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Theater.

diesem spekulativen Wirth getrunken wird, das ist eine andere I graphie glaubte die Auswärterin der Groß den Mörder wieder Frage. zu erkennen und so erfolgte die Verhaftung des Schwanke am Leffing- Theater. 3 wei Wappen, Lustspiel in 4 Aften Der Bierboykott liegt der Unternehmerschaft trotz allen Sonnabend Vormittag, um fo mehr, als sich auch noch Zeugen Ableugnens schwer im Magen. Der so oft geübte Streich, Ar- bei der Breslauer Kriminalpolizei meldeten, die den Restaurateur von Blumenthal und Kabelburg. Det war irade wat fcheenet! In diese geflügelten Worte flang am Sonnabend beiter zu maßregeln, weil sie bei einer vom Unternehmer an dem Mordtage in Breslau   gesehen haben wollen. Diesen belastenden Aussagen gegenüber wurde es dem Ver- Abend das Urtheil des Publikums, oder wenn wir gewissenhaft arrangirten Festlichkeit das ihnen vorgesehte Dingbier nicht hafteten leicht, einen umfassenden Alibibeweis anzutreten. Am fein wollen, mindestens sieben Achtel deffelben aus, als der Reſt trinken wollten, ist am Montag wieder von dem Bau- Unter­10 sprach ein Herr Dietze, Ziedstraße des geviertheilten Geistes der berühmten Doppelfirma endlich nehmer A. Tschernige auf dem Bau Keithstr. 2 au lige af ben Bau 2a wohnbaft, mit Sch. vor Thür von geführt worden. 2. November eröffneten Restaurants, Oranienburgerstr  . 45. Am Kalauer schlug den andern und nebenher wurde sogar noch ein Bau beschäftigten Arbeitern das fog. Kranzbier gespendet; 6. November Bormittags 10 Uhr unterhielt sich Schwanke mit bedeutsames Problem so genial angeschnitten, wie es nur modernen natürlich mußte es Ningbier sein. Einige der Arbeiter, fünf an der Zahl, die pflichtgemäß verschmähten, das Bier einer Brauerei dem Hausverwalter Herrn Obst im Lokal und eine Stunde später Verfertigern dramatischer Literatur möglich ist. Verrottetes Bor­zu trinken, welche sich an der Doppeldezimirung ihrer Brüder im befand sich der Angeschuldigte persönlich in einem Fleischwaaren urtheil der Nachkommen alter Raubriftergeschlechter platzte zus Arbeiterrock betheiligt hatte, wurden zur Strafe dafür am Montag geschäft Dranienburgerstr. 43. Weitere Zeugen sind dafür vorhanden, fammen mit dem durch feinerlei Erziehung gehemmten Selbst­Knall und Fall entlassen, ohne daß ihnen der schuldige Lohn für daß Sch. noch im Laufe jenes Montages und am Abend, wo bewußtsein eines sogenannten Ritters der Arbeit, eines deutsch­diesen Tag ausbezahlt wurde. Um zu ihrem Gelde zu gelangen, selbst der Restaurateur sein Lokal feierlich einweihte, in Berlin   amerikanischen selfmade- man. Eine Viertel- Million Schweine Schlachtet der Theilhaber der berühmten Engros- Schlächterei Förster müssen sie erst die Hilfe des Gewerbegerichts in Anspruch nehmen. gewesen ist. Ferner meldete sich am Sonntag Nachmittag bei der hiesigen und Mackenzie in Chicago  . Etwa ebenso viel Blut als die Sur Lokallifte. Bülow, Stallschreiberstraße 86, schänkt Kriminalpolizei   ein Stausmann Wohl aus Breslau  , welcher mit Schweine alljährlich zu Ehren des großen Exporthauses vergießen, neben ringfreiem Bier auch Bier aus der Unionsbrauerei. theilte, daß er die Groß vor etwa 3 Wochen in dem Vorort hat fließen müssen, bis das uralte Haus Wettingen  , deffen Sprossen Birscham bei Breslau   in Begleitung eines Mannes gesehen, Bater und Sohn im Lustspiel mitwirken, zu seiner heutigen Höhe welcher eine große Aehnlichkeit mit Schwanke besitzt. Hiermit emporgestiegen ift. Und eine Portion Wiß, die an blutiger wäre wohl der Irrthum der Auswärterin, welche erft furze Zeit Schauerlichkeit noch weit die Massakres fiberbietet, welche bei der Groß bedienstet war und Schwanke persönlich nicht die beiden Lustspielväter zu ihrem Ruhm ins Feld fannte, völlig aufgeklärt. Dieser Begleiter der Groß, welcher führen, mußte von Radelburg und mit Blumenthal n vermuthlich der erwähnte Fassel ist, trug damals einen dunklen Gewalt und List aus allen Ecken und Enden her zu vermuthlich der erwähnte Fassel ist, trug damals einen dunklen Gewalt modefarbenen Winterüberzieher. fammengerafft werden, bis Förster- Tochter und Wettingen­Die am Sonnabend von der hiesigen Kriminalpolizei in der Sohn, die glücklich mit einander verbundenen, Ruhe vor dent Schwanke'schen Wohnung abgehaltene Haussuchung verlief ganz Toben ihrer Herren Väter haben. Denn Wettingen   fenior kann resultatlos; einen modefarbenen Winterüberzieher, wie ihn der es nicht verwinden, daß man Eisbein in feiner an­Thäter am Montage trug, hat Sch. nie besessen. gefebenen Familie fabrizirt, und Förster senior ist wüthend, daß er, der Mann mit den vielen Dollars Drillinge. Alzu reichlich gesegnet wirde am Sonnabend in der Tasche, von einem Kerl, der gar nichts gelernt hat, über Morgen die Ehe des Arbeiter Mengler'jcen Paares, das auf die Achsel angesehen wird. Dieser Widerstreit der Interessen dem Hofe des Grundstücks Reichenbergerstraße 114 drei Treppen und Meinungen wirkt derart deprimirend auf die geistige Kon­hech wohnt. Nachdem schon vier Kinder vorhanden waren, ist stitution der Väter, wie der Zuschauer ein, daß sie gegen Schluß die Familie noch um drei vermehrt worden. Die Mutter sowohl, des vierten Aftes ein veritables Kasperlespiel mit einander voll­als die drei Neugeborenen ein Knabe und zwei Mädchen führen, an dem das Publikum sich rasend amüsirt. Endlich gaben befinden sich wohl; natürlich herrscht in der plöglich stark an sich die alten Herren das Versprechen, wenigstens das junge gewachsenen Familie große Nothlage. Paar mit ihrem Lärm zu verschonen und nunmehr fällt gerührt der Vorhang.

