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Als eine bemerkenswerthe Ausnahme konstatirt die gestrige Nummer unseres Dresdner   Partei- Organs, baß am Tage vorher einmal fein Sozialdemokrat von den Dresdner   Gerichten verurtheilt worden ist. Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

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bunt zusammengewürfelten Stämme, Nationalitäten und Jahresbericht. Aus demselben ist zu entnehmen, daß im Bericht- I annimmt, daß wir sie ihm sofort ohne besonderes Verlangen Religionen sehr häufig vor. Wenn aber die europäischen fahre 1893/94 die Einnahmen 4920,05 m., die Ausgaben schicken würden. Zeitungen viel davon reden, so ist das ein schlechtes 2712,52 M. betrugen, Bestand 2207,53 M. Nach Genehmigung Barometerzeichen: es beweist, daß die russische Diplomatie des Jahresberichts wurde zum Vertrauensmann auf das einen Fischzug im Trüben vorbereitet. Obgleich der Zaren- laufende Jahr einstimmig Genosse August Goldiz wieder gewählt. wechsel für den Augenblick eine kurze Unterbrechung der In Ottersen erstattete Genosse von Elm Bericht. Die russischen Eroberungspolitik bewirkt haben mag, so steht diese Diskussion bewegte sich hier namentlich um die Gehaltsfrage; Politik, die schon seit Menschengedenken in dem berühmten neues wurde indeß auch hier nicht vorgebracht. Testament Peters   des Großen" festgelegt ist, doch so lange es Baren giebt, unwandelbar fest; fein Personen­wechsel auf dem Barenthron kann sie beeinflussen. Und es spricht jetzt gar manches dafür, daß die Krise, in der das chinesische Bierhundert- Millionen- Reich sich befindet, den Appetit der russischen Eroberer mächtig geweckt hat, und daß diese in Afien einen großen Streich planen.

Ueber den Zusammenbruch in China   liegen die folgenden Meldungen vor: Einer Depesche aus Schünking zufolge ist der Bizekönig von Szetfchwan auf Befehl aus Peking   verhaftet worden unter der Anschuldigung, einen Tartarengeneral ermordet zu haben. Er soll das Verbrechen begangen haben, um große Beruntreuungen zu verdecken.

Nach einer Meldung aus Tientsin ift General Wei in Peking  megen seiner Niederlage bei Pingyang enthauptet worden. Die Generale Yeh und Nieh sollen ihres Ranges und ihrer Ehren­zeichen entkleidet worden sein.

Brafilien ist seit 5 Jahren Republit. Am 15. No vember 1889 wurde Dom Pedro II.   abgesetzt, der auch so vernünftig war, sich gutwillig zu fügen. Nicht alle seine vernünftig war, sich gutwillig zu fügen. Nicht alle seine Angehörigen waren aber so vernünftig, und sie zettelten allerhand Aufstände an, die in der europäischen   Presse zu großen Revolutionen aufgebauscht wurden, jedoch mit Aus­nahme der bekannten Flottenrebellion absolut bedeutungslos waren. Auch die Flottenrebellion scheiterte, und zwar an der Abneigung des Volkes gegen die alte Monarchie; so­bald an den Tag kam, daß die Wiederaufrichtung des Kaiserthrons Zweck der Verschwörung war, mußten die Ver­schwörer das Weite suchen. Von da an hatten die An­hänger der kaiserlichen Familie keine andere Waffe mehr, als die Lüge. Und diese Waffe wurde denn auch nach Kräften ausgenutzt. Jede Woche brachte einen fürchter­lichen Aufstand und etliche haarsträubende Greuelakte des Präsidenten Peiyato. Dieser ist sicherlich kein Muster der Tugend, aber er ist auch nicht das Scheusal, zu dem man ihn gemacht hat. Er hat die bestegten Gegner mit einer in Südamerita unerhörten Milde behandelt, und jezt, nach dem seine Präsidentschaft abgelaufen war, ist er was dort ebenso unerhört ruhig zurückgetreten und hat seinem erwählten Nachfolger Moraes Barros die Präsidentschaft abgetreten.

