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straße 11 zur Zeit herrschen.

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Dort werden etwa 60 bis Kleine Finanzkünstler. Selbst gestellt hat sich ein Kauf- Ilichen Standpunkte aus zu verdammen sei und daß der Angeklagte 70 Arbeiter bei durchschnittlich elfstündiger Arbeitszeit zu mann P., der bis zum 1. vor. Mts. Buchhalter bei der deutschen sich in schwer gereiztem Zustande befunden habe, aber zu dem einem Stundenlohn von 19 bis 22 Pfennigen beschäftigt. Im Landwirthschafts- Gesellschaft hier war und bei etwa 150 Mit Schlage mit dem Stode babe teine Veranlassung vorgelegen. glücklichsten Falle bringt es ein Arbeiter in diesem Institut also gliedern der Gesellschaft Jahresbeiträge für 1894 mit je 20 m. Es sei deshalb nach dem Antrage des Staatsanwalts auf 30 M. auf 14 bis 15 M. in der Woche für einen Familienvater ein gegen Einhändigung der Mitgliedskarte eingezogen und die ein Geldstrufe erkannt worden. Hungerlohn in des Wortes gräßlichster Bedeutung. Aber froh genommenen 3000 M. für sich verbraucht hat. Die Staats ist noch derjenige, der das Glück hat, die Woche hin- anwaltschaft in Essen hat der Kriminalpolizei durch den Draht mittel Gefeß macht den Gerichten viel zu schaffen. In diefem Ein Prozeß wegen Vergehens gegen das Nahrungs durch regelmäßig arbeiten zu können, denn gar oft mitgetheilt, daß der Kaffenbote Anton Bienwald nach Unter Frühjahre ging dem Ortsvorstand zu Nixdorf die Unzeige zu, tommt es vor, daß irgend ein Arbeiter plößlich einen schlagung von 17 000 m. flüchtig geworden ist. Geschädigt ist daß auf den dortigen Marktplätzen viel Wurst feilgehalten werde, Tag aussehen muß, natürlich ohne die geringste Entschädigung eine Eisenhütte. für seine unfreiwillige Verfäumniß zu erhalten. Am nächsten welche mit Pferdefleisch durchsetzt sei. Der Gendarm Kamenz  Der Restaurateur Herr Wicht in Pankow  , Kaiser   erhielt den Auftrag, aus den Verkaufsständen Proben von Wurst Tage hat er dann desto strammer darauf los zu schuften. Dem Friedrichstraße 70, theilt uns mit, daß die in Nr. 264 des Vor- zu entnehmen und sie dem Gerichtschemiter Dr. Stelzer zur Lohn entspricht die Behandlung, die den Arbeitern in der wärts" veröffentlichte Mittheilung, wonach er das Publikum Untersuchung zu übergeben. Nach dem Ergebniß der Unter­Färberei von Kuhnert zu theil wird. Es ist an der Tages durch Bierunterschiebung zu täuschen suche, unrichtig fei. Mit fuchung soll sich die Anzeige bestätigt haben, gegen eine ganze An­ordnung, daß sie von dem Vorarbeiter Paul Silbig, der bei Ausnahme des einen von ihm zugegebenen Falles habe er später zahl Schlächter wurde Anklage erhoben. Mehrere derselben be seinem Prinzipal besonders gut angeschrieben steht, nicht allein nie wieder Ringbier geführt, so daß keine Ursache vorliege, sein haupteten, daß sie ein Opfer eines Irrthums des Sachverständigen mit den gemeinsten Schimpfreden bedacht, sondern auch mit Lokal zu boyfottiren. Schlägen bedroht werden. Der Vorarbeiter Hilbig unterstand geworden find. Zu diesen gehört auch der Schlächtermeinter fich fogar eines Tages, den beim Wagenwaschen beschäftigten Polizeibericht. Am 13. d. M., Morgens, wurde ein Mann Alfred Runge  , der trotz seiner Unschuldsbetheuerungen vom Arbeiter R. einen Eimer Wasser über den Kopf zu gießen. Kurze auf dem Boden eines Hauses, in der Bernburgerstraße, erhängt Schöffengerichte zu 50 M. Geldstrafe verurtheilt wurde. In der Zeit darauf erkrankte N. schwer am Typhus  ; seine alte Mutter, vorgefunden. Vormittags riß der Sturm auf dem Zimmers Berufungsschrift erbot Runge sich zum Beweise durch Bere die