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Es darf auch nicht übersehen werden, daß das eine furze] Ein derartiger Wahlerfolg würde nicht nur der mert-] mittelbar eingetreten. Das Kabinett fet zurückgetreten und durch Jahr seit den legten Wahlen nicht ein Jahr ruhiger Arbeit, tätigen Bevölkerung Berlins Nutzen und Borteil bringen, fondern eine von heftigsten Erschütterungen erfüllte Zeit ge- fondern darüber hinaus auch wesen ist. Lassen Sie mich daher der Hoffnung Ausdruc geben, daß die kommenden Wahlen im Interesse der Masse der Bevölkerung eine Zeit stetiger organischer Entwicklung einleiten mögen. Solche Entwicklung wird durch nichts mehr gefördert werden, als durch eine fozialistische Mehrheit

in der Stadtverordnetenversammlung, die beherrscht und ge­führt wird von einer an Zahl und Kräften überragenden Sozialdemokratischen Fraktion.

die Entwicklung in Preußen und im Reich erheblich beeinflussen, denn es liegt auf der Hand, daß, was hier im größten Gemeinwesen geschieht, Rückwirtungen, fei es zum Guten, sei es zum Schlechten, im Land und im Reich nach fich ziehen wird.

Ich bitte Sie daher, werte Anwesende, den Einfluß, den Sie braußen bei den Massen haben, im Sinne meiner Aus­führungen zu üben. Dann werden wir alle gute Arbeit für bie Arbeiter Berlins und die allgemeine Entwicklung geleistet haben.

Die Note des Obersten Rates an Deutschland .

Herr Geschäftsträger!

In Anbetracht der Schwierigteit, welche die Fefffehung einer Grenze zwifchen Deutschland und Polen in Oberschlefien bietet, hat der Oberfte Rat die Entscheidung, welche ihm in diefer Hinsicht gemäß Art. 88 des Vertrages von Bersailles obliegt, ver­tagt. Der Oberste Rat it sicher, daß die Bevölkerung Oberschlesiens die Gefinnung zu würdigen wiffen wird, die ihn dazu geführt hat, eine über stürzte£ öfung abzulehnen. Im übrigen wird nichts unterlassen werden, damit dieser Aufschub jo turz wie möglich ist. Der Oberste Rat rechnet feft darauf, daß die deutsche Regierung ihrerseits das deutsche Volt auffordern wird, bis zur endgültigen Entscheidung die größte Ruhe zu bewahren, und baß fie gleichzeitig ihren ganzen unmittelbaren und mittelbaren Ein­fluß auf die Bevölkerung Oberschlesiens ausüben wird, damit diese die Autorität der interallierten& ommission achtet. Der Oberste Rat lentt insbesondere die Aufmerksamkeit der deutschen Regierung auf die schwere Berantwortung, die sie auf sich laden würde, wenn sie es unterlassen sollte, auf ihrem Gebiete, insbesondere an den Grenzen Oberschlesiens , die geeigneten Maßnahmen zu treffen, um jeden Verfuch zu verhindern, der darauf abzielt, Unruhen in dem Abstimmungsgebiet zu fördern, oder wenn fie nicht jede Zufahr von Waffen und Munifion und jeden Uebertritt von Banden oder Bewaffneten ft reng unterbindet.

Dr. Wirth, ersetzt worden, der sich bemühe, die Verpflichtungen feiner Regierung ehrlich zu erfüllen. Die energische Haltung Frant reichs und feiner Berbündeten habe also sofort ein günstiges Ergeb­nis gehabt. Nach Ansicht der franzöfifchen Regierung stellten die Santtionen feinen Selbstzwed dar, und wenn die Ergebnisse, für die fie im März eingerichtet worden seien, erreicht wären, würde Frankreich selber die Aufhebung der militärischen sowie der wirt­fchaftlichen Santtionen vorschlagen. Wenn in den legten Tagen bie Bolitit der deutschen Regierung fi ge ändert zu haben scheine(?), fo fei das vielleicht geschehen, weil die Deutschen geglaubt hätten, daß zwischen den Alliierten nicht mehr derfelbe Zusammenhang wie im März be­stehe, als die Sanktionen durchgeführt wurden, oder wie im Mai, wo die Besetzung des Ruhrgebietes einmütig ins Auge gefaßt wurde. Jedenfalls tönnten die alliierten Regierungen

