Unabhängige und Einheitsfront.
In der Generalversammlung des Unabhängigen Bezirks verbandes Berlin- Brandenburg hat der Reichstagsabgeordnete Dr. Breitscheidt eine Rede über die politische Lage gehalten, die sich auch mit der Frage der proletarischen Einheitsfront befaßte. Breitscheidt sagte nach dem Bericht der
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Freiheit":
Groß- Berlin
Der Eisenfresser.
Ausbrecher berüchtigte ehemalige Artist Abolf Schuster, der zu Ein sehr gefährlicher Berbrecher, der als toffkühner Ein- und der Klasse der modernen Ravaliereinbrecher" gehört, wird sich morgen vor dem Schwurgericht des Landgerichts II unter der Anflage der Tötung des Hausbesizers Waldemar Hen nig zu Schöneberg zu verantworten haben.
Durch Schundfilme und Schundromane verdorben. Jugenda liche Erpreffer hatten sich gestern vor der 3. Straffammer des Landgerichts III auf die Anflage der Erpreffung durch Bea brohung mit Mord zu verantworten. Die Strafvorschrift des 8254 St.G.B. fennt bei Erwachsenen für dieses Verbrechen nur Buchthausstrafe und feine mildernden Umstände. Die Angeklagten, habend bekannten Kaufmann mit der Schreibmaschine einen Brief erst 16jährige Schüler H. und R., hatten an einen ihnen als wohlgerichtet, in dem sie den Kaufmann aufforderten, 2000 m. an einer Wir könnten den Dingen ganz anders gegenüberstehen, wenn bestimmten Stelle niederzulegen. Der Kaufmann wandte sich an die die Arbeiterbewegung in Deutschland und in allen Ländern start Bolizei, und diese nahm den jugendlichen Abholer S. nebst seinen und einflußreich wäre. Daß das nicht so ist, dafür trifft ein großer Auftraggebern fest. Bor Gericht gaben die Angeklagten den SachTeil Schuld die Kommunisten, die überall die Spaltung der In der Nacht zum 5. März 1919 wurde der Hauseigentümer verhalt zu und erklärten auf Vorhalt der Verteidiger, aus DetektivParteien betreiben und die Kampfmittel in einer Art und Weise Hennig im Flur seines Hauses Hauptstraße 12 zu Schöneberg in filmen und Hintertreppenromanen die Idee und den Wortlaut des verzerren und vergröbern, die man nur als verwerflich bezeichnen einer großen Blutlache tot aufgefunden. Die Obduktion ergab als Erpresserbriefes entnommen zu haben. Mit Rücksicht hierauf empkann.( Lebhafter Beifall.) Wir sind aus dem Angriff in die Ver Todesurfache mehrere durch Schläge mit einem stumpfen Werkzeug Milde des Gerichts und beantragten für die Verfasser des Briefes fahlen die R.-A. Dr. Frey und Wolff die jugendlichen Missetäter der teidigung gedrängt worden. Das muß wieder anders werden. verursachte Schädelbrüche. Die Berhandlung hat schon einmal Der Aber wird das unter der herrschenden Zersplitterung anders wer- tagt werden müssen, weil der jetzt der Tötung beschuldigte Schuster Aussehung der zu erkennenden Strafe und für S., der gar nicht geden? Bünschenswert und notwendig ist die Zusammenfaffung aller infolge feiner auffehenerregenden phantastischen Flucht aus der sprechend wurde G. freigesprochen, H. und R. zu je 2 Monaten Gemußt habe, worum es sich handelte, die Freisprechung. DementCharité lebensgefährlich erkrankt war. Er hatte, um seine S. S. proletarischen Kräfte. Die Frage ist, wie das möglich sein wird. Ueberführung aus dem Untersuchungsgefängnis nach der Charité fängnis unter Strafaussetzung verurteilt. Breitscheid erörtert die Möglichkeit gemeinsamen Vorgehens in den zu erzwingen, aus dem in seiner Belle befindlichen Bettgestell" Politisches " Attentat