Nr. 321 38. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Nach dem Gutsarbeiterstreik.
Sonntag, 10. Juli 1921
Vorträge. Vereine und Versammlungen.
bliebenen, Bezirk 31, Sichtenberg. Mitgliederversammlung am Dienstag, den
follen möglichst günstig, vorbilblich sein, allein die Preise für die Pro- triebe find teine tapitalistischen Unternehmungen. Dürfen dufte oder Leistungen sollen möglichst niedrig gehalten werden. Beides fie auch ihre Arbeiter nicht ungünstiger stellen als gleichartige läßt sich bis zu einem gewissen Grade vereinbaren, jedoch nur unter Privatbetriebe, so können doch auch die städtischen Arbeiter nicht der Boraussetzung einer hochstehenden fach- und taufmännischen Lei das Recht für sich in Anspruch nehmen, aus dem Rahmen Weniger noch der jegt nach 3½ Wochen beendete Streit der tung auf der einen Seite und einem hohen Maße von Arbeitsfreu- der allgemeinen Lohn- und Arbeitsbedingungen weit über den Berliner Riefelfeldarbeiter, als vielmehr der dadurch verhütete Soli- digkeit und Berantwortlichkeitsgefühl bei der Belegschaft, abgesehen Durchschnitt herausgehoben zu werden. Wie die Stellung Berdaritätsstreif der Arbeiter sämtlicher Kommunalbetriebe Berlins , von der Wirtschaftlichkeit des Betriebes an sich, feiner finanziellen lins als Unternehmer den Arbeitern und Angestellten gegenüber zwingt zu einer Betrachtung der hierbei zutage getretenen tompli- Borbelastung, seiner Einrichtungen usw. verpflichtet, so auch die Stellung dieser als städtische Arbeiter. zierten Verhältnisse. Kompliziert deshalb, weil hier außer den ge- Die Leitung ist gegenwärtig gehemmt hinsichtlich der Beschrän- Auch für die Folge werden Lohnstreitigkeiten nicht ausbleiben. Sie werkschaftlichen, parteipolitische und tommunalpolitung auf die unbedingt notwendige Zahl an Arbeitskräften. Daran müssen jedoch zwischen diesen Parteien in vorbildlicher Weise austische Momente eine große Rolle mitspielten. läßt sich leider so lange nichts ändern, solange nicht durch eine all- getragen werden, auf dem Wege der Verhandlungen Das Berliner Gemeinwesen hat den politischen Bekenntnissen gemeine Belebung des Arbeitsmarktes der Arbeitslosigkeit und der Verständigung. Zum Streit darf es nicht erst der Mehrzahl seiner Bevölkerung entsprechend eine sozialistische gründlich gesteuert werden kann. Der Fattor einer zu großen fommen in städtischen Betrieben! Deshalb erscheint uns die AusVerwaltung. Freilich nur, soweit von einer solchen im Rahmen Belegschaft muß also zunächst wohl oder übel mit in Rechnung geftaltung der Tarifbeputation des Magistrats zu einem Lohnamt der tapitalistischen Wirtschaftsordnung die Rede gestellt werden, selbst auf die Gefahr hin, daß die Arbeitsfreudigkeit und als Schlichtungsinstanz angezeigt. Boraussetzung bleibt auch sein kann. Leider ist diese sozialistische Verwaltung in drei Rich dadurch gehemmt und die Wirtschaftlichkeit start beeinträchtigt wird. dann der gute Wille zur Berständigung auf beiden Seiten, der tungen zersplittert, und zwar in eine mehr und minder po- Die Arbeitsfreudigkeit wird aber nicht gefördert, wenn der Ar- weder durch kommunistische Hezereien noch durch eine gewisse fitive und eine rein negierende. Unter den noch auf Jahre hinaus beiterschaft das gefeßlich zugesicherte Mitbestimmungsrecht nur Scharfmacherei beeinträchtigt werden darf. Daß dieser Wille in abnormen und unbeständigen wirtschaftlichen Verhältnissen bedeutet widerwillig eingeräumt, verfümmert oder gar vorenthalten wird. unserem Falle auf feiten des Magistrats durch vorherige Beschlüsse es ein ganz ungeheueres Stück vorsichtiger und gründlicher Reform- Und da scheint denn etwas faul zu sein im Staate Rieselfeld, der eingeschränkt war, hat das Anwachsen diefer an sich verhältnismäßig arbeit, um das organisatorisch kaum erst neu geschaffene Gemein- noch feine alte bewährte" Berwaltung hat. Diese Ver- unbedeutenden Bewegung bis zum Beschlusse