Rigdorf. Wie uns von der Boykottkommission in Rigdorf mitgetheilt wird, beruht die Angabe, daß der Restaurateur Babenschneider, Nixdorf, Hermannftr. 118, Bierunterschiebungen gemacht hat, auf Irrthum.

Der Gastwirth Görth, Gerichtssir. 4, erklärt zu der Bisten Echwindelei, über die wir am Sonntag berichteten, es set weder eine Aufwärterin bei ihm in Stellung, noch habe er fonft in irgend einer Form jemand beauftragt, Sammellisten für die aus gesperrten Brauereiarbeiter zu beschaffen. Vielmehr habe eine Frau, die wahrscheinlich mit der Person identisch sei, von der wir in unserer Sonntagsnummer Mittheilung machten, bei ihm am Donnerstag denselben Schwindel auszuführen versucht.

An die Mitglieder der Orts- Krankenkassen richtet sich ein Flugblatt, das für die Berliner   Abonnenten der heutigen Nummer des Vorwärts" beiliegt. Bei der Bedeutung, die die freie Arztwahl" für die Mitglieder der Krankenkassen hat, möchten wir unsere Lefer bitten, das Flugblatt nicht unbeachtet bei Seite zu legen.

Charlottenburg  . Bei der heutigen Stadtverordnetenwahl erhielten Stimmen: Jm 2. Bezirk: Görte( Soz.) 406, Frei finnige 880. Jm vorigen Jahre So3  . 284, Freif. 160. 5. Be­zirk: Sellin  ( Soz.) 236, Freifinnige 340. Jm vorigen Jahre Soz. 155, Freif. 201. 6. Bezirk: Wolter( Soz.) 149, Konservative und Freisinnige 596. Jm vorigen Jahre Soz. 87, Konf. und Freis. 287.

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Vom Katechismus für das feine Hanz- und Stuben mädchen", den die Hausmädchenschule des Fröbel- Oberlin Vereins" den Gnädigen" auch in diesem Jahre wieder als Weihnachtsgeschent für ihre Dienstmädchen empfiehlt, sind in einem, einzigen Jahre 15 000 remplare abgesetzt worden. Ein Katecher die humane Hausfrau" wäre zwar auch sehr nützlich und nothwendig, würde aber in den Reihen der Gnädigen" wahrscheinlich weniger Antlang finden.

