Genosse S ä enger feilt uns mtf, daß Me Verwandlung des lleberfalls in einen Akt der Eifersucht jeder Grundlage enf. behre, und daß er sich in Begleitung seiner nächsten AamMenaa- gehörigen und der Gattin eines hohen richterlichen Beamten sowie deren Tochter befunden habe. Die Angabe Körners, er fei durch Freudenausbrüche der weiblichen Begleiter über seinen hinauswurs gereizt worden, erklärt Genosse Saengcr sür eine böswillige llnlerslellung. Tie richtige Antwort. München , 21. Juni. (Eigener Drahtbericht des„Vorwärts".) Die gestrige Eeneralversammlung der Sozialdemokratischen Partei Bayerns hat das Zusammengehen mit den bürgerlichen Parteien zwecks Veranstaltung einer Protestversammlung gegen die Zurück- Haltung der Avignon -Eesangenen abgelehnt, solange aus den Pressestimmen jener Kreise nach wie vor Todesdrohungen gegen ihre Führer ausgesprochen werden. Einer der bürgerlichen Veranstalter jener Demonstration hatte sich in der Vorbesprechung gerühmt, bei dem französischen Gesandten Dard und General L« Rond vorgesprochen und letzterem gegenüber erklärt zu haben: „Wenn Sie dieser Lumpenregierung(Reichsregierung) die Gefangenen nicht geben, dann geben Sie sie wenigstens m i r." Die Sozialdemokratie sieht sich außerstande, sich mit derartigen Geistern zusammenzufinden.
Gewerkschaftsbunö gegen Sanktionen. Der„Deutsche Gewerkschaftsbund" hat an die Reichs- regierung eine Eingabe gerichtet, in der auf die Notwendig- keit hingewiesen wird, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die schleunigste Beseitigung der Sanktion s- maßnahmen der Entente zu betreiben. Die ohnehin große wirtschaftliche Not der arbeitnehmenden Bevölkerung des be- setzten Gebietes werde durch die Sanktionen ungeheuer o e r- schärft. Auch müsse auf die Wirkungen der Sanktionen auf die heranwachsende Jugend hingewiesen werden. Der „Deutsche Gewerksckaftsbund" erklärt, sich mit allen seinen Kräften hinter die Maßnahmen der Reichsregierung zur Be- seitigung der Zwangsmaßnahmen zu stellen. Die Stellungnahme, die in dieser Kundgebung von den 'christlichen Gewerkschaften bekundet wird, entspricht durch- aus den Anschauungen der im„Allgemeinen Deutschen Ge- werkschaftsbund"(FreieGewerkschaften) organisierten deutschen Arbeitnehmerschaft. Auch von der A m st e r d a m e r Gewerkschaftsinternationale wurde in der Verurteilung der dem Friedensvertrag zuwiderlaufenden Sanktionen die gleiche Haltung eingenommen. Der Protest beider Organisationen, die zusammen etwa IOV2 Millionen deutscher Ar- beiter umfassen, wird auch in den Ländern der Entente. insbesondere aber in der dortigen Arbeiterschaft, nicht ohne nachhaltigen Eindruck bleiben.
was wirö aus Gberstblesien? London , 21. Zun!.(MTB.)„Manchester Guardian" meldet ans Oppeln , wenn die Franzosen ihre Politik der Begünstigung der polnischen Znsurgenten auf Schritt und Tritt fortsetzen und jede geringe Schwierigkeit ausbeuten, um den Aufstand zu verlängern, dann könne es zu einem ernstlichen Bruch inner- halb der Znlerallilerlen Kommission kommen. Die Geduld der briki- schen Mitglieder sei zu Ende. Es fei nötig, daß England wieder einen größerenEinflußinder Kommission gewinne, oder aber eine unabhängige Aktion ergreife. » Oppeln , 21. Juni. (WTD.) Fast die gesamte ober- s ch l e s j s ch e S ch i f f a h r t, die den Verkehr zwischen Stettin und dem oberschlesischen Industriegebiet vermittelt, ist stillgelegt worden. Von den etwa 2000 Kähnen der Oderschifsahrt liegen zwischen Kasel und Oppeln 1500 Kähne fest. Venkhea. 21. Juni. (WTB.) In verschiedenen Orten hat sich die auf den Halden lagernde Staubkohle entzündet. Die Gefahr, daß die Haldenbrände sich zur K a t a st r 0 p h e auswachsen, wird von Tag zu Tag größer.