eines jungen Russen. In der Gneisenaus Parlamenten. Aber die grundsätzliche Stellung zum Klaffen. Eisenstüde herausgebrochen und verschluckt. Die Charité hatte ur- straße gab heute vormittag ein bei einer Witwe Mühlhaupt wohnentampf und Internationalismus darf nicht verlassen werden. fprünglich seine Aufnahme abgelehnt, da die Charité zur Aufnahme der junger Russe auf die Witwe zwei Schüsse aus einem Revolver Unter der grundsäglichen Stellung zum Klaffenkampf" berart gefährlicher Berbrecher feine genügenden Sicherheitsvorrich- ab. Auf die Hilferufe der Frau drangen Bewohner der Nachbarversteht Breitscheidt auch die Ablehnung einer Regierungs- tungen befize. Da aber darauf hingewiesen wurde, daß bei dem hilf- häuser in die Wohnung ein, wo sie der Attentäter mit vorgehaltenent foalition mit bürgerlichen Parteien. Aber doch meint er bei schloffen erscheine, wurde er in die Charité aufgenommen. In der Hand. Die Frau, die von zwei Schüffen getroffen wurde, wurde lofen Zustande Schusters nach der Operation Fluchtgefahr ausge- Revolver bedrohte. Ein Mann schlug ihm jedoch die Waffe aus der seiner Stellungnahme zum Kabinett Wirth: Nacht darauf war er aus dem dritten Stockwerf der Charité auf nach dem Krantenhaus gebracht. Der Täter wurde festgenommen; unbegreifliche Art verschwunden. Als er bann wieder er er behauptete, die Tat aus politischen Motiven verübt zu haben. griffen war, wurde er wegen Pferdediebstahls, bei dem er in dem Hause des Hennig zu tun hatte, von der Straffammer zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Söhne des getöteten Hennig haben dann eine Eingabe an den Oberstaatsanwalt gerichtet, in der fie die Aburteilung Schusters als des Mörders ihres Baters forderten. Daraufhin ist dann die jetzige Anflage erhoben worden, während in der Anklagefchrift in der Pferdediebstahlsfache gefagt worden war, daß Schuster der Tötung des Hauseigentümers Hennig nicht überzeugend überführt werden könne. Rechtsanwalt Dr. Bincus hat für den Angeklagten, der die Tat bestreitet, einen umfalls seltene Fall vor, daß ein Schwurgericht die Richtigkeit des fangreichen Entlastungsbemeis angetreten. Es liegt hier der jeden. von einer Straftammer erlassenen Urteils nachprüfen soll.
Die neue Roalitionsregierung ist nicht durchweg so zusammengesetzt, daß wir Bertrauen haben könnten. Es ist zu hoffen, daß fich die Richtung Wirth durchsetzt.
Ist es nicht ein seltsamer Widerspruch, die Roalition mit Birth abzulehnen, aber gleichzeitig seine Hoffnung auf diesen bürgerlichen Kanzler zu sehen?
Der Zwangskranke.
Ein Gegenstück zu Molières „ Eingebildetem Kranten", der ferngesund ist, aber durchaus frant sein will, bildet der Kappistenführer Traugott von Jagow . Er will gefund fein, darf es aber nicht. Das Gericht verbietet es ihm. Jüngst wurde mitgeteilt, daß der Haftbefehl gegen Herrn v. Jagow wegen seines leidenden Bustandes" aufgehoben sei, und im Reichstag erklärte der Justizminister Schiffer, daß wegen der Erkrankung Jagows das Verfahren nicht stattfinden fönne. Nun fchreibt Herr v. Jagow selber in Der„ Kreuzzeitung " wörtlich: Ich war seit März 1920 nicht einen Tag frant."
Darf man nun fragen, wer die Personen find, die Herrn von Jagom frant gebetet haben? Darf man fragen, ob gegen fie ein Strafverfahren wegen Begünstigung eingeleitet wird? Wenn unsere Justiz noch Vertrauen zu verlieren hätte, sie verlöre es jezt. Aber sie hat ja nichts mehr zu verlieren.
Die Wohnungsnot der Bezirksämter.
