summt, der das alles tragen fall? Der Ar better, der Beamte, die Angehörigen des kleinen Mit- t e l st a n d e s, sie können diese Mehrausgaben nicht leisten. Eine fünfköpfige Familie soll in Zukunft im Jahre nur beim Markenbrot 520 Mark mehr zahlen als jetzt! Dem Ar- beiter wird nichts anderes übrig bleiben, als mit allen Mitteln, die ihm feine Organi- fation in die Hand gibt, den Lohn in die Höhe zu treiben. Und wenn die kommenden Steuer- gefetze nickt ernsthaft die Gewinne an der Quelle fassen, dann wird mit der sich fortsetzenden Entwertung des Geldes für ihn der Kampf noch notwendiger werden. Der Beamte wird dem Arbeiter langsam nachrücken: hier muß der Staat die Mehrleistungen für das teurer werdende Brot aufbringen. Die breite Schicht des Mittelstandes wird hungernd diesem Kampfe zusehen müssen und, ganz gleich wie er ausfällt, jämmerlicher weiter darben als jemals vorher. Was sich aus dieser tausend- fachen Unterbindung des Blutkreislaufes der deutschen Wirt- schaft ergibt, braucht vernünftigen Menschen nicht erläutert zu werden. Der doppelte Getreidepreis, die wilde Erhöhung des amtlichen Einkaufspreises für Brotgetreide, die hastige Ber- Minderung der Staatskredite für den Einkauf von Auslands- getreide— das zusammen ist der Weg einer wahren Ver- schwendung der Bolkskraft, es ist die Verhinderung des Ge- fundungsprozesses Deutschlands . Es gibt nur eine Möglich- keit, eine Katastrophe zu verhüten, das ist, beim politischen Brotpreis zu bleiben. Faßt das Reich jetzt bei den Sach- und Goldwerten zu, beteiligt es sich an den großen Gewinnen der Hauptindustrien und nicht zuletzt, führt es die schon be- stehenden Steuergesetze ernsthaft durch, dann wird es auch im neuen Getreidewirtschaftsjabr verhindern können, daß sich alle Schichten des Volkes vom Großgrundbesitze? bis zum Bäcker- gesellen und vom Fabrikbesitzer bis zum Metallarbeiter im Kampfe um die Abwälzung des steigenden Brotpreises gegenseitig zermürben. Es wirb auch jetzt wieder Leute geben, die meinen, es könne für das Weitertreiben der Revolution nicht« Besseres geschehen, als daß die Brotpreise möglichst hochschnellen. Wir sind anderer Meinung. Wo der Hunger regiert, gedeiht kein Sozialismus. Hinter jenem stebt die aus krankem Hirn ge- borene Revolte, ober nicht die Kraft der sinnvollen sozialen Umwälzung des Staates. Hinter dem teuren Brot kommen Tnphus und Tuberkulose, Rückgang der Arbeitsleistung, fort- gesetzte Erschütterungen des Gesellschaftskörpers, Verfall der Voltswirtschaft, aber keine Kraft zur Umgestaltung und zum Ausbau. Zurzeit haben noch die berufenen Vertreter der Arbeiter und Angestellten, die Gewerkschokten, das Wort. Wir hoffen und wünschen, daß es ihnen gelingen möge, dem ar- beitenden Volke neues Elend zu ersparen. Ihre Aufgabe wird es sein, wenn nötig, die politische Macht der breiten Massen in Deutschland zu Hilfe zu rufen. • Verlin, 10. Aull. (©159.) Es ist in den letzten Tagen zwischen der Einfuhrgesellschaft für Getreide und Futtermittel mit Zustim- mung des Reichsernährungeministeriums und Reichsfimmzministe- rium, ein Abkommen mit einer grKßeren Gruppe englischer Großbanken getroffen worden, nach welchem der Einfuhrgesellschaft«in Kredit in der Höhe von zunächst drei Millionen Pfund Sterling(etwa 800 Millionen Mark) In der Weis« zur Verfügung gestellt wird, daß für die zu tätigenden Brotgetreide- «inkäuf« von Uebersee die Derschiffer auf die Bankengrupp« Wechsel mit viermonatiger Laufzeit ziehen.
