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Kriegsverbrecher vor dem Reichsgericht. Stadtfinanzen Arbeiterentlassungen

aus der Abendausgabe.)

In dem zweiten Verhandlungsfalle wird nach Berlesung ber Artlage der Angeflagte Müller vernommen. Der Präsi­dent ermahnt ihn, der eine etwas legere Haltung annimmt, vor dem Gerichtshof

ein anderes Betragen

Gegen Auswüchse des Straßenhandels, der Rummelplätze, der Spielhallen.

Die Stadtverordnetenversammlung ver- werden dem Antrag Beyl zustimmen, denn auch wir sind für eine on den Tag zu legen. Müller war Kommandant des Gefangenen- handelte gestern darüber, ob in den Betrieben und Berwal- vorurteilslofe Untersuchung der Auswüchse des Straßenhandels und an den Tag zu legen. Müller war Kommandant des Gefangenen- tungen der Stadt notwendige Arbeiterentias- des Treibens auf den Rummelplätzen. lagers Flavy- Martigny in Frankreich . ungen vorgenommen werden sollen oder nicht. Wie eng

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Faltenberg( D. Bp.) hält baldiges und energisches Ein­Der Angeflagte gibt eine ausführliche Schilderung der Zustände im Lager. Die Unterkunft sei sehr schlecht gewesen. Auf die Ungu die Frage mit der unabweisbaren Aufgabe zusammenhängt, schreiten vom Standpunkt des Hygienifers für geboten und bedauert fänglichkeit der Verpflegung habe er die vorgesetzten Dienststellen die Finanzen der Stadt in Ordnung zu bringen, zeigte be- nur, daß der Antrag der Demokraten so spät fommt. Leicht ver derbliche Nahrungsmittel müßten vom Straßenhandel ausgeschlossen hingewiesen. Auf den Vorwurf, daß die Leute nicht genug Wasser sonders die Rede des Kämmerers. Die Kommunisten standen sein. Mit ganz besonders kräftigen Ausdrücken geht der Redner gehabt hätten, erklärt der Angeklagte, daß die Brunnen in der Um mit ihrem jede Entlassung verwerfenden Antrag allein. Die gegen die Spielmut, das Erbübel der Deutschen , an. gebung unbrauchbar gewesen seien. Es sei ihm aber gelungen, nach Unabhängigen forderten, daß Entlassungen nicht erfolgen sol- Der Antrag Merten wird gegen die bürgerlichen Stimmen einigen Tagen mehrere Brunnen gebrauchsfähig zu machen. Auch len ohne vorherige Prüfung der wirtschaftlichen abgelehnt und darauf der Antrag Ben mit sehr großer eine Entlaufungsanstalt habe er errichten laffen. Der Angeklagte erhältnisse der Arbeiter und Angestellten Mehrheit angenommen. Auch der Antrag Merten wegen der gibt zu, daß die Baraden leht start belegt waren, bis zu durch eine Ausgleichsstelle. Diesen Standpunkt nahmen auch Erhöhung der Spielautomatensteuer gelangt zur Annahme. 700 Mann. Ein Arzt sei am Anfang nicht vorhanden gewesen. Hierauf geht die Bersammlung auf Antrag der U. Soz. über zu Solange er im Lager war, fei nur ein Mann gestorben. Auf den die Sozialdemokraten ein, und ein entsprechender Antrag der Borhalt des Präsidenten, daß geradezu greuliche Zustände im Lager Unabhängigen wurde dann angenommen. Erörtert wurde ben Anträgen Gäbel und Wenl betr. die herrschten, verbleibt der Angeklagte bei feiner Aussage. Den Bor - auch der Streit um die 10- fg. 3ulage für Arbei- Entlaffung städtischer Arbeiter und Angestellten. ourf der Grab- und Leigenschandung weist der Ange- ter technischer Betriebe, der durch eine vom Ma- Der Antrag der Kommunisten verlangt, daß bei allen Einschränkun flagte erregt zurück. giftrat inzwischen angbahnte Regelung feine friedliche Lösung gen von Arbeitsfräften in der Verwaltung der städtischen Betriebe Cine Reitpeitsche habe er nie getragen. Einen Arbeits- finden wird. Ein diesbezüglicher Antrag der Unabhängigen Entlassungen nicht stattfinden dürfen, der Magistrat vielmehr für unwilligen, den er als Rädelsführer ermittelt hatte, hat der An- wurde von den drei linksstehenden Fraktionen angenommen; Der Antrag Weyl ersucht den Magistrat, die Verfügung vom 13. Mai zweckmäßige anderweite Beschäftigung der Freiwerdenden sorgen soll. gegen ihn stimmten aile bürgerlichen Fraftionen. Im ersten( Kündigung sämtlicher Kräfte der Bezirksfohlenstellen wegen Arbeits­Teil der Sizung gab es eine lange Debatte über Straßen mangel), die einen glatten Tarifbruch darstellen, sofort zurü handel, Rummelpläge und Spielhallen. Die zuziehen; im Falle drohender Betriebseinschränkungen soll zunächst bürgerlichen Fraktionen begründeten ihren alten Haß gegen eine paritätisch zusammengesetzte Ausgleichstelle in Anspruch ge­den Straßenhandel in heftigen Worten. Statt des Antrages nommen werden. Zugleich beraten wird ein Dringlichkeitsantrag der Sozialdemokraten wurde ein Antrag der Unabhängigen, Weyl, der den Magistrat auffordert, die in den technischen Be der nur Bekämpfung der Auswüdhje fordert, von den drei trieben beschäftigten städtischen Arbeiter sofort in den Genuß der linksstehenden Fraktionen und auch von den Demokraten an ihnen durch Schiebsspruch vom 9. Februar zugesprochenen 3ulage von 10 Pf. pro Stunde zu sehen. genommen. Sihungsbericht.

