Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 276.
Rommunales.
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Dienstag, den 27. November 1894.
die
11. Jahrg.
der zehn egyptischen Plagen hat die grundgütige Mutter Natur Angebot von solchen gegenübersteht, so daß", wie der Magiftrat noch niemals in so zweifelhaftem Licht dagestanden, als in den wetter sagt, auswärtige Arbeiter nicht dringend genug vor dem Der zur Vorberathung für die Neuregelung der Kommunal Geschäftsberichten, welche jetzt, zur Jahreswende, von den ver- planlosen Zuzuge nach hier gewarnt werden können". steuern von der Stadtverordneten- Versammlung eingesetzte Aus- schiedenen Attien- Brauerei- Gesellschaften herausgegeben werden. Unseren Lesern brauchen wir nicht erst auseinander zu setzen, schuß hat sich in seiner heutigen Sitzung mit der Berathung der Da wird im Publikum des Langen und Breiten über den daß die Arbeiter von auswärts nicht zu ihrem Vergnügen den Du lieber Himmel, Zug in die Weltstadt machen. Gar oft haben wir dargelegt, daß noch nicht erledigten Magistratsvorschläge beschäftigt. Gegenüber Bontott raisonnirt Was, Boykott! der Magistratsvorlage, welche eine Bauplatzsteuer vorschlägt, die was ist es mit dem Boykott? Ihr glaubt doch nicht gar, es die Noth ist, die den kleinen Mann vom Lande den schweren, ein halb Prozent von derjenigen Wertherhöhung beträgt, welche aß der uns Ringbrauern viel zu Leide gethan hat? Der verzweiflungsvollen Schritt wagen läßt. die Liegenschaft( Bauplatz) durch eine nach dem Gesetz vom Bontott! Pah! Ter spielt eine ganz harmlose Rolle im Ver- Aber der Bürgersmann steht, falls er nicht gerade Bedarf 2. Juli 1875 erfolgte Festsetzung von Baufluchtlinien erhalten gleich zu dem schlechten Wetter des legten an Streifbrechern hat, durchweg auf Seiten des Magistrats und hat, wurden im Ausschuß Anträge gestellt, welche auch die steuer- So inmers, das uns unsere Dividenden und Tantiemen ge- schilt weidlich auf das fremde Gesindel, das in Berlin der Armenliche Heranziehung derjenigen unbebauten Grundstücke bezwecken, schmälert, unseren Bierabsatz verringert, uns die leidigen Saal- verwaltung zur Last fällt. Da kontrastirt nun aber das Bemühen des Stadtoberhauptes die zwar innerhalb des Weichbildes der Stadt, aber nicht an verweigerer an den Hals geworfen, ja am Ende gar uns zu der Straßen oder bereits festgestellten Baufluchtlinien liegen. infamen Doppeldezimirung vom 16. Mai getrieben hat. Der wesentlich mit dem Gebahren, das z. B. von den großen Gefinde Diese Anträge wurden nach eingehender Diskussion, nament- Boykott! Vom Boykott redet man so der Mode vermiethungs- Geschäften beliebt wird. Diese Vermiethungsbureaus lich aus hygienischen Gründen, aus denen die Freilassung von wegen; eigentliche Grundursache unferes leidigen find es, die durch auffallende Inserate namentlich in Provinzialund das schlechte Zeitungen Stellen ausbieten dadurch die landwirthGärten u. s. w. durch Steuern nicht beeinträchtigt oder erschwert Ringbierweh's ist, wir sagen es abermals, werden sollten, abgelehnt, dagegen ein Antrag des Stadtv. Wetter. Wer es nicht glaubt: in den von uns, den Ring: schaftlichen Arbeiter zu vielen Hunderten veranlassen, nach Berlin zu Singer angenommen, wonach von den an Baufluchtlinien brauern herausgegebenen Geschäftsberichten steht es schwarz auf tommen. Ja noch mehr, die Vermiethungsgeschäfte erfreuen sich liegenden unbebauten Grundstücken alljährlich ein Prozent weiß für