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wurde, so begannen die Arbeiter zu lärmen, so daß dies Alles ist gut und recht, was ich will."( Luzky fein gemeiner Verbrecher, und zweitens hat es sich Polizei einschritt und fünf Verhaftungen vornahm", was Herrlich! Und das Publikum ruft auch Bravo ! Und nicht um die Auslieferung Zuzky's gehandelt, sondern bekanntlich die einfachste Lösung der Arbeitslosen- Frage ist. die nicht anständigen Leute", welche für mich schreiben, um eine banditenmäßige Abfangung Luzly's, d. h. um ein Und ein neues Telegramm aus Mailand besagt: verkünden den Völkern der Erde, daß ich ich ein großer Mann niederträchtiges, völkerrechtswidriges Verbrechen, das " Gelegentlich der Vertheilung von Lebensund, wenn ich ihnen( aus der Tasche der Steuerzahler) von russischen Spiteln auf türkischem Boden verübt wurde, mitteln an unbeschäftigte Arbeiter fam es heute zu argen doppelte und dreifache Löhnung verabreichen lasse, sogar daß und für das für das die russische Regierung der Unruhen. Die Arbeitslosen wurden tumultuarisch, da ihnen ich der größte Mann des Jahrhunderts, ja aller Zeiten bin türkischen Genugthuung zu geben verpflichtet ist. die Brotrationen zu farg bemessen schienen. Militär trieb( je nachdem die Löhnung erhöht wird).-- Wir werden die Angelegenheit aufmerksam weiter ver­die Menge auseinander. Die Polizei nahm fünf Verhaf Alles ist recht, was ich thue es ist recht, weil ich folgen.- tungen vor. Die Regierung beschloß, die nicht in Mai ez thue. Und wer das nicht anerkennt, wer zweifelt Land heimathberechtigten Arbeiter in ihre Heimath ab- oder kritisirt er wird zermalmt." zuschieben." O gewiß Das alte Heilmittel stümperhafter Regierungen und - das geht herrlich, so lange es geht. Behörden. Statt den Hunger zu stillen und das Elend aus In dem Augenblick aber, wo es nicht mehr geht, der Welt zu schaffen, schafft man die Hungernden und wenden alle Waffen des Parteire giments sich gegen Ausnahme der durch die Unmenschlichkeit der Herren Eisen­Dasselbe.

Elenden aus dem Wegwo möglich aus der Welt.

Ein Telegramm, wie das vorstehende, liefert hin­reichendes Anklagematerial zur Verurtheilung nicht blos eines Ministeriums, sondern eines Systems.

Besser klingt folgendes Telegramm:

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Ueber den schottischen Eisenbahnstreik werden von der Bourgeoispresse aller Länder die albernsten Lügen ver­breitet. Wenn man diesen Zeitungen glauben wollte, müßte halb Schottland in Blut schwimmen. Thatsächlich hat, mit bahndirektoren hervorgerufenen Szenen bei gewaltsamer Das erfährt jetzt der Erkanzler, wie vor ihm noch Räumung der Cottages( Häuschen) auf dem gesellschaft­Steiner es erfahren hat. Niemand hat in puncto des Partei lichen Kriegsschauplatz feine irgend erwähnenswerthe Ruhe­regiments so viel gesündigt wie er Niemand vor ihm ist störung stattgefunden. Und das Organ des Lord Shaftesbury so grausam bestraft worden. Schier berstend vor Wuth, spricht sich sehr energisch wider das Anfinnen der vollgepfropft mit Gift und Galle , möchte er all seine Herren Gisenban- Dividendler und Kouponabschneider aus: Infolge des strengen Winters und der dadurch Widersacher zermalmen, wie er weiland gethan, als er noch die Regierung solle sie gegen die Streikenden unterstützen. gesteigerten Noth in den ärmeren Klassen, haben die etwas zu sagen hatte. Allein bei jeder Handbewegung, bei Die Sache der letzteren steht vortrefflich und Joha Schulbehörden die Einrichtung getroffen, den be- jedem Schritt stößt er auf dräuende Stahlspitzen, Burns bethätigt sein ungemeines Organisationstalent dürftigen Kindern der unteren Bürgerschulen jeden Morgen streift er an tückische Fußangeln, die er selber und seine bewundernswürdige Ruhe. ein warmes Frühstück in der Schule kostenfrei ver- eigenhändigst für seine Widersacher angefertigt hat. abfolgen zu lassen." Jedes Wort, das er spricht, läßt einen der vielen Straf- Die zweideutige Haltung der belgischen gesetz- Paragraphen emporschnellen, vermittelst deren er selber Liberalen in der Frage der Verfassungsrevision in der Zeit der Machtherrlichkeit seine Widersacher mund - kann diesen sehr gefährlich werden. Vor wenigen Wochen todt gemacht hat. einigten sie sich mit den Radikalen auf Grund von Zu­geständnissen an letztere in Sachen der Verfassungsrevision Rückzug vor. Ein Telegramm berichtet hierüber: und der Erweiterung des Wahlrechts. Jetzt bereiten sie den