geflagte

an einen Pfahl binden

tjen. Der Präsident hält Müller vor, daß dies eine durchaus würdige Behandlung und eine im Gesez nicht zugelassene Strafe fai. Etmas Schredlicheres tönnte man sich nicht denken, als wenn man, an den Schandpfahl gebunden, feinen Landsleuten vorgeführt reerde.( Und doch sind Laufende von deutschen Soldaten in Dieser Weise von ihren Vorgesehten entehrt worden! Red. d. B.") Der Angeflagte betont, daß dies der einzige Fall dieser Art fel Es kommt dann die Mißhandlung eines franten Engländers zur Sprache, der diphtherieverdächtig gewesen sein soll. Der An­geflagte erflärt, er habe zwei Finger auf die Zunge gelegt, um ihm in den Hals sehen zu können. Der Präsident hält Müller vor, daß er bem Engländer die Faust in den Mund gestedt haben solle. Damit ist die Vernehmung des Angeklagten beendet. Um 12 1hr wird in die 3eugenvernehmung eingetreten. Der erste englische Beuge D. Sagginbotham, der Dol metscher im Lager war, schildert die schlechten Gesundheitsverhält nisse des Lagers. Im Mai 1918 habe er

80 Todesfälle im Lager

nefehen. Der Angeflagie habe das Lager am 7. Mai verlassen. ifter behauptet, wie schon erwähnt, daß bis dahin nur ein Lobes fall vorgekommen fel. Dann verbreitet sich der Zeuge über die Behandlung der Gefangenen, die fich frant meldeten. Der Ange flagte foll einzelnen von ihnen die infolge der starten Verlaufung angelegten Papierverbände abgerissen haben. Feldwebel Schubert habe

Sawerfrante gezwungen, zum Appell anzutreten.

Die heutige auf, pünktlich" 5 Uhr einberufene Sigung wird ganz furz vor 6 Uhr vom Borsteher Dr. Men I eröffnet.

Zunächst erfolgt die Einführung des als Nachfolger des aus gefchiedenen nunmehrigen preußischen Innenministers Dominicus in ben Magiftrat eintretenden Stadtrats Peters( Demokrat).

Dörr( Komm.) führt als Begründer des ersten Antrags aus, baß es ein Verbrechen sein würde, das schon auf 135 000 Stöpfe ange­schwollene Berliner Arbeitslofenheer noch zu vermehren. Man gehe froßdem damit um, bei ben Straßenbahnen, Gosanstalten usw. Maffenkündigungen vorzunehmen, wie sie beim Rohlenamt schon erfolgt seien. Wie schlimme Erfahrungen man mit dem Magistrat als Tariftontrahenten machen könne, dafür zeuge auch das Schicksal der Zulage der 10 Bf.; habe man doch allen Ernstes von Amts wegen geleugnet, daß die Straßenbahn ein technischer Betrieb sei!- Dettmer( u. Soz.): In dieser Zeit wirtschaftlichen Niedergangs darf man nicht noch fünftlich Erwerbslose schaffen. Im Kohlen. wie Ründigungen vorgegangen werden. Die Durchführung des Schieds fpruchs vom 9. Februar hat der Magistrat bis heute zu verhindern gewußt. Stadtrat Brühl : Die