nicht vergeffen, daß es in Deutschland Umsturzelemente gäbe. Innerhalb 14 Tagen hätten die Deutschen eine Armee von 40 000 Mann, im Ueberfluß mit Kriegsmaterial ausgestattet, auf die Beine gebracht. Es bleibe also eine große Gefahr weiter be. Der Oberste Rat hat gestern abend dem deutschen Ge- der Entwaffnung, der Reparationen und der Bestrafung stehen; das Kabinett Birth fonne zugunsten eines reaftio­schäftsträger in Paris nachstehendes von Briand gezeichnetes ber Kriegsbeschuldigten lei. Loucheur wies darauf hin, nären Rabinetts gestürzt werden. Dann würde die verfrühte Schreiben mit geftrigem Datum übersandt: daß, was die Entwaffnung anlange, Berstöße vorgekommen feien, darunter namentlich die Refrutierung in Oberschlesien . Lou- Aufhebung der Ganttionen, weit entfernt davon, eine Entspannung cheur erinnerte auch an die parteiischen Urteile des Reichs: herbeizuführen, zu einer Spannung in den Beziehungen zwischen gerichts in Leipzig . In bezug auf die Reparationen machte er auf Frankreich und Deutschland führen, und die alliierten Regierungen wären gegen den schlechten Willen der neuen Machthaber Deutsch­gewiffe Schwierigkeiten aufmertfam, die Deutschland bei wären gegen den schlechten Willen der neuen Machthaber Deutsch­ber vollständigen Ausführung des Friedensvertrags gemacht habe. lands waffenlos. Frankreich habe teine geheimnisvollen Hinter Indeffen erkannte er an, daß ein Anfang der Ausführung gemacht gedanken. Seit zwei Jahren erwarte das franzöfifche Boll die ge­fei und daß die deutsche Regierung den guten Willen zu haben rechte Biebergutmachung der Leiden, die der von Deutschland hervorgerufene Krieg ihm auferlegt habe. Frankreich habe fcheine, ihre Berflichtungen zu erfüllen. Er schlug deshalb die Auf eine ganze Jahrestlaffe mobil gemacht, ohne sich ihrer zu bedienen. hebung der wirtschaftlichen Santtionen vor unter der Bebin. milliarbe Goldmart zu zahlen, ausgeführt wirb, 2. baß würde es nicht verstehen, daß die deutsche Regierung einen Tag, nach­gung: 1. baß die am 31. Auguft fällige Berpflichtung, eine Aber das franzöfifche Bolt, so ruhig und edelmütig es fei, die deutsche Regierung fich mit den zwischen ihr und der franzöfi- dem die franzöfifchen Beamten in Leipzig beleidigt schen Regierung besprochenen Maßnahmen einverstanden erklärt, worden felen, die Aufhebung aller Santtionen erreicht. Die franzö durch die der fystematischen Berweigerung der Ein- fische Regierung schlage indeffen angesichts der Tatsache, daß die fuhrerlaubnis für alle waren der Aliierten, die nach dem deutsche Regierung sich in gewissem Maße bemüht habe, ihre Mai­belegten Gebiet gehen sollen, ein Ende gemacht werden soll. Berpflichtungen zu halten, felbst die Aufhebung der wirtschaftlichen Santtonen unter den von Loucheur angeführten Bedingungen vor. Die militäris en Santtionen dagegen, schloß Loucheur, müssen was bie militärischen Ganttionen anbetreffe, so sei die Stunde aufrechterhalten werden. In seiner Antwort stellte Lord Curzon die Sanfttonen für ihre Aufhebung noch nicht gelommen. Sie werde dem­von einer anderen Seite dar. Sie müßten nach ihm in vollem Um- dyft lommen, wenn Deutschland seinen Verpflichtungen in der fang aufgehoben werden, ba Deutschland das Ultimatum der- Reparationsfrage nachtomme, und wenn es die Arbeit der Rom­fiierten angenommen hat. Curzon versicherte, daß die Haltung mission, die mit der Ueberwachung feiner Entwaffnung beauftragt Deutschlands hinsichtlich der Entwaffnung, der Repa. sei, erleichtere. Die Frage der Aufhebung der militärischen Santtio. rationen und, da die Aburteilung tatsächlich stattgefunden hat, nen würde bel der nächsten 3ufammenkunft des Obersten auch hinsichtlich der Kriegsbeschuldigten forreft Rates wieder aufgenommen werden können. gewesen fei. Die Ganttionen, fuhr er fort, feien eine toffpielige er fich Briands Anficht anschloß, folgendes: Nach dieser ebe Briands beschloß der Oberfte Rat, indem Angelegenheit. Sie reizten das deutsche Nationalgefühl. 1. Die militärischen Santtionen werden aufrecht­Schließlich müffe das Kabinett Wirth, das feinen guten Willen be erhalten. 2. Die wirtschaftlichen Santtionen werden weise, unterstützt werden. Endlich verlangte Curzon die schritt aufgehoben. Ihre Aufhebung wird am 15. September in Kraft weise Surüdziehung der militärischen Sant- treten unter folgenden Bedingungen: a) die fällige Zahlung vom 31. Auguft( eine Milliarde Goldmart) wird von Deutschland völlig um die Einfuhr bewilligungen für Erzeugnisse der alliierten beglichen, b) es wirb eine allierte Einrichtung ins Leben gerufen, Sänder in dem besetzten Gebiete zu überwachen. Die Kommiffion in Roblenz wird ein Uebergangsregimé einrichten, um die In­trafifeßung der genannten Maßnahmen vorzubereiten.

