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raten verwaltet würden, daß überall Generaldirektoren ein- gesetzt würden und dergleichen.(Zuruf links: Wo? Der Abg. Koch schweigt.) Es fällt uns nicht ein, zu sagen, in Berlin   sei alles schön und gut. Natürlich sind Mängel vorhanden. Wir wollen auch nicht, daß in Berlin   ein Ueberzentralismus Orgien feiert und die Verwaltungstätigkeit durch Verärgerung hemmt. Zum Schluß: Noch ist es nicht an der Zeit, das Gesetz über Groß-Derlin so im Handumdrehen wieder abändern zu wollen. Lehnen Sie die beiden Anträge der Rechten deshalb ab. Glauben Sie nicht, daß es in Berlin   so schlimm ist, wie die reaktionäre Agitation es hinstellt. Berlin   hat Schwierigketten, große Schwierigkeiten, aber sie wird sie überwinden....... Abg. Dr. CfiMg(D. Dp.) fordert schleunige Reorganisation Groß-Berlins. Die Schaffung einer finanziellen Verantwortlichkeit ist dringend geboten._, r,,, Abg. Faßbevder(Z.): Die Antrage müssen im Ausschuß grund- sich erörtert werden. Die Besprechung wird abgebrochen. Nach einer lebhaften Geschätt-ordnunasdebatte über die morgige Tagesordnung vertagt sich das Haus auf Donnerstag 12 Uhr: Tnt- gegennahme einer Erklärung der Staatsregierung über den Haus- haltsplan für 1921-, Antraa des Iustizminifters auf Zulassung der Strafverfolgung gegen den Abg. Scholem  (Komm.) wegen Hochver- rats: Rest der Tagesordnung von heute: kleine Vorlagen. Schluß S Uhr._ Die Tagung öer öeutstben Bergarbeiter- Gießen, Mai 1921. Z. Verhandlungstag. Bor Eintritt in die eigentliche Tagesordnung kommt ein B'e> grüßungsschreiben der i.t alienischen B e r g a r bei> ter zur Verlesung. Die italienischen Kameraden senden bruderliche. solidarische Grüße und Wünsche, und geben der Hoffnung Ausdru«. daß die Verhandlungen getragen fein möchten von dem Geiste tnter. nationaler Solidarität. Ein weiteres Glückwunschtelegramm ,st em« betroffen von dem Internationalen Rat von� M o s ka u, der gleichzeitig zum Kongreß der S. Internationale einladt. Sodann wird der Bericht der Mandatsprüfungskommisston engegengenommen und ohne Debatte genehmigt. Die eigentliche Tagesordnung beginnt sodann mtt dem Kor. referat über die Tätigkeitsberichte, D r e s ch» Saarbrücken   führt aus, daß sich auf diesem Kongreß zwei Wellanschauungen gegenüberstehen. Die eine glaube, durch DemokraNe zum Sozialismus zu kommen, während die Opposition den Glauben habe, durch Diktatur das Ziel zu erreichen. Die Frage müsse so gestellt werden: was ist durch die bürgerliche Demokratie für die Arbeite� schaft erreicht worden? Die Antwort müsse lauten: nichts. Drefch ist der Meiimna, daß die gegenwärtig« Wirtschaftskrise die Bankrott» erklärung des Kapitalismus ist, und daß dabei die Kämpfe auf dem Rücken der Arbeiterschaft angefochten werden. Die gegenwartigen Lohnerhöhungen seien nur Palliativmittel im Vergleich zur unge- beurung Derteurung der Lebenshaltung. Und doch wagten es die Unternehmer, von Lohnabbau zu reden. Im weiteren Verlauf semer Rede wirft er dem Verbandsvorstande vor, daß er durch die Ueber» schichtenabkommen den Interessen der deutschen  , aber auch denen der ausländischen Kollegenfchoft zuwidergehandelt habe. Durch die Ueberschichtenobkommen sei Ueberproduktion entstanden, und doch hätten die Unternehmer es verstanden, die Betriebe zu schließen und kurzabeiten zu lassen. Die Opposition verlange vor allem Austritt aus der Arbeitsgemeinschaft. Auch das Intern asionale Arbeitsamt befriedige nicht die Arbeiter. schaft. Es sei zumeist zusammengesetzt aus Vertretern der Regie» runaen. die Arbeitnehmer feien dort in der Minderheit. Das Inter  - nationale Arbeitsamt sei nur