Ein Dringlichkeitsantrag der Kommunisten, den Erwerbslofen und Kurzarbeitern die städtischen Frei- und Flußbäder unentgeltlich) zur Verfügung zu stellen, stößt bei der Rechten auf Widerspruch. Zwei weitere Dringlichkeitsanträge, die Erhöhung der Beim Milchamt ist unter völliger Mißachtung der Arbeiterrechte mit 8üge der Pensionäre und Hinterbliebenen der Straßenbahnarbeiterschaft

betreffend, sind von den Soz. und den U. Soz. eingereicht worden. Sie gehen auf Antrag v. Eynern( D. Bp.) sofort an einen Aus­Der fchuß Der Antrag Heimann( Soz.) vom 14. April 1921, monach die im Schiedsspruch vom 16. November 1920 aufgestellten Grundsätze mei von diesen feien eine Stunde später gestorben. Ob zur Regelung des Dienstverhältnisses der an den Fach- und Fort­ber Angeklagte dabei gewesen war, fann der Zeuge nicht sagen. Der bildungsschulen der Innenbezirke nebenamtlich beschäftigten Lehr. Angeklagte will von diesem Falle nichts miffen. Bon Schimpfworten fräfte in gleicher Auswirkung auch für die Außenbezirte Anwendung het der Zeuge nur die Worte verfluchte Engländer" gehört. Miß- finden sollen, wird angenommen. handlungen von Gefangenen durch den Angeklagten find bem Zeugen Bis zum Infrafttreten einer neuen allgemeinen Friedhofs- und au Ohren gekommen. Der Angeklagte sei auch in die zum Appell Gebührenordnung für sämtliche 65 Friedhöfe Groß- Berlins foll der angetretenen Gefangenen mit dem Pferde hineingeritten. bringend erforderliche Ausgleich entsprechend den Wünschen der Bor. Hierauf werden die Aussagen mehrerer in London vernom ortgemeinden durch Erhebung eines angemessenen 3ufchlags zu mener Beugen verlesen. Der Vortrag bleibt im Zuhörerraum fast ben veralteten Gebührenfägen erfolgen. Den Zuschlag imverständlich. Gegen 1% Uhr wird die Berhandlung bis 4 Uhr foll der Ausschuß für das Bestattungswesen jeweils errechnen; Er­cusgesetzt. mäßigungen und Befreiungen sollen durchweg fortfallen. Der Vor­Nach der Mittagspause wird die Berlefung der in fchlag des Magistrats fand Annahme. England protokollierten Zeugenaussagen britischer Gefangener fort- Der nächste Antrag, vom Stadto. Dope( Dem.) und Gen. am gefeßt. Der Zeuge Nanor hat Angaben über die schlechten Ge- 21. April eingebracht, wendet sich gegen die Uebelstände, die sich bei fur bheitsverhältnisse im Lager gemacht. Es habe schließlich 500 Ruhrtrante im Lager gegeben. Bon der Arbeit sei nie. mand befreit worden. Beschwerden hätten feinen Er folg gehabt. Ein Stabsarzt, der bas Lager besichtigte, habe einen guten Teil der Gefangenen als arbeitsunfähig bezeichnet. Ein weiterer in England vernommener 3euge hat ousgesagt, von der Arbeit im Lager seien nur die befreit worden, die umfielen. Besonders schwer hätten die Leute unter der übergroßen Menge des Ungeziefers gelitten. Der Hauptmann fei dabet gemefen, als die Leute umfielen, Nie zur Arbeit geführt wurden. Der Zeuge hat sich nicht über die Behandlung im Lager beschwert.

Der ebenfalls in London vernommene Zeuge Armstrong hat unter anderem ausgefagt, daß die Gefangenen teine Decken hatten

und sich nicht ordentlich waschen konnten.

( Schluß in der Abenbausgabe.)