jedermann zu lesen. zum Theil besonderer Vergünstigungen seitens des Polizeialso das Doppelte wie der Magistrat vorschlägt von dem durch Da muß es denn schon wahr sein. Und auch wir Sozial- präsidiums, und es wird sogar berichtet, daß den zur Entlassung die Baufluchtlinie entstandenen Werthzuwachs erhoben werden demokraten glauben schließlich, was das Wetterbureau der Ring- tommenden Reservisten durch sogenannte Miethszettel eines soll. In der nunmehr folgenden zweiten Berathung entspann brauer ein Dugend Mal hintereinander mit immer lebendigerem Bureaus das Verbleiben in Berlin erleichtert worden ist. Und sich über die Kanalisations abgabe, Erhöhung des Schulgeldes an Eifer verkündet hat. Nur einen Zwiespalt der Natur laffen das geschieht im Herbst, wo es mit der Beschäftigung für einden höheren Lehranstalten, sowie über die Erhebung der zweiten die Meteorologen vom Schultheiß und vom Pazzenhofer offen. heimische Arbeiter schon schlimm genug aussieht! Einkommensteuerstufe( 660-900 m. Einkommen) eine längere bie Ringbiersuppe versalzen hat, den Weißbier Aktionären, hierher gelodten Arbeitern wird. Wie kommt es, daß dasselbe Wetter, das ihnen so unangenehm Man weiß, was aus den durch gewiffenlose Anpreisungen Die ihnen quasi - Diskussion, die zu folgenden, der Stadtverordneten - Bersammlung wie allen übrigen nicht boykottirten Brauereien so aus gebotene Beschäftigung ist meistens derart, daß sie vom zur Annahme zu empfehlenden Beschlüssen führte: 1. Die Miethssteuer wird aufgehoben. Mit allen fünfzehn gezeichnet bekommen ist? Wie tommt es, daß der Himmel der einheimischen Regen unter die fremde Traufe tommen; der ArStimmen beschlossen. Ringfreien im letzten Sommer durch keine einzige Wolfe getrübt beiter, der sich nun einmal hat hierher locken lassen, denkt im und der neue 2. Die Kanalisationsabgabe der Hausbesitzer wird auf war, daß deren Absatz allem vorgeblichen schlechten Wetter zum großen Berlin schon etwas besseres zu finden 2 pCt.( jezt 1 pt.) des Nutzungswerthes der Grundstücke er- Troß rapide in die Höhe ging? Diesen Zwiespalt der Natur Rekrut für das große Heer der Arbeitslosen ist fertig. höht. Mit 9 gegen 6 Stimmen beschlossen. mag der moderne Derindur und Ringbier- Agent, der wegen seiner Natürlich sind es nicht die Vermiethungsbureaus allein, 3. Die Betriebs( Schänk) steuer wird in dem jetzigen Betrage Ehrabschneidereien von unserem Genossen Singer doppelt und welche vom Lande und aus kleinen Städten Arbeitskräfte hierher weiter erhoben. Mit allen Stimmen beschlossen. dreifach geohrfeigte Krenzzeitungs- Hammerstein sich in dem einen locken. Infame Unternehmer, denen der Hungerlohn, den sie 4. Die Gewerbesteuer sowie die Gemeinde- Grundsteuer werden Fall des Münchener Brauhauses auf seine Weise zurechtlegen; ihren Arbeitern zahlen, noch nicht tief genug herunter ist, und die fich im übrigen natürlich in gleichen Prozentsätzen von dem staatlich veranlagten Normal- aber generalisiren läßt sich derartiges doch nicht gut, sintemalen gedrückt soll erhoben. Die Höhe des Sages vermuthlich 135-145 pet. die Weißbier- Brauereien durch nichts weniger als durch besondere als treueste Staatsstüßen und großmächtige Schreier im Kampf wird alljährlich bei der Etatsberathung je nach Bedarf fest- Liebe zur Sezialdemokratie bekannt sind. Es bleibt daher wohl gegen den Umsturz aufspielen, erlaffen gleichfalls mit der Ge gefeßt. Mit 11 gegen 4 Stimmen beschlossen. nichts übrig, als die Annahme, daß der