Vorverhandlungen über den deutsch-nord-imerikanifchen Friedensvertrag sin» zwischen dem U.S. A. -Kommissar Dresel und dem Außenminister Dr. Roien emgeleiiet worden. Es werden deutsche Borschläge«rwarlet, über dir jetzt im Auswärtigen Amt beraten wird.
Polizeiliche Gefähröung öer Kunst. Der Verlag Surlitt hat«Ine Sammlung künstlerischer Mappen herausgebracht, die den Namen»Der venuswage n"' führen und an deren Ausführung Künstler wie Lovl» Corinth, Otto Schaff, R. Janthur, G. M. Rößner, Franz Christophe, Willi Jaekel, Willi Geiger, Zille u. a. mitgewirkt haben. Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen Gurlitt Strafantrag wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften erhoben, und zwar stützt sie sich lediglich auf ein Gut- achten des genügend bekannten Professors Brunner. Dieser empfindet bei einigen Mappen den Text, bei anderen die Illustrationen (von Corinth, Janthur, Christophe, Jaekel, Geiger, Zille) als„un- züchtig",»lasziv",»schamverletzend" usw. und erblickt in der Edition dieser Mappen»eine Schande ohnegleichen für den deutschen Buchhandel". Die betlagt« Firma hat nun ihrerseits eine Reihe Gutachten von wirtlichen Kunstkennern-- Karl Hauptmann , Max Osborn , Alfred Kerr , Redslob u. a.--- eingeholt und es genügt, die Urteils dieser Männer den Gefühlsergüssen des Herrn Brunner gegenüberzustellen. Kerr saht seine Ansicht tn dem Satz zusammen! ,,E» ist infam, daß man für die Widerlegung so dickdeutlicher Irrtümer auch nur zwei Zeilen vergeuden muh." R» t ch»» tun st wart Dr. Redslob schreibt:„Es hat sich ergeben, daß die Achtung vor der schöpferischen Produltton ersichtlich im Wachsen ist. Wenn sie seitens untergeordneter Organe verletzt wird, so wird die» Veranlassung geben, endlich einmal den Gedanken der Reinheit de» schöpferischen Willen» auch den Beschiagnahmegelüsten gegenüber sestzustellen. Gerade die Bedeutung Corinth» ist während der letzten Jahre in Deutschland so allgemein zur Anerkennung gekommen, daß mit einer st arten Empörung über die Beschlagnahme zu rechnen ist." Interessant wäre es zu erfahren, ob dieser Professor Drunner noch immer in amtlicher Eigenschaft am Berliner Polizei- Präsidium beschäftigt ist. Und wenn ja: wie lange diese Be- schäftigung noch dauern soll. Nachdem die„untergeordneten Organe" unserer Polizei sich jüngst auch in Sachen der A r b e i t« r- K u n st- Ausstellung eine so häßlich, Blamage zugezogen haben, dürft« es wirklich dringende Zeit sein, daß die übergeordneten Organe einmal nach dem Rechten sehen und gründliche Musterung halten. Daß ausgerechnet das Berliner Polizeipräsidium sich als eine Pflegestätte des Wilhelminischen Geistes erhalten und weiter- entwickeln soll, ist ein Zustand, der nicht länger erträglich erscheint.