Urteilsbegründung im Prozeß Sehnen.

heißt es u. a.:

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Vorwürfe gegen den Magiftrat wegen unberechtigter Kündigungen find größtenteils unbegrün. det( Lachen bei den Komm.). Im Kohlenamt sind die Kündigungen im Einvernehmen mit dem Betriebsrat erfolgt; auch im weiteren Berlaufe der Sache ist das Berhalten des Oberbürgermeisters durch­aus forreft gewesen. Die Kündigung des gesamten Personals ift zurüdgenommen worden; nur ein Teil der Kündigungen bleibt aufrechterhalten. Der Schiedsspruch vom 9. Februar ist untlar ge­wesen; die Klärung hat allerdings etwas lange gebauert. Heute hat der Unterausschuß der Tarifbeputation mit den Bertretern der Lohntartelle verhandelt.

Als technische Betriebe werben zunächst in Ueberein ftimmung mit den Arbeitnehmerverbänden folgende festgestellt: A. Betriebe: Gaswerte, Elektrizitätswerte, affermerte( strite tig bleiben Standaufnehmer, Raffierer, Laternenanzünder); Kanali fation infl. Bauverwaltung( ftrittig Lagerplätze); hoch und Lief­bau strittig);( Hafen- und Speicherbetriebe, nach Ansicht der Verwal tung ftrittig); Meiereien einschl. Bahnbetriebe, ausgenommen Milch­Straßenhandel, Rummelpläßen und Spielhallen amt; Straßenbahn( Außenbetrieb strittig); Fuhrparts Groß- Berlin; herausgebildet haben. In Berbindung damit wird die Anfrage der Schladen - und Steinfabriten; Berbrennungsanstalten; Fleischver USP. behandelt, die den Straßenhandel mit geräuchernichtungsanstalt Rübniß;( Schlacht- und Viehhöfe strittig); Eiswerte; tem Sped betrifft, und vom Magistrat Auskunft verlangt, ob der Druckereien; Ammonial- und Säurefabriten; foliererzentrale. Spec auf Trichinen untersucht ist, und wer die Kontrolle aus B. 2 bteilungen: Technische Abteilungen der Anstalten und übt. Kämmereibetriebe. Zentrale Buch( Licht, Kraft, Wasser, Schläch Stadtrat Rante teilt mit, daß der polizeiliche Beterinärdienst terei und Bädereibetriebe); Betriebspersonal der maschinen- und fein Augenmerk bereits diesem Handel zugewendet hat; beim Passie- heizungstechnischen Anlagen der Kranten -, Pflege- und Badeanstal­ten, ferner Wasch- und Kochküchen( strittig Handwerker, also Satt ten ber Grenze werde der Sped unterfucht. Merten( Dem.) begründet den Antrag seiner Fraktion. Der ler, Maler, Maurer, Tischler und dergl.); Uebereinstimmung herrschte, Straßenhandel habe sich wieder sehr breitgemacht, er beschäftige jer daß Krantenpflege und Hauspersonal nicht zum Betriebspersonal 20-25 000 Menschen; bazu liege fein Anlaß vor. Das feß gehöre); Beheizungsanlagen der Berwaltungsgebäude und Schulen; hatte, steuerfräftige Gewerbe, die Gesundheit und der Geldbeutel ber utoreparaturwerfstätten; Hauptwerfftatt und Fahrzeugdepots der Räufer, wie auch der Berkehr litten gleichmäßig unter den Aus Straßenreinigung; Berbrennungsabteilungen der Krematorien. roüchsen diefes Straßenhandels Besonders verderblich seien die Der Magistrat hat in diesem Umfange die Vereinbarung gut­Automatenspielhallen, ein geradezu monströses Instrument zur Aus geheißen und wird die betreffende Bewilligung alsbald bei der beutung der Unerfahrenheit namentlich der Jugendlichen; dabei feien Bersammlung beantragen. Ueber die staatlichen Betriebe wird sie nur mit 35 Pf. Steuer belegt. Bimmermann( USB.): abermals ein Schiedsgericht entscheiden. 