„3bte Fahne" überzeugt haben, daß die Reichsregierung durchaus im Sinne ihrer Ankündigung gegen die natio- naliftischen Hetzer vorgeht. Und wenn auch von ein- zelnen untergeordneten Organen Sabotage zu besorgen ist. so haben wir bereits auf die Mittel hingewiesen, durch die ein solcher Widerstand gebrochen werden kann. Wir sind auch heute überzeugt, daß der reaktionäre Teil des Beamtentums sofort einschwenken wird, wenn nur an ein paar Beispielen gezeigt wird, daß die Negierung sich keine Verhöhnung ihrer Anordnungen gefallen läßt. Im übrigen mag die„Rote Fahne" beruhigt sein. Wenn sie wirklich bestrebt sein wird, die Einheitsfront zum Schutze der Republik zu wahren, so wird ihr und ihrer Partei kein Haar gekrümmt werden. Aus den Er- fahrungen des März 1920 sollten die Kommunisten gelernt haben, daß putschistische Streiche von links das beste Mittel sind, der schon geschlagenen Reaktion aus der Patsche zu helfen. Werden die Kommunisten diesmal klug genug sein, solche Helferdienste zu unterlasien? Eine ungeheure Verant- wortung liegt auf der Kommunistischen Partei.
DasNaskenverleihgeschästüerZrontkämpfer In riesiger Aufmachung berichtet« da«„Deutsche Abendblatt" des Herrn Wulle kürzlich über die angebliche Mißhandlung eines Teilnehmers des„Frontkämpfertages" durch Schutzpolizisten. Der phantastischen Darstellung liegt folgender wahre Sach- verhalt zugrunde: In der Nacht noch dem Frontkämpferrummel be- gegnete eine Streife der Schützpolizei in der Bergstraße zu Neu- kvlln einem Manne, der eine Uniform ähnlich der der Schutzpolizisten an hatte. Die Streife hielt den Mann, der ein Seilengewehr um- geschnallt und Orden angelegt hatte, erst für einen Kameraden und sprach ihn an. Als sich dann herausstellte, daß es kein Schutzpolizist war, wurde er zur Rede gestellt, was er eigentlich vorstelle. Er be- houptete darauf, Reichswehrsoldat zu sein, konnte aber keinen Ausweis vorzeigen. Schließlich stellte er sich vor als Ange- höriger des„Vereins ehemaliger Angehöriger der Eisernen Division". Da der Mann ein Seitengewehr trug und der Verdacht bestand, daß er als falscher Schutzpolizeibeamter Streiche begehen wolle, so wurde er zur Wache gebracht. Dort wollte man ihn, da er sich legitimieren konnte, wieder entlassen, aber sein Tschako, Koppel, Seitengewehr und die Orden zurückbe- halten. Nun bot der Mann, ein gewisser Erich Poetke, stehentlich, man möchte ihm doch die Sachen lassen. Er habe sie in der kleinen Hamburger Straße 1ö gegen Hinterlegung eine» Pfandes von 160 M. und seines Derlobungsringes geliehen. Für seden Tag der Benutzung müsse er 20 M. zahlen. Wenn er die Sachen nicht morgen früh zurückbrächte, koste ihn das Geld. Auf die verwunderte Frage der Schutzpolizeibeamten, ob man denn solche Sachen geliehen be- komme, erklärte er, daß es dort in der Hamburger Straße Uniformen aller Art, auch Uniformen der Schutzpolizei , in Masse zu leihen gebe. dort lagerten auch hunderte von Gewehren Modell SS und Karabiner. Es hätten sich dort viele„Frontkämpfer" Uniformen geholt. Die Beamten erklärten dem Poetke darauf, er könne die Sachen bekommen, wenn er sich zu Hause umkleide und in Zloll wiederkäme. P. kam dann auch nach 20 Minuten in Zivil wieder zurück. Bei Prüfung seiner Papiere stellte sich dann heraus, daß dieser„Front- kämpfcr" mit den 8 Orden, darunter E. K. IT, Verwundetenabzeichen usw., nie im Felde gewesen war. Er war erst 1918 eingezogen worden, aber nicht mehr ins Feld herausgekommen. Im