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doch in einer Besprechung, die die Deutsche Tages­zeitung" dem Artikel Kautskys widmet, folgender bemer fenswerter Sah:

Daß aber diese Bolitik der Unstätigkeit, über die sich Kautsky   entrüstet, von niemand schärfer verurteilt worden ist, als gerade von den Deutschnationalen und ihren Vorgängern, das sollte doch auch dem Historiker der Sozialdemokratie einigermaßen bekannt sein. Diese Erinnerung der Deutschen Tageszeitung", die zu­gleich eine 3 u st immung zu Kautskys Darlegungen ent­hält, ist sehr interessant, wenn auch nur zum Teil richtig. Wahr ist, daß die unmögliche Politit Deutschlands   vor dem Kriege von den Sozialdemokraten und den Deutschnationalen je nach ihrem Standpunkt bekämpft worden ist. Es soll hier nicht noch einmal darüber gestritten werden, welcher Stand­punkt der richtige war, unbestritten wird doch das Eine bleiben müffen: während die Sozialdemokrate das persön liche Regiment, dessen fatastrophale Folgen für Deutschland   sie vorausgesehen und unzählige Male voraus­gefagt hatte, mit allen Kräften betämpfte, haben die Deutschnationalen, die ja beileibe fein Schattentaisertum" wollten, dieses verhängnisvolle System mit allen Kräften geftützt.

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Demokratifierung der Juſtiz.

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Deutschland   ftärft also durch die Ausfahra bewilligungen seine Feinde, befonders die Zur Durchberatung des Justizetats im preußischen Land- Feinde Oberschlesiens  , deren Willkür die Ent. tag hat die fozialdemokratische Fraftion mehrere rüstung der ganzen Welt hervorruft. Wir haben wiederholt Gelegenheit genommen, unsere Zentrale, Anträge eingebracht, die den Weg zeigen, auf dem die Rechts­pflege volkstümlich gestaltet werden und die einseitige Bu- die Reichsgetreideftelle Berlin  , auf diese Zustände aufmerksam zu sammensetzung des heutigen Richterstandes beseitigt wer machen, und dieselbe hat sich auch bei dem Preußischen Staats­den kann. Der Hauptantrag ersucht das Staatsministerium, tommiffar soviel uns mitgeteilt wurde, dafür verwandt, daß auf die Reichsregierung einzuwirften, daß diese mit größtmög- dem Delegierten des Reichskommiffars für die Aus- und Einfuhr­lichster Beschleunigung einen Gefeßentwurf ausarbeitet, der bewilligung in Ostpreußen   die Befugnis zur Erteilung von Aus­eine Aenderung des Gerichts- Berfassungsgesetzes und der fuhrgenehmigungen für Getreide und Produkte daraus entzogen Reichsgetreidebureau Königsberg i. Pr. Strafprozeßordnung mit folgenden Zielen vorsieht: An die Reichsgetreidestelle Berlin  zur gfl. Kenntnisnahme mit der höft. Bitte, die Angelegenheit der Direktion wiederholt vortragen zu wollen und nicht früher zu ruhen, als bis endlich diesen unerhörten Zuständen ein Ende bereitet worden ist, da selbstverständlich, je mehr es bekannt wird, daß Ausfuhr­genehmigungen erteilt sind, um so mehr beantragt werden, da die hohen Auslandspreise die bisher zur Untätigkeit verurteilte Kauf­mannschaft in hohem Maße reizen. Bureau der Reichsgetreidestelle Königsberg   i. Pr., Oberpräsidium, gez. Baumann.

1. daß das Element der Laienrichter zu allen Gerichten, die in Straffachen urteilen, insbesondere zu den Strafkammern hinzuge 30gen wird, 2. daß die Auswahl der Caienrichter fünftig durch Volkswahl nach dem allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrecht unter Anwendung des Berhältniswahlsystems erfolgt, 3. daß gegen alle erstinstanzlichen Urteile in Straffachen des Rechtsmittel der Berufung zulässig ist,

4. daß begabten Kindern minderbemittelter Eltern in größerer Anzahl auf Staatskosten der Weg zum Berufsrichteramt er­

öffnet wird,

wird.

