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Fehlbetrages vorzuschlagen. Der neue preußische Staats- Haushaltsplan wird wieder ein Defizit von rund zwei Mil- liarden Mark aufweisen. Ueber seine Deckung verriet die Stegerwaldsche Programmrede kein Wort. Dennoch weiß man, was geplagt ist. Noch während der Aussprache über das Regieningsprogramm(man sieht, die Herren haben es eilig!) wurde nämlich von der führenden Regierungspartei ein Antrag der Herren Herold und Genossen eingebracht, der die Regierung aufforderte, die Ertragssteuern, also die ein- zigendenLändernnochzurVerfügungstehen- denSteuerquellen, nichtfürdenStaatinAn- spruch zu nehmen, sondern, wie bisher, ganz den Ge- meinden zu überlassen. Ein echterDolchstoß von hinten" für den bedauernswerten Beamtenminister, dem man ohne vor- hergehende Aufklärung über diese für ihn sehr wichtigen Strömungen in den bürgerlichen Parteien und namentlich in der Zentrumspartei   das Finanzministerium übertragen hat. Es ist ziemlich klar, was nun kommen wird. Auf der Suche nach anderen Einnahmemöglichkeiten wird Herr Sämisch sein ganzes Augenmerk auf diejenigen Steuerobjekte richten, die das Reich sich vorbehalten hat. Die besorgten Grund- besitzer werden wieder ruhiger schlafen und Herr Sämisch wird zusammen mit dem schon längst nach dieser Richtung arbeitenden bayerischen   Finanzminister alles aufbieten, um durch stärkere Beteiligung der Länder an Reichssteuern, vor allem an der Einkommensteuer, eine den Agrariern aller Rich- tungen sympathische Sanierung der Landesfinanzen zu er- zielen. Gerade dieser Druck auf die Reichsregierung aber ist es, der unbedingt verhindert werden muß, wenn die Umbildung der preußischen Staatsregierung nicht jeden Sinn verlieren soll. Das Reich mag sich noch so sehr anstrengen, zur Aufbringung der Milliardenzahlungen die Wirtschaft un- mittelbar zu belasten, durch Organisierung und Sozialisierung der Betriebe die Gewinne an der Quelle zu erfassen. Selbst die stärksten Eingriffe in privates Eigentum und persönliche Rechte, vor denen selbstverständlich nicht zurückgeschreckt wer- den darf, werden sie nicht von der Notwendigkeit befreien» ihre bisherigen Steuerquellen restlos auszuschöpfen und weiter auszubauen. Ganz klar also, daß sie in dieser Zeit nicht mit Ansprüchen der Länder auf Abtretung unentbehr- licher Steueranteile belästigt werden darf, es fei denn, daß das Reick den Ländern neue kostspielige Aufgaben übertrage. Die Umstellung der preußischen Regierung in dieser Sache ist keine Personenfrage, sondern eine Frage der p o l i t i s ch e n Willensbildung, die sich im Parlament vollziehen muß. Rur   wenn die neue Regierung im Landtag eine sichere Mehr- heit für eine grundlegende Grundsteuerreform findet, wird sie auch in der Wiederautmochungssrage eine Entlastung der Reichsregierung darstellen können. Die Entscheidung liegt, wenn man von dem kleinen Häuflein demokratischer Tra- Kanten der Deutschen Volkspartei   absieht, beim Zentrum, dessen Landtagsfraktion auffallenderweise den stärksten Gegner jeder zeitgemäßen Bodenbesteuerung, Herrn Herold, zu ihrem Wortführer in Angelegenheiten der Regierungs- bildung bestimmt hat. Wird Herr Herold es auf sich nehmen wollen, in Preußen auch fernerhin Widerstände gegen den wichtigsten Teil der Reichspolitik seines Partei- freundes W i r t h aufzurichten?
