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hartes Wirtshaus einzudringen versuchte und von dem Wirt ent- scrnl wurde. Zu dem Fall der Mißhandlung des U n t e r s u ch u n g s- r i ch t e r s S ch a c d e l i n ist zu bemerken, d> es sich offenbar um einen Racheakt eines unschuldig in Untersuchungshaft genommenen Mannes handelt. Eine Beraubung hat nicht stattgefunden. Der Vorwurf, daß die Polizei absichtlich nicht eingeschritten wäre, läßt sich nach den getroffenen Erhebungen nicht aufrechterhalten. Co bedauerlich diese in der französischen   Aufzeichnung angefsihrten Fälle auch erscheinen mögen, so lassen sie die von der französischen  Regierung daraus gezogenen politischer» Folgerungen nicht zu. Die in der franzölischen Aufzeichnung aufgestellten Behauptungen über den deutschen   Selbstschutz sind nicht zutreffend. Die deutsche Regierung muß zunächst die Dcrankwortung für den oberschlesischeu Selbstschutz ablehnen. Cie betont wie in ihrer Note vom 23. Mai erneut mit Nach­drück. daß der oberschlesische Selbstschutz fich als ein« aus dem Zu- sammenschluß der Bevölkerung hervorgegangen« Notwehrattivn dar- stellt, der sich in einem Gebiet gebildet hat, das der deutschen  Verwaltung entzogen und der Verwaltung der Inter  - alliierten Kommission unterstellt ist. Die in der Aufzeichnung ent- hnltencn Angaben über die Stärke des Selbstschutzes, über die zablenmäßige Beteiligung von Nichtcberschiesiern entsprechen eben­falls nickt den Tatsachen. Noch der, gemäß den mit der Inter  - alliierten Kommission getroffenen Abmachungen, erfolgten Auflösung des Selbstschutzes sind seine oberschlesische» Mitglieder in ihre Aohn statten zurückgekehrt, soweit ihnen dies bei dem immer noch herrschenden polnischen Terror möglich war. Die übrigen Mitglieder haben sich in ihre Heimat begeben und ihre durch den Aufstand unterbrochene Erwerbstätigkeit wieder aufge- nommen, oder haben, soweit sie arbeitslos wqxen, von der ihnen in schlesischen und anderen Kreisen unter Beihilfe der Gewerkschasten und anderer Organisationen vermittelten Arbeitsgelegenheit Ge- brauch gemacht. Die deutsche Regierung hat, ihren Zusicherungen gemäß, die in das unbesetzte Deutschland   übergetretenen Teile des Selbstschutzes, soweit sie noch im Besitz von Waffen waren, von den aufgestellten Cchutzpolizeikommandos entwaffnen lassen. Sollten wider Erwarten auf unbesetztem Gebiet vereinzelt noch be- waffnete Trupps auftauchen, werden sie entwaffnet und aufgelöst werden. Die französische   Aufzeichnung behauptet ferner, daß die Oberlellung des Selbstschutzes an Ort und Stelle geblieben sei, und dich General Höfer sich in B r i e g befinde. Die» ist nicht der Fall. Das Kommando des Selbstschutzes, das in Oberglogau   seinen Sitz hatte, ist aufgelöst und Obergloggu geräumt. General Höfer weilt nicht in Briez, wo er nur am 6. und 7. Juli gewesen ist, um die Auftösung des Selbst- schütze? zu vollenden, vielmehr hat er sich von dort nach sewem Wohnsitz Koburg begeben und ist auf der Durchreise dorthin am 11. Juli in Berlin   gewesen. Während somit eine Gefährdung des Friedens von deutscher Seite keineswegs zu befürchten ist. besteht die ernste Gefahr, daß von polnischer Seit« erneut versucht wird, das Ziel zu er- reidjen, das in drei Aufständen vergeblich angestrebt wurde. Der deutsche Relchsminister des Auswärtigen h a t in Uebereinstimmung mit dem gesainten Kabinett auf dessen Wunsch am Juni in einer Besprechung mit dem französi- schen Botschafter über das R ä u m u n g s a b k o m m en seiner Zluffaffung dahin Ausdruck gegeben, daß er an die ernsthafte Absicht der polnischen Jnsur- gcnten, das Abstimmungsgebiet zu räumen, nicht glaube. Die Tatsachen haben diese Auffassung voll bestätigt. Sie lmd auch dem französischen   Botschafter durch einen Kattowitzer Augenzeugen am 7. Juli in Gegenwart de» Außenministers bestätigt morden und sind der französischen   Regierung bekannt. Die Räu- r-.ung des Gebietes durch die Polen   ist nur zum Schein erfolgt. .�wor sind die regulären polnischen Truppen und Teile der Haller- Truppen mit den schweren Waffen über die Grenze gezogen, wo sie, zu neuem Einfall bereit, in ihren Ausgangsstellungen oersam­melt sind. Aber innerhalb des Abstimmungsgebietes ist dt« gesamte militärisch«