Rette Ausstchten für kommend«„Große Zelten"! Ver am«- ritanischr General Frie» hat in der Kriegsakademie in Washington einen Vortrag über die„Chemische Kriegführung und ihre Wirkungen auf Strategie und Taktik" gehalten. Die Einzelheiten, die Frie» bracht», sind so ungeheuerlich, daß man sich einmal hinein- verkicjen muh. Er erklärte:„Die Marin« wird G a» sowohl in
verbrechen: Gesinnung. Die»Leipziger Volkszettung" hat kürzlich den Genoffen H ö r s i n g, den Oberpräsidenten von Sachsen , einen„Hand- langer der Reaktion" gescholten, weil er zwei Amtsvorsteher, von denen der eine parteilos, der andere Unabhängiger ge- wesen sei, von ihren Posten entfernt hätte. Man darf an- nehmen, daß Hörflng diese Maßregelungen nicht verfügt oder zugelassen hätte, wenn nickt ernste sackliche Gründe dazu vor- handen gewesen wären. Denn die Absicht, der Reaktion ge- fällig zu sein, kann ihm vernünftigerweise nicht unterschoben werden. Nun aber wird das Vorgehen Hörfings vom Mi- nisterium des Innern in einer Weise verteidigt, daß man sich die Haare raufen und an den Wänden hinauflaufen möchte. Da ltest man: Nach den vom preußischen Ministerium de» Innern ange- stellten Ermittlungen hat sich, wie die PPN. von zuständiger Stell« mitgeteilt wird, Amtsvorsteher Winkler öffentlich zur Kom- munistischen Partei bekannt, während gegen Amtsvor- steher Kramer auf Grund seines bisherigen Verhaltens begrün- deter Verdacht besteht, daß auch er Kommunist sei. Gegen beide ist deshalb das Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Dienst- entlassung eingeleitet worden. Eine Vertretung der beiden vom Amt vorläufig enthobenen Amtsvorsteher durch Ihre gesetzlichen Stell- Vertreter kam nicht tn Frage, well diese selber wegen des Der- dachts der Zugehörigkeit zur Kommuni st ischen Partei ihres Amtes vorläufig enthoben werden mußten. Ein Disziplinarverfahren wegen Verdachts einer an- rüchigen Gesinnung ist dem Wesen des königlich preußischen Polizeistaats angemessen, für das neue Deutschland aber ist es e> n e S ch a n d e. Die Republik muß von ihren Dienern allerdings verlangen, daß sie ihr ehrlich dienen, aber sie darf sie nur nach ihren Handlungen beurteilen. Ganz abgesehen davon, daß noch nie ein Beamter wegen des„Der- dachts" deutschnationaler Gesinnung diszipliniert worden ist — wir wünschen das nicht—, wohin soll es führen, wenn die Ueberzeugung, die ein Beamter hat, zum Gegenstand eines Verfahrens gemacht wird. Wir wollen eine von wahrhaft demokratischem Geist erfüllte Verwaltung und keinen neuen Dominikanerorden zur Bekämpfung der politischen Ketzeret!_
papkergelü anstatt Gefanams. Gän.zlich unbeachtet ist geblieben, daß kürzlich der preußt- sche Iustizminister Am Zehnhoff bei Beratung seines Etats mitteilte, er habe beim Reichsjustizministerium einen Gesetz- entwurf über Umwandlung von Freiheit» st rasen in Geld st rasen beantragt. Jetzt meldet die TU. aus München , daß nach einer Mitteilung des bayerischen Justiz- Ministeriums im Reichsjusttzministerium der Gesetzentwurf über die Umwandlung von Freiheitsstrafen ln Geldstrafen ausgearbeitet wird. Es soll künftig ein Tag Freiheitsstrafe mit 150 M. Geldstrafe gleichgesetzt werden(bisher 15 M.). Die Vorlage wird schon ln allernächster Zeit erscheinen und die neuen Bestimmungen sollen am 1. Oktober in Kraft treten. Diese Meldung ist unvollständig. Der preußische Iustizminister wünschte, daß alle Strafen bis zu einem Monat Ge- f ä n g n i s mit Geldstrafe ablösbar gemacht werden sollten, wenn der Richter entsprechend entscheide. Ein Monat Gefängnis gleich 4500 M. Geldstrafe! Die armen Schlucker werden bei den Gefängntspreisen weiter ein- gesperrt werden, die Wohlhabenden werden sich die Freiheits- strafe mit vierundeinhalb Tausendern ersparen können.
Reu« waffenfuckde ia Frankfurt a. IJl. A»ß« den aiikflefimden�n Gewehren und MimitionSvorrüien im Keller de» Wöhler-Real- flhmnaiium« wurden gestern vormittag weitere 800 Gewehre, eine Menge Munition und andere Waffen in einer Gastwirilchait an der Hnndewiele festgestellt und eingebogen. Der Wirt und sein Sohn sind verhaftet worden. Es sollen weitere Verhaftungen bevorstehen. Die Gewehre stammen ouS Bayern.
