2. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Mr. 104.
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Mittwoch, den 6. Mai 1891.
8. Jahrg.
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Sein
genug, die irische parlamentarische Partei zu zwingen, gleich den anwalt bestritt auch dies und erklärte, daß das Verfahren nicht Parnelliten die Landankaufs- Bill des Herrn Balfour in allen wegen erwiesener Unschuld eingestellt sei, sondern weil nicht gewesentlichen Punkten zu unterstützen. nügende Schuldbeweise beizubringen waren. Der Angeklagte So sind die Aussichten für die Liberalen nichts begründete sodann ausführlich seine Behauptung, daß seine - Die steigende Fluth ist mit uns!" wo find die schönen weniger als glänzende. Nur eine Möglichkeit zeiget sich ihnen Feinde nur Alles zusammenzubringen suchen, um ihn zu ver Tage hin, da Herr Gladstone mit diesem stolzen Wort der Welt noch, ihren Gegnern ein Baroli zu bieten, und das wäre durch derben. Er behauptet, daß 8 Lehrer durch den Schulinspektor anzeigen durfte, daß das erste„ unvorhergesehene Ereignis", das eine kühne Haltung in der Arbeiterfrage, durch Aufnahme wirk Dr. Zwick veranlaßt worden seien, ihn wegen angeblicher zu einer Auflösung des Parlaments mit darauffolgender Neuwahl famer Forderungen des Arbeiterschußes in ihr Aktionsprogramm. Protokollfälschung zu denunziren und daß sich schließlich herausführen würde, die jetzige Regierungsmajorität wegfegen und eine Allein selbst da hapert es bei ihnen. Die Partei ist mit zu gestellt, daß diese Beschuldigung durchaus falsch war. liberale Homeruler- Mehrheit an ihre Stelle bringen werde? vielen Elementen durchsekt, die sich von der alten Manchester - Hauptfeind sei der bekannte Geldmann Pariser, welcher die Eine Nachwahl nach der anderen bestätigte die Richtigkeit der doktrin nicht freimachen können. Die Sidney Burton, Beauffoy 2c. ganze Polizei und auch viele Gerichtsbeamten in Händen habe." fiegesgewissen Ankündigung, entweder nahmen die Liberalen den sind bei ihr eben solche Ausnahmen wie die Churchill , Gorst 2c. Dieser Mann im Verein mit dem Kaufmann Goldes habe den Unionisten ihre Eise ohne Weiteres ab, oder sie reduzirten die bei den Konservativen. Indeß, es bleibt ihr faum eine andere Plan gefaßt, ihn zu verderben und die krassesten Mittel gegen ihn Stimmenzahl, um die die Gegner ihnen 1886 voraus gewesen Wahl. Und wie sehr man in ihren Reihen sich dessen bewußt in Anwendung gebracht. Denunziationen auf Denunziationen waren, so beträchtlich, daß selbst die lokale Niederlage auf einen ist, zeigt die Thatsache, daß der in einer früheren Nachwahl ge- feien gegen ihn losgelassen worden, und man habe ihm auch geSieg bei der allgemeinen Wahl deutete. Und jetzt? Drei Nach- wählte Abgeordnete Roby sich dieser Tage plößlich daran er droht, die angebliche Unterschlagung der Gelder zum Nachtheile wahlen haben in den letzten Wochen stattgefunden, und nicht nur innert hat, daß er nicht blos auf sein Homeruleprogramm ge- des Fräulein Thümecke zur Anzeige zu bringen. hat keine einzige den Liberalen einen Sieg gebracht, es sind wählt worden ist, und ankündigen läßt, daß er eine Resolution habe sich den Haß des Judenthums zugezogen, auch überall die Stimmen der Liberalen gegenüber denen zu Gunsten eines Achtstundengesetzes für Bergarbeiter im Bar- fchriftstellerisch gegen die Uebermacht deffelben zu Felde der Regierungskandidaten zurückgegangen. Kein Zweifel, die lament beantragen will. Kurz nach seiner Wahl hatte Herr Roby gezogen war. Er habe schon in ein Wespennest gestochen, liberale Hochfluth hat zu steigen aufgehört. noch erklärt, daß er sich zwar in Wahlversammlungen für ein als aus Anlaß des Unglücks, welches s. 3. den Und das alles wegen der hübschen Frau Kitty O'Shea ? Der folches Gesetz ausgesprochen habe, aber thatsächlich nur als Rektor Bombe betroffen, die Schlingen des jüdischen Ehrgeiz oder die Liebestaunen einer verwöhnten Weltdame und die Homeruler gewählt sei. Wie schnell doch die Umstände Ge- Wuchers in einer Reihe von Artikeln flar gelegt habe. Mit Bernarrtheit eines Parteiführers sollten eine solche Veränderung dächtnißschwächen wieder gut machen. der Dinge zu Wege bringen können? Sind es wirklich die fleinen Ursachen", welche die großen Wirkungen in der Weltgefchichte zur Folge haben?