Der neue Reichspressechef. Wie die PPR. hören, ist zum Nachfolger des bei Neu- bildung der Reichsregierung zurückgetretenen Geheimrats Heilbovn als Pressechef der Reichsregierung und des Auswar- tigen.Amtes Herr Dr. A. Höfle in Aussicht genommen. Dr. Höste war früher Leiter des Bundes Deutscher   Techniker, schied aber aus dieser Organisation aus, als die Verschmelzung mit dem Bund der technisch-industriellen Beamten erfolgte. Er hat sich seitdem journalistisch und in der ch r i st l i ch- nationalen Angestellten- und Beamten. bewegung betätigt. Dr. Höste gilt als besonderer Ver- trauensman» des gegenwärtigen Reichskanzlers und de» preußischen Ministerpräsidenten Stegerwald. Schinkels Schauspielhaus. 1 8 21 26. Mal 1921. Am 26. Mai 1821 war die feierliche Eröffnung von Schinkels neuem Schauspielhaus: in einem von dem Meister entworfenen antiken Prachtfaal mit Aussicht auf das weite Meer erschien im Prolog die Muse des Dramas und sprach ein etwas geheimrät- liche» Monodrama Goethes, das er als Vorspiel für die nach- folgendeIphigenie  " gedichtet hatte. Es begann so: S» schmücket sittlich nun geweihten Saal Und fühlt euch groß im herrlichsten Lokall Denn euretwegen hat der Architekt Mit hohem Geist so edlen Raum bezweckt, Das Ebenmaß bedächtig obgezollt, Daß ihr euch selbst geregelt fühlen sollt.... Dann auch der Bildner schmückt' das edle Haus Vom Sockel bis zum Giebel reichlich aus. Hier muß euch Ernst im Heiligtum» fein; Denn Götterformen winkten euch herein: Wo rings umher der Maler sich bemüht Und euren Blick von Bild zu Mild« zieht.... U*r unser klassisches Drama hatte Schinkels klassischer Bau, b»r erst« seiner großen Monumentalbaaten, eine anschmiegsame Farm gefunden. Dabei war seine Aufgot« f» schwierig wie mög- lich. Ais am 29. Juli 1«17 das alte Nationaltheater von Lang. Hans, dem Erbauer>«z Mrandenburger Tores, abbrannte, schlug nach zwei Tagen der Intendant Graf Brühl   dem König Schinkel als den vorzüglichsten»rchttetten in Sr. Majestät Staaten zum Baumeister de» neuen Hauses vor. Brühl   und Schinkel wurden dann mit der Ausführung des Baues betraut, die ein sehr glück- liches Zusammenarbeiten von Bauherr und Baumeister ergab. Di« Finanzlage des armen Preußen machte es notwendig, die Um- fasiungsmauern des alten Hauses fast ganz beizubehalten, obwohl auch daran allerlei geändert wurde. Uebernommen aber hat Schinkel die großen Säulen seiner Vorhall«. Nur das große ge- wölbt« Dach, das dem alten Nationaltheater die viekbespöttelte Kosterform gegeben hatte, muht« fallen, der klastische Baumeister forderte das flache Dach der Antike. Und am 15. Januar 1818 präzisierte er gegenüber Brühl   eine Reih« von Forderungen, denen der König von vornherein zustimmen sollte, damit man gegen späteren Widerspruch gesichert wäre. Die erste dieser Bestimmun- gen wollte festlegen,ob das Theater als Gebäude wirklich eine Zierde der Stadt werden sollte, ohne luxuriös zu bauen. Hierbei ist zu bemerken, daß die Schönheit eines Gebäudes nicht in dem vorgebrachten Schmuck zunächst besteht, sondern vorzüglich aus der Wahl der verhältniste erwächst, welche aber ihren ersten Grund in der Verteilung und Anordnung des Plans haben, aus dem die Berhältniste der Profile und Fassaden erst besttmmt werden tön- »«», Der Plan muß jxchar. schon ein regelmäßiges, ästhetisches