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Ein Milderungsgrund. Wegen Vertheilung von Ueber die Wahl im 2. Anhalter Reichstag 3 Beitungen auf offener Straße wurde ein Genosse in Plön   des­wahlkreis erhalten wir eine längere Buſchrift, der wir wegen nur zu 10 M. Strafe verurtheilt, weil er noch folgendes entnehmen: Die Stimmenzahl, die wir bei der Stich jung sei und in späteren Jahren sich hoffent wahl in den Landorten erreichten, so schreibt unser Korrespondent, lich noch bessern werde." zeigt deutlich, daß die Sozialdemokratie auch in den entlegensten Landbezirken ihren Einzug gehalten hat. Es list dieser Umstand kannten Treibergeschichte beleidigt zu haben, wurde der Redakteur Von der Anklage, den General v. Hänisch wegen der be­um so bemerkenswerther, als wir hier zum ersten Male der Frankfurter Volksstimme", Genosse Hoch, freis ernsthafte Gegner betrachtet wurden, während wir noch tommende Notiz dahin abgeändert, daß es nun hieß, die Soldaten seitens unserer Großgrundbesitzer und Fabrikpafchas als gesprochen. Er hatte die aus der Freifinnigen Zeitung" Nationalliberalen mit Angriffen während der Wahlzeit verschont mandirt" worden. im Vorjahre seitens der Freisinnigen gehätschelt, seitens der seien zu Treiberdiensten zugezogen", anstatt bazu tom­blieben; die ersteren, weil sie auf unsere Stimmen für die Stich­wahl spekulirten, die letzteren, weil sie uns ebenfalls im Hinblick auf die erwartete Stichwahl zwischen Nationalliberalen und ganz anders geworden. Vor dem Freisinn, das hatte schon das Freifinnigen nicht reizen wollten. Das war in diesem Jahre vorjährige Wahlergebniß gelehrt, hatte man sich nicht mehr zu fürchten; als einziger wirklicher Gegner fam nur noch die Sozial Demokratie in Frage, die nun mit allen Mitteln der rücksichts­losesten Brutalität bekämpft wurde.

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Soziale Ueberlicht.

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Invaliditäts- und Altersversicherung. Unter dem Vor. size des Präsidenten des Reichs- Versicherungsamts, Herrn Bödiker, wird hier in Berlin   am nächsten Montag eine Konferenz von Borsitzenden der Invaliditäts- und Alters- Versicherungsanstalten und Vertretern der Landes- Versicherungsämter zusammentreten, doch schon seit Jahren in unserem ganzen aus mehr als zwei- Berwaltungsfragen zu berathen. Insbesondere kommen dabei in Als wichtigstes Mittel diente die Saalabtreiberei. Haben wir um über die Invaliditäts- und Altersversicherung betreffende hundert Ortschaften bestehenden Wahlkreise nicht mehr als drei Betracht: eine Aenderung der Geschäftsanweisung vom 29. Ok wirkliche Versammlungslokale. In Köthen   standen uns bei tober 1890, betreffend die Auszahlungen durch die Post, eine voriger Wahl ein Privatsaal und die städtische Turnhalle zur Aenderung im Verfahren des Ausschusses der Versicherungs­Verfügung. Der freisinnige Stadtrath Kommerzienrath Meyer anstalt bei Aufstellung des jährlichen Haushaltsplans, bie rühmte sich damals, daß das seinen Bemühungen zuzuschreiben Vermeidung von Doppelzahlungen bei Busammentreffen von sei. Herr Meyer ist auch in diesem Jahre noch Stadtrath, aber Unfallrente einer- und Invaliden- oder Altersrente ander nachdem sich schon bei der vorjährigen Wahl herausgestellt hatte, solcher Versicherten, welche in einem Krankenhause zum Zwede feits; die Zahlung einer Unterstützung an Angehörige daß die Sozialdemokratie die stärkste Partei in Röthen geworden war, solcher Versicherten, welche in einem Krankenhause zum Zwecke hörte die Herrlichkeit auf und man hat nie wieder etwas davon des Heilverfahrens untergebracht sind; ferner die Frage, ob gehört, daß Herr Stadtrath Meyer in freimüthiger Weise für die§ 126 Abs. 2 des Invaliditäts- und Altersversicherungs- Gefeßes Ueberlassung der Turnhalle eingetreten sei. den Kontrollorganen das Recht giebt, von den Arbeitgebern Aus­Den Arbeitern im Solvay  - Schacht wurde angedroht, daß sie funft auch über die Lohnverhältnisse der von ihnen beschäftigten entlassen würden, falls Schulze gewählt werden sollte. Arbeiter, Personen zu verlangen, und endlich die Frage der Erweiterung bedenkt wohl, der Winter ist vor der Thüre, wenn Ihr feine der Gründe für die Wiederaufnahme des Verfahrens gemäߧ 82 Arbeit habt, dann müßt Ihr hungern und frieren, Ihr und des Invaliditäts- und Altersversicherungs- Gesetzes. Euere Familie, also überlegt es Euch genau wen Ihr wählen werdet," so, fast wörtlich lautete der Utas, den die Bergwerks­Berwaltung ihren Arbeitern bekannt gab. In dem Anhaltischen hundert Arbeiter gekündigt, im Solvay  - Schacht ebenfalls eine größere Staatsbergwerk Leopoldshall wurden schon vor der Hauptwahl über Anzahl vor der Stichwahl. Daß diese Kündigungen einen Gin fluß auf die Wahl ausüben sollten, ist selbstverständlich nicht gesagt worden.