von ihm ernährt wird, wurde dadurch in die bitterste Noth play Prenzlauer Allee 80 ein Schutzduch von einem Bretter- nehmung sämmtlicher bei ihm beschäftigt gewesener Gefellen, daß Lage versetzt. Als dritte Annehmlichkeit gelten die äßenden stapel herab und schleuderte es etwa 15 Meter weit auf das in seinem Geschäfte nur Kind- und Schweinefleisch zu Wurst Dämpfe in der Fabrik, die oft den ganzen Raum dermaßen er: Nachbargrundstück; zwei dort arbeitende Seiler erlitten dabei verarbeitet werde. Da er ferner nie eine Waare aus anderer füllen, daß Einer den Andern nicht sehen kann. Trotzdem die Verlegungen am Kopfe, und zwar der eine so schwere, daß er Quelle bezogen habe, so sei es ganz unmöglich, daß in der von Arbeiter gar manches an den hygienischen Zuständen in der nach dem Krankenhause gebracht werden mußte, während der ihm verkauften Wurst Pferdefleisch entfalten sein konnte. In Fabrit auszusehen haben, ist es ihnen feit langem nicht beschieden zweite leicht verlegt wurde. Ferner wurde durch den Sturm mehreren Terminen vor der Berufungs  - Strastammer focht der gewesen, den Gewerbe- Inspektor auf der Arbeitsstätte von An- die Zinkbedachung eines Erkers an dem Hause Bernburgerstr. 19 Vertheidiger die Zuverlässigkeit des Dr. Stelzer an. Es wurde gesicht zu Angesicht zu sehen. Sämmtliche Arbeiter wünschen herabgeschleudert und dabei ein Schaufenster in dem gegenüber dabei unter Beweis gestellt, daß ein anderer Schlächter sehnlichst, daß dieser Herr auch einmal den Ort ihres Glends liegenden Hause zertrümmert. Vormittags vergiftete fich eine Wurst aus Pferdefleisch hatte anfertigen und dem Dr. Stelzer in Augenschein nehmen möge. ein Buchhändler in seiner Wohnung, in der Invaliden- zur Untersuchung geben lassen. Dr. Stelzer habe darauf be= Freilich hilft aller Fabrikinspektorenbesuch blutwenig, wenn ftraße, mittels Schwefelsäure. An der Ecke der Hohen- gutachtet, daß die Wurst aus Rindfleisch hergestellt sei. Im gestrigen die Arbeiter nicht selber Manns genug sind, thatkräftig ihr sollern und Thiergartenstraße wurde Mittags ein Hausdiener Termine vor der Berufungs  - Straffammer legte Dr. Stelzer elendes Loos zu beffern. Bislang hat die Unternehmerklugheit durch eine Droichte überfahren und am Arm und Fuß verlegt. die von ihm angewandte Methode zur Erkennung von Pferde darin gegipfelt, dem Proletarier das Dasein so kläglich wie mög- Im Hause Hochstr. 28 fiel ein Mädchen beim Spielen aus dem lich zu gestalten; und die Berechnung, daß der am elendesten zweiten Stock über das Treppengeländer in den Hausflur hinab entlohnte Arbeiter der zuverlässigste im Sinne des Unternehmer- und erlitt außer einem Beinbruch erhebliche Verlegungen am thums ist, weil ihm das Mart in den Knochen fehlt, um sich Kopfe. Nachmittags versuchte ein Arbeiter, auf dem Lager­gegen foziale Unbill zu wehren, hat sich in den meisten Fällen plage Greifswalderstraße 55-56, wo seine von ihm getrennt ja auch als richtig erwiesen. lebende Ehefrau beschäftigt war, sich durch vier Revolverschüsse Mögen die vielen Tausende Arbeiter, die sich in ähnlicher zu tödten. Er wurde noch lebend nach dem Krankenhause ge­Lage befinden, wie die in der Fabrik des großen Patrioten bracht. Ein Dienstmädchen durchschnitt sich in der Wohnung Ruhnert, sich endlich aufraffen und durch Anschluß an die gewerk. feiner Herrschaft, in der Dragonerstraße, in selbstmörderischer in schaftliche und politische Organisation ihre materielle und geistige Absicht die Pulsadern an der Hand. Es wurde nach der Charitee Lage zu heben trachien. gebracht. Im Laufe des Tages fanden drei Brände statt. Witterungsübersicht vom 14. November 1894.