städtischen Verwaltung noch immer große Schwierigleiten. Das Die Unterbringung der Altberliner Bezirksämter macht der Bezirksamt Tiergarten fonnte, nachdem andere Bläne fich zer ichlagen hatten, in einem Teil der Räume des früheren Bwvedverbandes und Wohnungsverbandes Groß- Berlin in der Klopstoditr. 24 untergebracht werden; das Bezirksamt Friedrichshain befindet sich in der Markusstr. 49. Das Bezirksamt ebbing hat bisher nur unzureichende Räume im Lebigenheim am Brunnenplaz erhalten. Für den größten Teil seiner Bureaus soll das von der Jüdischen Gemeinde aufgegebene Schwesternheim in der Eyerzierstraße auf zehn Jahre zu einem jährlichen Mietspreis von 75 000 m. gemietet werden. Bu einem Verkauf hat sich die Jüdische Gemeinde nicht bereit gefunden. Ferner soll aber die Stadt den zum Jüdifchen Strantenhaus gehörigen Infektionspavillon zur Unterbringung der Schwesternschaft einrichten, was eine einmalige Aufwendung bon 100 000 m. verursacht. Für den Bezirk Kreuzberg, defien Bezirksamt bisher in der Schleiermacherstraße in völlig un zureichenden Schulräumen untergebracht ist, soll das Quergebäude des Neubaus der Friedrich- Werderfchen Oberrealichule auf dem Sinterland von Yordstr. 10 zur Verfügung gestellt werden. diefes Duergebäude aber keinen unmittelbaren Zugang hat) foll au diesem Zweck das Hausgrundstück Nordstr. 3 zum Preise bon 250000 Mart erworben werden, das mit feinem hinteren unbebauten Teil
Der Polizeipräsident von Potsdam scheint Bert darauf zu Tegen, den Beinamen, den wir ihm in unserer Abendausgabe vom 18. d. m. verliehen, zu rechtfertigen. Er sandte uns zunächst zu der Sache eine zuschrift, die in dermaßen burschitosem Tone gehalten war, daß wir annehmen mußten, ein Spaßvogel habe Den Namen des Polizeipräsidenten von Potsdam mißbraucht und ihm Aeußerungen wie Bierzeitungsult, abenteuerliche Schilderun gen usw." unterschoben. Im Interesse des Ansehens des Herrn Bolizeipräsidenten von Potsdam haben wir deshalb von einer Beröffentlichung dieser Zuschrift abgefehen. an den Hof des Schulgrundstücs stößt. Nunmehr beehrt uns Herr von Sizewig mit einer preßgefeßlichen Berichtigung, die lautet:
Der in der Abendausgabe vom 18. b. M. unter der Ueberfchrift Boehner- Regiment in Potsdam " abgedruckte Bericht gibt Den tatsächlichen Hergang des betreffenden Borfalles völlig entstellt
wieder.
Es ist nicht wahr, daß der Polizeileutnant mit feinen Schuß polizeibeamten schon vor dem Betreten des Bersammlungslotals burch den in Zivil befindlichen Berwaltungspolizeibeamten auf der Straße aufgestellt gewesen ist, um ,, der Dinge, die da kommen follten, zu lauern".
der Zutritt zu dem Lokal verwehrt wurde, der Ruf„ Los" et Es ist nicht wahr, daß dann, als jenem Berwaltungsbeamten scholl und der Leutnant mit seinen Leuten aus der Bebüschdeckung hervorsprengte, um den Saal zu nehmen".
Einsteins Amerikareise.
Da
Technisches Personal für Niederländisch- Indien suchte angeblich ein Mann, der unter dem Namen v. Bornemann hier in einem großen Hotel wohnte. Er versprach durch Anzeigen Auswanderungsluftigen freie Aus- und Rüdreise nach mindestens einjähriger Tätig ben und für Elektrotechnifer 40-70 Gulden. Für Vorbereitungen feit und 25-35 Gulden Wochenlohn, für Bauschloffer 35-45 Gul zum Vertrage und ärztliche Untersuchung mußte ihm im voraus ein Gulden bezahlt werden. Dann aber ließ er nichts mehr von fich hören. Dieses Geschäft" brachte ihm so viel ein, daß er im Hotel wieder entlassen worden, weil er sich mit den Papieren eines stud. ein teures Zimmer bewohnen fonnte, bis er verschwinden mußte. Der Mann war hier schon als verdächtig einmal angehalten, aber ing. Bornemann aus Hannover , eines ganz unbescholtenen, jungen Mannes, auswies. Jezt hat sich ergeben, daß der Schwindler, der fich von Berlin wahrscheinlich nach der Provinz gewandt hat, diese ihrem Eigentümer gestohlen hat.
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unglüdte der in der chemischen Fabrit von Ruder beschäftigte ArBeim Auffpringen auf einen fahrenden Eisenbahnzug ver beiter Blum auf dem Stadtbahnhof Neuföln. Er geriet mit beiden Beinen zwischen Trittbrett und Bahnsteig und wurde, trotz bem ber 3ug fofort durch Ziehen der Notbremse zum Stehen tam,
zu Tode gequetscht.