eines allgemeinen wesen in dem gewaltigen Umfange Berlins , belastet mit den Kriegs- waltung fann fich offenbar von der Auffassung des Arbeitsverhält. Streits tommen lassen, der zum Glüd noch in legter Stunde verfolgen im allgemeinen und mit all den Sünden der früheren Wirt- nisses als einem patriarchalischen Verhältnis noch nicht recht frei hütet werden konnte durch das Mittel, das auch den Güterschaft des Kommunalfreisinns im besonderen, allmählich neu er machen und hat nach allem, was aus Anlaß der Streitbewegung arbeiterstreit längst überflüssig gemacht hätte, des Berhandelns, blühen zu lassen, und zwar in sozialistischem Sinne. Das will zum bekannt wurde, auch einige Ursache, sich nicht in die Karten Abwägens und Entgegenkommens. mindesten besagen, unter Erfüllung all der ungeheuren Ansprüche, se hen zu lassen. Die früher eingeräumten Deputate haben die das Sozialwohl erheischt. Das müßte allerdings allmäh- einen ungleich höheren Wert erlangt, was die Arbeiterschaft zu Berlich gelingen, trotz aller Widerstände der bürgerlichen Parteien, wenn gleichen geradezu herausfordert. Und wenn der Streit die heilsame wenigstens ein einträchtiges zielbewußtes 3ufammenarbeiten Nachwirtung einer gründlichen Prüfung der veränderten Berhält der sozialdemokratischen Verwaltungsfrattionen niffe in der Güterverwaltung hat und zur Vornahme der nötigen erfolgte. Doch das muntere Spiel, frischweg mit einem Male all das Reformen führt, dann hat er auch für die Stadtverwaltung seine Reichsbund ber Kriegsbeschäbigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinter. zu fordern, was nur Schritt um Schritt gegeben werden kann und gute Seite. 12. Juli, abends 7½ Uhr im Cecilien- Lyzeum, Rathausstr. 8. Referat Pfarrer Bleire. Abt. Dahlem , Montag, ben 11. b. M., abends 8 Uhr bei Schilling, gleich rücksichtslos den überlasteten Etat abzulehnen, fann Zugegeben, daß die früher geistig gefnechteten und unterdrückten Gründungsversammlung. Gäste willkommen. Ortsgruppe Nr. 14. Montag, unmöglich zum Ziele führen. Dennoch will der Magistrat versuchen, Arbeiter, die mittlerweile ebenfalls die Notwendigkeit der gewerk- ben 11. Juli, 7,30 Uhr Büttners Festfäle, Schwedter Straße 22/23, Bezirks trotz der Gegnerschaft von rechts und links eine gewisse Ordnung in schaftlichen Organisation begreifen lernten, noch nicht genügend ge- bigten Auslandsdeutschen E. B. Geschäftsstelle: Schellingstr. 1. versammlung. Wichtige Tagesordnung. Interessentenvertretung ber geschäDie für den feine Finanzwirtschaft hineinzubringen, wie es seine Pflicht ist. Er werkschaftlich geschult und diszipliniert sind, daß die kommunistische 11. Jult anberaumte Versammlung in der Stadthalle findet nicht statt. Der Tag der Bersammlung wird bekanntgegeben. beging dabei den Fehler, sich auf ein zu starres System festzulegen, Agitation auch hier die Arbeiterschaft nicht dazu kommen ließ, das bez mineralischen Bodenschäße, besonders Deutschlands " lautet das Thema des ,, Borkommen und Bedeutung nicht den nötigen Spielraum zu laffen, der ungeachtet aller Finanz- richtige Augenmaß für das jeweils Erreichbare zu finden, mit zahlreichen Lichtbildern ausgestatteten Bortrages, den Herr Prof. Dr. M. Belowski am Mittwoch, den 13. Juli, abends 7% Uhr im großen Hörsaal der nöte und allem Zwang zur Wirtschaftlichkeit und Sparsamteit in daß auch die Deputatswerte für die Gutsarbeiter gestiegen sind, so Treptow - Sternwarte hält. 8uvor Besichtigungen mit dem großen Fernrohr. diesen unberechenbaren Zeitläuften bleiben muß. zeigt doch allein schon die schließliche Zustimmung zu den 3ugeſtändUeber dem Ganzen schwebte obendrein das Damoflesschwert niffen des Magistrats, daß die Gutsarbeiter teine unbilligen der ungültigkeitserklärung der legten Stadtverordnetenwahlen, die Ansprüche geftellt haben. Für sie spricht auch, daß sie während ziemliche Gewißheit, vor Neuwahlen zu stehen, worauf sich jetzt des ganzen