Hierzu bemerkt WTB. offiziös: Die Note des Obersten Rates stellt leider fest, daß die Entscheidung über Oberschlesien erneut verschoben wird. Was die Ermahnung an die deutsche Regierung anbelangt. so ist diese bekanntlich stets bemüht gewesen, die Ruhe in Oberschlesien zu wahren. Lediglich burch polnische Umtriebe und Gewalttaten ist die Ruhe in Oberschlesien gestört worden.

Näheres über die Schlußfihung. Paris , 14. Auguft.( WTB.) Ueber die gestrige Nachmittags­igung des Obersten Rats verbreitet Savas folgende ausführ­fichere Mitteilung:

Die Sigung war durch die Besprechung der Befagungs. toften ausgefüllt. Die finanziellen Sachverständigen haben die Bejahungstoffen als zu hoch erachtet. Lord Curzon erklärte, baß diefer Umstand der zu hohen Ropfftärte ber Befagungs truppen zuzufchreiben fei. Der Oberste Rat war jedoch insgesamt ber Ansigt, daß es sich nicht um eine Frage der Mannschaftsstärte handle, sondern um den zu hohen Kostenjak für jeden einzelnen Soldaten. Der italienische Finanzminister Soleri wies dann darauf hin, daß die 3ivilfommissionen noch sehr foft­fpielig fein. Brianb und Jaspar schlossen sich dieser Kritit an. Der Oberste Rat beschloß darauf, sowohl die Frage der Be­fagungsfoften pro Ropf als auch die der Siviltommiffionen durch einen Ausschuß untersuchen zu lassen, der bis zum 1. No vember bestimmte Borschläge unterbreiten soll. Die Besprechungen wandten fich dann den Sanfflonen zu. Boucheur gab eine Darstellung der Angelegenheit und erinnerte an die Erklärung vom 9. März d. 3., nach der Borausseßung für die Aufhebung der in Rede stehenden Zwangsmaß­nahmen die Ausführung der deutschen Berpflichtungen hinsichtlich

die französische Regierung feineswegs die militärische Besetzung Darauf ergriff Briand das Wort. Er fezte auseinander, daß von Düsseldorf , Ruhrort und Duisburg für unbe ftimmte Beit aufrechtzuerhalten wünsche. Es sei im Gegenteil hr Wunsch, fobald wie möglich die Befagungstruppen zurüdzu ziehen. Wenn die Umstände es erlaubt hätten, würde sie schon bie Initiative dazu ergriffen haben. Zur Rechtfertigung des augen blicklichen Standpunktes der französischen Regierung erinnerte Briand daran, unter welchen Umständen die Sanktionen befchloffen wurden. Die Alliierten feien fich darüber flar gewesen, daß der Versailler Bertrag niemals durch Deutschland ausgeführt werde, wenn es nicht duch die Sanktionen dazu gezwungen werde. Als am 9. März 1921 in London dieser Beschluß erfolgte, habe der Oberste Rat in einer Resolution in aller Form erklärt: daß die Ganttionen erst dann ein Ende nehmen würden, wenn sie zu einer befriedigenden, von den Alliierten akzeptierten Regelung der Repa rationen, der Entwaffnung und der Bestrafung der Kriegsbeschuldig ten geführt hätten. Dieser Wortlaut sei von Lloyd Georges eigener Hand torrigiert gewesen. Im Mai, als die Alliierten fich darüber flar geworden feien, daß Deutschland hartnädig die Zahlung der Reparationen verweigerte, habe Frankreich die Berschärfung ber Ganttionen durch Befehung des Ruhrgebietes vorgeschlagen. Es fet tein Zweifel, daß die deutsche öffentliche Meinung im gangen genommen damals noch nicht begriffen habe, daß der Rrieg von den Alliierten gewonnen fel. Es sei notwendig ge­wesen, die Stärte zu demonstrieren, um in der Frage ber Reparationen die Ausführung der Bedingungen zu erlangen. Die Wirkung der Mobilmachung einer franzöfifchen Jahrestlaffe sei un­toschtas steht vor Augen. Der Leiter der Galerie wird fich aber von folchen Wandlungen nicht im Urteil über den Wert älterer wertung Manets oder Liebermanns durch jüngere Anschauungen beirren lassen darf.

