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Gewerkschaftsbewegung

Zu den Einigungsbedingungen.

Die amtliche Veröffentlichung in unserer geftrigen Morgen ausgabe über die Vereinbarung zwischen der Reichsregierung und ben Bertretern der Spizenorganisationen der Beamten, Angestellten und Arbeiter enthält einen Irrtum. 3iffer 8 der angenommenen

Bedingungen lautet richtig wie folgt: Für die Beamten, die vor dem 1. August 1921 aus dem Arbeiterstand in das Beamtenverhält nis übernommen worden sind, findet eine Anrechnung der aus 3iffer 1 fich ergebenden Erhöhung des Teuerungszuschlags auf die Ausgleichszulage nicht statt.

Ferner werden vom 1. August 1921 ab auf die Ausgleichszulage nicht angerechnet:

a) Erhöhung der Bezüge infolge Bersehung des Beamten in eine höhere Ortsflaffe.

b) Erhöhung der Bezüge infolge ersehung des dienstlichen Wohnsizes in eine höhere Ortsfiaffe. c) Erhöhung der Bezüge infolge Anwachsens

ber Rinderzahl.

Dagegen wird angerechnet:

d) Erhöhung des Grundgehalts bei Aufrückung in eine höhere Dienstaltersstufe und bei Beförderung. e) Erhöhung des Ortszuschlages wegen des Uebertritts in eine höhere Ortszuschlagsgruppe. 1) Die durch die Regelung zu 2) und 3) bewirkte Erhöhung der

Diätenjähe.

g) Erhöhung des Teuerungszuschlags, soweit sie auf die unter a, b und c genannten Erhöhungen des Grundgehalts-, Ortszu­schlags- und Diätengefeßes zurückzuführen sind.

Es fehlten alfo die durch Sperrdruck hervorgehobenen Säße unter a, b und c.

Unternehmerintelligenz.

Einem großen Teil des Unternehmertums ist nichts verhaßter als der Achistundentag. Immer wieder versuchen sie, den Nayweis au führen, daß sie durch die Vertürzung der Arbeitszeit, die ein Sinken der Produktion nach sich ziehe, ruiniert werden.

Imiffe, wollten die Angeftelten nicht refilos bem Elend verfallen. I ist sie vielfach tariflich auf 10 und 11 Stunden täglich ausgedehnt Nach eingehender Diskussion wurde eine dementsprechende Ent- worden. Die gastwirtschaftlichen Angestellten haben sich ferner an schließung einstimmig angenommen, die in den Schluß austlingt: allen größeren Orten als Ersatz für den Sonntag, der einer ihrer Alle Versammelten sind sich bewußt, daß unter dem heutigen schwersten Arbeitstage ist, einen wöchentlichen Ruhetag erkämpft. Der Wirtschaftssystem eine wirkliche Verbesserung ihrer sozialen und ganz oder zum Teil auf Trinkgeld Angewiesene hat ein Interesse an wirtschaftlichen Lage nicht zu erreichen ist und geloben, neben dem unbegrenzter Arbeitszeit: je länger diefe, um so mehr Trinkgelder. Stampf um ihre nadie Lebenseristenz ibre ganze Straft einzufeßen, Eigene Gefundheit und Familienleben fommen dabei vielfach zu damit das jezige Wirtschaftssystem schnellstens in die Gemein- und furz, wie das Aussehen vieler gastwirtschaftlicher Angestellter beweist. Bedarfswirtschaft überführt wird." Je länger nun aber das Bedienungspersonal arbeitet, um mehr zu Damit stehen die Angestellten der Groß- Berliner Metallindustrie verdienen, um so mehr Intereffe hat es daran, daß während dieser wiederum einmal in einer Lohnbewegung. Sie sind es nicht ge- Beit auch der ganze Betrieb uneingeschränkt im Gange bleibt. Wirt weien, die der bekannten Schraube ohne Ende" den ersten Anstoß und Bedienung drücken auf das Rüchenpersonal, um deffen Arbeits­gegeben haben. zeit zu verlängern. Daraus folgt eine noch längere Arbeitszeit für das Hilfspersonal, turz die früher übliche 15 bis 16ftündige Arbeits­geit mit allen ihren üblen Folgen wird ebenso zur Regel wie die damit zusammenhängende ständige Uebertretung der sozialen Gefeße und Schutzvorschriften. So bringt der Egoismus der einen verfchlech terte Arbeitsbedingungen für alle anderen. Auch verschlechtert er die Arbeitsbedingungen der eigenen Berufsgenossen, denn der Trinkgeldempfänger sieht naturgemäß nicht gern Konfurrenten neben fich. Hier muß die Deffentlichkeit einschreiten, indem sie die Quelle des Uebels verstopft und das Trinkgeld als wirklich abgeschafft betrachtet.