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Wer hilft? Die Polizei. Wogegen hilft sie? Wie gegen so viele andere Uebel, so auch gegen die Arbeitslosigkeit. Deffentliche Arbeitsnachweise- Bureaus, so schreibt man, werden jezt in vielen Vororten errichtet, um der immer drohender werdenden Arbeitsnoth abzuhelfen. In Köpenick   soll ein der Stationen. artiges Bureau am 15. d. M. im Polizei- Amt errichtet werden. Am selben Tage tritt im Amtshause zu Groß- Lichterfelde   eine von den Gemeindebehörden eingerichtete unentgeltliche Arbeits­vermittelung ins Leben. In Pankow   hat der Vaterländische Swinemünde  . Verein die Nachweisung von Arbeit in die Hand genommen. Hamburg  Ob diese Arbeitsnachweise- Bureaus in polizeilichen oder in Berlin  privatpatriotischen Händen sind, nügen werden sie blutwenig. Wiesbaden  . Der Arbeiter hat nur Vertrauen zu solchen Instituten, wenn sie München  unter der Kontrolle von seinesgleichen stehen, und er fühlt sich am allerwenigsten gemüßigt, bei Arbeitslosigkeit die Lievens würdigkeit der Polizei in Anspruch zu nehmen. Und der Unter­nehmer? Freiwillig kümmert er sich überhaupt nicht um die Wohlthat der Arbeitsnachweise- Bureaus, es sei denn, er braucht gerade einen Streitbrecher.

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Wien  

Haparanda  Petersburg

Cort. Aberdeen  Paris  

Barometer­stand in mm, reduzirt auf d. Meeressp.

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Wetter

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halb bedeckt woltenlos

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fleisch dar. Der Gerichtshof gab ihm auf, feine Methode in eingehender Weise schriftlich aufzufegen und das Schriftstück dem Gerichte einzureichen. Die thierärztliche Hochschule soll sodann um ein Gutachten angegangen werden, ob die Methode des Dr. Stelzer als zweifellos zuverlässig anzusehen ist.

Das Dreirad als Zweirad. Die Frage, ob ein Dreirad im Sinne der Polizeiverordnung ein Zweirad sein kann, hatte die 141. Abtheilung am Amtsgericht I. zu entscheiden, und zur Lösung dieser für den Radfahr- Verkehr hochwichtigen Frage war es für nothwendig befunden worden, das Fahrrad als Zeugen einzuladen. Der Fabrikant Robert Quosdorf war beschuldigt, mit einem Zweirad in einer Straße gefahren zu sein, in welcher das Fahren mit Zweirädern verboten, mit Dreirädern dagegen gestattet ist. Duosdorf wies nun an dem vorhandenen Rade nach, daß dasselbe, wenn es auch ursprünglich ein Zweirad ge­wesen sei, jetzt doch 3 Räder habe, denn zum Zwecke des leichteren Bremsens 2c. sei neben dem Vorderrade noch ein kleineres Neben­rad angebracht. Diese Demonstration ließ fich nicht in Abrede Eſtellen. Der Schuhmaun behauptete aber, daß es sich hier doch um ein Zweirad handle; wenn auch wirklich noch ein drittes Rad angebracht sei, so habe dies doch nur den Zweck, die Polizeiverordnung zu umgehen. Der Amtsanwalt war derselben Ansicht. Der Gerichtshof aber sprach den Angeklagten frei, da die Polizeiverordnung nur von Zweirädern spreche und nicht angebe, wie die Räder befestigt seien. Ob der Angeklagte wirklich die Absicht gehabt habe, die Polizeiverordnung zu um­gehen, thue nichts zur Sache.

