Nr. 321 38. Jahrgang
3. Beilage des Vorwärts
und spielende Arbeiterjugend von einem öffent
Ein kommunistischer Schildbürgerstreich. lichen Blaz zu verjagen! Das muß in der Sanders.
Treiben teil.
lebener Stadtchronit und im Mostauer Archiv aufbewahrt bleiben.
Sonntag, 10. Juli 1921
Filmschau.
Die Schauburg bringt den fünften und sechsten Teil des SensetionsIn wirrem Durcheinander, endlosem Sagen, Neiten, Kämpfen zwischen ftüdes„ Caro Ah", betitelt Auge um Auge und das„ Tal des Schredens". echten und als solche verkleideten Cowboys zieht die Handlung am Beschauer vorüber, jo daß zuguterlegt von den vielen Eindrüden nur ein schwaches Bild übrig bleibt. Die naturgetreuen Aufnahmen verdienen ein diesmal das Programm und ergößen durch die urwüchfige Komik des uneingeschränktes Lob. Die Kriegsgewinnler" vervollständigen auch Anton Herrnfeld und seines Gastspiels das Publikum.
" Giftblumen" betitelt sich der neue Film, der jeht in den TauenkienLucie Doraine, die sich als seiche Modiftin auszeichnete, aber mit den palaft- Lichtspielen über die Leinwand rollt. In der Hauptrolle zeigte sich Männerherzen erbarmungslos umgeht. Kalten Herzens bringt sie zwei Männer durch Revolver und vergiftete Blumen aus dem Leben. Bon eue gepact, stürzt fie fich in die Fluten des Meeres. Daneben läuft feine Komit das Publikum in dauerndes Lachen verjette.
In einer Erholungsstätte des Kreises Bernburg , die etwa eine halbe Stunde vom Städtchen Sandersleben entfernt auf walDem Stadtrat ist die alberne Aftion der revolutionären Stadtbiger Höhe liegt, hielt, wie die Arbeiter- Jugend" erzählt, vor kurzem väter sichtlich unangenehm, aber er tann selbstverständlich nicht um der Bezirk Mittelelbe vom Verband der Arbeiterjugendvers hin" Nichts von Störung, nichts von Beunruhigung war zu eine einen Jugendleiterfurfus ab. Das waren nicht allein bemerken. Von den radikalen Stadtvätern wurde aber eine Einfür die Kursusteilnehmer prächtige Tage des Lernens und frohen wendung erhoben, die ihrer Ordnungsstrenge alle Ehre macht:„ Wenn Zusammenlebens, nein, die ganze Umgebung nahm an dem frischen ein Auto tommt, wird es durch die Ansammlung am Weiterfahren gehindert." Man beachte, wie besorgt die kommunistischen und unEs gab aber auch Leute, die im höchsten Grimm und nebenbei abhängigen Stadtverordneten waren, daß ein reicher Mann, einer auch mit großer Sorge diese Dinge beobachteten. Das waren die aus der Kapitalistentlasse, durch die arbeitende Jugend und Kommunisten und unabhängigen. Es muß bedacht wer die arbeitende Bevölkerung verhindert werden könnte, im gewohnden, daß es arbeitende, sozialistische Jugend war, die hier einen ganz ten Tempo durch die Straßen zu jagen. Dabei war weit und breit neuen Geist gebracht hatte. Die Herdlein der kommunistischen und fein Auto zu sehen. Einer aber aus der Schar besorgter Revolutiounabhängigen Parteigänger aber, die man immer brav mit unver näre wies mit ernster Miene darauf hin, daß auch der Fuhrwerks. daulichen Redensarten gefüttert hatte, zeigten sich sehr lüftern nach verkehr gehindert werde, denn auf dem Markt stehe schon ein Wagen, im Sportpalast gezeigt wird. Er basiert auf oft ganz unbegründeten der neuen Speise. der offenbar nicht weiter fönne. Richtig, ein Wagen hatte sich auf Sensation jagt die andere( wie es jetzt üblich ist) und alles gruppiert sich dem Markt„ aufgestaut". Ein Schuhmann wurde geschickt, um dem um den deutschen Schwergewichtsborer Hans Breitensträter . Bei der ersten Fuhrwert den Weg freizumachen. Die Infassen erklärten aber un- Aufführung waren die Bilder sehr undeutlich, was sicher auf irgendeinen verständlicherweise, daß sie sich durchaus nicht behindert fühlten. Sie schnell zu behebenden Fehler am Vorführungsapparat zurückzuführen war. hätten nur angehalten, weil sie sich das intereſſante Schauspiel an- tules ber schwarzen Berge, wirb im U2. Kurjürüten.
