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Sozialdemokraten haben fürzlich Gewaltmaßregeln Erfolg zu erzielen: Wiedemann hat sich unter den Augen der

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Gerichts- Beitung.

gegen Herrn 2. angewendet. Am Montag Abend, als die Gäste, Polizei den bevorstehenden Weiterungen durch Gift entzogen.- Außerdem unter denen sich auch mehrere Damen befanden, beim Spiel faßen, Die Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht. In dem Seifenschwindel- Prozek, der dieser Tage zut wurde ein Feuerwerkskörper, ein sogenannter Frosch, durch die werden noch zwei Vergiftungsfälle gemeldet: Der 28 Jahre alte UI m verhandelt wurde, lautet das Ur heil gegen die Angeklagten Thür gesteckt und explodirte mit lautem Knall, so daß mehrere Arbeiter Paul Mertlus hat sich am Mittwoch Abend gegen Wissing und Mosesmann auf je 2 Jahre, gegen Julius Cohn Damen in Ohnmacht fielen und die Vorhänge beinahe Feuer 10 Uhr in seiner Frankfurter Allee 103 belegenen Wohnung ver auf 20, gegen Moriz Cohn auf 18, gegen Lobec auf 9 und gegen gefangen hätten. giftet, weil er eines Diebstahls beschuldigt worden ist, und das Lebecke auf 4 Monate Gefängniß. Allen Berurtheilten wird die Wer sind denn die Sozialdemokraten, die mit Dynamit gegen 17jährige Lehrmädchen, das seit Dienstag Vergiftungserscheinungen Untersuchungshaft angerechnet, denselben wurden jedoch die Kosten den unglückseligen Boykottwirth operirt haben? Solche Wütheriche erkennen ließ, ist am Mittwoch Morgen um 8 Uhr in seiner auferlegt. Die Angeklagten Schön und Bevertnes(?) wurden giebt man doch bekannt, wenn man sie kennt. Landsberger Allee 2 belegenen Schlafstelle gestorben. In dem freigesprochen. Eine neue Auflage des Bierboykotts in Sicht. Ge- letteren Falle ist die Veranlassung zu dem muthmaßlichen Selbst­Vom Reichs- Versicherungsamt. Bei der Renovirung einer theilter Schmerz ist halber Schmerz. Von diesem Gedanken aus- mord durch Gift nicht bekannt. Scheune mitbeschäftigt, tam der Zimmerer Schrader zu Schaden; gehend, hatten die Ringbrüder es seiner Zeit verstanden, die Das alte Glend. In den Abendblättern lesen wir: In er brach die Beine. Die landwirthschaftliche Berufsgenossen­Saalbesiger in den Bierboykott hinein zu ziehen. Jeßt, nachdem der Sigung des Gesammtvorstandes des Zentralvereins für schaft, welche in Frage tam, weigerte sich nicht, eine Rente zu dieselben die zweifelhaften Vortheile deffelben am eigenen Leibe Arbeitsnachweis am letzten Montag machte der Vorsitzende Dr. zahlen. Anfangs erhielt Schrader 100 pCt., wobei der Jahres­genugsam gespürt haben und alles daran sezen, aus dem Freund Mittheilung von den kürzlich gefaßten Gemeindebeschlüssen arbeitsverdienst ländlicher Arbeiter mit 480 M. der Rente zu Dilemma, in das sie durch ihre Vertrauensseligkeit gerathen, über die Erweiterung des Zentral- Arbeitsnachweises. Es wurde Grunde gelegt wurde. Später, nach Beendigung der gänz herauszukommen, sehen sich die Ringbrauereien nach anderen beschlossen, mit den für diese Erweiterung nothwendigen Vor- lichen Arbeitsunfähigkeit wurden ihm 30 pet. zuge Leidensgefährten um. Sie versuchen, wie bei den Saalbesigern, arbeiten, insbesondere mit der Ausarbeitung von neuen fprochen. Schrader legte Berufung beim Schiedsgericht uun die Weißbierbrauereien zu überreden, sich ihnen anzuschließen Sagungen, die durch die beantragte Verleihung der Korporations- ein. Er erklärte seinen Unfall für und der gleichen Vergünstigung, wie sie ihnen durch den Boytott rechte nothwendig werden, eine Kommission zu beauftragen. er sich im Baubetriebe, nicht aber in einem landwirthschaftlichen zu theil wird, theilhaftig zu machen. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, sind von den In dieser Kommission soll auch die Frage der Mitwirkung von Betriebe zugezogen habe. Es hafte nicht die landwirthschaftliche Arbeitgebern und Arbeitnehmern bei der Beaufsichtigung des Berufsgenossenschaft, sondern die Magdeburgische Baugewerte Ringbrauereien Verhandlungen eingeleitet, um die Weißbier- Arbeitsnachweises zur Erörterung kommen. Des weiteren wurde Berufsgenossenschaft. Kläger verlangte, daß man ihm eine an­Brauer zu veranlassen, sich dem Ringe anzuschließen. Bisher beschlossen, den von auswärts nach Berlin zuziehenden Arbeitern gemessene Rente unter Zugrundelegung eines jährlichen Gin hatten diese Bemühungen feinen Erfolg gehabt. Nun scheint es die Einschreibung in die Listen des Arbeitsnachweises so lange zu kommens von 900 M. zuspreche. Das Halberstädter Schieds­aber so, als wenn die gemachten Anstrengungen doch nicht so versagen, als die Nachfrage nach Arbeitern durch das Angebot gericht, der die Berufungsinstanz fraglichen ganz umsonst gewesen sein sollen, denn wie der Direktor der Berliner Arbeitsloser gedeckt werden kann. Gegenwärtig steht landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft ist, wies Schrader Königstädtischen Brauerei in einer Unterredung, die die er insbesondere bei den ungelernten Arbeitern einer geringeren Nach- ab. Die Rente sei hoch genug, es liege auch ein begründete mit dem Weißbierbrauerei- Befizer Borsdorf, Neue König - frage ein großes Angebot gegenüber, so daß auswärtige Arbeiter Unfall im landwirthschaftlichen Betriebe vor, straße, hatte, auseinandersetzte, haben schon haben schon eine ganze nicht dringend genug vor dem planlosen Zuzuge nach Berlin ge- es die Abweisung. Dieses Urtheil erklärte am Anzahl von Weißbier Brauereien zugesagt, fich dem warnt werden können. Was diese Warnung wohl helfen wird! vember das Reichs- Versicherungsamt für unrichtig. Ringe anzuschließen. Namentlich wären die Firmen Landré, Magdeburgische Baugewerks- Berufsgenossenschaft hatte mittler­Weißenburgerstraße, und Richter, Weinmeisterstraße, mit Die Quittung über einen Schelmenstreich. Wegen weile auf Aufforderung des Reichs- Versicherungsamts ebenfalls Dieselbe einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Arbeiter einverstanden, Majestätsbeleidigung ist gestern Abend auf dem Nordbahnhofe zu der Angelegenheit Schrader Stellung genommen. wie sie dem Direktor des Böhmischen Brauhauses, Herrn turz nach Ankunft des um 9 Uhr fälligen Vorortzuges der Ein- hielt ihre Haftbarkeit für ausgeschlossen, fie wies darauf hin, Knoblauch, gegenüber erklärt hätten. Ablehnend hat sich bisher setzer( Tischler) Ferdinand Stain beck verhaftet worden. daß ja die landwirthschaftliche Berufsgenossenschaft dem Kläger nur die Weißbierbrauerei Gabriel und Jäger geäußert. Herr Der Beschuldigte, ein nüchterner arbeitsamer Mann und Vater die Rente nicht vorenthalte. Das Schiedsgericht in Magdeburg der Meinung, daß Schrader Borsdorf schien der einstündigen Auseinanderseßung des Herrn einer zahlreichen Familie ist, wie verlautet, von seinem Arbeits- war ebenfalls Direktors, obgleich derselbe die Vortheile einer derartigen Ver- kollegen, dem Tischlergesellen Leopold Mahnke, mit welchem fall im landwirthschaftlichen Betriebe erlitten hätte; feine bindung gar nicht genug preisen fonnte und davon erwartete, er auf einem Neubau bei Hermsdorf zusammen in Afford arbeitete Berufung wurde als unbegründet zurückgewiesen. daß die Arbeiter in ganz furzer Zeit, spätestens innerhalb zwei und sich am letzten Sonnabend bei der Lohntheilung entzweit jezt nochmals das Reichs- Versicherungsamt in Anspruch, das Monaten zu Kreuze friechen müßten, feinen Geschmack abgewinnen hatte, der Polizei denunzirt worden. Das sogenannte Vergehen sich am 12. November mit seinem Rekurse beschäftigte. Gemäß au tönnen. Er äußerte seine lebhaften Zweifel und dem Ver- soll der beklagenswerthe St. gelegentlich der letzten Maifeier- dem Antrage des Klägers erkannte es als entschädigungspflichtig sucher gelang es nicht, dieselben zu zerstreuen. Der Liebe Mühe also vor sechs(!) Monaten begangen haben. In Der die Magdeburgische Baugewerts- Berufsgenossenschaft an. war hier umsonst, das sah der Herr Direktor der Königstädtischen Denunziant wurde nach dem Bekanntwerden der Verhaftung aus der Thätigkeit Schraders und seiner Mitarbeiter an der Scheune Brauerei ein und ließ endlich von weiteren Anstrengungen ab, seiner Wohnung gelodt, um angeblich auf der Polizeiwache ver- sah es, wie in der Begründung betont wurde, die Ausführung um vielleicht sein Heil an anderer Stelle mit mehr Glück zu vernommen zu werden, dann aber, als er auf die Straße trat, von eines Regiebaues und keine laufende Reparatur. fuchen. unbekannten Männern festgehalten und dermaßen verhauen, daß er blutüberströmt liegen blieb und im Krankenhause hat Auf­nahme finden müssen.