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Wetter- Prognose für Donnerstag, den 15. November 1894. Etwas wärmeres, zeitweise heiteres, vorherrschend wolkiges Wetter mit Regen und frischen südwestlichen Winden.

Berliner   Wetterbureau.

Gerichts- Beitung.

Gewerbegericht.

Ein Bild aus der Dienstboten Sklaverei. Aus Erfurt  wird uns vom Dienstag geschrieben: Ein Verbrechen, das die tühnsten Phantasien aller Romanschriftsteller weit in den Schatten Charley's Taute soll nicht singen. Einer der bekanntesten föniglichen Landgerichts zur Verhandlung. Auf der Antlagebant stellen dürfte, gelangt heute vor dem Schwurgericht des hiesigen italienischen Verleger hat sich, wie gemeldet wird, durch Ver­erscheinen, aus der Untersuchungsbajt vorgeführt: 1. der fürstlich mittelung der hiesigen Theateragentur Entsch an Herrn Direktor Schwarzburg- Sondershäusische Oberförster Gerlach, 2. dessen Ernst mit dem Ersuchen gewandt, ihm Charley's Tante gegen and Ehefrau, aus Sondershausen  . Bei den Angeklagten stand feit Garantie einer fabelhaften Summe für einen tomischen Opern­Anfang März d. J. ein junges Mädchen, namens Anna Köhler text freizugeben. Die Komposition würde einer der berühmtesten aus Gotha   in Diensten. Am Nachmittage des 11. Juli d. J. italienischen Komponisten bewerkstelligen. Legtere Mittheilung wurde der praktische Arzt Dr. Dertel in Sondershausen   zu den hat Herrn Direktor Ernst mißtrauisch gemacht. Er vermuther, Angeschuldigten gerufen. Gegen 52 Uhr Nachmittags traf daß Leoncavallo   seine Hand im Spiel hat und das Sujet Rammer I. Sizung vom 10. November. Der Schneider traf er den Oberförster Gerlach nebst Frau und Tochter an. von Charley's Tante in die italienisch preußisch deutsche Dr. Dertel in der Gerlach'schen Wohnung ein. In der Wohnstube Nationaloper hineinvermengen will, die er immer noch nicht meister Allifat verlangte am 17. Oktober durch Zeitungsannonce Gerlach und Frau flagten dem Dr. Dertel fofort über die tomponirt hat. Dies wäre zu schade für die gute Tante, die einen Bügler, dem 24 M. Wochenlohn in Aussicht gestellt wurden. Schlechtigkeit ihres Dienstmädchens Anna Köhler. Das Mädchen überdies als Nothhelferei immer noch zu schäßen ist, und Unter anderen meldete sich auch der Bügler 3. als Reflektant habe ihnen wiederholt Zucker und Beeren gestohlen und infolge Adolph Ernst trägt daher mit Recht Bedenken, die ehrwürdige auf die Stellung. Allifat forderte ihn auf, am anderen Morgen des Genusses dieser Gegenstände leide dasselbe seit längerer Zeit Dame in zebräischgestreifter Zukunftsmusik alliteriren zu lassen. zu kommen, und nahm ihm die Invalidenkarte ab. Als 3. am an heftigen Durchfällen. Einen Arzt haben sie, da das Mädchen 18. Oktober früh zur festgesetzten Zeit erschien, gab Allisat sich dagegen stets gesträubt habe, bisher nicht zu Rathe gezogen. Recht beschämend für die Verkehrsverhältnisse der ihm die Karte mit Dem Bemerken zurück, daß die Stadt der Intelligenz ist folgende Mittheilung, die wir in Stelle besetzt sei. 3. tlagte nun Der Oberförster erzählte auch dem Arzt, daß er das Mädchen 3. tlagte nun auf Lohnentschädigung. wegen ibres diebischen Wesens wiederholt gezüchtigt habe. Dr. unferem Hamburger Bruderorgan finden: Die Nacht- Omnibusse, Der Beklagte gab den geschilderten Sachverhalt als richtig zu, Dertel, dem das Gebahren der Gerlach'schen Gheleute etwas ver diese neueste Errungenschaft der Großstadt, begannen ihre Fahrten suchte sich aber damit aus der Patsche zu helfen, daß er ein- dächtig vorkam, verlangte die Patientin zu sehen. Bevor jedoch in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag und wurden sogleich wandte, bei ihm sei durch großgedruckten Aushang die Kündigung dem Verlangen des Arztes entsprochen wurde, erzählte ihm noch Ger lebhaft in Anspruch genommen. Die Wagen sind bequem und ausgefchloffen. Dem Kläger war, da er noch garnicht bei A. ge- lach, daß das erkrankte Mädchen am Hinterkopf eine Wunde habe, hübsch eingerichtet. Sämmtliche Wagen sind geheizt, so daß der arbeitet hatte, natürlich von dem Aushang nichts bekannt: ihm die ihr vor Antritt des Dienstes bei ihm von ihrem Bruder Aufenthalt