ihren Geschützen als auch in Rauchwolken wie In irgendeiner Art schwimmender Fackeln verwenden. Der Giftqualm, der in ge- nügender Konzentrierung tödlich ist, hat in kleinen Mengen eine außerordentliche Relzwirkung. Ein Gas, das in das Lüftungssvstem eine» Schiffes hineingelangt, wird dasselbe ganz und gar durchdringen. Die giftigen Gase können von Fluazeugen abgeworfen oder von Unterfeebooten unter Wasier abgelassen werden. In beiden Fällen werden sie weite Gebiet« vergasen, durch welch« Schiff« hindurch müssen. Weißer Phosphor, der brennt und weder naß noch trocken gelöscht werden kann, wird a u f die Schiffe niederprasseln. Wir werden giftige Gas«. Phosphor und starkes Tränengas verwenden. Da wir Gase sowohl in flüssiger als auch in fester Form wählen können, solch«, die nur reizen, oder solche, die hochgradig giftig stnd, die sichtbar oder unsichtbar sind, die taaelang liegen bleiben oder mit dem Wind ver- wehen, so läßt da« Gas sich jeder Waffengattung und jeder Art Kriegshandlung anpassen. Aber man muß es planmäßig verwenden, eingedenk dessen, daß e» im Krieg« keinen Mittelweg, sondern nur Leben oder Tod gibt. Vergessen Sie nie, daß wir in einem großen Kriege schneller 5 Millionen Mann ausheben und aus- bilden als ausrüsten können, es sei denn, daß wir mit der gehörigen Voraussicht unsere lebensnotwendigen Industrien aufbauen, unsere Reservevorräte auf der Höh« halten und vor allem solch« volltom- menen Pläne vorbereiten, daß wir alle Friedensräder im Augenblick in Krlegsschwingen umstellen können." Wie war es doch? Trat nicht Amerika in den Weltkrieg ein.»m gemeinsam mit der Entente den Mllitarlsmu» endgültig auszurockten? Die Rationatiflerung des rusjffchen Sunstbestßes. Aus Moskau Ist wiederholt gemeldet worden, die Räteregierung bereite die Ratio- naliflerung aller in Privatbesitz befindlichen Kunstwerke vor. Wie Paul Ettinger, ein in Moskau selbst lebender«unstforscher jetzt im „Cicerone" berichtet, ist von einer allgemeinen Nation alisterung abgesehen worden. Nur die großen Mostauer Privatsammlungen wurden zum Staatseigentum erklärt und dabei jede Kunstausfuhr streng oerboten. Die kleineren Sammlungen dagegen wurden ihrem Besitzer belassen, doch wurden sie zwangsweise in dem Moskauer ..Hauptamt für Museumsangelegenhelten und zum Schutz der Kunst-, Altertums- und Naturdenkmäler" regPrlert, wie überhaupt jeder künstlerische Privatbesitz. In der Praxis läßt sich das natürlich schwer durchführen, und dies« Bestimmung wird daher nicht allzu streng genommen. Di« Oberleitung de« weltverzweigten Moskauer Haupt- amte» bat die Gattin T r o tz k i». Schwerer ols der Moskauer Kunstbesih ließ sich der der weiten ruffischen Provinzen sichern. Ehe dl« Filialen für provinziellen Denkmalsschutz, jetzt 70, eingerichtet wurden, ging da natürlich vieles zugrunde oder kam fort. Vom Geschmack der Eier. Sowohl die Farbe der Eierschalen und des Dotters wie auch der Ecschiyack der Eier hängen in der Regel sehr von der Fütterung der Hühner ab. Namentlich die Far- den des Dotters können durch das Futter wesentlich beeinflußt wer- den. indem z. D. Klee- und Grasfutter lebhaft hellgelbe, Maisfutter dunkelgelbe, Insekten, Würmer sowie Spinat rötliche und Maikäfer als Futter bräunliche Eidotter erzeugen. Doch auch der Geschmack, ja selbst der Geruch der Eier hängt oft mit der Fütterung der Hühner zusammen. In einer amerikanischen Versuchsanstalt hat man kürzlich hierauf bezüglich« Untersuchungen vorgenommen und dabei