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Versammlungen.

Die Arbeiter tönnen derartigen Bemühungen mit guter Ruhe zusehen. Wenn die Herren Ringbrauer glauben durch ein derartiges Bündniß mit den Weißbierbrauereien die Arbeiter Die Formalität der Rekrutenvereidigung, die eigentlich firre machen zu können, so irren sie gewaltig. Jedenfalls zeigen Versammlung im 2. Wahlkreise in den Arminhallen. sie nur, daß sie aus dem bisherigen Verlauf des Bierboykotts am Mittwoch stattfinden solite, jedoch urplöglich aus unbekannten nichts gelernt haben. Schon die Einmischung der Saalbesitzer, Gründen verschoben wurde, ist am Donnerstag Morgen im Lust- Fortsehung der Diskussion über den Bericht Delegirten zum Frankfurter Parteis die sich jetzt in einer argen Klemme befinden und die ihr Bünd- garten vor sich gegangen, nachdem der Raum ringsherum für des niß mit dem Ringe verwünschen, hätte ihnen doch zeigen Biviliften abgesperrt war. Der Kaiser hielt wieder eine Rede, tage. Den Borsiz führt Woldersti. Da der erste auf der sollen, daß es doch nicht so leicht ist, die Arbeiter unter zu be- in der er den Rekruten sagte, daß sie mit dem Eintritt in das Rednerliste eingezeichnete Redner nicht erschienen ist, erhält sofort Heer etwas Vornehmes geworden seien und Religion und Ord- das Wort: In die gleiche Lage wie die Saalbesitzer dürften die Weiß- ung im Lande zu schüßen hätten. Aus den Neden der bei der bierbrauereien gelangen und wir sind der Ansicht, daß diese Formalität amtirenden Pastoren sei die des katholischen Geist­denn doch zu flug find, um so blindlings in die Falle hinein zu lichen erwähnt, der den Rekruten auseinanderseßte, daß sie alles, was sie thäten, nicht der Menschen wegen, sondern Gottes wegen gehen, die ihnen von den Ringbrauern gestellt wird. thun müßten.

tommen.

Was auch kommen mag, die Arbeiter werden sich nicht aufregen. Wie sich auch die Verhältnisse gestalten, wir werden zu handeln wissen. Das mögen sich die Herren, die jetzt etwas zusammenbrauen, an dem sich die Arbeiter den Magen verderben follen, merken.