Nachdem allzu großes Entgegenkommen der Regierung auf der einen und maßlose Profitgier der Unternehmer auf der anderen Seite mit vereinten Kräften diefelbe in Bewegung gefegt haben, bleibt den Angestellten nichts weiter übrig, als alles daran zu segen, einen Ausgleich herbeizuführen.

Verhandlungen über die Tarife im Bergbau.

Ein Beitrag zur Kaufmannsgerichtswahl. Ein würdiges Mitglied des Deutschnationalen Handlungsgehilfen perbandes ist der Personalchef der Nationalen Automobilaktiengesell schaft Berlin- Oberschöneweide, Herr Heidike. Er verweigert, wie uns mitgeteilt wird, den Werkstattschreiberinnen und schreibern den Ausweis, der zur Wahl der Kaufmannsgerichtsbeifizer notwendig ist. Troß wiederholten Hinweises hat er bis heute die Bescheinigungen gen zwischen den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen im Im Reichsarbeitsministerium begannen gestern die Verhandlumn­nech nicht ausgestellt. Die betreffenden Kolleginnen und Kollegen Bergbau über die neuen Tarifregelungen. Den Vorsitz führt Reichs= fahen sich genötigt, die Wahlbescheinigung vom zuständigen Polizei- arbeitsminister Dr. Brauns. Die Verhandlungen werden voraus­revier stempeln zu lassen. Sie werden den Deutschnationalen am Sonn­tag bei der Wahl die rechte Antwort erteilen, indem sie die Liste des fichtlich auch heute noch andauern. Zentralverbandes der Angestellten wählen.

Achtung, Kaufmannsgerichtswahlen!

Zentralverband der Angestellten( Afa).

Verhandlungen der städtischen Arbeiter in Sachsen .

Am Donnerstag, den 25. Auguft, fanden im neuen Rathaus zu Dresden Berhandlungen des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter mit dem Arbeitgeberverband Sächsischer Gemeinden über die Gewährung einer Teue rungszulage( Brotzulage) an die städtischen Arbeiter statt, Nach längeren hartnädig geführten Verhandlungen, in denen die Arbeiter­vertreter die Arbeiterforderungen zähe verteidigten, kam folgende Bereinbarung zustande:

"