Baltikum ist er gewesen, aber nur als Angehöriger einer Wirt- schaftskompagnie. Offenbar hat er sich die Orden mit der Uniform gleich„mitgeliehen". Die Feststellung erregte natürlich große Heiterkeit bei den Schutzpolizeibeamten. Sie haben ein paar Witze darüber gemacht, lich auch von P. erzählen lassen, wie es auf dem Fronttämpfertag zugegangen ist, aber sonst ist ihm nichts passiert. P. machte übrigens den Eindruck eines etwas geistes- schwachen Menschen. Das deutschnationale Blatt hätte alle Ursache gehabt, über diesen für ihn mehr als blamablen Vorgong zu schweigen, der zeigt, welcher Art die„Frontkämpfer" im Stadion waren. Wir möchten hoffen, daß die Polizei in der Kleinen Hamburger Straße 16 inzwischen nach dem Rechten gejehen hat._
Roßbach in Schießen. Eine kleine Anfrage des Landtagsabg. Müller- Breslau (Soz.) an die preußische Regierung führt aus: Angehörige der rechtsstehenden Parteien Im Kreise Trebnitz (Schlcs.) haben angeblich zur Sicherung der Ernteeinbringung Mit- glieder der Arbeitsgepreinschast Roßbach in den Krei» Trebnitz bringen lasten. Dieser Kreis ist einer derjenigen, die im Kapp- Putsch ammeisten unter den Taten der Marinebrigade Ehrhardt gelitten haben. Die Angehörigen der Arbeitsge- meinschaft Roßbach machten sich vom ersten Tage an durch pro- vozierendes Benehmen gegenüber der Arbeiterschaft und der versassungstreuen Bevölkerung bemerkbar, drohten, es jihnlich zu machen wie in Pommern , den Landarbeitern die Schädel einzu- schlagen, und erklärten, daß sie zu gegebener Zeit nach Berlin müßten, um die Zudenrcgierung herunterzuholen. Don landwirtschaftlicher Arbeit war zum weitaus größten Teil n i ch t s z u f e h e n Sie verdienten sich, wie einer der Grohgrund- besitze? sagte, nicht einmal das Salz in die Suppe. Die Arbeiterschaft wurde durch das Auftreten dieser Leute sehr beun- ruhigt, und verschiedene Verhandlungen zwischen Vertretern der Ar- beiterschaft und Behörden wegen Abtronsport der Arbeitsgemeinschaft führten infolge des Mderstandes der Gutsbesitzer zu keinem Resultat. Am 1 August 1921 wuroe von der Arbeiters chast erneut die For- Gerung aus Abtransport und Entwoffnung der Ange- hörigen der Roßbachleute gestellt, da inzwischen die Zahl von 78 durch fortwährenden Zuzug außerordentlich verstärkt worden war. Während der Verhandlungen kam es zu Menschcnan- sammlungen, wobei jedoch keinerlei Uebergrisfe vorkamen. Trotzdem wurde aus dem 28 Kilometer entfernten Breslau Schutzpolizei in Stärke von 60 Mann herangezogen und etwa 50 Arbeiter ver- haftet, von denen neun als Rädelsführer bezeichnet, aber schließlich nach Feststellung der Personalien wieder durch die Behörden ent- lassen wurden. Wir fragen das Staatsministerium, ob ihm diese Derhältnlste im Kreis Trebnitz bekannt sind? Wir fragen weiter, wer die Aufforderung zum Eingreifen an die Schutzpolizei von Breslau gestellt hat. da der Landrat unl Bürger- mcister, also die Prlizcibchörden, an diesem Tage dienstlich von Trebnitz abwesend waren? Was gedenkt dos Sraatsministcrium zu tun, um die bcwastneten Unruhestifter zu entfernen und damit Ruhe und Ordnung im Kreise Trebnitz wiederherzustellen?
Das Gras wachsen hört die TU. Zu einer Zeit, wo der Aus. ruf be« ADAB., an den soziallüischen Demonstralionen teilzunehmen, bereit« erichiencii war, meldet da« vortreffliche Bureau, daß die entsprechende Aufforderung der freigewerlichaitltchen OrtZ- kartelle im Gegensatz zu der Spitzenorganisation erfolgt sei.