Eine besonders große Wirkung ist das Sinken der einen Schale in der Wage der offiziellen Parteien Englands nun eigentlich nicht, denn Twiddeldum und Twiddeldee, wie fegerische Leute die um die Seffel streitenden Herrschaften nennen, sehen sich, bei Lichte betrachtet, viel ähnlicher als man nach der Heftigkeit, mit der sie einander denunziren, meinen sollte. Aber immerhin ist's ein Unterschied, ob die Konservativen oder die Liberalen am Ruder sind, sowohl in der inneren wie in der äußeren Politik, und darum ist es nicht gleichgiltig, aus welchen Gründen die schwankenden Elemente in der Wählerschaft von der einen Partei sich ab- und der andern sich zuwenden.
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Korrespondenzen und Parteinachrichten.
Dortmund . Die Meister des Bauhandwerks haben ihre Arbeiterfreundlichkeit dadurch bethätigt, daß in einer Versammlung beschlossen wurde, während des Bergarbeiter- Streits feinen Bergmann zu beschäftigen. Sicherlich werden dieselben für ihre Tapferkeit auch noch den ganz besonderen Dank des Unternehmerthums erhalten.
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Gerichts- Beitung.
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Der Staatsanwalt
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seiner Broschüre„ Der Verzweiflungskampf der arischen Völker" habe er den Zorn der Juden noch in erhöhtem Maße auf sich gezogen. Er habe in dieser Broschüre u. A. nachgewiesen, daß der Chef des Geh. Zivilkabinets Geh. Hofrath Manché selbst ein getaufter Jude fei und alle Begnadigungen, Titel 2c. gegen Geld verschaffe. Seit 30 Jahren, von der Begnadigung der Hermann und Spiegel an, habe sich in dieser Beziehung ein unerhörtes Treiben herausgebildet, gegen welches anzufämpfen er für seine patriotische Pflicht gehalten. Wegen dieser Angriffe gegen Herrn Manché sei die Broschüre mit Beschlag belegt worden, und man habe das Verfahren gegen ihn eingeleitet. Schließlich aber habe man die Geheimakten des Herrn Manché, oder vielmehr feines Generalagenten Haffer aufgefunden und das Ende vom Liede sei, daß Herr Manché seines Amtes entlassen und das Verfahren gegen ihn eingestellt worden sei. Als Herr Manché gesehen, wie Daß der Parnellskandal und der durch ihn herbeigeführte Haspe . In einem Vortrage über die soziale Aufgabe der die Sache lief, habe er alle die Dinge vorgebracht, welche zur Riß in der irischen Partei einen großen Antheil an dieser Wen- Frau, welchen der evangelische Arbeiter- und Bürgerverein von Anklage gegen ihn geführt und welche derselbe nur durch die Der Staatsanwalt dung der Dinge haben, ist unbestreitbar. Aber sie sind es nicht Haspe und Westerbauer im Lokale des Herrn R. Schröder statt Herren Pariser und Goldes haben konnte. allein, sie sind mehr der äußere Anlaß als die wirkliche Ursache finden ließ, betonte der Vortragende, Herr Pastor Arndt, behauptete, daß an allen diesen Behauptungen, betreffend den des Fallens der Aktien der Gladstonianer. Wenn der Verlust Volmarstein , nachdem er über die Bedeutung der Frau im All- Geh. Rath Manché fein wahres Wort sei. Der Angeklagte sowohl, eines wirksamen Schlagwortes eine Partei so erheblich ins gemeinen gesprochen, daß er in dem Bebel'schen Buche über die wie der Vertheidiger glaubten, daß der Staatsanwalt Hintertreffen bringen fann, so ist das ein Beweis, daß es mit Frau manches schöne Wort gefunden; es zeige sich eine besondere feinerlei Material haben könne, welches ihn zu dieser ihr auch sonst nicht ganz richtig ist. Und das ist denn auch bei Hochachtung der Frau in demselben. Ein derartiges