2Bteder einmal follen also, weil die Intereffen der Befigenden leiden, die armen Straßenhändler verjagt und unterdrückt, die elenden In der Begründung des Urteils gegen den Angeklagten Hennen Kriegsbeschädigten, die das bankbare Baterland" auf diesen Beg zur Eriftenzfristung geradezu drängt, mit Strafmandaten beglüdt Der Gerichtshof hat bie Angaben der englischen Zeugen als werden! Wieder hat hier der Boltsmund recht mit dem durchaus glaubhaft angesehen und als Grundlage der Feststellungen Wort von den fleinen und großen Dieben: bemukt. Den Borfall am Morgen des 14. Oftober 1915 hat der Gerichtshof entgegen der Auffassung des Oberreichsanwalts und in die fleinen Diebe hängt man, bie großen läßt man laufen. Uebereinstimmung mit der Berteidigung als Aufruhr angesehen, Rämmerer Rarbing: Die Spielautomaten find nicht mit 35, fon gegen den der Angeklagte mit allen ihm zur Verfügung stehenden bern mit 75 Pf. täglich oder mit 20 m. monatlich I esteuert, und Mitteln einfchreiten mußte. Er war dazu nicht nur berechtigt, diefen Saz hat diese Bersammlung beschlossen. Ich halte ihn für fondern auch verpflichtet. Danach scheidet die schwerste der absolut unzulänglich. Anderswo hat man ben Gaß so hoch gewählt, gegen den Angeklagten erhobenen Beschuldigungen aus. Dagegen daß schon am Tage nach seinem Infrafttreten alle diese Automaten find alle diejenigen Fälle als erwiefen angesehen worben, perschwanden. So follte auch Berlin verfahren.( Bustimmung.) t denen es sich um mishandlung der englischen Ge. In der nächsten Zeit wird eine entsprechende Vorlage gemacht und vor einem ungeheuren Chaos steht.( Lärm und stürmische fangenen henbelt. Die festgestellten Handlungen find Mißhand werden. fungen im Sinne des§ 122 des Militärstrafgesetzbuches in Ver- Linke( Dnat.): 75 Bros. des Straßenhandels find in den Burufe bet den Komm. und auf der Tribüne.) Fabian( Dnat.): bindung mit den straferhöhenden Bestimmungen der§§ 58-55. Es Händen von Rapitalisten.( Widerspruch und Lachen auf ber 3u. Der Kämmerer hat die Situation richtiggestellt. Dove( Dem.) zu hält ben Antrag Beyl für gegenstandslos. ift durchaus nicht zu verkennen, daß es fich um rohe und gewalt- hörertribüne.) In manchen Straßenzügen, fo Röniggräger und hält den Antrag Bent für gegenstandslos. Cafpari( D. p.): tätige Ausschreitungen handelt, die gegen mehrlose Leute Landsberger Straße, dominieren die Straßenhändler in einer Ber - Der Betriebsrat der Stadt Berlin hat in der Sündigungsfrage eine verübt wurden, gegen feindliche Ausländer, von denen er genau lins geradezu unwürdigen Weise. Na w rodi( Romm.) plädiert fehr eigentümliche Rolle gespielt und gegen das Betriebsrätegcfet mußte, daß sie sehr bald in ihr Baterland zurüdtehren würden. mit großer Schärfe gegen Merten und Linke, wobei es zwischen Das bedeutet daher Adolf Hoffmann und Rintorf und den Bürgerlichen zu temperament nicht nur eine Schädigung des Ansehens der deutschen Armee, vollen Zu- und Zwischenrufen tommt. Ein Antrag der USP., der fondern auch des Ansehens des deutschen Belfes, das in dem inzwischen eingelaufen ist, wünscht Prüfung der Auswüchse des Bewußtsein, eine Kulturnation allerersten Ranges zu fein, Straßenhandels unter Teilnahme der Organisation der Straßen­derartige Schroffheiten und Graujamfeiten weit von sich weist. händler; ein Antrag der Demokraten will die Lurussteuer auf die Dennoch sind die von der Verteidigung vorgebrachten milde- Spielhallen auf 20 m. pro Tag erhöhen. Schröter( Wirtsch. rungsgründe in weiteftem Maße berüdlichtigt worden. Bgg.): Wir stimmen dem Antrag Merten zu. Vor allem muß mit Bei der Bewertung der Beleidigungen war zu berücksichtigen, baß bem gefeßlichen Ladenschluß auch der Straßenhandel aufhören.- barin gerade bie Nationalität dieser Leute hervorgehoben mald( Soz.): Es genügt uns nicht, daß der Sped an worden ist. Wie es für uns, die damals Bielgeschmähten, gerabe der Grenze unter fucht wird; der Magistrat muß hier für fehr empfindlich war, daß die deutsche Eigenschaft immer hervor. einschneidendere Maßregeln zum Schuß der Bevölkerung forgen.. gehoben wurde, so muß angenommen werden, daß eine gleich­Mit dem Antrag Merten ist nichts anzufangen. geartete Rulturnation, wie die englische, das schwer Einen privilegierten Handel fönnen wir nicht anerfennen. Birl empfinden muß.