an

Bebel: Bei der Berichterstattung über ben Parteitag schloß Genosse Werner mit der Aufforderung, daß auch jene, die mit den in Frankfurt gefaßten Beschlüssen nicht zufrieden seien, sich doch zufrieden geben müßten, weil es die Pflicht jedes Parteigenossen sei, sich den Beschlüssen des Parteitages zu unter­werfen. Das letztere ist selbstverständlich; damit ist Die Leiche einer tubekannten ist am Mittwoch in einem aber nicht gesagt, sich des Rechtes zu entschlagen, Graben bei Bernau gefurden. Sie ist bereits in der Auflösung dem Geist und Wesen des Parteitages Kritit zu üben begriffen. Das Kleid ist schwarzbraun, zwei Unterröcke sind bunt oder zu tadeln, wo etwas zu tadeln ist. Bisher ist in wattirt und schwarz. Unter dem Mieder trug die Frau ein dieser Richtung leider viel zu wenig geschehen. Ich Noch ist es Zeit zur Umkehr. Parchendleibchen, auch hatte sie ein weißes Taschentuch mit bunter habe die Mittheilungen aus den verschiedenen Orten, wo Bericht Kante bei sich. In der Geldtasche befand sich ein 50 Pfennigftück über den Parteitag abgestattet wurde, durchgesehen und gefunden, Achtung, Arbeiter! Am Sonntag, den 18. November, und ein Knopf. Neben der Leiche lag ein wollener Handschuh. daß bei der diesjährigen Berichterstattung eine erfreuliche Aus­feiert der deutsche Raucherbund im Feen- Palast, Burg- und An der linken Schläfe zeigt sich eine Schußwunde und man nahme von der bisherigen Praxis stattgefunden hat. Wolfgangstraßen- Ecke, sein Stiftungsfest, ebenso der Athletenverein vermuthet aus diesem Grunde einen Mord. Es ist daher von Was mich anbetrifft, so spreche ich es offen aus, daß Einigkeit" in dem Lotale Urania, Wrangelfir. 9/10, am 25. No- Werth, daß sich alle Personen, die zur Sache und über die bisher noch fein Parteitag in mir einen so unbefriedigenden vember ein Vergnügen. Beide Lokale sind gesperrt, da sie für Person der Frau etwas angeben tönnen, in Bernau bei der Eindruck hinterlassen hat wie der letzte. Aber genau der­Versammlungen nicht zu haben sind und in beiden boykottirtes Polizei melden. selbe Eindruck ist bei einer ganzen Reihe alter, Bier ausgeschänkt wird. Die Arbeiter werden wissen, was sie in Rücksicht hierauf zu thun haben und die Lokale, als auch die Verunglückt ist gestern in der Gelbgießerei Köpenicker- währter Parteigenossen hervorgerufen worden, und auch Genossen Vergnügungen, die dort stattfinden, meiden. straße 107 der Arbeiter Ernst Kaiser infolge ungehöriger Be- im Auslande, die mit Aufmerksamkeit den Verhandlungen gefolgt Und nun zur Sache selbst. nugung des Fahrstuhls. Der Arbeiter hatte versucht, sich mit find, theilen diese Empfindung. dem Fahrstuhl von einer Etage zur andern zu befördern, als der Aufzug plößlich seinen Dienst versagte und mit K. in die Tiefe stürzte. R. erlitt einen doppelten Beinbruch und einen Arm bruch und mußte nach dem Krankenhause Am Urban geschafft

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Der Vertrauensmann von Stralau Nummelsburg fendet uns folgende Mittheilung zu: Die Berichterstattung für die Ortschaften Stralau Rummelsburg , Friedrichsberg, Friedrichsfelde und Umgegend findet am Sonntag, den 18. No­

vember statt.

Die Armenverwaltung im Dienst der Reklame? Im Fluge durch die Welt" nennt sich ein amerikanisches Lieferungs­werk, von dem man nicht weiß, was man daran zuerst belachen foll: die Dürftigkeit seines Inhalts oder die Unverfrorenheit, mit dem die Reklame dafür betrieben wird. Das Unglaublichste dabei aber ist, daß dieses amerikanische, unter deutschem Schuß segelnde Geschäft für sich die Berliner Kommunalverwaltung in Anspruch nimmt. In einer Ankündigung heißt es nämlich:

werden.

Ein Dienstmädchen hat sich am Dienstag Abend 11 Uhr im Hause ihrer in der Dragonerstr. 43 wohnenden Herrschaft durch Aufschneiden der Pulsadern zu tödten gesucht. Man brachte die Unglückliche in bedenklichem Zustande nach der Poli klinik in der Ziegelstraße. Ueber das Motiv der That ist nichts

bekannt.