in denselben selbst bei strengfter Winterkälte ein be- fonnte davon nichts bekannt sein, weil Beklagter zugestandener zugefügt worden sei. Auch auf dem Rücken habe das Mädchen haglicher ist. Die Wagen werden auch in den Gafé's abgerufen, maßen die Kündigungsfrist mit feinem Worte berührt hatte. Das mehrere Wunden, diese habe sie sich aus Reue über ihr diebisches so daß die anwesenden Gäste sich dort unbesorgt noch aufhalten Gericht nahm an, daß die Verhandlung zwischen den Parteien Besen selbst zugefügt.. Der Oberförster begab sich hierauf mit mehrere Wunden, diese habe sie sich aus Reue über ihr diebisches tönnen unter der beruhigenden Gewißheit, noch einen Anschluß am 17. Oftober ein Engagement in sich geschlossen und daß Be- Dr. Dertel in eine zwei Treppen hoch belegene Rammer. Hier zu erreichen. flagter den Kläger am 18. Oftober widerrechtlich entlassen habe. Lag das junge Mädchen in einem völlig verwahrlosten Zustande, Gesperrt wird für Fuhrwerke und Reiter der östliche Fahr- Es erfolgte deshalb die Verurtheilung U.'s zur Zahlung von 48 M. nur mit einem Kleide bedeckt, den Kopf mit einem alten, naffen damm der Petersburgerstraße von der Frankfurter Allee   bis zum Eine Straßenrüpelei gelangte gestern zur Kenntniß der Lappen umwickelt, besinnungslos auf einem Bett. Auf Auf­Plage N der Abtheilung XIII des Bebauungsplanes behufs 138. Abtheilung des Schöffengerichts. Der Bahnarzt Witt- forderung des Arztes, den Lappen vom Kopfe zu entfernen, riß Umpflasterung des Kreuzbammes der Frankfurter Allee   mit der to wsti hatte sich wegen schwerer Körperverlegung zu ver- der Oberförster denselben mit solcher Gewalt dem Mädchen ab, Petersburgerstraße vom 16. d. M. ab. antworten. Der Beschuldigte gab zu, den Kaufmann Kirchner daß der Arzt sich veranlaßt sah, dem Oberförster über dies Vere mit der Krücke eines Spazierſtockes dermaßen über den Kopf ge- halten Borhaltungen zu machen. Eine flüchtige Untersuchung fchlagen zu haben, daß der Getroffene aus einer Wunde heftig ergab auf dem Hinterkopf eine Fünfmarkstück große, von Haaren blutete. Die Veranlassung schilderte der Angeklagte folgender- entblößte, die Knochen bloslegende, völlig vereiterte Wunde. In weise: Am Abente des 9. Juli sei er Augenzeuge gewesen, als der linken Nierengegend befand sich ein handbreiter Hautdefekt ein gebrechlicher jüdischer Herr in der Friedrichstraße von mit brandigem, geschwürigem Grunde. Der linke Oberschenkel wies Kein Tag ohne eine Verzweiflungsthat and Hunger. dem Kaufmann Kirchner in so heftiger Weise an- die Spuren zahlreicher Schläge auf, die linke Wade war infolge von Schon wie er hat ein Proletarier infolge petuniärer Sorgen gerempelt wurde, daß derselbe zu Falle gekommen wäre, wenn Schlägen vollständig blutunterlaufen. Dr. Dertel erkannte schon feinem Leben ein Ende gemacht. Der 82jährige Maurer Wiese, andere Personen ihn nicht aufgefangen hätten. Verschiedene aus diefer nur oberflächlichen und flüchtigen Untersuchung den Bantftr. 19 wohnhaft, war schon seit langer Zeit beschäftigungs- Augenzeugen stellten den Kirchner wegen seines Verhaltens zur völlig hoffnungslosen Zustand des Mädchens. Er ordnete des los und alle seine Bemühungen, sich einen Broterwerb zu schaffen, Rede. Dieser habe eine Menge Schimpfworte gegen die Juden halb die sofortige Ueberführung besselben in das Krankenhaus blieben vergeblich. Aus Verzweiflung darüber hat sich der Un- ausgestoßen, es hätten sich zwei Parteien gebildet und es sei an. Auf Vorhalten des Dr. Dertel geftand Gerlach zu, das glückliche am Dienstag Morgen in seiner obenerwähnten Wohnung dadurch zu einem bedeutenden Auflauf gekommen. Der An- Mädchen einen oder zwei Tage vorher mit einem Stode ges erhängt, Frau und Kind in den trostlosesten Verhältnissen zurückgetlagte habe sich für verpflichtet gehalten, einen Wächter aufzu- züchtigt zu haben. Auf die Bemerkung des Dr. Dertel, daß man laffend. fuchen und von demselben zu verlangen, daß er den Kirchner zur Wache einen schwer tranten Menschen doch nicht noch schlagen dürfe, führe. Dem Verlangen wurde stattgegeben. Eine Anzahl Personen erwiderte Gerlach:" Ja, wenn einen die Wuth dazu treibt.