Stimmen auf

Kaum war

einem der

Gewerbesteuer. Die Stadtverordneten von Watten fcheid( Westfalen  ) befchloffen die Einführung einer besonderen Gewerbesteuer. Es haben diejenigen Arbeitgeber, die über Arbeiter 25 M. zu zahlen. Man hofft auf einen Ertrag von 300 Mann beschäftigen, jährlich auf den Kopf der beschäftigten 67 000 m.

Glückliche Stadt. Altena   i.., soll ein Bismarck­Denkmal erhalten. Aber nicht die Stadt, sondern ein Groß­tapitalist will aus Dankbarkeit" das Geld dazu hergeben.

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Schon am

Hösch( Westfalen  ) ist auf den 1. Dezember gekündigt worden. Arbeiter Entlassungen. 500 Arbeitern des Stahlwerks Wie wenig die brotlos gemachten Arbeiter Aussicht haben, in anderen Werken unter zu kommen, geht aus dem Umstand her­vor, daß andere Betriebe ebenfalls Kündigungen vorgenommen haben. So werden auf" Union  " demnächst 100 Arbeiter ent­lassen und von Wattenscheid   wird unserem Dortmunder  Parteiorgan gemeldet, daß auf der Zeche Zentrum" 280 Ar­beitern gekündigt wurde. Wie die Wattenscheider Beitung" ver räth, ist die Förderungseinschränkung des Kohlensynditats Schuld. Die Rh. Westf. Arb.- 8tg." berichtet hierzu noch: Donnerstag Abend war Herr Regierungspräsident Winzer aus Arnsberg   hier, um mit den städtischen Behörden und einigen Groß­industriellen zu berathschlagen, was zu thun sei, um weiterem Unheil abzuhelfen und um für die Arbeitslosen zu sorgen. Viel wird dabei nicht herauskommen; die Arbeiter werden vielleicht vor dem Hunger geschüßt werben, barben müssen fie jedenfalls. Selbstverständlich fann es sich nicht um Unterstüßungen handeln. Die Stadt muß für Arbeit sorgen, wie wir es schon vor einigen Wir stehen anscheinend vor einer Tagen gefordert haben. Periode der Arbeitslosigkeit, deren Anfänge jetzt erst zu übersehen sind. Da muß zu außerordentlichen Mitteln gegriffen werden. Baffe man die geplanten Arbeiten, Rieselfelder, Hafenbauten, schleunigst in Angriff nehmen. Das unnüz verpulverte Geld für die Sedanfeier schreit jetzt zum Himmel!"