Das Aufspringen auf fahrende Eisenbahnzüge ist verboten und er es dennoch wagt, tut es auf eigene Gefahr, die Eisenbahnverwaltung lehnt jede Verantwortung ab. Für Pauljen. Die Elternverfammlung der 70. Gemeindeschule nahm folgende Entschließung an: Die am 21. Juni in der Aula tagende Gesamtelternversammlung der 70. Gemeindeschule erklärt fich nach einem Vortrage des Herrn Prof. Paul Destreich über die Gemeinschaftsschule mit dem Aufruf des Berliner Oberstadtschulrats Paulsen einverstanden. Indem sie es freudig begrüßt, daß er sich auch an die Elternschaft zur Mitarbeit gewandt hat, erklärt sie sich bereit, ihn bei der Durchführung seiner Pläne zu unterstützen.
Eine dantelrote Brieftasche mit 525 m. Inhalt, die die gesamten 26. Juni, im Walde bei Buch verloren. Der Finder wird gebeten, Ersparnisse des Verlierers darstellen, wurde am Sonntag, den die Tasche gegen gute Belohnung bei Tegel , Berlin , Schwed ter Straße 24, v. 4 Treppen, abzugeben.
Moralunterricht und Jugendweihe in Oberschöneweide . A ch= tung! Oberschöne weider Eltern! Alle Eltern, welche wünschen, daß ihre im Herbst zur Entlassung kommenden Kinder beten, ihre Adressen in einer der nachfolgender Meldeftellen abzuan der Jugendweihe der weltlichen Schule teilnehmen, werden gegeben. Desgleichen ersuchen wir, bis spätestens 8. Juſt die Kinder angeben zu wollen, die am Moraluntrricht teilnehmen sollen. MelDungen werden entgegengenommen: 1. Berkaufsftelle der Romfumgenossenschaft, Mathildenstraße 5; 2. Bertaufsftelle der Konsumgenoffenschaft, Edisonftraße; 3. Bigarrengeschäft Gierth, Wilhelminenhofstraße; 4. Bigarrengschäft Bader, Wilhel minenhofstraße 17; 5. Schneidermeister Woyt, Wilhelminenhoferzentrische Tänzerinnen noch immer das Programm. Borläufig legte Straße 2. Die Elternbeiräte der 5. Gemeindeschule. Barieté- Borstellung 30. Juni. Beginn der Winterspielzeit 1. September. Das Wetter für morgen.
In der Scala beherrschen die 2 Amaranths, amerikanische afrobatisch
Im völlig überfüllten Blüthnerfaale sprach gestern abend nach leidenschaftlichen Worten des Rabbiners Dr. Nobel( Frankfurt a. Main ), der die gefühlsmäßig religiösen Grundlagen des Bionismus darstellte, Professor Albert Einstein über den Aufbau Palästinas als Aufgabe der Judenheit". Einstein schilderte Eindrüde seiner 2 meritareise, die er im Auftrage der zionistischen Zentrale foeben beendet hat. Er gab einen turzen geschichtlichen Rückblid über die Entwicklung des male in Amerita jüdisches Boit gesehen zu haben. Bolt nicht Judentums in den letzten hundert Jahren und betonie, zum ersten im Sinne einer Summe von Einzelwesen, sondern als nationale GeEs ist nicht wahr, daß auf eine telephonische Unterredung mit meinschaft mit verbindendem Nationalbewußtsein. Jerusalem sei der Hort des Wiedererwachens jüdischen Na. mir der Befehl fam, die Beamten zurüdzuziehen. Wahr ist vielmehr, daß dem aus Sicherheitsgründen Einlaßtionalgefühls. Im Antisemitismus habe man die Reaktion begehrenden Berwaltungspolizeibeamten der Eintritt in das Lokal der Wirtsvöller auf die Betonung des nationalen Empfindens durch verwehrt wurde, daß erst dann nach telephonischer Rücksprache das Judentum zu erbliden.( Ueber diese Auffaffung sei hier nicht Niederschläge. mit mir der Leutnant mit seinen Schubpolizeibeamten angefordert gerechtet; nur soviel fei gesagt, daß sie den Antisemiten durch Geworden ist, um dem durchaus berechtigten polizeilichen Verlangen währung einiger gewissermaßen verständlicher Motive allzu sehr entauf Hineinlassung des Zivilbeamten in den Saal Nachdruck zu verleihen, daß der Leutnant alsdann unter Belaffung seiner Leute draußen auf der Straße in aller Ruhe und Sachlichkeit mit den maßgebenden Versammlungsteilnehmern verhandelt hat und nach Erreichung seines 3wedes, b. h. also nachdem der Berwaltungspolizeibeamte in das Bersammlungslotal hereingelaffen worden war, mit seinen Leuten von selbst wieder abgerüdt ist.
gegentommt.) Einstein schloß mit einem warmen Appell für die Errichtung einer Stätte, die geistiges Zentrum für alle Juden der Welt werden müsse und die Aufgabe habe, das jüdische Sehnen der bei fremden Bölkern Wohnenden zu stillen.