Der Brandstifter, welcher im vorigen Jahre Oranienburg  in Schreden sette und wegen deffen Thaten brei Personen unschuldig bis zu 6 Monaten Untersuchungshaft verbüßten, soll, wie uns aus Oranienburg   gemeldet wird, am Sonnabend Abend, au welcher Beit abermals eine Heumiete und 2 Scheunen ein Raub der Flammen geworden sind, auf frischer That ertappt und an Sonntag früh verhaftet worden sein. Als Thäter wird ein Fouragehändler Jüterbeg genannt. Derfelbe foll verheirathet und Familienvater fein und wegen Fouragediebstahls noch neun Monate Gefängniß zu verbüßen haben.

hat.

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und wäre darin wird man Herrn

Lustspiel belieben die beiden Autoren ihre bösartige Leistung fühn zu nennen. Wir wissen nicht, ob Direktor Samst den Muth gehabt hätte, das Stück als Schwant feinem Publikum vors zusehen. Geradezu verblüffend wird aber das geistige Niveau des tonangebenden Premièren Publikums durch die unbändige Heiterkeit charakterisirt, mit der auch die schauerlichsten Wige von ihm hingenommen wurden. Armes Lessingtheater! Es wäre ungerecht, wollte man den Autoren den wesentlichsten Warum flockt die Eingemeindungsfrage? Zur Ein­Verdienst am Erfolg zusprechen. Das vollendete Spiel der gemeindungsfrage will das Grundeigenthum" auf grund zuver Kräfte, welche die Bühne besigt, hätte vielleicht noch ärgeres lässiger Informationen mittheilen können, daß unter Herrn Rekognoszirt ist nunmehr die am 13. November bei Bernau   Zeug dem in seinem Element schwimmenden Publikum mundgerecht v. Köller die Erledigung dieser Frage kaum mehr gefördert aufgefundene weibliche Leiche. Die Verstorbene ist die Frau des zu machen verstanden. Die Damen Retty, Groß und Pöllnig, die werden wird und kann, als unter seinen Vorgängern. Es sei Töpfermeisters Westphal zu Antlam; sie hatte ihre in Berlin  , Serren Waldow, Schönfeld und Radelburg, welch letzterer als Gaſt in vorläufig noch nicht daran zu denken, daß ein bezüglicher Gesetz Flemmingstr. 3 wohnhafte Tochter Frau T., bei welcher sie feinem Werk mitwirkte, standen in jeder Beziehung auf der Höhe. entwurf im Landtage eingebracht werden wird. Der im Januar einige Tage zu Besuch gewesen, am 14. Ottober verlaffen, um Einzig von Herrn Guthery dünkt uns, daß er bei aller Stomit seines zusammentretende Landtag werde mit wichtigeren Dingen angeblich nach Hause zu fahren. Frau W. ist jedoch in Bernau   Spiels einige Mühe mit seinem Deutsch- Amerikaner hatte. finanzieller Natur beschäftigt werden und keine Zeit finden, sich bereits ausgestiegen und hat, wohl infolge plöglich eingetretener Db das jüngste Produkt der blutigen Firma in Berlin   lange mit dem Wohl und Wehe der Berliner   Vororte und der Ge- Geistesstörung, sich das Leben genommen. Wie die Unglückliche auf Begehr rechnen kann, möchten wir bezweifeln. Großartig staltung Großberlins zu beschäftigen. Das Organ der Grund- den Selbstmord ausgeführt, hat bis jetzt nicht ermittelt werden wird sich aber das Exportgeschäft für die Proving entwickeln. befizer Vereine schließt seine Betrachtungen mit der Mittheilung tönnen. Der Wiesengraben, in welchem die W. Tag, hat nur einer verbürgten Thatsache", die ihm von zuverläffiger" Seite wenige Bentimeter Wasser aufzuweisen; es ist ebenso möglich, Neues Theater. Am Sonntag fam im Neuen Theater sugegangen sein soll; danach soll sich der Kaiser geäußert daß bie plan! os umberirrende Geistesgestörte in einem Ohnmachts: Hugo Lubliner mit seiner Poffe Das Neue Stück" zu Wort. haben, er würde niemals seine Zustimmung geben, daß ohne anfall in den Graben mit dem Gesicht nach unten gestürzt und, Auf den Wegen des behaglichen Schwankes zwingenden Anlaß eine Vergrößerung Berlins   in