moderne Christopheros, wissenlosigkeit afrikanischer Sklavenhändler auffallende Arbeiter5. Das Schulgeld an den höheren Lehranstalten wird von der den Gott der neuen Zeit über die brausenden Gewässer trägt, gesuche in den Provinzialzeitungen, um die einheimischen Ar100 M. auf 130 M. erhöht, mit 8 gegen 7 Stimmen beschlossen. Der Arbeiter, neben vielen anderen für den Philister erstaun- beitskräfte immer und immer noch ein Stückchen ärger fnuten 6. Die Bauplatz- Steuer wird jährlich mit 1 pet. von dem lichen Künsten auch schon das Wettermachen gelernt hat. Und zu können. Will der Magistrat hiesiger töniglicher Haupt- und durch Anlegung von Baufluchtlinien erstandenen Werthzuwachs da es feineswegs in der Art des neuen Wunderthäters liegt, die Residenzstadt ein ganz besonders naheliegendes Beispiel haben, der Liegenschaften erhoben. Wit 9 gegen 6 Stimmen beschlossen. Sonne gleichmäßig über Gerechte und Ungerechte scheinen zu so möge er nur einmal einen jeden seiner liebwerthen Freunde vom 7. Bon jedem Besitzwechsel eines Grundstücks wird 1/2 pet. laffen, so giebt er, ein besserer Wetterprophet als Falb, den Brauereiring fragen, wie viele fremde Arbeiter er neuerdings in seinem von dem Kaufpreis( Umsatzsteuer) erhoben. Mit 9 Broken hiermit die Versicherung, daß das schlechte und dividenden- Betriebe eingestellt hat! gegen 6 Stimmen beschlossen. feindliche Ringbier- Wetter erst dann ein Ende haben soll, wenn die Ursachen des Boykotts in einer ihm genehmen Weise beseitigt sind.
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Es ist also klar, daß mindestens ebenso sehr als eine Wara 8. Die Hundesteuer wird in jebiger Höhe beibehalten und nung an die Arbeiter ein magistratlicher Appell an das hiesige Unternehmerthum am Platz wäre, endlich einmal mit der ge 9. Die Gemeinde- Einkommensteuer wird im Verhältniß von wissenlosen und 2 zu 3 der Gemeinde- Grund- und Gewerbesteuer erhoben. gemeinschädlichen heran. Zur Lokalliste. Die Gastwirthe Siffenich, Grüner Weg 25, loc ung auswärtiger Arbeitsträfte einzuhalten. Der zu erhebende Prozentsatz wird durch den Etat alljährlich Pietsch, Gr. Frankfurterstr. 34, und Schulz, Stalizerstr. 13, führen bestimmt. Die zweite Steuerfiufe darf nicht mehr außer Hebung ringfreies Bier. Von der Liste zu streichen ist Horst, Bierverleger, mag ihn die Erwägung geleitet haben, daß noch viel, viel weniger Wenn der Magistrat solchen Appell nicht erlassen hat, so bleiben, sondern muß eingezogen werden. Letzterer Beschluß Simeonstr. 4. Derselbe führt Ringbier. In Schöneberg als die von der Noth getriebenen fremden" Arbeiter das ein wurde mit 11 gegen 4 Stimmen gefaßt, während die Gemeinde- find folgende Gastwirthe als solche, die ringfreies Bier führen, heimische Unternehmerthum derartigen behördlichen„ Warnungen" Einkommensteuer selbst, in der nach dem Etat nothwendigen nachzutragen: Meyer, Akazien- und Belzigerstraßen- Ecke, Rheins- zugängig sein wird. Höhe, mit allen Stimmen weiter zu erheben beschlossen berg, Bahnstr. 12, Schulz, Frankenstr. 23 und Winkel, Goltzworden ist. Denn zu allem sind unsere berufenen Rämpen für Ordnung, straße 31. Diese Neuregelung der Gemeindesteuern soll am 1. April 1895 Religion und Sitte zu haben, nur nicht zu einem dem Gemein in Kraft treten. Hiermit sind die Berathungen des Ausschusses wohl zum Besten dienenden Wirken. beendet. Die vom Magiftrat vorgelegten Entwürfe der Steuerordnungen werden in einer besonderen Sigung berathen werden.
Tokales.