Ocgamsaklou der Insurgenten bestehen gebllcbea.""'T Die Waffen sind versteckt, die infolge der Amnestie straffrei ge- bliebenen polnischen Führer stehen auf ihrem Posten. Die Mann- schasten, die nach ihren eigenen Angaben nur auf einige Dachen beurlaubt sind, warten nur auf den Befehl zu neuem Los- schlagen. Sellens der französischen   Besatzungstruppen, welche gegen die deutschgesinnte Bevölkerung mit Haussuchungen und Ver- Haftungen vorgehen, ist nach hier vorliegenden Berichten für die Entwaffnung der polnischen Insurgenten bisher nichts Durch- greifendes geschehen. Zum Teil sind sogar in den neu ein- gerichteten Gemeindcwachen Insurgenten mit ihren Gewehren aus- genommen worden. Auch die Verwaltungsbefugnisse haben die Insurgenten nur zum Teil, und auch dann mehr nur zum Schein als in Wirklichkeit, an die Jnterallierte Kommission abgegeben. Die Land röte haben in manchen Kreisen nur eine stark beschränkte Amtsgewalt. Die Amtsvorsteher sind zum Teil ver- trieben, oder können es nicht wagen, ihre Amtsbefugnisse aus- zuüben. Die Gemeindeoor.steher stehen teilweise notgedrun­gen unter dem maßgebenden Einsiuß ungesetzlicher polnischer Bei­räte. Wie sehr sich die polnischen Insurgenten als Herren des Landes fühlen, zeigen in vielen Gegenden die Mißhandlungen und Verschleppungen dcutschgcsinnter Leute, die immer wieder vorkommen, und zeigen besonders die polnischen Fahnen, die heute wieder über zahlreichen Werken wehen, nachdem sie für die Dauer der lürzlich vom General L e R o n d unter- nommenen Inspektionsreise eingezogen waren. Dielfach haben auch die Insurgenten sogenannte Liquidationsbureaus im Lande zurück- gelassen, deren Leiter größtenteils während des polnischen Aufs» in­des Jnsurgentensühcer gewesen sind, in Wahrheit aber sich mit dir Vorbereitung neuer Puljchpläne beschäftigen. In Schoppinitz besteht noch heute das H a u p t qu a r- tier Korsantys in Gestalt einer sogenonien Houptliquidatios- kommisfion. Die deutsche Regierung bedauert lebhaft, daß die französische  Regierung den vielen augenscheinlich von polnischer Seite ausgehen­den falschen Behauptungen Glauben und Beachtung geschenkt hat. Sic gibt sich der Hoffnung hin, daß die französische   Regierung aus Grund der obigen tatsächlichen Richtigstellung der ihr vorliegenden Nachricht zu der Ueberzeugung gelangen wird, daß von der»Gefahr eine« deutschen   Ausslandes oder von einer deutschen   Drohung" nicht ge­sprochen werden kann. Sie ist serner der Ansicht, daß die Ver­mehrung der französischeu Slreilkraste schwerlich dazu beitragen würde, die infolge der noch ausstehenden Entscheidung naturgemäß gespannte Lage in Oberschlesien   zu beruhigen. Di« deutsche Regierung hat dadurch, daß sie das Ultimatum nicht nur angenommen hat, sondern auch in seiner Ausführung schon weit vorgeschritten ist, den Beweis geliefert, daß ihre Orientierung auf Frieden und nicht auf kriegerische Abenteuer gerichtet, und daß das Ziel ihrer Politik die Wiederherstellung sried- licher und normaler Beziehungen ist. Sie hat bereits ungeheure Leistungen finanzieller und wirtschaftlicher Art vollbracht und hat auch in der Entwaffnungsfrage ollen Fordcrun- gen Genüge getan. Di« deutsche Regierung wird nach wie vor in diesem Bestreben fortfahren. Innerhalb weniger Wochen hat sie, um nur einiges zu nennen, die schwere Artillerie der Land- und Küstenbefestigungen, sowie das von der Kontrollkommission nicht zugelassen« Gerät des Heere», der Marine und der Polizei abgeliefert, sie hat die Herstellung von Luftfahrzeugen und-motoren verboten und alle in Deutschland   noch bestehenden Selbstsihuhorganlsotlonen entwaffnet und aufgelöst. Tie Durch- führung des Friedensoertrages hängt aber unter anderem davon ab, ob es gelingt, die Polen   dazu zu bringen, ihrerseits den F r i e» densvertrag zu achten, von dem Streben noch unrecht- mäßigen Zielen Abstand zu nehmen und auf die Anwendung aller Mittel der Gewalt zu verzichte a.