Unterhausentrüftung über das erste Urteil.

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Kämmerer Narding: Wir fönnen zur Gesundung der Ber­ liner Finanzen nicht tommen, wenn wir an den durch den Krieg geschaffenen Verhältnissen absolut festhalten. Die Straßenbahn muß sich fortan felbft erhalten, weil niemand uns das Geld zur völligen Reorganisation des Beliebes geben will. Die Gaswerke tönnten gut und wirtschaftlich arbeiten, aber wir tommen über den Umstand nicht hinweg, daß die Buhl der Arbeiter höher ist, als wir wirtschaftlich verantworten fön.ten; die Betriebsräte lassen die egnahme überzähliger Kräfte nicht zu.( hört, hört!) Wir wer den evtl. die Tarife erhöhen müssen, aber nur, um die im Betriebe Stehenden im Betriebe zu erhalten. So bitter also Entlaffungen fein mögen, wir müssen dazu greifen, fie find das fleinere Uebel. Beffer so, als daß die Stadt Ihre Zahlungen einstellt

verstoßen.

Heitmann( Soz.): Zu der allgemeinen Finanzdebatte noch das Wort zu nehmen, ist es jetzt( 9 Uhr 23 Minuten) wohl zu spät, wir kommen demnächst darauf zurück. Eine andre Arbeits- und Dienſteinteilung zur rentableren Gestaltung der Betriebe ist not­wenbig; in allen Deputationen wird daran gearbeitet. Bedauerlich ist, daß die Regelung der 10- Pf.- Bulage so lange gebauert hat. Wir hoffen, daß die Regelung der noch ftrittigen Punkte schleunigst er­folgen wird. Den Antrag Gäbel lehnen wir ab, dem Antrag Wenl in feinem zweiten Teil stimmen wir zu, nachdem der erste durch die Erklärungen des Stadtrats erledigt ist. Der Antrag Gäbel wird abgelehnt, der Antrag Beyl betr. die Ausgleichsstelle angenommen, besgl. der An­trag betr. Die 10- Bf.- Zulage. Nach 10 Uhr dauert die Sigung fort.

Beleidigung des deutschen Volkes. In der Post" waat deren| es im Volte auch einige tausend Rohlinge vom Schlage Hennen Condon, 26. Mai. ( Reuter.) Als der Regierungsvertreter Beitartitler Friedrich Hussong zu behaupten: Mit dem geben, das Reichsgericht hat in seiner Urteilsbegründung mit heute nachmittag im Unterhaus mitteilte, daß ennen Dom Rüfer und Unteroffizier Hennen in diesem Leipziger Prozeß haben Recht betont, daß die große Maffe des hochkultivierten deutschen Reichsgericht in Leipzig zu zehn Monaten Gefängnis wir alle mit an der Schand- und Staupfäule geftanben. Wir Boltes vernichtend über solches Treiben urteilt. Bu dieser verurteilt worden ist, wurde diese Mitteilung von den Abgeordneten alle find hier gefändet und gestäupt." Herr Suffong großen Maffe des hochkultivierten Boltes gehört Herr Hussong alle sind hier geschändet und gestäupt." Herr Hussong allerdings night. mit dem Rufe: Das ist eine Schande!", aufgenommen. Unter wird niemand etwas dagegen haben. Aber das deutsche Bolt in Der amerikanische Senat hat einstimmig den Zuiazantrag Borah allgemeinem Beifall fragte Sir Freberid Banbury: Bird dem seiner übergroßen Mehrheit lehnt mit Entrüftung ab, sich über die Kredite für die Kriegsflotte angenommen. Darin wird Haufe Gelegenheit gegeben werden, über die Unangemeffen- durch Herrn Hussong mit einem gemeinen Foltertnecht auf eine Präsident Harbingerfucht, eine englisch- amerikaniſch- japaniſche heit dieses Urteils zu verhandeln? Stufe stellen zu lassen, der die deutsche Ehre geschändet hat. Mag I Konferenz zwede brüstung zur See einzuberufen.