größerem Um zu schwach, um sich zu erheben, so ein schreckliches Ende gefunden Lubliner immer noch lieber begegnen, als wenn er sich als Gr mit längst verbrauchten Motiven gearbeitet, fange vorgenommen würde. Bufolge der Zeitungsnachrichten sind die Verwandten der W. am Donnerstag nach Bernau   gefahren und haben die start zieher und Lehrer des Volkes aufspielt oder gar Beitgebrechen fatirisch beleuchtet. Seit er als Rämpfer gegen die moderne verweste Leiche an den Kleidungsstücken rekognoszirt.Welt und gewissermaßen unter den Augen des Kaisers Entwischter Ganner. Ter Reichs- Anzeiger" bringt einen im Echauspielhause als sozialer Reformer mit dem Rufe: Gründet immer mehr Fortbildungsschulen!" mit so ge= Steckbrief, den die Staatsanwaltschaft hinter den Kaufmann Moriz Kazenstein, in Firma Kaßenstein u. Chun, erläßt. R. ringem Glück aufgetreten war, ließ Lubliner seinen Ehrgeiz wurde im Sommer wegen betrügerischen Bankrotts, Unter fallen und heute begnügt er sich wieder mit alten Spielereien, wofür schlagung und dergleichen in Untersuchungshaft genommen, nach ihm das Publiktum, wie die Sonntagsvorstellung lehrte, weit einigen Wochen aber aus der Haft entlassen. Jetzt ist er ent- dankbarer ist. Im Neuen Stüd" wurden Dichters Leiden und flohen. Freuden geschildert. Selbstverständlich reizte Herrn Lubliner Kunstwerk geboren, oder wie nicht das fünstlerische Problem, wie unter Wehen   ein es im Kampfe gegen die Unfreiheit vertheidigt werden muß. Herrn Lubliner erscheinen nach seiner Art die äußerlichen Chikanen, unter denen der Bühnendichter leidet, ehe sein Wert zur Première tommt, wichtiger. Man sieht, wie Felix Falkner, der Lustspieldichter, mit eitlen Echauspielern, trägen und dreiften Regiffeuren und hochmüthigen, schneidigen Intendanzräthen fich herumbeißen muß, ehe seine Arbeit an's Bühnenlicht kommt. Hier erzählt Lubliner in mancher Szene Dinge, von denen er wirklich etwas weiß, und da das felten genug bei ihm vorkommt, so sei's ihm zu Ehren angerechnet. Daß sich der Vorwurf wohl zu einer scharfen Satire hätte vertiefen fönnen, wenn Lubliner die Einigkeit der Dummtöpfe gegen die Jutelligenz hätte treffen wollen, fei hier nebenbei erwähnt. Ein Lubliner verfeindet sich nur nicht mit der Welt, felbft wenn er den Geist dazu wirklich hätte. Der Schwant wurde im ganzen frohlaunig gespielt und die kleinen Schmerzen im Verkehr mit Schauspielern und auf Bühnenproben, die Herr Falkner zu erdulden hat, bis er sein Bräutchen heimführt, machten einem harmlosen Publikum manchen Spaß. Wenn man wienerisch zu plauschen versteht, wie Herr Pagay und Frl. Wirth, die Vater und Tochter in einer bummligen Künfilerfamilie darzustellen hatten, dann fühlt sich das Berliner   Publikum noch besonders ergößt und es lacht gutmüthig über die traditionellen Bühnentniffe, die das freiere, beweglichere Süddeutsche Wesen in Gegensaz bringen gegen das angeblich ſtock­steife, nüchterne Dasein der armen Norddeutschen.

Einen Prediger, Gymnasiallehrer oder Nichter möchte eine in der Staatsbürger Zeitung" annoncirende Dame hei­rathen. Sie hebt unter anderen Vorzügen ihr Vermögen hervor. An Bewerbern wird es ihr um dieses Vorzuges willen auch unter den Gesellschaftsstüßen der Kanzel, des Katheders und des Richterstuhles nicht fehlen.

Urania. Die Tesla'schen Versuche werden im Laufe des Monats Dezember von Herrn P. Spies in einigen wissenschaft lichen Bereinen der Rheinprovinz   vorgeführt werden und es findet deshalb der Vortrag Das Licht der Zukunft" in diesem Jahre nur noch zweimal in der Urania   statt und zwar am Freitag und Sonnabend, den 23. und 24. d. M. An den übrigen Tagen dieser Woche wird der neue Ausstattungsvortrag der Urania Durch alle Welten" gegeben.