ein Stützpunkt des internationalen Kapitals, das dieser Instttution auch 7 Millionen Goldfranks zur B-rfüguna gestellt Hab«. Die kommunistische Opposition sei ein Gegner der Harmonieduselei. Dan der Amsterdamer Lnter. nattonale komme keine Hklfe für die Arbeiterschaft, das Hell könne man nur»an der roten Internationale in Moskau   erwarten. Alles, was zurzeit über Sowjetrußlond geschrieben und gesagt werde, seien Lügen und Märchen. Die Opposstion fordere, daß zu Informationszwecken Vernarbeiter am Kdngrcß der roten Inter» rationale am 1. Juli in Moskau   teilnebmen. Zu den Streitigkeiten im Dergarbeiterverband erklärt Drefch, daß die Opposition alles tu«, um die Verbandseinigkeit aufrechlznerhalken. Der Verband müsse aber zu einer Klassenkampforganisation um» gestaltet werden. Di« Zellenbouer wollten nur ihre politischen freunde in den Gewerkschaften sammeln und sie zu guten Gewerk» schastlern beranbilden. aber auch um den kommunistischen   Geist zu fördern. Wenn die Verbandsinstanzen sich revolutionär umstellten, dann sei auch die Einheitsfront hergestellt. Der Kampf mft dem Kavital müsse aufgenommen werden, damtt aus der einen Million Arbeitslose nicht wettere Millionen würden. Dann beginnt die eigenlliche Generaldebatte uv«r die Geschäftsberichte. Pieper» Dortmund  : DaS Vorgehen des Verbandsvorstcmdes fei nicht gerechtfertigt gewesen, denn es bätte den Statuten wider» sprachen. Der Kampf dürfe nicht nur geführt werden gegen Unio» nisten und Syndikalisten, sondern vor allem gegen den Totfeind der Arbeiterklasse, das Kapital.«... Bode» Hildesheim   bespricht die Lobnverhälwtsse In der Kol i» industri  «. In dieser Industrie würden zurzett die schlechtesten Löbne bezahlt. Das Rcichsarbeitsministcrium Hobe Ende 1929 einer Lohnerhöhung zugestimmt, der aber die Unternebmer nicht Rechnung tragen. Er begründet eine Resolution, in der Protest erhoben wird gegen das empörende Verhatten der Unternehmer des Kalibergbaues, welche den vom Arbeitsminister als verbindlich erklärten Schieds» svruch über die Lohnregelung ab 1. November 1920 nicht aner­kennen, sondern noch das ordentliche Gericht anrufen, um Ihn zu inhibieren. Krämer» Saarbrücken   gibt eine Schilderung der Bestrebungen im Saargebiet, die dortige Sozialversicherung von der deutschen   zu trennen. Das kommende Reichsknappfchaftsgefetz und Reichsberggefetz bringe nur Vorteile für die übrige Kollegenschaft. Em Delegie-rter aus Waldenburg   weist darauf hin, daß man in Niederfchlesien versuche, den 7-Stundentag durch den g.Stundentag zu ersetzen. Man könne dos Kapitals nicht durch Ueberrodikolismus bekämpfen, sondern nur durch sachliche Bildung und Schulung der vetriebsräke, daß die in der Lage wären, die privatkapitalistische Gesellschafts- form durch die sozialistische zu ersetzen. Büth-Köln führt Klage darüber, daß für die Erzberg- leute im Siedlunggwesen und in der Lebensmittelversorgung zu wenig getan worden sei. Im Erzbergbau bestehe auch noch die 7�-Stundenfchicht. W« i l m e i e r» Haushamm-München steht auf dem Standpunkt. daß an den Tarifverträgen festgehalten werden muß. Die Taktik des Berbandsvorstandes fei richtig gewesen. Intensive Schulung der Betriebsräte fei dringend nötig. Engelhard-Suderwich  : Im Wohnungswesen sei zu wenig durchgegriffen worden. Auch die Bergorbeiter hätten«in Anrecht aus genügend Licht und Luft in ihren Wohmmgen. Da» Gerede der kommunistischen   Opposition von der Einigkeit sei nicht weit her, denn wer nicht für die Moskauer   Richtung sei, der werde von den eigenen Klassengenossen terrorisiert. Kurze. Halle: Im Mansfelder   Gebiet versuche man einen Lahnabbau von S M. Die schweren Kämpfe dort seien zurüchzu führen auf die vnlerwiÄerongsarbeikcn der UetaKrtibüw.