Zusammenstöße. Aus Insterburg wird gemeldet, daß der.�zetmawerein" am Sonntag eine Tannenbergfeier abhielt, während gleichzeitig die sozialistischen Parteien eine Kundgebung gegen Brotwucher und Kriegshetzer veranstalteten. Don dieser Versammlung kommende Arbeiterzüge versuchten den Tannenbergzug zu durchbrechen, woran sie durch Schutzpolizei gehindert wurden. Später ereig- neten sich jedoch Zusammenstöße zwischen sozialistischen Demon- stranten und Schutzpolizei, wobei ce auf beiden Seiten eine Anzahl von Verletzten gab. Die Gewerkschaften verkündeten infolge der Vorgänge den allgemeinen Ausstand. Wie das„Instcrburger Tageblatt" berichtet, kam es gestern abend vor dem Rathaus wiederum zu Ansammlungen, wobei Steine geworfen wurden. Die Schupo zerstreute die Menge; acht Personen erlitten Derletzunzew Da die Stadtverordnetenversammlung sämtliche Forderungen der streikenden Arbeiter ablehnte, geht der Generalstreik weiter. Die Bürgerschaft befindet sich im Ab- wehrstrcik. Die lebenswichtigen Betriebe find in Tätigkeit. Uns ging zu diesen Borgängen das folgende Telegramm zu: Sonntag vormittag veranstaltet« die Arbeiterschaft Jnsterburgz anläßlich eines fchwarz-weiß-rotcn Umzuges der Hakentreuzler und Krlegeroereine unter General Forberg eine friedliche Demonstra- tion gegen Kriegshetze und Teuerung. Schwarz-rot-goldene Fahnen wurden vorangetragen. Die Arbeiterschaft trug fchwarz-rot-goldene Bänder. Obwohl die Demonstration b?i Wehrkreisskommando und Ortspolizei angemeldet war, stellte sich ihr Schutzpolizei entgegen, zog blank, brachte den Zug in Unordnung und ritt dann die viel- tausendköpfige Menge, darunter ein ganzer Kinderzug und viele Frauen, nieder und hieb sie zusammen, obwohl nur Hochrufe auf die deutsche Republik erschollen. Ein Toter und viele Verletzte sind die Opfer. Die schwarz-rot-goldenen Fahnen, die Hoheitszeichen der Republik , wurden niedergerisien. Die Arbeiterschaft antwortete mit dem Generalstreik, der andauert. An dem schwarz-weiß-roten Tannenbergzuge nahm Reichswehr auf Befehl teil. Montag setzte ein Bürgcrstreik«in. Arbeiter und Frauen wurden erneut ohne agressive Handlung durch Schupo verletzt. Arbeiterschaft ist nicht ge- willt, Verhöhnung der Republik und Ausnahmezustand weiter zu dulden.- Aus Wulferstedt bei Oschersleben wird berichtet: Del einer Fahnenweihe des hiesigen Stahlhelme an der sich mehrer« andere Stahlhelmvereine beteiligten, wurden die Teilnehmer von einer Anzahl Kommunisten belästigt. Aus einem Hause sielen Schüsse, durch die mehrere Personen verwundet wurden. Aus Halberstadt wird durch Wolsf folgende Nachricht verbreitet: Gelegentlich eines Regimentsfestes der ehemaligen.VTl.(Seydlitz.) Kürassiere kam es hier zu schweren kommunistischen Ausschreitungen. Den Anlaß hierzu soll ein« vom Obersten gehaltene Rede gegeben haben. Da die Tekegraphenbureaus noch sämtlich«inseitig berichten, bedürfen ihre obigen Mitteilungen sehr der Nachprüfung auf ihre Ehrlichkeit und Unparteilichkeit�_
Preußens tzanüel und Gewerbe. Im Hauvtausschuß des Preußischen Landtags bei der Beratung des Haushalts der Handels- und Gewerbeverwaltung bestritt Han- delsminister F l s ch b e ck gegenüber der Kritik der Rechten, die Inter- esien der preußischen Wirtschaft nicht genügend vertreten zu haben. Die Wünsche des gewerblichen Mittelstandes, an die Futterkrippe der Reparationsleistungen möglichst herangelasien zu werden, will er in weitestgehendem Maße berücksichtigen.— Abg. Brückner(Soz.) betonte, daß die Drokprciserhöhung die Ursache der allgemeinen Verteuerung sei. Er sprach sich dafür aus, daß die jetzt kommenden unvermeidlichen Lohnkämpfe sich in geregelten Bohnen abwickelten: die nicht zu leugnenden Mißstände im Schlichtungswesen könnten erst durch den Ausbau des ganzen Systems der Arbeitsgerichtsbarkeit beseitigt werden.— Abg. Dr. Pieterneil(D. Vp.) lehnt die von den Sozialdemokraten angeregte Be- stellung von Beiräten aus Gewerkschastsireisen beim Ministerium ab.