Schlußeeöen im Kriegsveebrecherprozeß. Im Prozeh gegen Heynen führte Oberreichsonwalt Dr. Eber- mayer aus: Politische Betrachtungen seien streng ausgeschieden. es sei nur zu prüfen, ob das geltende deutsche Strafgesetz verletzt worden sei. Bei allem, was zugunsten des Angeklagten spreche, müsse zugegeben werden, daß leine Handlungsweise nlchk zu billigen war. Er hätte nur alle zulässigen Mittel innerhalb der gesetzlichen Grenzen anwenden dürfen. Die Anwendung des Gewehrkolben«, de» Besens, der Fäuste erweise sich als strafbar. Die Festelunz eines Gefangenen und die Anwendung von Schimpfworten habe dar nationale Empfinden dieses Gefangenen verletzt. Im ganzen seien 28 Fälle von Mißhandlungen, ferner' drei Fälle von Beleidigung und in einem Falle dos Werfen mit Steinen als strafbar anzusehen. Zugunsten des Angeklagten spräche, daß er als tüchtig, zuverlässig und brauchbar bezeichnet werde, ein fürsorglicher Familienvater sei und diensteifrig und strenger geaen sick selbst als gegen andere gewesen sei. Der Ober- reichsanwalt beantragte dementsprechend die bereits gemeldete Ge- samtstrofe von 2 Iahr-n Gefänanis. Der Verteidiger R.-A. E ü p p e r s- Düsseldorf streift die be- schämende Lage, welche für Deutschland   die bisher gellenden inter  - nationalen Gebräuche der Gegenseitigkeit ausschalten. Daß die Ver- abredung der Engländer am Morgen des 11. Oktober 1915 eine Meuterei war, unterliege für ihn keinem Zweifel. Die Engländer hätten sich der schwersten Form der Gehorsamsverweigerung schuldig aemacht. Dementspreibend habe der Angeklagte die erforderlichen Maßnahmen treffen müssen. Ob die Engländer berechtigt waren, die Arbeit im Bergwerk zu verweigern, darauf bobe es für den Ange- klagten gar nicht ankommen können, da höchsten Orts die Arbeit in den Gruben als zulässig bezeichnet worden war. Wenn der Ange- klaate die Grubenarbeit fiir erlaubt oehasten babe, so sei dies ein tatsächlicher Irrtum, der ihm nach 8 69 StGB, zugute kommen müsse. Ein Fall äußerster Not oder dringender Gefahr licae offen- bar vor. Der Ana-klagte habe unmöglich mit den gewöhnlichen Mitteln wie Liaft, Meldung an den Voraesetzten usw. den Wider- stand brechen können, er habe geglaubt, sich in Nokwehr zu befinden. Die Anwendung des Kolbens zur Erzwingung der Arbeit habe er vorher in Münster   unter Billigung der Dorgesehten gesehen. Bei den mastenhaften Krankmeldungen habe offenbar eine Verabredung der Gefangenen vorgelegen. Wenn der Angeklagte einige Gefangene, die wirklich krank waren, mißhandelt habe, so solle dies nicht beschönigt werden, aber dem Angeklagten müste hierbei seine Erregung zugute gehalten werden. Zu Gefängnisstrafe liege kein Anlaß vor» wo Festungshaft nach 8 122 StGB, zulässig sei. Der zweite Verteidiger R.-A. von Fürsterling- Lichterfelde betont zunächst, daß in Frankreich   die vergarbeit für die Gefangenen zulästig gewesen ist. Die Aussagen der englischen Zeugen hält er zwar für subjektiv, nicht aber für obsektto richtig. Der dritte Verteidiger R.-A. Dr. Dittenberger- Leipzig hebt hervor, daß die schwerwiegenden Beschuldigungen gegen den Ange- klagten größtenteils widerlegt seien. In seiner Erwiderung wendet sich der O b« r r e I ch s a n m a l t gegen einzelne Ausführungen der Verteidiger, soweit sie die recht- liche Würdigung des Tatbestandes betreffen. Er hält es sodann noch für erforderlich, festzustellen, daß von England bestritten worden ist, daß dort deutsche Gefangene zur Bergarbeit angehalten worden seien. Der Präsident bezeichnet die Aeußerungen der Verteidiger über die Behandlung deutscher Kriegsgefangener im feindlichen Ausland im vorliegenden Falle für inopportun,«eil eine Beweisauf. nähme in dieser Richtung nicht erfolgt fei. Der Angeklagte bringt nur kurz zum Ausdruck, daß er auf die Gerechtigkeit de« Reichsgerichts vertraue. Damit ist die Der. Handlung beendet. Da» Urteil wird am Donnerstag vormittag 8.S0 Uhr verkündet werden._
Reeüerprovokation« Die herauiforderndeRamengrbung der TtinneS-Reeberei an drei neue Dampfer. HindenBurg Ludendorff Tirpitz. hat die Hapag  nicht schlafen lassen. Sie tauft ihren nächsten DampferKohr-. Und da« Reich, da« den Reedern Milliarden zum Wiederaufbau gibt, wird wohl noch Dankeschön sagen, wenn demnächst Lüttwitz  . Bischoff und Kapp vom Stapel laufen. Für späterhin empfehlen wir noch Roßbach, Arco-Valley und Knüppel-Kuntze I