In den ländlichen Orten wagen nur wenige Arbeiter, troß Ueber den neuen Präsidenten finden wir in der Frank- des besten Willens, einen sozialdemokratischen Stimmzettel in die furter Zeitung" folgende Notizen: Urne zu werfen, denn entweder der Gutsherr oder sein Inspektor, Dr. Prudente J. de Moraes Barros ist am 4. Oktober 1841 oder doch mindestens ein guter Freund von in Jtú in S. Paulo geboren. Seine Eltern waren der Fazendeiro felben ist Wahlvorsteher und die Beisitzer sind von gleichem José Marcelino de Barros und Katharina Maria de Moraes. Kaliber. Selbst Handwerker und Gewerbetreibende stehen unter Seine Studien begann Prudente   in dem alten Kolleg Joao dem gleichen Einfluß wie die Arbeiter. Carlos in S. Paulo, trat 1859 in die dortige Rechtsfakultät ein, Hierzu kam noch, daß als neuer Gegner die sogen. Mittel­deren Kurse er am 1. Dezember 1863 mit dem Baccalaureus  - standspartei auf dem Kampsplate erschien. Trotzdem hatten wir Examen abschloß. Er wurde dann Advokat in Piracicaba   und am Haupt- Wahltage eine Bunahme von allerdings nur 150 St. fünf Jahre später, als die liberale Partei siegte, wurde zu verzeichnen, während unsere drei Gegner zusammen etwa 8000 Prudente Moraes Mitglied der Provinzialkammer. Als dann Stimmen weniger hatten als im vorigen Jahre unfere zwei aber bei den nächsten Wahlen die Liberalen wieder unterlagen, Gegner. Die Sozialdemokratie, welche im vorigen Jahre fchloß sich ein großer Theil derfelben, darunter Prudente, der 34 pt. der abgegebenen fich vereinigte, republikanischen Partei an. Im Jahre 1884 wurde Prudente verfügte in diesem Jahre über 88 pt. schon in der Hauptwahl. mit Campos Salles in das Reichsparlament gewählt, wo Die ganze politische Erbärmlichkeit besonders des Frei er unter dem Minifterium Dantas für die Sklavenbefreiung inn3, aber auch der sogenannten Mittelstandspartei, be tämpfte. Im Jahre 1888 tam er mit mehreren Parteigenossen fundete sich bei der Stichwahl. Im vorigen Jahre erklärte der wieder in die Provinzialtammer zurück, wo der republikanische Führer der Freifinnigen in Röthen gelegentlich eines Privat­Flügel für die Abolition und die Demokratie zwei Jahre hin- gesprächs mit unserem Kandidaten, daß es ihm und seinen Durch stürmische Kämpfe ausfocht. Nach dem Sturze der Mon- Parteigen offen unmöglich wäre, jemals mit den Nationalliberalen archie wurde Prudente Moraes Gouverneur des Staates G.   gemeinsame Sache zu machen, sowohl aus politischen, vielmehr Baulo, welches Amt er geschickt und ehrlich verwaltete. Die aber aus persönlichen Gründen. in diesem fo forderte die frei Zivilpartei bedurfte jedoch seiner Unterstüßung in Rio de Jahre die Hauptwahl vorüber, Janeiro gegen bie übermächtige Militärpartei und so wurde finnige Parteileitung in Köthen   ihre Gesinnungsgenossen auf, für Brudente zum Präsidenten der Constituante und dann zum Friedberg   zu stimmen und nirgends im ganzen Kreise gab es Präsidenten des Senats gewählt. Bei der definitiven Wahl des einen Freisinnigen, der offen für die Wahl des Sozialdemokraten Bundespräsidenten   erhielt er 97 Stimmen