Urtheil Behauptung berechtigen könne. der liberalen Partei der Fall. Abgesehen davon, daß der Bruchsticht gewiß vortheilhaft ab, gegen die so oft sehr schmutzige und plizirte, daß, abgesehen von einigen Ungehörigkeiten, mit Parnell die Wahlparole, Homerule" ihrer Zugkraft beraubt absichtlich entstellten Urtheile anderer Gegner. Zu welchen von den Behauptungen des Angeklagten gegen Manché hat, hat er auch und das ist viel schlimmer die innere niederträchtigen Vorwürfen gegen die Sozialdemokratie hat nicht nichts erwiesen sei. Der Angeklagte suchte zum Schluß die Schwäche der Gladstone'schen Partei blosgelegt, die durch den schon das Buch Bebels herhalten müffen: Freilich nur Leuten Wahrheitsliebe des Fel. Thümecke anzuzweifeln und es so darZauber jenes Schlagworts bis dahin verdeckt worden war. zustellen, als ob dieselbe auch unter dem Einfluß des Herrn Man tennt das Gladstone'sche Wort von den„ Massen und den gegenüber, die den Inhalt selbst nicht gelesen haben. Pariser stehe. Derselbe habe schon eine Broschüre fertig, in Klaffen". In dieser Gegenüberstellung liegt das Geheimniß der Feuerbady, 3. Mai. Hoch oben auf dem Berge, am soge- welcher die heute erst zu erfolgende etwaige Verurtheilung fertig Schwäche seiner Partei. Die liberale Partei bildet sich ein, die nannten Burghaldenhäusle", flatterte heute früh eine große gedruckt sei. In der Nordd. Allgem. 3tg." sei diese Broschüre Maffen gegen die Klassen" die Masse der Nichtprivilegirten rothe Fahne mit der Inschrift:„ Hoch die Sozialdemokratie!" schon vor sechs Monaten angekündigt gewesen.- Die Hauptgegen die privilegirten Klassen oder, um es noch schärfer zu prä- Doch nicht lange. Feldschütz Krämer hat das Verdienst, dieselbe belastungszeugin Frl. Thümecke wiederholte ihre Aussagen des zisiren, die allgemeinen gegen die Sonderinteressen zu vertreten. den Augen der Welt entzogen zu haben. Morgens 7 Uhr rückte ersten Termins. Sie blieb trotz aller Einwände des Angeklagten Das ist eine sehr schöne Idee, aber in der Praxis stößt sich die er, mit einer Flinte bewaffnet, aus, zur Eroberung der rothen dabei, daß der letztere die Auszahlung der 32 M. von Tag zu Tag Sache an der Frage: wo fangen die Massen" an und wo hören Fahne er hat sie erobert und Feuerbach bleibt vor dem verzögert und ihr schließlich zugestanden habe, daß er das Geld in seiner die Klassen" auf Bestehen nicht auch die Massen" aus verumsturz bewahrt! übergroßen Nothlage für sich verbraucht habe. Diefe Nothlage habe schiedenen Klassen und haben nicht auch diese ihre bestimmten, er ihr am Schulentlassungstage in einer etwa 12 stündigen jebe einzelne ihre speziellen Sonderinteressen? Im Munde der Unterrebung in beweglichen Worten geschildert. Der Angeliberalen Partei schließt das Wort„ die Massen" so ziemlich alle Wagte macht dagegen darauf aufmerksam, daß er an jenem Tage Elemente ein, die ehedem unter den Begriff des tiers noch nicht eine Minute, viel weniger denn eine Stunde, Zeit ge état " fielen. Proletariat, Kleinbürgerthum und mindestens Der Prozeß gegen den Rektor Ahlwardt , welcher habt habe, um folche Unterredung zu pflegen. Auf Befragen ein wesentlicher Theil der Bourgeoisie. Diefe tönnen zeitweise 11. v. m. schon einmal die II. Strastammer hiesigen Land des Vorsitzenden versichert Frl. Thümecke, daß sie ihrerseits weder ein so startes gemeinsames Intereffe gegenüber dem Rest der gerichts I beschäftigt hatte, damals aber nach längerer Verhand von Juden noch von Judengenossen beeinflußt worden sei. Sie Bourgeoisie, den Parteien der hohen Finanz, des großen Grund- lung vertagt worden