Danzigs   Arbeiter gegen durchmarsch. vonzlg, 23. Juli.  (BS.) In einer Versammlung der Funktio- näre der Danziger Arbeiterschaft wurde einstimmig schärfster Pro- test gegen die französische   Absicht, im Danziger Hafen   Truppen für Oberschlesien   auszuladen, erhoben und beschlosten, jede Arbeltslelstung zu verweigern, die irgendwie hiermit in Verbindung stehe. Polnisch  -
Sammler und Verbrecher. Daß eine Neigung, eine Liebhaberei, die zur Leidenschaft wird, am Ende pathologische Formen annimmt und das ganze intellektuelle wie sittliche Wesen des von ihr Ergriffenen beherrscht, umwandelt und entstellt das ist eine Tatsache, die dem ruhigen Normolbürger vielleicht unfaßbar sein mag. die ober trotzdem durch tausend leben- dige, teils komische, teils tragische Beispiele erwiesen wird. Diese Bei- spiele bilden den immer wiederkehrenden Stoff der gesamten d r a m a- tischen Poefie aller Zeiten und Völker. Die Helden aller Komödien und Tragödien sind im Grunde solcheBesessenen". Liebe, Ehrgeiz, Herrschbegierde sind die heroischen, pachetischen, durch die Poesie geadelten Formen dieser Leidenschaft. Daneben gibt es ander«, deren Pathos nur zum Lachen reizt, und schließlich solche, denen das Kainszeichen de« Widerwärtigen, des Schmutzes und der Niedrigkeit rn dem Maß« anhaftet, daß ihnen gegenüber ein rein ästhetisches Empfinden nicht aufkommen kann. Wer kennt die Psychologie de» leidenschaftlichen Sammlers? Eigentlich nur der, der selber ein Sammler Ist oder e» während einer Periode seines Lebens war. Nur dieser weiß sich in die Seele des Besessenen hineinzufühlen, der von einer Hab- und Desitzgier ver- zehrt wird, die im Grunde nichts von materieller Gewinnsucht an sich hat und äußerlich doch alle ihre Formen tragen kann. Alle Kennzeichen häßlicher Eigensucht, kleinlichen Neides und rücksichtsloser Erwerbsgier. Und doch entspringt alles durchaus idealen Motiven. Nicht für sich, nicht für seine Person, sondern für sein Ideal, da, er zur Vollkommenheit zu gestalten strebt, wird der von der Sommel- '.out Ergriffene zum abgeschmackten Sonderling, zum schmutzigen Egoisten und zum Verbrecher. Er mag im bürgerlichen Leben der lorrokteste Moralspießer sein, sobald seine krankhaf!« Leidenschaft wirksam wird, schreckt er vor keinem Schmutz und vor keiner Schande zurück. Er tut es ja nicht für sich, sondern für die Sache, die ihm zur fixen Idee geworden ist. Tausendfach sind die Fälle, in denen leidenschaftlich« Bücher- l.mmler ihre Schätze durch Diebstahl zu mehren suchen. Und ebenso häusig die, in denen Kunstsammler sich des Betruges oder der Fälschung schuldig machen. Die krankhaft« Begier, ein b«so"derec Wertstück oder eine auserlesen« Rarität seiner Sammlung einzu- verleiben, ist so überwältige»ch, daß all« Hemmungen schwinden. Es gibt berühmte Galerledirektoreu von wistenschaft- lichem Weltruf, die im einzelnen Fall genau wissen, daß dieser Dürer «der jener Rubens nicht echt ist, die als gelehrte Kritiker dos Bild ohne weiteres oeriverfen würden und die es trotzdem ihrer Sammlung unter falscher Etikette einrangiere», weil sie ja weil sie eben nicht icr Gelehrt», sondern zugleich leidenjchastliche Sammler sind. Es gibt Konservatoren an Museen, die durch langjährig« Uebunj. b«M>ejto»rUw, alt««unstweet» tf dahm gebrach« gaben,