Die Serliner Wahlen. Wey! gegen Bruderkampf In der„Kommunalen Praxis" veröffentlicht Gen. Viktor Roack einen Aufsatz:„Berliner Stadtoerordnetenmahlen, po- litische Wahlenl", worin er über eine Unterredung mit dem bisherigen Stadtverordnetenvorsteher Dr. Wey! folgendes berichtet: Ich habe die Gelegenheit wahrgenommen. Dr. W e y l zu bitten. sich über seinen persönlichen Stanopunkt in der die gesamte Ar- beiterklasse jetzt so stark bewegenden Frage der Einigung zu äußern. Seine Antwort ging davon aus, daß um« dem Zwange der Der- Hältnisse in der gegenwartigen Stadtverordnetenversammlung be- reit» so etwas wie eine Arbeitsgemeinschaft der sozta- li st ischen Fraktionen entstanden, dem Uebereinkommen und Zusammenhalten der drei Fraktionen schon so manch:?, der Arbeiter- Nasse sehr werwolle Beschluß zu danken ist. Man fand sich von Fall zu Fall auf der gemeinsamen Basis, als welch« das Maximum der Forderungen der einen und das Minimum derer der andern Partei sich ergaben. Allerdings biete die Geschichie der jetzigen Stadtverordnetenversammlung Momente, die auch die Bruderp.meien zu einer herberen Kritik herausfordern tOherbürgenneist-rwahl). Dr. Weyl bezeichnet auch die Kommunisten als Bruderparteien: seien Ihre Führer auch teilweise Ideologen, deren Forderungen der Sozialdemokrat bekämpfen müsse,>o seien doch ihre Anhänger irre- geleitete Arbeiter und als solche„unsere Brüder und Schwestern. deren Interessen wahrzunehmen wir bestrebt stnd". „Ich möchte mich aber"— fuhr Dr. W« i, l fort—„stark mochea dafür, daß dieser Wahlkampf geführt werden soll ohne Schroffheiten gegen die rechts oder links in gemeinsamer Front mit uns gegen den Bürgerblock kämpfenden sozialistischen Parteien unter der gemein- somen Parole:„Gegen den Bürgerblock, gegen den Brudertampfl" Das braucht eine klare, sachliche Aussprache über die verschiedenen grundsätzlichen Auffaffungen der drei Parteien nicht auszuschließen." Gen. Roack bemerkt dazu: „Diese Ausführungen des unabhängigen Führers sind m. C. sehr beachtenswert. Berliner Stadtverordnetenwahlen bedeuten infolge der Prominenz der Reichsbauptstadt in der Welt mehr als Gemeindewahlen sonstwo. Die bevorstehend n Berliner Stadtverordnetenwahlen sind von den reattionären Parteien in provokatorischer Weise gewaltsam herbeigeführt Man unterschätze nicht die hochpolitische Bedeutung dieses Spiels mit dem Feuer. Die Reaktion glaubt, ihre Zeit fei ge- kommen. Vielleicht ist die Gelegenheit für uns günstig, die Probe aufs Exempel zu machen."
30 Grad im 5chatten! Der.Tag' bringt einen Artikel: .Scheidcnwiin will Reiwspräsidein weiden?" Da« ist nämlich tex Grund, waium der schlaue Philipp die sozialistiiche Einigung be- ireibt. Aber er irrt ffch. er rechnet nicht mit dem Bürgertum, oho I Seine Bast» wird ni»t breiter, sondern schmäler werden, und so»wird er sich einstweilen oller bochfliegenden Pläne enthalten müssen'. Mit diesem»Einstweilen" darj er getröstet von bannen zieh». Voncml» progrommrede ln der italienischen Kammer bringt noch den bisher vorlieaenden Benchien nicht« Neue» und in«» besondere nichts über Dentichland. Tie ongekündigten HilfSmaß» nahmen für die 500 000 Arbeitslosen bai Genosse Tnratt in der iozialislilchen Fraktion als durcha»« nn,»reichend erklärt: er wlln'cht e ne Zwangsanleihe bei den Glundbesttzern, zu deren Gunsten der Staat soviel getan Hab«. Als erster omMcher verkreker der Vereinigten Staate« in Bei sin wtrd vom Handelsakt ChmleS Herring, der srühere amerika- nische Handelskommissar in Belgien , entsandt. Unterbrechung der englisch -irischen Velprechungen. Minister- Präsident Craigh von Ulster ist mir seinen Ministerkollegen plötzlich nach Belfast zurückgereist, wo, zu pessimistischen Gerüchten Anlaß gab. Die Besprechunzen zwischen Lloyd George und De Dalera wurden vertagt.