Also wird aus Braunschweig gemeldet. Und wir wollen hoffen, daß es in anderen Städten ähnlich gehand das Bra habt wird. Die Leiden, welche dieses so hartnäckig an dauernde Frostwetter in allen Ländern Europas über die ärmeren Klassen verhängt, spotten jeder Beschreibung und ganz besonders haben die Schulkinder viel aus

zustehen.

Wie viel Dutzende von Jahren Gefängniß wären dem schimpfenden, beleidigenden, den öffentlichen Frieden stören Erkanzler schon erwachsen, wenn seine aufreizenden, be­Maße gemessen würden, das er weiland für seine Wider­den, Umsturz vorbereitenden u. s. w. Aeußerungen mit dem facher hatte?

Der Generalrath der Ligue libérale verbreitet ein Manifest gegen das allgemeine Stimmrecht und zu Gunsten des Systems Woeste, wonach der Hausmiethezahler stimmberechtige jir soll. Diese von politischen Notabilitäten herrührende Erklärung bringt die Radikalen in Verwirrung. Das allgemeine Stimmrecht stößt übrigens auf immer größeren Widerspruch, so daß man daran zweifelt, daß es zu Stande kommen wird.

Was uns an der Maßregel nicht gefällt, ist, daß sie blos vorübergehend und vereinzelt ist. Wie wir früher bereits an anderer Stelle ausgeführt haben, erheischt der Schulzweck überhaupt eine längere Anwesenheit der lung im Fall einer Strafverfolgung? Wohl kaum. Denn Und zweifelt der Erkanzler etwa an der Verurthei Kinder in der Schule, als bis jetzt üblich ist, und damit er sicher weiß Niemand besser als er, daß die Rechtspraxis, giebt sich die Nothwendigkeit der Schülerspeisung in welche er geschaffen, spielend von jedem Machthaber gegen der Schule von selbst. Aber auch bei den heutigen jeden Widersacher gewandt werden kann. Und das Es ist die alte Treulosigkeit der Liberalen, über die sich Schuleinrichtungen würde eine solche Maßregel sich Bewußtsein, nur der Gnade oder Noblesse seiner tödtlich ralismus seit 1848, seitdem er zum politischen Ausdruck der nur jene wundern können, welche die Geschichte des Libe empfehlen, denn die Noth der ist nicht auf den Winter beschränkt ärmeren Klassen gehaßten Feinde es zu verdanken, daß er frei herumlaufen, seinerzeit aus verschiedenen Städten auf Grund amtlich und ungehindert schimpfen kann, so viel er will, steigert Bourgeoisklasse geworden ist, nicht kennen. uatürlich seine ohnmächtige Wuth.