Gesperrt für Fuhrwerk und Reiter ist die Königs- Allee in der Kolonie Grunewald von der Bismarck- Allee bis zur Schinkel­

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An die Nörgler, Kritiker, Bessermacher, Neider und Ver­leumber! The Werner Company von Chicago hinterlegt hier- ftraße. mit bei der Hauptstiftungskasse der Armenverwaltung Berlins den Polizeibericht. Am 14. d. Mts. wurden Morgens ein Betrag von 5000 Mart( Fünftausend Mark) mit der Bestimmung, daß diese Summe ohne jeden Vorbehalt demjenigen deutschen Ge- Dienstmädchen in der Wohnung seiner Herrschaft, in der Lands­schäftstreibenden, derjenigen deutschen Firma, Verlagsbuchhandlung berger Allee, und Abends ein Arbeiter in der leerstehenden oder Buchdruckerei ausbezahlt werde, die bis zum 1. Februar 1895 der deutschen Bevölkerung gleichwerthig dasselbe bietet, wie es mit dem Prachtwerke Im Fluge durch die Welt" zu 50 Br. pro Lieferung von 16 photographisch aufgenommenen Ansichten, im ganzen 16 Lieferungen, eine Sammlung von mindestens 256 An­fichten, alle interessanten Punkte der ganzen Welt umfassend, vollendet technisch ausgeführt von der Werner Company offerirt Keine andere Bedingung irgend welcher Art ist hiermit Dorbehalten. Die Armenverwaltung Berlins , bei welcher der Betrag deponirt ist, wird den sachverständigen Schiedsrichter be­zeichnen.

wird.

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Es läßt sich nicht leugnen, daß so lange die Partei be steht, zwei verschiedene Strömungen, ich will nicht sagen gegen einander aber doch neben einander herlaufen, von denen die eine als die radikale, die andere als die gemäßigte angesehen wurde. Häufig genug sind diese beiden Strömungen aufeindergeplant, haben lebhafte Auseinandersehungen zwischen beiden Richtungen stattgefunden, aber immer wieder haben sie sich ausgeföhnt. Aber es läßt sich nicht bestreiten, daß im Berlauf der letzten Jahre viele Glemente in die Partei gekommen sind, die man als Gemäßigte" bezeichnen muß. Wir haben uns in den legten Jahren sehr bedeutend quantitativ vermehrt, aber, ich sage es rund heraus, qualitativ nicht verbessert.( Sehr richtig!) Es ist so weit gekommen, daß zum Theil Elemente an den Entscheidungen theilnehmen, die nicht einmal genau wissen, was unsere Partei will, was der Sozialismus bedeutet.

Gerade von diesem Gesichtspnutte aus ist der schlimme Eindruck, den ich von dem letzten Parteitage habe, hervorgerufen worden; und, Wohnung eines Hauses in der Frankfurter Allee todt aufgefunden. ich will ganz offen sprechen, dieser Eindruck war bei uns zeitweilig Beide hatten sich vergiftet. An der Ecke der Landsberger und so stark, daß ich entschlossen war, teine Stellung in der Partei­Pallisadenstraße wurde Nachmittags eine Frau durch einen Ge- leitung wieder anzunehmen. Ich sagte mir, wie die Dinge geben, schäftswagen überfahren. Sie erlitt dabei außer einem Rippen- werden uns Kämpfe nicht erspart werden, und da will ich mir bruch aufcheinend schwere innere Verlegungen. Abends wurde freie Hand wahren. Ich will nicht leugnen, daß ich die Em­eine Frau in einer von ihr benußten Droschfe bewußtloß auf- pfindung habe, daß die Partei in der Verwässerung begriffen ist, ins opportunistische Fahrwasser geräth, daß gefunden und noch lebend nach dem Krankenhause gebracht. Sie daß sie hat sich anscheinend vergiftet. In der Nacht zum 15. d. Mts. der Klassenkampf verflacht, daß ein Battiren dieser Strömung burde ein Arbeiter in der Lühowstraße mit einer anscheinend mit allerlei bürgerlichen Reformideen stattfindet. von einem Falle herrührenden Berlegung am Fuße angetroffen meine Empfindungen den Thatsachen entsprechen, dann muß diese und nach der Charitee gebracht.- Im Laufe des Tages fanden Strömung mit aller Entschiedenheit bekämpft werden. Erst auf eifriges Bureden einiger meiner Freunde habe ich mich veranlaßt gesehen, die Stellung im Parteivorstande wieder anzunehmen, aber ich kann nicht dafür garantiren, wie lange ich sie behalten

Witterungsübersicht vom 15. November 1894.