daß sie die äußere Eigenart jede» Meister» vollkommen täuschend nachzuahmen vermögen. Nicht« zwingt sie, diese Virtuosität zum Zwecke der Fälschung zu mißbrauchen. Sie haben im einzelnen Fall keinen Gewinn davon, und sie tun e» doch, nur aus Freud« an der Sache. Bon dein Sohn eines der bekanntesten Konservatoren unserer Zeit aird die scherzhafte Anekdote erzahlt, er könne ein berühmte» Gemälde eines altholländischen Meisters nie ansehen, ohne gerührt zu werden. Die Dame, die auf dem Bild« dargestellt ist, ist nämlich das lebensvolle Bildnis setner jung verstorbenen Mutter, das der Vater seinelzeit nach der Natur gemalt hat! Das tragische Ende des bayerischen Minister« Frouendorfer regt uns zu diesen Betrachtungen an.Ein psychologisches Rätsel!" sagen die Wohlwollenden.Ein gemeiner Derbrecherl" zetert die nationalistische Presse. Ach, er war weder das eine noch das andere, er war ein von der Sammelwut Besessener, ein armer Monomane, der durch irgendeine tragische Verkettung öuhere? Umstände zuerst zum harmlosen pathologischen Fälscher aus privater Liebhaberei, und dann aus Motiven, die man noch nicht kennt, die aber aus vielen Quellen strömen können, zum gemeinen Betrüger im Sinne des Strafgesetzbuches wurde. Wer die Seele des Sammler» nicht kennt, schleudre den Stein der bürgerlichen Verachtung und moralischen Entrüstung gegen ihn! John Schikowski.
komische Oper:ver sidelc Dauer". Dieser friedlich-freund- liche Bauer von Leo F a l l's Gnaden hat Krieg und Revolution überdauert und lebt von der wirklich anspruchslosen Lustigkeit seine« gütigen Wesen», von der feinen Improvisation melodischer, dank- barer Einfälle, von der Wienerischen Anmut de» Lachen« und der Tränen..Leder trägt sein Pmkeri" und da».)eln»rle"-Lied, das sind schon bessere Operettendetoils als ein noch so mondäner Jimmy. In der Komischen Oper war Alfred Läutner in dieser typischen Mönneroperetle der Mittelpunkt al» fideler Zipfelhaube»- bauer. Er hätte auch In einem besseren Ensemble seinen Mann gestanden. Gesanglich indifferent, trug er doch Laune und Herz und Stimmung aus seinen Minen in» Publikum. Auch der Lindoberer von Franz Schwaiger kann sich sehen lassen. Dagegen unter. strich der Stephan von Franz Feiler die Unechtheit seiner Rolle durch stofflich steise Bewegungen und kloßige» Singen. Er hatte sich immerfort die Stirn zu trocknen, so strengte e» ihn an. im Takt zu bleiben. Auch der Dirigent Felix Günther war nicht gerade anschmiegsam. Da» Haus freute sich und' applaudiert« stark. Ks. Dcrühmle Gurkenbangebieke. Die Sauregurkenzeit naht. Und wenn auch diejute jebratene Jans" als ihre traditionelle Begleiterin heute nicht mehr in Frage kommt, so ist doch dieIurke" den Bcr- linern treu geblieben. Aber der denkeirde Mensch begnügt sich nicht damit, sie zu oerzehren, sondern er fragt auch, woher sie kommt. Diesen Wissensdurst mögen die folgenden Angaben befriedigen. Au tal größt« deutsch  «« Kurkwbaugebietea gehört da» ovo
französischen Destechnngsversuchen. wie sie bereits eingesetzt haben, soll durch rücksichtslose Veröffentlichung begegnet werden. Dem Oberkommissar, General H a k i n g, wurde von diesen Beschlüssen Kenntnis gegeben mit der Bitte, kein Mittel unversucht zu lasten, um französische Truppenlandungen zu verhüten. Das Danziger Stadtparlament dürfte sich ebenfalls schon in den nächsten Tagen mit diesen französisch  -polnischen Plänen beschäftigen und gegen sie beim Völkerbund protestieren. Ein neutraler Bericht. Zürich  . 