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Schade, daß man nicht feststellen kann, welcher Partei 5. daß hervorragend befähigte und praktisch erfahrene Personen Wo liegt also die Schuld, daß wir in diesen unglückseligen aus allen reifen des Boltes durch Ablegung der Gerichts. diese Profitpatrioten ihre Stimmen zu geben pflegen. Alle Strieg hineingestürzt, oder um ein Wort von Tirpitz zu afſeſſorprüfung die Befähigung zum Richteramt erlangen können, Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß sie mit dem Maul die gebrauchen hineingeschlittert" sind? Um aber zur Hauptfrage zurückzukommen: Benn auch wenn sie den bisher vorgeschriebenen Ausbildungsgang nicht größten Nationalhelden find. Sie wären dann nur würdige Nachahmer des hochkonservativen und hochpatriotischen durchgemacht haben. Kautsky  , Tirpitz und die Deutsche Tageszeitung" im Grunde Junkers v. Oldenburg Januschau, der während der Ergänzt wird dieser Antrag durch den folgenden: genommen einig sind in der Beurteilung der geistigen Dispo= englischen Hungerblockade bekanntlich einen großen Teil seines Der Landtag wolle den Herrn Juftizminister auffordern, mit Landes brachliegen ließ, weil ihm der Anbau nicht mehr ge­fitionen, die in Deutschland   am Vorabend der Katastrophe vorhanden waren, dann fann man nur annehmen, daß es sich allem Nachdruck dahin zu wirken, daß den Schöffen und Geschworenügenden Gewinn abzuwerfen schien. um die Aufdeckung einer geschichtlichen Wahrheit nen( abgesehen von den Tagegeldern) entgangener Arbeits­handelt, deren einleuchtende Klarheit sich über alle Partei- verdienst entschädigt wird. unterschiede hinweg durchsetzt:

Der Weltestenrat des Reichstages beschäftigte fich Mittwochabend In der Beratung erklärte der Justizminister Am 3ehn- in ausgedehnter Sizung mit dem Beratungsmaterial, das für die nächsten Tage in Aussicht genommen ist. Nachdem am Donners  Wenn dieses revidierte Urteil über die deutsche Kriegs- hoff, daß er den Puntten 1-4 des ersten Antrages - zustimmend tag das Gesetz über die Getreidebewirtschaftung erledigt sein wird, fchuld das alte, gestürzte Syftem moralisch entlastet, so abgesehen von einigen Vorbehalten belastet es politisch die Träger jenes Systems um fo gegenüberstände, nicht dagegen dem Punkt 5. Was soll am Freitag die Interpellation der Unabhängigen über den Fall Gareis und am Sonnabend die Interpellation wegen Ober. schwerer. Uns wenigstens scheint es zur Berteidigung der den zweiten Antrag anbetrifft, so fündigte der Justizminister schlesien   zur Beratung gelangen. Für den Anfang der nächsten Vergangenheit immer noch vorteilhafter, wenn man den Krieg eine Erhöhung der Entschädigung für Schöffen und Ge- Boche sind das Gesch über die Förderung des Wohnungs­als ein gewolltes, groß angelegtes, aber mißglücktes Unter- schworene an. Ferner sollen nach denselben Grundfäßen wie baues und das Reichsmietengeset sowie die Interpellation über nehmen darstellt, als wenn man zugeben muß, daß es Schöffen und Geschworene tünftig entschädigt werden die die Sanktionen im Rheinland   in Aussicht genommen. mur Unfähigkeit, Kopflofigteit, Schwäche Ausschußmitglieder, die die Wahl der Schöffen und Aeltestenrat fand ferner eine Besprechung über einige Aenderun­gen des Diätengefeges statt, zu deren Borberatung eine Unter war, was Deutschland   in diesen wahnwigigen Krieg gegen die Geschworenen vorzunehmen haben. femmiffion eingelegt worden ist. Bei dieser Gelegenheit wird auch ganze Welt gestürzt hat. die Frage der Benutzung von Kleinbahnen und Schlafwagen durch die Abgeordneten zur Sprache kommen. Ein Beschluß über den Beginn der großen Sommerpause ist noch nicht gefaßt worden.