Pankok zu halten, aber nach dem Ergebnis von Verhandlungen, die der Künstler in Berlin führte, durfte man als sicher annehmen, daß er dem Rufe Folge leisten werde. Wie jetzt überraschend aus Stutt- gart mitgeteilt wird, hat sich Pankok jedoch entschlossen, dort zu bleiben. Hoffentlich bedeutet diese Ablehnung nicht eine Gefahr für den Plan der Schule überhaupt. Ansstellnng für Wasserstraßen und Energiewirtschaft. Aus München wird uns geschrieben: Soeben ist hier die große Aus» stellung für Wasserstraßen und Energiewirtschaft eröffnet worden. Sie ist in drei Hauptabteilungen gegliedert: ein« für Wasserstraßen, «ine für Energiewirtschast und die dritte für Wärmewirtschaft. Die Abteilung für Wasserstraßen umfaßt Modelle von Schleusen, Hafenbauten, Docks usw. Besonderes Interesse beanspruchen die Modell« von Riesenkränen der Demag, die ein« Höh« von fast hundert Metern erreichen. In dieser Abteilung ist auch das Ausland vertreten, und zwar Oesterreich mit einer historischen Ausstellung der Schiff- fahrtsentwicklung auf der Donau . Die Abteilung der Energie« Wirtschaft umfaßt Wehre, Wasserkraftmaschinen, Druckrohr- leiiungen und Transformatoren. Eine historisch« Darstellung der Wasserkraftausnützung führt vom primitiven Lösselrad, das schon vor Jahrhunderten in Gebrauch, herauf bis zur modernsten taufend. pferdigen Turbine. Di« Gruppe der Wärmewirtfchaft enchält Brennstoff- und Energiestatistik, Wärmelehre und Feuerungskunde. Diese Gruppe wird später als Wanderausstellung in einer Reihe deutscher Großstädte zur Schau gestellt werden. Sie bean- sprucht schon deshalb allgemeines Interesse, weil hier auch die Haus- frau praktische Winke für eine rationell« Heizwirtschast findet. An diese theoretische Ausstellung gliedert sich eine Jndustrieaus- stellung an, in der die letzten Fortschritte auf den Gebieten der Wasserstraßentechnik, Energie und Wärmewirtschast praktisch ver- wertet und verwirklicht sind. Die Ausstellung ist eine der größten ihrer Art, die Deutschland je gesehen hat. Thaddäus Nittner. der bekannte Wiener Romanzier und Drama- tiker, ist in Bad Gastein im Alter von 48 Jahren gestorben. Er war ein geborener Pole, hat aber fast nur in deutscher Sprache geschrieben. Seine Arbeiten— die Romane„Das Zimmer des War- t«ns",„Die Brücke' und die Dramen„Das kleine Heim',„Unterwegs". „Der dumme Jacob",„Sommer ",„Der Mann im Souffleurkasten", „Wölfe in der Nacht"— erinnern zuweilen stark an Schnitzler. Im Spielplan der Wiener Theater tauchte fein Name häufiger auf als auf den Berliner Bühnen. Unserem Publikum ist er be- sonders durch die Dramen„Sommer"(1912) und„Wölfe in der Nacht"(ISIS) bekannt geworden. Bis 1918 war Rittner Sektions» chef im österreichischen Unterrichtsministerium. Seit einem Jahre lebte er in Warschau .
Eine Tozeutnr für Keramik ill In der Wteilung für Tüemie und Huttenkunde an der Tcchnilcheu Hochschule zu Tharlottenburg begründet und dem Vrivatdozentcn Dr. Rteke, dem Themtter bei d« Berliner Porzellamnanusaktur, übertragen worden.