war, tam heute vor derselben Strastammer habe gar fein Interesse daran gehabt, die Sache irgendbefitzes, der industriellen und Handelsfeudalität haben, daß sie abermals zur Verhandlung. Den Vorsitz führte wiederum Land- wie an die große Glocke zu bringen, nachdem sie ihr diesen als eine Masse gegenübertreten, wenn aber dieses Inter- gerichts- Direktor Brausewetter, die Anklage vertrat Staats Geld erhalten. Sie fenne auch die Feinde des An effe das nicht immer ein ausgesprochen wirthschaftliches zu anwalt Hoppe, die Bertheidigung führte Rechtsanwalt geklagten nicht und wisse nur, daß einmal ein Herr Goldes fein braucht aus irgend welchem Grunde in den Hintergrund Dr. Stein. Der vom Amte suspendirte Angeklagte, welcher bei ihrem Vater angefragt habe, ob er eine Tochter habe, tritt, so wird auch die schöne Allianz aufhören oder nur bekanntlich durch eine Broschüre,„ Der Kampf der arischen Völker die bei Herrn Ahlwardt unterrichtet habe. Ihr Vater habe insoweit fortbestehen, als die Tradition über die Gegen gegen das Judenthum", von sich reden gemacht hat, wird be- demselben nur geantwortet, daß er das Geld längst bezahlt habe. fäge im eigenen Lager der„ Massen" hinweg zu täuschen vermag. schuldigt, im Jahre 1886 als Reitor das Ueberstundengeld, welches Im Uebrigen blieb die Zeugin dabei, daß sie an dem Tage, wo Dies ist gegenwärtig die Position der liberalen Partei in er an die Lehrerin Frl. Thümecke auszuzahlen hatte, derselben sie angeblich die Disziplinlosigkeit begangen haben und zur ErEngland. längere Zeit vorenthalten, d. h. unterschlagen zu haben. hebung des Geldes bei dem Rettor nicht erschienen sein soll, überwar im Als Entlastungszeuge trat ersten Termin abgebrochen haupt nicht in der Schule war. Sie hat noch allerhand nette Sächelchen auf dem Pro- Die Beweisaufnahme gramm, aber es ist ein Mosait von bunten Steinen, worden, weil die Lehrerin Frl. Thümecke fest behauptete, der ein Möbelhändler Heim auf. Derselbe ist seinerzeit mit einer das wohl den Beifall Don Liebhabern finden, jedoch Angeklagte habe ihr zugestanden, daß er das Geld in feinem Forderung von 1100 m. dem Gehaltsabzugsverfahren beigetreten, Niemand zu begeistern vermag. Das wäre an fich Nußen verwendet und ihr dasselbe aus diesem Grunde erst nach erklärte aber, daß er in der hier fraglichen Zeit dem Angeklagten noch nicht das Schlimmste, wenn es nicht die weitere, wiederholtem Mahnen habe zurückgeben können. Von der Ver- ohne Weiteres die ihm etwa fehlenden Gelder gegeben haben sehr üble Folge hätte, daß infolge dessen die Gegenfäße theidigung wurde dagegen behauptet, daß die Zeugin in dem würde. Der Chefredakteur der Staatsbürger- Beitung", Dedo im Schooße der liberalen Partei sich schärfer geltend machen als Disziplinarverfahren gegen Ahlwardt von diesem Zugeständniß Müller, erklärte, daß der Angeklagte damals für literarische Honorar zu fordern und er demselben auch es ihr Ansehen verträgt. Bisher hatte es geheißen: erst muß desselben kein Wort gesagt habe, außerdem war noch allerlei Arbeiten die frische Frage gelöst werden, dann kommen die anderen Fragen adminifulirendes Beiwert beigebracht worden, aus welchem her- Geld angeboten hatte. Die als Entlastungszeugin ver daran, Homerule hat den Vorrang. Das war sehr bequem, da vorgehen sollte, daß von jüdischer Seite einerseits Versuche genommene Ehefrau des Angeklagten trat mit ihren Befonnten die internen Interessentämpfe sich hinter den Kuliffen macht worden seien, ihm die Broschüre abzukaufen, anderseits fundungen der Belastungszeugin direkt entgegen. Der Staatsabspielen, jede