Die Sammellifte Nr. 147 der streikenden Gummiband Weber der Firma C. W. Deuß in Langerfeld ist verloren ge­gangen. Der Verlierer bittet dieselbe bei Lenz, Alte Jakobstr. 69, abgeben zu wollen.

Ein entfehlicher Unglücksfall ereignete sich gestern Mittag folgte dem Wächter mit dem Arrestanten, darunter auch der An- Das Mädchen wurde ohne Berzug in das Krankenhaus gebracht. an der hoch über den Bahntörper der Hamburger Bahn führen- geklagte, welcher als Beuge dienen wollte. Unterwegs habe Als der leitende Anstaltsarzt, Kreispbysitus Medizinalrath Dr. den Fennbrücke. Zwei zwölfjährige Knaben hatten versucht, nach- Kirchner fortwährend auf die Juden gefchimpft, worauf der An- Beyer gegen 8 Uhr Abends die Kranke sah, gewann er dem sie das Geländer der Brücke überſtiegen, auf dem neben der geklagte gesagt habe:" Wächter, merfen Sie sich diese Redens sofort die Ueberzeugung, daß er eine im Sterben liegende Brücke hinlaufenden Rohrpost Kanal hinüberzurutschen. Einem Infolge sofort angestellter Wieder der Knaben glückte auch das gefährliche Manöver, während der arten, das werden wir ihm anstreichen!" Darauf habe Kirchner Person vor sich habe.

