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Str. 405 38. Jahrgang

4. Beilage des Vorwärts

Die KPD. auf neuen Wegen?

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Auf dem Jenaer Parteitag der KPD. fagte eine Rednerin, die fekthin auf eine wahrscheinlich verleumderische Denunziation aus Preußen ausgewiesen worden ist, mit großem Nachdruck: die links radikalen Arbeiter hätten den schweren Dentfehler begangen, 3 glauben, daß nach dem 9. November 1918 in furzem Anlauf die fommunistische Gesellschaftsordnung zu erreichen sei, während in Wahrheit der Weg dahin in Etappen und durch opfervolle Nieder­lagen hindurchführen müsse.

Sonntag, 28. August 1921

Um die Bertretung der Arbeiterinteressen durch die Mensche Die Steuer- und Wirtschaftsrefolution enthält auch einige von wisten" und durch die Gewerkschaften, deren Eroberung, nicht den Forderungen des ADGB. für die Erwerbslosen und Forderung Schwächung, man auf Moskauer Weisung jetzt großzügig in Angriff einer mindestens 100prozentigen Lohnerhöhung. nehmen will, brauchen sich die Kommunisten feine Sorge zu machen. Daß es ihnen Ernst und nicht nur demagogische Absicht ist, mit den sozialistischen Parteien und dem ADGB . gemeinsam zu kämpfen, wird man um so stärker bezweifeln müssen, als nicht mur in Dem Referat, sondern auch in dem Barteitags beschluß zur Ruß landhilfe die Behauptung enthalten ist, daß

Um den nichtkommunistischen Spizenorganisationen eine Ab­lehnung gemeinsamen Borgehens und Konserierens für diese Forde­nachdem das entsprechende Manifest an alle Werftätigen in Stadt rung zu erschweren, wollte sie Etöder erst dann dazu auffordern, und Land den nötigen Drud der nichtkommunistischen Massen auf ihre Spitenorganisationen erzeugt haben würde. Der Barteitag beschloß jedoch ohne Rücksicht auf diese Anregung, die Aufforderung die Gewerkschaften und sozialdemokratischen Parteien die Hilfs. um gemeinsamen Borgehen an die anderen Parteien und Organi aftion der Deutschen in eine Intervention zur Wiederherstellung fationen sowohl lokal als zentral ergehen zu lassen. Auf Antrag Börners wurde die Forderung der Kontrolle der bürgerlich- demokratischen Regierung, d. h. in Wahrheit, der der Steuerablieferung durch die Betriebsräte gestrichen, weil die Bahr gesprochen! Und nur verschwiegen und in diefer Ber Herrschaft der ruffischen Junker und Kapitalisten verfälschen wollen. Arbeiter für diesen Staat nichts tun sollen. Stöders Meinung, fammlung auch nicht durch einen Zwischenruf die Frage aufgeworfen, wer diesen Irrglauben gelehrt, ihn immer wieder gefestigt und sei- Wenn die KPD. ihre neue gereinigte" Eristenz und das Zu. daß sich diese Kontrolle gegen den Staat richtet und aus agita­ner Anhänger Fanatismus entfffelt hat. Die Antwort auf diese fammenarbeiten mit den sozialdemokratischen Parteien und ben Ge- torilen Gründen gefordert werden müßte, findet feine Mehrheit. Bei der Frage muß sich eine Bewegung verfagen, die z. B. durch Bela Kun merkschaften mit einer niebrigen Berleumbung eben dieser Wahl der Parteizentrale, das Horthy- Regime, durch Eglhofer den Pöhnerkurs, durch ihre son- Großorganisationen beginnt, so rüdt diefes Borgehen den Willen der ftigen Aeußerungen die ganze deutsche Reaktion und zuletzt durch KPD. zu gemeinsamem Kampf schon von vornherein in eine grelle, erhalten Bied und Meŋer die höchste Stimmenzahl, Klara Bettin weit dahinter. Könen, Stöder und die Märzaktion zu allem Blutvergießen noch jene schandbare Rache aber für sie faum sehr günstige Beleuchtung; denn zu gemeinsamen Höllein fallen glatt durch und ebenso Geschte, der zum gehört der der Forderungen, die sich erst noch ergeben müßte, doch ein Mindestmaß von Achtung und sigender Bied gibt den üblichen Rückblick auf die Berhandlung und anständigkeit der Verbündeten gegeneinander! Dieses Borgehen des fagte u. a., die Wahl Klara Zetkins in die Zentrale beweise, daź KPD. - Parteitags müssen alle Sozialisten bedauern, die das Zu- abweichende Meinung feine geringere Achtung in der Partei nach fammengehen aller Arbeiterparteien von Tag zu Tag mehr als un- fich ziehe, wenn nur die revolutionäre Disziplin gewahrt werde. Bas trant sei, habe der Parteitag ausgeschieben.

