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GeweMhastsbeVegung Der Zweck öer Uebung. lieber die.Aktion' im GewerkschaftShauS am Dienstag berichtet die.Rote Fahne', daß es sich dabei um die Gleichberechtigung der Unorganisierten mit den Organisierten ge- bandelt habe> S a b a t h, den man gezwungen habe, vor den Arbeitslosen im Saal zu erscheinen, sei sogar soweit gegangen, daß er esIS ein Unrecht, als ein Verbrechen an den Organisationen be» zeichnete, wenn die unorganisierten Arbeitslosen dieselben Rechte forderten wie die organisierten. Dem Sinne nach stimmt darin die gesainte organisierte Arbeiterschaft mit dem Genossen Sabath überein. Die von der Versammlung gefaßte Entschließung fordert, daß binnen 48 Stunden der Vertrag des Bauarbeiterverbandes, wonach bei Neueinstellungen bei 80 Proz. Organisierten nur 20 Proz. unorganisierte Arbeiter in Frage kommen, rückgängig ge- macht werden müsse..Die Erwerbslosen betonen, daß, wenn die? nicht geschieht, sie wiederum, aber im verstärkten Maße erscheinen, um in verschärfter Form die Zurückziehung selbst vorzunehmen'. Also Diktatur deS unorganisierten Proletariats l Der Bericht des edlen Blattes erwähnt zwar, daß die BureauS der Bauarbeiter geschlossen waren.daß die Herren eS vorgezogen hatten, sich einzuschließen', verschweigt aber, daß an den Türen der Bureauschluß von 1 bis 4 Ubr bekannt gegeben ist und in vielen Bureaus außer den Sprechstunden bei verschlosiener Tür gearbeitet wird; eine Maßnahme, die zur un- gestörten Erledigung der Arbeilen einfach notwendig ist. In Fettdruck wird hervorgehoben, daß einer der Siposoldaten erklärt babe, sie wären nicht gekommen, wenn man sie nicht gerufen hätte. Ja, glaubt denn das Blatt und seine unorganisierten Schützlinge, die Gewerkschaftsangestellten seien verpflichtet, sich wehr- los den Willkürakten auszuliefern, die zwar von der Münzstraße her eingeleitet werden, für die man aber letzten Endes weder dort noch inder Roten Fahne' die Verantwortung übernehmen wird I Die Schuld schiebt man ja nachher den Gewerkschaftsführern zu. Die Gewerkschaftsangestellte» haben nicht nur die Pflicht, für ihre Person einzustehen, sondern auch für die ihnen anvertrauten Gelder und Sachen. Sie sind lediglich ihren Mitgliedern Rechenschaft schuldig in deren Versammlungen. Maßen sich Un- organisierte daS Recht an, sie jederzeit zu überfallen und zu malträtieren, dann sind sie zur Abwehr einfach gezwungen. Dabei wird es nützlich sein, sich diesen Teil der Erwerbslosen einmal etwas näher anzusehen, nach Art und Name und woher der Fahrt zu fragen. Bisher bestand noch keine Veraulasiung, ein Wort über die Verstärkung der Berliner   Arbeitslosen aus den Reihen der aus Mitteldeutschland   vorübergehend hierher verzogenen Kommunisten zu verlieren. Kurzum, die gewerkschaftlich organisierte Arbeiterschaft Berlin  ?, einschließlich der erwerbslosen Mitglieder, hat nicht länger mehr Lust, sich von Unorganisierten in solch flegelhafter, roher, gewalttätiger Weise.Aktionen' vormachen zu lassen. Die.Freiheil' wußte gestern von den Borgängen am Dienstag nichts zu berichten. Sie sollte nicht übersehen, daß hier zwischen Gewerkschaftsangestellten der SPD.   und der USPD  . kein Unter- schied gemacht wird. Sie wird daher wohl oder übel Farbe be- kennen müssen, wie weit ihre Duldsamkeit in diesen Dingen geht.