Gin unverbejserlicher Ghrabstbneiöer. Essen, 30. August.(Eigener Drahtbericht des„Vorwärts".) Bor der Strafkammer in Essen wurde am Dienstag wieder einmal gegen den Redakteur des nationalistischen Hetzblatt«»„Das freie Wort" mit Namen K i r s ch n e r wegen Beleidigung de» früheren Kultusministers Genossen H aenisch oerhandelt. Kirschner hatte schon einmal vor den Schranken de» Gericht» gestanden, weil er die ungeheuerliche Verleumdung verbreitet hatte, die damaligen preußischen Minister Severing und Harnisch hätten waggonweise Lebensmittel verschoben. Damals brach sein Wahr- heitsbewei» vollständig zusammen. Um der vorauszusehenden schweren Strafe zu entgehen, erklärte sich Kirschner weinend und winselnd zu jeder Abbitte bereit. Durch sein inständiges Flehen gelang es Ihm, die Genossen Severing und Haenijch zum Abschluß eine» Vergleichs zu bewegen, der für den Angeklagten moralisch vernichtend war. Trotzdem setzte sich dieser nach abgeschlos- jenem Vergleich sosort wieder aufs hohe Roß und suchte in seinem Blatt die Sache so darzustellen, als hätten die Minister den Ver» gleich abschließen müssen, weil die Beweisausnahme für sie un- günstig gewesen seil Die deutschnationale Presse(hier In Berlin namentlich die„Deutsche Tageszeitung". Red. d.„Vorm.") unter- stützte das Schwindelmanöver. In einer weiteren Nummer seines Blattes behauptete dann Kirschner in der Form eines„Gedichtes", Genosse Harnisch habe sich auf einer Dienstreise in Königsberg sinnlos betrunken, da- bei seinen Hut verloren usw. Der wirkliche Sachverhalt war der, daß bei einem Aufenthalt des Genossen Haenisch in Königs- berg, während Haenisch mit dem Polizeipräsidenten Lübbring in einem Lokal zu Abend aß, ein deutschnationaler Lümmel sich den „Witz" erlaubte, den Hut de» Genossen Haenisch zu entwenden und zu verstecken. Diesmal versuchte der Angeklagte gar nicht erst einen Wahrheitsbeweis anzutreten, sondern nahm bei Beginn der Ber- Handlung seine Beleidigung bedingungslos zurück. Genosse Haenisch erklärte jedoch, nach den mit Herrn Ktrschner gemachten Erfahrungen, sich dieses Mal auf einen Vergleich nicht mehr einlassen zu wollen. Das Urteil für den Verleumder lautet auf eine Woche Gefängnis.
der Norü an Montalögre. kattowiß. 80. August.(W T B.) Das besondere Entente- Kriegsgericht bat in dem Prozeß gegen den des Mordes an dem fra-zösiscben Major Mortal?gre angeklagten sruheren Grubenarbeiter I o s ch k e die Schuldfrage nach Mord verneint, dagegen wegen Tolsck ag auf süns llahre Zuckchhau» erkannt. Bei der Be- gründung des Urteils wurde mitgeteilt, daß die Leichenöffnung als Todesursache eine Pistolenkugel von 8 Millimeierkaliber felt- gestellt habe. Da» Gericht sei bei der Verurteliung von der An- nähme ausgegangen, daß der Angeklagte zu seiner Tot durch die nach seiner Meinung auf die Ermordung eines französischen Offiziers ausgesetzte Belohnung sich habe verleiten lassen. Für die Urteilsbildung fei es gleichgültig, ob eine solch« Belohnung tat- sächlich ausgesetzt worden sei oder nicht. Jedenfalls habt der Angeklagte angenommen, daß die» der Fall gewesen sei.