( Halle ) in der Schlußsihung des Parteitags berichtete.

erläßlich erachten.

Nun, das heilige Moskau selbst hat sich gründlich wandeln müssen. Will man Geschäfte mit dem Westkapital machen, so darf man es nicht durch Butsche verstimmen, deren Niederschlagung über­dies bei dem ungünstiger grwordenen Kräfteverhältnis die Kraft Im übrigen dürfte gerade diese äußere Situation der Arbeiter der kämpfenden Parteien schwächen und ihre Aussichten auf Wachs- klaffe auch die KPD. trog dem Bestehen genügender Gegenfäße und tum und Wahlerfolge verschlechtern muß. Bergebens wird dieser Ursachen zunächst vor weiterer Berschärfung ihrer inneren Ber­einfache Zusammenhang hinter verschnörkeltem Geschreibsel zu verhältnisse bewahren. fteden gesucht. Moskau hat die Märzattion verurteilt, so mußte auch die KPD. fie preisgeben: aber natürlich find andere schuld die passive Einstellung der Partei unter der Leitung Paul Levis( wie wenn er allein sie zu leiten gehabt hätte) und das Treiben der Leviten, die durch ihre Flucht in die Deffentlichkeit die frühere Dis­tuffion und lehrhafte Nußbarmachung der Märzfehier gehindert hätten.

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Auch sonst bemühte man sich, dem Putschgeist nicht allzu start abzuschwören. Die Bemühungen der Gewerkschafter gruppe nach diefer Richtung welcher bezeichnende Barallelismus zu den Parteitagen der Borkriegs- Sozialdemokratie auch hier! scheiterten; dafür beschloß man ausdrücklich, gegebenenfalls auch ohne die anderen sozialistischen Parteien loszugehen. 3war hat man in verschiedenen Reden die Art dieses Losgehens schärfer eingegrenzt, aber Malzahns Bestreben, die putschgegnerischen Vorschriften der Moskauer Thesen in die deutsche Parteitagsresolution aufzunehmen, fchlug fehl. Andererseits gibt man die illegale Organisation als Spielerei auf, führt die Zehnerorganisation angeblich nur darum ein, damit Berhaftung und Berjagung der lokalen Borstände nicht die ganze Organisation sprengen fann.

Nun soll die neue Propaganda an die Steuer-, Teue­rungs- und Kurzarbeiternot angefnüpft werden und die anderen sozialistischen Parteien zum Mitgehen moralisch zwingen. Die KPD. tommt mit ihrer Steueragitation nur erst hinter den Mensche misten" her, da ihre geistigen Leuchten bisher vollauf mit der üb. lichen talmudistischen Wortathletik beschäftigt waren und ihre fonftigen Bonzen" mit Barteireinigung, wahlmacherischer Parteitagsnorberei tung und mit der Maffenfabrikation von Aufrufen zu tun hatten, marüber sie manch bitteres Wort zu hören und schließlich die Quit tung der Herauswahl von Höllein, Koenen und Stöder aus der Zentrale befamen.

14 Karat Gold- Armband- Uhr 980 M. Riesenauswahl.

Richard Bernstein.