Das schlechte Wetter spielt gegenwärtig bei den Ring brauereien eine wunderbare Rolle. Seit der denkwürdigen Zei
im Inseratentheil unserer Sonntagsnummer seinen Beschluß, bei Als„ Warnung" veröffentlichte der Magistrat u. a. auch Die braven Männer vom Alexanderplatz sind gegen den im Winter vorkommenden städtischen Arbeiten nur solche wärtig recht beschäftigt. Am Sonnabend Nachmittag 5 Uhr Personen zu beschäftigen, welche in Berlin ortsangehörig sind fanden bei unseren Parteigenossen Buchbinder Felix Weinberg, oder wenigstens im vergangenen Sommer hier gearbeitet haben. Chausseestraße 60, und Wilhelm Giesboit, Boyenstraße 40, Haus Unter der heutigen Misère ist dieser Beschluß wohl erklärlich. fuchungen statt, an denen sich nicht weniger als zehn Beamte An fich ist seine soziale Bedeutung ja nicht weit her, da der betheiligten. Bei Gieshoit war das Resultat Null, wogegen bei Magistrat selber konstatiren muß, daß am Ort gegenwärtig Weinberg zwei Postkarten, sechs Quittungen und ein Brief mis schon einer geringen Nachfrage nach Arbeitern ein großes Beschlag belegt wurden.
Erinnerungen an Todtensonntag. worten gegenüber, noch dazu gegen meine beſſere Ueberzeugung, gungen als Muster hingestellt wäre. Da, wo der christliche
Es war Todtensonntag, als mich der Zufall nöthigte, eine größere Reise zu machen. In dem sonst leeren Koupee nahm mir gegenüber ein alter Herr Platz, dessen wetterhartem, von langem weißem Bart umrahmten Gesicht man ohne Studium den Landwirth oder Forstmann ansah.
Langsam richtete der weißbärtige Herr seine hellen, blauen Augen auf mich. Es leuchtete ein eigenes Feuer echter, Kluger Menschenliebe darin, wie es im allgemeinen nur die Reife des Alters verleiht.
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Es wäre mir ein Kunststück gewesen, diesen warmherzigen Elend, seiner Noth, seinem blutigen Haß und seinen Vertol eine Entgegnung zu finden. Der alte Herr wartete eine solche Staat geschildert ist, Apostelgesch. Kap. 4 und 5 heißt aber auch garnicht ab, sondern fuhr lebhaft fort:
,, Uebrigens ist das alles kein Wunder. Die Noth, das Elend führt die Herzen zusammen und knetet sie weicher wie Wachs; und Noth und Jammer müssen die Armen des neunzehnten Jahrhunderts wahrlich in Hülle und Fülle ertragen.
Freilich, Kohlen sind genügend vorhanden, drinnen im Schooße der Erde, und Hände sind genug bereit, sie ans Licht zu fördern; Millionen Hände von Millionen Arbeitslosen.
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es, daß niemand in der Gemeinde Noth litt, weil alle alles gemeinsam hatten; und ein Bösewicht, welcher sich an diesem Gesetz der Gemeinsamkeit versündigt, wird sogar wie sein mitschuldiges Weib mit dem Tode bestraft." Eine Weile schauten wir Beide schweigend in den froftklaren Der alte Herr hielt einen Augenblick inne und ich benutzte Morgen hinaus über winteröde Flächen, auf elende Dörfer, deren die entstehende Pause zu der naheliegenden, aber offenbar recht Hütten sich wie Küchlein im Nest unter den kahlen Kronen einiger Da fingen unsere Lyriker immer von dem stillen Glück ungeschickten Frage, ob er denn diese Ansichten auch offen ver Bäume zusammendrängten und auf die treuzbefäten Kirchhöfe, unterm Strohdach. Nun, sehen Sie sich die Strohdächer dort treten und im Leben bestätigt habe. Im nächsten Augenblick deren Gräber allüberall liebevolle Hände mit fünstlichen und einmal an und stellen Sie sich vor, wieviel Krankenzimmer darin bereute ich meine Ungeschicklichkeit. Denn das bisher sonnig lebenden Blumen zu schmücken sich mühten. sein