Wir gestatten uns die ergebene Anfrage, so meint die Berl. vier Brände statt. 3tg.", der wir diese kuriose Neuigkeit entnehmen, seit wann die Hauptstiftungskaffe der hiesigen Armenverwaltung ein Depositorium für Reklamegelder ist? Wir hoffen noch immer, daß es sich bei der ganzen Geschichte nnr um eine Renommisterei des amerikani­schen Unternehmens handelt, der die Armendirektion die ge- Stationen. bührende Zurückweisung auf dem Fuße folgen lassen wird. Sonst hörte wirklich der Spaß auf!

Das Haupt- Telegraphenamt hierfelbst macht bekannt, daß infolge der großen Sturmiehen alle Telegramme nach England Swinemünde Hamburg. und Holland Verzögerungen erleiden.

Berlin

Barometer­

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

GOOGA Windrichtung

GGD

UHAAAAQ

Windstärke

GAGANANA( Stala 1-12)

Wetter

woltig

bedeckt

Temperatur ( nach Celſius

754

751

GS0

755

wolfig

753

756

woltig wolkenlos

759 755

DSD

Nebel bedeckt

-

742

789

SSM

4

747

heiter halb bedeckt bedeckt

7

4

12

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Unter den Sänden von fünf Kriminalbeamten ist am wiesbaden. Dienstag Vormittag um 11/2 Uhr der 52 Jahre alte Buch- München . händler Reinhold Wiedemann aus der Invalidenstr. 9 gestorben. Wien Der eigenartige Vorfall trug sich folgendermaßen zu: Der Haparanda Kriminal Wachtmeister Steffanowicz mit vier Schußmännern Petersburg war in der Wohnung des Buchhändlers erschienen, um eine Cork . Durchsuchung nach Schriften unzüchtigen Inhalts vorzunehmen. Aberdeen Als die Beamten ein Buch auffanden, dessen schlüpfriger Titel Paris auf einen entsprechenden Inhalt schließen ließ, begab sich wiede mann in die Küche und trant einen mit Wasser gefüllten Becher aus. Bald darauf brach er zusammen. In einer Tasche fand

255

50.= 40 R.)

Wetter- Prognose für Freitag, den 16. November 1894. Ziemlich warmes, theils heiteres, theils woltiges Wetter mit Berliner Wetterbureau.

man ein anscheinend Gift enthaltendes Fläschchen vor, dessen etwas Regen und mäßigen bis frischen südwestlichen Winden.

Inhalt Wiedemann wahrscheinlich zum Theil unter das Wasser gemischt hatte. Da ein Arzt nicht aufzufinden war, flößten die Kriminalbeamten dem Buchhändler Milch ein, ohne aber einen

werde.

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Wenn

Was mir bei dem diesjährigen Parteitage schon von vorn herein einen unbefriedigten Eindruck machte, war eine große Zahl von Anträgen, die zum Thei! verriethen, daß ein Theil der Parteigenossen uns Dinge zumuthe, die mit den Be­strebungen der Sozialdemokratie nicht das Geringste zu thun haben, von denen man sich sagen muß, daß ein Parteitag, der sich seiner Aufgabe und seines Zweckes bewußt geworden, sie turzer Hand hätte ablehnen müssen.

Was hat denn z. B. die Sozialdemokratie mit der Impf­frage zu thun, mit demselben Recht hätte man den Vegetarismus, die Vivisektion oder die Lieferung des Heilserums von Staatswegen zur Diskussion bringen fönnen.

Den unerquicklichsten Eindruck hat bei mir die Behandlung des badischen Parteistreites hervorgerufen. Wer unsere Ent­wickelung verfolgt hat, der wird finden, daß es gerade das süddeutsche Element in unserer Partei ist, das man im allgemeinen als daß Gemäßigte" bezeichnen muß. Ich bin natürlich weit davon entfernt unseren süddeutschen Parteigenossen einen Vorwurf daraus zu machen, vielmehr müssen wir, bei unserer prinzipiellen Auffassung der Entwickelung der Dinge uns fragen, woher es tommt, daß eine gewisse Erscheinung in dieser oder jener Form auftaucht, und hier in einer Form, die ich geradezu für verhängnißvoll für unsere ganze Partei halte. Abgesehen von persönlichen Momenten, bie aber feinen Ausschlag