M e m p e l- Wichlingshofen wünscht, daß die posisischen De- batten auf der Generaloersammlung ausgeschaltet werden, dafür soll praktische Gewerkschaftsarbeit geleistet werden. Der Iugendfrage solle man mehr als bisher Beachtung schenken. Die Jugend müsse als Stoßtrupp der Organisation herange­bildet werden für die großen Aufgaben der Zukunft. Die Ausge- staltung der Einheitsschule und der Fortbildungsschule müsse ener- gisch gefordert werden. Die Diskussion über die Tätigkeitsberichte wird sodann auf Mittwoch vertagt. De W e t- Holland überbringt ein herzliches Glückauf der hol- ländischen Kameradschaft. Vorsitzender Husemonn gibt noch Kenntnis von einem einge- gangenen Glückwunschschreiben der Franzosen  , die durch ihren eigenen Kongreß verhindert sind, der deutschen   Tagung beizuwohnen. Weiter ist ein 18 Seiten langes Telegramm vom A l l r u s s i» f ch e n Bergwerksverband eingelaufen, das die Grüße von 109 099 russischen Bergarbeitern überbringt. Das Telegramm ent> ball u. a. Schimpfereien auf den angeblichen Derrat der deutschen  Gewerkschaftsführer und lädt zum Schlüsse zum Internationalen roten Kongreß nach Moskau   ein. Hierauf werden die Verhandlungen auf Mittwoch vertagt. Nicht Moskau  , fondern Amsterdam  ! Der Bergarbeiterkongreß lehnte am Mittwo» mtt über» tvaltlgender Mehrheit den Antrag ab. der Moskauer Gewersickiaft«. internationale beizutreten, trotz der sehr langen Depesche au? Moskau  . Für das Verbleiben bei der Amsterdamer Inter» nationale stimmten-»wie uns telegraphisch gemeldet wird 299 Delegierte, für Moskau   sieben.
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Erster verbanöstag öes 3. verhandlungslag. Weimar  , 31. Mai 1921. Penn, als Berichterstatter der Revissonskommisston, konstatiert tadellose Führung der Kassengeschäfte und beantragt Entlastung für Giebel als Leiter der Penstons- und für Wucher als Leiter der Hauptkasie. U ck o berichtet über die Werbearbeit des Verbandes. In erster Linie müsse fortwährend das Lügengeweb« zerstört werden, das gegnerischerseits über den Zentralverband verbreitet wird. Da- neben habe man sich bemüht, auch dem Ruf nach grundsätzlich auf­klärenden Druckschristen Folge zu leisten. Jedoch gerade der Absatz der letzteren Schriften ist ungenügend. Ihn zu heben, sei der Ausbau des Vertrauensmännersystems vonnöten. Das Material müsse von Gau- und Ortsleitunoen nach Möglichkeit in die bürger- liche Presse lanciert werden. Aber auch hierin wie auch in der Uebermittlung von Material an die Zentralwerbest olle über wichtige Vorkommnisse im Beruf fei eine große Säumigkeit der meisten Zahl- stellen zu/ beklagen. Das vom vorigen Derbandstage beschlossene Frauenreferat ist vorurteilslos eingerichtet worden. Es dürfe aber nicht dazu führen, etwa ein gegensätzliches Interesse von Frauen und Männern im Beruf zu konstruieren. Es sei gleiche Bezahlung»au Jrauen unk Minuern für gleich« Leftwng zu erstreben. Was aber die oft gehürte Debauptung anbelangt, daß zu den Frauen am wirksamsten von einer Frau geredet werde, so habe diese Auffassung sich als wenig stichbaltig erwiesen. Kollegin Greetz habe sich mtt größter Gewissenhaftigkelt bemüht, der ihr übertragenen Aufgabe gerecht zu werden. Aber alle Erfahrungen laufen dahin, daß man sich frag«: Wa» soll die Weiterführung eines besonderen Frauenreferats? In Bezirken mtt zahl- reicher weiblicher Arbeitskraft möge man tüchtige Kolleginnen als Sekretärinnen anstellen, aber nicht zur Leitung einfetttger Frauen- agttation, sondern allgemeiner Gewerkschaftsarbeit. Bor allem ober sei der Ausbau