Der begeisterte Beifall, der Einstein empfing und ihm am Schlusse seiner Worte dankte, galt wohl ebenso dem philosophisch Es ist und bleibt also Tatsache, daß ein Polizeibeamter Zutritt naturwissenschaftlichen Denter, wie dem zionistischen Führer. Den zu der Bersammlung verlangte und daß dieser Zutritt mit Hilfe Ausgang mußte man durch einen Notweg wählen. Viel Schutzeines größeren Polizeiaufgebots erzwungen wurde, nachdem polizei war zugegen; es schien, als erwarte man auch hier nationader Versammlungsvorsitzende in der durchaus berechtigten Erwägung, liftisch- antisemitische Ausschreitungen, die jedoch ausblieben. prinzipiell die Bersammlungsfreiheit wahren zu müssen, ihm den Zutritt verweigert hatt. Nun behauptet Herr von Zigewiß in feiner ersten Buschrift, daß der Beamte teine vereinsgefeßliche Die Weltstadt in Zahlen. Ueberwachung, sondern lediglich sicherheitspolizeiliche Feststellungen" Die Gesamtfläche von Groß- Berlin beträgt rund 878 Quadrat. mit seinem Erscheinen bezweckt habe. Was das für sicherheitspoli- filometer, die Einwohnerzahl betrug am 3. Ditober 1919 3 800 048 zeiliche Feststellungen" fein sollten. erfahren wir nicht; und darum und hat seitdem nicht zugenommen. Die Streckenlänge der Berliner fönnen auch wir den Berdacht nicht los werden, daß durch eine Straßenbahnen erreichbe am 1. Juli 1920 609 Rilometer, der HochHintertür die gefeßlich abgeschaffte lleberwachung der Berfamm- und Untergrundbahnen nur 7% Rilometer. Die Zahl der am lung in anderer Form wieder eingeführt werden sollte. Unferen 1. Januar 1921 in Berlin vorhandenen Theater ist auf 44 gestiegen. Genossen, die der gleichen Ansicht waren, fann man nicht verargen, Singspielhallen waren an diesem Tage fünfmal soviel vorhanden, daß sie sich dagegen zur Wehr sehten. Die einzelnen Nebenumstände spielen bei dem Sachverhalt eine geringe Rolle. Es fommt auf die Frage der Versammlungsfreiheit an und die ist auch durch das Schreiben des Herrn Polizeipräsidenten nicht gettärt
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Mit wem, bitte?
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nämlich 235 und Kinos fogar 398. Die Zahl der am 1. Januar vorhandenen öffentlichen Krantenanstalten belief sich auf 59 und die der Brivatheilanstalten auf mehr als zehnmal so viel. Die Zahl der Schulen, Droschten, Omnibusse, Kraftwagen usw. war nicht genau festzustellen, sie ist gegen die der Friedenszeit zurückgegangen.
In Berlin und Umgebung fühl und veränderlich, überwiegend bewölft bei ziemlich frischen Nordwestwinden. Keine erheblichen
Filmschau.
Caro h. Gin amerikanischer Riesenfilm aus Wild- Weft in 6 Ab.
tellungen und 82 Utten. Das sagt eigentlich genug. Zunächst sieht man die ersten beiden Abteilungen: Das Geheimnis der Platinmine" und" Das
Tal des Schredens". Man muß sich immer wieder über den Geschmad der Amerikaner wundern. Wilde, tolle, verwegene, zum großen Teil unwahrs fáeinliche Abenteuer: Balgerei, Brügelei, Knallerei und Menschenjagd. Im ersten Att waren die Szenen derart zusammengeschnitten, daß oft nur 1 bis 1 Meter übrig blieben. Das ist unmöglich, denn das Auge kann dem sich lagenden Szenenwechsel nicht so schnell folgen. Der Film läuft in der
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Schauburg", die auch ein recht nettes und luftiges Herrenfeldstüd: Die Kriegsgewinnler" dazu gibt. Wenn Herrnfeld als Kriegsgewinnler Murmeladde( d. b. Marmelade) sagt, dann will das Haus schier plagen vor Bergnügen.