Die Rußlanöhilfe. Riga , 30. August. (OE.) Der Vertreter des Ost-Expreß hatte gestern eine Unterredung mit dem soeben au» Moskau zurück- gekehrten Prof. Fritjof Nansen. Nansen erklärte, daß er mit der Sowjetregierung ein vorläufiges Abkommen abgeschlossen habe, laut welchem der Genfer Internationalen Hilforganisation dieselben Rechte zugestanden werden, wie der bereits in Rußland tätigen amerikanischen Hilfsadministration. Nansen begibt sich nach Genf und hofft, daß sein Abkommen mit der Sowjetregierung dort gut- geheißen wird, worauf die Hilfsaktion des Internationalen Roten Kreuzes sosort beginnen soll. Der Rigaer Vertreter der amerikanischen Hilfsadministration teilte mit, daß der erste amerikanische Lebensmittel- dampfer gestern in Petersburg «In getroffen sei: die Eröff- nung der ersten Volksküchen soll Ende dieser Woche erfolgen.— In den Moskauer„Iswestija" erklärt Komenew, daß die Sowjetregie- rung die H o o v e r- Hilfe als ersten realen Schritt des Auslandes begrüße, alle vereinbarten Bedingungen streng einHallen und bemüht sein werde, die etwaigen praktischen Schwierigkeiten und Miß- Verständnisse zu beseitigen. Jedem Spender soll die Möglichkeit ge- geben werden, die Verteilung seiner Spenden zu kontrollieren. Di« hungernden Kinder de» Wolga -Gebiete» würden es nie verges« sen, wer ihnen das erste Stück Brot gereicht hat.
Der Gntentefpott von Geöenburg. Dien, 30. August. (WTB.) Wie die„Neue Presse " meldet, ist der Landesregierungsbeamte Hochstätter auf einer Autofahrt am 28. August nachmittags angehalten und nach Oedenburg gebracht worden. Erst abends gelang es Hochstädter, durch die Vermittlung eines italienischen Offiziers Agendorf zu erreichen. Roch Mitteilungen Hochstätters soll Major Ostenburg am 28. August über 70 Offiziere und 800 Mann verfügt haben. Ferner befindet ssch In Oedenburg eine große Anzahl von studentischen Korporationen aus Budapest und aus den Städten der ungarischen Tiefebene. Die Stu« denten wurden von Hejae-Offizieren mit Gewehren und Hondgrano- ten ausgerüstet. H e j a s hat ferner Dauernburschen zusammen- treiben und bewaffnen lassen. P r o n a y soll sich gleichfalls in West- ungarn befinden. Offiziere feine» Detachements sind bei Oedenburg gesehen worden. Prag . 30. August. (WTB.) Das Regierungsblatt.Prager Presse" meldet: Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, hat der Met« nungsaustausch zwischen der Prag er und der Wiener Regie- rung in Angelegenheit der westungarischen Ereignisse zu völliger Ueoerelnstimmung geführt. Di« tschechoslowakische Regierung wird konsequent den entschiedenen Standpunkt vertreten, der bereits gelegentlich der Hallstädter Zusammenkunft zwischen Hainisch und Masaryk einmütig festgelegt worden war. Pari», 30. August.(Amtlich.) Infolge des Inkrafttretens des Pertrages von Trianon hat die Reparationskommisston nunmehr die im Friedensvertrag vorgesehene Abteilung für Ungarn gebildet. Eine Abordnung ist von Paris nach Budapest abgereist, um mit der ungarischen Regierung Fühlung zu nehmen. KrokodiltrLnen. Men. SO, August. (WTB.) Wie die„Pol. Korr" meldet. Ist der ungarische Gesandte Mostrevich heute beim Bundeskanzler er- schienen, um dem Bedauern der ungarischen Regierung über die Borgänge in Westungarn und der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß es möglich sein werde, diese nach Meinung der ungarischen Regie- rung teilweise tendenziösen Nachrichten über die Vorgänge aufzuklären, um die Bemühungen zur Herstellung des freundschaft- lichen Derhällnisse» zwischen den beiden Staaten erfolgreich fortsetzen zu können. Graz . 30. August. (WTB.) Wie das.Grazer Dolksblatt" au» Pinggau meldet, wurde die Höhe bei Oberwart von 600— 800 Mann der Pronay- und Hejas-Garde besetzt. Di« österreichische Gen« darmeri« hat sich nach Sinnersdorf zurückgezogen. Ein Mann wurde verletzt. Di« Ungarn hoben heute früh unter der Führung des Grafen Erdödy Pinkafeld erreicht. Wechsel im Kieler Pollzeipräsldium. Der bisherig« Polizei» Präsident von Kiel , P o l l e r, ist in den einstweiligen Ruhestand ver- setzt worden. An seine Stelle ist mit der kommissarischen Verwaltung des Amtes der Stadtrat B i s k u p e k betraut worden.— Biskupek ge- hört ebenso wie Poller der sozialdemokratischen Mehrheitsportei an.
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