einzelne Gruppe oder Klique sich heimlich rüsten, von derselben Seite diese Anklage veranlaßt worden sei, um ihn amwalt führte in seinem Plaidoyer aus, daß nicht der geringste um, sobald der richtige Moment gekommen, mit ihren Wünschen zu verderben. Der erste Termin wurde deshalb vertagt, um Grund vorliege, um dem Zeugnisse des Frl. Thümecke zu mißin den Bordergrund zu treten. Die Drahtzieher der Partei batten Disziplinaratten herbeizuschaffen. Der Angeklagte blieb auch trauen. Die ganze Sache liege außerordentlich einfach. Wenn aber Beit, inzwischen unter sich auszumachen, welche Forderung heute dabei, daß er die 32 M., um welche es sich handelt, man der beschworenen Aussage des Frl. T. Glauben schenke, nach Somerule die pièce de resistance der Partei bilden, die nicht unterschlagen habe. Er habe seiner Zeit das Geld an dem müsse der Angeklagte wegen Amtsunterschlagung verurtheilt erste Geige im Konzert spielen sollte. Jetzt herrscht das schönste Bahltage nur deshalb nicht an das Fräulein Thümecke ausgezahlt, werden. Er bringe 4 Monate Gefängniß und 1 Jahr Ehrverlust Tohuwabohu, Homerule hat seinen Reiz eingebüßt und noch ist weil diefelbe sich vorzeitig entfernt hatte, er sich darüber geärgert in Antrag. Sollte der Gerichtshof von Ehrverlust absehen, so fein Erfaz dafür gefunden. Ja, Homerule ist aus einem Glanz- und deshalb dem Frl. T. anheim gegeben hatte, sich das Geld beantrage er, denselben auf jeden Fall auf 1 Jahr für unfähig stück ein Stück, das nur Verlegenheit bereitet, geworden, nachdem aus seiner Wohnung abzuholen. Richtig sei es, daß der Vater zu erklären, ein öffentliches Amt zu bekleiden. die Frländer die Landankaufs- Bill der konservativen Regierung anges des Frl. T. ihn brieflich zur Zurückgabe des Geldes aufgefordert geklagte habe sich nicht gescheut, es öffentlich auszusprechen, nommen und damit den Beweis geliefert, daß selbst für sie Home habe, er habe es ihr dann sofort zugestellt, als dieselbe an eine daß seine vorgesetzte Behörde versucht habe, acht Lehrer Rule nicht den Weg zu andern Reformen versperrt. So sehr hat andere Schule kam. Er bestritt, daß er dem Frl. T. die Unter- zu einer wissentlich falschen Aussage gegen ihn zu bestimmen. sich die Situation verändert, daß jüngst Lord Salisbury auf dem schlagung zugestanden habe und behauptete, daß sie mit ihrer Jemand, der so wenig Wahrheitsliebe befize, eigne sich nicht zum Jahresmeeting der famosen Primrose- Liga unter dem Jubel feiner Behauptung nur im Auftrage des Kaufmanns Pariser und Lehrer der Jugend und er mache noch darauf aufmerksam, daß Leute erklären konnte, daß sie, die Konservativen und des Kaufmanns Goldes hervortrat, welche schon mehrfach ver-. 3. die Straffammer in einem Prozeß Tietz- Zucker die be Unionisten, die irische Frage zur Test" frage der entscheiden- geblich Denunziationen gegen ihn veranlaßt hätten und ihn nun schworene Aussage des Rektors Ahlwardt für vollständig unglaubDer Vertheidiger führte dagegen aus, daß den Frage bei den Wahlen erheben, d. h. sie ihr die Rolle gründlich verderben wollten. Es sei richtig, daß er aus Anlaß würdig erklärt hat. einräumen werden, welche sie bisher bei den Gladstoneanern gespielt. einer Bürgschaft, welche er für den Lehrer Gohr über er es für unmöglich halte, Jemand auf die bloße Aussage einer Und der Ausgang der letzen Nachwahlen hat gezeigt, daß fie für nommen, seit Jahren in einer sehr bedrängten Lage sich einzigen Beugin hin zu verurtheilen, zumal es sich hier um Vorden Moment wenigstens damit nicht falsch spekulirten. Seitdem befunden. Er sei in Wucherhänden gewesen und seit gänge handele, die 5 Jahre zurück liegen. Die Beschuldigung 1881 vielfach in Jahre ist das Budget des Herrn Goschen erschienen, und die Ankündi- dem große Noth gerathen. des Frl. Thümecke fönne nicht ausreichen, um einen doch von