mögen, in denen ein geliebtes Familienmitglied auf dem freundliche Gesicht nahm einen finsteren Ausdruck an und die Es ist doch merkwürdig," unterbrach ich die Stille, welch Schmerzenslager stöhnt und in denen es an Kohlen zum Stimme flang wie von Schmerzen durchzittert als er entgegnete: warmes Empfinden in dieser armseligen Bevölkerung lebt. Diese Einheizen mangelt; heute, bei dieser Kälte. Leider nein. Ich bin pensionirter Oberförster rührende Pietät den Verstorbenen gegenüber habe ich oft genug und glaubte, so lange ich im Amt war, es meiner Stellung und in unseren besseren Ständen vermißt." meiner Familie schuldig zu sein, Ansichten zu verbergen, die mir zwar das Leben und der Verkehr mit den Enterbten der Gesellschaft unwiderstehlich aufgezwungen hatte, von denen ich Aber unsere göttliche Weltordnung giebt dem Grubenbefizer mich trotz aller inneren Kämpfe ihrer unwiderleglichen Wahrheit das Recht, aus Gründen der Konjunktur, seines wirklichen wegen auch nicht losringen fonnte; für die ich aber nicht eins Bessere Stände!" entgegnete er langsam, jedes Wort oder vielmehr eingebildeten Vortheils willen, die arbeits- treten durfte, ohne mein Amt zu gefährden. Jetzt, da ich nichtsbetonend. Kann es einen besseren Stand geben, lustigen Hände zum Feiern, die armen Kranken zum Frieren mehr zu hoffen und zu fürchten habe, quält mich als den, der durch seine mühselige Arbeit der zu verurtheilen. Die Preise dürfen nicht verdorben werden, der Gedanke an diese Feigheit o, lassen Ste Gesellschaft Nahrung, Kleidung, furz, alle die Preise. mich nur nur das Ding beim rechten Namen aussprechen. zum Leben nothwendigen Güter verschafft? Unsere Landwirthe flagen über die ausländische Konkurrenz Glauben Sie mir, junger Mann, Tausenden geht es Und wundern Sie sich wirklich darüber, bei diesen Leuten ein und die Getreide Einfuhr derselben. Und dabei essen sich wie mir. Im dichtesten Kugelregen habe ich nicht gezittert; und feineres, seelisches Empfinden zu erkennen als bei den blafirten Tausende von Menschen in unseren Staaten nicht fatt, sterben den Muth der Männer, die ihre Existenz für das Bolt, für sein Zugehörigen der großen Welt?" unausgesetzt Hunderte infolge mangelnder Ernährung. Wohl wahres Wohl opfern, fonnte ich nur bewundern, ohne ihn mir tönnten wir noch viel Boden im Lande urbar machen, bei inten- anzueignen. fiverer Wirthschaft weit mehr Brotfrucht bauen, als bisher. Sie scheinen mit meinen Ansichten nicht übereinzustimmen. Aber wozu das, fragen die Gelehrten der Volkswirthschaft? Wenn sie einst auch in Ihnen mächtig werden sollen und ich Die Preise würden ja dann noch mehr sinken, die Preise. zweifle bei der Macht ihrer inneren Wahrheit nicht daran, daß es Nicht um den Hunger der Massen zu stillen wächst nach geschehen wird so hüten Sie sich, dieselben öffentlich zu ver unserer Weltordnung das Getreide; nicht um den Armen zur leugnen. Gewiß ist es schwer, die vielfachen Nachtheile zu erFeuerung zu dienen ruht der schwarze Edelstein in der Erde Der alte Herr schüttelte bedächtig den Kopf. tragen, die dem sogenannten Umstürzler" überall bereitet Der Zufall, der den Beruf eines Menschen ihr Zweck ist nach unseren Einrichtungen nur der, dem werden. Aber wenn Sie auf das Wort eines alten Mannes bestimmt, vermag sein innerstes Herz, seinen Eigenthümer zu nüßen, hohe Preise zu haben. etwas geben, so seien Sie überzeugt, daß es noch viel tausend geistigen Kern nicht zu wandeln. Wie viele mag's Erfüllen sie diese Aufgabe nicht genügend, so darf auch mal schwerer ist, auf ein ganzes Leben