Die Novelle zum BetriebSrötegesetz. Die Betriebsräte des Deutschen Transportarbeiter- Verbandes waren am Montag sehr zahlreich im Gewerkschasts- haus versammelt, um einen Vortrag von N ö r p e l über die Novelle zum Berriebsrätegesetz zu hören und Stellung zur Reichskonferenz der Betriebsräte zu nehmen. Die Novelle ist von der Gewerkschaftlichen Betriebsräte- zentral« des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes   und des Allgemeinen freien Angestelltenbundes ausgearbeitet worden, sie soll dazu dienen, das Gesetz in eine Form zu bringen, durch die eine A b- stellung der Mängel desselben ermöglicht wird. Der Vor­tragende erläuterte in sachlicher und gemeinverständlicher Weise die Vorschläge der Novelle, hob in seinen Ausführungen die Unzuträg- lichkeiten des Betriebsräteaesetzes in der bestehenden Fassung hervor und betonte insbesondere die Notwendigkeit einer Erweiterung der Rechte für die Betriebsräte. Das Gesetz müsse eine durch- greifende Verbeflerung erfahren, damit es den Gewerkschaftsorgani- sationen möglich werde, später den Wirtschaftsbetrieb selbst in die Hand zu nehmen. Hierauf begründete S e h n e r die Anträge, welche zur Ab- anderung der Novelle von den Delegierten Berlins   gestellt worden sind und dem Reichskongreh unterbreitet werden sollen. Dieser wird am 28. und 21. Juni in Berlin   tagen. Die Berliner   Betriebsräte- schule wurde als mustergültig bezeichnet. Dringend erforderlich sei aber, daß den Betriebsräten die Kosten, Lehrgeld und Fahrgeld ersetzt würden. Auch müsse die Schulzeit in die Vormittagsstunden verlegt werden. Ein Antrag, welcher staatliche Betriebsräteschulen verlangt, fand die Billigung der Versammlung. Nach beendeter Dis- kussion sprach Nörpel in einem Schlußwort noch seine Freude darüber aus, daß der Deutsche   Transportarbeiteroerband als eine der ersten Organisationen zu der lo außerordentlich wichtigen Frage der Verbesserung des Betriebsrätegesetzes Stellung genommen habe. Zur Ehrung des ermordeten Abg. G a r e i s erhoben sich die Versammelten von ihren Plätzen.
scharfen Kritik unterzogen und vorgeschlagen wirb, die Genoffen« schaflen in revolutionäre.Zellen' umzugestalten, die als komm»« uistische Propagandazentren tätig sein sollen.
Streik bei Sarotti  . Seit dreiviertel Jahren bemühen sich die Handwerker und Transportarbeiter der Firma Sarotti  , ein geregeltes Lohn- und Arbeitsverhältnis zu erringen. Ein Schiedsspruch des SchlichtungS- auSschusieS, der eine geringfügige Erhöhung der Söhne vorsah, wurde von der Firma nicht anerkannt und vom DemobilmachungS« kommisiar nicht für verbindlich erklärt. Im März gewährte die Firma Sarotti   eine Teuerungszulage in Höhe eines Wochenlohnes, die in zwölf Wochenraten ausgezahlt wurde. Nach Ablauf dieser Frist fiel die Zulage fort. In erneuter Verhandlung wurde von der Betriebsleitung erklärt, daß sie als äußerstes Zugeständnis die bisherigen Zulagen weiterzahlen wolle. Ueber die von den Geiverk- schaiten gestellten Forderungen zu verhandeln, weigerte sich die Firma. Von den Vertretern der Gewerkschaften wurde auf die hoben Gewinne der Firma hingewiesen, ebenso auf die in den letzten Tagen erschienenen Pressenotizen über die außerordentlich günstige Lage der Firma. Die Betriebsleitung lehnte jedes weitere Entgegenkommen ab. Ein, Versammlung der Handwerker und Transportarbeiter beschloß darauf fast einmütig, die Arbeit sofort niederzulegen. Der Betrieb ist bis auf weiteres für alle Handwerker und Transportarbeiter gesperrt. Deutscher   Transportarbeiterverband. Deutscher Metallarbeiterverband. Deutscher Buchbinderverband. Deutscher Holzarbeiterverband. Zentralverband der Maschinisten und Heizer.-