Deutschlanös Schuld an Selglen. Der ehemalige Staatssekretär des Auswärtigen und Botschafter in Paris bei Kriegsausbruch, Freiherr v. S ch 0 e n, bat soeben bei der Deutschen Verlagsonstalt, Stuttgart , ein Buch,„Erlebtes", erscheinen lassen, in dem sich folgende Sätze über den Einmarsch in Belgien finden: Die Vergewaltigung Belgiens war nicht nur ein strategischer und politischer Fehler, sondern auch, wie von berufener Stelle von vornherein eingeräumt werden mußte, ein Bruch des Völkerrechts. Sie war es/ ungeachtet der Berufung auf die Not, ungeachtet des nachttäglich entdeckten Beweises, daß Belgien sich im Hinblick auf einen deutschen Einmarsch mit den Ententemächten eingelassen hatte Sie war ein schwerer Verstoß wider Rcchl und Ehre, der uns die Aechtung der Welt zuge- zogen und unseren Gegnern Waffen geliefert hat. mit denen sie uns nicht minder wirksam bekämpft haben wie mit den blutigen. Die Härten der Kricgsführung und der Besetzung haben ein übriges ge- tan, um den Haß unserer Feinde in wildem Feuer aufflammen zu lassen. Erfolgreiches Hineintragen der Schrecken des Krieges in Feindesland mag einer berechtigten militärischen Lage entsprechen, aber das Niedertreten eines schwachen, durch heilige Verträge ge- schützten Lanhes ist ein(frevel, gegen den sich das weltgewisjea sühneheischcnd erhebt. An der erdrückenden Bürde dieser Sühne wird Deutschland durch Menschenaller hindurch zu tragen und zu leiden haben. So ein ehemals kaiserlicher Beamter, der im übrigen das Bestreben zeigt, das alte Regime fast in allen Punkten in Schutz zu nehmen. Hier zeigt sich, daß man kein Ver- brechen an einem fremden Volk begehen kann, ohne sich und die ganze Menschheit und damit auch am eigenen Volke zu vergehen. Das Verbrechen an Belgien war auch ein Verbrechen an Deutschland ! Der Reichstag -abgeordnete Karl Aderhold (USPD .) ist in der vergangenen Nacht in Hannover im Alter von 37 Jahren ge- storben. Aderhold zog sich während der Hungerjahre des Krieges ein schweres Lungenleiden zu, das ihn im April d. I. aufs Kranken- lager niederwarf, von dem er sich nicht wieder erhob. An seine Stelle rückt der Abg. V 0 h- Braunschwciz(Metallarbeiter.) Verschärfung der Geschäflsordnunq de» Reichstages? Der deutschvolksparteiliche Abgeordnete Professor Dr. Kahl hat einen die Aenderung der Geschäftsordnung des Reichstages bezweckenden Antrag eingebracht, wonach ein Abgeordneter, der den Anordnungen des Präsidiums ttotz dreimaliger Verwarnung nicht Folge leistet, für die Dauer von vier Wochen von den Sitzungen des Reichstages ausgesch lassen werden soll. Für diese Zeit wird den betref- senden Abgeordneten die Ausweiskarte entzogen und die Aus- wandsentschädiguna gesperrt. Es ist anzunehmen, daß sich im Reichstag eine Mehrheit für diesen Anttag finden wird.
Sroß'�erlw Der Gstpreußenplatz. Er siegt am Rande des ehemaligen Exerzierplatzes, in der Nähe des Witzlebener Bahnhofs, wo es noch viel Laubenland gibt, bei der mächtigen Flugzeughalle ein großes Terrain, prachwoll in der gärtne - rischen Auffassung, aber noch viel bewundernswerter, wenn man seinen sozialen Zweck bedenkt. Der Haupt- und Mittelplatz ist versenkt, ein riesiger Sandplatz für die Kinder: wie ein friedliches Denkmal ragt der graue„Find- ling" auf, der vor Jahren hier auf dem märkischen Boden gefunden worden war. Damals lagen zwei solcher Feldsteine auf dem längst abgetragenen Pfingstberg am Lictzensee. Der eine dieser mächtigen Steinbrocken befindet sich als Erinnerungszeichen