Ganze(ein; unerläßlich aber ist es auch, daß der Charakter des Gebäudes sich von außen vollkommen ausspreche, und das Theater durchaus nur für ein Theater gehalten werden kann." Diesem Zweckgedanken seiner Planung entsprechend hat Schinkel sein Hau» durchgegliedert, mit dem Theaterraum in der Mitte, dem Konzertsaal links, den Nebenräumen rechts, einem Vorbau für die Zufahrt. In einem Bericht an den König, den das Schinkelmuseum besitzt, legt er diesem die Schönheit, Zweck» Mäßigkeit, Sparsamkeit und Feuersicherheit seiner Schöpfung dar, die ihrer Form nach in der Mitte zwischen der großen Oper und dem kleinen Schloßtheater in Charlottenburg   steht, zugleich heim. lich und für Sehen und Hören bequem sein wird. Besondere Sorg- fall aber wandte der Meister der inneren Ausstattung zu: eine Schule bester Dekorationsmalerei sollte das Haus werden und gute Maler wie Wach, Schadow, Kolbe, Klöber, Hensel haben mit- gearbeitet, während Friedrich Tieck  , der Bruder des Dichter», den plastischen Schmuck innen und außen übernahm. Von ihm stam- men auch die Büsten im Konzertsaal, der ja heute noch die echte hohe Kunst Schinkels zeigt. Der Theatersaal selbst aber, einst in Weiß und Gold strahlend, mit Wachs Deckenbild und einem Vorhang Schink-ls, einem Bacchischen Fest von Wilhelm Gchadow am Proszenium, hatte sich schon im 19. Jahrhundert manche Umgestaltung gefallen lasten müsten und ist dann vor IS Jahren ganz zerstört worden, auf Kosten einer unglaublich langweiligen hofbaurätlichen Schöpfung, ein« der schwersten Sün- den, die die Kunstpflege des Kaiserreichs auf dem Gewissen hat. Ein par Bilder au» dem Theatersaal sind in die Charlottenburger Technische Hochschule hinübergerettet worden. Wer in Schinkel» Briefen und Berichten liest, mit welcher Sorgfalt und welchem Geschmack er gerade den inneren Ausbau bis ins kleinste Detail geleitet und überwacht hat. der wird um so schwerer beleidigt, wenn er statt der Farmen Schinkel» und seiner Mitarbeiter dort heute die Leistungen der Epigonen findet.
Fliegenpefi. De« Biologie, die heut« zu den populärsten Wissen, «chaften gehört, gewinnt nur langsam dort an Boden, wo sie sich in den Dienst der praktischen Tötlgkeit stellen will. Eine ganz be- sonder« wichtig« Rolle spiell sie in der Bekämpfung von tierischen und pflanzlichen Schädlingen. Während man sich bislang dazu vor- wiegend der Chemikalien bediente, verlegen sich jetzt verschieden« wissenschaftlich« Anstalten auf die Verwertung von Krankheitzerre- gern, also von biologischen Faktoren. Ein Erfolg dieser Art scheint bei der lästigen und krankheitsübertragenden Stubenfliege bevor- zustehen, der sich auf einer ganz folgerichtigen Ueberlegung aufbaut. Wohl jeder hat schon im Herbst an Fensterscheiben, Spiegeln usw. tot« Fliegen kleben sehen mit seltsam verkrümmten Beinen und festgesougtem Rüstet, umgeben von einem grauweißen Schleier oder Hof. Da» sind die Spuren eine» mikroskopisch kleinen Pilzes, Lmpusa musca, der Fiiegenvest, denen die Fliege zum Opfer gefallen ist. Die Wirkung dieses Pilzes ist für die Fliegen epidemisch,