des Vertrauensmännersystems zu fördern, dann habe der Lorstand bei seiner Agitation einen festen Rückhalt im Lande. Der Bericht über die Presse wird vom Redakteur Lang« gegeben. Fa.chbllltter für die einzelnen Berufskategorien feien neueingeführt, dagegen die früheren Gaublätter abgeschafft worden. Die Einrichtung der Fachblättcr, die zudem bei den bürger- lichen Konkurrenzorganisationen wenigstens nicht in der gleichen Form und Zustellung vorhanden feien, habe sich gut bewährt. Der Bezug der Zeitungen durch die Ortsgruppen müsse noch sorgsälttger organisiert werden. Eine Reihe von Ortsgruppen leiste hier vor- zügliches, in einer großen Reih« aber müsse noch viel mehr Eifer entfaltet werden. Den Redakteuren des Derbandsorgan» sind sachliche Mitarbeiter zur Seite gestellt. Gauleiter und Ortsgruppen aber mögen eben- falls alles Wissenswerte rechtzeitig einsenden. Meinungsverschiedenheiten zwischen Redakteuren und Einsen- dern sind in nicht erheblichem Maße eingetreten: Dem Verbands- vorstand möge eine etwaige weitere Gliederung in Fachzeikschristen überlassen werden. Möller(Verbandsausschuß) berichtete über dessen Tätigkeit, die sich hauptsächlich auf die Behandlung von Beschwerden interner Art(Ausschlüsse usw.) bezog. Eine Kommission zur Unter- suchung der Berufungen wird eingesetzt. Durch eine einmütige Kundgebung gibt der Derbandstag seiner Sympathie und Solidarität für die im schweren Kampf stehenden streitenden englischen Bergarbeiter Ausdruck. Giebel stellt gegenüber der Behauptung eines Berichterstatters der..Kölnischen Zeitung  ', der Afabund schau« tatenlos der de- abstchtigten Teilung Oberschlesiens   zu, fest, daß dies lügnerische An- würfe sind, auf die der GdA. in seinem Kampf nicht verzichten mag. Die Tatsachen beweisen, daß gerade die freien Gewerkschaften steh für die Unteilbarkeit Oberschlesiens   und für den Schutz der dortigen Einwohnerschaft in hervorragendem Maße eingesetzt haben. Auf Dorschlag der Mandatsprüfungskommisston wird das Man- bot des Kollegen Michatck-Leipzig für ungültig und werden alle anderen Mandate für gültig erklärt. Das Fehlen der oberschlestschen Delegierten wird lebhast bedauert, und allen oberschlestschen Kollegen herzlicher Gruß und Sympathie entboten. In der Diskussion bestätigt Kollegin Greetz(Leiterin des Frauen- referat«') die Ausführungen Uckos, daß die Führung des Frauen- sekretoriat» gemäß den allen Richtlinien nicht hätte vor sich gehen können, ohne die Organisatton zu zertrennen. Es bestünden, beruf- lich betrachtet, eben keine streng geschiedenen Männer- und Frauen- angelegenheiten. Außerordentlich zu Nagen sei auch wieder über mangelnde Unterstützung der Institutionen durch die Ortsgruppen. Eine Frau in der Hauptleitung, ohne Unterstützung durch die Orts. grupven, sei ein verlorener Posten. Der Rednerin Vorschlag geht auf Ersetzung des Sekretariats in seiner jetzigen Form durch«inen anderen großzügigen«eidlichen Worbeapparat mtt ein« Zentralstelle im Hauptoorstond. Diesen Ausführungen tritt im besonderen Grete Weinberg.' Berlin   entgegen, die entwickelt, daß es ein gutes und große» Frauenarbeitsgebiet gäbe. Die Frauenfrage bleibe immer bestehen und sei ungelöst, solange die volle Befreiung des Proletariats nicht durchgeführt. Deshalb sei den von shr dargelegten Frauenange- legenheiten ein« besondere und noch stärkere Vertretung als bisher im Verband zu sichern, wobei es jedoch nickt auf das strikte Fest. hallen an Namen und allen Einzelheiten der bisherigen Instttu- tion ankomme. Ueber die weiter«, auch am Dienstag spätnachmittags noch fortgehende Diskussion berichten wir zusammenfassend. Amsterdam  , nicht Moskau  ! Der BerdandStag faßte in namentlicher Abstimmung einstimmig stlgand« vlttjchüatznngt