in den Anlagen am Lietzenfee, der zweite hat auf dem Sand des Ostpreußenplatzes seine dauernde Stätte erhalten Rings um den Spielplatz sind Bänke für die Erwachsenen, für die Begleitung der Kleinen angebracht. Lauben- gänge, die sich schnell begrünen werden und die sich in den neuen Anlagen am Witzlebenpark so sehr bewährt haben, sind auch auf dem Ostpreuhenplatz angebaut worden, als praktischer Schutz gegen die Hochsommersonne. Schmale Pappeln, in kleinen Gruppen ange- pflanzt, ragen steil auf, und ein Gürtel von prachtvollen Blumen- rabatten umschließt, höher gelegen, den Kinderspielplatz. Di« An- lagen zeigen ausschließlich reichen und starkfarbigcn Flor, Stauden- gewächse sind bevorzugt, hohes und niederes Strauchwert wechselt mit Rasenflüchen, ringsum zft-hen sich breite Wege, der ganze Platz wird durch Büsche und Beete abgeschlossen, in der Art aller Wall- anlagen. Besonders wirkungscoll ist ein Steinbau, der die eine Seite des Ostpreußenplatzes flankiert, ein Stufcnbau mit einer bretten Platt- form, an deren Wänden bequeme Ruhebänke stehen. Man hat von dieser Plattform aus einen schönen Ausblick auf die prächtige» An- lagen, abends ist er gleichzeitig eine Sternwarte, denn der weite Himmel wird durch keine Häusermauern beengt. Der Unterbau dieses steinernen Hochplateaus ist— ein großes Gewölbe, als Wetterschutz gedacht. Bei Gewitter und Regen findet der Spaziergänger in dem gemauerten Räume Unterschlupf: eine kluge Vorsorge, denn der Platz ist etwas entlegen, and das gilt als fein besonderer Dorzug. Aus den Gängen des Parkes find die Bänke sehr geschickt aufgestellt, sie sind fest im Boden verankert, damit sie nicht gestohlen werden können, und es ist nur zu bedauern, daß die Blumen und Büsche nicht in derselben Art geschützt werden können. Der Ostpreußenplatz ist wie all die anderen Schmuckstätten jedem einzelnen geschenkt, und jeder einzelne soll seine Freude an dieser Naturschönheit bezeugen, indem er sie hütet und besonders die Kinder zur Naturliebe anhält._ Gefährüung öes staötischen Haushaltungsplanes! In der gefttigen Sitzung des Haushaltsausschusses wurde gerügt, daß in der letzten Stadtverordnetensitzung der Fehler begangen worden war, den Haushaltsplan„dem Etatsausschuß" zu überweisen(der ständig nicht besteht). Die Unabhängigen und Kommunisten beantragten, aus diesem Grunde die Beratung zu ver- tagen, da der Haushallsausschuß nicht„ordnungsmäßig gewählt" worden sei. Außerdem erklärten sie trotz der Kürze der zur Ber- fügung stehenden Zeit, für die der Kämmerer ausreichende Gründe angab, daß der neue Haushaltsplan so eingehend wie möglich durch- beraten werden müßte, gleichgültig, ob er bis zum 30. Juni fertig. gestellt werden könne oder nicht. Der Stadtkämmerer Dr. Karding wies darauf hin, daß der Steuerverteilungsplan spätestens in der Stadtverordnetensitzung am Dienstag, 28. Juni, beschlossen werden müsse, damit ihn der Oberprästdent noch bis zum 30. genehmigen könne und daß bei einer Bertagung der ganze Haushaltsplan ge- f ä h r d e t sei— der Ausschuß mußte mangels Einmütig» keit oller Fraktionen feine Aussprache abbrechen. Die Kommunisten verliehen den Sitzungssaal, so daß nicht alle Frak- tionen vertteten waren. Der Haushaltungsausschuß muß in der heutigen Stadtverordnetensitzung formell gewählt werden und kann erst am morgigen Mittwoch zusammentreten. Er soll jeden Tag beraten, falls es nötig fein sollte, auch am Sonntag, um den Haus- haltsplan rechtzeitig zu oerabschieden.