Mit der Unter­

Die Kaufmannsgerichtswahl am Sonntag muß einen über­wältigenden Sieg der freigewertschaftlichen Idee bringen. Der Verlauf der Versammlungen, die sich mit der Wahl beschäftigten, Entscheidung über das Ergebnis der Verhandlungen. hat gezeigt, daß nicht nur in den Kreisen der Mitglieder des Zentral­Nach dem Abschluß der zwischen Reichsregierung und der Ver- verbandes der Angestellten, sondern weit darüber hinaus fich der Es follen erhalten ab. 1. August 1921 alle über 21 Jahre alten handlungskommission der Beamten und Arbeiter stattgefundenen Gedanke von der Notwendigkeit des überwiegenden Einflusses des männlichen Arbeiter pro Stunde 1 M., weibliche und Jugendliche piertägigen Berhandlung haben die in Betracht kommenden Ver- 3entralverbandes der Angestellten im Kaufmanns- erhalten pro Stunde 70 Pf., Arbeiterinnen, die unterhaltspflichtige bände ihre zuständigen Rörperschaften nach Berlin gericht festgesetzt hat. Kinder zu versorgen haben, werden in der Teuerungszulage den berufen. Die Tagungen müssen bis Dienstag Die Angestellten werden daher erneut auf die Wichtigkeit der männlichen Arbeitern über 21 Jahre gleichgestellt." abend 6 Uhr beendet sein, weil die neuen Bezüge mit Wahl hingewiesen. Nicht die reaktionäre Richtung des Dhv. und Rost und Logis stehende Bersonal der städtischen Anstal. Allen Bemühungen zum Trotz gelang es nicht, für das in größter Beschleunigung zur Auszahlung fommen sollen. Die Ber - feiner Anhängfel, nicht das Sammelfurium der im GdA. zusammen- ten gleichfalls eine Teuerungszulage durchzusetzen. Der Arbeitgeber­zusammen- Rost und Logis stehende Personal der städtischen Anstal handlungskommission hat sich ein mütig bereit erflärt, den Mit- geschlossenen Harmonievereine, fondern einzig und allein die verband erflärte zum Schluß, auch für dieses Personaleine gliedern ihrer Berbände die Bereinbarung zur Annahme zu freie Gewerkschaft, der Zentralverband der Ange- Teuerungszulage gewähren zu wollen, wenn die für empfehlen. ftellten, ist Träger des Gedankens der Befreiung der Angestellten die Reichs- und Staatsbetriebe schwebenden Verhandlungen für das von dem Joch des Kapitals. Darum wählt morgen jeder gewert- in Frage stehende Personal eine Aufbesserung bringen sollten. Ferner schaftlich dentende Handlungsgehilfe männlichen und weiblichen Ge- wurde vereinbart, daß am 15. September die Bertreter der beider. schlechts die Liffe seitigen Parteien nochmals zusammentreten, um zu prü fen, ob und inwieweit eine Erhöhung der vorstehenden Säße sich notwendig macht. Sollten die Verhandlungen im Reich für die Arbeiter höhere Zulagen bringen als die für den Freistaat Sachsen In der letzten Nummer der Arbeitgeber- Zeitung", die ja vereinbarten, dann sollen die Gemeindearbeiter Sachsens den Betrag, immer, wenn auch ungewollt, reichliches Material zur Bekämpfung dec fapitalistischen Wirtschaft liefert, wird das Ergebnis einer mit Versicherungsangestellte zur Kaufmannsgerichtswahl. Berhandlungen nahmen auch Bertreter des Metallarbeiter. I um den die Reichszulage höher ist, nachgezahlt erhalten. An den anerfennenswerter Genauigkeit und Wissenschaftlichkeit" durchge­Bu einer wuchtigen Rundgebung für die Kandidatenliste des verbandes und der Maschinisten und Heizer teil. Die führten Untersuchung veröffentlicht die dem amerikanischen National 3entralverbandes der Angestellten( 2 fa) geftaltete Organisationsvertreter stimmten der Vereinbarung zu und be Industrial Board" entnommen ist. Danach sind 436 Betriebe der sich die überfüllte Versammlung der Bersicherungsangestellten in den schlossen, diese ihren Mitgliedern zu empfehlen. verschiedensten