»Mitglieder, die einen Beamten« oder Funktionärposten be kleiden sollen, müssen sich ausdrücklich verpflichten, in unserem Wer« bände nur nach unseren Satzungen, den Beschlüssen des Beirat» und BerbandStage», den Richtlinien des ADGB  . und de» Afa- Bundes, insbesondere nach dem Afa»Beschluß vom 21. September 1929 zu arbeiten. Sie müssen den Internationalen GewerkschastSbund zu Amster« dam als internationale Zusammenfassung der Gewerkschaften an- erkennen, diesen in jeder Weise fördern und die gewerkschaftlichen Leitsätze der Moskauer   GewerkschaftSinternationale ebenso wie alle anderen die freigewerlschastliche Bewegung schädigenden Bestre- bungen bekämpfen.' /tos öer Partei. Lezirksparleikag für Groß-Thüringen. In Weimar   fand am 28. und 29. Mai d. I. der Bezirkspartei. tog der Sozialdemokratischen Partei Groß-Thüringens statt. Dem Parteitag voraus gingen Konferenzen der sozialdemokratischen Frauen, der Beamten und der Vertreter der Thüringer   Parteipresse. Auf der Frauenkonferenz, der ersten in Thüringen  , sprach Genossin Iuchacz vom Parteioorstand über..Die Aufgaben der sozial- demokratischen Frau in der deutschen Republik" und Vezirkssekretär Genosse Nehrtorn-Weimar über:.Den Stand der Fraucnbe- wegung in Groß-Thüringen  .' Auf der Beamtenkönferenz sprach Ge» nasse Postsekretär Gronefeld-Berlin über.Das Deamtenräte- gesetz' und Genosse H. S e l l» Jena   überDen Stand der sozial- demokratischen Veamtenbewegung in Groß-Thüringen'. Auf der Pressekonferenz wurden wichtige und für die Thüringer   Parteibe- wegung bedeutungsvolle Fragen behandelt. Die drei Konferenzen waren sehr stark besucht und nahmen einen vorzüglichen Verlauf. Die Verhandlungen des Parteitags beseelte ein Geist gegen» fettige» Perstehenwollens. Selbst die angeregtesten Debatten ließen nie den parteigenössischen Ton vermissen. Den Geschäftsbericht für das letzte Geschäftsjahr erstattete Dezirkssekretär L e b e r» Weimar  . Er konnte von einem erfreulichen Aufschwung unserer Organisation berichten. Die durch die Spaltung und die terroristische Agitation der USP. zertrümmerten Parteiorganisationen sind in mühevoller Arbeit wieder aufgebaut worden und haben sich prächtig entwickelt. Die Tätigkeit des Bezirksfekretariats wurde einmütig anerkannt. Ueber.Die Thüringer Landespolitit' sprach ebenfalls Genosse Leber als Thüringer   Landtagsabgeordneter. Die Debatte bewegte sich durchweg im zustimmenden Sinne. Der Parteitag gab feine Ansicht und seinen W.llen in folgender«instimmig angenom- menen Entschließung Ausdruck: Der Bezirksparieitag heißt die Politik der Fraktion im Thüringer Landtag   bei der Regierungsbildung angesichts der Machwerhältnisse der Parteien und der Enthaltsamkeit der Unab» hängigen von der Reaierungsmitwirknng gut. Der Parteitag lehnt jedoch mit Entschiedenheit eine Koalition zwischen un- serer Fraktion und den a n t i r ep u b li k a n i s ch« n und anti- demokratischen Parteien entsprechend den Kasseler Bar- teitagsbcschlüssen ab.'" Den Mittelpunkt der Verhandlungen bildet» da» vorzügliche Referat des Genossen Hermann Müller   vom Parteioorstand über Die gegenwärtige politische Lage'. Die glänzenden Ausführungen Müllers wurden vom Parteitag dadurch besonders gewürdigt, als beschlossen wurde, eine Aussprach« hierüber nicht vorzunehmen. Die Willensmeinung des Parteitag» wurde in folgender einstimmig an- genommenen Entschließung zum Ausdruck gebracht: Der Bezirksparteitag der Sozialdemokratischen Partei Thürin» gens stellt sich auf den Boden der Ausführungen des Genossen Müller-Frcmken. Die