Die geschichtliche Wahrheit ist für das alte faiserliche Deutschland   noch viel weniger ehrenvoll als jene heroische Legende des Art. 231 des Friedensvertrages, nach welcher der Entente der Krieg durch einen vorfäß lichen Angriff Deutschlands   aufgezwungen worden sein soll. Dieser Art. 231 bescheinigt den Trägern des alten Systems eine Heldenhaftigkeit, die sie wahrhaftig niemals be­feffen haben. Die geschichtliche Forschung wird mit dieser Le­gende aufräumen, die erfunden worden ist, um einmal die furchtbaren Härten des Friedens von Versailles   moralisch" zu rechtfertigen, dann aber auch um gefährlicher Neugierde die Frage abzuschneiden, ob es nicht auch noch andere Kriegsschuldige gibt als jene von Wien   und von

Berlin  .

Die Wahrheit ist auf dem Marsch, niemand wird sie aufhalten!"

Der Mord an Gareis.

Nachspiel im bayerischen Landtag. Sozialdemokratie und Unabhängige haben im bayerischen Landtag wegen der Ermordung des Abg. Gareis und den fortgefeßten Ueberfällen auf politische Führer Interpellgtionen eingebracht. In der sozialdemokratischen Anfrage wird die Regie­rung gefragt, was sie zu tun gedenkt, um der Sorge für Schuh und Sicherheit der Staatsbürger nachzukommen. Außerdem wird die fozialdemokratische Fraktion Anträge einbringen auf Befeltigung des Ausnahmezustandes und Aufhebung der Volksgerichte. Die unab­hängige Interpellation hat ähnlichen Inhalt wie die sozialdemokro tische.

Die Krise im Büchereiwesen.

Bon Kurt Bauer.

Bereits dringt aus Bremen   der erste Notschrei zu uns. Dort verteilte die öffentliche Besehalle ein Flugblatt, in dem sie ihre Leser von der bevorstehenden Notwendigkeit der Schließung ihrer Ausleihe in Kenntnis jezt, nachdem der Lesesaal schon ander weitig vermietet werden mußte. Nicht weniger als 18 000 efer aus allen Boltsschichten wurden von ihr versorgt. Die jährlich entliche nen Bücher erreichten die Zahl 220 000. Es hängt jetzt von einem jährlichen Zuschuß von 50-60 000 m. ab, ob sich ihr Betrieb weiter führen läßt. Sonst muß diese wichtige Bolfsbildungsstätte, die be­reits vielen jüngeren Lesehallen zum Muster diente, geschlossen

Profitpatrioten in Ostpreußen  .

In seiner gestrigen Reichstagsrede hat der unabhängige Abg. Dr. Her einige Schriftstücke verlesen, von denen wir die zwei martantesten wörtlich wiedergeben wollen. Sie lauten: Rönigsberg i. Br., ben 10. Juni 1921. An das Oberpräfibium

8. Hd. d. Herrn Oberregierungsrat Agricola, Betr. 3.-M. Op 2416 e.

hier.