Ein zweiter Birkus Renz wird im Südwesten errichtet werden. Die Größe des Grundstückes gestattet einen noch um fangreicheren Bau und daher eine noch bei weitem bequemere Play- und Foyer- Eintheilung, als der jeßige Zirkus, der jedoch ebenfalls im Betriebe bleibt; denn das zahlreiche Künstlerpersonal und bedeutende Pferdematerial, über welches der Zirkus Renz ftets verfügt, gestattet diesen Doppelbetrieb sehr gut.

Die Naturheilfrennde wird die Nachricht von dem Tode des Herrn Hermann Canib, eines fehr bekannten Vertreters dieser Heilweise, interessiren. Herr Ganiz starb am 15. d. Mts. und wurde am Sonntag beerdigt.

Neber die Wirkung des Heilserums enthält der jetzt vorliegende Jahresbericht der Verwaltung des städtischen Kranken­hauses am Urban einige interessante Mittheilungen. Vom 20. Januar bis 22. März d. J. wurde bei 60 Kindern das Diphtherie Heilserum   angewendet. Diese 60 Fälle wurden ein­getheilt in 30 schwere, 16 mittelschwere und 14 leichte. Von den 30 schweren Fällen( wurden geheilt 15= 50 pCt., von den 16 mittelschweren 13 81 pCt. und von den 14 leichten 14= 100 Ct. Insgesammt wurden von 60 Fällen geheilt 42= 70 pCt. Tracheotomirt wurden von den mit Serum behandelten Rindern im ganzen 20 und davon geheilt 9= 45 pCt. Während von 30 Kindern, welche innerhalb dreier Tage nach der Gr. frankung injizirt wurden, 28 geheilt wurden, trat bei 25, welde

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Vermuthlich desertirt ist ein Ober- Feuerwerkerschüler, der seit dem 14. 6. M. aus dem Kasernement spurlos verschwunden ist. Es handelt sich um den zur hiesigen Oberfeuerwerker- Schule tommandirten Unteroffizier Robert Wiebusch von der 5. Kom pagnie des Westfälischen Fuß- Artillerie- Regiment Nr. 7. Bei feinem Weggang, Nachmittags gegen 3 Uhr, war er mit Ge brauchsdienstanzug, Seitengewehr und Feldmüze bekleidet.

Ein Todtschlag ist am 17. de. Mis. Abends in Weißensee verübt worden. Der Tischler Kowalczit wurde aus einem Lokale entfernt, weil er einen Schnaps nicht bezahlen wollte, machte auf der Straße Lärm und bedrohte den Wirth. Als ihn mehrere Gäste entfernen wollten, stieß er dem Tischler Rückert ein langes Meffer in den Leib, so daß die Eingeweide hervortraten. Ver­geblich versuchte ein Arzt, Hilfe zu bringen. Rückert starb unter großen Qualen; Kowalczit ist verhaftet.

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Polizeibericht. Am 17. d. M. Nachmittags fielen in der Trunkenheit eine Frau in der Oranienstraße von einer Kellertreppe und ein Mann in der Blumenstraße auf dem Bürgersteige hin und erlitten schwere Verlegungen. Abends wurde in der Maurerstraße eine Frau durch eine Droschte überfahren und schwer verlegt. Am 19. d. Mts. Morgens erhängte sich ein Mann am Treppengeländer eines Hauses in der Koloniestraße. Bei der Oberbaumbrücke wurde Nachmittags ein Mann mit einer schweren Verlegung am Hinterkopfe aufgefunden und nach dem Krankenhause gebracht. Ein Mädchen sprang bei der Goykowskibrücke in die Spree, wurde jedoch noch lebend aus dem Waffer gezogen und nach dem Krankenhause gebracht. Abends schlug sich ein Mann in seiner Wohnung, in der Ackerstraße, einen Steinbohrer mit einem Hammer etwa 8 Zentimeter tief in den Kopf und begab sich dann nach der Sanitätswache, wo das Instrument aus der Wunde entfernt und seine Ueberführung in die Charitee veranlaßt wurde. Am 17. und 18. d. M. fanden elf unbedeutende Brände statt.

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Witterungsübersicht vom 19. November 1894.