Eisenbahner, haltet ZrleÜenswacht! Nach Prestemeldungen und sonstigen Feststellungen siehe« in verschiedenen Teilen Deutschlands   Orgeschsormationen zum Ab- marsch nach Oberschlesien   bereit oder sind zum Teil schon auf dem Wege dahin. Die Reichsregierung hat in Ausführung der ent- sprechenden Bestimmungen des Friedensvertrages die Bildung illegaler Formationen verboten. Anscheinend kehren sich die Lei- tungen der Orgesch und anderer Freikorps   um die Derbole sehr wenig und treiben unter dem Deckmantel nationaler Phrasen nach wie vor ihr verbrecherisches Spiel. Das deutsckze Volk, vor allen» aber die Arbeilerschast hat die Pflicht, die Reichsregierung bei der Ausführung des Friedensvertrages zu nnierstühen und alles auf- zubieten, um den Kriegstreibern das Handwerk zu legen. 3n erster Linie wird es die Aufgabe der Eisenbahner und ihrer Bekriebsräle sein, unerlaubke Transporke zu überwachen und eventuelle Fest- stellungen den zuständigen Eifenbahnverwaliungen und Behörden sofort mikzuleilen. Wir ersuchen deshalb unsere Mlglieder. auf dem Posten zu sein, um die Reaktion unschädlich zu machen. Wir alle haben die Pflicht, den Frieden zu erhallen! Der Vorstand des Deutschen Eisenbahnerverbandcs. Schutzpolizei gegen Freikorps  . Breslau  . 25. Mai.(Eigener Drahtbericht desVorwärts".) An der Grenze des Zlbstimmungsgebietes sind gestern und vorgestern neun Hunderkschafken Schuhpollzei zur Derstär- kung eingetroffen. Die Mannschafken stammen meistens aus Nordwestdeulschland und werden durch die Stimmung der Bevölkerung des Grenzgebietes wenig beeinflußt. Gegen die Werbestelte des Freikorps  Oberland" in Neiße   ist eingeschritten worden. Ein Ueberlritt von Frei- willigen über die Grenze dürste nunmehr tatsächlich kaum mehr möglich oder doch ganz außerordentlich er­schwert sein._ Korfantp an Sie Deutschen  . Warschau  . 25. Mai.  (OE.) Sorfanty und sein Exekutiv  - komltee haben einen Ausruf an dieeingeborenen deutschen   Stadt- bewohner Oberschlesiens  " erlassen, Handel und Gewerbe wieder in Gang zu bringen: sie sollen von der 3. fi. verlangen, daß die Slädle den Insurgenten übergeben werden. Dafür erklärt sich Kor- fanty bereit, in die Städte ausschließlich militärisch organisierte und uniformierte, rein oberschlesische Polizeitruppen zu entsenden: es solle ein bestimmter Prozentsatz deutscher Oberschlesier   in die Polizei­truppen aufgenommen werden, unter der Bedingung, daß sie gegen die polnische Bevölkerung und deren bewassnele Kräfte und be- Hörden keine feindseligen Akte unternehmen. Der Aufruf schließt mit der D r o h u n g. daß bei Ablehnimg dieses Angebots eine Z u- nähme de« Hungers und die Plünderung der Bürgervierlel durch die Arbeiter die Folge sein werde. Wenn die Orgezch ein­dringe, werde die Zukunft Oberschlesiens   ein Trümmerhaufen 'e<n' MySlotvitz von Insurgenten besetzt. Breslau  . 25. Mal.(Eigener Drahtbericht desDorm.") Die Stadl Myslowitz   ist am Sonnabend von den französischen  Besahungslruppen vollständig geräumt und daraus von den pol- nischen Insurgenten besetzt worden. Die Warschauer Presse fordert, ungeachtet aller Ententeoor- stellungen. zur Meldung von freiwilligen Kämpfern für Oberschlefien auf. Nach dem Zurückgehen der Aufständischen von den geflüchteten Einwohnern wiederbetretene Häuser waren vollständig ausgeraubt. Di« Regierungskrise dauert an; die Sozialisten lehnen eine Koalition mit den Nattonaldemotraten ab und Witosch hat die Regierungsbil- dung abgelehnt. Italien   hat die Entfernung des Staatssekretärs Piltz vom Außenmlnlsterinm gefordert, well er sehr heftig das Verhalten der italienischen Truppen in Oberschlefien kritisiert hatte. Keine Solid aritäts erklärung Italiens  . Mailand  . 25. Mai.  (EP.) DerCorriere della Sera  " de- m« n t i« r t die Meldung des Pariser  Temps". daß der italienische Botschafter sich an den Quai d'Orsay begeben hat, um der stonzö- fischen Regierung mitzuteilen, die italienische Regierung habe ihren Botschafter in Berlin   angewiesen, bei der deutschen   Regierung in der oberschlesischen Frage einen gleichen Schritt zu unternehme» wie die französisch« Regierung. Graf Bonin-Longare habe keine Solidaritätserklärung abgegeben.