zurückzublicken, unter den Armen dort geben, die alle für einen höheren Beruf keine Arbeit für sie verwandt werden und sollte die Welt darüber ein ganzes Leben hinter sich zu wissen, das in seinem nöthigen Gaben besigen, nur daß dieselben nicht ausgebildet sind? zu Grunde gehn. innersten Wesen nichts ist, als eine fortgesette Würde das aber heute geschehen, so würden sie ihre Eltern Wahrlich, eine spätere Zeit wird diesen grausamen Wider- Heuchelei und eine lange Kette von Lügen." und Geschwister doch nicht zärtlicher lieben, und ihre Todten finn nicht zu fassen vermögen; jene Armen aber dort auf dem Der Zug hielt. Ich hatte nicht mehr Zeit, dem alten d'rum doch nicht tiefer betrauern." Kirchhof sollten lieber die Wohnstätten ihres eigenen Leids, als Herrn zu sagen, daß ich ihm aus vollem Herzen beiftimme und
Je nun," versetzte ich, erstaunt, so freie Ansichten bei einem Manne von solchem Aeußeren zu finden, und, auf weiteres begierig, meine wahre Meinung verbergend, man sollte meinen, daß der Künstler, der Gelehrte zarter befaitet, geistigen Regungen leichter zugänglich ist, als der Handarbeiter mit der schwieligen Faust."
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Sehen Sie", fuhr er nach einer kurzen Pause fort, ich die Gräber der Verstorbenen mit den Blumen der Trauer seine Ansichten oft genug vertreten hatte. Gilig, mit kurzem bin fogar vom Gegentheil überzeugt; unter unseren Verhältnissen schmücken. Die Todten frieren wenigstens nicht mehr und hungern Gruß stieg er aus. Er wollte sich offenbar die Bewegung, die verhärtet der Reichthum die Seele. Fragen Sie doch nur den nicht und brauchen nicht mehr mit anzusehen, daß ihre ihn übermannt hatte, nicht weiter anmerken lassen. Bettler, wer ihn verhältnißmäßig am meisten und wer ihn Schwestern und Bräute zum gnädigen Herrn" in den Dienst Auf seinen Platz setzte sich eine bleiche, schwarze gekleidete Frau mit zwei tränklichen Kindern. Alle drei ficher am zartfühlendsten bedentt; die Arbeitersfrau, der gehen. Man vertröstet die Armen am Todtensonntag überall auf trugen ärmliche Kränze. Sie fuhren offenbar Handarbeiter, der es als eine Art Menschenpflicht empfindet, mit dem nothleidenden Menschenbruder sein Scherflein zu theilen, den Himmel. Aber man scheint felbst nicht recht nächsten Kirchdorf, zum Grabe des verstorbenen Baters und während der Prog selten umhin tann, sein Almosen mit einer an die ewige Vergeltung zu glauben, sonst Gatten. Ein ganzes Leben voll Jammer und Noth, ein ganzer Strafpredigt und einer Klage über die Belästigung durch das müßte man sich doch hüten, die hungernden Massen immer blos Roman vom Proletarierelend war durch die dürftigen Er Bettelpack" zu begleiten. In Arbeiterfamilien bildet es die mit schönen Worten abzuspeisen und so die angedrohten scheinungen illustrirt. Regel, daß der träftige Sohn die Stüße der alternden, franken Strafen der Verdammniß auf das eigene Haupt herauf- Mir aber lag der Alte im Sinn und immer wieder glaubte ich aus dem Rasseln der Räder feine Stimme zu hören, die wehAngehörigen ist, während in besseren Kreisen" nur allzu häufig das zubefchwören. gebildete" und" studirte" Söhnchen den Ruin der Seinen herbei- Man predigt heute auch allüberall vom Christenthum und müthige, furchtbare Anklage: führt. Sind Sie da im Zweifel, wo das feinere Empfinden", der göttlichen Weltordnung. Aber ich tenne feine einzige Stelle Mein ganzes Leben eine fortgesette Heuchelei, eine lange J. H. bas edlere Herz stzt?" der Schrift, in der ein Staat, wie der unsere, mit all' seinem Kette von Lügen.