Berlaufs der Bewegung die Motstandsarbeiten bie Minderheitsparteien insbesondere, von der fleinsten bis zur verrichteten. Die von der landwirtschaftlichen Tätigkeit faum größten, einzurichten beginnen, sich mit Agitationsstoff und einer völlig loszulösende teilweise Naturalentlohnung macht es schwierig ihnen zugträftig erscheinenden Wahlparole zu verfehen gedenten, zu sagen, ob die Lohnforderungen im Berhältnis zur Entlohnung der wobei die Einſegung für das Wohl des großen Ganzen natürlich übrigen städtischen Arbeiter mehr ober minder berechtigt waren. Beweis also, daß viele Menschen an Rheumatismus leiden und daß Es werden zahllofe Mittel gegen Rheumatismus angepriesen, ein etwas zu furz tommt. Freilich bringt es die Zahl der Gutsarbeiter mit sich, daß auch eine viele auf Erlösung von diesem schmerzhaften Leiden hoffen. Beim Berlin ist Arbeitgeber, Inhaber einer ganzen Reihe lebensnot- geringe Bohnzulage für die Stadtgemeinde eine erhebliche Belastung Rheumatismus verursachen die Ablagerungen der Harnsäure die wendiger Betriebe. Diese Betriebe sollen Musterbetriebe fein, bedeutet. Das liegt jedoch an dem Umfang des Betriebes und nicht Schmerzen, darum ist es die erste Pflicht, dafür zu sorgen, die überund zwar nicht nur im Sinne der Produzenten, sondern ebenso an den Arbeitern. Die offiziösen Hinweise, daß burch ein Entgegen schüssige Harnsäure aus dem Körper zu entfernen. Das Mittel, woim Sinne der Konsumenten, der gesamten städtischen Bevölkerung. tommen für die städtischen Arbeiter auch die übrigen Landarbeiter mit dieses geschieht, muß fach- und fachgemäß zusammengesetzt sein; Reiner biefer Betriebe ist neu geschaffen. Sie sind teils aus der zu Mehrforderungen angereizt würden, die Lebensmittel dadurch er dieses ist die große Hauptsache. In den„ Levatholtabletten haben pripattapitalistischen Wirtschaft unter den denkbar neut verteuert würben, burfte nicht ausschlaggebend fein. Die Mehr wir ein folches Bräparat, melches die überschüssige Harnfäure aus ungünstigsten Verhältniffen übernommen, teils aus der alten, belastung des Stadtfädels verteilt sich auf die Millionenbevölkerung dem Körper treibt, denn es enthält rad. sarsaparillae 5 acid. salic. dem Kommunalbetriebe grundsätzlich feindlich gegenüberstehenden derart, daß sie für den einzelnen taum merfbar wird. 5 kal, jod. 5 f. leg. art. tabl. 100. Rheumatismustrante holen fichi Berwaltung. Jeder dieser Betriebe, Straßenbahn ufm., bildet Der gewerkschaftliche Standpunkt tann nur ber sein: aus ber nächsten Apotheke die„ Levatholtabletten". Nachahmungen ba ein Kapitel für sich. Ein Betrieb wie der landwirtschaftliche auf find die Forderungen berechtigt und inwieweit ist es ber Fall; inweise man zurück. Fabrikanten C. F. Asche u. Co., Hamburg 19.[ 184/ 3* den Rieselfeldern müßte an fich jetzt blühen wie nie zuvor; felbst soweit müssen sie durchzusehen versucht werden. Der Landarbeiter wenn er feine nennenswerten Ueberschüsse brächte, müßte er sich doch ist und darf nicht mehr der Helot sein als der er früher galt und be. wenigstens selbst erhalten. handelt wurde. Die Luft und Liebe zu seiner Arbeit tann nur gefördert werden durch Hebung seiner Lebenslage auf das Niveau aller übrigen Arbeiter.
Die Berliner Gemeindebetriebe find feine privatfapitalistischen Unternehmungen, sondern gemeinnütziger Art, stehen jedoch mitten im Getriebe der tapitalistischen Wirtschaftsordnung. Sie sollen den- Schließlich brängt sich aber doch eine Ueberlegung auf, die freinoch alle möglichen Rücksichten nehmen, den Produzenten und den lich dann erst zur Ruganwendung tommen tann, wenn erst einmal Konsumenten in einer Weise gerecht werden, wie es den privaten eine gewisse Konsolidierung der Lohn- und Arbeitsbedingungen und Unternehmungen unbekannt ist. Die Lohn- und Arbeitsbedingungen damit des Arbeiterhaushalts eingetreten ist. Die städtischen Be
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