das Voppelleben eines Alorösrs. lleberraschende Entdeckungen in einer Berliner Kaserne. Wegen Doppclmordes wurde am Mittwoch voriger Wache, wie wir berichteten, von der Berliner Kriminalpolizei der seit zwei Jahren gesuchte 31 Jahre alte Feldwebel Rudolf Wessel ermittelt und fest- genommen. Wessel erschoß' in St. A v 0 l d einen Mann namens Weber, den Gatten seiner Geliebten, um diese heiraten zu können, nachdem er vorher seine Frau in der Oder ertränkt hotte. Festgenommen, erlangte er zweimal die Freiheit wieder. In Stettin entsprang er aus dem Lahnhos seinem Begleiter und in Soabrücken entkam er bei der Revolution aus dem Untersuchungsgefängnis. Auch seine Akten verschwanden damals. Kriminalbeamte der Dienststelle V I. 7. kamen ihm aus die Spur, als am Dienstag voriger Woche sein Bater aus dem Friedhof in Ahrensfelde beerdigt wurde. Sie ermittelten, daß der Mörder unter dem Namen W e f s e l y als Zioildienstangestellter bei einer Ab- micklungsstelle in der Kruppstraße Beschäftigung gefunden hatte, und schritten am Mittwoch früh zu seiner Verhaftung. Hierbei wurde der Verfolgte bei einem Fluchtversuch durch einen Schuß so schwer verletzt, daß er jetzt in der Charitö gestorben ist. Als nun jetzt die Beamten der Dienststelle seine Stube in einer Kaserne in der Kruppstraße durchsuchten, machten sie überraschende Entdeckungen. Bei dem Verhafteten hotte man glänzende Zeugnisse von Führern verschiedener Trupventeile gefunden, noch denen Wessel diesen unter seinem richtigen Nomen nach den Mordtaten als Feldwebel und Oberfeldwebel angehört hatte. Die Funde in feiner Stube lassen es jedoch iehr zweifelhaft erscheinen, ob er überhaupt bei den Truppen gewesen ist, oder nicht vielmehr sich die Zeugnisse selbst ausgestellt hat. Wessel war vor dem Krieg« Schaffner bei der Hoch- und Untergrundbahn. Wie er aktiver Feldwebel geworden ist, ist noch nicht festgestellt, ebensowenig, wie er zu den verschiedensten Abwick- lungsstellen gekommen ist In seiner Stube in der Kaserne fanden die Kriminalbeamten über 100 Stempel und Blanko- f 0 rm u l a r e von allen möglichen militärischen Bureaue. Abwick- lungsstellen des frühe» en Heeres und auch der Reichswehr , Formulare für Zeugnisse, militärische Mitteilungen, Urlaubsscheine, Pässe, Zivil- oersorgungsscheine, Anstellungsscheine für Unterbeamte, Soldbücher usw., alles mit den zugehörigen Stempeln der betreffenden miliiü- rischen Dienststellen. Dazu kamen noch Steuermarken und Dienst- marken in großer Menge, auch Ausweise mit dem Bildnis Wessels, ober auf die Nomen Rudolf Wessely und Paul Paulina. Auch ein« Militärfsldkassette fand man unter dem Bett, dazu alle möglichen Gegenstände aus Kriegsbureaus, endlich auch noch Sparkassen- bücher, Zarenrubel und 130 000 Mark deutsches Geld in Tausend- und Hundertmarkscheinen. Kurz vor seinem Tode setzte Wessel testamentarisch seinen Sohn, um den er sich jahrelang nicht gekümmert hatte, zum Universalerben ein. Was er mit den Blankoformularen aller Art und den Stempeln gefälscht haben mag oder noch zu fälschen beabsichtigte, läßt sich zur- zeit nicht sagen. Es wirb auch schwer festzustellen sein, wem außer ihm selbst die Fälschungen zugute gekommen sind und woher die Geldscheine und die Sparkassenbücher rühren. Der Arbeiter-Tamariterbund i« Gefahr. Die Moskauer Kommunisten holen jetzt zu einem neuen Streich aus, sie wollen die bei allen Genossen wegen ihrer aufopfernden Tätigkeit in hohem Ansehen stehende Arbeiter-Samariter- kolonne Berlin sprengen, sich die Derbandsmateriaiien aneignen, um vielleicht eine Art Moskauer Filiale«inzurichten. Zu Mittwoch ist eine öffentliche Versammlung einberufen, die diesem Zweck dienen soll. Der Borstand der Arbeiter-Samariterkolonne Berlin teitt dazu u. 0. folgendes mit: „Wir mußten drei Funktionäre, die Kommunisten sind, aus- schließen, weil sie fortgesetzt trotz Verwarnung gegen die Beschlüsse der Generalversammlung verstießen. Nach dem Ausschluß wurde nachweislich versucht, sich einen Teil des