Am Freitag abend nun wollten die Jugendbündler der Stadt noch einen letzten Gruß in einem Fadelzug entbieten. Kinder, Frauen und Männer zogen mit. Durch die nächtlich verträumten Straßen lief das helle Leuchten, Lieder flangen auf zum Sternenhimmel. Auf dem Markte bildeten die Facelträger einen Kreis, ein
Junger hielt eine kurze Ansprache, dann loderte die Flamme aus den zusammengelegten Fackeln auf. Mädchen und Burschen tanzten feine Tänze nach Bolksliedern.
sehen wollten.
ein breiattiges Lustspiel Der Seelenretter" mit Arno Rieck, der durch
Der Held des Tages heißt der 7aftige Sensationsfilm, der zurzeit Berwickelungen, die nur um der Sensation willen erfunden werden. Eine
Ein anderer Sensationsfilm
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Goliath- Armstrong, der her. bamm 26 geturbelt. Merkwürdige Sachen- biel Prügelei, was bes zeichnenderweise Beifall auslöfte, und ein sonderbarer Mensch, der auf einem Motorfahrrad durch die unmöglichsten Gegenden rast. Fast mutet der Film an, wie eine Reklame für das Motorzweirad.
Die revolutionären Stadtväterbäuche wadelten zornbebend, indes die Hirne grübelten, ob nicht mit einer Gesezesbestimmung der Jugend zog mit Gesang ab und gab sich das Bersprechen, die Jugendganze Sput auszulöschen sei. Dieser fand inzwischen sein Ende. Die fadeln und die Ideale der Arbeiterjugend immer leuchten zu lassen. Allen deutschnationalen, kommunistischen und unabhängigen Schild- Briefliche Auskunft wird night erteilt. und Spießbürgern zum Troß!
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Briefkasten der Redaktion.
neben belt haben.
An diesem Abend war aber auch Stadtverordneten fizung. Vom Rathaus her famen einige Stadtväter von ganz links. Ihre Gesichter wurden länger und länger, ihre Blicke strenger und strenger. Hier gingen alle Früchte der revolutionären Erziehung zum Teufel, das erkannten sie sofort. Der„ Unfug" mußte verhindert werden. Zurüd zum Rathaus, den dort anwesenden seits vom Getriebe der bösen Welt in glücklicher Verborgenheit lebte, Das freundliche Städtchen Sandersleben aber, das bisher abStadtrat ersuchen, die gefährliche Sommernachtsveranstaltung un- wird fortan zu den berühmten Orten Deutschlands zählen verzüglich zu untersagen! Es traf sich gut, daß auch bei ganz rechts Schilda , Schöppenstedt und Krähwinkel . Und diesen Vorzug ver- chuggewährung tommt nicht in Frage. 4.§§ 217 bis 220 bes Strafgesetzbuchs. gerichteter bürgerlicher Seite die Veranstaltung der arbeitenden Ju- danft es der Weisheit und Tattraft seiner kommunistischen Stadt- 6. 75. L. Ja. 2. Es vergeht stets eine längere Zeit, ehe die Terminsanberaugend Anstoß erregt hatte. Die deutschnational- tommu- päter! nistisch unabhängigen Geistesverwandten hatten fich wieder einmal gefunden. Man verlangte, daß Polizei gegen die Jugend geschickte werde. Unabhängige und Kommu- fach beiter, in den Tagesstunden ziemlich warm, nur im öftlichen KüstenWetterbericht bis Montag mittag. Größtenteils troden und viel nisten bieten Polizei auf, um harmlos singende gebiet vorübergehend stärker bewölkt und strichweise Regen.
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