4 Tage und länger frant waren, nur 11 Mal Heilung ein. Die Stationen. beste Heilziffer hatte das zweite, dritte, neunte und zehnte Lebensjahr, während sonst die Heilungen in den ersten Lebens­

jahren am geringsten sind. Es ist dies aber dadurch zu er flären, daß die jüngsten Rinder, bezogen auf ihr Körpergewicht, Ewinemünde die größten Dosen des Heilserums erhalten haben. Eine schäd- Hamburg  liche Wirkung des Serums auch bei größeren Gaben wurde nie Berlin  . bemerkt.

Barometer­

ftand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

O Windrichtung

CSD

Windstärke

| 0a|| NN( Stala 1-12)

Wetter

Temperatur

( 782412.

774

773

2

778

Dunst bedeckt Nebel

6

Wiesbaden  .

772

SD

bedeckt

5

773 774

a

Nebel

Still

Nebel

776

782

WSW SSM

765

SW

765

3

Regen Nebel Regen bedeckt

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Wien  

11

50 G. 4° R.)

Mit der Entdeckung des Mörders der Elsa Groß war München  . es wieder einmal nichts. Die fortgefeßte Untersuchung gegen den bes Mordes an der Elsa Groß in Breslau   bezichtigten Restau  - Haparanda  Petersburg rateur Schwanke hat mit Sicherheit ergeben, daß derselbe un- Cork. schuldig verhaftet worden ist und seine Freilassung dürfte baldigst Aberdeen  erfolgen. Schwanke hat bis Ende des Jahres 1898 in Breslau  im Hause Kazelohle Nr. 22 gewohnt, in demselben Hause, wo auch die Elsa Groß wohnte, die von einem Grafen ein Wetter- Prognose für Dienstag, den 20. November 1894. Nachts etwas tälteres, am Tage mildes, zeitweise heiteres, vielfach nebeliges Wetter mit schwachen südöstlichen Winden ohne wesentliche Niederschläge.

lernte das Ehepaar die recht gutmüthige Groß kennen und es verkehrten die drei Personen viel mit einander. Bei einem folchen Besuche in der Schwanke'schen Wohnung fah die Groß Die Photographie des Restaurateurs als Unteroffizier in dem Album und eignete sich das Bildniß an. Nach dieser Photo

Paris

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Berliner   Wetterbureau.

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Gerichts- Beitung.

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Wegen öffentlicher Schamberlegung, begangen in einem Stadtbahn- Koupee, wurde am 16. d. M. vom hiesigen Schöffen gericht der Kandidat Großkurth, Sohn eines schlesischen Gutsbesizers, zu fünfzig Mart verurtheilt. Der Amtsanwalt hatte nur 80 m. beantragt, das Schöffengericht war wegen der erwiesenen Rohheit der That über das Strafmaß binausgegangen. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Der Gutsbesitzerssohn hatte in einem Koupee der Stadtbahn außerordentlich fnotige und zotige Redensarten gebraucht, Bor etwa zwei Jahren wurden von der Straf fammer zwei Arbeiter, unbestraft, Familienväter, die in angetrunkenem Zustande in einem Stadtbahn- Koupee eine zotige Chinesen Anekdote erzählt hatten, zu fechs Monaten Gefängniß verurtheilt. Gleiches Recht für Alle!

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Wegen Uebertretung des§ 135 der Reichs- Gewerbe­Ordnung, welcher die Beschäftigung von Kindern in industriellen Betrieben nur an sechs Stunden des Tages gestattet, hatte sich geftern der Ingenieur Auguft Bormann aus Groß- Lichterfelde  vor der zweiten Straftammer am Landgericht U zu verantworten. Derfelbe befitt in Lankwitz   eine Fabrik, in welcher drei 18jährige Knaben täglich von 74 bis 8, von 81/2 bis 12, von 1 bis 4 und von 41/2 bis 6 Uhr, also 93/4 Stunden beschäftigt worden sind. Der Angeklagte such te fich da­mit zu entschuldigen, daß nicht er, sondern fein Buchhalter die Arbeiter austelle. Er tenne die Gefeße ganz genau und würde die Knaben nicht länger denn zulässig beschäftigt haben, wenn er deren Alter gefannt hätte. Der Gerichtshof war der Ansicht, daß es Pflicht des Angeklagten sei, sich um das Alter seiner jugendlichen Arbeiter zu kümmern und verurtheilte denselben zu nur 30 Mart Geldstrafe.