82.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
bt. Steglig. Der Ausschuß für Arbeiter- Wohlfahrt und der Jugend- Ausschuß der SPD . geben bekannt, daß die Ferienspiele am Dienstag, den 12. Juli beginnen. Sie finden jeben Dienstag und Freitag nachmittag von 2-6 Uhr im Bart- Restaurant Güdende statt. Anmeldungen werden bis Freitag, den 8. Juli erbeten an Genoffin Jermann, Brandenburgische Straße 5 und in Restaurant Clement, Düppelstraße 7.
Jungfezialisten. Gruppe Lichtenberg . Heute abend Besuch der Treptower
Sternwarte Treffpunkt Bahnhof Stralau- Rummelsburg pünktlich 6 Uhr. Gruppe Norden bei Sabewaffer, Sprengelstr. 8. Mufit- und Gesangsabend.
Schöneberg - Friebenau. 11. Kreis. Heute abend 8 Uhr bei Kopahnke, Eisenacher
Straße 63. Sigung aller Elternbeiräte( SPD .). Prattische Arbeit der Elternbeiräte und das Paulsensche Schulprogramm. Ref.: Genoffe Prof. Oestreich.
Arbeitersport.
Arbeiter Sportfartell.( 18. Bezirk.) Nächste Delegiertenfigung Mittwoch, den 29. Juni, abends 8 Uhr, im Rofal von Masche, Berliner allee. Da gleichzeitig die Materialausgabe zum Sportfest stattfindet, ist es Pflicht eines jeden Delegierten, zu erscheinen.
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Ortsgruppe Steglitz . Donnerstag, den
so. b. M., Mitgliederversammlung im Gymnafium, Seefeftraße.
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Arbeitsgemein
Schellen. Die preußische Staatsregierung teilt mit, daß der zum Den Auswanderungsschwindel betreibt ferner ein Mann, der preußischen Bevollmächtigten in München ernannte Landrat Schellen fich Hans Maschte nennt und eine zeitlang in einem Hotel am nicht wegen Beteiligung am Rapp- Butsch aus dem Ministerium des Schlesischen Bahnhof wohnte. Er zeigt in medlenburgischen Zeitun Innern entfernt worden sei. Es handle fich bei dieser Behauptung gen, in to it o d, Güstrow , Reubrandenburg usw. an, um eine Berfonenverwech flung. daß er Gelegenheit habe, Auswanderer für Südamerika günstig Die griechische Offensive". Laut" Daily Expreß " haben die unterzubringen. Der Schwindler verspricht den Beu en freie UeberGriechen smid zurüderobert, wollen die Stadt aber nur fahrt, gute Unterkunft, Stellennachweis und dergleichen mehr. Für schaft für die weltliche Schule. Nächste Sigung in Berlin- Reinickendorf Donnerssolange halten, bis die Flüchtlinge eingeschifft worden sind. Eng. die Beschaffung der Reisepässe, der Einreiserlaubnis usw. läßt er fich lische Kriegsschiffe beteiligen fich an den Operationen. Havas meldet einen Borschuß von 180 mart einsenden. Die Auswandeaus Ronftantinopel: Die armenische Presse gibt bekannt, daß die rungsluftigen schicken ihm auch, vertrauensvoll das verlangte Geld erfte bolichemistische Armee an der türkischen und ihre Papiere und hören dann nichts mehr von ihm. Mitteilun Grenze tonzentriert sei. Sie sei durch zahlreiche Muselmanen und gen nimmt die Inspettion B. I. der Kriminalpolizei im Tartaren verstärkt. Berliner Polizeipräsidium entgegen.
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tag, den 30. Juni, nachmittags 4 Uhr, V. Gemeindeschule, Auguste- Bittoria- Auce 87. Bahlangelegenheit, Gäste stets willkommen. Tagesordnung: Geschichtsunterricht Bund heimattreuer Offpreußen Groß Berlins, Bezirksgruppe Nordmeft. Donnerstag, den 30. Juni, abends 8 Uhr, im Gaale des Jugendhauses, Rathenomer Straße 8a, Ece Seydligstraße, Bollversammlung. Mieter- Verband Schöneberg. effentliche Mieterversammlung am Mittwoch, den 29. d. M., abends 8 Uhr, in der Chamissoschule, Barbaroffaplay. Welche Mieten zahlen wir am 1. Juli 1b. 3.7" Bortragender: Verbandssynbitus N.-N. Dr. Engel
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