Im

Der Steuerausschuß des Reichstages beriet am Mittwoch den Gefeßentwurf zur beschleunigten Erhebung des Reichsnot opfers und der Kriegsabgabe vom Bermögenszuwachs. An­genommen wurde ein Antrag Dr. Helfferich( Dnatl.), der die Be­ftimmung enthält, daß die im Gefeß vorgesehene Frist der Steuer­befreiung für Auslandsdeutsche zunächst bis zum 31. Dezember 1922 verlängert wird. Ferner wurden zwei Anträge angenommen, welche Ermäßigungen vorsehen für den Fall, daß ein Ehegatte oder Söhne im Kriege gefallen sind oder durch Kriegsfolgen ihren Bir besitzen das bortseitige Schreiben som 9. 6. 21 nebst der ber die Stundung bei Abgabepflichtigen auf Antrag dann zu Tod gefunden haben.- Weiter wurde ein Antrag angenommen, uns damit überfandten Nachweisung des Delegierten des Reichs läßt, wenn das fteuerbare Bermögen nicht über 150 000 Mart und tommiffars für Aus- und Einfuhrbewilligung in Ostpreußen   über das Jahreseintommen nicht über 7500 Mart beträgt. Eine Ermäßi im Mai 1921 erteilte Ausführungsgenehmigungen für Saathülfen- gung ist auch statthaft, wenn das steuerbare Bermögen nicht über früchte, Getreide und Erzeugnisse daraus, reichen beide Schriftstücke 300 000 Mart und das Jahreseinkommen nicht über 10 000 Mart anliegend zurüd und berichten dazu ergebenft, daß es nach unferem beträgt, falls der Abgabepflichtige über 60 Jahre alt oder Dafürhalten im Widersinn sieht, wenn auf der einen Selte das erwerbsunfähig ist, wenn das Einkommen sich hauptsächlich Reich bzw. die Reichsgetreidestelle fich bemüht, Auslandsweizen und aus Rapitaleinkommen zusammensetzt. Mais bei unserer niedrigen Währung zu hohen Preisen heran­zuschaffen, und auf der anderen Seite in einem Monafe 835 210 Tons Erbsen, Peluschten, Hafenfloden, Bohnen, Mais nebst den Produkten daraus nach dem Auslande, d. h. nach Schweden  , Nor­ wegen  , Dänemart, Citauen, dem Memelgebiet und Danzig   aus­geführt werden. Allein 678 510 Tons Hülsenfrüchte, in denen Off­preußen zweifellos eine totale Mißernte bevorsteht, find im Mai exportiert.

Fraglos gelangt ein großer Teil dieser Produkte in die Hände unferer zur Zeit größten Feinde, der Polen  , und wird von denselben zur Ernährung ihrer Armee benutzt.

Einstellung des Verfahrens gegen Auguffin. Das gegen den früheren Ministerialrat im Reichsernährungsministerium Auguftin anhängig gemachte Berfahren wegen Bestechliteit ist jetzt auf Beschluß der Straflammer des Landgerichts I   eingestellt und Auguftin außer Verfolgung gefekt worden.

Die Sprenglabung des Berhafteten. Aus Gottesberg haftet werben sollte, brachte er auf der Polizeiwache eine Spreng­meldet WEB.: Als der Berghäuer Waget gestern nachmittag ver­ladung zur Explosion. Waget wurde fürchterlich verstümmelt und fofort getötet. Die anderen Anwesenden blieben unversehrt. Eine Haussuchung bei Wazel förderte noch sechs meitere Spreng­Tabungen zu Tage.

gefeßgebung besteht in Amerika  . In Massachusetts   z. B. find alle| Scientiarum" auf deutsch  :" Röniglich preußische Akademie der Gemeinden feit 1851 berechtigt, von jedem Steuerzahler bis zu 4 M. Wissenschaften". zu Zweden der Begründung und bis zu 2 M. zur Erhaltung öffent- Institut der preußischen Republit müßte nicht nur im Lande Anstoß Die Berleihung eines folchen Ehrenzeichens durch ein offizielles

licher Bibliotheten einzuziehen.

