garantie. Der Geschäftsführer entwaffnete mich sofort, indem er sagte:Selbstverständlich erhalten Sie einen neuen Kneifer," Nach- dem er mir diesen ohne Nachzahlung aus- gehändigt hatte, bat er mich, ihn doch alle Monate einmal zu besuchen, um mir meinen Kneifer richten zu lassen. Selbst sollte ich nicht mehr daran biegen. Nun, ich bin etwas nervös und spiele oft mit meinem Kneifer, ohne es zu bemerken; deshalb habe ich den Rat befolgt und bin seit etwa einem halben Jahre alle drei bis vier Wochen bei Ihnen gewesen. Seitdem weiß ich erst, was die Nuhnke-Garantie wert ist; denn ich bin jetzt wirklich ganz zufrieden mit meinen Augengläsern. Aber nun ist meine Garantie- zeit erloschen; also bitte, richten Sie mir meine Gläser, ich will es gern bezahlen."
Wir richteten den Kneifer aber ohne Bezahlung. Der Äerr sagte darauf:Das habe ich nicht anders erwartet; aber Sie haben es dennoch nicht umsonst getan; denn ich habe Optiker Rtihnke überall warm empfohlen, wo von Augengläsern die Rede war." Wir richten an jeden Augenglasträger, auch wenn er noch nicht im Besitz der Ruhnke-Garantie ist, die Bitte:Machen Sie es ebenso!" Wir wollen gern kostenlos Ihre Kneifer und Brillen in gutem Zustande erhalten, indem wir sie fachkundig richten zu korrektem Sitz, lockere Schrauben und Gläser befestigen, Stege und Fassungen säubern und ähnliches. Sie sollen ebenfalls unnötige Kosten und Aerger ersparen. Sie werden sich dafür gern unser fteundlich erinnern, wenn Sie neuer Augengläser benötigen. Dürfen wir bald Ihre Bekanntschast machen? Ansere modern und behaglich eingerichteten Spezialgeschäfte sind immer bequem zu er- reichen. Aus nachfolgenden Adressen werden Sie
ersehen, daß eines dieser Geschäfte auf Ihren Wege liegt. Optiker Ruhnke, Schöneberg  , Kauptftr. 21, Scke Akazienstraße; Friedenau  , Rheinstr. 18, Gcke Kirchstraße; Neukölln  , Bergstr. 4, Ecke Ziethenstraße; Spandau  Breite Str. 18, nahe Markt; SO, Oranien straße 44, zwischen Moritz- und Oranien­platz; 5, Kottbuser Damm 10, nahe Jan dorf; 0, Frankfurter Allee 14, nahe Tietz; C, Spittelmarkt, Ecke Wallstraße; Alexander Platz  , nahe Aschinger  ; SW, Belle-Alliance Straße 4, nahe Zandorf; W, Friedrich straße 193a, Ecke Leipziger Straß�; Lc-K�ige: Straße 113, Ecke Mauerstraße; Linkstr. 1, Ecke Potsdamer Straße  ; NW  , Friedrich straße 150, Ecke Dorotheenstr.; N, Chaussee straße 72, nahe Müllerstraße; Schönhause! Allee 81, am Bahnhof Nordring; Friedrich straße 106, Ecke Ziegelstraße; Invaliden straße 164, Ecke Brunnenstraße; Invaliden straße 117, am Etettiner Bahnhof; Char lsttenburg, Tauentzienstr. 15, Ecke Mar bitrger Straße; Ioachimsthaler Str. 2, nah« Bahnhof Zoo  ; Wilmersdorf  , Berlinei Straße 132/133, nahe ühlandstraße.