23. Juli.  (MTB  ) Die Zürcher Zeitung  " schildert in einem Briefe aus Oppeln   eingebend die Verhältniste in Oberschlesien  . Der Korrespondent des Blattes bemerkt eingangs, daß seine Dar- stellungen sich auf eigene Wahrnehmungen und Infonnationen dura» englische und italienische Offiziere und Beamte stützen. Er spricht unumwunden von der Vorherrschaft der Franzosen  . Di« Engländer und Italiener   verhalten sich den Franzosen gegenüber zurückhaltend. Sie verbleiben oft nur deshalb in ihren Aemtern. weil sie doch zuweilen der Neutralität und Gerechtigkeit dienen können. Ihre Beziehungen zu den Franzosen sind seit dem dritten polnischen Aufstande besonders getrübt. Ein neuer polnischer Aul- stand wird erst dann unmöglich sein, wenn es General   He n n i k e r gelingt, die Sicherung der Ostgrenze durch englische Truppen vornehmen zu lasten. Die Franzosen widersetzen sich diesem Truppen- auswusch mit allen Kräften. Die Verstärkung der englischen Bs- satzunq in Beuchen   nach dem bekannten Zwischenfall geschah gegen 'den Willen der Franzosen  . Letzten Endes scheint dos franzosilche Verlangen nach Entsendung neuer französischer Truppen dadurch hervorgerufen zu sein, daß den Franzosen  , die dort ziemlich zahlreich anwesenden Engländer unbequem sind. Von Ausschreitungen der Insurgenten hört man jetzt nur noch aus dem Gebiete, das von Franzosen besetzt ist. Bei der r�age der Dislokation der Truppen hat der französische   General   Gratter die Entscheidung zu treffen, dessen chauvinistische Rede be« der Be- erdigung des Majors Montalegre   unter den anwesenden Entente- offizieren großes Befremden hervorgerufen hat. Unter nor- malen Derhältnisten hätte diese Rede zweifellos den Rucktritt des Generals zur Folge gehabt. Trotz der Bestimmung, das; keine Insurgenten den neuen Gemeindswachen eingereiht werden dürfen, kann man es allerorts beobachten, daß viele Znsurgenten als Gemelndewache« aufgenommen wurden. Die Sicherheitsv erhältniste sind daher ganz erbärmlich. Ueber die inneren Vorgänge der I. K. werden die Polen  häufig von den Franzosen drahllich unterrichtet.
Noch keine Cinlaüungen nach Washingtotr. w a s h l n g l o n. ZZ. Zull.(WID.).«ssociaied Preß" meldet: Bevor die Stellung Japans   nicht klarer bestimmt ist. wird es für unwahrscheinlich gehatten, daß formelle Ein­ladungen zur Enlwassnuug»- und Pazlfik-Sonserenz versandt werden. Obwohl der Tag des Zusammentritts noch nicht bestimmt ist. wird der 1l. November als besonders geeignet für die Eröftnung der Sonst»«'; angesehen._ Richtung Rngora! Nach Achener Blättermeldungen werden die Reste der tür  - klschen Armee von Estischehir und Kutahia in der Richtung auf An- gora verfolgt, wo sie sich zu konzentrieren suchen. Griechische Ka- vallerie geht parallel der Eisenbahnlinie vor. Ismet Pascha ist ver- mundet. Sein Generalstabschef wurde getötet. Die Türken müssen dl« Halbinsel Ismid räumen.- Mustapha Kemal Pascha erklärt m einem Manifest, daß die nationale Arme« von Angora sich auf Stellungen zurückziehe, die von vornherein vorgesehen gewesen seien. Die Proklamation empfiehlt der Bevölkerung Lnatolien», keinerlei Unruhe zu zeigen, denn die nationale Armee werde ihre Pflicht vollauf tun. Die muselmanische Bevölkerung von Asjun-Karahistar, Kutahia und Eskischehir ist nach Silvas und Erzerum oerbracht oorden. Der türkische Bericht meldet erfolgreiche Gegenangriffe.