zweite, in der Mitte angekommen, plöglich das Gleichgewicht verlor zur Erde gefallenen Hut aufgehoben hatte, habe Kirchner ihm an fie gerichtete Fragen, doch zeigten die Antworten, daß zweite, in der Mitte angekommen, plöglich das Gleichgewicht verlor ihm eine schallende Ohrfeige versetzt. Als der Angeklagte feinen belebungsversuche beantwortete das Mädchen wohl einige und mit lautem Aufschrei aus der beträchtlichen Höhe auf den Bahn- troß der Anwesenheit des Wächters eine zweite Ohrfeige gegeben. fich die Kranke in einem Delirium ähnlichen Zustande befand. törper hinabstürzte. Bewußtlos, mit anscheinend schweren inneren Nun habe er diesen zweifachen Angriff mit einem Schlag mittels Mit großer Gier schlürfte fie ein ihr dargereichtes Gläschen Verlegungen und gebrochenem Fuße, wurde der Knabe, der Sohn des Stockes erwidert. Die Beweisaufnahme bestätigte die Angaben Rognak mit Ei herunter. Sie haben wohl schon lange nichts eines auf einem in der Nähe belegenen Holzplage beschäftigten des Angeklagten in allen Punkten. Der Staatsanwalt hielt eine au effen bekommen?" fragte Dr. Beyer." D, schon lange nicht", Arbeiters Sinze, von einem Bahnarbeiter aufgehoben und in die berechtigte Nothwehr nicht für vorliegend, da der Wächter in feufzte das Mädchen. Da Dr. Dertel inzwischen der Behörde elterliche Wohnung getragen. der Nähe war. Der Angeklagte hätte auch nicht nöthig gehabt, Anzeige gemacht hatte, so erschienen furz nach 8 Uhr Abends der

Eine Diebesgesellschaft, die es auf die Sabfeligkeiten von sich in unmittelbarer Nähe des Siftirten zu halten und ihn durch Erste Bürgermeister Kühne und der Oberamtsrichter Klang im Dienstboten abgesehen hat, treibt im Süden der Stadt ihr Wesen. die an den Wächter gerichteten Worte zu reizen. Er beantragte Krankenhause, um, wenn angänglich, das Mädchen zu vernehmen. Das Mädchen gab Es sind dort mehrere Diebstähle zur Anzeige gebracht worden, gegen den Angeklagten eine Geldstrafe von 30 Mart. Der Ver- Allein diese Bemühungen waren erfolglos. die in der Art ausgeführt sind, daß zunächst der Aufbewahrungs- theidiger, Rechtsanwalt Lewinsky, trat mit Entschiedenheit für ganz verwirrte Antworten und wußte nicht einmal ihr Alter ort für die Sachen der Dienstboten ausgemittelt und dann diese die Freisprechung des Angeklagten ein. Er tönne ſeine Ver- und die Dauer ihres Dienstverhältnisses bei den Gerlach'schen Sachen bei geeigneter Gelegenheit durch Aufbrechen der verwunderung darüber nicht unterdrücken, daß die Staatsanwalt Eheleuten anzugeben. Das Mädchen verfiel febr bald in Schlaf fchloffenen Räume fortgeschafft wurden, wozu vermuthlich die schaft es abgelehnt habe, gegen Kirchner einzuschreiten, und verstarb bereits gegen 11 Uhr Abends, in Gegenwart des Me jezt früh beginnende Dunkelheit benutzt wurde. In einem Falle benn diefer hätte die Stelle des Angeklagten einnehmen müssen. dizinalraths Dr. Beyer, ohne wieder zum Bewußtsein gefommen haben die Diebe zwei Reiseförbe mittels eines Sandwagens fort- Befremblich sei es auch, daß der Wächter nicht wenigstens die zu sein. Der Medizinalrath gewann auf grund der Verlegungen geschafft, während die Mädchen, denen die Körbe gehörten, in zweite Ohrfeige verhindert habe. Der Gerichtshof verkannte nicht, bes Mädchens die Ueberzeugung, daß dasselbe längere Zeit hin der Küche beschäftigt waren. baß das Verhalten des Kirchner vom sittlichen wie vom rechts durch gemißhandelt worden und daß die Gesammtheit der Ver