Ein Bannfluch gegen die Nationalgalerie. Schöpfungen irre machen laffen, so wenig wie er fich jetzt in der Be

Unter dem Titel Berliner Museumstrieg" hat der Kunstschriftsteller Karl Scheffler vor furzem eine Broschüre er fcheinen laffen, in der er heftige Angriffe gegen Ludwig Jufti, den Beiter unserer Nationalgalerie, richtet. Auf diese Bann flüche antwortet jetzt Jufti in einer Schrift Habemus papam( Wir haben einen Bapft"). Er wendet sich namentlich gegen den Borwurf, daß die Galerie unter seiner Leitung es ver. säumt habe, Kunstwerte moderner naturalistischer Meister rechtzeitig anzulaufen und daß sie gegenwärtig den neuesten Runstrichtungen allzu eifrig entgegenkomme.

tam der Oberste Rat dahin überein, daß diese Rommissionen auf­Bezüglich der in Deutschland arbeitenden Kontrollkommiffionen rechterhalten bleiben. In Uebereinstimmung mit dem Bor chlag des Marshalls Foch ist indessen ihr schrittweiser Abbau ins Auge gefaßt. Der Sig der Luftkontrollkommission wird durch das alliierte Militärfomitee in Versailles festgesetzt werden.

Der Oberste Rat hat bann, bevor er sich trennte, auf den Bor­schlag von Briand und mit warmer Billigung aller anderen Mit­glieber des Rates folgende Refolution angenommen; barauf, wiederum feinen willen zu betonen, den engen Zusammen­Bei Beendigung feiner Arbeiten legt der Oberste Rat Wert barauf, wiederum seinen illen zu betonen, ben engen Zusammen­hang zwischen den Alliierten aufrechtzuerhalten, der, wie er glaubt, mehr denn je für den Frieben der Welt unerläßlich ist.

Zu Beginn der Sigung hatte Loucheur dem Obersten Rat über bie Arbeiten der Interalliierten Finanztommif fion Bericht erstattet. Bei dieser Gelegenheit entspann sich eine Er örterung über bie Frage ber Rosten der Befagungsarmee. Der Oberste Rat nahm eine Resolution an, nach ber die Reparations tommission die Bollmacht erhält, wenn ihre Mitglieder sich nicht einig werden, zu einem Schiedsspruch zu greifen, wenn barüber und über die Wahl des Schiedsrichters Einstimmigkeit erzielt wird.

Die Sigung des Obersten Rates wurde darauf geschlossen. Hilfsexpedifion nach Rußland . Als Leiter der Hilfsexpedi= tion des deutschen Roten Kreuzes, die demnächst Stettin auf einem nach Petersburg bestimmten Schiff verlassen wird, ist der wonnen. Mühlens hat sich den Ruf einer maßgebenden Autorität bekannte Hygieniter Prof. Beter Mühlens in Hamburg ge­ber ersten Ausrelfe von anerkannten Batteriologen und Hygienikern auf dem Gebiete der Seuchenbekämpfung erworben. Er wird bei nebst einem Stab von Hilfsperfonal begleitet werben.