und, mie

Ein internationaler katholischer Kongres findet des Schulunterrichts auch in seiner heutigen mangelhaften Db aber die Lektion von den Machthabern begriffen am 8. September in Mecheln ( Belgien ) statt. Das Form wesentlich dadurch beeinträchtigt, daß ein großer Theil und beherzigt wird? Es ist sprichwörtlich sehr schwer, aus Präsidium auf dem Kongreß, welcher fünf Tage dauern soll, der Kinder hungrig in die Schule kommt. Jedenfalls aber sich selbst rauszutreten und sich und die eigenen Handlungen hat der belgische Staatsminister Jacobs übernommen. Die sollte eine Speisung der Kinder wenigstens für vom Standpunkt eines Andern aus zu beurtheilen. Darum einzelnen Sektionen des Kongresses werden sich beschäftigen den Winter, so wie es jetzt in Braunschweig geschehen ist die Gerechtigke it so schwer. Jedenfalls steht aber mit Werken religiöser Natur, Wohlthätigkeit, sozialen An­ift, allgemein eingeführt werden.- die Thatsache fest, daß jedes Parteiregiment für seine Nach- gelegenheiten, Unterrichts- und Bildungswesen, Künsten, folger und Gegner arbeitet, und daß es sich für die Zeit, Wissenschaften und Literatur. Die Nachwahl in Bochum ist vorüber. Die National wo es die Macht nicht mehr hat, des Rechtsschutzes Es ist verwunderlich, daß die Ultramontanen nach dem liberalen wie das Zentrum haben die größten Anstrengungen beraubt. gemacht, die Majorität zu erringen. Mit einem Vorsprunge großen Fiasto ihres legten internationalen Kongresses, des Wir Sozialdemokraten haben die Bismarck'sche Rechts- Sozialkongresses in Lüttich schon wieder von 1202 Stimmen bei 52 536 abgegebenen siegten die praris an uns erfahren und erfahren sie noch; wir nationalen Kongreß einberufen wollen. Nun uns kann dies Nationalliberalen. Demnach scheint der größte Theil der wissen, daß jeder unserer politischen Gegner genau mit der ja nur lieb sein, man bekommt dann wenigstens bald wieder fozialistischen Wähler in der Stichwahl sich der Stimme ent- gleichen Argumentation, genau nach der gleichen Schablone etwas Heiteres zu hören.- halten zu haben. Augenscheinlich haben Zentrum und zu den schwersten Strafen verurtheilt werden kann. Und Nationalliberale ihre sämmtlichen Reserven mobil gemacht. wir wir ziehen die Mora. daraus.- Wie viel die Nationalliberalen dem Drucke der Kohlenbarone verdanken, wird man wohl in den nächsten Tagen erfahren.

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einer inter­

Der portugiesische Arbeiterkongreß hat am 7. Ja uar feme zweite Sigung abgehalten. Es entspann sich in Die Herren Stöcker und Bismarck haben wieder ver- derselben zwischen der Versammlung und dem Vorsitzenden schiedene Reden gehalten Schon im Laufe der nächsten Woche wie es heißt lung dieser in den Phonograph eines Interviewers. Der beschäftigen solle oder nicht. Endlich wurde mit großer jener auf einer Volksversamm eine lange Debatte über die Frage, ob man sich mit Politik Mittwoch soll die Interpellation Richter betreffend Stöcker meint, die Sozialdemokratie sei nicht wahrhaftig" Wiehrheit ein Antrag angenommen, demzufolge die Regierung den Lucius- Skandal im Abgeordnetenhaus zur Be- der Stöcker!), weil sie in Halle den Herrgott nicht ab aufgefordert wird, in den Kortes einen Gesetzentwurf zur sprechung kommen. Der" widerspenstige Todte" Friedrichsruh wird der Debatte wohl nicht in heiterster welche das beste Pulver hat, welche zuerst das absolut jeder Ausstand unter Strafe gestellt ist. in gesetzt hat, und der Erkanzler meinte, die Großmacht, Abänderung der Bestimmungen einzubringen, denen zufolge Stimmung entgegensehen. beste Pulver hat, werde den Krieg anfangen ein sehr weiser Ausspruch, wenn nämlich eine Großmacht das wissen önnte. Unter allen Umständen ist es gut, daß die alte schwörung In Rußland ist wieder cine nihilistische Ver= entdeckt worden. Der Staats­Raketenfiste" in Friedrichsruhe kalt gestellt ist, und das anwaltsbeamte Seidler, der bei der Verschwörung betheiligt absolut beste" Pulver nicht zur Explosion bringen kann.--gewesen sein soll, erhängte sich. Vielleicht erfahren wir bald Näheres über den Fall, obgleich auch die russische Regierung Das Parteiregiment à la Bismarck ist ja außerordent- Bezüglich des russischen Spizel Attentats in Ron- ängstlich darauf bedacht ist, derartige Nachrichten zu ver­lich bequem. Sic volo sic jubeo, stat pro ratione ftantinopel wird jetzt eine, von der russischen Ge- tuschen. Was sie aber trotz aller Bemühungen nicht ver­voluntas so will ich, ich befehle es, mein Wille sa udtschaft in Konstantinopel ausgehende Notiz ver tuschen kann, ist die Thatsache, daß Rußland einem Vulkane ist Grund genug und wer einen anderen öffentlicht, nach welcher Lutzky ein gemeiner Verbrecher aleicht, auf dem Zar und Regierung das Wohnen faum Willen hat und den Grund nicht zureichend findet, der wird gewesen sei, die Türkei also keinen Grund gehabt habe, seine behaglich finden können, der jeden Moment seinen Schlund gearnimmt oder auf sonst eine Art ins Gefängniß oder in Auslieferung an Rußland zu verhindern. Aber das ist ja aufthun und alle vernichten kann.- die Rumpelkammer geworfen. eine unverschämte Fälschung des Sachverhalts. Erstens ist