Erwerbezweige, in denen die 48stündige Arbeits- Musikerfälen. Der Verbandsvorsitzende Stollege Giebel behandelte woche durchgeführt ist, untersucht worden. Bei 87,2 Proz. diefer in eingehender Form die Stellung der Versicherungsangestellten in An alle Holzarbeiter in Deutschland ! Infolge des Kampfes in Betriebe sei die Arbeitsleistung erheblich zurückgegangen, bei 8 Proz. diesem Wahlkampfe. Ueberzeugend wies er nach, daß gerade ange- der Berliner Holzindustrie ist der Zuzug für Holzarbeiter aller Bran­fei sie gleich geblieben, aber in 4 vom Hundert habe sie sich erhöht. fichts des schwierigen Tariffampfes der Bersicherungsangestellten chen nach Berlin gesperrt. Arbeiterfreundliche Blätter wer weil die Arbeitsmethoden verbessert seien. diese Wahl mit einem vollen Sieg der freigewerkschaftlichen Randi den um Abdruck gebeten. Es dürfte der Arbeitgeberzeitung" fehr schwer sein, die Wissen- datenliste des 3entralverbandes der Angestellten enden müsse. schaftlichkeit" der Untersuchungsmethoden nachzuweisen. Falls man mit rauschendem Beifall unterstrich die imposante Bersammlung gefeßt Entschließungen über die Stellungnahme zu den Lohnbewe Aus den Betriebsverfammlungen gehen uns neuerdings fort das Ergebnis anerkennt, wäre daraus leßten Endes doch nur zu feine Aufforderung, die wenigen Stunden für restlose gefeßt Entschließungen über die Stellungnahme zu den Lohnbewe schließen, daß die hier in Betracht kommenden Unternehmer nichts erbearbeit auszunuzen. In der Aussprache versuchte gungen zu, die sich in der Regel an die Ortsverwaltungen der bes getan, um ihre Betriebe den Fortschritten in Wissenschaft und der Vorsitzende des Allgemeinen Verbandes der Bersicherungsange: breitung solcher Resolutionen an die Stellen, an die sie gerichtet treffenden Gewerkschaftsorganisationen wenden. Technik anzupassen und daß der größte Teil der Unternehmer ent- stellten sich gegen die Angriffe des Referenten zu wehren. Bis auf find, ist ihr zwed zunächst erfüllt. Uns ist es unmöglich, außer weder nicht zu den intelligenten Leuten zu rechnen ist, wenige Anwesende stimmte die Versammlung den Ausführungen den Berichten über die beschließenden Mitglieder- oder Delegierten oder aber sich nicht genügend um feine Betriebe der Rollegen Schmidt und Bublik sowie der energischen den Berichten über die beschließenden Mitglieder- oder Delegierten versammlungen, noch alle an diese gerichteten Anträge oder Ent­Immert. Beides ist wenig schmeichelhaft für die Arbeitgeber Rampfeswille fand in einer Resolution Ausdruck, die entschieden schließungen der Belegschaft jedes einzelnen Betriebes zu veröffent geitung". Bir werden mit aller Straft gegen die Berlängerung der Arbeits- protestiert gegen das Almofenangebot der Arbeitgeber bei den lichen. Resolutionen der Belegschaften fönnen daher nur in den zeit fämpfen, weil wir einmal willen, daß nur dadurch den besten Tarifverhandlungen. Fällen berücksichtigt werden, in denen es sich um besondere Ange Fabritationsmethoden Eingang verschafft werden fann und weil legenheiten von allgemeinem Interesse handelt. beren vernünftige Anwendung durchaus im Interesie der Arbeiter Die Redaktion des Borwärts". schaft liegt, zum anderen auch, weil wir wünschen, daß das Heer der Bei der Liförfabrik Hermann Meyer u. Co., A.-G., Battstr. 11 Ehemalige Siemensarbeifer! Am Mittwoch, den 31. August, Arbeitslosen nicht vergrößert werde. In einer Zeit, wo vielfach mit bis 12, stehen die Betriebshandwerker und helfer seit Sonnabend, abends 7 Uhr, findet in der Linienſtr. 