Juftis erfolgreiche Bemühungen, den Besuch ber Nationalgalerie durch wechselnde Ausstellungen usw. zu heben, erscheinen Herrn Scheffler ebenso anftößig, wie bem privaten Kunsthändler tum, das durch diese Ausstellungen seine Profite bedroht sieht. Der fragische Mark Twain . Aus dem Nachlaß des amerita­Bapst Scheffler ist überhaupt gegen jebe Popularisierung der Kunst: nischen Humoristen gibt der Insel- Verlag ein Werk heraus, das den Daß sich die Besucher im Kronprinzenpalais brängen," sagt er, führt den Titel Der geheimnisvolle Fremde und ist clownartigen Spaßmacher von einer ganz neuen Seite zeigt. Es beweist vielleicht nur etwas gegen die dort wechselnd ausgestellten bas peffimistische Bekenntnis eines enttäuschten Idealisten, das in Bilder. Diese Bilder müssen doch wohl notwendig trivial ber vollständigen Leugnung aller idealen Werte, alles Lebensfinnes und atademisch sein, wenn sie der Menge wirklich und Lebenszwedes gipfelt. Mir geben aus Juftis Schrift einige Stellen wieder, die mit gefallen." thren Mitteilungen über die Sammelarbeit der Nationalgalerie vor Gegen derartig hochmäßige Albernheiten fich zu verteidigen, Hätte und nach der Revolution von allgemeinem Interesse sind. Jufti nicht nötig gehabt. Er tut es trobem in seiner Broschüre, Jufti verteidigt ich gegen die Rritit, nach der ganze Perioden von und er wird in dieser wie in den anderen von Scheffler aufgepicten Mebermann der Galerie fehlen und fie von Corinth und Slevogt Fragen alle vorurteilsfos, modern und bemokratisch Dentenben auf nicht entfernt ein zureichendes Bild gibt. Die entscheidenden Ber - feiner Seite haben. fäumniffe, so schreibt er, sind hier gerade zu Tschudis( Juftis Bor­