festgestellt, daß durch Fütterung mit Weizen und Magermilch die wohlschmeckendsten Eier erzielt wurden, wogegen Maisfutter weniger gute Eier lieferte und in diesem Fall auch das Fleisch der Hühner weniger feinschmeckend war. Um festzustellen, bis zu welchiem Grade der Geschmack und Geruch der Eier vom Hühnerfutter abhangt, wur- den ferner Fütterungsversuche mit zerkleinerten Zwiebelblättern an- gestellt. Die Folge hiervon war, daß nach fünfzehntägiger gütte- rung sämtliche Eier nach Zwiebeln schmeckten und rochen und schließ- lich ganz ungenießbar wurden; erst als man wieder zur Körner» fütterung zurückging, wurden Geruch und Geschmack allmählich normal. Was den Geschmack der Tier Im allgemeinen anbetrifft, so soll ausschließlich der jeweilige Gehalt an Fetten und ätherischen Oclcn den Geschmackswert der Eier besiimmen. Das Ei-Klar, dos außer einer reichlichen Wasserbeigabe nur aus Eiweiß besteht, kommt für den Geschmack der Eier kaum in Betracht: der Geschmack liegt viel- mehr hauptsächlich im Eigelb, das zwar ebenfall» Waffer und Ei> weißstoffe, daneben aber auch noch viel Fett sowie je nach dem Futter mehr oder weniger auch ätherische Oei« enthält. Mischt man daher würzig duftende Körner, wie z. B. Kümmel. Dill, Anis oder Fenchel unter das Hühnerfutter, so kann man dadurch den Wohl- gcschmack des Dotters wesentlich erhöhen. Auch'Brenneffelfütterung soll den Geschmack de» Eidotter» verteinern, wie man auch durch Bersütterung getrockneter Brenneffelblätter die Legetötigkeit erhöhen kann. Wie werde ich Diplomat 7 Unter Mitarbeiter Hanl Knax bat im Verlag Nemo u. Co.»in Bflwlein unter obenilebendem Diiel berausgegebeii. woraus wir die folgenden Sätze enlnehnien: Habe nie eine eigen« Meiniiiig. R'-bte dich stetS nacb der Meinung derjenigen Partei, die dir den größten Vorteil gewährt. Verrate nie eine Unlenntititz. Wenn zum Beffpiel von Mexiko die Rede ist, so sage nicht gerode berrnis, e» liegt in»rrtta; denn e« könnte oncb in Asien geleaen se>n. Rede vielmehr so im cillael meinen:»eins jener iniknnsisreiiven Länder, wo die Sonne inr Sommer lehr warm ist." Sprich von ungeahnten ExpansionSmög» lichkeiten. fabelhatien Dimeiisionen. Zu Haufe lies dann den«riike- Mrxiko im Kleinen Brockban« und merke dir die Namen: Hesie- Warteqg. Seler, N»riga . Below. Lemcke, Lurnholh. Packe sie bei paffender Gelegenheit aus und letze dein« Freunde mit deiner Kenntnis über die Fachlrteralur, die von jenem Land handelt, in Erstaunen. Beton« immer das„Wesentliche". Niemand weiß, waS es ist, aber dir gibt e» den Anschein tiekster Erkenntnis. lieber Politik iprich mit vielsagendem Lächeln. Man wird dann glauben, daß du in alle Tchändlichle'ten eingeweiht bist. Entrüste dich nie. Wenn deine Freunde ffch ärgern, daß ihnen der Kellner 180 Mark für die Flasche Seit abverlangt, erkläre kalt« lächelnd, daß du gestern dafür woanders 200 Mark gezabli hast. verrate nicht, daß es Selterwaffer für ,wei Mark gewesen ist. Trach'e danach, uneiiibebrlich z» scheinen. Dann werden die anderen für dich arbetlen, während du verdienst.
Arbeiter- Kunst. An sstellnnq. Petersburger Straße 39, Donnerstag, den 21., abend« 71/, Hat r östentltcher Vortrag vom Bildhauer GaSbarra LS»:„Gtschlechltichleit tn der ftunft*.