Unverschämte Spekulation eines Unternehmers. Neuerdings häufen sich die Fälle, daß gerissene Geschäftsleute an die Betriebsräte herantreten, um sie für den Verkauf von Lebens- Mitteln, Tbeaterbilletts, Kleidungsstücken usw. zu interessieren. In ganz richtiger Einschätzung derartiger Angebote lehnen die Betriebs- räte e» ab, derartige Geschäfte zu machen. Den Gipfel der Un- Verschämtheit bat eine Strumpffabrik Joses Döring, Beber st edt (EichSf.) mit einem Schreiben an die Betriebsräte erreicht, das an den.Hochwohllöblichen Betriebsrat' adressiert folgende Stellen enthält: .... In den größten Betrieben Deutschlands   habe ich Per- treter, und haben dieselben durchschnittlich«inen Nebenverdienst ohne jegliche Mühe von 300800 M. pro Monat. DaS Geld liegt auf der Straße, man muß es nur verstehen aufzuheben...' .... Sollten Sie gut einschlagen, so bin ich nicht abgeneigt, Ihnen später, wenn Ihre Geschäftstüchtigkeit erprobt ist, Ihnen ein perfektes Geschäft in Kommission einzurichten. Sie haben dadurch eine gute Zukunft bor Augen, und liegt es ganz an Ihnen, ob Sie dem Glück die Hand bieten wollen oder nicht.. Der Betriebsrat einer Berliner   Firma hat der Firma die ge- hörig« Antwort erteilt. ES muß von den Betriebsräten streng abgelehnt werden, ge- rissenen Geschäftsleuten die Möglichkeiten zu mühelos verdienten erheblichen Gewinnen durch Verkauf von allen möglichen Handels« artikeln zu verschaffen. Die Aufgaben eines Betriebsrates sind so mannigfaltig, daß er gar keine Zeit für Verkäufe haben kann. Wir fordern von allen Betriebsräten, daß sie Angebote von Unternehmern, sich für den Absatz von Handelsartikeln einzusetzen, wie bisher, stets abweisen. Freigewerkschaftlich« BetriebSStezentrale für den Wirtschaftsbezirk Grotz-Berlin. RevolutionierungderGewerkschafteuund Genossenschaften Der Chefredakteur der sowjetamtlichen Moskauer.Jswcstija', Steklow. schreibt in einem ausführlichen Artikel, daß die Haupt- stützen des Opportunismus in der Arbeiterbewegung nicht die alten sozialdemokratischen Parteien seien, sondern die Gewerk- sch asten, aus die sich die Rechtssozialisten und Unabhängigen stützen. Er glaubt feststellen zu können, daß in letzter Zeit die Kommunisten in Westeuropa  , insbesondere in Frankreich  , einen größeren Einfluß in den Gewerkschaften gewonnen hätten und meint, die Aufgabe der kommunistischen   Taktik be- stehe augenblicklich in der Verschärfung de« Kampfes nicht sowohl gegen die rechtssozialistischen Parteien, als gegen die oppor- tunistrschen Gewerkschaften. Zugleich werden Vorbereitungen für die Revolutionierung der Genossenschaften getroffen. In Verbindung mit dem dritten Kongreß der Kommunistischen Internationale wird ein Kongreß der Koinmunistischen Genossenschaften abgehalten. Es ist ein Manifest der revolutionären Genossenschaften verfaßt worden, worin die alte Genossenschaftsbewegung einer
Vor dem Ende des englischen Bergarbeiterstreiks. Die Abstimmung unter den Bergarbeitern ist gestern erfolgt. Man erwartet, daß die Arbeit am Montag wieder aufgenommen wird. In vielen Bezirken sind bereits alle Vorbereitungen für die Wieder» aufnähme der Arbeit getroffen und die Pferde wieder in die Berg- werke gebracht worden._ Neue drohende Lohnkonfiikte in England. Neue Lohnkürzungen stehen in mehreren englischen Industrie- zweigen bevor, denen die Arbeiter sich widersetzen werden. Die Londoner   Straßenbahngesellschaften, die über 60 000 Arbeiter be­schäftigen, wolle» die Löhne um 6 Schilling pro Woche kürzen. Der Lohn der Gasarbeiter soll um 0,9 Schilling gekürzt werden. Schließ- lich will der Verband der Großpächter die Löhne der landwirtschaft- lichcn Arbeiter ebenfalls erheblich herabsetzen. In der Wollindustrie von Dorkshire ist eine Einigung erzielt, durch die ein Streik von 200 000 Arbeitern vermieden wurde. Die Löhne wurden um 18'/? Proz. gekürzt. Dabei soll es ein Jahr lang bleiben. Auch in der Baurnwollmdustrie in Manchester   wird eine Beilegung der Differenzen für möglich gehalten, da der Unter- schied zwischen Angebot und Forderung nur noch 11 Pence betrage.