Die Schlußfihung.

Jena , 26. August. ( Wegen Raummangel verspätet.) Friesiand als Referent und seine Resolution zur ruffischen Hilfsaktion stellen die Behauptung auf, daß die sozialdemokratischen Barteien und die Gewerkschaften die europäische Hilfsaktion zur Intervention in Rußland und zum Sturz der Sowjetregierung ver fälschen wollen!!

= 1

Das dreifache Hoch auf die KPD . und auf die 3. Internationale erdröhnt und wiederum wie beim Beginn des Parteitags fingen Die Delegierten zur Orgel die Internationale. Die Konferenzen der kommunistischen Gewerkschaftler in den folgenden Tagen find nicht öffentlich.

Da unfere telephonischen Berichte zum Teil ganz entſtellt waren, mögen die Leser die obenstehenden Ausführungen als fritisches zwar ,. aber doch als Referat über den Parteitag betrachten. Wir stellen noch richtig, daß der blinde Delegierte Schönlant nicht der Dichter Bruno, sondern sein Bruder Reinhold war. Dichter Bruno, sondern sein Bruder Reinhold war.

Jugendveranstaltungen.

Berein Arbeiter- Jugenb. Sekretariat: GW. 68, Lindenstr. 3, 2. Sof Tints, 2 Treppen rechts. Telephon: pl. 121 08-10.

Heute, Sonntag, den 28. Auguft:

Ein Balbfeft findet vom 14. Kreis( Neukölln) um 2 Uhr in der Königsheide Reigentänze und Wettkämpfe. Teilnehmerkarten 1 M. ( Ferienspielplas) statt. Gesang, Rezitationen, Ansprache, Aufführungen,

Morgen, Montag, den 29. August, abends 18 Uhr: Sermsdorf: Jugendheim Roonftraße( Turnhalle), Mitgliederversammlung. Stralauer Biertel: Jugendheim Schule Naglerftr. 8, Bortrag: Gewinnung

Dann wurden die Anträge zur Arbeit gegen die Amsterdamer Richtung in den Gewerkschaften angenommen famt einer Refolutian gegen Entlassung aus dem Grunde der Doppeleriftenz und gegen Ioie Jena hatte zwar unter Beifall, aber gegenüber den bie Hinausdrängung der verheirateten Frauen aus den Betrieben meis auf mögliche Blamage vor der Internationale, vergebens bie Intereffen der Arbeitslosen dagegen ins Feld geführt und wurde wahrscheinlich deswegen vom Mitglied des Zentralausschusses zum Stellvertreter degradiert. Dann gab Landtagsabg. Menzel- Ses Gifens im Hochofen". Halle, dem bekanntlich die Besichtigung der Strafanstalten, in denen die Opfer der Märzaftion figen, gestattet ist, eine erschütternde Schil­derung ihrer Behandlung. Seine Mitteilung, daß die Reform vorherrschent moltig. im Rüftengebiet ziemlich zahlreiche, im Binnenlande Dorfhriften für den Strafvollzug von den Anstaltsleitungen mehr vereinzelte, meist leichte Regenfälle bei frischen, westlichen Winden, nicht ausgeführt werden, müßten den Justizminister zum so­fortigen und schärfften Eingreifen veranlaffen. Db freilich Mengel recht daran tat, den Gefangenen beim Abschied zu versichern, daß sie herausgeholt werden- Menzel berichtete so dem Parteitag- das darf man wohl bezweifeln. Es follen überall Demonftrationen gegen diesen Strafvollzug und für die Freilaffung der Gefangenen stattfinden.

Ein Versuch der Zentrale, den Arbeitslosenbeitrag nachträglich auf 25 Pf. herabzusehen, scheiterte. Wendelin Thomas als Referent zur Genossenschaftsfrage vers teibigt 1. a. bie Verfolgung der Genossenschaftsleitung in Rußland .

Wetterbericht bis Montag mittag: Ziemlich fühl, veränderlich,

( Schluß bes redaktionellen Teils.)

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