83/85 im Sihungsfaal ei.te Kurzschichten gearbeitet werden muß, tann an eine Verlängerung den 20. August, im Streit. Wir bitten um strengste Solidarität. Bersammlung der Gemaßregelten von 1919 statt. Stellungnahme der Arbeitszeit nicht gedacht werden und jeder gewertschaftlich ge zu unserer Klage. Die Ortsverwaltung. Schulte Arbeiter wird daher auch die Leistung von Ueberstunden ab­ Rußlandhilfe." Die Sammellifte Nr. 216 der Gewerkschafts­lehnen. Lohnbewegung im Fuhrgewerbe. fommission ist als verloren gemeldet. Wir bitten, diefelbe anzu Durch die erheblichen Preissteigerungen aller zum Lebensunterhalten und an die unterzeichnete Organisation, Zimmer 35, abzu halt notwendigen Artikel sehen sich die in den gewerblichen Fuhr- liefern. betrieben Groß- Berlins tätigen Schwer- und Leichtfuhrwertstutscher Deutscher Transporarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin. genötigt, die bestehenden Tariflöhne per 31. Auguft der Fuhrherren- In Hamburg beschlossen die Heizer und Maschinisten der Groß innung zu fündigen Angesichts dessen, daß die Löhne in dieser schiffswerften eine Lohnerhöhung von 100 Broz. zu fordern. Um Gruppe gegenüber gleichartig gelagerten fehr zurüdstanden, wurde eristenzfähig zu sein, müßten den Weltmarktpreisen gegenüber auch eine Lohnerhöhung von 85 m. wöchentlich auf die bestehenden Löhne Beltmaritlöhne gefordert werden. Die Angestellten der Elektri­von 290 M. für Schwer und 270 m. für Leichtfuhrwertskutscher ge- zitätswerke einschließlich des Werks Unterelbe beschlossen, den Tarif fordert. In einer hierüber mit dem Vorstand der Innung am zu fündigen und für August und September rückwirkend eine Teue­13. d. M. gepflogenen Berhandiung gestand dieser eine Erhöhung rungszulage zu fordern. Don 8 Proz. zu. Die fich mit diesem Ergebnis beschäftigende stark Für unintelligente, arbeiterfeindliche Unternehmer mögen solche besuchte Branchenverfammlung lehnte mit Entrüftung das Angebot arbeiterverband das Tarifabtommen gefündigt. Gefordert wird in In der westdeutschen chemischen Industrie hat der Fabrit. Statistiken, wie sie von Bett zu Beit die Arbeitgeberzeitung" bringt, als viel zu gering ,, den Preissteigerungen nicht gerecht werdend ab. Der Hauptsache eine Zulage zu den Stundenlöhnen von 2 M. eine angenehme Sache sein, die Arbeiterschaft zieht andere Schlüffe Die Lohnfommission wurde beauftragt, no ch mals mit den Arbeit­aus ihnen und erkennt, daß es notwendig ist, mit dieien der Bro- gebern spätestens bis zum 28. d. m. in Berhandlungen aus Eisleben , wo die Holzarbeiter bzw. Tischler, und aus Schleiz , Cohnbewegungen in Thüringen . Aus Gotha , Beulenroda und buftion nur hinderlichen Unternehmern aufzuräumen, um die Bei- su treten. Die Anrufung des Schlichtungsausschusses wurde ab­tung folcher Betriebe intelligenten und fortschrittlich gesinnten gelehnt, da auf Grund der voraufgegangenen Lohnbewegungen feine o bie Arbeiter der Spielwaren industrie die Arbeit nieder­Beuten anzubertrauen. guten Erfahrungen mit dieser Körperschaft gemacht wurden. Die gelegt haben, sowie aus anderen thüringischen Orten werden Lohn­Bersammelten befchloffen einstimmig, wenn die nachgefuchte Ber- bewegungen gemeldet. Die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter handlung kein befriedigendes Ergebnis zeitigen follte, die Arbeit ein- Don 3eimar haben mit 1280 gegen 240 Stimmen beschlossen, in zustellen. Von den Arbeitgebern wird erwartet, daß sie fich zu für die Teuerungszulage. den Generalstreit einzutreten. Es handelt sich um den Rampf größerem sozialen Verständnis als bisher durchringen, um den be- für die Teuerungszulage. vorstehenden, in das Wirtschaftsleben Berlins tief einschneidenden Rampf noch in letzter Stunde abzuwenden.