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Der An
gung, daß die Regierung den Ueberschuß zur Durchführung der Im Jahre 1886 fei er aber schon in eine weit geregeltere patriotischem Geiste beseelten Mann zum Berbrecher zu machen,- unentgeltlichkeit des Boltsschul- Unterrichts verwenden wird, Position gerathen und habe außerdem auch genügend flüssiges Geld Bum Schlusse erklärte der Angeklagte noch einmal, daß es sich hier um nimmt den Liberalen ebenfalls etlichen Wind aus den Segeln. Sie besessen, da er damals mehrere Artikel gegen den jüdischen Wucher einen Tendenzprozeß handele, welchem er zum Opfer fallen solle.können sich zwar darauf berufen, daß es eine ihrer Forderungen ist, die für die Staatsbürger 3tg." geschrieben und dafür Honorar er- Der Gerichtshof erkannte nach einer Berathung von 3 Minuten die Regierung da verwirklicht, während die Konservativen bisher der halten habe. Der Staatsanwalt widersprach entschieden der auf Freisprechung des Angeklagten, nicht, weil er deſſen Forderung der unentgeltlichen Volksschule den heftigsten Wider- Behauptung des Angeklagten, daß derselbe zur Zeit der That sich Unschuld für erwiesen, sondern weil er die Sache nicht für gestand entgegengesetzt, indeß damit kann man wohl zur Noth die in guten Finanzverhältnissen befunden have. Im Gegentheil habe nügend aufgeklärt hielt. Es sei ja nicht von der Hand zu eigenen Leute trösten, aber keine Proselyten machen, wenn man derselbe den Manifestationseid geleistet, das Gehalts- Abzugsweisen, daß sich der Angeklagte damals in sehr bedrängter Lage sonst nichts zu bieten hat. verfahren sei gegen denselben eingeleitet gewesen und es schwebten befunden, auch halte es der Gerichtshof nicht für glaubhaft, daß denselben. Zum Ueberfluß läuft auch nächsten Monat die Frist ab, die viele Prozesse gegen Richtig sei es, daß derselbe die Lehrerin Frl. Thümecke wegen angeblicher Disziplin Fräulein Thümecke bei ihrer ersten Bernehmung losigkeit habe strafen wollen. Andererseits aber sei die Summe, nach dem englischen Gesetz erforderlich ist, um eine Scheidung, das wie sie im Chefcheidungs- Prozeß O'Shea ausgesprochen wurde, vor dem Provinzial- Schulfollegium nichts davon gesagt, um welche es sich hier handele, doch verschwindend flein, wenn rechtsträftig zu machen. Dann kann Herr Parnell sein Schäß- daß das man bedenkt, daß der Angeklagte, der eine Familie von sechs der Angeklagte ihr gegenüber zugestanden, chen heirathen und sich in den Augen der Welt rehabilitiren. Geld im eigenen Nugen verbraucht zu haben. Der Angeklagte Kindern befißt, doch immer Geldmittel zum Leben zur Verfügung Ob er sich alsdann die frühere Stellung in der irischen Partei behauptete ferner, daß von jüdischer Seite alle möglichen gehabt haben muß. Zudem sei er unbescholten und seine Ghezurückerobern wird, mag zweifelhaft erscheinen, aber daß seine Denunziationen gegen ihn angebracht worden seien, das Ver- rau widerspreche direkt der Belastungszeugin. Der Gerichtshof Boſition eine bedeutend stärkere sein wird als sie jetzt ist, bedarf fahren gegen ihn aber jedes Mal eingestellt worden sei, weil sich habe deshalb einen Irrthum auf Seiten des Frl. Thümede nicht feiner Frage. Und felbit icht war file, trotz der Bischöfe, start seine Unschuld jedes Mal herausgestellt habe.- Der Staats- für ausgeschlossen erachtet.