Kolonnenmateriols anzueignen. Alle Bersuche einer gütlichen Regelung blieben er- solglos, so daß der gerichtliche Weg beschritten werden mußte. Jetzt ist man zur Bildung einer„Kommunistischen Fraktion" ge- schritten, um die ganze Kolonne zu sprengen und uns das wertvoll« Samaritermaterial zu entwenden. Der Hauptvorwurf dieser Radi- kalen nennt die Arbeiter-Samoriterkolonne„verbürgerlicht", weil sie auch bei bürgerlichen Veranstaltungen mitwirke. Dabei hat die Ko- lonne 8000 M. anderweitig beschaffen müssen, weil die van den Arbeiterorganisationen gezahlten Unterstützungen die finanziellen Schwierigkeiten nicht zu beheben vermochten. Der Haupttreiber bei der Hetze ist der bereits vom Holzarbeiterverbond und Arbeiter-Turn- und Sportbund abgesägte L i e s k e, der offen zur Bildung tommu- nistischer Fraktionen in allen Sportoerbänden auffordert und, abge- sehen von der SPD. , auch die USP.-Sportler als Verräter und Laubfroschpolitiker bezeichnet. Wir bitten alle Genossen, sich nicht vor den kommunistischen Wagen spannen zu lassen und der vom Kartelloerband und dem kommunistischen„Arbeiter-Sport" inszenier- ten Hetze keine Gefolgschaft zu leisten. Wir können uns diesen Ausführungen nur anschließen und hoffen, daß die Arbeftersportler den kommunistischen Treibereien energisch entgegentreten. Die Arbeitersportler sollten ohne die satt- sam bekannte„kommunistische Führung" einen Weg zu finden suchen, der zur Einigung führt.__ Revision der Oberschlcsien-P oft. Nach einer dem Reichspost- Ministerium zugegangenen Nachricht wird der Inhalt der Vostsäcke, die in begrenzter Anzahl in das Aufstandsgebiet Oberschlesiens befördert werden, von den Aufrührern regelmäßig ge- prüft und zensuriert. Warnung vor einem Schwindler! Kurt P a e tz 0 1 d aus Berlin nennt sich«in Schwindler, der besonders die Arbeiterjugend- vereine heimsucht. Er gibt an, beim Hauptoorstand des Verbandes der Arbeiterjugendocreine Deutschlands angestellt zu sein und als Referent geschickt zu werden. Er läßt sich gewöhnlich Geld- Unterstützungen, freie Beköstigung usw. gewähren und verschwindet dann bald darauf, wenn möglich unter Mitnahme von Geld und Wertsachen. Als Ausweis dienen ihm eine Fördererkorte und eine Mitgliedskarte des Verbandes. Er trägt eine graue Iope, grüne Strumpfgamaschen, braune Schnürschuhe, evtl. Hornbrill« und zu- weilen das Abzeichen der Naturfreunde. Alter ungefähr 22 Jahr«. Die Jugend» und auch Parteivereine werden vor ihm gewarnt. «Siedlung und Kleingarten", unsere illustriert« Beilage, liegt der heutigen Postauflage bei. Einen Sportwerbetng in der Mark veranftaltet der Tpontlud StruweSbos. Mitglied de? Verbandes Vrandenburgtscher Badlpiel» vereine und de» Verbände« BrandenburgliKer Atbletitoereine, am Sonntag, den 14. August d. I. aus seinem idyllisch gelegenen Sporlvlntz an« Rande de« MenSbagener Walde«. Die Stadt verlin nimmt lebbalte» Interesse an dieser Veranstalinng und bat jetzt schon bereit« zehlreiche Ebren- und Sonderpreis« zur Versügung gestellt. Da« vielseitige leicht- athletische Programm(offen!ür alle, Vereine der Mark und Richwervand«- vereine Jugend) wird umrahmt von je einem stutzball-, Hocken- und ktzautt. balllplel, desgleichen werden turnerische Borsiibrungen gezeigt. Vereine. die keine Ausschreibung erdolten hoben, wollen diese bei der GeschöstSstelle de« SportllubS Struveshof, Post LudlvigSselde-vtilln, anfordern.
Groß-Serlmer porteinachrichten. Heute. Dienstag, den 21. Zuni: Sahlkrel» Seddiag. Achtung! Di« Mitglieder treffen sich heut« 7 Uhr de' Nerfin, Panfftt. 60. 41.«it. 7'/. Uhr bei Pfeiffee. Hausbuegftrohe 2. Eihnng de»«bleilaug»»»» stande«, Bezlrksstihree und«rewdeteg irrten. Wichtige Tagesordnung. Morgen, Mittlvoch. den 22.)uni: 21.«bt. 7'/} Uhr Zahlabend In folgenden Lokalen I Bezirk Morit,»nd Zrirdcich bei P.Tiefe. Eberlnstraße 6. T.-V.:„Die Mutters-bugaeirbgebn»-,." Zirfrrent: Senoffe Müller.— Bezirk Kutter dri Wruddel, Heiden, eidstrafee 30.— Bezirk Händler bei Bich, Th-erstratze 52.