Bon dem Millionen- und Milliardenetat der deutschen   Städte erregen, fondern würde auch bei den davon betroffenen auslän Die Bedeutung des öffentlichen volkstümlichen Büchereiwefens fließt nur ein taum nennenswerter Bruchteil den Stadtbüchereien das Minifterium Stegerwald bereits seine Zustimmung zu der bischen Gelehrten berechtigten Spott hervorrufen. Es heißt, daß ist in Deutschland  , dem Lande der Dichter und Denker, merkwürdiger- au, viel weniger, als für Schulen und andere Bildungsorganisationen Wiederbelebung des wilhelminischen Rudiments erteilt habe. Wir weise noch lange nicht erfaßt worden. Die Gründe dafür dürften ausgegeben wird. Bei 200 000 Einwohnern tommen noch nicht nehmen an, daß die Medaille, wenn sie wirklich wieder verliehen zum Teil historischen Charafters sein. Seit altersher hat Deutsch   100 000 m. auf ihre Lesehalle, also etwa 50 f. jährlich pro Kopf! werden sollte, zum mindeſten in einer wefentlich veränderten, der land allen anderen Staaten voran ein scharfes Augenmert auf die Einen Begriff von der stiefmütterlichen Behandlung dieser wichtigen heutigen Zeit entsprechenden Form ihre Auferstehung feiern wird. Gründung wissenschaftlicher Bibliotheken, auf die Förderung Bildungsanstalten fönnen wir uns machen, wenn wir die jeßige Balula und Wissenschaft. Die Hochschulkorrespondenz berichtet: des Schulwesens usw. gehabt. Man glaubte nach dieser Rich Softensteigerung auf allen anderen Gebieten berücksichtigen. Denn Das heurige Jahr bringt der Wiener Universität   eine Situ­tung hin genug zu tun und überfah in bureaukratischem Eifer bie mährend die Bücherpreise fich um das Achtfache erhöhten, beläuft alion, wie fle wohl seit Jahrzehnten nicht vorgefommen ist. Richt neuen Anforderungen der Zeit. Nur so läßt es sich verstehen, daß sich der Etat der Stadtbüchereien für Neuanschaffungen bestenfalls weniger als zehn Brofefforen haben in der lehten Zeit Be die wichtigkeit der modernen Stadtbüchereien und der mit ihnen auf das Doppelte gegen früher. Die traurige Entwertung, die ihr rufungen an ausländische Hochschulen erhalten, von der verbundenen Organisationen bei uns bisher nicht genügend zum ganzer Betrieb dadurch erfahren muß, ist nie wieder gutzumachen. philofophischen Fakultät allein acht Professoren. So hat der Rettor Bewußtsein der Allgemeinheit gelangt ist. der Wiener Universität   und ordentliche Professor für Geschichte Dr. Unter allen Bildungsstätten erfordert die Unterhaltung einer Dopich einen Ruf nach Heidelberg   erhalten, der Professor für öffentlichen volkstümlichen Bibliothek den verhältnismäßig ge- Runstgeschichte und Borstand des Kunsthistorischen Geminars Dr. ring ft en Rostenaufwand. Und von allen Mitteln der modernen Str3ygowston eine Berufung an die Universität in Dorpat. ringsten Stulturpflege ist das Buch am leichtesten zu verbreiten. Eine Ber  - Nicht nur die Kunst, sondern auch die Wissenschaft geht nach nachlässigung dieses Gebietes fann nur der Schundliteratur Brot, und die Wiener Hochschullehrer flüchten sich in Länder, die und den anderen die Volksfeele vergiftenden Unternehmungen eine nahrhaftere Valuta haben als Defterreich. Man wird es ihnen und Beranstaltungen zugute fommen. nicht verargen, denn sie wollen leben und müssen ihre Arbeitskraft fonders schlimm. Seit länger als einem halben Jahre find bei der feine Bergewaltigungspolitil nicht nur unendliches materielles Elend Im Berliner   Bibliothetswesen liegen die Dinge heute be- lo vorteilhaft wie möglich zu verwerten suchen. Ein Jammer und eine Schande aber ist es, daß das Raubkapital der Westmächte durch Städtischen Bücherei die Neuanschaffungen eingestellt worden. Die über die Menschheit verhängen, sondern auch den Ruin einer der Finanznot zwingt auf allen Gebieten zur äußersten Sparsamkeit, ältesten und glänzendsten wissenschaftlichen Kulturstätten herbei­aber es scheint doch, daß man hier an einem Institut fnaufert, deffen führen darf. Wir lassen heute, ohne daß die Deffentlichkeit sich darum Pflege auch unter den schwierigsten Verhältnissen nicht leiden sollte. Ein Grabdenfmal für Karl Hauptmann   wird zurzeit von Bro­fümmert, eine Organisation zugrunde gehen, aus der 3. B. die Denn der Mensch lebt nun einmal nicht vom Brote allein, sondern feffor Boelzig, dem bekannten Berliner   Architekten, geschaffen. angelsächsischen Länder in fluger Erkenntnis ihrer Bedeutung er bebarf auch der geistigen Nahrung und er bedarf ihrer in der Boelzig war ein persönlicher Freund des verstorbenen Dichters. für die gesamte Bolkswohlfahrt einen wesentlichen Teil ihrer fitte lichen und wirtschaftlichen Kräfte schöpfen. Bereits 40 Jahre früher gegenwärtigen Zeit mehr als sonst, wenn seine Lebenstraft und fein Lebensmut nicht rettungslos perfümmern sollen. als in Deutschland   segte in Amerika   und England die Lefe. hallenbewegung ein. Sie erreichte im Laufe der Jahre eine Ausdehnung, die ein fittliches Gegengewicht gegen die Industriali­fierung jener Länder zu bilden vermochte. Wie weit dort das allge meine Interesse für die Büchereibemegung geht, ersehen wir nicht nur aus den hohen Mitteln, die einzelne Gemeinden dafür aufbrin­gen, sondern vor allemt aus den gewaltigen privaten Zuwendungen. Man denke an die enormen Summen, die allein ein Mann wie Carnegie diesen gemeinnüßigen Organisationen hat zufließen lassen! An fich wäre gegen dieses harmlose Bergnügen nicht viel Während bei uns eine Bibliothekssteuer recht unpopulär wäre, er einzuwenden, wenn nicht die Medaille in ihrer Form einen ausge fprochen royalistischen Charatter trüge. Geftiftet wurde fie, hielt in England bereits im Jahre 1849 jebe Stadt von einer ge- wie es in der Sagung heißt, burch Seine Majestät den Raifer wissen Größe das Recht, von ihren Einwohnern einen halben bis und König Wilhelm II.   an Allerhöchft Seinem Geburtsfest am zu einem Benny auf das Pfund gezahlter Steuer zur Errichtung 27. Januar 1906", und fie zeigt auf ihrer Borderseite außer dem öffentlicher Bibliotheken uim. Au erheben. Eine ähnliche Steuers Brustbild von Leibniz die Inschrift Academia Regia Borussica