gegen Fonseca. Schulze eingetreten wäre. Sonntagsruhe. Die Würzburger   Rechtsanwälte beab­Dr. Prudente de Moraes  , der erste bürgerliche Präsident der Seitens der Mittelstandspartei galt fast allgemein die Ansichtigen, ihre Bureaus in Zukunft an den Sonntagen gänzlich Republik   Brasilien  , ist ein besonnener Politiker O cerebro nahme, daß bei der Stichwahl zwischen Sozialdemokratie und zu schließen. Ihnen sowohl als ihren Beamten ist die Ruhe pensante de partido republicana( das denkende Hirn der Nationalliberalismus, die Anhänger der Mittelstandspartei die wohl zu gönnen und es ist nur zu wünschen, daß diese Gin­republikanischen Partei) nannte ihn schon im Jahre 1889 die erstere wählen würden. Der Kandidat der Mittelstandsrichtung überall Nachahmung finde. Berlin  , ,, Revista Democratica" Fischer aus tein Räntefchmied und fein Säbel. partei, Goldschmiede Obermeister raßler, aber ein heller Kopf wie Benjamin Constant  , der zu frühe gab denn auch furz vor Arbeiter- Nifiko. In der Dampfmühle zu Ra ab( Ungarn  ) der Stichwahl ein Flugblatt heraus, in dem er erklärte, daß er feinen Genoffen fand eine Reffelexplosion statt, bei welcher der Heizer getödtet der jungen Republik entrissen wurde. Da die Militärherrschaft nicht empfehlen tönne, für Friedberg   zu stimmen, während wurde. Die Mühle selbst ist niedergebrannt. und das zügellose Parteitreiben am meisten zur Herbeiführung In dem Dorfe Wickers bei Fulda   ist die neugebaute Kirche der jezigen schlimmen Zustände in Brasilien   beigetragen haben, Cäsar Astfalt im Teut", das offizielle Organ der Mittelstands. so hofft man, daß der neue bürgerliche Präsident, so viel an ihm partei, in energischer Weise für die Wahl des Sozialdemokraten eingestürzt; drei Maurer sind unter ihren Trümmern begraben. Eine Arbeitslosen- Versammlung in Gent  ( Belgien  ) be­liegt, biefe Uebelſtände zu bekämpfen versuchen wird. Sein eintrat. Das Endresultat bestand darin, daß die Stimmenzahl Rabinet besteht aus folgenden Personen: Senator Rodrigues für Friedberg   von 10 164 auf 13 570, die für Schulze von 9297 schloß, die Kammer in einer Petition um Unterstüßung zu bitten. Alves- Finanzen; Deputirter Antonio Dyuho dos Santos Pire- auf 11 565 nicht wie irrthümlich im Telegramm angegeben Für nächste Woche sind weitere Bersammlungen geplant, Industrie; Senator Ubelbino do Amaral- Inneres; General über 18 000 Stimmen stieg. Schon hieraus ergiebt sich, daß von den 4790 freifinnigen und mittelstandsparteilichen Bernardo Basques- Krieg; Admiral Joaquim F. de Abreu­Marine und Deputirter Rofa E. Silva- Aeußeres. Der Finanz Stimmen noch nicht anderthalb tausend auf den sozial Eine Thatsache, minifter gilt für einen sehr kompetenten Mann und auch sonst demokratischen Randidaten gefallen find. wird das Kabinet günstig beurtheilt. die mit einigen Ausnahmen beim Vergleich des Wahl resultates der einzelnen Orte mit verblüffender Deutlichkeit zu Tage tritt. Wenn trotzdem die Sozialdemokraten bei der Stich wahl etwa 2300 Stimmen gewannen, so ist diese Zahl wenigstens zum Theil unsren Reserven zuzuschreiben.