Vom amerikanischen   Gewerkschaftskongreß. In Denver   hat am 13. Juni die 41. Jahresversammlung des amerikanischen   GewerkschaslSbundes begonnen. Der Kongreß, der Organisationen von 4 Millionen amerikanischer und kanadischer Arveiter vertritt, ist, wie der sozialistischen   Presse der Vereiniglen Staaten zu entnehmen ist, in lebhafler KamvieSstimmung. Man erwartet, daß die diesjährige Tagung des GewerkschaslSbundes die offene Kampfansage an das amerikanische   Unternehmertum bringen wird und man rechnet mit einem heftigen Vorstoß gegen den allgemeinen Lohnabbau. Gewerkschastsmikgllederi Für die OpernvorstcllungDer Kuh- reizen' im Wallncrtheater, Wallnertheaterstraße, für den 18., 19. und 20. Juni können Karten zu stark ermäßigten Preisen Einheitspreis von heute ab jeden Nachmittag von 414 bis 7 Uhr im Bureau, Engelufer IS. 1 Treppe, Zimmer IS, ent- gegengenommen werden. Ein Streik der Ziegeleiarbciker in Hildesheim  (Landkreis und Kreis Marienburg  ) hat am Sonnabend wegen verweigerter Lahn- forderungen begonnen. Nur zwei Ziegeleien sind noch im Betrieb. Die Notstandsarbeiten werden verrichtet. Beigelegter Sonslikt in Peine  . Arbeiter der Jlseder Hütte und die des Walzwerkes waren wegen Lohnforderungen in den Aus- stand getreten. Die Stadt war ohne elektrisches Licht und ohne Kraft. Durch Verhandlungen wurde die Arbeit wieder aufgenom- men. Im Walzwerk ist eine vorläufige Einigung erzielt. Krisis in der böhmischen Glasindustrie. Die meisten Glas- fabriten in der Tschechoslowakei   haben ihren Arbeitern gekündigt, mit der Begründung, daß sie infolge weiterer Verschlechterung der Geschäftslage zur Einstellung des Betriebes gezwungen sind. Durch einen Abbau der Preise soll die Exportfähigkeit der Industrie wieder herzustellen versucht werden. Mit anderen Worten, die Löhne sollen durch diese Androhung durchgedrückt werden. Die Oefen der Glasfabriken in der Gegend von Haida sollen am Sonnabend ge löscht werden. Keotlch» Smupsiiatbeiietsctlumb. Betrieb»rSt«, Betriebsobleot« der Glas- und Teppichreiniger: Heute um 4 Uhr, Reu« Jatobstr. 1, Berfammluna. Handrlshilfsarbeiter und»arbelterinnen») aas den Betrieben der Schuh- sadrikatian und de» Schuh grohhandele: Freitag um 5 Uhr, b) aus den V». triebe» de» Bodenlederhandels: um r-Uhr; beide im Lokal von Karl Witte  , Poststr. 29, wichtige Gruppcnvcrsammlungen. Branche Einzelhandel: Frei, tag Uhr im Dewerkschastshaus. Engelufcr 1t US  (großer Saal), Bersammlung. Bericht, betr. Abschluß eines neuen Lohntarifes. Entlassene der Diuoswcrte. Freitag Versammlung bei Lezins, Wilhelm- Etolze-Str. 1.
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Berantw. für den redakt. Teil: Dr. Werner Beiler, Tharlottenburg: für Anzeigen: Tb. Glocke. Berlin  . Berlaz: Borwärl-Z-Berlag G.m.b.H.. Berlin  . Druck: Bor» «ürts-Buchdruckerei u Berlaasanitali Vanl Zinaer u Co. Berlin Niavcnstr. 9. Hierzu eine Beilage und UnterhalwngsbeilageAeimwelt".
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