Apropos an dem Ex- Kanzler, als einem vortrefflichen Versuchskörper, werden jetzt von der Nemesis, die sich sehr gründlich mit ihm beschäftigt, die Nachtheile des Parteiregiments in wahrhaft klassischer Manier der zu schauenden Welt ad oculos demonstrirt.

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Neue Unruhen scheinen in Kreta bevorzustehen. ist, steigen die Hoffnungen der Griechen unter der türkischen Seitdem Del yannis wieder griechischer Ministerpräsident Herrschaft. Ein Telegramm aus Athen meldet:

Die Verhältnisse bei Jungfer Aaberg tannte er. Daß Es machte sich auch niemand etwas daraus, wenn es es einer Mutter schwer fallen müsse, ihre Kinder in solch nur keinen allzu großen Skandal gab." Das ist Ihre eigene einem Hause zu haben, das würde er begreifen; vielleicht Angelegenheit," wie Pastor Brandt schrieb. blieb ihm da etwas für die Mutter übrig, was Pui, pfui! Hübsche Dinge mußte unfer Herrgott Eine Abtheilung griechischer Freischaaren unter Füh­waren ein paar Hundertthaler- Scheine heutzutage für einen manchesmal mit ansehen. Gott sei Dant, so etwas sollte rung des bekannten Insurgenten Gliapis ist in Kandia , der Holzhändler? hei der Königin von Fredheim niemals in Frage kommen. Hauptstadt von Kreta , gelandet und hat sich in die Berge Ach Denke Dir, wenn das eine Rettung würde. vielleicht fand sie hier einen Ausweg! geschlagen." Es mußte möglich sein, ihn zu gewinnen. Sie war Es ließ sich kaum glauben. Wenn sie es ein Also wieder neuer Krakehl im türkischen Reich. Das noch nicht zu alt, und dann putte man sich ein wenig mal noch dazu brachte, daß sie ruhig sein dürfte! wird Väterchen recht freuen. heraus und war liebenswürdig. Gefallen hatte sie den Ruhig über die Kinder! Ruhig über sich selbst! frei von Herren von jeher, eher zu viel als zu wenig, und wenn er dieser ewigen Hetze, diesen endlosen Sorgen! D, dies hieße auch älter und gesezter war, so glich er doch wohl so neu aufleben, aus einem Kerker kommen, aus dem Grab ziemlich den Anderen. Nur keine Art von Koketterie, erstehen! Aúein das geschah natürlich nicht; keine Idee, Verliebtheit und dergleichen, davon hatte sie ihrer Zeit keine Idee.