und jede Fliege, die von Ihm befallen ist, geht langsam aber sicher zugrunde und bildet eine Ansteckungsquelle für Hunderte und Tau­fende anderer Fliegen. Schon lange hat man versucht, diesen töd- lichen Feind der Fliegen praktisch zu verwerten, die Empusakcime künstlich zu züchten und damit für die Anwendung im großen geeig- net zu machen. Run ist es, so lesen wir in derDeutschen landwirt- schaftlichen Presie", gelungen, die Züchtung dieses Pilzes auf beson- deren Nährboden durchzuführen und die gewonnenen Sporen zu einem wirksamen Fliegenbekämpfungsmittcl zu verarbeiten, das unter dem Namen.Hidot" in den Handel kommt. Wenn das Prä- parat wirklich nur für die Fliegen, nicht aber auch für andere Ge- schöpfe schädlich wirkt, so bedeutet seine rechtzeitige Anwendung bei der jetzt wieder einsetzenden Fliegenplage ein Verdienst um das allgemeine Wohl von Mensch und Tier. Dos Auto als Kaufladen. Die vielseitige Verwendungsfähigkeit des großen Lastkraftwagens zeigt sich in Amerika   in immer neuen Spielarten. Eine der letzten Errungenschaften auf diesem Gebiete ist, unter der BezeichnungStore st your door", eine Art fahr­barer Materialwarenhandlung, die aus einem großen, auf einem I�-Tonnen-Ehassis ausmontierten Kastenausbau besteht. Auf der Innen- und Außenseite sind zahlreiche Reihen von Fächern und Regalen angebracht, die die verschiedenen Waren enthalten. An der Vorderseite de» Wagen» befindet sich«ine umfanmeiche Kühlei»- richtung zur geeigneten Aufbewahrung von Butter, Eiern, Käse und anderen Dingen, die«in« kühle Temperatur verlangen. Die nach außen gelegenen Warenfächer können durch Schiebettiren verschlossen werden. Jeder Zentimeter in dem neuartigen Fahrzeug ist zweck- mäßig ausgenützt, so daß eine erstaunlich? große Anzahl von Waren in dem beschränkten Raum in übersichtticher Weise untergebracht werden kann und leicht und schnell zum Zwecke der Verteilung oder des Bertaufs zugänglich ist. Das Ladenauto eignet sich seiner ganzen Beschaffenheit nach insbesondere für die Bedienung länd- licher Kundschaft.__ TerGemischte Ehor Gmh-Berlin* kM. D. A-D-vy veranstaltet am Sonntag T/, llhr in der Philharmonie unter der Leitung seines Dm» genien Sermann Echerchen sein zweites Konzert. Mitwirkende: Proiclsor Walter Fischer kOrgel), Lambinon sDiolne), Zeelander tCello). Einttitis- vre!« inkl. Programm 3,56 M. BilletiZ in beschränkter Zahl auch an der ülbendtasle. DerEemlschte Chor" tagt jeden Freitag von Uhr imGrauen Kloster", Kiolteritr, 74. wo Neuaufnabmen staltstndem Im BrrkcbrS- und Baumuseum wird künftig auch ein Eintrittsgeld von 3 S>i erhoben. Nur Donnerstag und Sonntag ist frei. Montag ist da» Museum geschlossen. Für Eilenbahnbedienstete ulm. ist der Eintritt sres, Tagung der Stadtlchuträto in ffiria«. Vom 19. bis 21. M.:i tagten in Erfurt   die Vertreter der deutschen   Städte, die in der Schulaujsscht und Schulverwaitung tätig stud,»m über die bceuueudeu pädagogischen und finanziellen Probleme zur Einigung zu kommen. DaS Ergebnis wurde in Leitsätze zusammengejagt, die den Zentralbehörden übergeben werden. Das Kreuz auf dem HartmannSweilerkopf. Der Gedantc, auf dem heihumtämpsten Vogrienvorhügel den Gesalleneu ein Tentwal zu er» richten, gebt seiner Verwirklichung entgegen. Auf mächtigem Sockel, dessen Inneres eins.Krypta cnthailen wird, soll sich weithin sichtbar ein 45 Meter hohe« Ricsenlreu, erbeben. Die neueste» Danzig-Marken. Di- endgültige Biik'markenreib« sür da» Gebiet der Freien Stadt Danzig   wird voraussichtlich in den ersten Iunitagen ausgegeben. Der Sntwurj zeigt da» Danztger-chappeo«ä dem Löwe» als Schildhalter.