Annahme des Ultimatums war um der Einhett der deutschen Republik und der Lebensinteressen der deutschen   arbeitenden Bevölkerung willen notwendig. Um das Ultimatum zu erfüllen und der Arbeiterschaft der alliierten Länder den festen Willen der deutschen   arbeitenden Be- völkerung zum Wiederaufbau der verwüsteten Weltwirt« schaft zu dokumentieren, w« der Eintritt der Sozialdemo- kraten in die Regierung zwingende Notwendig- keit. Diese Tendenz kann ober nur gefestigt werden, wenn die Unabhängigen ihre Einsicht vom 19. Mai aufrechterhalten, die Regierung sich innen- und außenpolitisch nach links orientiert und entsprechend dem Kasseler Parteitagsbeschluß jede K o a l i- tion mit der antirepublikanischen und frieden s- störenden Deutschen   Volkspartei des Stinnes   ob- lehnt.' Als letzter Punkt der Tagesordnung wurden SieKulturauf- gaben der Partei' besprochen. Genosse Dr. Vehr-Weimar und Bezirksseftetär Genosse Rehrkorn- Weimar hatten hierzu die Referate übernommen. Während Genosse Dr. Behr speziell die Schulfragen besprach, behandelte Genosse Rehrkorn die übrigen Kulturfragen und-aufgaben der Partei. An beide Referate knüpfte sich ein« sehr interessante und hochstehende Debatte, an der sich zahl- reiche Genossen aus Lehrerkreiscn beteiligten. Die vorgelegten Eni- schließungen der beiden Referenten wurden vom Parteitag ein- stimmig angenommen._ Die Konferenz de» Unferbezirk, Duisburg  -wesel   tagte am 29. Mai in Oberhausen   und nahm eine Entschließung an, in der sie sich in der Frage der Unterzeichnung des Ententeultimatums hinter die Reichstagsfraktion stellt und den Wiedereintritt unserer Genossen in die Regierung billigt. Ei« oerlangt von der Reichs- regierung durchgreifende Maßnahmen zur Entwaffnung der Orgesch und eine gerechte Verteilung der durch das Ultimatum entstandenen Lasten nach Maßgabe der Leistungsfähig. keit. Eine Verbreiterung der Koalition durch Auf- nahm« der Deutschen Volksvartel lehnt die Kon- f« r e n» ab, da sie von dieser Partei nicht erwartet, daß sie ehr- lich an der Durchführung des Ultimatums mitarbeiten wird und so die Gefahr der Ruhrbesetzung aute neue heraufbeschwört. Weiter stellt die Konferenz sich auf den Standpunkt, daß unsere Genossen auch in die preußische Regierung wieder einzutreten und vor allem die Ministerien für Landwirtschaft, Inneres und Kultus zu besetzen haben. In einer zweiten Resolutton wird gegen den volnischen-Terror in Oberschlesien  Protest erhoben. Die Rheinländer werden aufgefordert, aus diesen Vorgängen zu lernen und auf der Wacht zu sein, um jede Antastung der Zugehörigkeit der Rheinlande zur deutschen   Republik   abwehren zu können. Des weiteren wird verlangt, daßdie Sanktionen, die durch dl« Annahme des Ulttmatums gegenstandslos geworden sind, aufgehoben werden'. Der verflorbeue Genosse Bruno SchSalank ivar nicht, wie es irrtümlich in Kr. 236 des.Vorwärts' hieß. ReichStagSabgeordnetcr für Nürnberg  , sondern für Breslau- West. Mus aller Welt. Schiebungen in Eisenbahnmaterial. Großen Schiebungen ist man auf dem Aachener HüttenwertRote Erde' auf die Spur gekommen. Wagenladungen Bahnschwellen und Eisenbleche usw. sind durch Angestellte und Arbeiter verschoben worden. E» wurden zahlreiche Verhaftungen v»rgen»mmen. Vorträge, vereine tinö Versammlungen. ««toedanJ# fc«t Den»«rsk>°, den t. Juni, abend« TH Uhr, findet in der Bergmannstr. 5, Habels Brauerei,»rdentliche Mit- «liedernerfammlung statt. Zw«ercln ,»r«efSrdcrnng de- Scwerbfleih-« wird am Montag, den 0. Zunt, abend»« Uhr, Herr Dr. Meckbach»on den
*?�ni, abend»»ZL Uhr, Bowrog»«» Landgerichisrat CWich�H�r��mmp'u'ttleaet* te ÄrimhujIguUfc», AZabit, Turwstr. M,