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Der neue Vizepräsident Manoel Victorino Pereira war ein hervorragender Chirurg und Profeffor an der Universität von Bahia und ein gebildeter Mann, der jedoch bisher nur in der Lokalpolitik eine Rolle gespielt hat. Bulegt war er Senator für den Staat Bahia.-

Parteinachrichten.

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Alles in Allem giebt es nur eine Partei, die mit dem Re sultat der Wahl zufrieden sein kann und das ist die Sozial­demokratie. Ibr gehört die Zukunft.

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Die Stadtverordnetenwahlen in Dessau   finden morgen, Montag, den 19., statt. Seitens unferer Parteigenossen sind Au die Parteigenossen der Provinz  ( Brandenburg! drei Kandidaten aufgestellt. Heute findet eine Flugblatt­Sämmtliche für die Agitationskommission der Provinz Branden- verbreitung statt. burg   bestimmten Briefe, Geld- und sonstige Sendungen wollen die Genoffen von jetzt ab an Karl Dimmid, Berlin   SO., Elisabeth Ufer 55, adressiren.

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Mit sozialdemokratischem Gruß Die Agitationstommission für die Provinz Die Parteiblätter der Proving werden um Nachdruck ersucht.

Brandenburg  .

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Amtlich beglaubigte Arbeitszeit. Der holländische Re­gierungs- Arbeitsinspektor des dritten Bezirks, Struve, bat den folgenden Bericht erstattet über die Länge der Arbeitszeit in seinem Bezirk. Von den 136 128 Arbeitern, bezüglich deren er die nöthige Auskunft erlangt hat, arbeiteten: 8 262 Arbeiter 9 Stunden oder weniger pro Tag 91/2 10

5768

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20 959 17 881

"

"

101/2

"

"

25 080

11

"

20 968

111/2

"

27 446

8018

3 563

1 799

1539

12 121/2 18 181/2" 14

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und mehr Die durchschnittliche Arbeitszeit ist also 11/2 Stunden pro Wahlproteft. Die Sozialdemokraten von Ludwigs. Tag. Und dann hat man dabei nicht zu vergessen, daß die hafen werden Protest einlegen gegen die am legten Sonnabend Notizen wahrscheinlich aus den Komtors stammen und daß hier stattgehabte Wahl zum Stadtverordneten- Kollegium. Bekanntlich höchstwahrscheinlich nur die Rede gewesen ist von der normalen waren außer dem Genossen Ehrhardt nur Gegner gewählt Arbeitszeit, wobei die häufige Ueberarbeit außer Rechnung ge­

worden.

blieben ist.

Gewerkschaftliches.

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Eine fechsmonatliche Gefängnißftrafe hat gestern der Genoffe Hülle, Redakteur der Thür. Tribüne" in Naum­ burg   a. S. angetreten. Diese Strafe batte ihm das Land- Achtung, Töpfer! Die Generalversammlung der Töpfer gericht zu Meiningen   wegen Anstiftung zur Majestäts- Berlins und Umgegend vom 14. d. M. beschloß, den Fensterstreit, Bericht über den Parteitag erstattete in einer gut be beleidigung" zudiktirt. Hülle hatte in einer gegnerischen Ver- nachdem derselbe 5 Wochen gedauert und an ein Unterbringen fuchten Versammlung in Deffau der Genosse Peus. Der sammlung in Suhl   einen Genossen zu einem Hoch auf die der noch Streifenden nicht im Entfernteften gedacht werden Bericht wurde mit Beifall aufgenommen und das Einverständniß Sozialdemokratie veranlaßt, während der Referent sich an einem tann aufzuheben, und die Unterstüßungsberechtigten noch für zu der Versammlung mit den Verhandlungen des Parteitages durch Hoch auf den Kaiser anschickte. Hoffentlich bietet seine Gesund diese Woche( 12. bis 17. d. M.), mit Ausnahme der vom die einstimmige Annahme einer Refolution befundet. heit hinreichenden Widerstand gegen die Annehmlichkeiten des 5. dieses Monats noch hinzugekommenen Arbeitslosen- In Apolda   fand am Mittwoch Abend eine öffentliche Gefängnisses. zu unterstüßen. Ganz besonders wird darauf hingewiesen, nach daß es wie Versammlung hatt, in welcher Genosse Baudert über den vor Pflicht jedes Kollegen Parteitag in Frankfurt   Bericht erstattete. Nach kurzer Diskussion Zum Fall Graduaner schreibt die Sächsische Arbeiter sein muß, nicht genügend verglaste Bauten auf's strengste zu wurde einstimmig eine Resolution angenommen, welche das Gin Beitung": Wie rücksichtsvoll man den Genossen Gradnauer in meiden. Gleichzeitig erinnern wir die nicht unbedeutende Anzahl verfändniß mit der Thätigkeit des Parteitages und den dort ge- feiner Haft behandelt, davon haben wir schon einen Beweis. der Restanten an Beiträgen und Prozenten" an ihre Wir schickten ihm einige Bücher; Herr Amtsrichter Becker wies Pflicht. faßten Beschlüffen erklärt. Kollegen, denen es noch möglich ist, Streifende unter­Die Genossen in Krimmitschau erklärten sich nach fie zurück mit dem Bemerken, daß Gradnauer bis jetzt noch keine aubringen, werden ersucht, sich an den Arbeitsnachweis Gips­dem Bericht des Delegirten Voigt mit den Beschlüffen des Bücher verlangt habe, er tönne sie ihm doch nicht aufzwingen! ftraße 16 umgehend zu wenden. Der Vorstand. J. A.: Parteitags einverstanden. Genoffe Goldig erstattete hierauf den 3. hat sie bis jetzt nur deshalb nicht verlangt, weil er mit Recht 2. Daubert,

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