Gegen den Achtstundentag fann überhaupt fein ernst zu nehmender Grund angeführt werden. Gerade Amerika hat uns den Beweis geliefert, wie durch Anwendung rationeller Arbeits­methoden die Produttivität gesteigert werden fann. In den Ford, werfen ist z. B. die Fabritationszeit eines Benzinmotors von 9 Stunden 54 Minuten auf 3 Stunden 10 Minuten herabgedrüdt worden, die Gesamtzahl der dort erzeugten Automobile stieg von 1780, die bis zum Jahre 1904 gebaut wurden, auf 750 000 im Jahre 1917. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter ist stets gewachsen, und trop der Verkürzung der Arbeitszeit auf acht Stunden ist die Produktivität immer gestiegen.

Kündigung des Metallindustrie- Angestelltentarifs. In einer Versammlung am Donnerstag abend im Deutschen Hof. Ludauer Straße, haben die Funktionäre des Afa- Bundes der Metallindustrie über die Kündigung des Metalltarifes beraten. Der Referent, Kollege Schitora vom Afa- Ortstartell, gab eingangs der Versammlung eine furze Schilderung der gegenwärtigen Tene rungsverhältnisse. Er untersuchte dann, o5 der bestehende Gehalts­tarif den augenblidlichen Lebensunterhaltungsfoften entspreche. Er schilderte lurz die Notlage der Angestellten und legte in fachlichen Ausführungen alle gegen und für eine Kündigung des Gehaltstarifs sprechenden Gründe dar. Die Metalltariffommission des Aia- Bundes hat in eingehenden Beratungen sich mit der Frage der Kündigung beschäftigt und diese Funktionärversammlung einberufen, um die Funktionäre die letzte Enticheidung treffen zu lassen.

Streit bei Hermann Meher u. Cs.

Das Trinkgeldunwesen.

Die Streifleitung.

Der

Die Gesellschaft für foziale Reform liefert zu diesem Thema fol. genden beachtenswerten Beitrag:

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Jm Bezirk des fächsisch- thüringischen Weberverbandes sind die Tarife der Arbeiter und die der Angestellten von den Arbeitneh mern gefündigt worden. Die Arbeiter fordern eine Lohnerhöhung von 3 M. für die Stunde für Arbeiter bis zu 20 Jahren und von Monatsgehalt als einmalige Sonderzulage und 50 Broz. Buschlag zu 3,50 m. für die älteren Arbeiter. Die Angestellten fordern ein den jezigen Gehältern.

Stand

Die alte Unfitte des Trinkgeldgebens findet auch jetzt noch ihre Berteidiger, die durchaus nicht einsehen wollen, daß doch schwer­Der Streit der Tegfilarbeiter in Nordfrankreich( Lille , Roubair wiegende Gründe vorhanden sein müssen, wenn die Hauptbeteiligten und Tourcoing ) dauert fort. In Lille fanden große Demonſtrationen bas Bedienungspersonal diesen Kampf immer wieder und statt. In den Städten werden Boltstüchen eingerichtet. selbst auf das Risito geminderter Einnahmen hin aufnehmen. Wir Berkehrsbund. Sonntag 3 Uhr im Gewerkschaftshaus, Engelufer 15/16, Nachdem bereits die in den einzelnen Organisationen vorge wollen dabei einmal ganz von der Form absehen, in der im all- Saal 3. Bersammlung aller Reinmache, Buz-, Garderobe und Barteranen pom gesamten Oberpofidirektionsbezirk Berlin . nommenen Aussprachen über die Frage der Kündigung gezeigt gemeinen Trinkgeld im Gasthause erwartet, herausgelockt, verab- bewegung. hatten, daß der überwiegende Teil der Afa- Mitglieder der Metall- reicht und entgegengenommen wird. Als schön und angenehm wird industrie die Kündigung des Tarifes verlangte, tam auch in der sie auch heute niemand bezeichnen. Wie steht es denn aber mit den Berantwortlich für den redakt. Teil: Bittor Schiff, Berlin ; für Anzeigen: gestrigen Versammlung in der Diskussion einmütig zum Ausdruck, Wirkungen der Trinkgeldentlohnung auf fozialem Gebiete? Heute ist Th. Glotte, Berlin . Berlag: Borwäri Berlag 8. m. 6.6. Berlin Trud Bor daß die Kündigung unter allen Umständen erfolgen eine achtstündige Arbeitszeit die Grundnorm. Im Gastwirtsgewerbe Paris - Buchdruderei u. Berlagsanitait Bant Singer v. Co., Berlin , Lindenstr. 3. 325

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