Spanien  « Feldzug in Marokko   bereitet der Regierung schwere Sorgen; fie muß ihren aus Melitta zurückgeworfenen Truppe» Ver» stärkungen von Teuta schicken.
L i e g n i tz. Alljährlich werden riesige Mengen der Lieanitzer Feld- gurke, einer mittellangen, mitteldicken Daucrgurte versandt. Mil- lionen werden in den vielen Einlegebetrieben von Liegnitz   und Um- gebung zu sauren, Salz-, Pfeffer- und Senfgurlen verarbeitet. Auf dem Berliner   Markt ist besonders die Spreewälder   Gurke eine starke Konkurrenz der Liegniger. Hier ist bekanntlich Lübbenau  der Hauptort, wo regelmäßige Gurkengroßmärkte abgehalten wer- den. Die Spreewälder   Gurke ist schlanker al» die Liegnitzer. Der feuchte Spreewälder Humusboden bringt manchmal wahre Wunder- ernten hervor und die Lübbenauer   Gurkenausfuhr beträgt schon in normalen Jahren 6 7 Millionen Kilogramm. In der Mark züchten noch Buben sowie der bekannte Gemüsevrt G o r g a st im Oder- bruch größere Mengen, die jedoch an diejenigen von Liegnitz   und dem Spreewalde nicht heranreichen. In der Provinz Sachsen   und in Thüringer   werden ebenfalls viele Gurten gebaut. Hauptorte sind hier Zerbst   in Anhalt, Ealbe an der Saale sowie das milde Saaleta! bei Naumburg  , wo die Gurtenernte besonders früh beginnt. In Süddeustchland ist vor allem Gochsheim   im Schweinfurter   Bau durch seinen Massenanbau berühmt. Es kommt vor, daß an einem einzigen Tage bei Gochsheim   weit über 7 Millionen Gurten gelesen werden. Ferner werden bei Bamberg  , bei Bobenheim   in der Pfalz  (dicht bei Worms  ) sowie in verschiedenen Teilen des Badener Landes Gurten in großem Umfange angebaut. Berühmt durch seinen Gurtenbau ist Z n a i m in Mähren   sowie da« ganz« Marchtal  . Russisch« Kullurarbeik. In Petersburg   geht die Konstruktion eines sogenanntenAera-Eisenbahnzuges" nach Meldun­gen der Sowjetpreste ihrer Bollendung entgegen. Der Zug soll durch zwei Explosionsmotoren und zwei Propeller getrieben werden und demnächst eine Probefahrt auf der Streck« Petersburg Krim, also über eine Entfernung von etwa 2000 Kilometer machen. Ferner ist van einer Gruppe sowjetrussisckzer Ingenieur« ein elektrischer Pflug konsttujert worden, auf besten Leistungen große Hoff- nung gesetzt wird. Das Dolkskommistariat für innere Angelegenheiten hat eine Landkarte herausgegeben, auf der alle unabhängigen und auto- nomen Republiken, sowie alle Gebiete und Arbeitstommunen auf- gezeichnet sind. Außerdem sind auf der Karte alle Radiostattonen, Eisenbahnen und alle neuen Gouvernements vermerkt. Das Volkskommissariat für Gesundheitswesen organisiert in der .Krim   auf dem Gute Haspre zum Andenken an Tolstoi  , der hier 1903 geweilt hat, eine Gesundheit» st ätt« für Schrift. steller aller Länder. Zur Eröffnung der Gesundheitsstätte beabsichtigt die Sowjetregierung die Schriftsteller A n a t o l e France, Romain Rolland   und ander« einzuladen.
Spielplauandeninft. Die Eritausttihruni, bcr Operette.Unter FrüdlingSblüte»- im isriebrich-Wilhelmitädliichen T i> c a« e r, die heute ltaltstnden solle, um�tc auj« o n a t a g, den 31., nachm. 3 Uhr,»«rschoben werben. Der berühmte ruftischc Sänger Schaljnpi« tritt ein« längere Kunstreis« WS Autland an. Er hat bereitt Heu dazu«rjorherltches Patz Mit tTHHfl Iffrlttltli /'