VI.

genug gehabt. Gewiß hatte er sie schön gefunden. Und im Es würde übrigens unterhaltend werden, zu sehen, was Grunde war sie es ja auch, wenn sie sich wohl befand: Fanny von ihm hielt. vielleicht hatte sie auf ihn schon Eindruck gemacht, daß er " Fanny sehen" wollte ,. hm! wer weiß: Männer liebten Fanny's Freundinnen, Gina Wiig und Ebba Leh­nicht oft Kinder. Ob es nicht eben so gut sie sein mann, begannen diesen Herbst Frau Kahrs höhere konnte, die er wiederzusehen Lust empfand? Das träfe sich Töchterschule zu besuchen, und daher wollte auch Fanny ja ausgezeichnet. hin, obgleich sie noch nicht das richtige Alter hatfe.

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Nach und nach wurden ihre Gedanken müde und gingen Nun, versuche es!" sagte schließlich Mama; wenn in Phantasien über. Frau Kahrs es Dir erlaubt, so steht Dir meinerseits gewiß Herrgott, und wenn nun das Unglück wollte, daß er nichts im Weg!" sich ein wenig verliebte, er war ja in der Möglichkeit, Eines Morgens begleitete also Fanny ihre beiden bald frei zu sein! Und wacum... warum... fonnte Freundinnen in die Schule und wurde von ihnen Frau Kahrs es da nicht ebensogut sie sein, wie eine Andere? vorgestellt. Vor dieser großen Dame gerieth Fanny aus Es geschah ja so vielerlei in der Welt, und mancherlei dem Konzept; sie nirte nur und knixte wieder und wieder, das wunderlicher war als das. Wenn er sich in sie ver- mit dem Finger im Mund. liebte und wenn er eines Tages sagte: Ich kann nicht leben ohne Sie; wollen Sie mein werden, sobald ich ein mal.... in die Lage komme? Es wäre nicht zum ersten­mal, daß so etwas passirte! Mehr als ein Ehemann hatte sich derartig verlobt. Und nicht blos verlobt

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Sie will in die Schule gehen, sie will in die Schule gehen!" erklärte die kleine schwarzhaarige Ebba eifrig; Gina nickte.

Frau Kahrs hob die sich tief verbeugende Fanny auf ihren Schoß und strich ihr mit der Hand durch die wider spenstigen Locken.

Die Leute nahmen dergleichen nicht so hoch auf, wie man glaubte. Es ging so mancherlei vor, das ärger war. Von den Männern nicht zu reden; diese thaten, wozu sie Fanny. Luft hatten; aber auch die Frauen; wir brauchten nicht all diesen anständigen Damen zu trauen, die so still herum gingen... es ist wahrhaftig nicht alles Gold, was glänzt.

Mama hat gesagt, daß ich hier bleiben darf", sprach

( Fortsetzung folgt.)

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Neueste Nachrichten. Nach Schluß der Redaktion läuft noch folgendes Telegramm aus Athen ein:

Die Meldungen über Ruhe störungen auf Kreta sind grundlos. Es ist im Gegentheile eine allgemeine Beruhigung erkennbar, welche nach der erfolgten Lösung des Patriarchat­Streites noch mehr hervortritt. Die Beziehungen zwischen der hiesigen und der türkischen Regierung werden als die freundlichsten bezeichnet.

Die nächsten Tage werden zeigen, welcher Nachricht mehr Glauben zu schenken ist.

Dem in Paris verstorbenen Herzog von Leuchten­berg, einem Urenkel der Kaiserin Josephine , der ersten Frau Napoleon I., will die französische Regierung wegen seiner Angehörigkeit zur russischen Kaiser­familie ein ganz außerordentlich pomp öses Leichen begängniß veranstalten. Aber dem stimmt die Bevölkerung, die, wie wir schon oft betont haben, nicht russophil ist, nicht zu. Man befürchtet Verhöhnung des Trauerzugs, was eventuell sogar diplomatische Berwicklungen zur Folge haben könnte. Ein Pariser Telegramm meldet: Im Publikum hört man vielfach Aeußerungen des Mißfallens über die dem Herzog von Leuchtenberg erwiesenen Ehren, die man als sonderbar und übertrieben bezeichnet. Man befürchtet, daß die Ueber­führung der Leiche des Herzogs nicht ohne bedauernswerthe Kundgebungen sich vollziehen werde.