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Die Geschichte spielt in einem tenen österreichischen Dorf im Jahre 1590. Ein paar Knaben sind die Helden und ihre findischen Spiele das einzig Reale in dieser Welt, in der das wahre Glüd nur in Wahnsinn oder Tod bestehen tann. Zu den Kindern gesellt sich ein wundersamer Frember, ein schöner Jüngling, der fich Eatan nennt und ein Engel ist, alle möglichen Wunder tut und in Ber gangenheit wie Gegenwart die Richtigkeit und Erbärmlichkeit der gänger) Beit geschehen; wäre Tschudi frei gewesen, dann hätte er moderne Operetten geschrieben werden, um fo mehr freut man ich mystischen Wollenflor ziehen die nachdenklich schaurigen Geschehnisse Boltsblihne: Der Opernball ". Je mehr neue und sozusagen Weltgeschichte und des Menschenschicksals aufweist. In einem düfter­natürlich das Richtige getan, er burfte aber nicht. Jegt, ber alten. Die Rapriolen ber Füße, Bäuche und Schultern, die des Buches an uns vorüber. Die Weltgeschichte erscheint als eine nach dem Wegfallen der faiserlichen Kontrolle, ist es sehr schwer, Sargonwiße und das Kalauertum, bie heute Text und Musit den häufung groufiger und ziellofer Dinge. Die Schauder des Welt­bas bamals Bersäumte nachzuholen. Werte z. B. aus den fehlenden Anstrich geben, all der äußerliche Rigel für Sinne und Behenspisen frieges find hier erbarmungslos dargestellt, lange bevor die Welt Berioden Liebermanns tommen taum auf den Markt und bann zu ist in der Operette vor 30 Jahren durch Mufit, Balzer, Grazie er- fie am eigenen Beibe erlebte. Und schließlich bleibt nur die furcht­Breisen, die unser verarmter Staat nicht aufbringen fann. Die fekt. Bie reizvoll an mufifalischen Einzelnummern, wie bezent in bare Erkenntnis, daß es fein Jenseits gibt und eigentlich auch fein Rapitaliften find meist vergrämt, haben vielfach feine rechte Sym. Milieu und Libretto, wie zart im Gerant von Mazurta und Walzer Diesseits, daß alles ein Traum ist. Gott , Menschen, die Welt, pathie für den neuen Staat. Tschudis Sammelarbeit für wirft doch noch heute der Heubergeriche Opernball" die Sonne, der Mond, das Gewirr ber Sterne- alles ein Traum, moderne Runft wurde durch den taiserlichen Eingriff in Rofa- Domino auf die Probe stellen- wie harmlos ift bas, aber Die lustigen Weiber von Orleans , die ihre lebetüchtigen Männer verkündet Satan dem Knaben. Mart Twain wollte in diesem Buch sein letztes Befenntnis 10 Jahre hindurch gelähmt. Was er unter dem Drud wie munter und zeitlos! Da hat Morris nach dem etwas gelehrten geben, wie er an einen Freund fchrieb, ein Buch, das auf feines bes Raisers oder der Landeskunsttommiffion an neueren Werten Griff zur Liebelei", die ihm das Haus leerie, einen praftisch- fugen Menschen Gefühle, Borurteile, Meinungen, Glauben, Hoffnungen aufnehmen mußte, war meist unbedeutend oder sogar beGriff getan. Rüdsicht nehmen sollte, ein Buch, das fagt, was ich zu sagen habe, bauerlich, ift auch zum großen Teil wieber entfernt. In turzen Proben ist eine Aufführung zuwege gebracht, die aus meinem innersten Herzen heraus. Ich wollte damit fagen, was Auch die Forderung, jest Bilder von Delacroig, Ingres , Corot wiederum, wenn von der mangelnden Grazie einer etwas ängft ich vom Menschen halte, was für ein fhäbiges, ärmliches, fächer­sfw. zu laufen, erklärt Jufti für heute unmöglich zu erfüllen, da lichen Frau und einem Kleinen männlichen Schreibals abgefehen liches Ding er ist, und wie er sich in der Wertung seines Charatters, folche ,, aluta dem schmungvollen, diskreten und im Walzer auflebenden Kapell- Tieren täuscht." folche a luta meister" für die Mittel der Galerie nicht zu wird, als vorzüglich bezeichnet werden tann. Das ist an erster Stelle feiner Kräfte und Eigenschaften und feiner Stellung unter den haben finb. Der gegebene Ausweg, so fährt er fort, ist es, das meifter Gottlieb und bem prächtig spielenden Blüthner - Orchefter Mart Twain hat das Buch bereits im Jahre 1897 begonnen, Festende einstweilen durch Leihgaben zu zeigen, und er ver- zu danken. Bon den Damen hat allein Friebel Schwarz gans die aber nicht gewagt, es bei seinen Lebzeiten zu veröffentlichen. Es telbigt fich gegen den Borwurf zu großer Haft" in dieser Bziehung, prideinde Laune und den Fledermaus- Schliff des Stubenmabels, heint, als wenn er es nicht über fich brachte, der Deffentlichkeit ebenso wie beim Raufe von Bildern und Stulpturen junger bas alle fleinen Schicksale an dünnem Fädchen hält. Ihr Partner, fein wahres Antig zu zeigen. So fpricht er erft jest aus dem Grabe itungstünstler". Immerhin waren infolge solcher Haft der Kadett", hätte durch eine fesche Soubrette erfent fein fönnen. zu uns als der tragische Clown, deffen Wesen und Wert durch diesen diese Dinge noch recht billig, heute schon wäre es der Galerie fauna 3abor und Bollmann, beibe zu höherem gefchaffen, fügen Sifteren Huntergrund ein neues und Heferes Ansehen erhält. mehr möglich, ähnliches wie das damals Erworbene zu taufen. fich mit leichter Buftigkeit in ein Ensemble, in dem Fräulein Sle. Hodels töfliche Frühlingslandschaft hat 2500. getoftet. Unbüller als gefangstüchtig, Sulfus& ads als wikig auffält. Es ist zu wünschen, und gerade den Mitgliedern der Bolts- Direktion& aleen Bottomt, die am 1. September im Theater -übliches Rünstlertbeater. Unter diesem Namen hat die neue Hedel, Kirchner, Rotoschta und Barlach find teine bühne anzuraten, daß sie fich zu dieser vornehmen und echten in der Kommandantenfrage thre Tätigkeit beginnt, ble be Richtungsfünftler, fonbarn persönliche Talente. Gewiß wird man Berle der Operettenliteratur älterer Lage drängen. En froher, tanntesten jüdischen Schauspieler zu einem Ensemble vereinigt, um be in zehn Jahren anderes fuchen, die Entwickelung Hedels oder Ko- fchöner Abend ist ihnen gewi R. 5. eigenartige Rumit dieser Darsteller in Berlin zu zeigen.

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