werden.

Die Leibniz- Medaille", die die Afademie der Wissenschaften an ihrem jährlichen Leibniz  - Tage zu verleihen pflegte und die, wie die anderen wilhelminischen Orden und Ehrenzeichen durch die Re­publit abgeschafft wurde, soll jetzt wieder eingeführt werden. Allerdings foll sie nur in Bronze und nur an Ausländer ver. geben werden.

Dr. Ludwig Orth, dem Berlin   die Normalzeit und die Urania. säulen verdankt, ist gestorben.

Blüthner- Orchester. Das städtife Beltstonert am Freitag, den 17., abends 8 11hr, im Blüthnerfaal, Lugowoftr. 76, Bringt Duvertüren von Mozart bis Bagner".

5 Uhr, findet in der Aula, Weinmeisterftr. 15, die legte Stunftveranstaltung Bolkshochschule Groß- Berlin. Conntag, den 19., nachmittags der laufenden Lehrperiobe statt. Fräulein Gisela Springer wird romantische Klaviermufit( Mendelssohn  , Schumann, Chopin  , Beber, Schubert) zu Ge­hör bringen. Starten zu 1 M. find im Bureau, Georgenstr. 34-36, somie an allen Arbeitsstätten der Vollshochschule Groß- Berlin und an der Klasse erhältlich.

Seffes Deutscher Mufiferkalender. Die Neuauflage des 37. Jahr­aangift bereits im Druck, und es ist erwünscht, daß alle diejentaen noch leinen Fragebogen erhalten haben, fich möglich umgebend Mufifer, welche in den Kalender aufgenommen werden wollen, und die an die Medallion des Kalenders( Maz gefes Bering Bertu W 15, Secu burger Str. 28 wenden. Dit june joignon